danifan
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Du müsstest dir das Finale 86 vielleicht nochmal in voller Länge anschauen. Alle drei argentinischen Tore waren Geschenke von Schumacher. Da konnte Deutschland dann auch froh sein, nach 60 Minuten nicht 0:3 oder 0:4 hinten zu liegen. Kurz nach dem 0:2 geht der Enrique alleine auf Schumacher zu und der Schiri pfeift ein lächerliches Abseits, was es niemals war (drei Meter kein Abseits).
Bei 1:17:15
Deutschland hatte im ganzen Spiel genau zwei ernst zu nehmende Torchancen. Dass dieses Spiel kurz mal 2:2 stand war eine verrückte Laune des Fußballgottes. Argentinien war 1986 meines Erachtens absolut keine Bum-Truppe. Valdano, Burruchaga, Olarticochea, Ruggeri waren alles Top-Fußballer, wie viele andere auch. Die haben damals halt weitestgehend noch in Südamerika gekickt, weil es in Europa noch kein Bosman-Urteil gab und die italienische oder spanische Ur-Oma noch nix wert war. Außerdem sag ich ja selber, dass Maradonas Leistung 86 ziemlich am obersten Ende des Möglichen war.
Das DFB-Team 86 gehört aber nun auch nicht zu den großen Teams der WM-Geschichte. Rummenigge war das ganze Turnier nicht fit und eh schon ein paar Jahre über seinem Zenit, Völler und Littbarski ebenfalls angeschlagen. Dementsprechend waren die Leistungen beim Turnier ja auch wenig überzeugend, einzig das HF gegen Frankreich war gut, ansonsten gab es meist schwere Kost zu bestaunen. Dazu dürften die Argentinier mit den klimatischen Bedingungen in Mexiko-City besser zurecht gekommen sein als die Deutschen. Daher sagt es nicht so wahnsinnig viel über Argentiniens Qualität aus, dass sie diesem Team leicht überlegen waren.
Ein etwas schwaches Argument. Wenn man realistisch an Maradona rangeht und seine WM-Turniere beleuchtet, dann ist da neben viel Licht 1986 auch eine Menge Schatten. Die Dopingsache und seine fragwürdigen Aussagen zum Brasilienspiel 90 mit verseuchten Trinkflaschen, so wie beide Hände Gottes, links offensiv, rechts defensiv, kann man in so einer Rangliste meines Erachtens auch nicht vollständig unter den Tisch fallen lassen. Das ist keine Antipathie, sondern die Realität bei Maradona. Ein fairer Spieler war er nicht immer. Das waren andere auch nicht (Zidane), aber bei Maradona sind die unfairen vorsätzlichen Aktionen mit viel Glück immer zu seinen Gunsten ausgegangen. Der Fußballgott hats gut mit ihm gemeint. Daher bei mir nicht Nummer 2.
Auf der anderen Seite gab es aber auch die überharte Gangart vieler seiner Gegenspieler, die von den Schiris so gut wie nie angemessen bestraft wurde. Insbesondere 82 tat sich hier hervor, als ihm ein Gegenspieler sogar einen Faustschlag verpassen durfte ohne dafür Rot zu sehen. Maradona wiederum wurde direkt vom Platz gestellt, als er dann entnervt selbst ausgeteilt hat. Bei diesem Turnier hatte er das Glück und den Fußballgott eher nicht auf seiner Seite.
Außerdem dürfte Matthäus´ Einfluß 1990 auf den deutschen Titelgewinn außer Frage stehen.
Alles in allem sehe ich Matthäus´ gesamte WM-Historie über der von Maradona.
Hätte Carlos Menem Maradona 1978 schon mitgenommen, dann wäre er vielleicht sicher Nummer 2, viellicht sogar Nummer 1 vor Pele, aber er war halt 1978 nicht dabei.
Sein Einfluss auf den Titelgewinn steht außer Frage, aber ebenso steht außer Frage, dass er nicht annähernd an den von Maradona beim Titelgewinn vier Jahre zuvor herankommt. Wie ich schon angemerkt habe, kann man durchaus die Meinung vertreten, dass Matthäus 90 nicht mal den größten Impact für den Titelgewinn hatte, schließlich hat der Außenverteidiger (!) Brehme sowohl im AF gegen Holland als auch im HF gegen England das jeweils entscheidende Tor erzielt und dann natürlich noch den Elfmeter zum Finalsieg verwandelt. 86 dagegen kann man nicht mal ansatzweise einen anderen Argentinier als Maradona als wichtigsten Spieler in die Diskussion bringen.
Den letzten Satz versteh ich nicht, die bloße Anzahl an Teilnahmen sagt doch gar nichts über den Impact des Spielers aus. So spielt 98 überhaupt keine Rolle für mich, wenn man Matthäus' Status innerhalb der WM-Legenden diskutiert. Er war da dabei, hat sich den Rekord für die meisten Spiele gesichert, aber diese Tatsache an sich hat mMn keinen Stellenwert für die Diskussion, die hier geführt wird. Hätte er 98 nochmal großartige Leistungen gebracht dann natürlich schon, aber so war er halt bei einem der peinlichsten WM-Auftritte in der deutschen WM-Historie dabei, hätte er sich auch sparen können, hat ihm in Bezug auf seine Legacy jedenfalls nichts gebracht. Genausowenig wie Maradona, wenn er schon als 17jähriger ein paar Minuten WM-Luft geschnuppert hätte.
Loddars WM 94 seh ich auch nicht besonders stark, wie seine ganze späte Karriere als Libero. Bleiben also 86 und 90 und da verliert er den Vergleich mit Maradona mMn nicht mal knapp, einfach weil 86 ein Solitär in der WM-Historie ist. Matthäus 86 schlägt Maradona 90 nicht so deutlich wie Maradona 86 den 90er Loddar.
Aber immerhin schein ich dich von Cafu abgebracht zu haben, damit wäre Diego immerhin in deine Top 5 aufgestiegen, ist ja schon mal was ;-)