Tuco
Bankspieler
- Beiträge
- 30.308
- Punkte
- 113
Das Dortmund überhaupt für ein bisschen Aufregung gesorgt hat, ist rein budgetär ein mittelgroßer Zufall gewesen. Seit ein paar Jahren ist der Abstand nun wieder standesgemäß, auch durch Raubbau an der attraktivsten Goldader der eigenen Liga.
Man kann als Bayern-Fan nun leider nicht alles haben. (A) Einerseits seit Jahren erklären, dass Götze, Lewandowski und Hummels natürlich die beste sportliche, finanzielle und Facebook-Fan-Perspektive in München haben und deshalb naturgemäß den Platz bei der Sonne des Südens suchen. Und (B) andererseits sagen, dass ja nur mal die Mannschaft altern oder der Trainer wechseln oder sonstiges Unglück über München herziehen muss, damit die Bundesliga spannend wird. Je nachdem welches Topic gerade diskutiert wird, liest man beides. Nur geht halt beides nicht. (A) gilt seit 2013, was impliziert, dass (B) halt totaler Quatsch ist und das Produkt Bundesliga im Frühjahr schon wieder in der Sommerpause sein wird.
(B) ist aber doch sowieso nur Alibi-Gerede, was von denen kaum einer wirklich glaubt, geschweige denn sich ernsthaft wünscht.
Eine Saison wie diese ist aus Bayernsicht doch ideal: Ein Sparringspartner wie Dortmund auf sehr gutem internationalen Niveau immer genau die paar Punkte auf Distanz, dass keine Nachlässigkeit aufkommt, es aber auch nicht ernsthaft eng wird bzw. die Meisterschaft tatsächlich in Gefahr gerät. Und dazu ist der Sparringspartner dann bequemerweise auch noch wirtschaftlich so klar unterlegen, so dass man bei Bedarf fast jeden Spieler (der nicht lieber zu einem ähnlich reichen Verein im Ausland geht) abwerben kann.
Wenn die Bayernfans ehrlich wären, würden sie zugeben, dass sie sich genau das für eigentlich jede Saison wünschen. Die einzige Gefahr am überlegenen Status ist doch aus deren Sicht, dass der Rest der Liga so schwach wird, dass sie national gar nicht mehr gefordert werden und sich dass dann in der CL negativ auswirkt (siehe Paris SG), und in der Hinsicht war diese Saison besser als die drei vergangenen.