Die Boxvorschau: Ennis vs. Chukhadzhian ll, Iglesias vs. Ivanov, Matias vs. Ramirez, Davis vs. Lemos, Plantic vs. Bulacio, Slawa Spomer


Euer Event der Woche?

  • Yoshida vs. Metcalf ll (YouTube)

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  • Flores vs. Olivo (DAZN/YouTube)

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  • Thorslund vs. Nuki (Sport Live)

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  • Eubank vs. Erdogan (Channel 5)

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  • Ellis vs. Chaves (DAZN)

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  • Fiji-Special (PPV auf FBC Sports)

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  • Cook vs. Koopman (SuperSports WWE)

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Deontay

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Eine neue Woche voller Boxen steht bevor. Es ist definitiv eher eine Woche der Breite. Dennoch haben wir 2x DAZN-Veranstaltungen + eine ShowBox-Veranstaltung der PBC auf Showtime. Triller meldet sich zurück aus der Versenkung. Zwei japanische Shows auf boxingraise habe ich aufgenommen. TVP Sport ist wieder mit einer kostenlosen Show enthalten. Höhepunkt der Woche könnte der IBO-Kampf (live auf Sport1) zwischen Bunn und McCrory bedeuten. Was besonders erfreulich ist. Wir haben eine spezielle armenische Veranstaltung ebenfalls im Programm!

Mittwoch, den 19.10.2022

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Karo Murad (34-4-1) vs. Norbert Dabrowski (24-10-2) Halbschwergewicht

Eine Veranstaltung von „Siesta Boxing“, gekämpft wird im „Prime Hall Complex“ von Yerevan, Armenien. Das ist etwas ganz Besonderes, Armenien ist völlig unberührt im Profiboxen. Derweil haben sie ja große Namen, zumindest im Ausland gehabt. Beispielsweise Arthur Abraham, aber auch Karo Murad, die über viele Jahre hinweg beachtlichen Erfolg aufwiesen. Der bekannte Matchmaker und Promoter Siesta schreibt zum Event:“ Delighted to be the first ever officially recognised, professional boxing promotion in the Republic of Armenia!“. Übertragen wird es kostenlos auf MatchTV gegen 22:30 Uhr, die Main-Card ab 20 Uhr ist leider legal nur im Abo zu sehen.
Karo Murad, ein großer Name im deutschen Boxen. Er war bei Sauerland unter Vertrag, hat beispielsweise vor 9 Jahren in Atlanta City gegen Bernard Hopkins um die IBF-Weltmeisterschaft gekämpft. Das lief in den Morgenstunden live in der ARD. Sauerland war vor Ort, hat den Kampf noch beworben. Am Ende verlor Murad den Kampf einstimmig über die Punkte. Im Juli 2017 gab es dann den Kampf um die Europameisterschaft gegen Dominik Bösel, den er via TKO in Runde 11 siegreich gestalten konnte. Im Anschluss sicherte sich Murad noch den IBO-Titel gegen Travis Reeves. Damit gehört Murad zu den erfolgreichsten deutschen Boxern der vergangenen Dekade. 3,5 Jahre war er inaktiv, seit Mai gibt er sein Comeback. Kämpfte mittlerweile 2x auf Veranstaltungen von Universum, allerdings im Cruisergewicht. Dort machte der mittlerweile 39-Jährige einen alten Eindruck auf mich, wenig überraschend. Dabrowski ist kein unbekannter Name in Deutschland, ist Mal mit Dominik Bösel 12 engere Runden gegangen. Grundsätzlich ein zäher und solider Typ, beim letzten Kampf im Mai ist er jedoch von Adam Deines gestoppt worden.

Ursprünglich sollte Murad gegen den in Hamburg lebenden Igor Mikhalkin kämpfen. Was aus deutscher Perspektive ein spannender Kampf hätte werden können, aber für Murad wäre Mikhalkin vermutlich ein Regal zu hoch geworden. Dabrowski ist da schon der deutlich geeignetere Gegner. Murad machte beim Comeback keinen guten Eindruck, muss sich auch für den Polen steigern. Ich glaube, vom Leistungsniveau passen die beiden ganz gut zusammen. Interessanter Kampf, interessante Veranstaltung, weil man Armenien, ein gebeuteltes Land, so etwas in den Fokus bringt.

Die Undercard

Aslanbek Kozaev (34-3-1) vs. Mirzakamol Nematov (9-1) Superweltergewicht
: Kozaev ist schon seit 2008 Profi. Einige gute Resultate konnte er einfahren, beispielsweise ein Unentschieden gegen den Topmann David Avanesyan. Solider Mann, im August 2019 gab es jedoch in den USA eine Punktniederlage gegen Chris van Heerden. Seitdem folgte nur noch ein Kampf. Nematov kenne ich persönlich nicht. Er hat eine Niederlage hinnehmen müssen, dort ist er nach Runde 3 sitzen geblieben. Könnte das Resultat einer Verletzung gewesen sein, ansonsten liest sich der Rekord durchaus ansprechend. Ich glaube, die Paarung passt ganz gut.

Bakhromjon Fozilov (9-1-3) vs. Nkululeko Mhlongo (23-10-1) Mittelgewicht: Fozilov ist mit 2-1-3 in die Profikarriere gestartet, seitdem gab es nur noch Siege, die meisten davon vorzeitig. Er war ebenfalls auch ein ganz guter Amateur. Mhlongo ist Südafrikaner, boxte nebenbei auch schon in Namibia, Brasilien, Deutschland, Ungarn und Italien. Der 40-Jährige blickt auf eine Karriere voller Höhen und Tiefen zurück. Zuletzt hat er seine zweite vorzeitige Niederlage in der Karriere hinnehmen müssen. Ein halbes Jahr zuvor gab es aber noch einen guten Auswärtssieg für Mhlongo. Völlig shot sollte er nicht sein, könnte eine solide Ansetzung werden.

Insgesamt also eine nicht uninteressante Veranstaltung. Hier soll noch einmal der Standort Armenien hervorgehoben werden. Es macht Freude, solche Orte irgendwo auch Hochleben zu lassen. Das hat auch seinen Reiz. Orte und Events vorzustellen, die nicht alltäglich sind. Armenien ist leider Zielscheibe von Angriffskriegen. Irgendwo mangelt es da auch an Empörung seitens der EU, wo man ja so einig sich bei der Ukraine zeigt. Aber gut, ist scheinbar leider alles eine Frage der Perspektive.

Donnerstag, den 20.10.2022

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Seiya Tsutsumi (6-0-2) vs. Kenshin Oshima (7-2-1) Bantamgewicht

Eine Veranstaltung von „Dangan Promotions“, gekämpft wird in der „Korakuen Hall“ von Tokio, Japan. Zu sehen gibt es das auf boxingraise.com. Das ist ein Anbieter im monatlichen Abo, wo man dann Boxen aus Japan sich legal anschauen kann. Kostet unter 7€ im Monat und beinhaltet konstant einiges an Content. Alleine im Oktober haben wir gleich 5 Veranstaltungen auf boxingraise zu sehen. Es lohnt sich also, was bekommen wir bei dieser Veranstaltung geboten?

Extrem gutes Matchmaking, dazu später mehr. Im Hauptkampf erwartet uns ein nationaler Titelkampf. Die Japaner wertschätzen ihre nationalen Titel sehr, was erfreulich ist. Tsutsumi ist ein starker Mann, hat beispielsweise ein Unentschieden gegen den Exweltmeister Daigo Higa geholt. Im Juni dann den japanischen Meistertitel gewonnen über Kyosuke Sawada. Oshima hat zuvor gegen Sawada noch um den Meistertitel gekämpft, musste dann aber nach der fünften Runde abbrechen. Ich sah den Kampf nicht, war vermutlich eine Verletzung. Nun bekommt er also seinen nächsten Titelshot gegen Tsutsumi, das passt ganz gut. Tsutsumi ist schon die Nummer 20 auf Boxrec, er wird sicherlich auch internationale Ambitionen haben, dürfte als Favorit in den Kampf gehen. Dennoch keine so schlechte Ansetzung, Tsutsumi scheint ein unterhaltsamer Boxer im Ring zu sein, kann man sich anschauen. Die Undercard bietet übrigens einiges.

Die Undercard

Jin Minamide (6-2) vs. Yuki Yonaha (12-3-1) Bantamgewicht:
Auf Boxrec trifft hier die Nummer 72 auf die Nummer 75. Minamide ist ein unterhaltsamer Typ scheinbar. 7 seiner 8 Kämpfe hat er vorzeitig gestaltet. Da scheint wirklich Action geboten zu sein, wenn Minamide in den Ring steigt. Yonaha hat zum Anfang seiner Karriere die Niederlagen hinnehmen müssen, seit Juli 2016 ist er mittlerweile ungeschlagen. Das ist auf dem Papier eine wirklich sehr interessante Ansetzung, wo beide Seiten gute Chancen auf den Sieg haben. Könnte richtig knallen der Kampf. Vom Gefühl würde ich mit Yonaha gehen.

Jukiya Iimura (3-0) vs. Esneth Domingo (16-2) Fliegengewicht: Iimura ist noch ziemlich neu im Profiboxen, hat im letzten Kampf aber knapp über die Punkte den erfahrenen Takayuki Okumoto bewungen. Okumoto war über eine längere Zeit japanischer Meister. Das ist somit ein wirklicher Achtungserfolg für Iimura. Domingo kommt von den Philippinen, hat zwei Niederlagen hinnehmen müssen, die waren aber enger Natur. Zuletzt in Südafrika. Davor hat er Jesse Espinas bezwungen. Laut Boxrec die Nummer 55 gegen 53. Das kommt ganz gut hin, ist auf dem Papier wirklich eine extrem enge Angelegenheit.

Tolles Matchmaking also. Die weitere Undercard ist vom qualitativen Niveau deutlich weiter unten anzusiedeln, allerdings auf dem Papier ebenfalls ausgeglichen. Mismatches sucht man vergebens. Eine sehr empfehlenswerte und runde Veranstaltung.


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Floyd Schofield (11-0) vs. Daniel Rosas (22-5-1) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Golden Boy Promotions“, gekämpft wird im „Fantasy Springs Casino“ von Indio, USA. Das geschieht im Rahmen der Prospect-Show, die Golden Boy seit einigen Monaten regelmäßig am Donnerstag zeigt. Das ist im DAZN-Abo zu sehen. Ich meine es auch auf Youtube kostenlos häufiger gesehen zu haben. Müsste man dann kurzfristig nachschauen. Was ist von der nächsten Ausgabe zu erwarten?

Keine Wunderdinge, das kann man festhalten. Im Hauptkampf soll wohl Schofield kämpfen. Interessantes Prospect, bringt auch Punch mit. Starke Amateurkarriere, erst 20 Jahre noch jung. Hat zuletzt auf einer Golden Boy-Veranstaltung schon gekämpft, davor eher auf regionalen Clubshows unterwegs. Den Jungen kann man sich definitiv merken. Sein Kontrahent ist kein schlechter Name, zumindest war er das mal. Vor über 10 Jahren teilweise echt gute Siege in Mexiko gesammelt. Es folgten vorzeitige Niederlagen, seit März 2017 war er kaum mehr aktiv. Zuletzt stand Rosas im Juli 2021 im Ring, wo er in Runde 2 gegen Lamont Roach KO ging. Das sind natürlich keine guten Vorzeichen, allerdings ist Roach auch ein sehr starker Mann, Schofield noch ein Prospect. Wenn Rosas etwas an frühere Tage anknüpfen könnte, wäre er ein solider Gegner, aber sein letzter ordentlicher Sieg ist aus dem Jahre 2015. Ich glaube, er wird eher kurzfristig hier KO gehen. Kommen wir zur Undercard, viel wird nicht geboten.

Die Undercard

Angel Beltran Villa (14-1) vs. Rance Ward (7-4-1) Mittelgewicht:
Beltran ist Mexikaner, hat noch nie außerhalb von Mexiko gekämpft. Gegen Damian Sosa gab es 2020 eine Niederlage, das kann passieren. Ganz souverän liest sich der Kampfrekord für mich nicht. Ob Ward schon ein Stolperstein darstellt, kann ich nicht sagen. Boxen kann er schon, ist aber eher ein Journeyman. Wird man sehen müssen, ist auf dem Papier zumindest kein Mismatch.

Anabel Ortiz (32-5) vs. Maria Micheo Santizo (10-1) Halbfliegengewicht: Ortiz ist ehemalige Weltmeisterin im Minimumgewicht, das auch über zahlreiche Jahre. Eine gute Dame, hat dann aber 2 Niederlagen hinnehmen müssen. Mit Mitte 30 versucht sie nun eine Gewichtsklasse darüber anzugreifen. Micheo hat sich zuletzt auch an die Weltmeisterschaft im Minimumgewicht versucht, ging dabei KO. Dennoch ist die schlagstarke Dame nicht zu verübeln, war auch über zahlreiche Jahre eine gute Amateurin. Schöner Kampf zweier älterer Damen. Auf der restlichen Undercard sind nur noch Mismatches enthalten.


Freitag, den 21.10.2022

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George Acosta (13-1) vs. Jose Angulo (14-3) Superfedergewicht

Der Freitag ist eher ein Samstag, da ich in Europa leider keine adäquaten Events zur Vorstellung gefunden habe. Wir haben in der Nacht bzw. den frühen Morgenstunden noch ein Event von „Thompson Boxing“. Gekämpft wird im „DoubleTree Hotel“ von Ontario, USA. Wer meine Vorschau liest, wurde schon mehrfach mit Thompson Boxing konfrontiert. Das sind erstklassige Produktionen die es kostenfrei auf Youtube zu sehen gibt. Man kann sich dann am Freitag die PBC anschauen und dann auf Youtube zu dieser Veranstaltung wechseln, zumeist beginnt Thompson erst um 04:30 Uhr oder so.

Im Hauptkampf erwartet uns Acosta. Ich sah Acosta im Juli, da hat er schon einen Hauptkampf bestritten, konnte sich damals knapp über die Punkte gegen Isaac Avelar durchsetzen. Guter Mann, gute Technik, es mangelt allerdings etwas an Schlagkraft. Angulos letzten Kampf sah ich ebenfalls, dort ist er Ende Juli auf einer Thompson Boxing-Veranstaltung ausgeknockt worden. Angulo war grundsätzlich ganz gut im Kampf, dann war es auch schon vorbei. Etwas überraschend vielleicht, da er kein schlechter Amateur war und auch solide Kämpfe bei ShowBox zeigte. Der Vorteil aktuell für Angulo besteht darin, dass Acosta keine KO-Gefahr darstellt. Also könnte bei dieser Paarung deutlich mehr gehen für den Ecuadorianer. Die Ansetzung ist eigentlich ganz solide, aber da Angulo im letzten Hauptkampf KO ging, hätte ich ihn nicht sofort wieder in einen Hauptkampf platziert.

Die Undercard

Nelson Oliva (4-0) vs. Wayne Boudreaux (2-0) Superweltergewicht
: Oliva hat seine 4 Kämpfe in Runde 1 oder 2 gewonnen. Die Gegnerwahl war natürlich nicht berauschend. Spannender Mann dennoch, Southpaw + guter Amateur gewesen. Bei Boudreaux ist der Amateurbackground auch ganz gut. Ich würde tendenziell sogar soweit gehen zu sagen, dass er im Amateurbereich mehr anzubieten hatte. Beide Boxer sind ungeschlagen, beide Boxer sind Mitte 20, beide haben einen ordentlichen Amateurbackground. Das ist eine gute Ansetzung.

Auf der Undercard soll noch Manuel Flores kämpfen. Junger, schlagstarker Mann. War zudem ein richtig guter Amateur. Sein Gegner ist jedoch noch nicht bekannt. Ich würde da nicht zu viel erwarten bei der b-side. Flores ist jedenfalls aber immer eine Sichtung wert.


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Isaiah Steen (16-0) vs. Sena Agbeko (26-2) Supermittelgewicht

Die PBC und Showtime laden zur nächsten ShowBox-Veranstaltung. Die absolute Kultproduktion, die spannende Prospects eine Bühne auf Showtime gibt. Etliche Weltmeister haben ihren Weg zur Spitze über ShowBox bestritten. In der aktuellen Ausgabe ist „Salita Promotions“ der Ausrichter, gekämpft wird im „Ballys Grand Ballroom“ von Atlanta City, USA.

Im Hauptkampf steht der junge Steen. Er war ein solider Amateur, zudem ziemlich schlagstark. Im Juli 2021 hat er schon auf ShowBox kämpfen dürfen, dort hat er Kalvin Henderson über die Punkte bezwungen. Er ist nicht als Favorit in den Kampf gegangen. Hübscher Erfolg, nun bekommt er also direkt die nächste Chance auf Showtime. Agbeko kommt ursprünglich aus Ghana, hat dort auch seine anfängliche Karriere verbracht. Seit 2014 kämpft er in den USA. Das teilweise auch nicht so unerfolgreich. Hervorheben muss man allerdings sein Jahr 2022, wo er 2 wirklich starke Siege einfahren konnte. Angefangen im April, wo er Apollo Thompson KO schlug. Den Kampf sah ich sogar, das lief auf Fite. Danach hat er im Juli noch einen 50/50 Fight vorzeitig gestalten können. Agbeko reitet hier auf einer Erfolgswelle. Mit inzwischen 30 Jahren könnte er sich auch in der Prime befinden. Er ist jetzt kein Edeltechniker, kommt schon über die Physis, aber er kann Schaden zufügen. Bei Steen muss man sehen, ganz souverän liest sich der Kampfrekord nicht immer. In der Paarung ist alles möglich, beide Seiten haben gute Siegeschancen.

Die Undercard

Marlon Harrington (8-0) vs. Marquis Taylor (12-1-2) Superweltergewicht
: Harrington ist hier die große Unbekannte. Hat 7 seiner 8 Siege vorzeitig gestaltet, die Gegner waren aber sehr überschaubar. Zuletzt immerhin 2 Fighter mit positiven Kampfrekorden bezwungen. Reicht das gegen Taylor? Da darf man Zweifel haben, denn Taylor boxt seit Jahren auf einem hohen Niveau. 2015 gab es die Niederlage gegen den starken Ladarius Miller, seitdem ungeschlagen. Hat wirklich starke Leute auch seitdem geboxt. Beispielsweise ein Unentschieden gegen Luke Santamaria, der zuletzt häufiger auf PBC-PPV´s zu sehen war. Harrington wird sich hier gewaltig steigern müssen, um den Kampf nicht nach Punkten zu verlieren.

Moses Johnson (8-0-1) vs. Elvis Garcia (12-0) Schwergewicht: Drei Kämpfe soll Showtime zeigen, ursprünglich den David Stevens-Kampf, aber sein Gegner fällt kurzfristig aus. Nun die Frage, was passiert mit dem dritten slot? Vielleicht kommt ein Ersatzgegner, vielleicht nehmen sie auch einen anderen Kampf von der Undercard, beispielsweise den hier. Johnson war ein solider Amateur. Lieferte sich Kämpfe auf Augenhöhe mit Michael Polite Coffie. Im letzten Kampf dann die böse Überraschung, gegen Robert Simms reichte es nicht über ein Unentschieden hinaus. Und der Garcia ist keine Laufkundschaft. Hat schon ein paar gute Siege bei den Profis einfahren können. Als Amateur war er auch gut unterwegs, boxte bei der WSOB usw. Vom Gefühl her sollte hier einiges für Garcia gehen.

Wie immer auch hier. Schaut euch ShowBox an, die Veranstaltungen lohnen sich.


Samstag, den 22.10.2022

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Hironori Shigeta (8-2-1) vs. Shoki Sakai (26-13-2) Weltergewicht

Eine Veranstaltung von „Dangan Promotions“, gekämpft wird in der „Korakuen Hall“ von Tokio, Japan. Diese Kombination hatten wir schon in dieser Woche. Das hier ist die zweite Show auf boxingraise. Wer also ein Abo für die gute Card am Donnerstag abgeschlossen hat, kann direkt neuen Content am Samstag verfolgen. Kann die Card mit der vorherigen mithalten?
Im Hauptkampf erwartet uns ein Rematch. Sakai konnte im August 2020 den ersten Kampf über die Punkte für sich entscheiden. War wohl etwas enger. Sind beides solide Männer, auch ungefähr im selben Alter. Sakai hat definitiv die längere Profikarriere gehabt. Er begann sie in Mexiko, hat auch weite Teile in den USA verbracht. Erst in den letzten Jahren hat er Japan für sich entdeckt. Shigeta hingegen hat bis auf die Sakai-Niederlage… die letzte im Profidebüt hinnehmen müssen. Nun kommt die These. Shigeta hat sich womöglich gegenüber dem ersten Aufeinandertreffen noch geringfügig verbessert. Bei Sakai hingegen könnten die weiteren Kämpfe eher Substanz gekostet haben, wodurch das Rematch potenziell enger verlaufen dürfte als das erste Aufeinandertreffen 2020. Wäre zumindest eine denkbare Option. Auf dem Papier dürfte Sakai als Favorit in den Kampf gehen, es ist sicherlich aber enger. Mehr kann ich dazu auch nicht schreiben.

Die Undercard

Shingo Wake (28-7-2) vs. Mugicha Nakagawa (24-9-2) Federgewicht:
Beide Boxer sind ungefähr Mitte 30. Wake ist stärker einzuschätzen, durfte 2016 auch um die Weltmeisterschaft kämpfen. Guter Mann, bringt auch Punch mit. Aber die letzten wirklich guten Resultate hat Wake in den vergangenen Jahren nicht mehr eingefahren. Es gab 2 Niederlagen, dann müsste man schon eher in Richtung 2018/19 blicken. Mit 35 kann er da schon etwas past prime in der Gewichtsklasse daherkommen. Nakagawa hat die letzten 5 Kämpfe nicht gewonnen. Er ist ein äußerst zäher Typ, aber siegreich war da nicht mehr viel. Was man ihm aber attestieren kann, die Kämpfe waren durchaus eng in den Wertungen. Vielleicht kann er diesen Kampf hier ja auch enger gestalten.

Ansonsten haben wir noch Masahiro Suzuki, der nach seiner vorzeitigen Niederlage einen Aufbaukampf bestreitet. Der Rest der Card sind ebenfalls Aufbaukämpfe. Qualitativ kann sie definitiv nicht mit Donnerstag mithalten. Aber wie schon zuvor beschrieben. Wer sich entscheidet einen Monat zu nehmen am Donnerstag, der bekommt einfach soliden Content zusätzlich, ist doch erfreulich.


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Damian Wrzesinski (25-2-2) vs. Artjoms Ramlavs (15-1) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von „MB Promotions“. Gekämpft wird in Swieradow-Zdroj, Polen. Das dürfte ziemlich in der Grenzregion liegen. Die Veranstaltung wird übertragen vom polnischen Staatssender TVP Sport. Das bedeutet, dass man kostenlos auch in Deutschland sich die Veranstaltung anschauen kann. Dafür bedarf es keinerlei VPN, einzig ein deaktivierter Werbeblocker muss gewährleistet sein. Was bekommen wir denn geboten?

Wrzesinski ist schon länger dabei, dümpelt ein wenig allerdings auf der Stelle. Auf Boxrec ist er in den Top 80 verzeichnet, dieses Niveau hält er wohl seit einigen Jahren konstant. Zuletzt sah ich seinen Kampf im Mai gegen Ismail Galiatano, dort konnte er einen unaufgeregten Punktsieg einfahren. Technisch ist Wrzesinski durchaus ansprechend, aber für die absolute Weltspitze hat er imho nicht ganz das Format. Der Promoter versucht nun wohl die IBO-Schiene zu gehen, hier geht es um einen IBO Interconti-Titel. Ramlavs ist hingegen ein nicht uninteressanter Mann. Beide Boxer waren gute Amateure, bei Ramlavs würde ich vielleicht sogar von sehr gut sprechen wollen. Der Southpaw ist inzwischen aber auch schon 33 Jahre alt, die guten Kämpfe müssen jetzt erfolgen. Im Dezember 2019 hat er in UK gegen Archie Sharp über die Punkte einstimmig verloren, ansonsten liest sich sein Kampfrekord souverän. Es mangelte allerdings auch an Qualität bei der Gegnerwahl. Wir haben Wrzesinski, der bei den Profis schon mehr angeboten hat, ein besseres Niveau kämpfte. Auf der anderen Seite Ramlavs, der einen sehr guten Amateurbackground hat, hier seine größere Chance bekommt. Auf dem Papier kann das ein enger Fight bedeuten.

Die Undercard

Kamil Mlodzinski (15-5-4) vs. Lukas Dekys (7-0) Superleichtgewicht
: Mlodzinski ist vielleicht besser als der Rekord vermuten lassen könnte. Hat bei Niederlagen auch engere Kämpfe abgeliefert. Zum Beispiel 2019 lediglich eine SD-Niederlage gegen den oben genannten Hauptkämpfer Wrzesinski. Dekys hat zuletzt im Superweltergewicht gekämpft, wird nun 2 Gewichtsklassen runterkommen. Er scheint Qualität mitzubringen, könnte ein Kandidat für die Top 100 schon sein. Das wird schwer für Mlodzinski.

Sebastian Wiktorzak (debüt) vs. Eduards Vaisa (4-0) Halbschwergewicht: Hier haben wir das Profidebüt von Wiktorzak. Er war ein guter Amateur und bekommt direkt gute Gegner, kein Fallobst serviert. Vaisa hat ebenfalls einen Amateurbackground, dazu eben 4 Siege. Das ist für den ersten Profikampf kein Selbstläufer für Wiktorzak. Leichter Vorteil vielleicht, Vaisa kommt aus dem Supermittelgewicht. Könnte ein guter Kampf werden.

Dann haben wir noch Lukasz Wierzbicki, dessen Gegner ist jedoch noch nicht bekannt. Insgesamt eine runde Angelegenheit. Solides Matchmaking, wo die polnische a-side auf fähige Männer treffen. Das könnte interessant werden.


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Emre Cukur (19-1) vs. Hadillah Mohoumadi (23-6-1) Supermittelgewicht

Eine Veranstaltung von der hauseigenen „Lions Sport Promotion“, gekämpft wird in „LEO´s Boxgym“, München. Übertragen wird das wohl als PPV auf fight24. Cukur war zuletzt häufiger ein Thema. Er sollte um die Europameisterschaft in Frankreich kämpfen, die Franzosen haben die purse-bid ersteigert. Daraus scheint irgendwie nichts geworden zu sein? Das ist bitter für Cukur, der vor geraumer Zeit in England einen großen Kampf gegen Cullen machen sollte, da kam eine Handverletzung auf. Nun scheint schon wieder ein großer Kampf geplatzt zu sein. Wie geht es weiter?

Ich weiß es nicht, ich weiß lediglich was am Samstag stattfinden wird. Mohoumadi ist ein bekannter Name in Europa. Inzwischen schon 42 Jahre alt, hat über viele Jahre auf einem konstant hohen Niveau gekämpft. Sein letzter Sieg war allerdings im Jahr 2017. Ganz shot scheint er nicht zu sein, immerhin gab es noch eine SD-Niederlage im März in Polen gegen Lukasz Stanioch. Allerdings hat mit etwas Glück vor kurzer Zeit sogar Khoren Gevor gegen Stanioch in Polen gewonnen, das relativiert es vielleicht etwas wieder. Die letzten beiden Kämpfe von Cukur sah ich jeweils, da hat er sich enge Kämpfe geliefert die man ihm auch nicht hätte geben müssen. Er ist grundsätzlich einer der talentierteren Boxer hier in Deutschland, aber er müht sich da teilweise schon enorm ab. Es würde mich wenig überraschen, wenn es gegen Mohoumadi ähnlich verlaufen sollte. Auf Boxrec sind sie ziemlich identisch platziert. Es bleibt wirklich zu hoffen, dass Cukur baldig seine EM-Chance endlich erhält. Das wäre imho ein tolles Ziel für seine Karriere.

Die Undercard

Serhat Guler (debüt) vs. Chico Kwasi (5-2-1) Supermittelgewicht
: Guler ist ein spannender Mann, er war ein exzellenter Amateurboxer. Auf Boxrec mit 1,67m eingetragen, kann das stimmen? Für das Supermittelgewicht wäre das viel zu klein. Kwasi ist in Deutschland kein Unbekannter. Er hat neulich 2x auf einer Universum-Veranstaltung Rostam Ibrahim im Halbschwergewicht herausgefordert. Ein Kampf ging knapp verloren über die Punkte, der andere Unentschieden. Ibrahim ist allerdings die Nummer 30 der Welt auf Boxrec. Junge-Junge. Da hat man Guler für dessen Debüt aber einen ordentlichen Brocken herausgesucht. Das wird kein Selbstläufer werden.

Faton Tolaj (4-0) vs. Levani Lukhutashvili (10-11) Cruisergewicht: Tolaj ist gebürtiger Kosovare, hat schon eine MD im Aufbau erhalten. Da kann man schon einige Fragezeichen hinter setzen, ob das von der Qualität wirklich reibungslos alles verlaufen wird bei den Profis. Lukhutashvili kommt aus einer Niederlagen-Serie, aber das waren zumeist auch stärkere Gegner. Der Georgier hat einen guten Amateurbackground, er war WSOB-Teilnehmer. Er kommt ursprünglich aus dem Halbschwergewicht, man wird sehen. Aber ich kann mir vorstellen, dass er Tolaj hier beschäftigen kann.

Das sind halt alles Aufbaukämpfe. Man sollte es im Kontext sehen. Eine lokale Veranstaltung, die Leute stellen was ohne große Promoter auf die Beine. Anthony Zaulig soll noch 10 Runden boxen, der Gegner ist soweit nicht bekannt. Insgesamt eine solide Veranstaltung mit mindestens 2 interessanten Kämpfen. Wasserman blickt neidisch drauf.


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Leon Bunn (18-0) vs. Padraig McCrory (14-0) Halbschwergewicht

Eine Veranstaltung von „Wasserman Boxing“, ehemals Sauerland also. Gekämpft wird in der „Fabriksporthalle“ von Frankfurt. Es geht hierbei um den IBO-Titel. Das hat in den letzten Jahren hier in Deutschland gute Tradition. Zuletzt hatten wir die „epischen Schlachten“ um Krasniqi vs. Bösel um diesen Gürtel. Sogar ein Fernsehsender hat sich für diesen Kampf gefunden. Sport1 wird live übertragen. Was kann man vom Kampf erwarten?
Ausgeglichenheit. Einer der wichtigsten Faktoren für spannende und gute Kämpfe ist also hier auf dem Papier gegeben. Ursprünglich sollte Bunn gegen den Franzosen Daniel Dos Santos kämpfen. Das ist jener Dos Santos, der gegen Buatsi damals so hart KO ging. Dos Santos hat sich jedoch verletzt, dadurch kommt McCrory ins Spiel. Das ist von der Gegnerwahl her vermutlich sogar ein mächtiges Upgrade. Dos Santos wäre als Gegner nicht gerade der Hit gewesen, beim Nordiren hingegen schaut das schon wieder anders aus. Er blickt auf eine ordentliche Amateurkarriere zurück. Seinen letzten Profikampf sah ich, da hat er auf einer Top Rank-Veranstaltung in Nordirland Marco Antonio Periban gestoppt. War ein guter Sieg für McCrory, der damit sicherlich gewisse Ambitionen unterstrichen hat. Seine letzten 4 Kämpfe konnte er allesamt vorzeitig gestalten. McCrory ist mittlerweile schon 34 Jahre alt, das ist somit sein Moment, seine Chance. Wenn er den Kampf verlieren sollte, dann ist die größere Karriere wohl gelaufen. Gewinnt er den Kampf, könnten noch dicke Jahre bevorstehen.

Bunn gehört zu den talentiertesten deutschen Boxern aktuell. Ich sah ihn auch schon live kämpfen in der Max Schmeling-Halle. Er bringt einen lautstarken Support mit, was wirklich eindrucksvoll erscheint. Starke Siege gab es in der Vergangenheit, so stoppte er Leon Harth oder konnte Enrico Kölling über die Punkte im Anschluss bezwingen. Seit Corona gab es aber dann die großen Kämpfe nicht mehr. Gegen den Edel-Georgier Iago Kiziria hat er sich massiv abgemüht, einen echten 50/50 Kampf geliefert. Er wird sich gegen McCrory steigern müssen, ansonsten könnte es nicht ausreichen. Bunn wird sicherlich auf sein Heimspiel setzen. Er ist Frankfurter, hat eine tolle Fanbase im Rücken. Ich kann mir vorstellen, dass wir eine großartige Stimmung in Frankfurt erleben werden. Er ist auch großer Eintracht-Fan, womöglich werden einige vom Verein dem Event ebenfalls beiwohnen. Das könnte wirklich nett werden. Sportlich ist hier auch ein 50/50 Fight geboten. Die Vorzeichen sind hier definitiv positiv. Kommen wir nun zum Kritikpunkt.

Die Undercard

Unterirdisch was hier abgeliefert wird. Alles irgendwelche Aufbaukämpfe, komplett uninteressant. Der Fight zwischen Kovrigin und Cardoza liest sich noch ganz ordentlich, der Rest ist aber ein kompletter Reinfall. Hier die Resultate der letzten 6 Kämpfe der weiteren b-side: (0-5-1) | (0-6) | (0-6) | (1-5) | (2-3-1) | (0-6) | (1-5) | (0-5-1). Das ist eine deutlich schlechtere Card als die bei Cukur. Muss man als großer Promoter erst einmal schaffen.


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Ernesto Mercado (7-0) vs. Jayson Velez (30-9-1) Superleichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Red Boxing Promotions“. Gekämpft wird im „California Education & Preforming Arts Center“ von Ontario, USA. Das Event soll es als PPV für 10 $ auf VIVA Live TV on Fight Night Channel 8 geben. Sicherlich ein annehmbarer Preis, dann nehmen wir es auf. Mit Mercado steht übrigens ein äußerst spannendes Prospect im Hauptkampf.
Erst im August habe ich Mercado hier in der Vorschau schon vorgestellt. Da hat er einen Hauptkampf im Fite-PPV geliefert. 20 Jahre jung, 7 Siege, 7 durch KO. Überragender Amateur gewesen. Die Vorzeichen sind schlichtweg überragend. Mercado hat das Potenzial vielleicht Weltmeister zu werden. Deshalb sollte man den Jungen sich auf die watchlist platzieren, er ist eine ganz heiße Aktie für die Zukunft. Mit Velez bekommt er nun auch seinen ersten größeren Namen als Gegner. Velez ist durchaus bekannt, hat bei großen Promotern häufiger gekämpft. Sicherlich gingen überwiegend die Kämpfe dann verloren, aber es waren auch jeweils starke Gegner. Auf Boxrec noch in den Top 100 gerankt. Velez bringt zudem das spannende Attribut mit… ein zäher Boxer zu sein. Mercado kam noch nie weiter als in Runde 2. Das könnte also auch interessant werden um Mercado ein paar Runden sehen zu lassen. Ich halte Velez für einen äußerst ansprechenden Gegner für den achten Profikampf. Sicherlich wird Mercado allerdings auch hier seinen top-prospect-Status zementieren wollen… und einen vorzeitigen Sieg liefern.

Auf der Undercard wird nicht viel geboten. Der Mexikaner Raul Lizarraga (100% KO-Quote) boxt Tyi Edmonds, was sicherlich okay ist als Ansetzung. Der Rest sind dann irgendwelche Aufbaukämpfe.


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James McKenzie Morrison (20-0-2) vs. Robert Simms (11-3-1) Schwergewicht

Eine Veranstaltung von „Triller Fight Club“, folglich auch auf Triller zu sehen. Gekämpft wird in der „Memorial Hall“ von Kansas City, USA. Triller ist diese Videoalternative zu TikTok. Im Boxen versucht man auch Einfluss zu gewinnen, hat beispielsweise Fite.tv aufgekauft. Auf Fite gibt es für 2,99 $ den Triller Verz Pass, wo dieses Event dann läuft. Alternativ kann man sich auch das Fite + für 5$ im Monat sichern, dort sind dann die Triller Vers-Events auch enthalten. Was bekommen wir bei der „Lineage of Greatness II“-Show geboten?

Viel bekanntes Blut. James Morrison ist der Sohn von Tommy Morisson. Kann man wohl als eine Art Schwergewichtslegende bezeichnen, ist definitiv ein sehr populärer Fighter gewesen in den USA. Beim Sohnemann gab es noch nicht viel zu berichten, bis er Ende April einen Hauptkampf bei der „sons of legends“-Veranstaltung bestritten hat. Dort konnte er im 30$-PPV Hasim Rahman Jr. KO schlagen. Ich sah den Kampf, er war ziemlich unterhaltsam. Morrison ging ein hohes Tempo, wäre wohl baldig von alleine aus konditionellen Gründen umgefallen... aber dann erwischte er Rahman und dieser ging KO. War sicherlich sein bester Karriere-Erfolg. Rahman war ja dann im Nachgang sogar als Jake Paul-Gegner lange im Gespräch. Simms ist auch kein schlechter Boxer, hat gute Namen herausgefordert. Zuletzt gab es ein Unentschieden gegen den talentierten Moses Johnson. Johnson bestreitet am Freitag einen Kampf auf Showtime. Das Unentschieden ist als Erfolg für Simms zu werten. Davor gab es auch schon solide Siege über Demetrius Banks usw. Gegen George Arias verlor er im März 2019 via MD lediglich. Zuvor bezwang er den bekannten Joe Cusumano per Punktentscheid. Simms ist kein Puncher, aber er kann Schläge nehmen, hat eine gute Defensive und ist unangenehm. Morrison kommt etwas mit der Brechstange herüber, ist halt die Frage, ob er Simms mit seiner Power beeindrucken kann. Ansonsten werden das lange 10 Runden werden. Spannender Kampf.

Die Undercard

Alcibiade Duran (9-2) vs. Jake Robinson (5-2-1) Weltergewicht
: Duran ist der Sohn von Roberto Duran. Vom Talentlevel sieht man das eher weniger. Ich sah seinen letzten Kampf, das war auf der Undercard von Morrison vs. Rahman Jr. Dort hat er einen Kampf verdient über die Punkte verloren. War kein besonders guter Auftritt von Duran. Robinson scheint auch ganz gut boxen zu können. Ich würde hier Robinson gute Siegeschancen einräumen wollen.

Ansonsten haben wir noch Jose Luis Castillo Romero, das ist der Sohn von Jose Luis Castillo. Und der Sohn von Steven Cunningham wird im Superweltergewicht sein Profidebüt geben. Da sind wir auch schon durch.


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Mauricio Lara (24-2-1) vs. Jose Sanmartin (33-5-1) Federgewicht

Eine Veranstaltung von „Matchroom Boxing“, gekämpft wird in Mexiko City. Mehr kann ich dazu leider nicht schreiben. Folglich wird es auf DAZN zu sehen sein. Und im Hauptkampf dürfte die Hütte brennen, denn mit Lara wartet einer der aufregendsten Kämpfer aktuell auf uns.

Sein Stern ging in UK auf, als er sehr überraschend Josh Warrington bezwang. Das war so nicht zu erwarten, toller Erfolg. Irgendwo macht er aus seinem Karrieremomentum aber sehr wenig. Zuletzt sollte er einen Kampf gegen Leigh Wood bestreiten, das wurde kurzfristig abgesagt. Es bleibt zu wünschen, dass Lara einfach die big fights erhält… die er auch verdient hat. Seinen letzten Kampf sah ich, da hat er einen harten brawl mit Emilio Sanchez sich geliefert. Bei all seiner offensiven Power, muss ich jedoch konstatieren, dass er da teilweise echt viel genommen hat. Er wackelte zwischenzeitlich auch dezent, auf Dauer werden solche Kämpfe nicht gutgehen können für Lara. Aber der Weg bis zur krachenden KO-Niederlage wird äußerst unterhaltsam für den Zuschauer sein. Sanmartin ist kein Unbekannter, ist sogar 12 Runden mit Emanuel Navarette gegangen bzw. in der 12. Runde erst gestoppt worden. Sanmartin ist äußerst zäh, das ist eine gute Eigenschaft um gegen Lara potenziell bestehen zu können. Auf dem Papier ist das eine eindeutige Angelegenheit, wenn es allerdings Sanmartin schafft, die Power zu absorbieren… und selbst über Konter gefährlich zu werden, dann könnte der Kampf enger sich gestalten als man im Vorfeld das so ausrechnet. Egal wie der Kampf verlaufen sollte: Für Lara gibt es immer die Empfehlung sich den Fight auch anzuschauen!

Die Undercard

Angel Fierro (19-1-2) vs. Jeremy Cuevas (14-1) Leichtgewicht:
Fierro kennt man vielleicht noch aus dessen Kampf mit dem Ex-Weltmeister Albert Machado, da hat er diesen in Puerto Rico gestoppt. Starker Erfolg, Machado wirkte aber auch schon durch nach seinen vorherigen beiden Niederlagen. Fierro ist kein besonderer Techniker, kommt über den Spirit eher. Cuevas sagt mir nichts. Hat eine Punktniederlage gegen Steven Ortiz im Februar 2019 hinnehmen müssen, ansonsten liest sich das souverän. Schwer einzuschätzen. Cuevas ist southpaw, Fierro hat einen Kampf verloren, das war ebenfalls ein southpaw. Kann das ein Faktor werden? Ich weiß nicht. Spannende Ansetzung jedenfalls.

Jonathan Lopez (8-0) vs. Ulises Suarez Ortega (9-5-1) Superfedergewicht: Lopez war ein guter Amateurboxer, bei den Profis läuft es auch ganz gut an. Suarez hingegen ist bei Boxrec um die Top 100 gerankt. Kann auch bei Niederlagen immer wieder Kämpfe sehr eng gestalten, was für ihn spricht. Ist sicherlich auf dem Papier der stärkste Kontrahent von Lopez Karriere. Man wird sehen müssen, wie Lopez seine technischen Fähigkeiten ausspielen kann. Ich denke, dass er über die Punkte hier gute Chancen haben dürfte.

Abilkhan Amankul (1-0) vs. Yeasson Pacheco Cervantes (6-0) Mittelgewicht: Amankul war en Elite-Amateur, hat beispielsweise Silber bei den Weltmeisterschaften in Hamburg geholt. Sehr starker Mann, Olympiateilnehmer usw. Pacheco ist zwar ungeschlagen, aber hat zuletzt gegen einen 14-44-4 Mann lediglich eine SD geholt. Das liest sich zwar numerisch nicht uninteressant, aber dürfte in der Praxis ein KO-Erfolg für Amankul bedeuten.

Dann sind wir auch durch. Es handelt sich hierbei um eine kleinere DAZN-Card, aber sie muss deshalb ja nicht automatisch schlecht werden.


Auch ohne die ganz großen Events haben wir einiges an Content noch liefern können für diese Woche. Was habt ihr davon im Fokus? Und werdet ihr Euch den IBO-Kampf von Leon Bunn auf Sport1 anschauen?
 
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Deontay

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Schaue mir den Bunn Kampf im TV an - das sollte ein Kampf auf Augenhöhe werden. Bin zwar Frankfurter, aber die Undercard ist mir viel zu schwach, um dafür ein Ticket zu kaufen.

Ja, ist wie eine verpasste Chance, dass man bei der Undercard zumindest nicht etwas Adäquates angeboten hat. Das hätte international ja auch ein beachtetes Event werden können. Die Konkurrenz hält sich in Grenzen.
 
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Sakaro

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Das Positive an dieser Woche ist, dass man nur positiv überrascht werden kann. Die letzten beiden Wochen waren ja ursprünglich mit die besten Wochen dieses Jahres und kein Kampf hat so richtig geliefert. Erst die Dopinggeschichte mit Benn und in der Woche danach hat für mich keiner der Big Fights so richtig gezündet, auch wenn es ein paar spektakuläre KOs gab. Am besten fand ich da letzte Woche noch Dickens vs. Dlamini.

Diese Woche finde ich tatsächlich Bunn vs. McCrory am interessantesten. Ich sehe McCrory vorn, aber Bunn ist der Heimboxer. Wenn der Favorit der Auswärtsboxer ist, machen mir die Kämpfe oft mehr Spaß.
Mit ShowBox kann man selten etwas falsch machen.
Danach kommt Morrison vs. Simms. Das hat natürlich einen gewissen Trash-Faktor, könnte aber lustig werden.
Goldenboy am Donnerstag ist wirklich immer unterirdisch. Sparring unter realistischen Bedingungen. Die Cards werden normalerweise ja auch auf YouTube gestreamt. Das ist dann ok. Ich hoffe aber, DAZN gibt dafür kein Geld aus.
Lara vs. Sanmartin hat man ja wohl sehr kurzfristig auf die Beine gestellt. Auf der einen Seite schön, dass Lara seinen Hauptkampf als A-Seite bekommt, aber ich denke, dass er dann keinen großen Kampf mehr bekommt, weil er vorher KO geht. Sein letzter Kampf war besorgniserregend. Sanmartin kenne ich nicht, aber lange geht das mit Lara nicht mehr gut.
 
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Deontay

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Hier der Fahrplan bis zum Wochenende:

Mittwoch
@Young Kaelin erwähnte schon das Event mit Phumiritdet Chonlathondamrongkun vs. Richard Bulacan. Ab 10 Uhr wohl auf Youtube und Facebook:

Ab 20 Uhr beginnt die große Veranstaltung in Armenien mit Karo Murad. Um 22:25 Uhr (Übertragung soll bis 0:50 Uhr gehen) kann man es legal und kostenlos hier schauen: https://ntvplus.tv/channel/match-528

Donnerstag
Die empfehlenswerte und vorgestellte Japan-Card mit Seiya Tsutsumi vs. Kenshin Oshima läuft ab 10:50 Uhr im Abo. Holt es Euch und seid dabei:

In der Nacht um 3 Uhr haben wir noch die DAZN-Card mit Floyd Schofield vs. Daniel Rosas.
 

Deontay

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Kommen wir zum ultimativen Fahrplan für das Wochenende!

Freitag
Gegen 7 Uhr könnte ein Event in Neuseeland beginnen. Amateurkämpfe + 2 Profikämpfe. Hauptkampf ist wohl Mea Motu vs. Usanakorn Thawilsuhannawang. Jahresabo wären ca. 40 €, was kein schlechter Preis bedeutet, leider ist Boxen aber nur ein Teil des Angebots. Ich passe:

Wir haben gegen 17 Uhr ein kenianisches PPV im Angebot. Boxrec hat es am Samstag stehen, ist das ein Fehler? Ich weiß nicht. Ab 5 $ seid ihr dabei: https://www.powerppv.co.uk/title/friday-night-fight-night/

Es gibt ein Jubiläum, deshalb sind zwei Kämpfe um die französische Meisterschaft vielleicht kostenlos auf Facebook zu sehen. Das ist alles andere als gesichert. Gegen 20 Uhr kann man es hier versuchen: https://www.facebook.com/MairiePerpignan/

Gegen 20:30 Uhr könnte ein Europameisterschaftskampf-Event der Damen in Frankreich laufen. Auch hier, das ist alles nicht gesichert:

Gegen 2 Uhr sind vermutlich die Argentinier von TyC Sports live auf Sendung. Hauptkampf dürfte Gerardo Luis Vergara vs. Nicolas Luque Palacios bedeuten. Streams lassen sich dazu finden.

Tippspielfight: Das ShowBox-Event mit Isaiah Steen vs. Sena Agbeko wird ab 3:30 Uhr auf Sendung sein. Showtime wird auf Sendung ein, TSN5 ebenfalls. In Europa gibt es keine legale Möglichkeit. Streams werden sich jedoch finden lassen.

Das Thompson-Boxing Event mit George Acosta vs. Jorge Angulo beginnt um 5 Uhr und könnte gut zeitlich mit Showtime passen.

Samstag
Der Samstag startet um 10:50 Uhr mit der nächsten Boxingraise-Veranstaltung. Hauptkampf lautet Hironori Shigeta vs. Shoki Sakai. Holt Euch das Abo: https://boxingraise.com/

Tippspielfight: Schon gegen 16 Uhr beginnt das bayerische Event mit Emre Cukur vs. Hadillah Mohoumadi im PPV auf Fight24 für 10€:

Wir haben um 18 Uhr die nächste kenianische Card. Hauptkampf soll Stephen Wechuli vs. Amos Eboso lauten. Ab 3 $ seid ihr bei Fite dabei:

Im Fightnation-Abo haben wir ab 20 Uhr einen Kampf um die französisch Meisterschaft zwischen Mathis Lourenco und Sirak Hakobyan:

Ebenfalls um 20 Uhr haben wir eine kostenlose TVP-Veranstaltung. Ihr dürft lediglich keinen Werbeblocker aktiviert haben. Die Card schaut gut aus, Hauptkampf ist Damian Wrzesinski vs. Artjoms Ramlavs.

Tippspielfight: Der empfehlenswerte IBO-Kampf zwischen Leon Bunn und Padraig McCrory gibt es ab 22:45 Uhr live auf Sport1! Prelims müsste man schauen, aber bei der gebotenen Undercard spielt das eigentlich keine Rolle.

Tippspielfight: Das DAZN-Event aus Mexiko mit Mauricio Lara vs. Jose Sanmartin gibt es ab 2 Uhr im Abo. Von Prelims habe ich nichts bislang gelesen.

Tippspielfight: Das Event mit Ernesto Mercado vs. Jayson Velez gibt es im 10 $-PPV ab 3 Uhr zu sehen, ich passe:

Tippspielfight: Das Triller-Event mit dem Schwergewichtskampf James McKenzie Morrison vs. Robert Simms beginnt ab 4 Uhr auf Fite. Ab 3 $ im Monat seid ihr dabei, der Hauptkampf könnte ganz lustig werden:


Sonntag

Ab 5:35 Uhr kann man den Sonntag mit einer kleinen Japan-Show beginnen. Dennoch erfreulich, dass es was aus Japan auf Youtube zu sehen gibt: Hier wird man fündig.

Tippspielfight: Das Südafrikaevent mit Landile Ngxeke vs. Ray Ranquinel beginnt um 14 Uhr auf Supersport Variety 3. Ob es Streams geben wird, kann ich nicht sagen. Könnte knifflig werden, wenn ich was davon sehe, zeichne ich es auf.
 
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Deontay

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Schauen wir uns noch die Quoten für das anstehende Wochenende an, was sagen die Buchmacher?

21.10.22
Showbox:
Taylor - Harrington |1,25-4|
Steen - Agbeko |1,4-3,1|

MB Promotions (TVP-Sport):
Wierzbicki - Rojas |1,12-6|
Mlodzinski - Dekys |3,5-1,3|
Wrzesinski - Ramlavs |1,4-3|

LionsSportPromotion:
Cukur - Mohoumadi |1,17-5|

Wasserman Boxing:
Molloy - Jajanidze |1,02-11|
Bunn - McCrory |1,8-1,9|


Red Boxing International:
Mercado - Velez |1,12-6|

Ares Entertainment (Triller):
Morisson - Simms |1,3-3,4|

Matchroom Boxing (DAZN):
Lopez - Suarez |1,04-9|
Nurmaganbet - Araujo |1,03-11|
Mati - Santiago Sanchez |1,03-11|

Fierro - Cuevas |1,22-4,3|
Lara - Sanmartin |1,1-6,5|

Legende:
1-1,04
1,05-1,09
1,1-1,19
1,2-1,39
ab 1,4

-Showbox hat leider mächtig viel Bewegung in der Card gehabt. Nun fällt noch ein weiterer Kampf aus, wer den dritten Spot auf Showtime besetzen wird, kann ich noch nicht sagen. Auf der Card wäre noch ein interessanter HW-Kampf drauf. Dann hätten wir 3 spannende Kämpfe. Die meisten Zuschauer wollen wohl auch nur 3 bis maximal 4 Kämpfe sehen. Das wäre eine sehr runde Sache.

-Die TVP Sport-Card ist sicherlich unterschätzt. Der Hauptkampf ist sehr eng, weil Ramlavs ein sehr starker Amateur gewesen ist. Der Dekys-Fight war enger, ist in den letzten Tagen etwas eindeutiger geworden. Weiterhin eine spannende Ansetzung. Rojas wurde kurzfristig als Ersatz angesetzt, das ist so lala. Auf der weiteren Undercard haben wir mit Wiktorzak-Vaisa eine weitere spannende Ansetzung. Wirklich gute Card. Viel besser als die von Wasserman.

-Der Cukur-Kampf wird etwas enger gesehen, das passt soweit. Mit dem Heimvorteil sollte das sich schon irgendwie richten, aber der Weg dahin könnte zäh werden. Ich finde die Undercard nicht so verkehrt. Mit Guler vs. Kwasi habe ich dort noch einen Geheimtipp drauf.

-Wasserman stellt den Kampf der Woche. Die Quoten zeigen das eindrucksvoll auch auf. Da Bunn ein Heimspiel hat, kann man es so bewerten, dass die Buchmacher McCrory tendenziell mehr zutrauen. Finde ich gewagt. Bunn hat im Amateurbereich mehr vorzuweisen. Hat im Profibereich nicht weniger vorzuweisen, dazu das Heimspiel mit Sauerland-Punktrichter. Er sollte hier gute Chancen haben. Die Undercard ist natürlich großer Mist.

-Velez gibt man leichte Chancen gegen Mercado, da spielt natürlich auch Erfahrung vs. Unerfahrenheit eine Rolle. Kann man so sehen. Das restliche Event ist irrelevant.

-Der Triller-Hauptkampf könnte ziemlich lustig werden. Morisson kommt aus dem besten Karrieresieg, sah aber nicht immer wie ein Gewinner dort aus. Simms könnte boxerisch überlegen sein, ist aber hier die b-side. Ist sicherlich ein spannender Kampf der dritten/vierten Reihe.

-Matchroom hat hier auf dem Papier eine sehr schlechte Card hingelegt. Die letzte Mexiko-Show war sehr gut, deshalb sollte man der wohl auch eine Chance geben. Die Vorkämpfe sind aber wohl einfach nichts. Mati hat kurzfristig scheinbar einen Ersatzgegner erhalten, deshalb würde ich die Quote ausklammern. Die letzten beiden Kämpfe sind zumindest in Ordnung. Lara vs. Sanmartin könnte enger werden als gedacht.
 

Lord Krachah

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Wie immer danke für die Vorschau! Mir fallen Samstag eigentlich nur 2 Kämpfe ins Auge:

Bunn vs. McCrory
@Deontay hat da völlig recht. Mit dem Kampf von Scull gegen Shvedenko ist das wahrscheinlich die beste Ansetzung des Jahres in Deutschland. Schade, dass der sinnlose IBO Titel daran geheftet. Ganz ohne Zuschauerverarschung geht es hier halt einfach nicht. Bunn hat 2019 die nationale Konkurrenz geschlagen, dann hätte 2020 der nächste Schritt folgen müssen. Leider kommt er erst heute wieder. Die letzten Kämpfe waren jetzt auch nicht so richtig überzeugend. Bei der WBO trotzdem in der Top 10. Bei der IBF übrigens im Cruisergewicht gerankt, obwohl er da noch nie geboxt hat. Typisch. McCrory war zuletzt dagegen im Supermittelgewicht unterwegs, so dass er hier körperlich unterlegen sein müsste. Er kommt aus einem guten Sieg auf ner Conlan Card. War jetzt auch kein Überflieger, sag ich mal. Das sieht einfach richtig gut gematcht aus. Die Bookies haben deshalb sogar mal den ein und mal den anderen als Favoriten. Sieht man sehr selten. Gutes Gefecht, für den Sieger winken gute Rankings und damit größere Geldtöpfe (besonders für McCrory in UK, aber vielleicht auch für Bunn gegen Bösel z.B.). Hoffentlich hat Sport 1 den Kampf auch relive im Angebot. Letztes Mal war das glaube ich nicht so.

Lara vs. Sanmartin
Den Hauptkampf der Matchroom Show nehme ich auch nochmal mit. Kann sein, dass ich dafür ein neues DAZN Abo brauche. Der nächste Monat ist aber stark. Das passt also. Lara kommt mal wieder aus einem völlig geisteskranken 3-Runden War gegen Emilio Sanchez. Das war was! Lara kennt nur die Brechstange, wenn die nicht hilft, sehe ich aber schwarz. Sanmartin kommt leider aus ner Gewichtsklasse drunter. Das finde ich ja immer als B-Seite nicht so prickelnd. Sanmartin kenn ich glaube ich nur aus der Niederlage gegen Navarrete vor vielen Jahren. War jetzt nicht so doll. Ist aber 4 1/2 Jahre her. Und er ist jetzt erst 25 nach Boxrec. Und 11 Jahre Profi. Ich sag mal so, die 31 Jahre bei Tapology scheinen eher zu stimmen. WBA und WBO haben ihn immerhin in der Top 15, also wird da wohl jemand ein paar Scheine locker gemacht haben, was man bei völlig talentbefreiten Jungs eher nicht macht. Für einen kurzfristige Umplanung (Lara sollte ja eigentlich gegen Wood boxen) ist das eine ordentliche Gegnerwahl. Und bei Lara macht man ja sowieso wenig falsch. Ich bin jedenfalls dabei!
 

Deontay

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Deontay

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Wir haben ab 2 Uhr sogar kostenlose Prelims (4 Kämpfe) für die Triller-Show.
 

hirschi

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Mama'zzzzmusch
Eine neue Woche voller Boxen steht bevor. Es ist definitiv eher eine Woche der Breite. Dennoch haben wir 2x DAZN-Veranstaltungen + eine ShowBox-Veranstaltung der PBC auf Showtime. Triller meldet sich zurück aus der Versenkung. Zwei japanische Shows auf boxingraise habe ich aufgenommen. TVP Sport ist wieder mit einer kostenlosen Show enthalten. Höhepunkt der Woche könnte der IBO-Kampf (live auf Sport1) zwischen Bunn und McCrory bedeuten. Was besonders erfreulich ist. Wir haben eine spezielle armenische Veranstaltung ebenfalls im Programm!

Mittwoch, den 19.10.2022

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Karo Murad (34-4-1) vs. Norbert Dabrowski (24-10-2) Halbschwergewicht

Eine Veranstaltung von „Siesta Boxing“, gekämpft wird im „Prime Hall Complex“ von Yerevan, Armenien. Das ist etwas ganz Besonderes, Armenien ist völlig unberührt im Profiboxen. Derweil haben sie ja große Namen, zumindest im Ausland gehabt. Beispielsweise Arthur Abraham, aber auch Karo Murad, die über viele Jahre hinweg beachtlichen Erfolg aufwiesen. Der bekannte Matchmaker und Promoter Siesta schreibt zum Event:“ Delighted to be the first ever officially recognised, professional boxing promotion in the Republic of Armenia!“. Übertragen wird es kostenlos auf MatchTV gegen 22:30 Uhr, die Main-Card ab 20 Uhr ist leider legal nur im Abo zu sehen.
Karo Murad, ein großer Name im deutschen Boxen. Er war bei Sauerland unter Vertrag, hat beispielsweise vor 9 Jahren in Atlanta City gegen Bernard Hopkins um die IBF-Weltmeisterschaft gekämpft. Das lief in den Morgenstunden live in der ARD. Sauerland war vor Ort, hat den Kampf noch beworben. Am Ende verlor Murad den Kampf einstimmig über die Punkte. Im Juli 2017 gab es dann den Kampf um die Europameisterschaft gegen Dominik Bösel, den er via TKO in Runde 11 siegreich gestalten konnte. Im Anschluss sicherte sich Murad noch den IBO-Titel gegen Travis Reeves. Damit gehört Murad zu den erfolgreichsten deutschen Boxern der vergangenen Dekade. 3,5 Jahre war er inaktiv, seit Mai gibt er sein Comeback. Kämpfte mittlerweile 2x auf Veranstaltungen von Universum, allerdings im Cruisergewicht. Dort machte der mittlerweile 39-Jährige einen alten Eindruck auf mich, wenig überraschend. Dabrowski ist kein unbekannter Name in Deutschland, ist Mal mit Dominik Bösel 12 engere Runden gegangen. Grundsätzlich ein zäher und solider Typ, beim letzten Kampf im Mai ist er jedoch von Adam Deines gestoppt worden.

Ursprünglich sollte Murad gegen den in Hamburg lebenden Igor Mikhalkin kämpfen. Was aus deutscher Perspektive ein spannender Kampf hätte werden können, aber für Murad wäre Mikhalkin vermutlich ein Regal zu hoch geworden. Dabrowski ist da schon der deutlich geeignetere Gegner. Murad machte beim Comeback keinen guten Eindruck, muss sich auch für den Polen steigern. Ich glaube, vom Leistungsniveau passen die beiden ganz gut zusammen. Interessanter Kampf, interessante Veranstaltung, weil man Armenien, ein gebeuteltes Land, so etwas in den Fokus bringt.

Die Undercard

Aslanbek Kozaev (34-3-1) vs. Mirzakamol Nematov (9-1) Superweltergewicht
: Kozaev ist schon seit 2008 Profi. Einige gute Resultate konnte er einfahren, beispielsweise ein Unentschieden gegen den Topmann David Avanesyan. Solider Mann, im August 2019 gab es jedoch in den USA eine Punktniederlage gegen Chris van Heerden. Seitdem folgte nur noch ein Kampf. Nematov kenne ich persönlich nicht. Er hat eine Niederlage hinnehmen müssen, dort ist er nach Runde 3 sitzen geblieben. Könnte das Resultat einer Verletzung gewesen sein, ansonsten liest sich der Rekord durchaus ansprechend. Ich glaube, die Paarung passt ganz gut.

Bakhromjon Fozilov (9-1-3) vs. Nkululeko Mhlongo (23-10-1) Mittelgewicht: Fozilov ist mit 2-1-3 in die Profikarriere gestartet, seitdem gab es nur noch Siege, die meisten davon vorzeitig. Er war ebenfalls auch ein ganz guter Amateur. Mhlongo ist Südafrikaner, boxte nebenbei auch schon in Namibia, Brasilien, Deutschland, Ungarn und Italien. Der 40-Jährige blickt auf eine Karriere voller Höhen und Tiefen zurück. Zuletzt hat er seine zweite vorzeitige Niederlage in der Karriere hinnehmen müssen. Ein halbes Jahr zuvor gab es aber noch einen guten Auswärtssieg für Mhlongo. Völlig shot sollte er nicht sein, könnte eine solide Ansetzung werden.

Insgesamt also eine nicht uninteressante Veranstaltung. Hier soll noch einmal der Standort Armenien hervorgehoben werden. Es macht Freude, solche Orte irgendwo auch Hochleben zu lassen. Das hat auch seinen Reiz. Orte und Events vorzustellen, die nicht alltäglich sind. Armenien ist leider Zielscheibe von Angriffskriegen. Irgendwo mangelt es da auch an Empörung seitens der EU, wo man ja so einig sich bei der Ukraine zeigt. Aber gut, ist scheinbar leider alles eine Frage der Perspektive.

Donnerstag, den 20.10.2022

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Seiya Tsutsumi (6-0-2) vs. Kenshin Oshima (7-2-1) Bantamgewicht

Eine Veranstaltung von „Dangan Promotions“, gekämpft wird in der „Korakuen Hall“ von Tokio, Japan. Zu sehen gibt es das auf boxingraise.com. Das ist ein Anbieter im monatlichen Abo, wo man dann Boxen aus Japan sich legal anschauen kann. Kostet unter 7€ im Monat und beinhaltet konstant einiges an Content. Alleine im Oktober haben wir gleich 5 Veranstaltungen auf boxingraise zu sehen. Es lohnt sich also, was bekommen wir bei dieser Veranstaltung geboten?

Extrem gutes Matchmaking, dazu später mehr. Im Hauptkampf erwartet uns ein nationaler Titelkampf. Die Japaner wertschätzen ihre nationalen Titel sehr, was erfreulich ist. Tsutsumi ist ein starker Mann, hat beispielsweise ein Unentschieden gegen den Exweltmeister Daigo Higa geholt. Im Juni dann den japanischen Meistertitel gewonnen über Kyosuke Sawada. Oshima hat zuvor gegen Sawada noch um den Meistertitel gekämpft, musste dann aber nach der fünften Runde abbrechen. Ich sah den Kampf nicht, war vermutlich eine Verletzung. Nun bekommt er also seinen nächsten Titelshot gegen Tsutsumi, das passt ganz gut. Tsutsumi ist schon die Nummer 20 auf Boxrec, er wird sicherlich auch internationale Ambitionen haben, dürfte als Favorit in den Kampf gehen. Dennoch keine so schlechte Ansetzung, Tsutsumi scheint ein unterhaltsamer Boxer im Ring zu sein, kann man sich anschauen. Die Undercard bietet übrigens einiges.

Die Undercard

Jin Minamide (6-2) vs. Yuki Yonaha (12-3-1) Bantamgewicht:
Auf Boxrec trifft hier die Nummer 72 auf die Nummer 75. Minamide ist ein unterhaltsamer Typ scheinbar. 7 seiner 8 Kämpfe hat er vorzeitig gestaltet. Da scheint wirklich Action geboten zu sein, wenn Minamide in den Ring steigt. Yonaha hat zum Anfang seiner Karriere die Niederlagen hinnehmen müssen, seit Juli 2016 ist er mittlerweile ungeschlagen. Das ist auf dem Papier eine wirklich sehr interessante Ansetzung, wo beide Seiten gute Chancen auf den Sieg haben. Könnte richtig knallen der Kampf. Vom Gefühl würde ich mit Yonaha gehen.

Jukiya Iimura (3-0) vs. Esneth Domingo (16-2) Fliegengewicht: Iimura ist noch ziemlich neu im Profiboxen, hat im letzten Kampf aber knapp über die Punkte den erfahrenen Takayuki Okumoto bewungen. Okumoto war über eine längere Zeit japanischer Meister. Das ist somit ein wirklicher Achtungserfolg für Iimura. Domingo kommt von den Philippinen, hat zwei Niederlagen hinnehmen müssen, die waren aber enger Natur. Zuletzt in Südafrika. Davor hat er Jesse Espinas bezwungen. Laut Boxrec die Nummer 55 gegen 53. Das kommt ganz gut hin, ist auf dem Papier wirklich eine extrem enge Angelegenheit.

Tolles Matchmaking also. Die weitere Undercard ist vom qualitativen Niveau deutlich weiter unten anzusiedeln, allerdings auf dem Papier ebenfalls ausgeglichen. Mismatches sucht man vergebens. Eine sehr empfehlenswerte und runde Veranstaltung.


Anhang anzeigen 31036
Floyd Schofield (11-0) vs. Daniel Rosas (22-5-1) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Golden Boy Promotions“, gekämpft wird im „Fantasy Springs Casino“ von Indio, USA. Das geschieht im Rahmen der Prospect-Show, die Golden Boy seit einigen Monaten regelmäßig am Donnerstag zeigt. Das ist im DAZN-Abo zu sehen. Ich meine es auch auf Youtube kostenlos häufiger gesehen zu haben. Müsste man dann kurzfristig nachschauen. Was ist von der nächsten Ausgabe zu erwarten?

Keine Wunderdinge, das kann man festhalten. Im Hauptkampf soll wohl Schofield kämpfen. Interessantes Prospect, bringt auch Punch mit. Starke Amateurkarriere, erst 20 Jahre noch jung. Hat zuletzt auf einer Golden Boy-Veranstaltung schon gekämpft, davor eher auf regionalen Clubshows unterwegs. Den Jungen kann man sich definitiv merken. Sein Kontrahent ist kein schlechter Name, zumindest war er das mal. Vor über 10 Jahren teilweise echt gute Siege in Mexiko gesammelt. Es folgten vorzeitige Niederlagen, seit März 2017 war er kaum mehr aktiv. Zuletzt stand Rosas im Juli 2021 im Ring, wo er in Runde 2 gegen Lamont Roach KO ging. Das sind natürlich keine guten Vorzeichen, allerdings ist Roach auch ein sehr starker Mann, Schofield noch ein Prospect. Wenn Rosas etwas an frühere Tage anknüpfen könnte, wäre er ein solider Gegner, aber sein letzter ordentlicher Sieg ist aus dem Jahre 2015. Ich glaube, er wird eher kurzfristig hier KO gehen. Kommen wir zur Undercard, viel wird nicht geboten.

Die Undercard

Angel Beltran Villa (14-1) vs. Rance Ward (7-4-1) Mittelgewicht:
Beltran ist Mexikaner, hat noch nie außerhalb von Mexiko gekämpft. Gegen Damian Sosa gab es 2020 eine Niederlage, das kann passieren. Ganz souverän liest sich der Kampfrekord für mich nicht. Ob Ward schon ein Stolperstein darstellt, kann ich nicht sagen. Boxen kann er schon, ist aber eher ein Journeyman. Wird man sehen müssen, ist auf dem Papier zumindest kein Mismatch.

Anabel Ortiz (32-5) vs. Maria Micheo Santizo (10-1) Halbfliegengewicht: Ortiz ist ehemalige Weltmeisterin im Minimumgewicht, das auch über zahlreiche Jahre. Eine gute Dame, hat dann aber 2 Niederlagen hinnehmen müssen. Mit Mitte 30 versucht sie nun eine Gewichtsklasse darüber anzugreifen. Micheo hat sich zuletzt auch an die Weltmeisterschaft im Minimumgewicht versucht, ging dabei KO. Dennoch ist die schlagstarke Dame nicht zu verübeln, war auch über zahlreiche Jahre eine gute Amateurin. Schöner Kampf zweier älterer Damen. Auf der restlichen Undercard sind nur noch Mismatches enthalten.


Freitag, den 21.10.2022

Anhang anzeigen 31037
George Acosta (13-1) vs. Jose Angulo (14-3) Superfedergewicht

Der Freitag ist eher ein Samstag, da ich in Europa leider keine adäquaten Events zur Vorstellung gefunden habe. Wir haben in der Nacht bzw. den frühen Morgenstunden noch ein Event von „Thompson Boxing“. Gekämpft wird im „DoubleTree Hotel“ von Ontario, USA. Wer meine Vorschau liest, wurde schon mehrfach mit Thompson Boxing konfrontiert. Das sind erstklassige Produktionen die es kostenfrei auf Youtube zu sehen gibt. Man kann sich dann am Freitag die PBC anschauen und dann auf Youtube zu dieser Veranstaltung wechseln, zumeist beginnt Thompson erst um 04:30 Uhr oder so.

Im Hauptkampf erwartet uns Acosta. Ich sah Acosta im Juli, da hat er schon einen Hauptkampf bestritten, konnte sich damals knapp über die Punkte gegen Isaac Avelar durchsetzen. Guter Mann, gute Technik, es mangelt allerdings etwas an Schlagkraft. Angulos letzten Kampf sah ich ebenfalls, dort ist er Ende Juli auf einer Thompson Boxing-Veranstaltung ausgeknockt worden. Angulo war grundsätzlich ganz gut im Kampf, dann war es auch schon vorbei. Etwas überraschend vielleicht, da er kein schlechter Amateur war und auch solide Kämpfe bei ShowBox zeigte. Der Vorteil aktuell für Angulo besteht darin, dass Acosta keine KO-Gefahr darstellt. Also könnte bei dieser Paarung deutlich mehr gehen für den Ecuadorianer. Die Ansetzung ist eigentlich ganz solide, aber da Angulo im letzten Hauptkampf KO ging, hätte ich ihn nicht sofort wieder in einen Hauptkampf platziert.

Die Undercard

Nelson Oliva (4-0) vs. Wayne Boudreaux (2-0) Superweltergewicht
: Oliva hat seine 4 Kämpfe in Runde 1 oder 2 gewonnen. Die Gegnerwahl war natürlich nicht berauschend. Spannender Mann dennoch, Southpaw + guter Amateur gewesen. Bei Boudreaux ist der Amateurbackground auch ganz gut. Ich würde tendenziell sogar soweit gehen zu sagen, dass er im Amateurbereich mehr anzubieten hatte. Beide Boxer sind ungeschlagen, beide Boxer sind Mitte 20, beide haben einen ordentlichen Amateurbackground. Das ist eine gute Ansetzung.

Auf der Undercard soll noch Manuel Flores kämpfen. Junger, schlagstarker Mann. War zudem ein richtig guter Amateur. Sein Gegner ist jedoch noch nicht bekannt. Ich würde da nicht zu viel erwarten bei der b-side. Flores ist jedenfalls aber immer eine Sichtung wert.


Anhang anzeigen 31038
Isaiah Steen (16-0) vs. Sena Agbeko (26-2) Supermittelgewicht

Die PBC und Showtime laden zur nächsten ShowBox-Veranstaltung. Die absolute Kultproduktion, die spannende Prospects eine Bühne auf Showtime gibt. Etliche Weltmeister haben ihren Weg zur Spitze über ShowBox bestritten. In der aktuellen Ausgabe ist „Salita Promotions“ der Ausrichter, gekämpft wird im „Ballys Grand Ballroom“ von Atlanta City, USA.

Im Hauptkampf steht der junge Steen. Er war ein solider Amateur, zudem ziemlich schlagstark. Im Juli 2021 hat er schon auf ShowBox kämpfen dürfen, dort hat er Kalvin Henderson über die Punkte bezwungen. Er ist nicht als Favorit in den Kampf gegangen. Hübscher Erfolg, nun bekommt er also direkt die nächste Chance auf Showtime. Agbeko kommt ursprünglich aus Ghana, hat dort auch seine anfängliche Karriere verbracht. Seit 2014 kämpft er in den USA. Das teilweise auch nicht so unerfolgreich. Hervorheben muss man allerdings sein Jahr 2022, wo er 2 wirklich starke Siege einfahren konnte. Angefangen im April, wo er Apollo Thompson KO schlug. Den Kampf sah ich sogar, das lief auf Fite. Danach hat er im Juli noch einen 50/50 Fight vorzeitig gestalten können. Agbeko reitet hier auf einer Erfolgswelle. Mit inzwischen 30 Jahren könnte er sich auch in der Prime befinden. Er ist jetzt kein Edeltechniker, kommt schon über die Physis, aber er kann Schaden zufügen. Bei Steen muss man sehen, ganz souverän liest sich der Kampfrekord nicht immer. In der Paarung ist alles möglich, beide Seiten haben gute Siegeschancen.

Die Undercard

Marlon Harrington (8-0) vs. Marquis Taylor (12-1-2) Superweltergewicht
: Harrington ist hier die große Unbekannte. Hat 7 seiner 8 Siege vorzeitig gestaltet, die Gegner waren aber sehr überschaubar. Zuletzt immerhin 2 Fighter mit positiven Kampfrekorden bezwungen. Reicht das gegen Taylor? Da darf man Zweifel haben, denn Taylor boxt seit Jahren auf einem hohen Niveau. 2015 gab es die Niederlage gegen den starken Ladarius Miller, seitdem ungeschlagen. Hat wirklich starke Leute auch seitdem geboxt. Beispielsweise ein Unentschieden gegen Luke Santamaria, der zuletzt häufiger auf PBC-PPV´s zu sehen war. Harrington wird sich hier gewaltig steigern müssen, um den Kampf nicht nach Punkten zu verlieren.

Moses Johnson (8-0-1) vs. Elvis Garcia (12-0) Schwergewicht: Drei Kämpfe soll Showtime zeigen, ursprünglich den David Stevens-Kampf, aber sein Gegner fällt kurzfristig aus. Nun die Frage, was passiert mit dem dritten slot? Vielleicht kommt ein Ersatzgegner, vielleicht nehmen sie auch einen anderen Kampf von der Undercard, beispielsweise den hier. Johnson war ein solider Amateur. Lieferte sich Kämpfe auf Augenhöhe mit Michael Polite Coffie. Im letzten Kampf dann die böse Überraschung, gegen Robert Simms reichte es nicht über ein Unentschieden hinaus. Und der Garcia ist keine Laufkundschaft. Hat schon ein paar gute Siege bei den Profis einfahren können. Als Amateur war er auch gut unterwegs, boxte bei der WSOB usw. Vom Gefühl her sollte hier einiges für Garcia gehen.

Wie immer auch hier. Schaut euch ShowBox an, die Veranstaltungen lohnen sich.


Samstag, den 22.10.2022

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Hironori Shigeta (8-2-1) vs. Shoki Sakai (26-13-2) Weltergewicht

Eine Veranstaltung von „Dangan Promotions“, gekämpft wird in der „Korakuen Hall“ von Tokio, Japan. Diese Kombination hatten wir schon in dieser Woche. Das hier ist die zweite Show auf boxingraise. Wer also ein Abo für die gute Card am Donnerstag abgeschlossen hat, kann direkt neuen Content am Samstag verfolgen. Kann die Card mit der vorherigen mithalten?
Im Hauptkampf erwartet uns ein Rematch. Sakai konnte im August 2020 den ersten Kampf über die Punkte für sich entscheiden. War wohl etwas enger. Sind beides solide Männer, auch ungefähr im selben Alter. Sakai hat definitiv die längere Profikarriere gehabt. Er begann sie in Mexiko, hat auch weite Teile in den USA verbracht. Erst in den letzten Jahren hat er Japan für sich entdeckt. Shigeta hingegen hat bis auf die Sakai-Niederlage… die letzte im Profidebüt hinnehmen müssen. Nun kommt die These. Shigeta hat sich womöglich gegenüber dem ersten Aufeinandertreffen noch geringfügig verbessert. Bei Sakai hingegen könnten die weiteren Kämpfe eher Substanz gekostet haben, wodurch das Rematch potenziell enger verlaufen dürfte als das erste Aufeinandertreffen 2020. Wäre zumindest eine denkbare Option. Auf dem Papier dürfte Sakai als Favorit in den Kampf gehen, es ist sicherlich aber enger. Mehr kann ich dazu auch nicht schreiben.

Die Undercard

Shingo Wake (28-7-2) vs. Mugicha Nakagawa (24-9-2) Federgewicht:
Beide Boxer sind ungefähr Mitte 30. Wake ist stärker einzuschätzen, durfte 2016 auch um die Weltmeisterschaft kämpfen. Guter Mann, bringt auch Punch mit. Aber die letzten wirklich guten Resultate hat Wake in den vergangenen Jahren nicht mehr eingefahren. Es gab 2 Niederlagen, dann müsste man schon eher in Richtung 2018/19 blicken. Mit 35 kann er da schon etwas past prime in der Gewichtsklasse daherkommen. Nakagawa hat die letzten 5 Kämpfe nicht gewonnen. Er ist ein äußerst zäher Typ, aber siegreich war da nicht mehr viel. Was man ihm aber attestieren kann, die Kämpfe waren durchaus eng in den Wertungen. Vielleicht kann er diesen Kampf hier ja auch enger gestalten.

Ansonsten haben wir noch Masahiro Suzuki, der nach seiner vorzeitigen Niederlage einen Aufbaukampf bestreitet. Der Rest der Card sind ebenfalls Aufbaukämpfe. Qualitativ kann sie definitiv nicht mit Donnerstag mithalten. Aber wie schon zuvor beschrieben. Wer sich entscheidet einen Monat zu nehmen am Donnerstag, der bekommt einfach soliden Content zusätzlich, ist doch erfreulich.


Anhang anzeigen 31040
Damian Wrzesinski (25-2-2) vs. Artjoms Ramlavs (15-1) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von „MB Promotions“. Gekämpft wird in Swieradow-Zdroj, Polen. Das dürfte ziemlich in der Grenzregion liegen. Die Veranstaltung wird übertragen vom polnischen Staatssender TVP Sport. Das bedeutet, dass man kostenlos auch in Deutschland sich die Veranstaltung anschauen kann. Dafür bedarf es keinerlei VPN, einzig ein deaktivierter Werbeblocker muss gewährleistet sein. Was bekommen wir denn geboten?

Wrzesinski ist schon länger dabei, dümpelt ein wenig allerdings auf der Stelle. Auf Boxrec ist er in den Top 80 verzeichnet, dieses Niveau hält er wohl seit einigen Jahren konstant. Zuletzt sah ich seinen Kampf im Mai gegen Ismail Galiatano, dort konnte er einen unaufgeregten Punktsieg einfahren. Technisch ist Wrzesinski durchaus ansprechend, aber für die absolute Weltspitze hat er imho nicht ganz das Format. Der Promoter versucht nun wohl die IBO-Schiene zu gehen, hier geht es um einen IBO Interconti-Titel. Ramlavs ist hingegen ein nicht uninteressanter Mann. Beide Boxer waren gute Amateure, bei Ramlavs würde ich vielleicht sogar von sehr gut sprechen wollen. Der Southpaw ist inzwischen aber auch schon 33 Jahre alt, die guten Kämpfe müssen jetzt erfolgen. Im Dezember 2019 hat er in UK gegen Archie Sharp über die Punkte einstimmig verloren, ansonsten liest sich sein Kampfrekord souverän. Es mangelte allerdings auch an Qualität bei der Gegnerwahl. Wir haben Wrzesinski, der bei den Profis schon mehr angeboten hat, ein besseres Niveau kämpfte. Auf der anderen Seite Ramlavs, der einen sehr guten Amateurbackground hat, hier seine größere Chance bekommt. Auf dem Papier kann das ein enger Fight bedeuten.

Die Undercard

Kamil Mlodzinski (15-5-4) vs. Lukas Dekys (7-0) Superleichtgewicht
: Mlodzinski ist vielleicht besser als der Rekord vermuten lassen könnte. Hat bei Niederlagen auch engere Kämpfe abgeliefert. Zum Beispiel 2019 lediglich eine SD-Niederlage gegen den oben genannten Hauptkämpfer Wrzesinski. Dekys hat zuletzt im Superweltergewicht gekämpft, wird nun 2 Gewichtsklassen runterkommen. Er scheint Qualität mitzubringen, könnte ein Kandidat für die Top 100 schon sein. Das wird schwer für Mlodzinski.

Sebastian Wiktorzak (debüt) vs. Eduards Vaisa (4-0) Halbschwergewicht: Hier haben wir das Profidebüt von Wiktorzak. Er war ein guter Amateur und bekommt direkt gute Gegner, kein Fallobst serviert. Vaisa hat ebenfalls einen Amateurbackground, dazu eben 4 Siege. Das ist für den ersten Profikampf kein Selbstläufer für Wiktorzak. Leichter Vorteil vielleicht, Vaisa kommt aus dem Supermittelgewicht. Könnte ein guter Kampf werden.

Dann haben wir noch Lukasz Wierzbicki, dessen Gegner ist jedoch noch nicht bekannt. Insgesamt eine runde Angelegenheit. Solides Matchmaking, wo die polnische a-side auf fähige Männer treffen. Das könnte interessant werden.


Anhang anzeigen 31041
Emre Cukur (19-1) vs. Hadillah Mohoumadi (23-6-1) Supermittelgewicht

Eine Veranstaltung von der hauseigenen „Lions Sport Promotion“, gekämpft wird in „LEO´s Boxgym“, München. Übertragen wird das wohl als PPV auf fight24. Cukur war zuletzt häufiger ein Thema. Er sollte um die Europameisterschaft in Frankreich kämpfen, die Franzosen haben die purse-bid ersteigert. Daraus scheint irgendwie nichts geworden zu sein? Das ist bitter für Cukur, der vor geraumer Zeit in England einen großen Kampf gegen Cullen machen sollte, da kam eine Handverletzung auf. Nun scheint schon wieder ein großer Kampf geplatzt zu sein. Wie geht es weiter?

Ich weiß es nicht, ich weiß lediglich was am Samstag stattfinden wird. Mohoumadi ist ein bekannter Name in Europa. Inzwischen schon 42 Jahre alt, hat über viele Jahre auf einem konstant hohen Niveau gekämpft. Sein letzter Sieg war allerdings im Jahr 2017. Ganz shot scheint er nicht zu sein, immerhin gab es noch eine SD-Niederlage im März in Polen gegen Lukasz Stanioch. Allerdings hat mit etwas Glück vor kurzer Zeit sogar Khoren Gevor gegen Stanioch in Polen gewonnen, das relativiert es vielleicht etwas wieder. Die letzten beiden Kämpfe von Cukur sah ich jeweils, da hat er sich enge Kämpfe geliefert die man ihm auch nicht hätte geben müssen. Er ist grundsätzlich einer der talentierteren Boxer hier in Deutschland, aber er müht sich da teilweise schon enorm ab. Es würde mich wenig überraschen, wenn es gegen Mohoumadi ähnlich verlaufen sollte. Auf Boxrec sind sie ziemlich identisch platziert. Es bleibt wirklich zu hoffen, dass Cukur baldig seine EM-Chance endlich erhält. Das wäre imho ein tolles Ziel für seine Karriere.

Die Undercard

Serhat Guler (debüt) vs. Chico Kwasi (5-2-1) Supermittelgewicht
: Guler ist ein spannender Mann, er war ein exzellenter Amateurboxer. Auf Boxrec mit 1,67m eingetragen, kann das stimmen? Für das Supermittelgewicht wäre das viel zu klein. Kwasi ist in Deutschland kein Unbekannter. Er hat neulich 2x auf einer Universum-Veranstaltung Rostam Ibrahim im Halbschwergewicht herausgefordert. Ein Kampf ging knapp verloren über die Punkte, der andere Unentschieden. Ibrahim ist allerdings die Nummer 30 der Welt auf Boxrec. Junge-Junge. Da hat man Guler für dessen Debüt aber einen ordentlichen Brocken herausgesucht. Das wird kein Selbstläufer werden.

Faton Tolaj (4-0) vs. Levani Lukhutashvili (10-11) Cruisergewicht: Tolaj ist gebürtiger Kosovare, hat schon eine MD im Aufbau erhalten. Da kann man schon einige Fragezeichen hinter setzen, ob das von der Qualität wirklich reibungslos alles verlaufen wird bei den Profis. Lukhutashvili kommt aus einer Niederlagen-Serie, aber das waren zumeist auch stärkere Gegner. Der Georgier hat einen guten Amateurbackground, er war WSOB-Teilnehmer. Er kommt ursprünglich aus dem Halbschwergewicht, man wird sehen. Aber ich kann mir vorstellen, dass er Tolaj hier beschäftigen kann.

Das sind halt alles Aufbaukämpfe. Man sollte es im Kontext sehen. Eine lokale Veranstaltung, die Leute stellen was ohne große Promoter auf die Beine. Anthony Zaulig soll noch 10 Runden boxen, der Gegner ist soweit nicht bekannt. Insgesamt eine solide Veranstaltung mit mindestens 2 interessanten Kämpfen. Wasserman blickt neidisch drauf.


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Leon Bunn (18-0) vs. Padraig McCrory (14-0) Halbschwergewicht

Eine Veranstaltung von „Wasserman Boxing“, ehemals Sauerland also. Gekämpft wird in der „Fabriksporthalle“ von Frankfurt. Es geht hierbei um den IBO-Titel. Das hat in den letzten Jahren hier in Deutschland gute Tradition. Zuletzt hatten wir die „epischen Schlachten“ um Krasniqi vs. Bösel um diesen Gürtel. Sogar ein Fernsehsender hat sich für diesen Kampf gefunden. Sport1 wird live übertragen. Was kann man vom Kampf erwarten?
Ausgeglichenheit. Einer der wichtigsten Faktoren für spannende und gute Kämpfe ist also hier auf dem Papier gegeben. Ursprünglich sollte Bunn gegen den Franzosen Daniel Dos Santos kämpfen. Das ist jener Dos Santos, der gegen Buatsi damals so hart KO ging. Dos Santos hat sich jedoch verletzt, dadurch kommt McCrory ins Spiel. Das ist von der Gegnerwahl her vermutlich sogar ein mächtiges Upgrade. Dos Santos wäre als Gegner nicht gerade der Hit gewesen, beim Nordiren hingegen schaut das schon wieder anders aus. Er blickt auf eine ordentliche Amateurkarriere zurück. Seinen letzten Profikampf sah ich, da hat er auf einer Top Rank-Veranstaltung in Nordirland Marco Antonio Periban gestoppt. War ein guter Sieg für McCrory, der damit sicherlich gewisse Ambitionen unterstrichen hat. Seine letzten 4 Kämpfe konnte er allesamt vorzeitig gestalten. McCrory ist mittlerweile schon 34 Jahre alt, das ist somit sein Moment, seine Chance. Wenn er den Kampf verlieren sollte, dann ist die größere Karriere wohl gelaufen. Gewinnt er den Kampf, könnten noch dicke Jahre bevorstehen.

Bunn gehört zu den talentiertesten deutschen Boxern aktuell. Ich sah ihn auch schon live kämpfen in der Max Schmeling-Halle. Er bringt einen lautstarken Support mit, was wirklich eindrucksvoll erscheint. Starke Siege gab es in der Vergangenheit, so stoppte er Leon Harth oder konnte Enrico Kölling über die Punkte im Anschluss bezwingen. Seit Corona gab es aber dann die großen Kämpfe nicht mehr. Gegen den Edel-Georgier Iago Kiziria hat er sich massiv abgemüht, einen echten 50/50 Kampf geliefert. Er wird sich gegen McCrory steigern müssen, ansonsten könnte es nicht ausreichen. Bunn wird sicherlich auf sein Heimspiel setzen. Er ist Frankfurter, hat eine tolle Fanbase im Rücken. Ich kann mir vorstellen, dass wir eine großartige Stimmung in Frankfurt erleben werden. Er ist auch großer Eintracht-Fan, womöglich werden einige vom Verein dem Event ebenfalls beiwohnen. Das könnte wirklich nett werden. Sportlich ist hier auch ein 50/50 Fight geboten. Die Vorzeichen sind hier definitiv positiv. Kommen wir nun zum Kritikpunkt.

Die Undercard

Unterirdisch was hier abgeliefert wird. Alles irgendwelche Aufbaukämpfe, komplett uninteressant. Der Fight zwischen Kovrigin und Cardoza liest sich noch ganz ordentlich, der Rest ist aber ein kompletter Reinfall. Hier die Resultate der letzten 6 Kämpfe der weiteren b-side: (0-5-1) | (0-6) | (0-6) | (1-5) | (2-3-1) | (0-6) | (1-5) | (0-5-1). Das ist eine deutlich schlechtere Card als die bei Cukur. Muss man als großer Promoter erst einmal schaffen.


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Ernesto Mercado (7-0) vs. Jayson Velez (30-9-1) Superleichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Red Boxing Promotions“. Gekämpft wird im „California Education & Preforming Arts Center“ von Ontario, USA. Das Event soll es als PPV für 10 $ auf VIVA Live TV on Fight Night Channel 8 geben. Sicherlich ein annehmbarer Preis, dann nehmen wir es auf. Mit Mercado steht übrigens ein äußerst spannendes Prospect im Hauptkampf.
Erst im August habe ich Mercado hier in der Vorschau schon vorgestellt. Da hat er einen Hauptkampf im Fite-PPV geliefert. 20 Jahre jung, 7 Siege, 7 durch KO. Überragender Amateur gewesen. Die Vorzeichen sind schlichtweg überragend. Mercado hat das Potenzial vielleicht Weltmeister zu werden. Deshalb sollte man den Jungen sich auf die watchlist platzieren, er ist eine ganz heiße Aktie für die Zukunft. Mit Velez bekommt er nun auch seinen ersten größeren Namen als Gegner. Velez ist durchaus bekannt, hat bei großen Promotern häufiger gekämpft. Sicherlich gingen überwiegend die Kämpfe dann verloren, aber es waren auch jeweils starke Gegner. Auf Boxrec noch in den Top 100 gerankt. Velez bringt zudem das spannende Attribut mit… ein zäher Boxer zu sein. Mercado kam noch nie weiter als in Runde 2. Das könnte also auch interessant werden um Mercado ein paar Runden sehen zu lassen. Ich halte Velez für einen äußerst ansprechenden Gegner für den achten Profikampf. Sicherlich wird Mercado allerdings auch hier seinen top-prospect-Status zementieren wollen… und einen vorzeitigen Sieg liefern.

Auf der Undercard wird nicht viel geboten. Der Mexikaner Raul Lizarraga (100% KO-Quote) boxt Tyi Edmonds, was sicherlich okay ist als Ansetzung. Der Rest sind dann irgendwelche Aufbaukämpfe.


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James McKenzie Morrison (20-0-2) vs. Robert Simms (11-3-1) Schwergewicht

Eine Veranstaltung von „Triller Fight Club“, folglich auch auf Triller zu sehen. Gekämpft wird in der „Memorial Hall“ von Kansas City, USA. Triller ist diese Videoalternative zu TikTok. Im Boxen versucht man auch Einfluss zu gewinnen, hat beispielsweise Fite.tv aufgekauft. Auf Fite gibt es für 2,99 $ den Triller Verz Pass, wo dieses Event dann läuft. Alternativ kann man sich auch das Fite + für 5$ im Monat sichern, dort sind dann die Triller Vers-Events auch enthalten. Was bekommen wir bei der „Lineage of Greatness II“-Show geboten?

Viel bekanntes Blut. James Morrison ist der Sohn von Tommy Morisson. Kann man wohl als eine Art Schwergewichtslegende bezeichnen, ist definitiv ein sehr populärer Fighter gewesen in den USA. Beim Sohnemann gab es noch nicht viel zu berichten, bis er Ende April einen Hauptkampf bei der „sons of legends“-Veranstaltung bestritten hat. Dort konnte er im 30$-PPV Hasim Rahman Jr. KO schlagen. Ich sah den Kampf, er war ziemlich unterhaltsam. Morrison ging ein hohes Tempo, wäre wohl baldig von alleine aus konditionellen Gründen umgefallen... aber dann erwischte er Rahman und dieser ging KO. War sicherlich sein bester Karriere-Erfolg. Rahman war ja dann im Nachgang sogar als Jake Paul-Gegner lange im Gespräch. Simms ist auch kein schlechter Boxer, hat gute Namen herausgefordert. Zuletzt gab es ein Unentschieden gegen den talentierten Moses Johnson. Johnson bestreitet am Freitag einen Kampf auf Showtime. Das Unentschieden ist als Erfolg für Simms zu werten. Davor gab es auch schon solide Siege über Demetrius Banks usw. Gegen George Arias verlor er im März 2019 via MD lediglich. Zuvor bezwang er den bekannten Joe Cusumano per Punktentscheid. Simms ist kein Puncher, aber er kann Schläge nehmen, hat eine gute Defensive und ist unangenehm. Morrison kommt etwas mit der Brechstange herüber, ist halt die Frage, ob er Simms mit seiner Power beeindrucken kann. Ansonsten werden das lange 10 Runden werden. Spannender Kampf.

Die Undercard

Alcibiade Duran (9-2) vs. Jake Robinson (5-2-1) Weltergewicht
: Duran ist der Sohn von Roberto Duran. Vom Talentlevel sieht man das eher weniger. Ich sah seinen letzten Kampf, das war auf der Undercard von Morrison vs. Rahman Jr. Dort hat er einen Kampf verdient über die Punkte verloren. War kein besonders guter Auftritt von Duran. Robinson scheint auch ganz gut boxen zu können. Ich würde hier Robinson gute Siegeschancen einräumen wollen.

Ansonsten haben wir noch Jose Luis Castillo Romero, das ist der Sohn von Jose Luis Castillo. Und der Sohn von Steven Cunningham wird im Superweltergewicht sein Profidebüt geben. Da sind wir auch schon durch.


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Mauricio Lara (24-2-1) vs. Jose Sanmartin (33-5-1) Federgewicht

Eine Veranstaltung von „Matchroom Boxing“, gekämpft wird in Mexiko City. Mehr kann ich dazu leider nicht schreiben. Folglich wird es auf DAZN zu sehen sein. Und im Hauptkampf dürfte die Hütte brennen, denn mit Lara wartet einer der aufregendsten Kämpfer aktuell auf uns.

Sein Stern ging in UK auf, als er sehr überraschend Josh Warrington bezwang. Das war so nicht zu erwarten, toller Erfolg. Irgendwo macht er aus seinem Karrieremomentum aber sehr wenig. Zuletzt sollte er einen Kampf gegen Leigh Wood bestreiten, das wurde kurzfristig abgesagt. Es bleibt zu wünschen, dass Lara einfach die big fights erhält… die er auch verdient hat. Seinen letzten Kampf sah ich, da hat er einen harten brawl mit Emilio Sanchez sich geliefert. Bei all seiner offensiven Power, muss ich jedoch konstatieren, dass er da teilweise echt viel genommen hat. Er wackelte zwischenzeitlich auch dezent, auf Dauer werden solche Kämpfe nicht gutgehen können für Lara. Aber der Weg bis zur krachenden KO-Niederlage wird äußerst unterhaltsam für den Zuschauer sein. Sanmartin ist kein Unbekannter, ist sogar 12 Runden mit Emanuel Navarette gegangen bzw. in der 12. Runde erst gestoppt worden. Sanmartin ist äußerst zäh, das ist eine gute Eigenschaft um gegen Lara potenziell bestehen zu können. Auf dem Papier ist das eine eindeutige Angelegenheit, wenn es allerdings Sanmartin schafft, die Power zu absorbieren… und selbst über Konter gefährlich zu werden, dann könnte der Kampf enger sich gestalten als man im Vorfeld das so ausrechnet. Egal wie der Kampf verlaufen sollte: Für Lara gibt es immer die Empfehlung sich den Fight auch anzuschauen!

Die Undercard

Angel Fierro (19-1-2) vs. Jeremy Cuevas (14-1) Leichtgewicht:
Fierro kennt man vielleicht noch aus dessen Kampf mit dem Ex-Weltmeister Albert Machado, da hat er diesen in Puerto Rico gestoppt. Starker Erfolg, Machado wirkte aber auch schon durch nach seinen vorherigen beiden Niederlagen. Fierro ist kein besonderer Techniker, kommt über den Spirit eher. Cuevas sagt mir nichts. Hat eine Punktniederlage gegen Steven Ortiz im Februar 2019 hinnehmen müssen, ansonsten liest sich das souverän. Schwer einzuschätzen. Cuevas ist southpaw, Fierro hat einen Kampf verloren, das war ebenfalls ein southpaw. Kann das ein Faktor werden? Ich weiß nicht. Spannende Ansetzung jedenfalls.

Jonathan Lopez (8-0) vs. Ulises Suarez Ortega (9-5-1) Superfedergewicht: Lopez war ein guter Amateurboxer, bei den Profis läuft es auch ganz gut an. Suarez hingegen ist bei Boxrec um die Top 100 gerankt. Kann auch bei Niederlagen immer wieder Kämpfe sehr eng gestalten, was für ihn spricht. Ist sicherlich auf dem Papier der stärkste Kontrahent von Lopez Karriere. Man wird sehen müssen, wie Lopez seine technischen Fähigkeiten ausspielen kann. Ich denke, dass er über die Punkte hier gute Chancen haben dürfte.

Abilkhan Amankul (1-0) vs. Yeasson Pacheco Cervantes (6-0) Mittelgewicht: Amankul war en Elite-Amateur, hat beispielsweise Silber bei den Weltmeisterschaften in Hamburg geholt. Sehr starker Mann, Olympiateilnehmer usw. Pacheco ist zwar ungeschlagen, aber hat zuletzt gegen einen 14-44-4 Mann lediglich eine SD geholt. Das liest sich zwar numerisch nicht uninteressant, aber dürfte in der Praxis ein KO-Erfolg für Amankul bedeuten.

Dann sind wir auch durch. Es handelt sich hierbei um eine kleinere DAZN-Card, aber sie muss deshalb ja nicht automatisch schlecht werden.


Auch ohne die ganz großen Events haben wir einiges an Content noch liefern können für diese Woche. Was habt ihr davon im Fokus? Und werdet ihr Euch den IBO-Kampf von Leon Bunn auf Sport1 anschauen?
Respekt 💪
 

Young Kaelin

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Bin unsicher und schreibe es unter vorbehalt:

Evtl! Gibts ab. 22.00 diese card aus Brasilien zu bestaunen:

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Die zwei haben Humor . Der Spitzname macaco heisst Affe und para heisst: hör auf.

Brasilianische Cards sind normalerweise sehr launig.

Der youtube account der FPERJ ist hier zu finden:


Wie gesagt: ich kann nicht garantieren, obs klappt, aber die streamen normalerweise fleissig.

ok scheint zu funktionieren. stream ist hier für 22.00 angesagt:

 
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Deontay

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Eine extrem starke Woche wartet auf uns. Wir haben wirklich zahlreiche große Events am Wochenende. In den USA wären Top Rank, Golden Boy auf DAZN und das Showtime PPV zu nennen. In Europa haben wir eine weitere DAZN-Veranstaltung + einen kostenlosen Cruisergewichtseliminator in Polen.
In der Breite sind dann auch noch spannende Events vorhanden. Beginnend am Mittwoch mit einer interessanten Probox-Card in Puerto Rico - über eine kanadische eye of the tiger-Veranstaltung am Donnerstag bis hin zum italienischen Event am Freitag welches auf ESPN+ läuft. In der Theorie kann man sich also an zahlreichen Tagen gute Events anschauen. Es mangelt der absolute big-fight in dieser Woche, aber sie ist vielleicht dennoch die stärkste, mit der ich hier konfrontiert wurde.


Mittwoch, den 26.10.2022

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Bryan Chevalier (17-1-1) vs. Cesar Juarez (27-12) Superfedergewicht

Eine Veranstaltung von „MC Promotions“, das ist Miguel Cotto. Dieser hat vor einigen Monaten die Kooperation mit Probox bekannt gegeben. Das hier ist so eine Show, läuft folglich im günstigen Probox-Abo. Gekämpft wird im „Coliseo Roberto Clemente“ von San Juan, Puerto Rico. So Veranstaltungen in Puerto Rico können sehr stimmungsvoll sein, das „Coloiseo“ ist als Austragungsort mit einer Kapazität von bis zu 9.000 auch keine kleine Location. Das wird primär für große Basketballspiele genutzt. Interessanter Rahmen, was bekommen wir sportlich geboten?

Leider einen kurzfristigen Hauptkämpfer-Austausch. Dazu gleich mehr. Chevalier hat das Unentschieden sowie die Niederlage anfänglich in seiner Karriere hinnehmen müssen. Seitdem läuft es sehr gut. Seine Karriere verbrachte er durchgehend in Puerto Rico, er bekam im Juli 2021 allerdings seine Chance in den USA. Dort hat bei Golden Boy auf einer DAZN-Card James Wilkins bezwungen. Da ging es um einen WBO-Titelchen. Das führte dazu, dass aktuell Chevalier bei der WBO noch auf Platz 7 gerankt ist. Vielversprechender Mann also, nun wartet ein Hauptkampf in der Heimat, ursprünglich gegen seinen Landsmann Angel Aponte. Das wäre auch ein guter Kampf geworden, aber Aponte soll den Haftrichter vorgestellt werden, man liest was von 500.000 $ Kaution und der Kampf fällt somit aus. Das ist wirklich schade, das Event ist auch wirklich gut. Kurzfristig wurde nun Juarez angefragt, der nimmt jede Herausforderung an. Er kämpfte neulich noch auf Probox gegen Otar Eranosyan. Da hat er einen guten Kampf geliefert. Zwar verlor er diesen über die Punkte, da erschien er mir jedoch nicht shot zu sein. Wenn er die Leistung bringt, dann ist das ein solider Gegner für Chevalier. Aber da muss man schon ein paar Fragezeichen hinter setzen. Eine wirkliche Vorbereitung wird er nicht gehabt haben für Mittwoch. Kommen wir zur starken Undercard.

Die Undercard

Juan Huertas (16-3-2) vs. Miguel Madueno (27-1) Leichtgewicht
: Huertas war ein guter Amateur, auch Olympiateilnehmer von Rio. Bei den Profis lief es nicht immer gut. Seinen letzten Kampf sah ich, da hat er auf einer Probox-Veranstaltung ein Upset gegen Jonhatan Cardoso eingefahren. Direkt in der ersten Runde einen sehenswerten KO erzielt. Cardoso kam mit einer 100%-KO Quote in den Kampf, seine Nehmerqualitäten waren aber schwach. Madueno ist auch ein Puncher. 25 seiner 27 Siege vorzeitig geholt. Im letzten Kampf hat er ein Gewürge gegen Jezzrel Corrales verloren. Dort war Corrales aber ebenfalls am Boden. Madueno hat ein mächtiges Pfund, der Kampf riecht nach einer vorzeitigen Angelegenheit. Tolle Ansetzung.

Brian Ceballo (13-0) vs. Nicklaus Flaz (9-2) Weltergewicht: Ceballo boxt in den USA, war ein sehr starker Amateur. Nationaler Meister in den USA geworden. Golden Gloves gewonnen. World Series of Boxing-Teilnehmer, das liest sich schon sehr stark. Hat bei den Profis auch schon auf größeren Veranstaltungen gekämpft. Beispielsweise im Madison Square Garden, dort den ungeschlagenen Bakhtiyar Eyubov die Null beraubt. Sehr starker Mann. Flaz hat ein Heimspiel, kommt aus Puerto Rico. Er ist schlagstark, ging im letzten Kampf allerdings in der ersten Runde KO gegen Janelson Figueroa Bocachica. Aber man sollte Flaz nicht unterschätzen, er war ebenfalls ein sehr guter Amateur. Kämpfte bei der WSOB ebenfalls, bezwang dort beispielsweise Gabriel Maestre. Auf dem Papier ist das ein Duell auf technisch höchstem Niveau. Sehr gute Ansetzung.

Nestor Bravo Velazquez (20-0) vs. Yerel Siezar (19-0) Superleichtgewicht: Bravo hat das Heimspiel. Ordentlicher Amateurbackground, kämpfte auch schon ein paar Mal erfolgreich in den USA. Aber Gegner mit Qualität hat er bei 20 Ansetzungen noch nicht vor die Fäuste bekommen. Enttäuschender Aufbau. Bei Siezar schaut es ebenfalls so aus. Boxt zumeist in seiner Heimat Costa Rica, die ganz großen Kämpfe kann man dort nicht erwarten. Da wird man irgendwann in ein anderes Land angesetzt, wie in diesem Fall. Zu Siezar kann ich nicht viel schreiben, immerhin findet sich kein Wackler im Kampfrekord. Er wird aber hier als Außenseiter in den Kampf gehen.

Fazit: Das ist auf dem Papier imho die beste Probox-Card seit Release. Dort findet man häufiger Aufbaukämpfe, das ist hier nicht der Fall. 3-4 ziemlich gute Kämpfe. Da lohnt sich definitiv das 2$-Abo (noch mehr). PS: Nun fällt ein Hauptkämpfer aus, das ist leider immer ein gewaltiges Problem. Dennoch ist die Veranstaltung positiv zu bewerten.


Donnerstag, den 27.10.2022

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Sikho Nqothole (15-2) vs. Denmark Quibido (12-0-1) Superfliegengewicht

Hier haben wir die 22. Ausgabe der ESPN Africa Boxing. Johannesburg ist der Austragungsort. Seit geraumer Zeit versucht man dort auf ESPN Africa eine regelmäßige Boxshow zu etablieren. Ziel ist es neben der nationalen Talentförderung auch talentierten Boxern aus weiteren afrikanischen Kontinenten eine große Bühne zu geben. In den letzten Wochen hat man potente Sponsoren gewinnen können. Zudem wird die Stadt Durban gelegentlich nun auch Austragungsort für die Shows werden. In Deutschland überträgt der Sender Fightbox das Event, was wird sportlich geboten?

Mit Ngothole haben wir einen sehr starken Mann im Hauptkampf. Er war ein sehr guter Amateurboxer, bei den Profis läuft es ebenfalls erfreulich. Vor ein paar Jahren musste er jedoch zwei Niederlagen gegen Sabelo Ngebinyana hinnehmen. Im April konnte er einen sehr guten Sieg gegen Ricardo Malajika einfahren. Der war aber auch hauchdünn. Auf Boxrec die Nummer 22, aber unschlagbar ist Ngothole nicht. Zuletzt gab er im Juni sein Debüt auf ESPN Africa, dort hatte sein Gegner aber nicht ausreichend Qualität um mitzuhalten. Quibido hat zumindest mehr Qualität, ob er jedoch mithalten kann… weiß ich nicht. Er ist immerhin ungeschlagen, das Unentschieden war ein technischer Draw nach Runde 3, das kann man vernachlässigen. Allerdings war er am Boden bei einem Kampf der Ultimate Boxing Series. Im Nachgang gab es noch einen wenig überzeugenden MD-Sieg über einen 11-7-1 Mann. Das liest sich jetzt wenig erfolgsversprechend. Aber Quibido hat wenig zu verlieren, dürfte sicherlich den Kampf offensiv direkt gestalten wollen. Das könnte ganz solide werden. Gekämpft wird übrigens um einen WBO Global-Titel.

Die Undercard

Jabulani Makhense (13-1) vs. Henriques Lando (7-3) Weltergewicht
: Im Co-Mainevent haben wir Makhense, spannender Mann. Er hat schon gute Siege eingefahren. Zuletzt 2 vorzeitig, eine davon auf einer ESPN Africa-Veranstaltung im Juni. Im vergangenen Jahr ging er gegen den Topmann Thulani Mbenge KO, ansonsten liest sich das alles ziemlich souverän. Lando ist gebürtig aus Angola, boxt jedoch in Südafrika. Seine Siege holte er durchgehend vorzeitig, zuletzt war auch ein guter Sieg dabei. Gegen den Puncher Emmany Kalombo ging er im September 2019 KO. Das könnte eventuell auch das Ziel von Makhense bedeuten, aber so einfach wird das nicht. Ich kann mir vorstellen, dass sich beide hier gut einschenken werden.

Talent Baloyi (4-0-1) vs. Kutlwano Ogaketse (7-2-1) Leichtgewicht: Ob Talent Baloyi wirklich ein Talent ist… kann ich nicht bestimmen. Sein Kampfrekord ist leer, aber im letzten Kampf konnte er gegen einen soliden Mann ein Unentschieden einfahren. Sein Leistungsniveau ist schwer zu bestimmen, da kann alles passieren. Ogaketse kommt aus Botswana. Er war ein guter Amateurboxer. Sein Problem ist wohl, dass er über keinen Punch verfügt. Zuletzt boxte er gegen einen 5-4 Mann auf ESPN Africa im April, kam dort nur zum MD-Sieg. Technisch müsste Ogaketse überlegen sein, aber schauen wir mal.

Kaine Fourie (3-0-2) vs. Sinethemba Blom (1-0) Leichtgewicht: Fourie ist immerhin die Nummer 224 auf Boxrec. Das liegt primär daran, dass er im letzten Kampf Khaya Busakwe in der dritten Runde KO schlug. Das ist jener Boxer, gegen den der oben genannte Talent Baloyi das Unentschieden holte. Ansonsten lautet die Story des Kampfes Sinethemba Blom. Er ist ein dekorierter Amateurboxer gewesen, mehrfacher nationaler Champion. Seit Juni versucht er sich bei den Profis, hat bei ESPN Africa unterschrieben. Spannende Personalie also, für den zweiten Profikampf ist der Gegner wohl in Ordnung.

Dann sind noch zwei weitere Kämpfe auf der Undercard, ich lasse die weg. Insgesamt sicherlich eine solide Veranstaltung. Beim Hauptkampf hätte ich mir jedoch etwas mehr gewünscht. Die letzten 2-3 ESPN Africa Boxing-Cards waren eher durchschnittlich. Hoffentlich steigert man sich in naher Zukunft wieder. Aber das ist dennoch eine solide Veranstaltung, die ich durchgehend allen empfehlen kann. Ab 5 $ seid ihr Monat dabei mit Fightbox. Wenn es mit dem copyright funktioniert, werde ich was davon auch aufzeichnen.


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Yves Ulysse Jr (21-2) vs. Jose Macias Enriquez (15-1-2) Superleichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Eye of the Tiger Management“, gekämpft wird im „Lac Leamy Casino“ von Gatineau, Kanada. Eye of the Tiger ist der größte Promoter in Kanada. Die bieten auch einen Streamingdienst an, der lautet punchinggrace. Der ist auch in Deutschland verfügbar. Ich holte mir ein Quartalsabo dort, leider ist die Laufzeit eben sehr lang, der Preis hoch und man weiß nicht wirklich, was man in der Zeit geboten bekommt. Deshalb verzichte ich in Zukunft auf das Abo. ESPN überträgt es in den USA. In Europa wird TVP Sport es kostenlos ab 1 Uhr übertragen. Dazu wird allerdings ein polnischer VPN benötigt. Was bekommen wir sportlich geboten?
Ulysse ist ein sehr starker Mann. Er musste eine Niederlage gegen Landsmann Steve Claggett hinnehmen, im Rematch konnte er jenen bezwingen. Im Dezember 2019 gab es dann in den USA gegen Ismael Barroso eine knappe Punktniederlage. So wirklich der Sprung in die erste Reihe will sich bei Ulysse nicht einstellen. Auf Boxrec ist er die Nummer 34 im starken Superleichtgewicht. Mit inzwischen 34 Jahren rennt die Zeit aber davon. Also wenn er den großen Wurf noch schaffen möchte, dann muss das jetzt erfolgen. Immerhin hat er 3 überzeugende und vorzeitige Siege seit der letzten Niederlage einfahren können. Darunter war auch ein Erfolg über Mathieu Germain, das liest sich ziemlich gut. Enriquez hat seine Karriere unspektakulär in Mexiko verbracht. Auf Boxrec wird der 23-Jährige als Doktor sogar ausgewiesen bei manchen Kämpfen, kann das sein? Vielleicht ist er Medizinstudent, oder er hat da irgendwie bei den Kämpfen assistiert? Ich weiß es nicht. Zumindest hat er im Dezember 2021 eine Chance in Kanada erhalten, dort holte er dann einen guten Punktsieg. Es folgte im März ein Youth-Titelkampf in Kasachstan, wo er gegen den starken Ray Seitzhanov via SD verlor. Das liest sich so knapp, dass er vermutlich den Kampf nicht wirklich verloren hat. Ulysse ist von der Qualität noch stärker einzuschätzen, es wird schwer für Enriquez werden, aber er schwimmt aktuell auf einer Erfolgswelle. Vielleicht liefert er einen guten Kampf.

Die Undercard

Steve Claggett (32-7-2) vs. Jonathan Jose Eniz (30-17-1) Superleichtgewicht:
Der vorherig genannte Claggett kämpft auf der Undercard ebenfalls. Wirklich ein guter Mann, hat zuletzt Tony Luis gestoppt im August, sich damit für weitere gute Kämpfe empfohlen. Eniz scheint nicht so ein guter Kampf zu sein, allerdings ist der Argentinier nicht zu unterschätzen. Er sollte bedeutend besser sein als der blanke Kampfrekord vermuten lässt. Im Februar holte er als b-side noch einen Erfolg gegen Mark Reyes auf einer Probox-Veranstaltung. Davor verlor er einen Kampf 3x 94-96 in Russland gegen einen ungeschlagenen Mann. Im Dezember 2020 lieferte er sich einen 50/50 Kampf mit den Topmann Jeremias Ponce in Argentinien. Ponce war am Boden, da ging u.a. die Wertung 94-95 ein. Und im Jahr 2019 hat er in Norwegen den Deutschen Deniz Ilbay über 12 Runden bezwungen. Eniz ist wirklich ein guter Mann, er wird auch hier nicht als Favorit in den Kampf gehen, aber das heißt nicht viel.

Alexandre Gaumont (4-0) vs. Krzysztof Warekso (3-0-1) Mittelgewicht: Beide Boxer haben 4 Profikämpfe bestritten. Beide Boxer haben auch einen Amateurbackground vorzuweisen. Gaumont hat da jedoch mehr zu bieten. Ist als Heimboxer natürlich auch der Favorit. Waresko hat ein Unentschieden schon hinnehmen müssen gegen Piotr Bis, im Rückkampf gab es dann aber den Punktsieg. So schlecht ist Waresko nicht, das ist ein solider Kampf, wo beide zum Gewinnen kommen sollten. Ansonsten sind noch ein paar Aufbaukämpfe vorhanden, das liest sich numerisch teilweise auch nicht verkehrt, aber in der Realität sollte das schon einseitiger verlaufen.


Freitag, den 28.10.2022

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Guido Vianello (9-0-1) vs. Jay McFarlane (13-6) Schwergewicht

Eine Veranstaltung von „OPI Since 82“, gekämpft wird in der „Pala Atlantico“ in Rom, Italien. OPI Since 82 hat zuletzt immer wieder Matchroom Italia-Veranstaltungen auf die Beine gestellt, die es auf DAZN zu sehen gab. Nun wird man jedoch Top Rank bedienen, die Veranstaltung läuft auch auf ESPN+. In Italien läuft das auf Mola, da wird man sicherlich etwas von sehen können. Lohnt sich die Sichtung?

Im Hauptkampf haben wie das Homecoming von Vianello. Er war ein sehr guter Amateurboxer, konnte dort u.a. bei der WSOB den Topmann Mihai Nistor bezwingen. Das sind gute Vorzeichen für eine erfolgreiche Profikarriere, so hat sich Top Rank die Dienste des Italieners gesichert. Vianello kämpfte ausschließlich in den USA, das wird sein erster Kampf in der Heimat werden. Zuvor hat der 1,98m große Boxer seine Schlagkraft regelmäßig an den Mann gebracht, alle seine Siege verliefen vorzeitig. Gegen den soliden Kingsley Ibeh kam er 2020 aber nicht über ein Unentschieden hinaus. Leider hat McFarlane nicht die Qualität eines Ibehs. Leider nicht einmal im entferntesten Sinne. Er hat gegen Aufbaugegner gewonnen. Gegen einen gewissen David Howe lieferte er sich 3 Kämpfe, wovon er 2 verlor. Howe hat 10 vorzeitige Niederlagen im Kampfrekord stehen. Gegen Nick Campbell hat er im Februar in Runde 7 vorzeitig verloren. Zuletzt gab es im September einen Erfolg über Chris Healey. Den kennt man vielleicht von DAZN-Veranstaltungen etwas. Machen wir uns nichts vor, die Ansetzung ist nicht gut. Ich verstehe, dass man Vianello beim Homecoming einen Sieg einfahren lassen möchte. Aber was soll das? Der Mann verfügt über Qualitäten, da kann man zumindest etwas bei der Gegnerqualität aufbieten. Ein Top 150 Mann hätte es nun wirklich sein dürfen. Das ist leider zu wenig. Aber wir haben noch weitere Kämpfe die besser ausschauen.

Die Undercard

Mirko Natalizi (12-0) vs. Tony Dixon (13-3) Superweltergewicht:
Natalizi war ein ziemlich guter Amateur, u.a. WSOB-Teilnehmer. Deshalb wird er bei den Profis auch hochgehandelt. Ich sah seinen letzten Kampf gegen den Deutschen Enrico Müller. Dort hat er einen ungefährdeten Punktsieg einfahren können. Müller wirkte etwas mutlos dort. Dixon ist kein schlechter Mann. Er verlor im Dezember 2017 gegen die Legende Ted „the big cheese“ Cheeseman. Seitdem lief es durchaus gut. Er wurde walisischer Meister. Im Oktober 2019 gab es in Italien eine SD-Niederlage gegen Maxim Prodan. Ein Jahr später holte er sich einen KO-Sieg in Runde 1 über Francesco Russo. Italien scheint Dixon gut zu liegen, nun der dritte Kampf in Folge. Ordentliche Paarung.

Francesco Russo (11-2) vs. Francesco Sarchioto (15-1) Superweltergewicht: Hier haben wir einen Kampf um die italienische Meisterschaft. Russo habe ich oben erwähnt, er ging gegen Dixon KO. Nahezu alle Kämpfe von Russo enden vorzeitig, unterhaltsamer Typ scheinbar. Bei Sarchioto ist das tendenziell nicht der Fall. 31,25 % KO-Quote weist er bei schwächerer Gegnerschaft auf. Dabei hat er 3 seiner 5 KO-Erfolge über Gegnerverletzungen eingefahren. Vermutlich ist Russo hier Favorit, aber ich mag solche nationalen Kämpfe. Von daher passt das schon.

Stephanie Silva (6-0) vs. Ewelina Pekalska (6-0) Superfliegengewicht: Beide Damen haben exakt denselben Kampfrekord mit 6-0 und 0 KO. Gekämpft wird übrigens um die Europameisterschaft, was bei den Frauen kein Faktor ist. Es gibt da teilweise nur 100 aktive weibliche Boxer in der Gewichtsklasse. Davon ist nur ein kleiner Teil in Europa aktiv, der Rest irgendwo im Ausland. Kann man auch am Titel sehen. Seit 2001 gab es ganze 5 Titelkämpfe um die EM in der Gewichtsklasse. Beide Damen haben einen Amateurbackground vorzuweisen. Pekalska hat da etwas mehr zu bieten, sie ist allerdings schon 35 Jahre alt. Bei den Profis hat die Polin auch schon die besseren Siege einfahren können. Auf dem Papier dürfte die Polin gute Chancen haben, aber es handelt sich hierbei um ein Auswärtsspiel. Da wird man sehen müssen.

Armando Casamonica (7-0) vs. Mauro Loli (7-4) Superleichtgewicht: Hier haben wir ein echtes Heimspiel. Beide Boxer sind nicht nur aus Rom, sondern sind aus Lazio. Die Veranstaltung ist ebenfalls dort. Könnte bedeuten, dass Support für die beiden Boxern vor Ort gewährleistet sein wird. Casamonica hat ein paar Erfolge im Amateurbereich vorzuweisen, Typ Techniker. Loli sah ich sogar schon live kämpfen in Magdeburg gegen Hugo Micallef. Dort lieferte er einen ordentlichen Kampf, konnte auch eine Runde gewinnen, ausreichend war das allerdings nicht. Das hier handelt sich um ein Rematch nun. Im November 2021 trafen beide schon aufeinander. Ein hauchdünner MD-Erfolg ging in die Wertung ein für Casamonica. Ich glaube, ein Rematch passt hier sehr gut.

Fazit: Ein wirklich gutes Event in Italien. Leider hat man beim Hauptkampf den schwächsten Kampf angesetzt. Das trübt etwas die Wahrnehmung. Wenn ich mir das Event allerdings in der Gesamtheit betrachte, dann ist es ein gutes Event auf EU-Level.





Hier sollte ein Fight-Poster hin, aber leider sind nur 10 möglich.
Jose Angel Gabriel Rosa (16-0) vs. Leandro Ariel Fonseca (14-0-1) Weltergewicht

Die genaue Promotion kann ich nicht bestimmen, da scheint der argentinische Boxverband eine Rolle zu spielen. Ich lese was von FAB und Fecha. Gekämpft wird jedenfalls im Casino von Buenos Aires, Argentinien. Übertragen wird das Event von TyC Sports. Das könnte eventuell kostenfrei dort auf TyC Sports Play laufen. Sofern dies nicht der Fall sein sollte, werden sich Streams dazu auf alternativen Seiten finden. Im Hauptkampf geht es um den argentinischen Meistertitel im Weltergewicht.

Rosa ist ein sehr spannender Mann in Argentinien. Erst 22 Jahre jung, hat schon mehrfach als Hauptkämpfer zuletzt bei TyC Sports gekämpft. Profi ist er seit 2021, macht schon den 17. Profikampf hier. An Aktivität kann man sich jedenfalls nicht beschweren. Zuletzt sah ich ihn gegen den Brasilianer Anderson Dener, den er in 5 Runden abgefrühstückt hat. Dener hat zuvor noch ein Upset in der Schweiz geholt. Rosa sollte man auf der Rechnung haben. Wie weit es wirklich geht, kann man nur schwer prognostizieren. Superleichtgewicht – oder jetzt auch das Weltergewicht, das sind sehr stark besetzte Gewichtsklassen. Er ist definitiv ein Kandidat um in die Spitze vielleicht hineinzustoßen. Ein paar Titelchen hat er neben der nationalen Meisterschaft gesammelt. So finden sich Titel der WBA und WBC. Bei der WBA ist der 22-Jährige schon unter den Top 15 im Weltergewicht gelistet. Fonseca hingegen ist noch ungeschlagen. Sein Verlauf ist etwas diametral gegenüber üblichen Verläufen. In der ersten 6 Kämpfen seiner Karriere hat er starke Gegner geboxt. In den letzten Kämpfen jedoch wurde die Qualität immer weniger. Auf Boxrec immerhin in den Top 150 gerankt, ich sehe da vielleicht auch Potenzial für die Top 100. Ob Fonseca der beste Gegner von Rosas Karriere sein wird, kann ich nicht beziffern. Er wird definitiv zu den besten Gegnern gehören. Ist wie vorhin erwähnt ungeschlagen. Für die nationale Meisterschaft ist das eine ordentliche Paarung.

Die Undercard

Clara Lescurat (7-0) vs. Naylea Gil Sanabia (11-4-1) Superfliegengewicht:
Hier haben wir einen Kampf um die Weltmeisterschaft der Version WBA. Lescurat war eine erfolgreiche Amateurin, ist schon 34 Jahre inzwischen alt. Sie kommt aus zwei SD-Siegen, beim letzten konnte sie den WBA-Titel sichern. Nun die erste Titelverteidigung. Die Gegnerin scheint aber nicht über das benötigte Format zu verfügen. Sie hat noch nie eine Gegnerin mit positivem Kampfrekord besiegen können. Eine Boxerin war dabei, die ein 2-2-2 aufwiest, der Rest klar negativ. Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb sie um die Weltmeisterschaft boxen darf. Sie hat 4 ihrer letzten 5 Kämpfe verloren. Da hätte man ja die 4 Damen lieber auswählen können.

Junior Leandro Zarate (17-4) vs. Carlos Vado Bautista (9-6-1) Fliegengewicht: Zarate war ein guter Amateur, WSOB-Teilnehmer usw. Bei den Profis lies es eher mäßig bislang. Immerhin unter den Top 80 gerankt. Bautista ist bei Boxrec immerhin in den Top 150 noch gelistet, derweil hat er 5 seiner letzten 6 Kämpfe verloren. Zwischenzeitlich gab es aber ein Upset via TKO in Runde 1. Naja, was soll man groß dazu schreiben. Zarate sollte hier Favorit sein und den Kampf gewinnen. Die restliche Undercard liest sich ähnlich.


Samstag, den 29.10.2022

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Aleksei Papin (14-1) vs. Damir Beljo (26-0) Cruisergewicht

Eine Veranstaltung von „World of Boxing Promotions“. Gekämpft wird im „Irina Viner Gymnastics Palace“ von Moskau, Russland. Wie so häufig wird MatchTV das Event übertragen. Die Maincard ist kostenlos zu sehen. Im Hauptkampf erwarten uns zwei schlagstarke Männer.

Papin kommt ursprünglich aus dem Kickbox-Bereich. Im Profiboxen hat er sich schnell akklimatisieren können. Im August 2019 verlor er gegen Makabu über die Punkte. Seitdem hat er 3 gute Siege einfahren können, allesamt vorzeitig. Papin ist durchaus als Puncher zu verorten. Bei der WBA ist er die Nummer 1 der Gewichtsklasse. Ich denke, dass er in absehbarer Zukunft einen Weltmeisterschaftskampf erhalten sollte. Der Champion lautet Makabu, das könnte folglich zum Rematch werden. Papin ist schon 35 Jahre alt, viele Weltmeisterschaftschancen wird er wohl nicht mehr in seiner Karriere sehen. Da wird es langsam Zeit. Beljo hat weite Teile seiner Karriere in Deutschland verbracht. Die wirklichen Gegner waren selbst bei 26 Kämpfen nicht präsent. Alejandro Berrio bezwang er im September 2014. Damals war der gute Berrio noch ganz solide unterwegs. Bezeichnend ist diese Ausbeute für Beljo, der früher ein solider Amateur gewesen ist. Seit Juni 2019 hat er überhaupt nicht mehr geboxt. Papin wird klarer Favorit sein, Beljo ist schwer einzuschätzen. Eine über 3-jährige Inaktivität kann man nicht einfach so wegschütteln. Ich glaube somit, dass Papin das hier vorzeitig gestalten sollte. Mehr erfahren wir am Samstag. Ein KO liegt zumindest in der Luft. Zur Undercard kann ich überhaupt noch nichts schreiben. Mir liegen keine Informationen vor. Sofern sich dort wirklich gute Paarungen noch verstecken sollten, liefere ich das nach. Ansonsten belassen wir das Event hiermit.



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Mateusz Masternak (46-5) vs. Jason Whateley (10-0) Cruisergewicht

„Knockout Promotions“ lädt zur nächsten Fightgala ein. Das hier wird die Knockout Boxing Night 25 werden. Gekämpft wird im „Nosalowy Dwor Resort & Spa“, irgendwo bei Zakopane, Polen. Übertragen wird das von TVP-Sport übertragen. Das ist eine erfreuliche Nachricht, denn die Show kann man sich dann kostenfrei anschauen. Diese Fightgala ist laut eigener Aussage des Promoters die größte des Jahres 2022. Und der Hauptkampf verspricht einiges, wir haben einen IBF Eliminator.

Masternak ist die Nummer 5 der IBF, Wahteley die Nummer 10. Champ ist bekanntlich Jai Opetaia. Wirklich Interesse hatte man in Australien für einen erneuten harten Kampf mit Briedis nicht. In absehbarer Zukunft wird also ein Kampf gegen den Sieger dieses Duells folgen. Masternak ist in Deutschland durchaus bekannt. Einige Jahre war er bei Sauerland unter Vertrag. Ist ein guter Mann, hat aber überwiegend seine großen Kämpfe verloren. Übrigens hat er noch nie um die Weltmeisterschaft geboxt, das wäre trotz der langen Karriere ein Höhepunkt für Masternak. Zuletzt sah ich ihn im Oktober 2021 gegen Armend Xhoxhaj. Xhoxhaj begann wie immer äußerst druckvoll, Masternak konterte gezielt ab und konnte einen vorzeitigen Sieg einfahren. Das war eine gute Leistung. Insbesondere im Nachgang, da Xhoxhaj auf einer SES-Veranstaltung Roman Fress verdientermaßen bezwungen hat. Whateley sah ich erst einmal kämpfen. Das war im April wo er sehenswert via uppercut Savenaca Naliva KO schlug. Sehr schlagstarker Mann. Bei den Profis allerdings noch ziemlich unbeschrieben. Er blickt auf eine erfolgreiche Amateurkarriere zurück, aber seine wirkliche Leistungsfähigkeit kann man nicht bestimmen. Wahteley ist die große Unbekannte, das hat gewissermaßen auch seinen Reiz. Am Ende muss man sich die Frage stellen, worauf man eher setzt. Ist es die Erfahrung, die man mit zahlreichen soliden Siegen sich aufgebaut hat? Oder ist es das Potenzial, welches enorm sein könnte – aber genauso gut eben auch nicht. Über die Punkte sollte Masternak gute Chancen in Polen haben, aber da Whateley ein Puncher ist, kann das hier wirklich ein interessanter und spannender Kampf werden.

Die Undercard

Krzysztof Wlodarczyk (60-4-1) vs. Abraham Tabul (18-6-1) Cruisergewicht:
Der nächste Cruisergewichtskampf. Wlodarczyk ist ein alter Veteran. Hat sich früher Schlachten mit Cunningham geliefert. Der Pole ist äußerst schlagstark, aber inzwischen 41 Jahre alt. Tabuls Kämpfe gehen zumeist vorzeitig aus. Gegen bessere Leute verliert er eigentlich auch zügig. Wlodarczyk sollte hier einen KO anstreben. Ich glaube, solange der Kampf aber geht… wird er actiongeladen sein.

Laura Grzyb (7-0) vs. Marian Herreria (3-0) Superbantamgewicht: Grzyb, was so viel wie Pilz heißt, war eine sehr gute Amateurboxerin. In Polen ist sie eine Art weibliche Hoffnungsträgerin. Die sympathische Dame kämpft sich von Sieg zu Sieg. Herreria ist Spanierin, hat dort 3 unbedeutende Siege eingefahren. Bei dem Amateurbackground von Grzyb sollte da wenig für Herreria herausspringen. Aber für das Auge sind die beiden Damen im Ring schon nicht verkehrt.



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Katie Taylor (21-0) vs. Karen Elizabeth Carabajal (19-0) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Matchroom Boxing“, gekämpft wird in der „Wembley Arena“ in London, UK. Das läuft folglich im DAZN-Abo. Gekämpft wird um die sämtlichen relevanten Gürtel, das bringt eine Ansetzung mit Katie Taylor so mit sich. Bevor wir uns aber ihre aktuelle Gegnerin uns anschauen, müssen wir ihren historischen Kampf noch einmal durchgehen.

Am 30.04 war es soweit, Taylor kämpfte im Madison Square Garden gegen Amanda Serrano. Der erste Frauenhauptkampf in dieser altehrwürdigen Stätte. Häufig können big fights ihre Vorschusslorbeeren nicht gerecht werden. Wir hatten neulich ja Canelo vs. Golovkin 3, ein big-fight… der die Erwartungen/Hoffnungen deutlich unterboten hat. Bei Taylor vs. Serrano war es anders, der Kampf hat imho sogar die Erwartungen noch übertroffen. Ein seltenes Schauspiel. Taylor kommt aus ihrem größten Sieg, sie ist sozusagen auf dem Olymp ihres Schaffens angekommen. Es gab gewisse Stimmen, die beim Punkturteil gewisse Kontroversen gesehen haben wollen, aber das schmälert es nun nicht. In der Theorie könnte so ein Erfolg auch etwas den Fokus rauben gegenüber den Alltagsaufgaben. Ich kenne Carabajal nicht, aber sie ist gewaltige Außenseiterin. Immerhin ungeschlagen, aber bislang auch noch nie außerhalb Argentiniens gekämpft. Taylor ist einfach zu gut um gegen solche Gegnerinnen irgendwie Spannung aufkommen zu lassen. Ich denke, dass der Kampf ziemlich einseitig verlaufen wird. Allerdings haben wir noch eine Undercard, die nicht schlecht ausschaut.

Die Undercard

Jordan Gill (27-1-1) vs. Kiko Martinez (43-11-2) Federgewicht
: Hier haben wir einen Kampf um die Europameisterschaft. Martinez kennt man natürlich, er stand in zahlreichen Weltmeisterschaftskämpfen. Zuletzt holte der Veteran in großen Kämpfen nicht mehr viele Siege, aber diesen einen krachenden KO gegen Kid Galahad gab es dann doch. Gill boxte 1-2 Niveaustufen darunter bislang. Im Jahr 2019 ging er gegen den Mexikaner Mario Enrique Tinoco KO. War zwischenzeitlich 3x am Boden. Das könnte gegen den schlagstarken Martinez natürlich auch passieren. Spannende Ansetzung.

Gary Cully (14-0) vs. Jaouad Belmehdi (16-0-3) Leichtgewicht: Cully ist Ire, war ein guter Amateur. Bei den Profis konnte er auch schon wirklich gute Siege einfahren. Viktor Kotochigov in zwei Runden abgefrühstückt. Zuletzt auch den erfahrenen Miguel Vazquez stoppen können. Trotz gestiegener Gegnerqualität konnte Cully 4 seiner 5 letzten Kämpfe vorzeitig gestalten. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Bei der WBA ist Cully die Nummer 11 aktuell. Belmehdi sah ich im Juli live kämpfen in Wuppertal. Er ist ein neues Signing bei den Düsseldorfern von Legacy Sport Management. Die halten wohl einiges von Belmehdi. Seine Leistung in Wuppertal selbst war eher so mittelprächtig. Da Cully gewisse Ambitionen hat in die Weltspitze vorzutreten, wird es sehr schwer für Belmhedi werden. Aber ich bin tatsächlich gespannt auf diesen Kampf.

Mary Romero (8-2) vs. Ellie Scotney (5-0) Superbantamgewicht: Hier geht es um die Europameisterschaft, ist bei den Damen jetzt kein großer Titel. Romero ist mir in Erinnerung geblieben, weil sie zuletzt mit Maria Roman den schlechtesten Kampf des Jahres 2022 ablieferte. Vielleicht war es der schlechteste den ich jemals im Leben sah. Das war so unansehnlich, dass ich sie mir gemerkt habe. Aber es lag primär dann wohl auch an der Italienerin. Scotney bringt da technisch deutlich mehr mit, war eine gute Amateurin. Ich glaube, dass sie das boxerisch hier gewinnen wird.

Ansonsten haben wir noch ticket-seller Johnny Fisher am Start. Sein Gegner ist aber nicht adäquat. Mit Ellison vs. Hart ist noch ein 50/50 Fight der vierten Reihe drauf. Matchmaking passt durchweg auf dieser Card. Das ist eine gute Veranstaltung auf EU+Niveau. Wer aber Kämpfe um die Weltmeisterschaft sucht, der wird auf der Undercard nicht fündig werden.


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Jake Paul (5-0) vs. Anderson Silva (3-1) Cruisergewicht

Eine Veranstaltung von „Most Valuable Promotions“, gekämpft wird in der „Gila River Arena“ von Glendale, USA. Das hier wird ein Showtime-PPV werden. In Deutschland kann man sich das Event für 20 $ auf Fite anschauen. In den USA verlangt man dafür moderate 60 $, zumindest verglichen mit den üblichen 75 $. Spaß bei Seite, was bekommen wir den so Tolles geboten?

In erster Linie Jake Paul. Er ist ein Influencer der den Kampfsport für sich entdeckt hat. Primär wohl aus ökonomischen Beweggründen. Ist das verwerflich? Nein. Muss man das verfolgen? Nein. So habe ich noch keinen Kampf von Jake Paul bislang gesehen. In den USA ist er einer der größten Youtuber. Da ich aber kein Youtube in den USA verfolge, kann ich dazu auch nicht viel schreiben. Bislang hat er irgendwie Ex-MMA Kämpfer im Boxen bezwungen, ein NBA-Spieler war wohl auch dabei. Mit Anderson Silva bedient man sich dieser Tradition weiterhin, aber hier könnte definitiv eine Fallhöhe bestehen, denn Silva entpuppt sich als wirklich fähiger Boxer. Im Juni 2021 traute ich meinen Augen nicht, als die MMA-Legende eine lebendende Boxlegende bezwang. Die Rede ist natürlich von Julio Cesar Chavez Jr! Ein Erdbeben war das, zumindest während der Runden an Julios Kopf. Silva boxte Chavez gekonnt aus, gewann den Kampf in Mexiko über die Punkte. Danach sah ich Silva auf einer Triller-Veranstaltung gegen den ehemaligen MMA-Fighter Tito Ortiz kämpfen, der Ortiz sehenswert in der ersten Runde ausknockte. Silva ist zwar schon 47 Jahre alt, dürfte aber boxerisch hier Paul überlegen sein, dafür ist aber Paul nur halb so alt wie Silva. Viel mehr kann ich zum Kampf nicht schreiben. Paul kommt übrigens aus einer Durststrecke. Er sollte mehrfach gegen Tommy Fury kämpfen, daraus wurde nichts. Zuletzt dann gegen Hasim Rahman Jr. daraus wurde ebenfalls nichts. Sein Momentum ist im Boxen etwas verflogen. Es würde irgendwo in die Geschichte passen, wenn er hier krachend KO ginge.

Die Undercard

Antonio Nieves (20-3-2) Alexandro Santiago (26-3-5) Bantamgewicht:
Das handelt hierbei um ein Rematch. Im August 2016 trennten sich beide Unentschieden. Seitdem verlor Nieves seine größeren Kämpfe konstant. Höhepunkt war der WM-Kampf gegen Naoya Inoue. Santiago holte 3 Unentschieden und eine MD-Niederlage. Für mich ist Santiago ein Topmann, der regelmäßig auf den Scorecards unter Wert verkauft wird. Den IBF-Kampf gegen Ancajas aus dem Jahre 2018 hätte man Santiago beispielsweise geben sollen. Zuletzt sah ich Santiago Ende Juli, wo er in Uruguay David Carmona entspannt auspunktete. Nieves ist bei IBF und WBO immer noch in den Top 15 gerankt. Santiago bei der WBA auf 12. Ich kann mir vorstellen, dass das ein guter Kampf werden wird. Santiago dürfte hier aussichtsreiche Chancen haben.

Ashton Sylve (7-0) vs. Braulio Rodriguez (20-4) Superfedergewicht: Sylve ist ein äußerst spannender Bursche, Mann wäre zu hoch gegriffen. Zarte 18 Jahre jung, hat im Juniorenbereich schon Erfolge vorzuweisen. Bei den Profis läuft es auch rund, 7 Siege, 7 davon vorzeitig. Auf Boxrec schon in den Top 200, kann man so machen. Rodriguez hat seit Dezember 2018 exakt eine Runde geboxt. Im September 2016 hat er sich noch einen Kampf auf Augenhöhe mit dem späteren Exweltmeister Alberto Mercado geliefert. Danach erfolgten 2 vorzeitige Niederlagen gegen die Topmänner Christopher Diaz und Ryan Garcia. Schlecht war Rodriguez nicht, aber sein letzter guter Sieg resultiert aus dem Jahre 2015. Grundsätzlich kein schlechter Gegner für einen 18-Jährigen, aber bei der Inaktivität bin ich skeptisch. Das könnte hier ein schneller KO-Erfolg für Sylve bedeuten.

Da sind wir auch schon durch mit der PPV-Card. Auf der weiteren Main-Card sind irgendwie noch 2 Ansetzungen. Ich glaube, dass sind irgendwelche Influencer oder was weiß ich. Ich mache mir die Mühe jetzt auch nicht das aufzubröseln. Schreckenswert wenig Boxen findet man hier. Ich wäre der Meinung, dass man solch einen Hauptkampf wenigstens mit einer starken Undercard zuspielt, sieht man bei Showtime wohl anders. Ob sich das Event finanziell auszahlt? Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Flop wird. Einzig die zahlreichen MMA-Fans könnten durch Anderson Silva es irgendwie retten.


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Joseph Diaz (32-2-1) vs. William Zepeda Segura (26-0) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Golden Boy Promotions“, folglich im DAZN-Abo zu sehen. Gekämpft wird in der „Pechanga Arena“ von San Diego, USA. Und man muss sagen, im Hauptkampf erwartet uns eine wirklich spannende Ansetzung. Beide Boxer sind in mehreren Verbänden unter den Top 15 gerankt. Wenn ich das mit Top Rank und Showtime vergleiche, so ist dieser Hauptkampf (zumindest für mich) der interessanteste von den großen Events. Weshalb ist das so?

Zunächst haben wir Diaz, den man von zahlreichen DAZN-Events kennt. Da hat er nicht nur auf der Undercard geboxt, sondern auch mehrfach schon als Hauptkämpfer. Im Federgewicht durfte er um die WM gegen Russel Jr. kämpfen, diesen Kampf unterlag er über die Punkte. Es erfolgte der reguläre WBA-Titel bevor er ins Superfedergewicht aufstieg und sich den IBF-Titel über Tevin Farmer sicherte. Sein Aufstieg ins Leichtgewicht dauerte nicht lange an. Gegen Javier Fortuna lieferte er direkt einen guten Kampf in der neuen Gewichtsklasse, dann erfolgte gegen Devin Haney jedoch eine Niederlage um den WBC-Titel. Und in den jeweiligen Niederlagen war Diaz gut im Kampf, die Niederlagen waren nicht so eindeutig. Diaz hat nur gegen Topleute verloren, ist somit durchaus selbst einer. Von Zepeda kann man das aktuell noch nicht behaupten. Er sah in den Fights gegen Roberto Ramirez und Hector Tanajara überragend aus. Er ist ein klassischer volumepuncher. Der extrem viel schlägt, über die Zeit dann die Gegner zermürbt und auch Schaden anrichtet. Ganz klassische mexikanische Boxschule. Offensive Herangehensweise, viel Infight, viel Körperarbeit. Für den Boxfan stilistisch ein feuchter Traum. Nun hat er im letzten Kampf gegen den Veteranen Rene Alvarado aber einen engen Kampf geliefert. Extrem unterhaltsam, keine Frage. Aber wenn ich Ambitionen habe in die absolute Weltspitze aufzusteigen, dann sollte ich Alvarado keinen 60/40 Kampf liefern. Zepeda schätze ich so ein, dass er nur diesen einen Plan verfolgen kann. Wenn dies irgendwie nicht gelingt, dann wird er nichts adaptieren können, das wird sich dann so durchziehen.

Ich vermute, dass Diaz sich beweglich zeigen wird, und über gezielte klare Konter den Kampf bestimmt. Allerdings hat Diaz vor nicht allzu langer Zeit noch im Federgewicht gekämpft, ist für ein Leichtgewicht schon physisch schwächer. Wenn Zepeda es wirklich schafft am Mann zu arbeiten, dann wird es für Diaz extrem schwer. Physisch ist Zepeda überlegen. Diaz muss zeigen, dass er boxerisch einfach ein anderes Level ist. Schafft er das? Wir werden es am Samstag sehen. Definitiv ein spannender Kampf.

Die Undercard

Leonela Paola Yudica (18-0-3) vs. Arely Mucino (31-3-2) Federgewicht
: Hier haben wir einen Frauenkampf um die Weltmeisterschaft der IBF. Yudica hat einen IBF-Titel seit 2014 verteidigt. Keine Ahnung ob das irgendwie so ein b-Titel war? Sie hat noch nie außerhalb von Argentinien geboxt. Dennoch ein paar wirklich gute Siege einfahren können. Die liegen aber ein paar Jährchen zurück, in der letzten Zeit war sie eher inaktiv. Mucino ist im Frauenboxen eine Institution. Sie war mehrfach Weltmeisterin in verschiedenen Verbänden. Kämpfte um 3 Gürtel schon 2010 in Schwerin gegen Susi Kentikian. Auf Boxrec ist sie all-time Platz 6 im Fliegengewicht der Damen. Yudica die 11. Das ist wirklich ein guter Frauenkampf.

Hector Valdez (15-0) vs. Max Ornelas (15-0-1) Superbantamgewicht: Beide Boxer sind noch ungeschlagen. Ornelas hat zwar ein Unentschieden, das war jedoch ein technisches. Beide Boxer verfügen über Amateurerfahrung, wo jedoch Valdez die deutlich bessere Amateurkarriere verbracht hat. Auf dem Papier ist das eine gute Ansetzung. Ornelas ist physisch stärker, auch um einiges größer. Das könnte ein Faktor werden, muss man sehen. Valdez wird sicherlich als Favorit in den Kampf gehen, aber das muss nichts heißen.

Alexis Rocha (20-1) vs. Jesus Antonio Perez Campos (24-3) Weltergewicht: Der Undercard mangelt es an größeren Namen. Rocha wäre so ein Name, allerdings steht er in einem Missmatch. Im Juli habe ich noch eine Golden Boy-Card explizit für ihre Qualität gelobt mit der einmaligen Ausnahme, dass Rocha in einem Missmatch steht. Das hat sich auch so bewahrheitet. Nun dasselbe Spielchen erneut. Die Ansetzung wertet die Card jedenfalls nicht auf. Perez hat seit 2019 nicht mehr geboxt, das kann nichts werden. Schade bzgl. Rocha, der im März einen sehr starken Sieg feierte gegen Blair Cobbs. Aber dieses Momentum hat man irgendwie nicht ausgenutzt. Die Undercard würde ich als ausreichend bewerten.


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Vasyl Lomachenko (16-2) vs. Jamaine Ortiz (16-0-1) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von Top Rank, gekämpft wird im kleineren „Madison Square Garden Theater“ von New York, USA. ESPN überträgt den Kampf. In Deutschland kann man sich das auf Fite für 10$ anschauen. Und im Hauptkampf erwartet uns die Rückkehr von Lomacheko. Er war zwischenzeitlich in der Ukraine, dort gibt ja gegenwärtig einen andauernden Krieg. Wie steckt das Lomachenko weg? Und was kann man von Ortiz erwarten?

Die Frage nach der Verfassung eines ukrainischen Boxers nach dem Krieg stellten wir uns auch eifrig bei Usyk. Usyk merkte man nichts an. Nun tickt nicht jeder Mensch gleich. Man könnte von einem Olympiasieger durchaus erwarten, dass er sich rein auf das Boxerische konzentrieren kann in dem Moment. Dennoch sind die Begleiterscheinungen sicherlich nicht förderlich für Lomachenko. Nach seiner überraschenden Niederlage gegen Teofimo Lopez hat er noch zwei gute Siege gegen Nakatani und Commey geliefert. Da erschien Lomachenko noch immer komplett im Saft zu stehen. Ich würde also davon ausgehen, dass es gegen Ortiz nicht anders ausschauen wird. So kommt es also auf Oritz an, ob wir einen guten Kampf sehen – oder einen einseitigen Kampf. Das erste Mal sah ich Ortiz im April 2021, wo er ein Unentschieden gegen Joseph Adorno erboxte. Das war ein äußerst unterhaltsamer Kampf, wo Ortiz mir auch ziemlich gut gefallen hat. Allerdings war er in zwei Runden am Boden. Danach konnte er jedoch zwei überzeugende Siege gegen Nahir Albright und Jamel Herring landen. Insbesondere der Herring-Sieg war das Eintrittsticket für diesen großen Kampf. Schlecht ist Ortiz definitiv nicht, zudem auch gut anzuschauen. Aber auf der anderen Seite haben wir mit Lomachenko jemanden, den man konstant auf p4p Listen findet. Ich glaube also nicht, dass Ortiz eine wirkliche Chance haben wird… den Kampf zu gewinnen. Zudem hat man bei Top Rank einiges noch vor mit Lomachenko. Ein Kampf mit Devin Haney steht im Raum. Man möchte Lomachenko nun einen Kampf machen lassen, danach folgt der absolute big-fight. Ich glaube, dafür ist Ortiz als Gegner ganz ansprechend.

Die Undercard

Robeisy Ramirez (10-1) vs. Jose Matias Romero (26-2) Federgewicht:
Ramirez kommt aus seinem besten Karrieresieg über Abraham Nova. Dort konnte er einen sehenswerten KO erzielen. Ursprünglich war Jessi Magdaleno als Gegner angesetzt, doch dieser kann nicht antreten. Nun hat man relativ kurzfristig Romero angesetzt als Ersatzgegner. Solche Geschichten sind natürlich immer negativ. Schlecht ist Romero nicht, zäher Mann. Hat gegen Isaac Cruz einen tollen Kampf im Leichtgewicht geliefert. Dort ging u.a. ein 113-114 in die Wertung ein. Und das Leichtgewicht ist zudem zwei Gewichtsklassen über dem Federgewicht. Problematischer ist dann sein SD-Erfolg im letzten Kampf in Argentinien. Da es sich um einen Ersatzgegner handelt, bin ich nicht zu kritisch. Ich denke, der Kampf ist in Ordnung.

Duke Ragan (7-0) vs. Luis Lebron (18-4-1) Federgewicht: Ragan war ein Elite-Amateur, u.a. Silber bei den Olympischen Spielen von Tokio geholt. Bei den Profis bekam er noch nicht viel Qualität vor die Fäuste. Zuletzt kämpfte er mit D'Angelo Fuentes. Fuentes sah ich vor 2 Wochen noch auf einer Clubshow. Habe Fuentes auch in der Vorschau erwähnt, guter Mann – aber in Wirklichkeit ein absolutes no-name. Und Ragan tat sich schwer, da gingen 3x 58-56 in die Wertungen ein. Bei dem background ist das doch ziemlich ernüchternd. Nun wartet mit Lebron ein erfahrener Mann. Ich sah seinen letzten Kampf gegen Henry Lebron, dort hatte er über die Punkte keine Chance. Ich würde sagen, für den aktuellen Stand der Karriere ist Lebron ein guter Gegner für Ragan. Aber normalereise sollte das Ragan hier eindeutig über die Punkte gestalten.

Abdullah Mason (4-0) vs. Angel Barrera (4-0) Leichtgewicht: Ich wollte noch einen Kampf vorstellen, entschied mich nun für diesen hier. Er ist auf dem Papier wirklich nicht uninteressant. Ein Duell zweier Prospects. Beide mit guter Amateurkarriere. Mason hat einen guten Sieg schon einfahren können bei den Profis, ist somit auf Boxrec deutlich besser gerankt. Er wird als a-side auch natürlich der Favorit sein, aber ich erwarte von Barrera, dass er hier seine Chance suchen und nutzen möchte. Das könnte ein guter Kampf werden.

Ansonsten haben wir noch ein paar bekannte Namen auf der weiteren Undercard. Schwergewichtshoffnung Richard Torrez bekommt seinen ersten ernstzunehmenden Gegner mit Ahmed Hefny (Top 200 Mann). Der Ali-Enkel Nico Ali Walsh ist ebenfalls auf der Card präsent. Mit Delante Johnson steht ein junger Olympiateilnehmer auf der Card, sein Gegner ist auch ganz okay. Das sind alles eher Aufbaukämpfe, aber die Jungs haben auf dem Papier wirklich viel Qualität. Und vom Matchmaking würde ich das als ganz ordentlich bewerten wollen.



Geschafft! Eine intensive Vorschau ist beendet. Zahlreiche Events wurden vorgestellt. Man hat nun die Qual der Wahl, was man sich davon alles anschauen möchte. Was steht bei Euch auf der Liste? Und was ist für euch persönlich der Kampf der Woche? Ich finde den Golden Boy-Hauptkampf cool, aber würde sogar etwas unkonventionell den polnischen Cruisergewichts-Eliminator noch in den Ring werfen. Und ihr?
 
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