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Eine etwas ruhigere Boxwoche, insbesondere in der Spitze. Schwerpunkt liegt auf dem PBC-PPV, dazu sind noch einige Schwergewichtskämpfe enthalten. Auch Deutschland tut sich hervor mit 3 Kampftagen in dieser Woche.
Mittwoch, den 25.05.2022
Serge Michel (12-2) vs. Reinis Porozovs (17-16-1) Cruisergewicht
Eine hauseigene Veranstaltung aus Traunreut (Bayern), dort sind nämlich die Michels ansässig. Michel kennt man wohl, er war ein ziemlich guter Amateurboxer, startete auch bei den olympischen Spielen von Rio. Bei den Profis lief es zunächst gut an, in den letzten Jahren gab es aber auch Rückschläge. 2019 verlor er gegen den erfahrenen Ryan Ford etwas überraschend. Er bekam daraufhin die große Chance sich beim „the golden contract“-Turnier durchzusetzen. Dem Sieger winkte ein Vertrag bei MTK bzw. auch Sendezeit auf ESPN. Nach zwei guten Leistungen verlor er dann im Finale gegen Ricards Bolotniks.
Nun der erneute Angriff, diesmal in einer neuen Gewichtsklasse. Das Cruisergewicht hat nicht mehr ganz das Niveau noch zu den wbss-Zeiten u.a. mit Usyk und Gassiev. Das kann somit eine Chance bedeuten, allerdings ist der physische Schritt vom Halbschwergewicht ins Cruisergewicht doch ein gewaltiger. Über 10 KG trennen die beiden Gewichtsklassen, weitaus mehr als in den restlichen Übergängen. Porozovs hingegen macht den Gang zurück. Er kämpfte überwiegend im Schwergewicht, versucht sich nun im Cruiser für diesen Kampf. Er ist ziemlich kampfsporterfahren, hat auch Erfahrungen im Kickboxen. Sein Kampfrekord im Profiboxen weist einige knappe Niederlagen auf, u.a. musste er sich 2020 im Schwergewicht gegen den deutschen Alexander Frank geschlagen geben, lag aber teilweise im Kampf vorne. Insgesamt ist das ein Mann, der einen auch durchaus herausfordern kann. Dazu eben auch physisch kein kleiner Cruiser, das scheint mir ein solider Kampf zu sein.
Fedor Michel (6-0) vs. Kassim Ouma (29-17-1) Supermittelgewicht
Fedor ist der Bruder vom Serge, sind insgesamt 6 Geschwister. Da waren zwei ziemlich fleißig. Gilt auch als ein solides Talent, noch zarte 20 Jahre jung. Ich habe seinen letzten Kampf im Tempodrom gegen den Polen Michael Ciach gesehen. Dort bestimmte er zwar den Kampf, erlitt allerdings einen Niederschlag. Das ist für ein 6-Runder schon gefährlich. In der letzten Runde bekam Ciach allerdings was aufs Ohr, er fingt dann stark an zu bluten und der Kampf wurde als ein TKO-Sieg für Michel zugesprochen. Den Polen sah ich dann wenig später im Wembleystadion wieder, dort wurde er vom 21-jährigen Karol Itauma in zwei Runden zerstört. So überzeugend sah Michel gegen Ciach zuvor nicht aus.
Ouma hingegen sah ich in Deutschland ebenfalls, das war in der Westfalenhalle. Vor den wachsamen Augen des Senators Inholte ging er über 8 Runden mit Ryno Liebenberg. Das war kein besonders unterhaltsamer Kampf. Beide stark gealtert, war eine langweilige Vorstellung. Nun ist Liebenberg ein sehr erfahrener Boxer, Michel ist es nicht. Ouma ist weit von seinen Glanzzeiten entfernt, wo er noch Weltmeister im Super-Weltergewicht gewesen ist. Aber er verfügt über Erfahrung und weiß, worauf es im Ring ankommt. Für einen 20-jährigen Traunreuter ist das imho eine gute Herausforderung.
Auf der weiteren Undercard haben wir mit Alexander Rigas gegen Patrik Fiala noch eine weitere Ansetzung die ordentlich wirkt. Eine Übertragung habe ich nicht finden können. Wer allerdings aus Bayern kommt, kann sich vielleicht noch ein Ticket sichern, sportlich bekommt man dafür etwas Solides geboten.
Donnerstag, 26.05.2022
Sibusiso Zingange (17-5-2) vs. Lunga Sitemela (13-1) Superfedergewicht
Eine Veranstaltung aus Johannesburg. Ist noch keine 5 Wochen her, da sah ich schon eine in derselben Location. Das Ganze lief auf ESPN Africa, u.a. zu sehen auf dem Sender Fightbox. Und diesen Sender wiederum habe ich auf waipu.tv empfangen können. Muss ich mir Mal überlegen ob ich das reaktivere. Das bestehende Problem ist einfach, dass ich inzwischen an die 7 Sportabos habe. Zukünftig muss ich mich da hinterfragen, ob ein weiteres Abo auch wirklich notwendig erscheint. Jedenfalls läuft die Veranstaltung erneut auf Fightbox.
Gekämpft wird um den südafrikanischen Meistertitel. Immer wieder schön, wenn solche nationalen Titelkämpfe auch einen hohen Stellenwert genießen. Seit 2016 war ein gewisser Phila Mpontshane der Titelträger, musste sich allerdings im Februar gegen Zingange geschlagen geben. Hübscher Erfolg, damit reiht er sich ein unter Namen wie z.B Ali Funeka. Nun also die erste Titelverteidigung für Zingange. Sitemela ist auf den afrikanischen Kontinent noch ungeschlagen, allerdings hat er in fast 3 Jahren nur noch einen Kampf folgen lassen. Das war in Russland, da hatte er das Nachsehen gegen Muhammadkhuja Yaqubov über die Punkte. Der Ringrost kann bei Sitemela zwar ein Faktor sein, aber das erscheint mir eine ziemlich solide Nummer zu werden.
Auf der restlichen Undercard finden sich noch 2-3 solide Kämpfe.
Otto Wallin (23-1) vs. Rydell Booker (26-5-1) Schwergewicht
Eine Veranstaltung aus Detroit von Salita Promotions. Detroit Brawls nennt sich die Veranstaltung, im Hauptkampf geht es schwer zur Sache. Wallin kennt man natürlich, er hat Abseits von Wilder Fury am meisten gefordert. Statistisch ist bewiesen, dass er mit Abstand die meisten Treffer gegen Fury landen konnte. So wirklich viel kam dann in seiner Karriere aber nicht mehr. Whyte hatte plötzlich eine Verletzung als er erfahren hat, dass er über 8 Mio gegen Fury verdienen konnte. Blieb dann noch ein solider Kampf gegen Breazeale. Dafür, dass der Furykampf im Jahr 2019 war, ist das alles etwas dünn. Zuletzt mühte er sich über die Punkte gegen Kamil Sokolowski ab. Sein nächster Gegner verspricht gewissermaßen dasselbe.
Booker ist ein ziemlich zäher Mann der um die Top 100 des Schwergewichts schwirrt. Inzwischen über 40, verlief seine Karriere ziemlich ordentlich. 2004 verlor er seine Null gegen James Toney im Ausscheidungskampf um die WM. Danach erfolgte allerdings eine 12-30-jährige Haftstrafe wegen des Auffindens von 1 KG Kokains. 14 Jahre später gab er sein Comeback, so schlecht läuft es für Booker seitdem nicht. Er ist mit starken Leuten wie Kubrat Pulev über 10 Runden gegangen, gegen Ray Austin gab es im letzten Jahr ein Unentschieden. Richtig, jener Ray Austin. Zuletzt habe ich Booker im März gesehen, wo er sich in Polen einen engeren Kampf mit Marcin Siwy geliefert hat. Da sah er nicht schlecht aus bzw. der Pole ziemlich bescheiden.
Booker ist gebürtiger Detroiter, er hat somit ein Heimspiel. Wird kein Selbstläufer für Wallin, aber mit gewissen Ambitionen sollte das natürlich zu bewerkstelligen sein. Ich hoffe inständig für Wallin, dass er seine versandete Karriere baldig wieder auf Kurs kriegt, der Fight gegen Booker ist diese Initialzündung leider noch nicht.
Shohjahon Ergashev (21-0) vs. Luis Alberto Veron (19-3-2) Superleichtgewicht
Ergashev box seit einigen Jahren vorwiegend in den USA. Sein Kampfrekord ist blitzblank, 21 Siege, davon ganze 19 vorzeitig. Da finden sich auch einige solide Siege, u.a. über die Probox-Turnier Teilnehmer Sonny Fredrickson und Zhimin Wang. Das liest sich alles ziemlich gut. Er scheint auch beheimatet zu sein in Detroit, inzwischen die Nummer 36 auf Boxrec. Wie weit kann es gehen?
Veron hat ein paar Niederlagen hinnehmen müssen gegen starke Gegner, u.a. Michael McKinson. Die Niederlagen waren allesamt Punktentscheidungen, zäh ist also der gute Veron durchaus. Zuletzt gab es in Argentinien einen Punkterfolg über Leonardo Fabio Amitrano inkl. des Erhalts eines Südamerikagürtels. Die Favoritenrolle bei der Paarung ist schon eindeutig zu bestimmen, allerdings könnte Veron sich als zäher Kontrahent erweisen. Das ist für Ergashev vielleicht ganz dienlich. Übrigens hat Ergashev über 2 Mio. Follower auf Instagram. Damit zum Beispiel mehr als Usyk. Allerdings haben seine Beiträge nur wenige „likes“, mutet etwas eigenartig an.
Freitag, den 27.05.2022
Aleksei Papin (13-1) vs. Dilan Prasovic (15-2) Cruisergewicht
Eine Veranstaltung aus Omsk, wir haben gleich zwei russische Cards am Freitag. Auf dieser Card treffen sich Papin und Prasovic aufeinander. Sind beides keine Unbekannten im Cruisergewicht. Papin kennt man wohl am ehesten aus dem Fight gegen Makabu auf der Kovalev-Yarde Undercard. Dort hat er ganz ordentlich gegengehalten, der Kampf aber dann doch recht eindeutig verloren. Die Punkturteile verwässern etwas das Geschehen. Jedenfalls ein starker Mann, insbesondere hat er gut Power hinter seinen Fäusten. Prasovic hat einige Kämpfe in Deutschland bestritten, zuletzt gab es zwei Kämpfe auf der Insel. Dort ging er gegen Lawrence Okolie und Isaac Chamberlain jeweilig KO. Das war überhaupt keine Empfehlung für mehr. Auf dem Papier ist somit alles angerichtet, dass Papin ihn ebenfalls frühzeitig stoppen kann.
Maxim Vlasov (46-6) vs. Dilmurod Satybaldiev (12-2) Halbschwergewicht
Vlasov kennt man natürlich, er hat schon gegen viele Topmänner gekämpft. Der ehemalige Teilnehmer der World Boxing Super Series hat sich zuletzt im Weltmeisterschaftskampf gegen Joe Smith Jr. versucht. Für meine Befinden hat er den Kampf auch gewonnen, sahen leider die Punktrichter anders. Schlecht für Vlasov, so boxt er nun nicht um 3 Gürtel gegen Beterbiev, sondern backt kleinere Brötchen in Russland. Ein Topmann bleibt er so oder so. Dilmurod Satybaldiev hatte eine solide Karriere hingelegt bis zu seiner knappen Niederlage gegen Andrey Sorotkin im Mai 2017. Inzwischen sind 5 Jahre vergangen, Satybaldiev boxte eine Runde. Das ehemalige Supermittelgewicht kam mit erstaunlichen 96 KG in den Ring, das war vor einem halben Jahr. Nun muss er wohl abspecken für den Kampf.
Die Favoritenrolle ist natürlich klar verteilt. Satybaldiev muss an Leistungen vergangener Tage anknüpfen, dann könnte er zumindest nicht völlig chancenlos gegen Vlasov sein. Aber es ist nicht zwingend davon auszugehen, dass er das nach 5 Jahre Ringabstinez schaffen wird.
Sergey Kuzmin (16-2) vs. Richard Lartey (14-5) Schwergewicht
Eine Veranstaltung aus Moskau von Yuka Promotion. Ist eine größere Card, dort findet sich auch dieser Schwergewichtskampf. Kuzmin kennt man durchaus als Schwergewichtsfan. Er hatte eine ziemlich starke Amateurkarriere, bei den Profis lief es auch ordentlich. Zuletzt sah ich Kuzmin bei seiner Niederlage im Dezember 2020 gegen Martin Bakole. Dort hat er sich einen ziemlich engen Kampf gegen Bakole geliefert. Das war eine gute Leistung. Diese Niederlage ist durch den Yoka-Fight nun auch noch positiver gealtert als ohnehin schon.
Lartey sah ich auch schon einige Male boxen. Insbesondere sein wilder brawl gegen Daniel Dubois verblieb in Erinnerung. Es folgte dann ein langweiliges Ausgepunkte von Nathan Gorman und zwei weitere kurzrundige Niederlagen. Inzwischen wird sich Lartey wohl nicht mehr groß gesteigert haben. Das ist schlecht, gegen Kuzmin wäre dies vonnöten. Kuzmin wird sicherlich einen vorzeitigen Sieg hier anstreben.
Shamil Khataev (8-0) vs. Varazdat Mkrtchyan (13-0) Mittelgewicht
Ich habe beide Boxer, zumindest glaube ich das, noch nie gesehen. Khataev hat eine ziemlich gute Amateurkarriere hingelegt. Bei den Profis noch ungeschlagen, 1-2 solide Siege sind im Kampfrekord vertreten, aber ganz frei von Wacklern ist das nicht gewesen. Mal eine SD vertreten, zuletzt gab es einen scheinbar äußerst knappen Punktsieg über Zurab Kvitsiani. Unschlagbar wirkt das nicht. Mkrtchyan hat einen insgesamt eher leeren Kampfrekord, dafür schon 2 SD und eine MD dort stehen. Das scheint mir noch weniger nicht schlagbar auszuschauen. Ich vertraue auf den guten Background von Khataev und würde ihn wohl als Favoriten auserkoren wollen. Allerdings ist das pure Spekulation, gesehen habe ich die beiden ja nicht.
Auf der restlichen Undercard finden sich noch ein paar solide Ansetzungen. Das Ganze wird wohl auf MatchTV übertragen und schaut ganz gut ordentlich aus.
Osleys Iglesias (5-0) vs. Isaac Chilemba (26-8-3) Supermittelgewicht
Eine Veranstaltung aus Polen, scheinbar ist Lublin der Austragungsort. Das Event fällt etwas unter dem Radar würde ich sagen, dabei boxt mit Iglesias ein interessanter Mann der auch in Deutschland bester Bekanntheit sich erfreut. So hat er die ersten Schritte in der Profikarriere hier begonnen und u.a. Rafael Bejaran und Bernard Donfack weggebombt. Zwischenzeitlich las ich, dass er bei einer Liechtensteiner Promotion unterschrieben haben soll, trainiert von Georg Bramowski. Nun hat er seine letzten beiden Kämpfe in Polen bestritten, dieser soll jetzt folgen. Mutet ja eher so an, dass er womöglich irgendwie in Polen unterschrieben hat? Wäre schade um das Toptalent, dieses könnte man auch gut in Deutschland gebrauchen.
Jedenfalls habe ich Recherche betrieben und in Erfahrung bringen können, dass Chilemba scheinbar in Warschau schon eingetroffen ist, der Kampf steht also. Chilemba kennt man natürlich, hat gegen sehr viele Topmänner im Ring gestanden. Zuletzt gab es einige Auftritte in Russland, neben ein paar Niederlagen auch ein Unentschieden gegen Fedor Chudinov. Völlig über den Berg ist Chilemba wohl noch nicht, aber die Tendenz entwickelt sich dahingehend. Dennoch ist das der erste große Name in der Karriere für Iglesias. Wer Genaueres weiß über seine vertragliche Situation, kann gerne Mal was dazu schreiben. Ist er denn in Polen irgendwo unter Vertrag?
Rodolfo Orozco (30-2-3) vs. Isaias Lucero (13-0) Weltergewicht
Eine mexikanische Veranstaltung von „Grito de Guerra Boxing“, zu sehen auf ESPN Knockout. Kunde müsste man dort sein. Orozco ist schon ziemlich profierfahren, dabei noch zarte 22 Jahre jung. Das ist so ein klassisches Beispiel, da ist nicht viel mit Amateurkarriere in Mexiko, man wird direkt in das Haifischbecken geworfen. Nach seiner letzten Niederlage ist er seit nun über 15 Kämpfen ungeschlagen. Die ganz großen Siege fehlen natürlich. Gegen Cesar Ayon konnte er 2020 siegen, ist rückblickend vielleicht sein bester Sieg. Lucero hingegen hat 1/3 der Profirunden von Orozco absolviert, seine Gegner waren aber nicht schlechter. So konnte er zum Beispiel im vergangenen November Emanuel Robles stoppen und sich den mexikanischen Weltertitel sichern. Definitiv ein hübscher Erfolg.
Für Orozco könnte trotz seiner jüngeren Jahre die höhere Erfahrung sprechen. Auf der anderen Seite hat Lucero schon überzeugende Siege im Kampfrekord stehen wodurch er sich nicht verstecken braucht. Auf Boxrec sind sie nicht weit voneinander gerankt, das könnte eine gute Paarung werden obschon ich Lucero favorisieren würde.
Auf der weiteren Undercard findet sich mit Jonathan Javier Rodriguez Valles (Nummer 16 auf Boxrec) gegen Jorge Sanchez Zarate eine weitere, solide Ansetzung.
Juan Hernan Leal (15-2) vs. Jose Angel Gabriel Rosa (13-0) Weltergewicht
Eine Veranstaltung aus Buenos Aires von O.R. Promotions, zu sehen auf TyC Sports. Gekämpft wird um den argentinischen Meistertitel, diesen hält Leal seit Januar 2021 inne. Frei von Wacklern ist sein Kampfrekord nicht. Alleine im Jahr 2021 gab es 3 enge Punkturteile, davon 2x als eine MD. Ich habe die Kämpfe natürlich nicht gesehen, die Gegnerschaft war auch keine Laufkundschaft, aber souverän erscheint das jedoch nicht. Zuletzt hat er im Dezember 2021 um den IBO Titel in Astana gekämpft gegen Daniyar Yeleussinov. Da gaben alle 3 Punktrichter Leal nicht eine Runde. Sein Problem besteht wohl auch darin, dass er mit unter 1,70m ein sehr kleines Weltergewicht ist, seine KO-Quote ist auch überschaubar.
Rosa ist erst 22 Jahre jung, hat aber in seiner Karriere bislang alles zu Kleinholz verarbeitet. Jeder Gegner wurde angezählt in seiner Karriere, einer kam über die Punkte, einer wurde vor dem KO noch disqualifiziert. Der Rest unterlag vorzeitig. Im Februar konnte er schon seine erste kleine Duftmarke landen und den Brasilianer Paulo Cesar Galdino in Runde 8 stoppen. Galdino hat im Nachgang dann in den USA überraschenderweise Daniel Gonzalez über die Punkte bezwingen können. Jener Gonazlez, der sich enge Kämpfe gegen Chris Algieri und Petros Ananyan lieferte. Dennoch könnte Leal der stärkste Gegner von Rosas Karriere bislang bedeuten.
Es wird interessant zu sehen sein ob Rosa seinen Siegeszug weiter fortführen kann und eventuell in 1-2 Jahren zu einer ernsthaften Personalie im starken Weltergewicht emporsteigt.
Samstag, den 28.05.2022
Kamel Kouaouch (11-1) vs. Erik Nazaryan (28-26-4) Cruisergewicht
Das ist eine Veranstaltung aus Charleroi von 12 rounds Promotion. Probellum hat dort seine Hände mit im Spiel, vielleicht kann man dann die Card dort kostenlos sich anschauen. Wäre eine feine Sache, denn die Card ist für belgische Verhältnisse echt nicht schlecht. Kouaouch musste im letzten Jahr seine erste Profikarriere hinnehmen, das war in Deutschland gegen Roman Fress. Punch scheint er nicht so mitzubringen, noch nie konnte er vorzeitig siegen. Mit 33 wird er diesen wohl nicht mehr für sich entdecken können. Nazaryan ist 37, hat in letzter Zeit immer häufiger vorzeitig verloren. Das geschah überwiegend auf der Insel. Sein letzter solider Sieg ist aus dem Jahre 2017. Gekämpft wird um den BeNeLux-Titel.
Hovhannes Martirosyan (12-1) vs. Oto Joseph (19-1) Superleichtgewicht
Die Card hat einige gute Paarungen anzubieten, der Cruisergewichtskampf gehört wohl eher nicht dazu. Warum habe ich diesen erwähnt? Nun ja. Ich habe einen Instagram-Post mir angeschaut, wo die Veranstaltung mit 9 Profikämpfen beworben wurde, und da war diese Paarung nicht dabei. Ist sie womöglich off? Ganz oben stand der Kouauch-Fight, allerdings sollte erwähnt sein, dass nur 8 Kämpfe hinzugefügt worden sind anstatt der angegeben 9. Vielleicht wurde die Ansetzung dort irgendwie vergessen anzufügen? Das wäre sehr unglücklich, ich glaube stattdessen, dass die Ansetzung off ist.
Alternativ haben wir noch mit Miko Khatchatryan vs. Victor Julio, Rohan Polanco vs. Ronan Nahuel Sanchez und Stefan Voda vs. Jeremy Bernardin weitere gute Kämpfe auf der Card stehen. Es lohnt sich für mich nun nicht Martirosyan vorzustellen, wenn der Kampf nicht kommen sollte. Jedenfalls soll erwähnt sein, dass die belgische Card einen guten Eindruck hinterlässt.
Morgan Jones (14-2) vs. Gerome Warburton (9-1-1) Mittelgewicht
Ich habe bei der Postersuche feststellen müssen, dass ich den falschen Kampf vorgestellt habe. Der eigentliche Hauptkampf ist diese Paarung hier. Nicht schlimm, dann stelle ich eben zwei Kämpfe in Wales vor, diesen aber in zügiger Version.
Gekämpft wird um einen walisischen Titel im Mittelgewicht. Jones hat den Titel schon halten können, im Jahr 2019 setzte es einen sehr knappen Punktsieg über Jake Anthony, allerdings war er selbst am Boden. Ist wohl bis heute sein bester Erfolg in der Karriere gewesen. Warburton hat zweimal in Spanien gekämpft, jeweils konnte er die Kämpfe nicht gewinnen. Zuletzt gab es auf einer Matchroom Spain-Card eine Niederlage gegen Jhon Obregon (den ich neulich Mal sah, unangenehm zu boxen). Insgesamt hat er weniger vorzuweisen als Jones, dafür ist er aber eventuell noch entwicklungsfähiger. Könnte zumindest ein spannender Kampf werden. Dem Sieger stehen vielleicht Mal ein guter Kampf in Schottland oder England bevor.
Jake Tinklin (7-0) vs. Lloyd Germain (5-0) Weltergewicht
Eine Veranstaltung aus Wales, gekämpft wird im schönen Swansea. Die BBC ist wohl in die Übertragung involviert. Veranstalter ist Sanigar Events. Ich finde es immer schön, wenn Cards in Schottland oder Wales erfolgen, das kommt manchmal etwas zu kurz, weil der Fokus schon sehr stark auf England liegt. Numerisch hat die Veranstaltung auch 3 interessante Kämpfe zu bieten. Tinklin gegen Germain ist einer davon. Beide haben noch einen ziemlich leeren Kampfrekord, dafür ist Tinklin mit 24 noch deutlich jünger. Ich denke Mal, dass er als ein walisisches Prospect angesehen wird. Allerdings war er beim letzten Kampf am Boden.
Was auffällig ist, beide Boxer eint eine Tatsache, sie haben noch nie vorzeitig gewinnen können. Ich gehe also stärker davon aus, dass wir hier über die vollen 10 Runden gehen werden. Könnte ein Vorteil für Tinklin bedeuten, der immerhin schon mehrfach Runde 6 sah, Germain kam noch nie über die vierte Runde hinaus. Auch wenn die Ansetzungen noch ziemlich roh sind und nicht Weltklasseboxen versprechen, so finde ich es dennoch erfreulich, dass so einHauptKampf dann eben auch im Aufbau stattfinden kann. Das ist sicherlich interessanter, als wenn man den x-ten Journeymann über die Punkte bezwingt.
Mahmoud Charr (32-4) vs. Michael Wallisch (22-5) Schwergewicht
Eine Veranstaltung von EC Boxpromotion aus Hamburg. „Die Bucht“ nennt sich die Location, soll wohl eine Freiluftveranstaltung werden. Klingt ja soweit ganz interessant. Und was zeitgleich interessanter noch für das Forum macht, die Card ist sehr schwergewichtslastig. Ceylan hat im Jahr 2022 überhaupt noch nicht veranstaltet, vor einiger Zeit war Mal eine Gym-Veranstaltung angesetzt mit Ihor Shevadzutskyi gegen Kevin Johnson als Hauptkampf, dann kam der Ukraine-Krieg und das viel ins Wasser. Ansonsten gab es auf dem Fox PPV auf Neujahr sozusagen eine Card mit EC-Beteiligung.
Charr kennt man natürlich, er hat es bis zum wba-regular Titel geschafft. Kein Gegner ist zu groß, nur Don King am Ende dann doch. Charr hat King wohl verklagt, er geht um Millionen, ein Fall für die Justiz. Er hat groß angekündig vor der Jury aussagen zu wollen, da hat jemand wohl einiges an Law&Order gesehen. Ansonsten hat er „Frieden“ zwischen „Arabern und Tschetschenen“ vermittelt. Der Friedensnobelpreis ist nicht mehr weit. Bei so viel Heldentat außerhalb des Rings, kann die eigene sportliche Leistung vielleicht etwas ins Hintertreffen gelangen.
Und siehe da, Charr hat seit dem Ustinov-Kampf nur 2 Profirunden absolviert. Das war vor einem Jahr bei dieser Farce wo Christopher Lovejoy als ungeschlagener Amerikaner (mit Zuckerglasur) eingeflogen wurde. Als besonders hungrig hat er sich in Köln dann nicht präsentiert, außer im Vorfeld des Kampfes. So twitterte er teilweise um 2 Uhr morgens, dass er sich eine Pizza Funghi gerade bestellt hat. Wallisch war da schon deutlich aktiver, zuletzt sah ich ihn Russland im vergangenen Juli, dort unterlag er Murat Gassiev nach 4 Runden. Dazu sollte erwähnt sein, dass Wallisch bis zum Ende einen guten Eindruck hinterließ. Er zeigte sich beweglich, lieferte gutes Boxen und konnte auch Runden gewinnen. Er machte auch einen fitteren-dünneren Eindruck als über weite Strecken seiner Karriere. Zwar wird Charr als Favorit in den Kampf gehen, aber bei dem Ringrost könnte der Kampf spannender werden als viele für möglich halten.
Ali Eren Demirezen (15-1) vs. Kevin Johnson (35-18-1) Schwergewicht
Demirezen kommt aus seinem besten Karrieresieg, dort konnte er Gerald Washington in den USA stoppen. Zugegebenermaßen war es bis dato ein ausgeglichener Kampf. Er ist schon ein guter Mann, aber über das EU-Level sehe ich ihn dann doch nicht. Immerhin die Nummer 27 auf Boxrec inzwischen. Kevin Johnson kennt man natürlich. Stand mit Klitschko 12 Runden, stand mit Fury 12 Runden. Den macht hier keiner mehr was vor. Zuletzt hat er gefühlt den fünften Frühling erlebt, und teilweise echt starke Leistungen gezeigt. Das fing im Juni 2020 an wo er Wach in Polen einen engeren Kampf lieferte. Dort wurde teilweise der ansonsten so zahme Kingpin richtig forsch. Darauf folgte der starke vorzeitige Sieg im Comeback-Fight von Yoan Pablo Hernandez. Im Anschluss ging er 12 harte Runden mit Kabayel, wo er ihn teilweise richtig angeklingelt hatte. Das war wirklich einer der besseren Kämpfe in den letzten Jahren hier in Deutschland.
Der inzwischen fast 43-jährige wirkte motiviert wie seit langem nicht mehr. Wenn er an die vergangenen Leistungen anknüpfen kann, dann ist diese Ansetzung auch nicht verkehrt. Auf der weiteren Undercard finden sich noch prominentere Namen. So zum Beispiel auch Viktor Faust oder Christian Hammer. Faust lieferte sich auf Neujahr ein Kampf um Leben und Tod gegen Iago Kiladze. Die Card wird es wohl auf Bild + zu sehen geben sowie Boxnation.
Josh Wagner (10-0) vs. Richard Holmes (19-12) Weltergewicht
Eine Veranstaltung aus Kanada von „United Boxing Promotions“. Josh Wagner ist ein ziemlich guter Mann. Hat auch schon 2 starke Siege gegen Raphael Courchesne und Jeffrey Torres im Kampfrekord stehen. Torres sah ich letzte Woche bei Probox, da hat er einen tollen Fight gegen Antonio Moron geliefert. Wagner ist irgendwie dennoch nur Platz 162 auf Boxrec, warum bloß? Dabei hat er sogar seinen besten Erfolg im Super Welter gehabt, das müsste in der Theorie ja eigentlich noch mehr Punkte bieten. Holmes hat in Jamaika an einer gewissen „contender series“ teilgenommen und dort das Ding innerhalb von 3 Kämpfen gewonnen. Das war im Jahr 2017, seitdem hat er keinen nennenswerten Kampf mehr gewonnen.
Seine Niederlagen resultieren eher über die Punkte, teilweise auch enge Entscheidungen. Schlecht ist Holmes nicht, aber Wagner wird hier als klarer Favorit in den Kampf gehen. Ansonsten sind noch 1-2 solide Kämpfe auf der Card drauf.
Gervonta Davis (26-0) vs. Rolando Romero (14-0) Leichtgewicht
Die prominenteste Veranstaltung diese Woche findet sich im Barclays Center, das hier handelt um ein PPV-Event der PBC. Davis ist schon ein PPV-Kämpfer, zumindest steht er ständig in PPV-Kämpfen. Grundsätzlich kann man es verstehen, er ist im Ring ziemlich unterhaltsam. Zuletzt gab es allerdings mächtig Gegenwehr im Ring. Im Super Leichtgewicht musste er harte 11 Runden mit Mario Barrios gehen. Wirklich seine Gewichtsklasse erschien das nicht. Gegen den Pitbull Isaac Cruz wurde es aber nicht einfacher, am Ende war das ein kompletter 50/50 Fight. Was man vielleicht auch nicht vergessen sollte, bei beiden Kämpfen ging es lediglich um den wba regular belt. Also das Pendant zum ehemaligen Charr-Gürtel im Schwergewicht.
Dennoch hat Davis diese Aufgaben irgendwie noch erfolgreich herumbekommen, obschon das einiges an Substanz gekostet haben dürfte. Wenn das nun in schöner Regelmäßigkeit so weitergeht, dann wird baldig der Kampf erfolgen, wo das nicht mehr gut geht. Wird das schon bei Romero der Fall sein? Ich denke nicht. Er geht schon als krasser Außenseiter in den Kampf. Zwar gefielen mir seine letzten Leistungen ganz gut, aber das ist noch weit vom Davis-Niveau entfernt. Romero ist in erster Linie Trashtalker und Unsympath. Er bekommt tatsächlich das Kunststück hin, neben Davis noch unsympathischer daherzukommen, dabei ist das ein elendiger Frauenschläger usw.
Ich würde sagen, da haben sich zwei gefunden. Der Kampf könnte auch Spektakel bieten, aber für ein PPV-Event ist mir das vielleicht schon etwas zu wenig. Am Ende muss sich das Ganze über den Trashtalk irgendwie finanzieren. Ein weiterer Kaufanreiz zum PPV ist grundsätzlich die Undercard, was wird auf dieser geboten?
Erislandy Lara (28-3-3) vs. Gary O'Sullivan (31-4) Mittelgewicht
Gekämpft wird um den WBA regular belt im Mittelgewicht. Der zweite regular Titel auf der Card, wie schön. Lara ist natürlich ein Topmann, obschon er 39 ist. Seine Karriere wird nicht mehr lange andauern. Er lebt sehr stark von seiner Geschwindigkeit, die hält sich mit 39 einfach dann nicht mehr so gut. Im letzten Kampf konnte er etwas überraschend Thomas LaManna in Runde 1 stoppen. LaManna ist ein zähes Kerlchen, das hätte ich so nicht erwartet von Lara.
O´Sullivan mochte ich um 2017 richtig gerne. Er hatte irgendwie Persönlichkeit. Dann erfolgte der Lemieux-Kampf wo er große Töne gespuckt hat… und die obligatorische KO-Niederlage in Runde 1. Seitdem war er mir nicht mehr so wichtig, das war im Jahr 2018, viel erfolgte auch nicht mehr. Inzwischen 37 Jahre jung, schneller wird er nicht mehr geworden sein, das sollte er aber um gegen Lara Land zu sehen. Ich schätze den Kampf so ein, dass Lara O´Sullivan brutalst langweilig (also für die Zuschauer) über 12 Runden auspunkten wird. Kann mir ja gerne jemand schreiben was am Kampf gut sein soll (sofern etwas gefunden), aber die Ansetzung liest sich für mich schrecklich.
Jesus Alejandro Ramos (18-0) vs. Luke Santamaria (13-2-1) Superweltergewicht
Ramos ist er 21 Jahre jung, hat dafür aber schon zuletzt 3 Achtungserfolge feiern können. Insbesondere sein Sieg über Javier Molina war für den jungen Mann bemerkenswert. Er ist durchaus eine Hoffnung. Luke Santamaria steigert sich von Kampf zu Kampf. Hat er seine Karriere in Mexiko begonnen, bekam er dann die Chancen in den USA. Als b-side ohne einflussreiche Unterstützung, hat man es auf den jeweiligen Scorecards nicht so einfach. Zuletzt gab es aber starke Siege, u.a. gegen Devon Alexander und Abel Ramos. Santamaria wird gerne unterschätzt und liefert dann ab. Durch den Abel Ramos Erfolg, werden endgültig nun die Leute Santamaria auf der Rechnung haben.
Inzwischen die Nummer 16 im Weltergewicht, wird er versuchen weiterhin zu überraschen. Kann er auch gegen Ramos das? Das ist eine gute Ansetzung zwischen zwei jungen, hungrigen Boxern.
Eduardo Ramirez (26-2-3) vs. Luis Melendez (17-1) Superfedergewicht
Ramirez boxte nach einigen guten Erfolgen 2017 um die IBF-Weltmeisterschaft. Da erfolgte noch eine Punktniederlage in England gegen Lee Selby. 2019 hatte er noch einmal das Nachsehen über die Punkte gegen Claudio Marrero. Seitdem gab es allerdings 4 Siege, 3 davon vorzeitig. Darunter waren auch beachtliche Erfolge dabei wie gegen Leduan Barthelemy oder auch zuletzt Miguel Marriaga. Der Southpaw entpuppt sich immer mehr als richtig unangenehmer Gegner in der Gewichtsklasse.
Melendez habe ich noch nie gesehen. Zuletzt gab er im November 2021 sein Top Rank-Debut. Das sah ich natürlich nicht. Gab einen engen Punktsieg über Thomas Mattice, ging das in Ordnung? Keine Ahnung. Davor kämpfte er Nulpen in Kolumbien. Lässt sich nun wirklich nicht einschätzen. Er ist allerdings gebürtig Puerto-Ricaner. Duelle zwischen Mexikaner und Puerto-Ricaner haben eine lange – positive Historie. Wer weiß, vielleicht wird das am Ende ein sehr guter Kampf.
Das war es dann auch. Ist dafür ein Preis von 75 $ als PPV angemessen? Von meiner Seite aus gibt es ein eindeutiges Nein. Ich finde das PPV ziemlich mies sogar. Gehyped ist man einfach überhaupt nicht, die Undercard reißt es auch nicht heraus, wer soll dafür solch ein Vermögen zahlen. Soll mir egal sein, ich bin davon ja ohnehin nicht betroffen.
Sonntag, den 29.05.2022
Alexander Pavlov (13-3) vs. Howig Grigorjan (4-0) Mittelgewicht
Den krönenden Abschluss der Woche liefert uns „Boxen im Norden“. Wie die Card sich am Ende wirklich gestaltet, kann ich nicht genau bestimmen. Bejaran war ursprünglich geplant, da flatterte kurzfristig als Ersatzgegner ein Angebot von Wasserman ein. Elvir Sendro ist gegen Bernard Donfack auf Boxrec gelistet. Dabei hat Donfack erst am vergangenen Samstag bei einer Universum-Veranstaltung gekämpft. Ist das realistisch? Naja, immerhin sind die Wege dann kurz.
Pavlov sah ich schon einige Male, schlecht fand ich ihn nicht. Es gab enge Punktniederlagen gegen Gualtieri auf einer Agon Veranstaltung. Dann noch gegen Nader in Österreich. Zuletzt sah ich ihn auf dem Bild Sender wo er ziemlich chancenlos gegen Patrick Wojcicki war. Inzwischen 33 Jahre, viel wird da womöglich nicht mehr erfolgen für Pavlov. Grigorjan ist gebürtiger Russe und boxt in Österreich. Er war ein ziemlich ordentlicher Amateur. Zuletzt in Österreich den Florian Wildenhof ausgepunktet, der findet sich auf der Undercard auch wieder. Bekommt es mit Sven Elbir zu tun.
So chancenlos sehe ich Grigorjan nicht, bei dem Amateuerbackground muss Pavlov hier richtig was anbieten. Im Normalfall kann er das, aber zuletzt gegen Wojcicki war das deutlich zu wenig. Es muss eine signifikante Steigerung her, sonst wird das hier auch nichts. Der Kampf über 10 Runden ist in Ordnung.
Ansonsten ist die kleine, putzige Thailänderin Phannarai Netisri noch drauf. Sie kämpft um 3 Titelchen gegen eine gewisse Crystal Garcia Nova. 21 gegen 22 Jahre, das schaut wohl auch in Ordnung zu sein. Das ist natürlich keine high class Veranstaltung, aber am Ende ist Boxen in „Große Freiheit 36“ irgendwo doch ganz nett. Ich war zwar dort nie für das Boxen, aber Konzerte habe ich dort besucht. Keine Ahnung wie lange sich das Boxen dort noch hält, aber wer Zeit für den Sonntag in Hamburg findet, kann es in der Theorie ja Mal supporten.
Und, was werdet ihr Euch davon in dieser Woche anschauen?
Mittwoch, den 25.05.2022
Serge Michel (12-2) vs. Reinis Porozovs (17-16-1) Cruisergewicht
Eine hauseigene Veranstaltung aus Traunreut (Bayern), dort sind nämlich die Michels ansässig. Michel kennt man wohl, er war ein ziemlich guter Amateurboxer, startete auch bei den olympischen Spielen von Rio. Bei den Profis lief es zunächst gut an, in den letzten Jahren gab es aber auch Rückschläge. 2019 verlor er gegen den erfahrenen Ryan Ford etwas überraschend. Er bekam daraufhin die große Chance sich beim „the golden contract“-Turnier durchzusetzen. Dem Sieger winkte ein Vertrag bei MTK bzw. auch Sendezeit auf ESPN. Nach zwei guten Leistungen verlor er dann im Finale gegen Ricards Bolotniks.
Nun der erneute Angriff, diesmal in einer neuen Gewichtsklasse. Das Cruisergewicht hat nicht mehr ganz das Niveau noch zu den wbss-Zeiten u.a. mit Usyk und Gassiev. Das kann somit eine Chance bedeuten, allerdings ist der physische Schritt vom Halbschwergewicht ins Cruisergewicht doch ein gewaltiger. Über 10 KG trennen die beiden Gewichtsklassen, weitaus mehr als in den restlichen Übergängen. Porozovs hingegen macht den Gang zurück. Er kämpfte überwiegend im Schwergewicht, versucht sich nun im Cruiser für diesen Kampf. Er ist ziemlich kampfsporterfahren, hat auch Erfahrungen im Kickboxen. Sein Kampfrekord im Profiboxen weist einige knappe Niederlagen auf, u.a. musste er sich 2020 im Schwergewicht gegen den deutschen Alexander Frank geschlagen geben, lag aber teilweise im Kampf vorne. Insgesamt ist das ein Mann, der einen auch durchaus herausfordern kann. Dazu eben auch physisch kein kleiner Cruiser, das scheint mir ein solider Kampf zu sein.
Fedor Michel (6-0) vs. Kassim Ouma (29-17-1) Supermittelgewicht
Fedor ist der Bruder vom Serge, sind insgesamt 6 Geschwister. Da waren zwei ziemlich fleißig. Gilt auch als ein solides Talent, noch zarte 20 Jahre jung. Ich habe seinen letzten Kampf im Tempodrom gegen den Polen Michael Ciach gesehen. Dort bestimmte er zwar den Kampf, erlitt allerdings einen Niederschlag. Das ist für ein 6-Runder schon gefährlich. In der letzten Runde bekam Ciach allerdings was aufs Ohr, er fingt dann stark an zu bluten und der Kampf wurde als ein TKO-Sieg für Michel zugesprochen. Den Polen sah ich dann wenig später im Wembleystadion wieder, dort wurde er vom 21-jährigen Karol Itauma in zwei Runden zerstört. So überzeugend sah Michel gegen Ciach zuvor nicht aus.
Ouma hingegen sah ich in Deutschland ebenfalls, das war in der Westfalenhalle. Vor den wachsamen Augen des Senators Inholte ging er über 8 Runden mit Ryno Liebenberg. Das war kein besonders unterhaltsamer Kampf. Beide stark gealtert, war eine langweilige Vorstellung. Nun ist Liebenberg ein sehr erfahrener Boxer, Michel ist es nicht. Ouma ist weit von seinen Glanzzeiten entfernt, wo er noch Weltmeister im Super-Weltergewicht gewesen ist. Aber er verfügt über Erfahrung und weiß, worauf es im Ring ankommt. Für einen 20-jährigen Traunreuter ist das imho eine gute Herausforderung.
Auf der weiteren Undercard haben wir mit Alexander Rigas gegen Patrik Fiala noch eine weitere Ansetzung die ordentlich wirkt. Eine Übertragung habe ich nicht finden können. Wer allerdings aus Bayern kommt, kann sich vielleicht noch ein Ticket sichern, sportlich bekommt man dafür etwas Solides geboten.
Donnerstag, 26.05.2022
Sibusiso Zingange (17-5-2) vs. Lunga Sitemela (13-1) Superfedergewicht
Eine Veranstaltung aus Johannesburg. Ist noch keine 5 Wochen her, da sah ich schon eine in derselben Location. Das Ganze lief auf ESPN Africa, u.a. zu sehen auf dem Sender Fightbox. Und diesen Sender wiederum habe ich auf waipu.tv empfangen können. Muss ich mir Mal überlegen ob ich das reaktivere. Das bestehende Problem ist einfach, dass ich inzwischen an die 7 Sportabos habe. Zukünftig muss ich mich da hinterfragen, ob ein weiteres Abo auch wirklich notwendig erscheint. Jedenfalls läuft die Veranstaltung erneut auf Fightbox.
Gekämpft wird um den südafrikanischen Meistertitel. Immer wieder schön, wenn solche nationalen Titelkämpfe auch einen hohen Stellenwert genießen. Seit 2016 war ein gewisser Phila Mpontshane der Titelträger, musste sich allerdings im Februar gegen Zingange geschlagen geben. Hübscher Erfolg, damit reiht er sich ein unter Namen wie z.B Ali Funeka. Nun also die erste Titelverteidigung für Zingange. Sitemela ist auf den afrikanischen Kontinent noch ungeschlagen, allerdings hat er in fast 3 Jahren nur noch einen Kampf folgen lassen. Das war in Russland, da hatte er das Nachsehen gegen Muhammadkhuja Yaqubov über die Punkte. Der Ringrost kann bei Sitemela zwar ein Faktor sein, aber das erscheint mir eine ziemlich solide Nummer zu werden.
Auf der restlichen Undercard finden sich noch 2-3 solide Kämpfe.
Otto Wallin (23-1) vs. Rydell Booker (26-5-1) Schwergewicht
Eine Veranstaltung aus Detroit von Salita Promotions. Detroit Brawls nennt sich die Veranstaltung, im Hauptkampf geht es schwer zur Sache. Wallin kennt man natürlich, er hat Abseits von Wilder Fury am meisten gefordert. Statistisch ist bewiesen, dass er mit Abstand die meisten Treffer gegen Fury landen konnte. So wirklich viel kam dann in seiner Karriere aber nicht mehr. Whyte hatte plötzlich eine Verletzung als er erfahren hat, dass er über 8 Mio gegen Fury verdienen konnte. Blieb dann noch ein solider Kampf gegen Breazeale. Dafür, dass der Furykampf im Jahr 2019 war, ist das alles etwas dünn. Zuletzt mühte er sich über die Punkte gegen Kamil Sokolowski ab. Sein nächster Gegner verspricht gewissermaßen dasselbe.
Booker ist ein ziemlich zäher Mann der um die Top 100 des Schwergewichts schwirrt. Inzwischen über 40, verlief seine Karriere ziemlich ordentlich. 2004 verlor er seine Null gegen James Toney im Ausscheidungskampf um die WM. Danach erfolgte allerdings eine 12-30-jährige Haftstrafe wegen des Auffindens von 1 KG Kokains. 14 Jahre später gab er sein Comeback, so schlecht läuft es für Booker seitdem nicht. Er ist mit starken Leuten wie Kubrat Pulev über 10 Runden gegangen, gegen Ray Austin gab es im letzten Jahr ein Unentschieden. Richtig, jener Ray Austin. Zuletzt habe ich Booker im März gesehen, wo er sich in Polen einen engeren Kampf mit Marcin Siwy geliefert hat. Da sah er nicht schlecht aus bzw. der Pole ziemlich bescheiden.
Booker ist gebürtiger Detroiter, er hat somit ein Heimspiel. Wird kein Selbstläufer für Wallin, aber mit gewissen Ambitionen sollte das natürlich zu bewerkstelligen sein. Ich hoffe inständig für Wallin, dass er seine versandete Karriere baldig wieder auf Kurs kriegt, der Fight gegen Booker ist diese Initialzündung leider noch nicht.
Shohjahon Ergashev (21-0) vs. Luis Alberto Veron (19-3-2) Superleichtgewicht
Ergashev box seit einigen Jahren vorwiegend in den USA. Sein Kampfrekord ist blitzblank, 21 Siege, davon ganze 19 vorzeitig. Da finden sich auch einige solide Siege, u.a. über die Probox-Turnier Teilnehmer Sonny Fredrickson und Zhimin Wang. Das liest sich alles ziemlich gut. Er scheint auch beheimatet zu sein in Detroit, inzwischen die Nummer 36 auf Boxrec. Wie weit kann es gehen?
Veron hat ein paar Niederlagen hinnehmen müssen gegen starke Gegner, u.a. Michael McKinson. Die Niederlagen waren allesamt Punktentscheidungen, zäh ist also der gute Veron durchaus. Zuletzt gab es in Argentinien einen Punkterfolg über Leonardo Fabio Amitrano inkl. des Erhalts eines Südamerikagürtels. Die Favoritenrolle bei der Paarung ist schon eindeutig zu bestimmen, allerdings könnte Veron sich als zäher Kontrahent erweisen. Das ist für Ergashev vielleicht ganz dienlich. Übrigens hat Ergashev über 2 Mio. Follower auf Instagram. Damit zum Beispiel mehr als Usyk. Allerdings haben seine Beiträge nur wenige „likes“, mutet etwas eigenartig an.
Freitag, den 27.05.2022
Aleksei Papin (13-1) vs. Dilan Prasovic (15-2) Cruisergewicht
Eine Veranstaltung aus Omsk, wir haben gleich zwei russische Cards am Freitag. Auf dieser Card treffen sich Papin und Prasovic aufeinander. Sind beides keine Unbekannten im Cruisergewicht. Papin kennt man wohl am ehesten aus dem Fight gegen Makabu auf der Kovalev-Yarde Undercard. Dort hat er ganz ordentlich gegengehalten, der Kampf aber dann doch recht eindeutig verloren. Die Punkturteile verwässern etwas das Geschehen. Jedenfalls ein starker Mann, insbesondere hat er gut Power hinter seinen Fäusten. Prasovic hat einige Kämpfe in Deutschland bestritten, zuletzt gab es zwei Kämpfe auf der Insel. Dort ging er gegen Lawrence Okolie und Isaac Chamberlain jeweilig KO. Das war überhaupt keine Empfehlung für mehr. Auf dem Papier ist somit alles angerichtet, dass Papin ihn ebenfalls frühzeitig stoppen kann.
Maxim Vlasov (46-6) vs. Dilmurod Satybaldiev (12-2) Halbschwergewicht
Vlasov kennt man natürlich, er hat schon gegen viele Topmänner gekämpft. Der ehemalige Teilnehmer der World Boxing Super Series hat sich zuletzt im Weltmeisterschaftskampf gegen Joe Smith Jr. versucht. Für meine Befinden hat er den Kampf auch gewonnen, sahen leider die Punktrichter anders. Schlecht für Vlasov, so boxt er nun nicht um 3 Gürtel gegen Beterbiev, sondern backt kleinere Brötchen in Russland. Ein Topmann bleibt er so oder so. Dilmurod Satybaldiev hatte eine solide Karriere hingelegt bis zu seiner knappen Niederlage gegen Andrey Sorotkin im Mai 2017. Inzwischen sind 5 Jahre vergangen, Satybaldiev boxte eine Runde. Das ehemalige Supermittelgewicht kam mit erstaunlichen 96 KG in den Ring, das war vor einem halben Jahr. Nun muss er wohl abspecken für den Kampf.
Die Favoritenrolle ist natürlich klar verteilt. Satybaldiev muss an Leistungen vergangener Tage anknüpfen, dann könnte er zumindest nicht völlig chancenlos gegen Vlasov sein. Aber es ist nicht zwingend davon auszugehen, dass er das nach 5 Jahre Ringabstinez schaffen wird.
Sergey Kuzmin (16-2) vs. Richard Lartey (14-5) Schwergewicht
Eine Veranstaltung aus Moskau von Yuka Promotion. Ist eine größere Card, dort findet sich auch dieser Schwergewichtskampf. Kuzmin kennt man durchaus als Schwergewichtsfan. Er hatte eine ziemlich starke Amateurkarriere, bei den Profis lief es auch ordentlich. Zuletzt sah ich Kuzmin bei seiner Niederlage im Dezember 2020 gegen Martin Bakole. Dort hat er sich einen ziemlich engen Kampf gegen Bakole geliefert. Das war eine gute Leistung. Diese Niederlage ist durch den Yoka-Fight nun auch noch positiver gealtert als ohnehin schon.
Lartey sah ich auch schon einige Male boxen. Insbesondere sein wilder brawl gegen Daniel Dubois verblieb in Erinnerung. Es folgte dann ein langweiliges Ausgepunkte von Nathan Gorman und zwei weitere kurzrundige Niederlagen. Inzwischen wird sich Lartey wohl nicht mehr groß gesteigert haben. Das ist schlecht, gegen Kuzmin wäre dies vonnöten. Kuzmin wird sicherlich einen vorzeitigen Sieg hier anstreben.
Shamil Khataev (8-0) vs. Varazdat Mkrtchyan (13-0) Mittelgewicht
Ich habe beide Boxer, zumindest glaube ich das, noch nie gesehen. Khataev hat eine ziemlich gute Amateurkarriere hingelegt. Bei den Profis noch ungeschlagen, 1-2 solide Siege sind im Kampfrekord vertreten, aber ganz frei von Wacklern ist das nicht gewesen. Mal eine SD vertreten, zuletzt gab es einen scheinbar äußerst knappen Punktsieg über Zurab Kvitsiani. Unschlagbar wirkt das nicht. Mkrtchyan hat einen insgesamt eher leeren Kampfrekord, dafür schon 2 SD und eine MD dort stehen. Das scheint mir noch weniger nicht schlagbar auszuschauen. Ich vertraue auf den guten Background von Khataev und würde ihn wohl als Favoriten auserkoren wollen. Allerdings ist das pure Spekulation, gesehen habe ich die beiden ja nicht.
Auf der restlichen Undercard finden sich noch ein paar solide Ansetzungen. Das Ganze wird wohl auf MatchTV übertragen und schaut ganz gut ordentlich aus.
Osleys Iglesias (5-0) vs. Isaac Chilemba (26-8-3) Supermittelgewicht
Eine Veranstaltung aus Polen, scheinbar ist Lublin der Austragungsort. Das Event fällt etwas unter dem Radar würde ich sagen, dabei boxt mit Iglesias ein interessanter Mann der auch in Deutschland bester Bekanntheit sich erfreut. So hat er die ersten Schritte in der Profikarriere hier begonnen und u.a. Rafael Bejaran und Bernard Donfack weggebombt. Zwischenzeitlich las ich, dass er bei einer Liechtensteiner Promotion unterschrieben haben soll, trainiert von Georg Bramowski. Nun hat er seine letzten beiden Kämpfe in Polen bestritten, dieser soll jetzt folgen. Mutet ja eher so an, dass er womöglich irgendwie in Polen unterschrieben hat? Wäre schade um das Toptalent, dieses könnte man auch gut in Deutschland gebrauchen.
Jedenfalls habe ich Recherche betrieben und in Erfahrung bringen können, dass Chilemba scheinbar in Warschau schon eingetroffen ist, der Kampf steht also. Chilemba kennt man natürlich, hat gegen sehr viele Topmänner im Ring gestanden. Zuletzt gab es einige Auftritte in Russland, neben ein paar Niederlagen auch ein Unentschieden gegen Fedor Chudinov. Völlig über den Berg ist Chilemba wohl noch nicht, aber die Tendenz entwickelt sich dahingehend. Dennoch ist das der erste große Name in der Karriere für Iglesias. Wer Genaueres weiß über seine vertragliche Situation, kann gerne Mal was dazu schreiben. Ist er denn in Polen irgendwo unter Vertrag?
Rodolfo Orozco (30-2-3) vs. Isaias Lucero (13-0) Weltergewicht
Eine mexikanische Veranstaltung von „Grito de Guerra Boxing“, zu sehen auf ESPN Knockout. Kunde müsste man dort sein. Orozco ist schon ziemlich profierfahren, dabei noch zarte 22 Jahre jung. Das ist so ein klassisches Beispiel, da ist nicht viel mit Amateurkarriere in Mexiko, man wird direkt in das Haifischbecken geworfen. Nach seiner letzten Niederlage ist er seit nun über 15 Kämpfen ungeschlagen. Die ganz großen Siege fehlen natürlich. Gegen Cesar Ayon konnte er 2020 siegen, ist rückblickend vielleicht sein bester Sieg. Lucero hingegen hat 1/3 der Profirunden von Orozco absolviert, seine Gegner waren aber nicht schlechter. So konnte er zum Beispiel im vergangenen November Emanuel Robles stoppen und sich den mexikanischen Weltertitel sichern. Definitiv ein hübscher Erfolg.
Für Orozco könnte trotz seiner jüngeren Jahre die höhere Erfahrung sprechen. Auf der anderen Seite hat Lucero schon überzeugende Siege im Kampfrekord stehen wodurch er sich nicht verstecken braucht. Auf Boxrec sind sie nicht weit voneinander gerankt, das könnte eine gute Paarung werden obschon ich Lucero favorisieren würde.
Auf der weiteren Undercard findet sich mit Jonathan Javier Rodriguez Valles (Nummer 16 auf Boxrec) gegen Jorge Sanchez Zarate eine weitere, solide Ansetzung.
Juan Hernan Leal (15-2) vs. Jose Angel Gabriel Rosa (13-0) Weltergewicht
Eine Veranstaltung aus Buenos Aires von O.R. Promotions, zu sehen auf TyC Sports. Gekämpft wird um den argentinischen Meistertitel, diesen hält Leal seit Januar 2021 inne. Frei von Wacklern ist sein Kampfrekord nicht. Alleine im Jahr 2021 gab es 3 enge Punkturteile, davon 2x als eine MD. Ich habe die Kämpfe natürlich nicht gesehen, die Gegnerschaft war auch keine Laufkundschaft, aber souverän erscheint das jedoch nicht. Zuletzt hat er im Dezember 2021 um den IBO Titel in Astana gekämpft gegen Daniyar Yeleussinov. Da gaben alle 3 Punktrichter Leal nicht eine Runde. Sein Problem besteht wohl auch darin, dass er mit unter 1,70m ein sehr kleines Weltergewicht ist, seine KO-Quote ist auch überschaubar.
Rosa ist erst 22 Jahre jung, hat aber in seiner Karriere bislang alles zu Kleinholz verarbeitet. Jeder Gegner wurde angezählt in seiner Karriere, einer kam über die Punkte, einer wurde vor dem KO noch disqualifiziert. Der Rest unterlag vorzeitig. Im Februar konnte er schon seine erste kleine Duftmarke landen und den Brasilianer Paulo Cesar Galdino in Runde 8 stoppen. Galdino hat im Nachgang dann in den USA überraschenderweise Daniel Gonzalez über die Punkte bezwingen können. Jener Gonazlez, der sich enge Kämpfe gegen Chris Algieri und Petros Ananyan lieferte. Dennoch könnte Leal der stärkste Gegner von Rosas Karriere bislang bedeuten.
Es wird interessant zu sehen sein ob Rosa seinen Siegeszug weiter fortführen kann und eventuell in 1-2 Jahren zu einer ernsthaften Personalie im starken Weltergewicht emporsteigt.
Samstag, den 28.05.2022
Kamel Kouaouch (11-1) vs. Erik Nazaryan (28-26-4) Cruisergewicht
Das ist eine Veranstaltung aus Charleroi von 12 rounds Promotion. Probellum hat dort seine Hände mit im Spiel, vielleicht kann man dann die Card dort kostenlos sich anschauen. Wäre eine feine Sache, denn die Card ist für belgische Verhältnisse echt nicht schlecht. Kouaouch musste im letzten Jahr seine erste Profikarriere hinnehmen, das war in Deutschland gegen Roman Fress. Punch scheint er nicht so mitzubringen, noch nie konnte er vorzeitig siegen. Mit 33 wird er diesen wohl nicht mehr für sich entdecken können. Nazaryan ist 37, hat in letzter Zeit immer häufiger vorzeitig verloren. Das geschah überwiegend auf der Insel. Sein letzter solider Sieg ist aus dem Jahre 2017. Gekämpft wird um den BeNeLux-Titel.
Hovhannes Martirosyan (12-1) vs. Oto Joseph (19-1) Superleichtgewicht
Die Card hat einige gute Paarungen anzubieten, der Cruisergewichtskampf gehört wohl eher nicht dazu. Warum habe ich diesen erwähnt? Nun ja. Ich habe einen Instagram-Post mir angeschaut, wo die Veranstaltung mit 9 Profikämpfen beworben wurde, und da war diese Paarung nicht dabei. Ist sie womöglich off? Ganz oben stand der Kouauch-Fight, allerdings sollte erwähnt sein, dass nur 8 Kämpfe hinzugefügt worden sind anstatt der angegeben 9. Vielleicht wurde die Ansetzung dort irgendwie vergessen anzufügen? Das wäre sehr unglücklich, ich glaube stattdessen, dass die Ansetzung off ist.
Alternativ haben wir noch mit Miko Khatchatryan vs. Victor Julio, Rohan Polanco vs. Ronan Nahuel Sanchez und Stefan Voda vs. Jeremy Bernardin weitere gute Kämpfe auf der Card stehen. Es lohnt sich für mich nun nicht Martirosyan vorzustellen, wenn der Kampf nicht kommen sollte. Jedenfalls soll erwähnt sein, dass die belgische Card einen guten Eindruck hinterlässt.
Morgan Jones (14-2) vs. Gerome Warburton (9-1-1) Mittelgewicht
Ich habe bei der Postersuche feststellen müssen, dass ich den falschen Kampf vorgestellt habe. Der eigentliche Hauptkampf ist diese Paarung hier. Nicht schlimm, dann stelle ich eben zwei Kämpfe in Wales vor, diesen aber in zügiger Version.
Gekämpft wird um einen walisischen Titel im Mittelgewicht. Jones hat den Titel schon halten können, im Jahr 2019 setzte es einen sehr knappen Punktsieg über Jake Anthony, allerdings war er selbst am Boden. Ist wohl bis heute sein bester Erfolg in der Karriere gewesen. Warburton hat zweimal in Spanien gekämpft, jeweils konnte er die Kämpfe nicht gewinnen. Zuletzt gab es auf einer Matchroom Spain-Card eine Niederlage gegen Jhon Obregon (den ich neulich Mal sah, unangenehm zu boxen). Insgesamt hat er weniger vorzuweisen als Jones, dafür ist er aber eventuell noch entwicklungsfähiger. Könnte zumindest ein spannender Kampf werden. Dem Sieger stehen vielleicht Mal ein guter Kampf in Schottland oder England bevor.
Jake Tinklin (7-0) vs. Lloyd Germain (5-0) Weltergewicht
Eine Veranstaltung aus Wales, gekämpft wird im schönen Swansea. Die BBC ist wohl in die Übertragung involviert. Veranstalter ist Sanigar Events. Ich finde es immer schön, wenn Cards in Schottland oder Wales erfolgen, das kommt manchmal etwas zu kurz, weil der Fokus schon sehr stark auf England liegt. Numerisch hat die Veranstaltung auch 3 interessante Kämpfe zu bieten. Tinklin gegen Germain ist einer davon. Beide haben noch einen ziemlich leeren Kampfrekord, dafür ist Tinklin mit 24 noch deutlich jünger. Ich denke Mal, dass er als ein walisisches Prospect angesehen wird. Allerdings war er beim letzten Kampf am Boden.
Was auffällig ist, beide Boxer eint eine Tatsache, sie haben noch nie vorzeitig gewinnen können. Ich gehe also stärker davon aus, dass wir hier über die vollen 10 Runden gehen werden. Könnte ein Vorteil für Tinklin bedeuten, der immerhin schon mehrfach Runde 6 sah, Germain kam noch nie über die vierte Runde hinaus. Auch wenn die Ansetzungen noch ziemlich roh sind und nicht Weltklasseboxen versprechen, so finde ich es dennoch erfreulich, dass so ein
Mahmoud Charr (32-4) vs. Michael Wallisch (22-5) Schwergewicht
Eine Veranstaltung von EC Boxpromotion aus Hamburg. „Die Bucht“ nennt sich die Location, soll wohl eine Freiluftveranstaltung werden. Klingt ja soweit ganz interessant. Und was zeitgleich interessanter noch für das Forum macht, die Card ist sehr schwergewichtslastig. Ceylan hat im Jahr 2022 überhaupt noch nicht veranstaltet, vor einiger Zeit war Mal eine Gym-Veranstaltung angesetzt mit Ihor Shevadzutskyi gegen Kevin Johnson als Hauptkampf, dann kam der Ukraine-Krieg und das viel ins Wasser. Ansonsten gab es auf dem Fox PPV auf Neujahr sozusagen eine Card mit EC-Beteiligung.
Charr kennt man natürlich, er hat es bis zum wba-regular Titel geschafft. Kein Gegner ist zu groß, nur Don King am Ende dann doch. Charr hat King wohl verklagt, er geht um Millionen, ein Fall für die Justiz. Er hat groß angekündig vor der Jury aussagen zu wollen, da hat jemand wohl einiges an Law&Order gesehen. Ansonsten hat er „Frieden“ zwischen „Arabern und Tschetschenen“ vermittelt. Der Friedensnobelpreis ist nicht mehr weit. Bei so viel Heldentat außerhalb des Rings, kann die eigene sportliche Leistung vielleicht etwas ins Hintertreffen gelangen.
Und siehe da, Charr hat seit dem Ustinov-Kampf nur 2 Profirunden absolviert. Das war vor einem Jahr bei dieser Farce wo Christopher Lovejoy als ungeschlagener Amerikaner (mit Zuckerglasur) eingeflogen wurde. Als besonders hungrig hat er sich in Köln dann nicht präsentiert, außer im Vorfeld des Kampfes. So twitterte er teilweise um 2 Uhr morgens, dass er sich eine Pizza Funghi gerade bestellt hat. Wallisch war da schon deutlich aktiver, zuletzt sah ich ihn Russland im vergangenen Juli, dort unterlag er Murat Gassiev nach 4 Runden. Dazu sollte erwähnt sein, dass Wallisch bis zum Ende einen guten Eindruck hinterließ. Er zeigte sich beweglich, lieferte gutes Boxen und konnte auch Runden gewinnen. Er machte auch einen fitteren-dünneren Eindruck als über weite Strecken seiner Karriere. Zwar wird Charr als Favorit in den Kampf gehen, aber bei dem Ringrost könnte der Kampf spannender werden als viele für möglich halten.
Ali Eren Demirezen (15-1) vs. Kevin Johnson (35-18-1) Schwergewicht
Demirezen kommt aus seinem besten Karrieresieg, dort konnte er Gerald Washington in den USA stoppen. Zugegebenermaßen war es bis dato ein ausgeglichener Kampf. Er ist schon ein guter Mann, aber über das EU-Level sehe ich ihn dann doch nicht. Immerhin die Nummer 27 auf Boxrec inzwischen. Kevin Johnson kennt man natürlich. Stand mit Klitschko 12 Runden, stand mit Fury 12 Runden. Den macht hier keiner mehr was vor. Zuletzt hat er gefühlt den fünften Frühling erlebt, und teilweise echt starke Leistungen gezeigt. Das fing im Juni 2020 an wo er Wach in Polen einen engeren Kampf lieferte. Dort wurde teilweise der ansonsten so zahme Kingpin richtig forsch. Darauf folgte der starke vorzeitige Sieg im Comeback-Fight von Yoan Pablo Hernandez. Im Anschluss ging er 12 harte Runden mit Kabayel, wo er ihn teilweise richtig angeklingelt hatte. Das war wirklich einer der besseren Kämpfe in den letzten Jahren hier in Deutschland.
Der inzwischen fast 43-jährige wirkte motiviert wie seit langem nicht mehr. Wenn er an die vergangenen Leistungen anknüpfen kann, dann ist diese Ansetzung auch nicht verkehrt. Auf der weiteren Undercard finden sich noch prominentere Namen. So zum Beispiel auch Viktor Faust oder Christian Hammer. Faust lieferte sich auf Neujahr ein Kampf um Leben und Tod gegen Iago Kiladze. Die Card wird es wohl auf Bild + zu sehen geben sowie Boxnation.
Josh Wagner (10-0) vs. Richard Holmes (19-12) Weltergewicht
Eine Veranstaltung aus Kanada von „United Boxing Promotions“. Josh Wagner ist ein ziemlich guter Mann. Hat auch schon 2 starke Siege gegen Raphael Courchesne und Jeffrey Torres im Kampfrekord stehen. Torres sah ich letzte Woche bei Probox, da hat er einen tollen Fight gegen Antonio Moron geliefert. Wagner ist irgendwie dennoch nur Platz 162 auf Boxrec, warum bloß? Dabei hat er sogar seinen besten Erfolg im Super Welter gehabt, das müsste in der Theorie ja eigentlich noch mehr Punkte bieten. Holmes hat in Jamaika an einer gewissen „contender series“ teilgenommen und dort das Ding innerhalb von 3 Kämpfen gewonnen. Das war im Jahr 2017, seitdem hat er keinen nennenswerten Kampf mehr gewonnen.
Seine Niederlagen resultieren eher über die Punkte, teilweise auch enge Entscheidungen. Schlecht ist Holmes nicht, aber Wagner wird hier als klarer Favorit in den Kampf gehen. Ansonsten sind noch 1-2 solide Kämpfe auf der Card drauf.
Gervonta Davis (26-0) vs. Rolando Romero (14-0) Leichtgewicht
Die prominenteste Veranstaltung diese Woche findet sich im Barclays Center, das hier handelt um ein PPV-Event der PBC. Davis ist schon ein PPV-Kämpfer, zumindest steht er ständig in PPV-Kämpfen. Grundsätzlich kann man es verstehen, er ist im Ring ziemlich unterhaltsam. Zuletzt gab es allerdings mächtig Gegenwehr im Ring. Im Super Leichtgewicht musste er harte 11 Runden mit Mario Barrios gehen. Wirklich seine Gewichtsklasse erschien das nicht. Gegen den Pitbull Isaac Cruz wurde es aber nicht einfacher, am Ende war das ein kompletter 50/50 Fight. Was man vielleicht auch nicht vergessen sollte, bei beiden Kämpfen ging es lediglich um den wba regular belt. Also das Pendant zum ehemaligen Charr-Gürtel im Schwergewicht.
Dennoch hat Davis diese Aufgaben irgendwie noch erfolgreich herumbekommen, obschon das einiges an Substanz gekostet haben dürfte. Wenn das nun in schöner Regelmäßigkeit so weitergeht, dann wird baldig der Kampf erfolgen, wo das nicht mehr gut geht. Wird das schon bei Romero der Fall sein? Ich denke nicht. Er geht schon als krasser Außenseiter in den Kampf. Zwar gefielen mir seine letzten Leistungen ganz gut, aber das ist noch weit vom Davis-Niveau entfernt. Romero ist in erster Linie Trashtalker und Unsympath. Er bekommt tatsächlich das Kunststück hin, neben Davis noch unsympathischer daherzukommen, dabei ist das ein elendiger Frauenschläger usw.
Ich würde sagen, da haben sich zwei gefunden. Der Kampf könnte auch Spektakel bieten, aber für ein PPV-Event ist mir das vielleicht schon etwas zu wenig. Am Ende muss sich das Ganze über den Trashtalk irgendwie finanzieren. Ein weiterer Kaufanreiz zum PPV ist grundsätzlich die Undercard, was wird auf dieser geboten?
Erislandy Lara (28-3-3) vs. Gary O'Sullivan (31-4) Mittelgewicht
Gekämpft wird um den WBA regular belt im Mittelgewicht. Der zweite regular Titel auf der Card, wie schön. Lara ist natürlich ein Topmann, obschon er 39 ist. Seine Karriere wird nicht mehr lange andauern. Er lebt sehr stark von seiner Geschwindigkeit, die hält sich mit 39 einfach dann nicht mehr so gut. Im letzten Kampf konnte er etwas überraschend Thomas LaManna in Runde 1 stoppen. LaManna ist ein zähes Kerlchen, das hätte ich so nicht erwartet von Lara.
O´Sullivan mochte ich um 2017 richtig gerne. Er hatte irgendwie Persönlichkeit. Dann erfolgte der Lemieux-Kampf wo er große Töne gespuckt hat… und die obligatorische KO-Niederlage in Runde 1. Seitdem war er mir nicht mehr so wichtig, das war im Jahr 2018, viel erfolgte auch nicht mehr. Inzwischen 37 Jahre jung, schneller wird er nicht mehr geworden sein, das sollte er aber um gegen Lara Land zu sehen. Ich schätze den Kampf so ein, dass Lara O´Sullivan brutalst langweilig (also für die Zuschauer) über 12 Runden auspunkten wird. Kann mir ja gerne jemand schreiben was am Kampf gut sein soll (sofern etwas gefunden), aber die Ansetzung liest sich für mich schrecklich.
Jesus Alejandro Ramos (18-0) vs. Luke Santamaria (13-2-1) Superweltergewicht
Ramos ist er 21 Jahre jung, hat dafür aber schon zuletzt 3 Achtungserfolge feiern können. Insbesondere sein Sieg über Javier Molina war für den jungen Mann bemerkenswert. Er ist durchaus eine Hoffnung. Luke Santamaria steigert sich von Kampf zu Kampf. Hat er seine Karriere in Mexiko begonnen, bekam er dann die Chancen in den USA. Als b-side ohne einflussreiche Unterstützung, hat man es auf den jeweiligen Scorecards nicht so einfach. Zuletzt gab es aber starke Siege, u.a. gegen Devon Alexander und Abel Ramos. Santamaria wird gerne unterschätzt und liefert dann ab. Durch den Abel Ramos Erfolg, werden endgültig nun die Leute Santamaria auf der Rechnung haben.
Inzwischen die Nummer 16 im Weltergewicht, wird er versuchen weiterhin zu überraschen. Kann er auch gegen Ramos das? Das ist eine gute Ansetzung zwischen zwei jungen, hungrigen Boxern.
Eduardo Ramirez (26-2-3) vs. Luis Melendez (17-1) Superfedergewicht
Ramirez boxte nach einigen guten Erfolgen 2017 um die IBF-Weltmeisterschaft. Da erfolgte noch eine Punktniederlage in England gegen Lee Selby. 2019 hatte er noch einmal das Nachsehen über die Punkte gegen Claudio Marrero. Seitdem gab es allerdings 4 Siege, 3 davon vorzeitig. Darunter waren auch beachtliche Erfolge dabei wie gegen Leduan Barthelemy oder auch zuletzt Miguel Marriaga. Der Southpaw entpuppt sich immer mehr als richtig unangenehmer Gegner in der Gewichtsklasse.
Melendez habe ich noch nie gesehen. Zuletzt gab er im November 2021 sein Top Rank-Debut. Das sah ich natürlich nicht. Gab einen engen Punktsieg über Thomas Mattice, ging das in Ordnung? Keine Ahnung. Davor kämpfte er Nulpen in Kolumbien. Lässt sich nun wirklich nicht einschätzen. Er ist allerdings gebürtig Puerto-Ricaner. Duelle zwischen Mexikaner und Puerto-Ricaner haben eine lange – positive Historie. Wer weiß, vielleicht wird das am Ende ein sehr guter Kampf.
Das war es dann auch. Ist dafür ein Preis von 75 $ als PPV angemessen? Von meiner Seite aus gibt es ein eindeutiges Nein. Ich finde das PPV ziemlich mies sogar. Gehyped ist man einfach überhaupt nicht, die Undercard reißt es auch nicht heraus, wer soll dafür solch ein Vermögen zahlen. Soll mir egal sein, ich bin davon ja ohnehin nicht betroffen.
Sonntag, den 29.05.2022
Alexander Pavlov (13-3) vs. Howig Grigorjan (4-0) Mittelgewicht
Den krönenden Abschluss der Woche liefert uns „Boxen im Norden“. Wie die Card sich am Ende wirklich gestaltet, kann ich nicht genau bestimmen. Bejaran war ursprünglich geplant, da flatterte kurzfristig als Ersatzgegner ein Angebot von Wasserman ein. Elvir Sendro ist gegen Bernard Donfack auf Boxrec gelistet. Dabei hat Donfack erst am vergangenen Samstag bei einer Universum-Veranstaltung gekämpft. Ist das realistisch? Naja, immerhin sind die Wege dann kurz.
Pavlov sah ich schon einige Male, schlecht fand ich ihn nicht. Es gab enge Punktniederlagen gegen Gualtieri auf einer Agon Veranstaltung. Dann noch gegen Nader in Österreich. Zuletzt sah ich ihn auf dem Bild Sender wo er ziemlich chancenlos gegen Patrick Wojcicki war. Inzwischen 33 Jahre, viel wird da womöglich nicht mehr erfolgen für Pavlov. Grigorjan ist gebürtiger Russe und boxt in Österreich. Er war ein ziemlich ordentlicher Amateur. Zuletzt in Österreich den Florian Wildenhof ausgepunktet, der findet sich auf der Undercard auch wieder. Bekommt es mit Sven Elbir zu tun.
So chancenlos sehe ich Grigorjan nicht, bei dem Amateuerbackground muss Pavlov hier richtig was anbieten. Im Normalfall kann er das, aber zuletzt gegen Wojcicki war das deutlich zu wenig. Es muss eine signifikante Steigerung her, sonst wird das hier auch nichts. Der Kampf über 10 Runden ist in Ordnung.
Ansonsten ist die kleine, putzige Thailänderin Phannarai Netisri noch drauf. Sie kämpft um 3 Titelchen gegen eine gewisse Crystal Garcia Nova. 21 gegen 22 Jahre, das schaut wohl auch in Ordnung zu sein. Das ist natürlich keine high class Veranstaltung, aber am Ende ist Boxen in „Große Freiheit 36“ irgendwo doch ganz nett. Ich war zwar dort nie für das Boxen, aber Konzerte habe ich dort besucht. Keine Ahnung wie lange sich das Boxen dort noch hält, aber wer Zeit für den Sonntag in Hamburg findet, kann es in der Theorie ja Mal supporten.
Und, was werdet ihr Euch davon in dieser Woche anschauen?
