Die Boxvorschau: Joyce vs. Chisora, Shields vs. Lepage-Joanisse, Shigeoka vs. Taduran, Huni vs. Pilcher, Trinidad vs. Slavinskyi


Was ist Euer Event der Woche?

  • Huni vs. Pilcher (DAZN)

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  • Wallin vs. Ehwarieme (YouTube)

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  • Rivera vs. Goodson (DAZN)

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  • Trinidad vs. Slavinskyi (UFC Fight Pass)

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  • Shields vs. Lepage-Joanisse (DAZN)

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  • Umfrageteilnehmer
    3
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Deontay

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Die Boxwoche beginnt in der heutigen Nacht, also werde ich Mal den möglichen Fahrplan posten.

Die kanadische Veranstaltung mit Erik Bazinyan vs. Marcelo Esteban Coceres soll wohl ab 23:30 Uhr beginnen. Ich las auch was von 0 Uhr. Zu sehen gibt es das gute Event im Quartalsabo für ca. 30€ auf Homepage - Punching Grace

Ab 3 Uhr soll wohl die argentinische Veranstaltung "KO to drugs" mit den beiden Schwergewichtskämpfen stattfinden. TyC Sports überträgt, vielleicht kann man über folgenden Link etwas davon legal sehen. Ich habe dort vor geraumer Zeit Mal Rozicki vs. Peralta aus Kanada gesehen. Erstellt Euch ruhig einen Account im Vorfeld: KO zu Drogen 1: Mirco Cuello vs. Leonardo Padilla / Roiman Villa vs. Joel Mafauad - TyC Sports
Ansonsten bewirbt auch Probellum die Veranstaltung.
The 10 round heavyweight clash takes place on the WBA’s KO Drugs Boxing Festival and will see Dychko fight for the first time under the Probellum banner, having signed with the global promoters earlier this year.
Vielleicht tut sich was in der Nacht dort noch: Events - Probellum


Freitag
Die große KnockOut Boxing Night mit Enrico Kölling gegen Michael Cieslak beginnt ab 18:45 Uhr auf KnockOut Boxing Night 22. Transmisja na żywo online, live stream. Gdzie oglądać? (sport.tvp.pl)
Ob das endgültig der genaue Link sein wird, weiß ich noch nicht. Ich sah die vergangenen KnockOut Boxing Nights schon, die liefen via Youtube und zuletzt über TVP-Sport im Stream. Es war keinerlei VPN notwendig, dafür muss allerdings ein möglicher AdBlocker deaktiviert sein.
Groß ist die Karte nicht, da sollen wohl noch 2 Amateurkämpfe mit dabei sein. Könnte also sein, dass der Hauptkampf zügig beginnen wird, spätestens 22 Uhr? Also früh dran sein, der Hauptkampf ist eine absolute Pflichtveranstaltung!

Für die Franzosen unter Euch, das Event mit Signani vs. Prestot um die Europameisterschaft beginnt wohl ab 20 Uhr. Zu sehen für 5€ im monatlichen Abo auf Fight nation (fight-nation.com)

Die actiongeladene Probox-Veranstaltung mit dem Weltmeisterschaftskampf zwischen Jonathan Gonzalez vs. Mark Anthony Barriga ist ab 1 Uhr
zu sehen. Abermals die klare Empfehlung: Holt euch das Probox-Abo für 2(monatlich) bzw. 18(jährlich) $ exklusive Steuern. Man erhält über 30 Live-Events im Jahr, die nächste Veranstaltung mit Cesar Francis vs. Rymundo Beltran steht in 2 Wochen auch schon in den Startlöchern. Es kostet bedeutend weniger als ein Monat auf DAZN - und verspricht dafür gefühlt 100x mehr Content.
Gonzalez VS Barriga - Probox TV

Das weitere argentinische Event mit Braian Nahuel Suarez vs. Albert Ramirez könnte ab 4 Uhr auf TyC Sports laufen.


Samstag


Ab 17 Uhr beginnt die Universum-Veranstaltung mit Artem Harutyunyan vs. Humberto Galindo , dort werden im Nachgang auch noch 4 Youtuber "fighten". Genauen Link gibt es noch nicht, zu sehen wird es allerdings auf diesem Kanal sein: Universum Boxing - YouTube

Ab 18:30 Uhr startet die Boxxer-Veranstaltung mit Sam Eggington vs. Przemyslaw Zysk in den Prelims, zu sehen via VPN hier: LIVE BOXING! | Adam Azim, Karriss Artingstall, Cori Gibbs & Dylan Cheema | Live Undercard - YouTube
Ich glaube, dass das Event ohne deutsche Übertragung daherkommen wird. Schade eigentlich, Universum ist etwas dünn und wirkliche Alternativen gibt es nicht, aber wir leben ja lediglich im 21. Jahrhundert, da sind Dinge wie Globalisierung natürlich noch ein Fremdwort.

Ebenfalls um 18:30 Uhr gibt es eine Veranstaltung aus Torun mit dem Hauptkampf Ihosvany Garcia vs. Ryno Liebenberg
Ist mir bei der Vorschau entgangen. Liebenberg machte zuletzt einen sehr schwachen Eindruck in Dortmund, das sollte kein großes Problem für Garcia darstellen. Zu sehen auf Poland PolSat Sport HD.

Ab 23 Uhr sollen die Prelims beginnen zum Event der Woche zwischen Jesse Rodriguez vs. Srisaket Sor Rungvisai
JESSE RODRIGUEZ vs. SRISAKET SOR RUNGVISAI BEFORE THE BELL UNDERCARDS - YouTube
DAZN wird ab 2 Uhr drauf sein mit der Main-Card im Abo.

Die vorgestellte Nicaragua-Card mit Cristofer Rosales vs. Ernesto Irias könnte eventuell ebenfalls auf Probellum ab 2 Uhr erscheinen.
Events - Probellum

Die Mexiko-Veranstaltung mit Hekkie Budler vs. Elwin Soto dürfte so gegen 3 Uhr beginnen.
Mexico Azteca ist wohl drauf, da kann man in der Theorie über VPN etwas empfangen. Habe ich neulich versucht, die Qualität war aber äußerst bescheiden. Wer es versuchen möchte, auf der Seite ließe sich was finden irgendwo: Noticias de Box, Videos, Galerías y Box Azteca en Vivo (tvazteca.com) Ansonsten ESPN+ irgendwie anmachen.


Sonntag
Kleinere Veranstaltungen haben wir ebenfalls noch am Sonntag. Laut Stanza - Watch Boxing Live Worldwide gibt es ab 14 Uhr eine Veranstaltung aus Südafrika zu sehen. Das Ganze könnte auf Youtube gestreamt werden. Wenn die Qualität passt, warum nicht?
SABC Sport - YouTube

Dann haben wir ab 16 Uhr noch was von BCB Promotions aus Birmingham. BCB ist immer fleißig auf Youtube aktiv, ich sah neulich dort noch eine Veranstaltung. Joa, diese hier ist natürlich eine absolute Aufbauangelegenheit :D Sagen wir es so, Südafrika dürfte mehr zu bieten haben ;)
Link müsste dann dort irgendwo erscheinen: BCB Promotions - YouTube
 

Deontay

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Das Martinez-Arroyo Rematch ist natürlich auch klasse. Der erste Kampf lieferte, ehe er leider vorzeitig durch Kopfstöße endete. Ich drücke Arroyo die Daumen und erwarte eine weitere Schlacht.

Der Fight ist OFF. Dürfte nun mächtig Gegenwind für Martinez aufkommen.

For those keeping track at home, this marks the third time that Martinez (18-2, 14 KO) has pulled out of a fight with Arroyo (21-4, 16 KO), the second time he’s done so on fight week, and the fourth time overall that he’s withdrawn from a title defense in the last two years.

This ongoing debacle and his inability to make the junior bantamweight limit against Chocolatito Gonzalez have done a number on the goodwill his all-action style generated in the ring.

WBC President Mauricio Sulaiman says they’ll “be addressing this terrible situation,” which sounds to me like Martinez’s title may be at risk.
Julio Cesar Martinez out of McWilliams Arroyo rematch with illness - Bad Left Hook
 

hirschi

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Eine sehr ausführliche Boxwoche erwartet uns. Für mich eine der besten in den vergangenen Monaten. Schwerpunkt liegt in den niedrigeren Gewichtsklassen, das verspricht viel Action. Hervorheben kann man die Matchroom/DAZN Veranstaltung am Samstag. Das ist die qualitative Spitze in der Woche. Auch die Probox-Veranstaltung am Freitag hat Weltmeisterliches in jenen Gewichtsklassen zu bieten. Auch aus nationaler Perspektive bietet die Woche einiges. Zwei deutsche Events sind in der Bochwoche enthalten, Universum ist auch wieder enthalten. Zudem haben wir mit Enrico Kölling einen weiteren deutschen Boxer, der sein Glück im Ausland versucht. Und wenn man sich nun denkt, besser kann es nicht mehr werden! Nun ja, Sam Eggington ist auch wieder im Einsatz. ;)

Donnerstag, den 23.06.2022

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Erik Bazinyan (27-0) vs. Marcelo Esteban Coceres (30-3-1) Supermittelgewicht

Die neue Boxwoche beginnt in Kanada, Montreal um genau zu sein. Das „Eye of the Tiger Management“ lädt zur nächsten Veranstaltung ein. Scheinbar wird dort ein Feiertag zelebriert, vielleicht der 2 Tage zuvor stattfindende Aboriginal Day? Ich weiß es nicht, was ich aber mit deutlich mehr Bestimmtheit sagen kann, die angebotene Card am Donnerstag ist richtig gut! So gut, dass ich mich tatsächlich entschieden habe, ein Quartalsabo über 30€ abzuschließen. :saint: Sann ich neulich noch nach, meine bestehenden Abos sukzessive reduzieren zu wollen, baue ich es langfristig nur weiter aus. Wird sich das Abo auszahlen? Ich weiß es nicht. Für den Preis erwarte ich mir da am liebsten schon monatlich eine Show, schauen wir Mal.
Kommen wir zur eigentlichen Veranstaltung. Bazinyan ist ein interessanter Mann in Kanada. Armenische Wurzeln hat er, das zeigt sich nun mittlerweile auch beim Punch. Von seinen letzten 16 Kämpfen konnte er 14 vorzeitig beenden, dadurch kratzt er baldig an die 80% KO-Quote. Über die step-ups den Abrahammer entdeckt, nicht schlecht! Die größeren Namen fehlen noch, er hat im Dezember 2018 zum Beispiel Ricardo Adrian Luna stoppen können. Jener Luna ist noch zuvor in Japan 10 Runden mit Ryota Murata gegangen. Liest sich Alles vielversprechend. Mit Coceres wartet nun der erste richtig große Test.

Coceres ist durchaus kein Unbekannter im Weltgeschehen des Boxens. Im November 2019 ist er mit Joe Saunders in den Ring gestiegen und konnte zeitweise dort den Kampf bestimmen. Er ging zwar in der elften Runde noch KO, war aber teilweise auf den Scorecards in den USA vorne. Das war über weite Strecken eine großartige Leistung. Im Oktober 2021 durfte er dann gegen Edgar Berlanga kämpfen. Auch hier konnte er ziemlich überzeugen, schickte Berlanga sogar in Runde 9 zu Boden. Zwar verlor er den Kampf am Ende knapp nach Punkten, es war jedoch erneut eine starke Leistung von Conceres. Nun sprechen wir von Saunders und Berlanga, hat Bazinyan schon dieses Niveau? Conceres wird diese Frage herauskitzeln wollen, für mich eine richtig tolle Ansetzung.


Artem Oganesyan (13-0) vs. Dante Jardon (34-8) Superweltergewicht

Oganesyan ist gebürtiger Russe. Hat im Amateurbereich auch ziemlich gut abgeliefert, leider verfolgte er diesen Weg nicht… sondern wechselte extrem früh in den Profibereich. Er holte Silber bei den U17-Europameisterschaften 2014 und ein Jahr später Gold bei den Weltmeisterschaften. Inzwischen ist er 22 Jahre alt und möchte bei den Profis durchstarten. Erste Ausrufezeichen konnte er dort schon platzieren. Im März 2019 gewann er einen Youth-Titel über Damian Sosa. Im März dieses Jahres wurde er Nordamerika Meister, stoppte in Runde 5 Stephen Danyo. Das sind sicherlich seine beiden besten Karrieresiege gewesen. Auf Boxrec inzwischen Platz 66, 11 seiner 13 Siege vorzeitig.
Jardon hatte vor einigen Jahren guten Erfolg. 2012 konnte er den späteren Weltmeisterschaftsherausforderer Miguel Roman bezwingen. Es folgten dann zwar immer wieder Niederlagen in der Karriere des Jardon, allerdings waren durchgehend nette Siege ebenfalls dabei. Beispielsweise konnte er im August 2021 in Sheffield Anthony Tomlinson KO hauen und sich einen IBO Inter-Conti Titel sichern. Unterschätzen darf man Jardon nicht. Er verfügt über viel Erfahrung und hat auch in der Theorie einen guten Punch. Das bestehende Problem jedoch ist, dass er seine Blütezeit eher im Superfedergewicht hat, inzwischen im Weltergewicht angekommen, möchte er Oganesyan für diesen Kampf sogar im Superweltergewicht herausfordern. Oganesyan ist ein Puncher, ich glaube nicht, dass das für Jardon gut ausgehen wird. Dennoch, ein weiterer Titelkampf auf der Card.

Die restliche Undercard

Wir haben da einige solide Ansetzungen noch zu liefern, ich möchte die nicht alle separat aufzählen. Steven Butler kämpft ebenfalls um die nordamerikanische Meisterschaft gegen Brandon Brewer. Brewer war ein solider Mann, in den letzten Jahren aber mehr oder weniger inaktiv gewesen. Dennoch, wenn Butler irgendwo im Ring steht, dann gibt es Action. Absoluter no brainer den sich anzuschauen.
Mit Yves Ulysse Jr. steht ein weiterer kanadischer Topmann im Ring. Mary Spencer (Nummer 7 auf Boxrec) bekommt es mit der Nummer 8, Chris Namus zu tun. Wir haben dann noch numerisch betrachtet ein paar ausgeglichene Paarungen. Kann man sich dann gerne auf Boxrec ja anschauen. Insgesamt eine gute Nummer aus Kanada.


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Roiman Villa (23-1) vs. Joel Mafauad (8-0) Superleichtgewicht

In Argentinien wird ebenfalls gekämpft, im Casino Buenos Aires. Zu sehen auf TyC Sports. Die WBA veranstaltet seit vielen Jahren manchmal so Anti Drogen-Events in Lateinamerika, das ist erneut so eine. „KO a Las Drogas“ nennt sich diese Veranstaltung hier. Und da sozusagen der Schirmherr die WBA hier ist, gibt es im Hauptkampf auch einen Titel, gekämpft wird nämlich um den wba inter-conti Titel.
Villa sah ich neulich bei dessen letzten Kampf Ende April in Panama, da hat er den hoffnungslos unterlegenen Jesus Bravo durch den Fleischwolf gedreht. Villa kommt mit der Empfehlung all seine 23 Siege per KO geholt zu haben! Häufig hat er seine Siege gegen schwächere Gegner in Kolumbien oder Venezuela geholt, aber im November 2021 konnte er ebenfalls in Mexiko im Main-Event Miguel Angel Parra Ramirez stoppen. Der Villa hat wirklich Power, das ist für das Superleichtgewicht keine Selbstverständlichkeit.

Seine einzige Niederlage ist aus dem Jahr 2019 datiert, da verlor er gegen Marcos Villasana per SD. Ich habe den Kampf damals nicht gesehen, scheinbar kann man über das Urteil sich streiten. Villasana kennen eventuell sogar einige, er hat zuletzt in Hamburg gegen den Topamateur gegen Dzmitry Asanau gekämpft. Mafauad hat solche Namen noch nicht gekämpft, dafür aber im Amateurbereich wertvolle Erfahrungen sammeln können. Zum Beispiel war er Teilnehmer dort der WSOB. Er hat zwar dort keine Bäume ausgerissen, aber technisch dürfte er schon was können. Ich gehe davon aus, dass Villa als Favorit in den Kampf gehen wird, aber Mafauad hat den Heimvorteil, wenn er sich auf das technische Boxen beschränkt, die Power von Villa zusätzlich nehmen kann, dann könnte was gehen.


Ivan Dychko (11-0) vs. Kevin Nicolas Espindola (7-3) Schwergewicht

Die Card hat auch erstaunlicherweise interessante Schwergewichtsnamen zu bieten, einer davon lautet Dychko. Dychko war ein Elite-Amateur. Er holte zweifach Bronze bei Olympia. Konnte in der Amateurlaufbahn Namen wie Savon, Zhang, Hrgovic oder auch 2x Jalolov bezwingen. Bei den Profis steht er bei einer KO-Quote von 100%. Die Qualität der Gegnerschaft war ziemlich beschaulich, dafür teilweise klangvoll. Maurice Harris (guter Name Anfang des Jahrtausends, Ray Austin, Denis Bakhtov oder auch Alexandr Ustinov. Es gab Mal Zeiten, da waren das starke Männer. Und nein, man musste sie nicht im Paralleluniversum besuchen. Als Dychko allerdings darauf gestoßen ist mit seinen 2,06m, da waren sie es ganz bestimmt nicht mehr.

Espindola hat hier ein Heimspiel, auch wenn das wohl nicht viel ändern wird. Grundsätzlich blickt er auf ein solides Fundament zurück, so durfte er sich bei den Amateuren an der WSOB ausprobieren. Bei den Profis hingegen gelang nicht viel, zwei MD-Niederlagen stehen gegen Leandro Daniel Robutti zu Buche. Robutti hat sich 2x in Deutschland versucht, ist in Runde 1 und 2 hier KO gegangen. Unbezwingbar erschien er mir nicht zu sein dabei. Ich würde sagen wollen, dass die Profikarriere schon etwas enttäuschend verläuft für Espindola. Sicherlich war er kein besonders starker Amateuerboxer, aber immerhin einer, der schon ein gewisses Niveau von dort kennt. Da könnte man also schon erwarten, dass er gegen Robutti sich durchsetzt. Mit 1,83m wird er gegenüber Dychko deutlich kleiner ausfallen. Immerhin ging Espindola noch nicht KO, vielleicht garantiert er Dychko ein paar Runden, wäre ja ein Anfang.


Jarrell Miller (23-0-1) vs. Ariel Esteban Bracamonte (11-7) Schwergewicht

Er ist wieder zurück! Jarrell „big baby“ Miller galt als einer der großen Namen im Schwergewicht. Mit seinen über 140 KG ging er teilweise durch seine Kontrahenten nur so durch. Nachdem er in der zweiten Runde die polnische Boxlegende Tomasz Adamek gestoppt hat, besuchte er diesen im Nachgang und zollte mit großer Rührung Respekt vor dem Ex-Champ. Bilder, die Boxfans sicherlich sanftmütig gestellt haben. Miller war ein Charakter, dazu eine echte Erscheinung, Alles war angerichtet für eine ganz große Karriere.

Doch wie es manchmal so ist, muss man für sportlich außergewöhnliche Leistungen etwas nachhelfen. Der Bigfight gegen AJ stand an, Miller ist durch die Dopingkontrolle gerauscht, der Kampf ist geplatzt. Kurzfristig wurde Andy Ruiz Jr. als Ersatzgegner bestimmt, der Rest ist Geschichte. Miller ist Wiederholungstäter im Dopingvergehen, so erfolgten weitere Strafen und seine Karriere ist über viele Jahre brachgelegt worden. Nun scheint die Sperre aufgehoben zu sein, er will es noch einmal wissen. Zuletzt hieß es, dass er auf Triller sein Comeback gegen den Nigerianer Onoriode Ehwarieme geben soll. Scheinbar wurde daraus nichts – oder es wird noch später erfolgen, zunächst dieser Aufbaukampf. Bracamonte ist übrigens gegen jenen Onoriode Ehwarieme vor 2,5 Jahren in Nigeria KO gegangen in der ersten Runde. Viel mehr braucht man über Bracamonte eigentlich auch nicht schreiben, er wird lediglich als Statist hier fungieren. Die Augen werden auf Miller gerichtet sein.

Auf der weiteren Undercard haben wir noch Duelle zwischen zwei 7-0er Männern und 3-0 gegen 3-1. Das liest sich doch alles total ansprechend.


Freitag, den 24.06.2022

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Enrico Kölling (29-4) vs. Michal Cieslak (21-2) Cruisergewicht

Eine Veranstaltung von „Knockout Promotion“ aus Kielce, Polen. Im Hauptkampf erwartet uns ein Deutscher, Enrico Kölling. Das deutsche Boxen hat es in den letzten Jahren nicht leicht, Kölling gehört definitiv zu den besseren deutschen Boxern. Er hat einen guten Background, war WSOB-Teilnehmer. Bei den Profis lief es soweit auch ziemlich gut, 2017 konnte er in Südafrika Ryno Liebenberg bezwingen. Im selben Jahr eine weitere Auswärtsreise, diesmal in die USA. Er kämpfte um die Weltmeisterschaft gegen Artur Beterbiev, kam sogar bis in die 12 Runde. Davon kann ein Smith Jr. nur träumen. Das waren gute Auftritte von Enrico. Nicht wie ein Bösel, der als Nummer 1 der WBA völlig untergeht. Er hat das deutsche Boxen (und sich selbst) gut repräsentiert.

Während der Pandemie wurde es um Kölling still, 2021 meldete er sich in einer neuen Gewichtsklasse zurück, dem Cruisergewicht. Ist natürlich kein leichter Übergang. Im November 2021 bekam er die Chance um den WBO Europameistertitel gegen Leon Harth zu kämpfen. Gutes nationales Duell, konnte Kölling über die Punkte dann für sich entscheiden. Das war ein guter Erfolg in der neuen Gewichtsklasse. Nun steht seine erste Verteidigung an, und es wird direkt eine äußerst komplizierte werden in Polen.
Cieslak ist auf Boxrec die Nummer 16. Er boxte schon 2x um die Weltmeisterschaft. Im Januar 2020 setzte es eine hauchdünne Niederlage im Kongo gegen Makabu. Im Februar durfte er sich erneut an die WM versuchen, gegen Lawrence Okolie auf der Insel. Auch hier gab es eine eher knappere Punktniederlage. Das sind Niederlagen gewesen, die teilweise sogar das Profil geschärft haben, weil er in der Niederlage nicht schlecht aussah. Bei the ring unter den top 10, das ist natürlich eine richtige Hausnummer für Kölling. Der Gewichtsklassenaufstieg ist eben eine ziemliche Unbekannte, er hat aber im Halbschwergewicht bewiesen (12 Runden mit Beterbiev), dass er durchaus die Power nehmen kann.
Es ist jedenfalls eine interessante Paarung… wo ein deutscher Protagonist dabei ist. Für mich ganz klar eines der Highlights der Woche! Kölling hörte man auch schon Mal neben Tobias Drews zuletzt am Mikrofon, machte einen guten Eindruck dort. Dem würde man sicherlich so einen größeren Auswärtserfolg gönnen. Im Februar 2022 hat schon Artur Mann in Wroclaw Jezewski bezwingen können. Vielleicht ist Polen ein guter Ort für deutsche Boxer. Aber machen wir uns nichts vor, Jezewski ging in 2 Runden KO gegen Okolie, Cieslak hingegen gestaltete 12 Runden eng mit ihm. Das ist hier noch eine ganz andere Hausnummer.


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Matteo Signani (31-5-3) vs. Anderson Prestot (24-2) Mittelgewicht

Eine Veranstaltung aus Massy, Frankreich. Promotet wird das womöglich von „Le Ring de Massy“. Gekämpft wird hier um die Europameisterschaft. Signani ist Europameister, verteidigt diesen Titel zum 3 Mal am Stück. 2019 hat er sich den Titel zurückgeholt (er war schon früher Europameister) gegen Gevorg Khatchikian. Man kennt Signani vielleicht von den Matchroom Italy-Veranstaltungen, da war er zuletzt häufiger zu sehen. Beispielsweise habe ich dort seinen letzten Kampf im November 2021 gegen Ruben Diaz gesehen. Das war wirklich ein sehr schwacher Kampf. Beide Boxer wirkten alt und behäbig, ein Blick auf das Alter bestätigt diesen Eindruck, 43 und 42 Jahre sind die guten Herrschaften inzwischen alt. Überzeugend war das natürlich nicht, man muss allerdings Signani zugutehalten, dass er trotz seines sehr hohen Alters noch wettbewerbsfähig ist.

Prestot hingegen hat eher schwächeres Niveau geboxt. Zwar steht dort ein EM-EU Gürtel in der Vita über Robert Swierzbinski, aber das erscheint mir keine qualitativ hochwertige Ansetzung gewesen zu sein. Im Juli 2019 bekam er einen big fight in Frankreich gegen den Weltklassemann Michel Soro, dort verlor er erwartungsgemäß vorzeitig. Seitdem sind ungefähr 3 Jahre vergangen, er hat nur noch einen Kampf bestritten. Für mich ist das kein adäquater Gegner für eine Europameisterschaft. Auf Boxrec inzwischen die Nummer 246. Auf der anderen Seite haben wir einen 43-jährigen Italiener, der auch nicht gerade zu überzeugen mehr weiß. Die Ansetzung gefällt mir nicht.


Milan Prat (15-0) vs. Amaury Massenaux (10-0-1) Superweltergewicht

Im Co-Mainevent erwartet uns ein Kampf um die EBU EU-EM. Prat gehört sicherlich zu den hoffnungsvolleren Namen des Landes. Noch zarte 22 Jahre jung, war ein solider Amateur, hat sich gut akklimatisiert im Profibereich. Nach anfänglich 2 KO´s in den ersten 5 Kämpfen, hat er im Anschluss nur noch vorzeitige Siege eingefahren. Vom Punch gilt es Prat nicht zu unterschätzen, da hat er sich gut gemacht. Ein Beispiel ist sein Gewinn der französischen Meisterschaft, dort konnte er Fouad El Massoudi tatsächlich in der dritten Runde stoppen. El Massoudi ist eigentlich dafür bekannt, dass er mit allen Gegnern über die Runden kommt. War sicherlich der beste Erfolg für Prat bislang.

Massenaux hat da nicht so viel anzubieten. Zuletzt gab es im Dezember einen BeNeLux-Titel über den Franzosen Lakhdar Ouzar. Das wird wohl zugleich auch sein bester Erfolg gewesen sein. Machen wir uns nichts vor, Massenaux wird hier als klarer Außenseiter in den Kampf gehen. Auf der anderen Seite bekommt er die Chance sich auf der großen Bühne zu beweisen, einen guten Titel zu erringen. An Motivation wird es dem Belgier sicherlich nicht mangeln.


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Leandro Jose Blanc (5-0) vs. German Valenzuela Barreras (17-3) Halbfliegengewicht

Und die nächste Veranstaltung in Argentinien. Erneut aus dem Casino von Buenos Aires, TyC Sports überträgt. Blanc soll scheinbar den Hauptkampf bestreiten, die Argentinier halten wohl viel von Blanc. Er ist ein erfahrener Amateur, hat zuletzt gegen Junior Leandro Zarate ein paar Latino-Titel abgreifen können. Der Kampf war hauchdünn, zumindest lassen es die Wertungen vermuten. Inzwischen die Nummer 21 auf Boxrec, bekommt er es nun mit der Nummer 28 zu tun.

Valenzuela hat im Oktober 2021 noch gegen den ehemaligen wba regular belt-Träger Carlos Canizales gekämpft… und über die Punkte verloren. Zuletzt gab es allerdings einen Sieg gegen Edwin Cano Hernandez. Mit 23 Jahren ist Valenzuela gewissermaßen noch entwicklungsfähig. Für Blanc ist das sicherlich ein ansprechender Gegner für den sechsten Profikampf. Gesehen habe ich aber beide wohl noch nie.


Braian Nahuel Suarez (17-0) vs. Albert Ramirez (13-0) Halbschwergewicht

Nicht minder interessant (für mich eher interessanter) ist diese Paarung, gekämpft wird um einen WBA-Conti Titel. Hier warten zwei Puncher auf uns. Suarez hat 16 seiner 17 Kämpfe vorzeitig beenden können, Ramirez 12 seiner 13. Das dürfte eine interessante Angelegenheit werden.

Was für Suarez spricht, ist natürlich gewissermaßen der Heimvorteil, obschon in Argentinien durchaus fair gepunktet wird. Er hat Mal Walter Gabriel Sequeira in der ersten Runde KO gehauen. Boxrec führt in auf Platz 43. Ramirez hingegen hat die etwas schwächeren Gegner noch geboxt, deshalb befindet er sich auch auf Platz 69, nun soll sich das mit Suarez ändern. Ein Blick auf die Amateurlaufbahn bei Ramirez zeigt eindrucksvoll auf, weshalb er hier nicht als Außenseiter in den Kampf gehen wird. Er ist ehemaliger Olympionike und WSOB-Teilnehmer. Bei der WSOB hat er einfach die Kubaner Erislandy Savon und 2x Julio Cesar la Cruz bezwungen. Mehr geht nicht. Dazu bringt er im Profibereich auch noch KO-Power mit, Ramirez ist ein brandgefährlicher Mann. Das könnte ein echt guter Kampf werden.


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Jonathan Gonzalez (25-3-1) vs. Mark Anthony Barriga (11-1) Halbfliegengewicht

Eine Veranstaltung aus dem Osceola Heritage Park von Kissimmee, Florida. Zu sehen gibt es das auf Probox! Gab es am vergangenen Wochenende noch eine Veranstaltung aus Panama, wo man sozusagen eine Co-Promotion hatte, ist das hier die zweite eigenständige Veranstaltung (inkl. All Star Boxing) seit dem großen Startschuss. Auch hier meine Empfehlung, sichert Euch für ca. 20 $ einfach ein jährliches Abo, da kriegt ihr über 30 Veranstaltungen geboten, einen besseren Preis habe ich im Leben noch nicht gesehen. Einer dieser Veranstaltungen ist diese hier, die Überschrift lautet „Locked and Loaded“.

Gekämpft wird um die Weltmeisterschaft der Version WBO. Diesen Titel konnte sich Gonzalez im letzten Jahr gegen Elwin Soto sichern. Das war auf einer DAZN-Veranstaltung, vielleicht etwas überraschend. Das Problem bei Gonzalez ist einfach, dass er nicht über die besten Nehmerqualitäten verfügt. Schon 3x in seiner Karriere ist er KO gegangen. In der Gewichtsklasse ist das für einen Weltmeister kein Empfehlungsschreiben. Beispielsweise ging er um die WM im Jahre 2019 in Japan gegen Tanaka KO. Das ist in dem Sinne nichts Außergewöhnliches, aber in dem Kampf war er gut drin und lag auf den Scorecards auch vor. Das beraubt Gonzalez somit um den Erfolg. Nun hat er Glück, dass Barriga über viele Qualitäten verfügt, der Punch gehört allerdings nicht dazu. Eine KO-Quote von 16,67 % weist er auf, das löst keine Angstzustände aus. Dennoch sollte man Barriga hier nicht unterschätzen.
Barriga war ein ziemlich guter Amateur (Olympia, WSOB), hat lediglich eine Niederlage hinnehmen müssen bei den Profis. Das war eine SD um die Weltmeisterschaft im Minimumgewicht gegen Carlos Licona. Sagen wir es so, die Karten waren diskussionswürdig, zumindest 2 davon. Probox gibt gerne Boxern eine Chance, würde mich also nicht wundern, wenn Barriga hier ziemlich abliefern wird. Auf der anderen Seite knackt man Gonzalez am besten per KO, diese Chance sehe ich hier nicht zwingend. Dennoch, ein interessanter Weltmeisterschaftskampf.


Axel Aragon Vega (15-4-1) vs. Angelino Cordova (16-0-1) Halbfliegengewicht

Das Co-Mainevent ist ebenfalls im Halbfliegengewicht, ebenfalls geht es um einen WBO Titel, hier allerdings um einen Latino-Titel. Ich gehe stark davon aus, dass der Sieger aus diesem Kampf gute Chancen haben dürfte, den Sieger aus dem Hauptkampf demnächst um die Weltmeisterschaft herauszufordern. Probox beweist, dass sie wissen, worauf es ankommt. Anstatt unnötig viel Geld in größere Namen zu investieren, wird darauf geachtet, in niedrigeren Gewichtsklassen eine gute Show abzuliefern. Für Hardcore-Fans ist das hier ein Paradies.
Vegas Kampfrekord mutet nicht besonders stark an, allerdings relativiert sich dieser auch etwas. Er ist zarte 22 Jahre jung, mit 16 schon Profi geworden. Früh folgte eine Niederlage, geschenkt. Dann folgten zwei Kämpfe gegen den damaligen Weltmeister im Minimumgewicht Wilfredo Mendez. Man darf nicht vergessen, dass Vega da zeitweise noch 18 Jahre jung war. Seine letzte Niederlage gab es im März 2021, da unterlag er Hiroto Kyoguchi. Dort hat er toll gekämpft, eine Handverletzung zwang Vega allerdings nach 4 Runden aufzugeben. Vega ist noch so jung, hat gute Anlagen, liefert attraktive Kämpfe. Irgendwie so ein kleines Energiebündel mit 1,46m, welches man sich echt gerne anschaut.

Cordova hingegen ist eine ziemliche Wundertüte. Er kommt aus Venezuela, lebt in Caracas. Ich kenne seine Verhältnisse nicht, aber so einfach stelle ich mir das dort nicht zwingend vor. Er hat bislang nur gegen Boxer gekämpft, die einen negativen Kampfrekord aufweisen. Einzig Freddy Beleno hatte mehr Siege als Niederlagen, diesen konnte er dann um die nationale Meisterschaft stoppen. Der Kampfrekord ist einfach völlig leer. Er kommt allerdings aus dem Fliegengewicht runter, ist ganze 15 CM größer als Vega. Dazu hat er einen guten Amateurbackground, World Series of Boxing-Teilnehmer. Wenn ich mir auch seine Instagram-Bilder anschaue, da liegt er teilweise putzig im Schnee, die Bilder haben vielleicht 15 Likes. Ich weiß nicht wie viele Chancen er bekommen wird, dieser Kampf kann aber sein Leben ändern. Gewinnt er das, steht er womöglich vor einer Weltmeisterschaft. Ich glaube, dass wird ein packender Kampf.


Cruse Stewart (8-0) vs. Hakim Lopez (12-0) Supermittelgewicht?

Die restlichen Ansetzungen machen wir im Kurzformat. Gewichtsklasse kann ich nicht bestimmten. Stewart kämpfte im Mittel, Lopez im Halbschwergewicht, vielleicht trifft man sich in der Mitte? Ansonsten haben beide einen Amateur-Background und beide boxten eben auf Club-Shows. Stewart hat den besten Sieg eingefahren von den beiden, 2019 über William Langston. Jener Langston hat zum Beispiel Eric Moon bezwungen, schlecht liest sich das nicht. Ist ein interessantes Duell zweier ungeschlagener Amerikaner, die eine Plattform geboten bekommen um sich zu beweisen. Finde ich gut.

Najee Lopez (4-0) vs. Jeysson Monroy (1-0) Cruisergewicht

Lopez ist Probox-Schützling, ich habe seinen letzten Kampf auch gesehen. Da hat er einen ungefährdeten Sieg via TKO einfahren können. Bislang alles ziemlich locker im Vorbeigehen erledigt. War auch ein guter Amateur, dazu noch 22 Jahre jung. Sicherlich eine Hoffnung dort. Monroy hingegen ist schon 37 Jahre alt. Neben dem Boxen arbeitet er wohl als Model und versucht sich am Schauspiel bzw. ist in Kolumbien Reality TV-Teilnehmer. Umtriebiges Kerlchen definitiv. WSOB – und Olympia Teilnehmer war er ebenfalls. Das merkte man auch beim ersten Profikampf, dort hat er einen 7-0 Mexikaner in der fünften Runde gestoppt. Dieser Mexikaner hatte zuvor auch ein paar Gegner mit positiven Kampfrekorden bezwingen können. Man sollte Monroy nicht unterschätzen, obwohl hier Lopez als junges a-side natürlich gewinnen soll. Vielleicht ist Monroy in Lateinamerika etwas bekannt? Probox bietet natürlich auch einen spanischen Service, vielleicht spricht man so in Kolumbien einige Leute mit an… die in der Theorie ein Abo abschließen.

Unter dem Strich eine Veranstaltung, die vermutlich keine hohen Börsen kostet, aber gut Action versprechen dürfte. Warum tut das DAZN nicht? Einfach in niedrigeren Gewichtsklassen bisschen was investieren, das bringt actionreichen Content für einen schmalen Taler und hält die Stammkunden bei Laune. @Lord Krachah forderte wohl vor Kurzem das ebenfalls.


Samstag, den 25.06.2022

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Slawa Spomer (15-0) vs. Victor Ionascu (11-1) Superweltergewicht

Eine Veranstaltung aus dem Eisstadion von Heilbronn. Slawa Spomer ist nicht nur ein talentierter Boxer, er versucht sich zeitgleich in selfmade-Manier ans Promoten. Spomer hatte eine überaus erfolgreiches Boxjahr 2021 mit den Siegen über Fouad El Massoudi, Javier Francisco Maciel und Jose Gregorio Suero. In Zeiten, wo viele Boxer höchstens 1-2-mal im Jahr in den Ring steigen, während der Pandemie dann noch viel seltener, sind 3 solcher Siege schon eine absolute Seltenheit. Damit dürfte Spomer ein Kandidat für den deutschen Boxer sein, der das erfolgreichste Boxjahr 2021 hatte.

Inzwischen auf Platz 82 bei Boxrec gelistet, ermöglicht das neue Wege. So boxt er nun um den WBO EM-Titel. Also jener Titel, den Enrico Kölling einen größeren Zahltag in Polen beschert. In der Theorie könnte also der Sieger aus dieser Paarung in Zukunft auch ein gutes Angebot abgreifen. Victor Ionascu kenne ich nicht. Der gebürtige Rumäne lebt wohl in Frankfurt. Hat 2019 eine Punktniederlage gegen Sumbu Nsasi stehen. Spomer sollte hier klarer Favorit sein.

Wer Interesse haben sollte und aus der Gegend kommt. Tickets sind ab 30€ erhältlich.


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Artem Harutyunyan (11-0) vs. Humberto Galindo (14-1) Superleichtgewicht

Eine Veranstaltung von Universum, geboxt wird im hauseigenen Gym in Hamburg. Diese Show steht erneut im Zeichen gewisser Showkämpfe. Wir erinnern uns sicherlich noch alle gemeinsam gut daran, vor ca. 4 Wochen… als Bözemann kommt! und auch kam. Schlägerei, Drews - der das Kommentieren einstellte nachdem jemand in seiner unmittelbaren Nähe eine Fluppe anzündete. Nachts um 1, alle in Sonnenbrille, welch freudige Gaudi. Vermutlich wird Drews sich nicht noch einmal solch eine Show antun. Neben Harutyunyan, werden sich 4 Youtuber boxen. Das verspricht definitiv volle Streams. Eigentlich sind es 5, aber Ben Adwubi wird einen professionellen Kampf bestreiten.
Im eigentlichen sportlichen Hauptkampf erwartet uns Artem Harutyunyan. Seine Geschichte ist schnell erzählt. Er galt eines der größten Boxhoffnungen in Deutschland, konnte sogar bei den olympischen Spielen abräumen. Mit vielen Vorschusslorbeeren in die Profikarriere gestartet, ist diese inzwischen etwas ins Stocken geraten. Es gab ein paar knappe Kämpfe, wo er nicht immer souverän wirkte. Zudem war er in der vergangenen Zeit immer wieder verletzt, musste Kämpfe verschieben bzw. komplett absagen. Sehr bedauerlich, denn er hat wirklich Potenzial. Unabhängig davon, ist er wirklich ein sympathisches Kerlchen, hoffentlich hält sein Körper und dieser Kampf wird der Startschuss für glorreiche Jahre. Im Leichtgewicht befindet er sich so ziemlich in der heißesten Gewichtsklasse aktuell, deshalb soll er wohl nun ins Super Leichtgewicht aufsteigen. Nachvollziehbare Entscheidung.

Galindo ist schwer einzuschätzen. Seine Karriere verbrachte er in Mexiko, hatte im April letzten Jahres eine SD-Niederlage gegen Brayan Zamarripa hinnehmen müssen. Im August erfolgte dann in Panama allerdings ein größerer Auswärtserfolg. Er konnte Darvin Galeano in der ersten Runde gleich 2x zu Boden schicken und stoppte diesen. Das war wohl das Empfehlungsschreiben für Hamburg. Er ist sehr schwer einzuordnen, mit 22 Jahren allerdings sicherlich noch entwicklungsfähig. Dazu hat er wohl auch etwas Punch. Dennoch, Harutyunyan sollte mit dessen Background hier der eindeutige Favorit sein.


Rostam Ibrahim (8-0-2) vs. Erick Tshimanga Katompa (9-1-1) Halbschwergewicht

Die restliche Undercard ist leider nicht sonderlich berauschend. Gefühlt geht es hier auch mehr um die Youtuber. Ibrahim ist zumindest ein solider Mann, Boxrec führt ihn auf Nummer 36. Hatte im letzten Jahr gegen Toni Kraft ein Unentschieden geboxt. Ist wohl so sein erstes Ausrufezeichen gewesen. Katompa hat lediglich in Afrika geboxt, kommt ursprünglich aus dem Supermittelgewicht. Hat mit Abdallah Paziwapazi einen soliden Erfolg im Rekord stehen. Im März dann die erste Niederlage gegen Paulinus Ndjolonimu, das war qualitativ auch ein starker Gegner. Im Normalfall sollte das hier Ibrahim machen, aber eine bessere Paarung fand ich nicht auf der Undercard.

Übrigens boxt auch Karo Murat. Sein Gegner hat 3x außerhalb von Bosniens geboxt, 3x ging er dabei KO. Dürfte in Deutschland nicht groß anders verlaufen.



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Sam Eggington (31-7) vs. Przemyslaw Zysk (18-0) Superweltergewicht

Eine Veranstaltung aus Coventry, Boxxer lädt ein. Matchroom ist ja nun exklusiv auf DAZN zu sehen, der Spot bei Sky wurde frei. Ursprünglich dachte man sich, Wasserman könnte die Lücke schließen. Aber bis auf ein paar Co-Promotion Dingen, kam da nicht viel. Boxxer übernahm die Aufgabe, und man wächst mit der Zeit. Inzwischen kann man das Gefühl entwickeln, dass die Vormachtstellung von Matchroom immer weiter bröckelt. Zuletzt unterschrieb auch Joseph Parker bei Boxxer/Sky. Wenn nun allerdings noch so absolute filigrane Edeltechniker wie Eggington bei Boxxer es zu sehen gibt, dann ist die Wachablösung endgültig vollzogen! Fehlt nur noch der big cheese.
Eggington ist der absolute Wahnsinn, ich habe noch nie einen schwachen Kampf mit seiner Beteiligung gesehen. Zuletzt lieferte er sich foty-Kandidaten im Mittelgewicht, völlig zerbeult sagte er danach, dass er sich schwer tut mit der Physis, nun also der Schritt wieder zurück. Ich glaube, er gehört zu den absoluten Restbeständen von Hennessy noch. Als die noch Channel 5 hatten, waren sie nicht unbedeutend, aber inzwischen? Allgemein war Eggington viel auf Matchroom zu sehen, nun also Boxxer mal. Gekämpft wird um den vakanten IBO-Titel im Super Weltergewicht. Den hielt zwischenzeitlich kurz Erislandy Lara, inzwischen boxt dieser allerdings im Mittelgewicht.

Zysk hat seine gesamte Karriere in Polen verbracht. Zuletzt gab es einen soliden Sieg über Juan Ruiz. Den Kampf sah ich, da tat Ruiz nicht genügend. Ich glaube, dass beide ganz gut harmonieren sollten. Vom technischen Level sind beide ähnlich, beide bringen Nehmerqualitäten mit, das kann eine nette Keilerei werden. Absolutes Pflichtprogramm für jeden Boxfan.


River Wilson Bent (12-0-1) vs. Tyler Denny (13-2-3) Mittelgewicht

Auf der Undercard findet sich noch dieser Titelkampf um die englische Meisterschaft. Das ist übrigens ein Rückkampf. Die erste Begegnung ging Unentschieden aus, zu sehen bei Channel 5 unter Hennessy. Bent hat einen Cut erlitten und konnte in der siebten Runde nicht mehr weitermachen. Den Gürtel hielt zuvor Linus Udofia, allerdings ist er inzwischen britischer Meister, so wurde der englische Titel vakant. Bent dürfte eigentlich der Favorit sein, aber beim ersten Anlauf konnte er sich nicht durchsetzen. Dennys Manko liegt wohl darin, dass er keinen Punch mitbringt, zumindest muten seine 0 KO´s in diese Richtung an.
Erster Kampf Unentschieden, da dürfte man eigentlich nicht viel mit falschmachen. Übrigens ist es ein Heimspiel für Bent.



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Cristofer Rosales (32-6) vs. Ernesto Irias (15-4-1) Fliegengewicht

Bufalo Boxing Promotions lädt zu einer neuen Veranstaltung in Nicaragua ein, dieses Mal in Managua. Supi! Ich muss gestehen, diese Nicaragua-Events sind wirklich kultig und actiongeladen. Ich sah die letzte Veranstaltung Anfang Mai von Bufalo Boxing Promotions ebenfalls, die war großartig.

Rosales kennt man natürlich, er stand schon in vielen größeren Kämpfen. Im Jahr 2018 konnte er in Japan sich den WBC-Weltmeistertitel sichern gegen Daigo Higa. Gegen Paddy Barnes konnte der Titel dann in England erfolgreich via KO-Erfolg verteidigt werden. Danach war aber Schluss, Charlie Edwards sicherte sich den Titel über eine Punktentscheidung. Zuletzt verlor Rosales im April gegen den jungen Mexikaner Angel Ayala Lardizabal. Lardizabal ist hochveranlagt.
Irias hat in solchen Sphären nie geboxt. Sein bester Kontrahent könnte eventuell Mirco Martin lauten, gegen diesen holte er sich 2019 ein Unentschieden in Karlsruhe. Irias ist ziemlich tough, verlor noch nie vorzeitig. Das könnte ein harter Kampf werden. Grundsätzlich liefert Rosales immer gute Kämpfe. Auf der Undercard ist mit Jeovanny Antonio Tellez gegen Freddy Lainez noch ein guter Kampf drauf.


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Hekkie Budler (33-4) vs. Elwin Soto (19-2) Halbfliegengewicht

Eine Veranstaltung von Promociones Zanfer aus Mexicali. Es handelt sich hierbei um einen WBC Eliminator. Also in der Theorie der nächste Gegner von Kenshiro Teraji. Zu sehen gibt es das wohl auch auf ESPN.
Den Südafrikaner Budler kennt man natürlich. Er konnte im Mai 2018 Ryoichi Taguchi in Japan bezwingen. Es folgte Hiroto Kyoguchi, gegen diesen setzte es die erste vorzeitige Niederlage für Budler in dessen Karriere ein. Es erfolgte wohl eine grundsätzliche Analyse, er boxte nicht mehr. 2,5 Jahre später gab er sein Comeback, nun seitdem der zweite Kampf. Soto war natürlich viel aktiver. Er wurde 2019 über Angel Acosta Weltmeister der Version WBO. Er konnte den 3x verteidigen, ehe der DAZN-Fighter das Nachsehen gegen Jonathan Gonzalez im Oktober letzten Jahres hatte. Nun ist der Titel auf Probox zu sehen. Grund genug also, sich einen neuen zu schnappen.

Grundsätzlich ist das eine gute Paarung. Budler war natürlich in den letzten Jahren inaktiv, da hat sich viel Ringrost sicherlich angesammelt. Auf der anderen Seite ist er sehr erfahren. Soto ist auf Boxrec die Nummer 5, hat in Mexiko ein Heimspiel. Er sollte als Favorit in den Kampf gehen, aber wenn Budler noch was im Tank haben sollte, dann kann es gut werden.



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Jesse Rodriguez Franco (15-0) vs. Wisaksil Wangek (50-5-1) Superfliegengewicht

Eine Veranstaltung von Matchroom, gekämpft wird in der Tech Port Arena von San Antonio. Zuletzt wurde es etwas ruhiger um Matchroom, zumindest wenn man nach größeren Events Ausschau hielt, das soll sich hiermit ändern. Dafür sorgen nun die kleineren Gewichtsklassen. So kann man eine hochwertige Card anbieten, ohne gleich ein Vermögen hinzublättern. Das freut den Zuschauer.
Rodriguez ist noch 22 Jahre jung, Mexikaner. Ziemlich unbeschriebenes Blatt, bekam dann im Februar die Chance um die Weltmeisterschaft gegen den erfahrenen Carlos Cuadras zu kämpfen. Und man muss wirklich sagen, dass hat er großartig gemacht. Cuadras stand mit vielen Eliteboxern in harten und engen Kämpfen. Für so einen jungen Mann, war das eine tolle Leistung. Nun stellt sich die Frage, wie weit kann es gehen? Potenziell ist er ein Kandidat um für Furore zu sorgen. Allerdings befindet er sich auch in einer sehr stark besetzten Gewichtsklasse, da warten Topmänner auf Franco. Einer dieser Topmänner kommt aus Thailand.

Wangek, besser bekannt als Sor Rungvisai, konnte 2017 sich auf die Landkarte setzen. Dort bezwang er niemand geringeren als p4p Roman „Chocolatio“ Gonzalez. Es folgte ein halbes Jahr später der Rückkampf, dort ging Gonzalez sogar krachend KO. Anfang 2018 bezwang er dann sogar Juan Francisco Estrada. Im Grunde war Sor Rungvisai am Olymp angekommen. Das ist inzwischen über 4 Jahre her, seitdem gab es lediglich das Rematch mit Estrada, weiterhin sucht man Topkämpfe vergeblich. Es ist dieses leidige Thema mit Thailändern. In ihrer Heimat werden ständig irgendwelche Nonames geklatscht. Ist irgendwie schade, der Mann hat wirklich was drauf.

Nun also endlich wieder ein international viel beachteter Kampf für Sor Rungvisai. Toller Kampf, Rodriguez ist noch ziemlich ungetestet, es gibt nahezu keinen besseren Boxer um Fragezeichen zu klären als der Thailänder. Das könnte eine tolle Schlacht werden.


Murodjon Akhmadaliev (10-0) vs. Ronny Rios (33-2) Superbantamgewicht

Es wird gekämpft um zwei Gürtel von Akhmadaliev. Version WBA (Super) und IBF. Die beiden Titel konnte er sich im Januar 2020 gegen Daniel Roman sichern. War ein äußerst knapper Kampf, ging auch als SD durch. Die beiden Titelverteidigungen waren dann auch eher Formsache für den hochveranlagten Usbeken. Nun wartet mit Rios eine etwas größere Aufgabe.
Ich muss gestehen, mir sagt Rios nicht viel. Irgendwie müssen wir uns all die Jahre konsequent aus dem Weg gegangen sein. Profi seit 2008, in den letzten Jahren allerdings nicht sonderlich aktiv. Zumindest nicht auf der großen Bühne. Seinen letzten Kampf sah ich allerdings, das war gegen Oscas Negrete im Februar letzten Jahres. Das war ein ungefährdeter Punktsieg. Wirklich erinnern kann ich mich auch nicht an den Kampf? Ich sah lediglich, dass dieser aktiv gescort wurde von mir.

Vom Gefühl her sollte sich Akhmadaliev hier durchsetzen. Er ist bei Matchroom, dürfte bei den Punktrichtern auch gut ankommen. Rios kann ich einfach nicht einschätzen, er hat größere Kämpfe in schöner Regelmäßigkeit verloren, das könnte ein weiteres Beispiel dafür werden. Vielleicht mag einer von Euch was zu Rios schreiben und dessen Siegeschancen erläutern?


Julio Cesar Martinez (18-2) vs. McWilliams Arroyo (21-4) Fliegengewicht

Das ist ein Rückkampf, gekämpft wird um den Fliegengewichtstitel der Version WBC. Der erste Kampf war ein ziemliches Spektakel, zumindest dafür, dass er keine 3 Runden ging. Beide waren in der ersten Runde down, Arroyo zugleich noch einmal in der zweiten. Dann kam ein Kopfstoß, der Kampf musste abgebrochen werden. Zu schade. Nun also das Rematch.
Martinez wurde zuletzt von p4p-Roman Gonzalez geschult. Er ist relativ kurzfristig als Ersatzgegner eingesprungen, hat einen toughen Kampf bewiesen, aber technisch war das einfach ein anderes Level von Gonzalez. Muss man so ehrlich konstatieren. Dennoch bleibt Martinez ein absoluter firefighter… der durchgehend unterhält. Arroyo war ein hoch dekorierter Amateurboxer, aber bei den Profis gelang der ganz große Sprung nie so wirklich. Sein Bruder McJoe Arroyo ist vielleicht auch etwas hinter den Erwartungen geblieben, konnte allerdings einen Weltmeistertitel erringen. McWilliams schaffte das nicht. Nun sein dritter Anlauf zum WM-Titel, vielleicht wird das auch sein letzter sein. Im weiteren Verlauf des Jahres wird er 37, da bleibt keine Zeit mehr.

Normalerweise müsste Arroyo die Eigenschaften mitbringen, um Martinez vor Probleme zu stellen. Dieser kann zwar Druck ohne Ende aufbauen, aber das ist teilweise auch sehr wild. Auf der anderen Seite hat sich Arroyo auf dieses Spiel im ersten Kampf total eingelassen. Ich erwarte da keine große Änderung zum Rematch. Das wird sicherlich ein wilder Ritt auf der Rasierklinge. Ziemlich unterhaltsam und kurzweilig.


Jessica McCaskill (11-2) vs. Alma Ibarra (10-1) Weltergewicht

Frauenboxen haben wir auch noch im Programm. Was ich wirklich amüsant finde ist die Tatsache, dass die Frauen hier am meisten Gewicht auf die Waage bringen. Verhält es sich zumeist doch konträr. Es gibt auf der Undercard noch einen Superwelterkampf, ansonsten ist das Angesetzte alles teilweise deutlich unter dem Weltergewicht. Gekämpft wird übrigens um sämtliche (4 + IBO) Gürtel.

McCaskill ist eine Eliteboxerin. Im Dezember 2017 verlor sie noch gegen Katie Taylor, es folgte dann im Jahr 2020 und 21 zwei Siege über Cecilia Braekhus, wodurch sie zur unumstrittenen Nummer 1 im Weltergewicht emporstieg. Mit inzwischen 37 Jahren wird sie allerdings auch nicht mehr jünger. Nun geht es darum, das Leistungsniveau so lange wie möglich zu konservieren. Für Ibarra ist es die erste Gelegenheit um die Weltmeisterschaft zu boxen, und nun gleich um alle Verbände direkt. Hier treffen die Nummer 1 auf die Nummer 2 der Gewichtsklasse, da kann man nichts falsch machen.


Raymond Ford (11-0-1) vs. Richard Medina (13-0) Federgewicht

Ford ist in Stammgast bei Matchroom, man traut ihm wohl einiges zu. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er nicht frei von Wacklern ist. Im März 2021 erfolgte gegen Aaron Perez ein Unentschieden. Im Februar dieses Jahres dann zuletzt ein hauchdünner SD-Erfolg über Edward Vasquez. Ich sah den Kampf nicht.

Medina hat im Juni 2021 gegen Omar Castillo Mal auf einer PBC-Undercard gekämpft, ansonsten findet man Medina eher bei kleineren Veranstaltungen. Die qualitativ starken Gegner hatte er bislang noch nicht. Ist hier seine Chance. Ford war auch nicht so sattelfest, dass man ihn zwingend keine Chancen einräumen sollte. Dennoch wird Ford als Favorit in den Kampf gehen. Solide Ansetzung.


Seid ihr von der aktuellen Boxwoche auch so angetan? Und wenn ja, was schaut ihr Euch davon an?
Wahnsinnig….wirklich wahnsinnig….das gute wahnsinnig 👍👍👍
 

Lord Krachah

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Ich hab mir jetzt auch mal mein Programm für Freitag zusammengestellt. Ich habe 2 Kämpfe auf meiner Watchlist.

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Enrico Kölling (29-4) vs. Michal Cieslak (21-2) Cruisergewicht

Eine Veranstaltung von „Knockout Promotion“ aus Kielce, Polen. Im Hauptkampf erwartet uns ein Deutscher, Enrico Kölling. Das deutsche Boxen hat es in den letzten Jahren nicht leicht, Kölling gehört definitiv zu den besseren deutschen Boxern. Er hat einen guten Background, war WSOB-Teilnehmer. Bei den Profis lief es soweit auch ziemlich gut, 2017 konnte er in Südafrika Ryno Liebenberg bezwingen. Im selben Jahr eine weitere Auswärtsreise, diesmal in die USA. Er kämpfte um die Weltmeisterschaft gegen Artur Beterbiev, kam sogar bis in die 12 Runde. Davon kann ein Smith Jr. nur träumen. Das waren gute Auftritte von Enrico. Nicht wie ein Bösel, der als Nummer 1 der WBA völlig untergeht. Er hat das deutsche Boxen (und sich selbst) gut repräsentiert.

Während der Pandemie wurde es um Kölling still, 2021 meldete er sich in einer neuen Gewichtsklasse zurück, dem Cruisergewicht. Ist natürlich kein leichter Übergang. Im November 2021 bekam er die Chance um den WBO Europameistertitel gegen Leon Harth zu kämpfen. Gutes nationales Duell, konnte Kölling über die Punkte dann für sich entscheiden. Das war ein guter Erfolg in der neuen Gewichtsklasse. Nun steht seine erste Verteidigung an, und es wird direkt eine äußerst komplizierte werden in Polen.
Cieslak ist auf Boxrec die Nummer 16. Er boxte schon 2x um die Weltmeisterschaft. Im Januar 2020 setzte es eine hauchdünne Niederlage im Kongo gegen Makabu. Im Februar durfte er sich erneut an die WM versuchen, gegen Lawrence Okolie auf der Insel. Auch hier gab es eine eher knappere Punktniederlage. Das sind Niederlagen gewesen, die teilweise sogar das Profil geschärft haben, weil er in der Niederlage nicht schlecht aussah. Bei the ring unter den top 10, das ist natürlich eine richtige Hausnummer für Kölling. Der Gewichtsklassenaufstieg ist eben eine ziemliche Unbekannte, er hat aber im Halbschwergewicht bewiesen (12 Runden mit Beterbiev), dass er durchaus die Power nehmen kann.
Es ist jedenfalls eine interessante Paarung… wo ein deutscher Protagonist dabei ist. Für mich ganz klar eines der Highlights der Woche! Kölling hörte man auch schon Mal neben Tobias Drews zuletzt am Mikrofon, machte einen guten Eindruck dort. Dem würde man sicherlich so einen größeren Auswärtserfolg gönnen. Im Februar 2022 hat schon Artur Mann in Wroclaw Jezewski bezwingen können. Vielleicht ist Polen ein guter Ort für deutsche Boxer. Aber machen wir uns nichts vor, Jezewski ging in 2 Runden KO gegen Okolie, Cieslak hingegen gestaltete 12 Runden eng mit ihm. Das ist hier noch eine ganz andere Hausnummer.

Das ist ne echt schöne Ansetzung. Und dann auch noch mit einem Deutschen! Cieslak hat es gegen Okolie immerhin versucht, der sich dagegen konsequent aufs Klammern verlegt hatte. War jetzt keine Katastrophe. Und Kölling kommt aus seinem stärksten Sieg in letzter Zeit. War knapp gegen Harth. Ich hatte es Unentschieden, war aber echt ne tolle deutsche Veranstaltung mit schöner Stimmung und einem super sympathischen Kölling. Keine Ahnung, wie derzeit seine Trainingsbedingungen sind, gegen Harth hatte er mit der Kondi zu kämpfen. Sagen wir so, Cieslak sollte deutlicher Favorit sein, aber vielleicht hat Kölling mal einen raus. Ich drück die Daumen.

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Jonathan Gonzalez (25-3-1) vs. Mark Anthony Barriga (11-1) Halbfliegengewicht

Eine Veranstaltung aus dem Osceola Heritage Park von Kissimmee, Florida. Zu sehen gibt es das auf Probox! Gab es am vergangenen Wochenende noch eine Veranstaltung aus Panama, wo man sozusagen eine Co-Promotion hatte, ist das hier die zweite eigenständige Veranstaltung (inkl. All Star Boxing) seit dem großen Startschuss. Auch hier meine Empfehlung, sichert Euch für ca. 20 $ einfach ein jährliches Abo, da kriegt ihr über 30 Veranstaltungen geboten, einen besseren Preis habe ich im Leben noch nicht gesehen. Einer dieser Veranstaltungen ist diese hier, die Überschrift lautet „Locked and Loaded“.

Gekämpft wird um die Weltmeisterschaft der Version WBO. Diesen Titel konnte sich Gonzalez im letzten Jahr gegen Elwin Soto sichern. Das war auf einer DAZN-Veranstaltung, vielleicht etwas überraschend. Das Problem bei Gonzalez ist einfach, dass er nicht über die besten Nehmerqualitäten verfügt. Schon 3x in seiner Karriere ist er KO gegangen. In der Gewichtsklasse ist das für einen Weltmeister kein Empfehlungsschreiben. Beispielsweise ging er um die WM im Jahre 2019 in Japan gegen Tanaka KO. Das ist in dem Sinne nichts Außergewöhnliches, aber in dem Kampf war er gut drin und lag auf den Scorecards auch vor. Das beraubt Gonzalez somit um den Erfolg. Nun hat er Glück, dass Barriga über viele Qualitäten verfügt, der Punch gehört allerdings nicht dazu. Eine KO-Quote von 16,67 % weist er auf, das löst keine Angstzustände aus. Dennoch sollte man Barriga hier nicht unterschätzen.
Barriga war ein ziemlich guter Amateur (Olympia, WSOB), hat lediglich eine Niederlage hinnehmen müssen bei den Profis. Das war eine SD um die Weltmeisterschaft im Minimumgewicht gegen Carlos Licona. Sagen wir es so, die Karten waren diskussionswürdig, zumindest 2 davon. Probox gibt gerne Boxern eine Chance, würde mich also nicht wundern, wenn Barriga hier ziemlich abliefern wird. Auf der anderen Seite knackt man Gonzalez am besten per KO, diese Chance sehe ich hier nicht zwingend. Dennoch, ein interessanter Weltmeisterschaftskampf.

Dafür werde ich mir jetzt auch mal das ProBox Abo gönnen. Ich hoff mal, dass man da gut relive gucken kann. Ich fand Gonzalez gegen Soto extrem negativ. Ich hätte den Kampf Soto gegeben, damit stand ich aber ziemlich alleine. Ist einfach nicht mein Boxstil. Barriga ist, soweit ich mich schwach erinnere, auch kein Action Fighter. Wird gemanaged von Jan Zaveck, dem alten SES Mann. Der Kampf wird wahrscheinlich kein Action-Fest, aber ich finde, dass man die niedrigen Gewichtsklassen unterstützen sollte. Und hier geht es um echt was, auch was zukünftige Vereinigungen angeht. Und ProBox sollte man auch unterstützen.
 

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Dafür werde ich mir jetzt auch mal das ProBox Abo gönnen. Ich hoff mal, dass man da gut relive gucken kann. Ich fand Gonzalez gegen Soto extrem negativ. Ich hätte den Kampf Soto gegeben, damit stand ich aber ziemlich alleine. Ist einfach nicht mein Boxstil. Barriga ist, soweit ich mich schwach erinnere, auch kein Action Fighter. Wird gemanaged von Jan Zaveck, dem alten SES Mann. Der Kampf wird wahrscheinlich kein Action-Fest, aber ich finde, dass man die niedrigen Gewichtsklassen unterstützen sollte. Und hier geht es um echt was, auch was zukünftige Vereinigungen angeht. Und ProBox sollte man auch unterstützen.

Ich sah Barriga lediglich einmal zuvor, das war der Kampf gegen Licona. Den Kampf habe ich so in Erinnerung, dass es ein ziemlich taktisch/abwartend geführter Kampf für die Gewichtsklasse war. Also auf dem Papier riecht das tatsächlich nicht nach Action. Aber wenn ich mich so an die Probox-Veranstaltungen zurückdenke, zum Beispiel auch Kanat Islam vs. Jimmy Kelly, dann konnte zumeist die vermeintliche b-side in den Kämpfen stets überzeugen. Von daher lasse ich mich da einfach Mal überraschen.

PS: Gonzalez brachte das Gewicht nicht auf Anhieb:
Jonathan Gonzalez needs two trips to the scale, Mark Anthony Barriga easily makes junior fly - The Ring (ringtv.com)

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Die letzte Co-Promotion Angelegenheit aus Panama gibt es nur einzeln zu betrachten. Ist imho ja aber auch kein Nachteil. Jedenfalls wird man das schon im re-live sich anschauen können.


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puh, rodriguez vs sor rungvisai ist ein richtig starker fight. könnte in beide richtungen gehen.

der junge bam bam muss einen perfekten fight kämpfen. rungvisai ist ein elitemann, hat mächtig erfahrung und einen ordentlichen wumms. wenn rodriguez das gewinnen sollte, dann hat er höchsten respekt verdient.
 

Lord Krachah

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Ich hab mir in der Mittagspause jetzt auch mal in Ruhe den Samstag angeschaut. Diesmal sind 3 Kämpfe auf meiner Watchlist.

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Hekkie Budler (33-4) vs. Elwin Soto (19-2) Halbfliegengewicht

Eine Veranstaltung von Promociones Zanfer aus Mexicali. Es handelt sich hierbei um einen WBC Eliminator. Also in der Theorie der nächste Gegner von Kenshiro Teraji. Zu sehen gibt es das wohl auch auf ESPN.
Den Südafrikaner Budler kennt man natürlich. Er konnte im Mai 2018 Ryoichi Taguchi in Japan bezwingen. Es folgte Hiroto Kyoguchi, gegen diesen setzte es die erste vorzeitige Niederlage für Budler in dessen Karriere ein. Es erfolgte wohl eine grundsätzliche Analyse, er boxte nicht mehr. 2,5 Jahre später gab er sein Comeback, nun seitdem der zweite Kampf. Soto war natürlich viel aktiver. Er wurde 2019 über Angel Acosta Weltmeister der Version WBO. Er konnte den 3x verteidigen, ehe der DAZN-Fighter das Nachsehen gegen Jonathan Gonzalez im Oktober letzten Jahres hatte. Nun ist der Titel auf Probox zu sehen. Grund genug also, sich einen neuen zu schnappen.

Grundsätzlich ist das eine gute Paarung. Budler war natürlich in den letzten Jahren inaktiv, da hat sich viel Ringrost sicherlich angesammelt. Auf der anderen Seite ist er sehr erfahren. Soto ist auf Boxrec die Nummer 5, hat in Mexiko ein Heimspiel. Er sollte als Favorit in den Kampf gehen, aber wenn Budler noch was im Tank haben sollte, dann kann es gut werden.

Ich bin da bei Dir. Das ist ne echt gute Paarung. Ich hab es ja schon gestern geschrieben. Ich hatte Soto gegen Gonzalez sogar vorne, bei mir wäre er noch Weltmeister. Er kam aber überhaupt nicht mit dem Stil von Gonzalez zurecht und wirkte doch arg hilflos. Mit 25 ist es aber sicher noch nicht zu spät für einen neuen Anlauf. Bei Budler läuft mit 34 die Zeit davon. Sein Comeback nach 2 1/2 Jahren war schon recht mühsam. Verdient, aber eng. Und Soto ist da nochmal ne andere Liga. Dürfte also deutlicher Favorit sein. Der Sieger ist Pflichtherausforderer von Teraji. Ist also ein wichtiger Fight.


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Jesse Rodriguez Franco (15-0) vs. Wisaksil Wangek (50-5-1) Superfliegengewicht

Eine Veranstaltung von Matchroom, gekämpft wird in der Tech Port Arena von San Antonio. Zuletzt wurde es etwas ruhiger um Matchroom, zumindest wenn man nach größeren Events Ausschau hielt, das soll sich hiermit ändern. Dafür sorgen nun die kleineren Gewichtsklassen. So kann man eine hochwertige Card anbieten, ohne gleich ein Vermögen hinzublättern. Das freut den Zuschauer.
Rodriguez ist noch 22 Jahre jung, Mexikaner. Ziemlich unbeschriebenes Blatt, bekam dann im Februar die Chance um die Weltmeisterschaft gegen den erfahrenen Carlos Cuadras zu kämpfen. Und man muss wirklich sagen, dass hat er großartig gemacht. Cuadras stand mit vielen Eliteboxern in harten und engen Kämpfen. Für so einen jungen Mann, war das eine tolle Leistung. Nun stellt sich die Frage, wie weit kann es gehen? Potenziell ist er ein Kandidat um für Furore zu sorgen. Allerdings befindet er sich auch in einer sehr stark besetzten Gewichtsklasse, da warten Topmänner auf Franco. Einer dieser Topmänner kommt aus Thailand.

Wangek, besser bekannt als Sor Rungvisai, konnte 2017 sich auf die Landkarte setzen. Dort bezwang er niemand geringeren als p4p Roman „Chocolatio“ Gonzalez. Es folgte ein halbes Jahr später der Rückkampf, dort ging Gonzalez sogar krachend KO. Anfang 2018 bezwang er dann sogar Juan Francisco Estrada. Im Grunde war Sor Rungvisai am Olymp angekommen. Das ist inzwischen über 4 Jahre her, seitdem gab es lediglich das Rematch mit Estrada, weiterhin sucht man Topkämpfe vergeblich. Es ist dieses leidige Thema mit Thailändern. In ihrer Heimat werden ständig irgendwelche Nonames geklatscht. Ist irgendwie schade, der Mann hat wirklich was drauf.

Nun also endlich wieder ein international viel beachteter Kampf für Sor Rungvisai. Toller Kampf, Rodriguez ist noch ziemlich ungetestet, es gibt nahezu keinen besseren Boxer um Fragezeichen zu klären als der Thailänder. Das könnte eine tolle Schlacht werden.

Der DAZN Doubleheader (leider nur noch) gefällt mir auch richtig gut. Rodriguez fand ich sensationell gegen Cuadras. Da wehte ein Hauch von Lomachenko durch den Ring. Und er ist erst 22. Sky is the limit. Wangek bleibt mit 35 dagegen nicht so viel Zeit. Ein echter Crossroads Fight. Wangek ist hier ein echtes Fragezeichen. Die letzten beiden Fights waren nichtssagend. Was hat er also noch im Tank. Richtig geiler Fight!

Murodjon Akhmadaliev (10-0) vs. Ronny Rios (33-2) Superbantamgewicht

Es wird gekämpft um zwei Gürtel von Akhmadaliev. Version WBA (Super) und IBF. Die beiden Titel konnte er sich im Januar 2020 gegen Daniel Roman sichern. War ein äußerst knapper Kampf, ging auch als SD durch. Die beiden Titelverteidigungen waren dann auch eher Formsache für den hochveranlagten Usbeken. Nun wartet mit Rios eine etwas größere Aufgabe.
Ich muss gestehen, mir sagt Rios nicht viel. Irgendwie müssen wir uns all die Jahre konsequent aus dem Weg gegangen sein. Profi seit 2008, in den letzten Jahren allerdings nicht sonderlich aktiv. Zumindest nicht auf der großen Bühne. Seinen letzten Kampf sah ich allerdings, das war gegen Oscas Negrete im Februar letzten Jahres. Das war ein ungefährdeter Punktsieg. Wirklich erinnern kann ich mich auch nicht an den Kampf? Ich sah lediglich, dass dieser aktiv gescort wurde von mir.

Vom Gefühl her sollte sich Akhmadaliev hier durchsetzen. Er ist bei Matchroom, dürfte bei den Punktrichtern auch gut ankommen. Rios kann ich einfach nicht einschätzen, er hat größere Kämpfe in schöner Regelmäßigkeit verloren, das könnte ein weiteres Beispiel dafür werden. Vielleicht mag einer von Euch was zu Rios schreiben und dessen Siegeschancen erläutern?

Das ist ne Pflichtverteidigung der WBA. Akhmadaliev war zuletzt gegen Velasquez nicht so wahnsinnig gut. Muss man so sagen. Der Gegner war jetzt nicht so spannend und dafür überraschend gut. Vielleicht lag es daran. Rios hatte ich gegen Negrete jede Runde gegeben. Da kann man nichts gegen einwenden. Aber irgendwie fehlte so was besonderes. Da kann ich Dich auch gut verstehen, dass Du den kaum noch in Erinnerung hast. Hier muss er jedenfalls ne Schippe drauf legen. Die Favoritenrolle sollte jedenfalls klar verteilt sein, aber dank der eher schwächeren Vorstellung von Akhmadaliev zuletzt und der Tatsache, dass man Rios tendenziell eher unterschätzt, ist das auch ne sehr solide Ansetzung. Jedenfalls sind das so Cards für die ich gerne DAZN 30 € pro Monat überweise.
 

KRAFT&HERZ

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Finde der Sieger aus Jarrel „big baby“ Miller und Ariel „der Meerjungmann“ Esteban Bracamonte

muß gegen Dennis „DHL“ Lewandowski antreten.

Der Gewinner aus diesem Eliminator muß dann gegen Marco Huck boxen!


… so geht deutsches Matchmaking im Schwergewicht!


(Kampfname DHL bedeutet: Dennis Heavyweight League ...hat nix mit Paketboten zu tun)
 

Deontay

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Auch in dieser Woche wird geboxt. Schwerpunkt liegt in Australien, gleich zwei Events lassen sich finden. Briedis vs. Opetaia dürfte eindeutig der größte Kampf der Woche sein. Auffällig ist, dass wir keinerlei relevanten Veranstaltungen aus den USA haben. Von DAZN ist auch nichts im Angebot, dafür haben wir ein tolles nationales Duell. Die Bild überträgt im free-tv scheinbar 3 Kämpfe davon, darunter auch Jack Culcay. Zusätzlich ist eine großartige Südafrika-Veranstaltung vertreten.


Mittwoch, den 29.06.2022

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Liam Wilson (10-1) vs. Matias Carlos Adrian Rueda (37-1) Superfedergewicht

Die neue Boxwoche startet in down under. No limit Boxing lädt nach Brisbane ein, übertragen wird es auf Fox Australia, da finden sich einige Streams dazu. Im Hauptkampf geht es um den WBO International Titel. Wilson ist durchaus ein hoffnungsvoller junger Mann in Australien. Guter Amateurbackground, moderate 26 Jahre noch, scheint Punch mitzubringen und schon die Nummer 15 der Welt auf Boxrec. Das liest sich durchweg stark, bis auf die Tatsache, dass er gegen Joe Noynay KO gegangen ist. Gleich in 3 Runden war er am Boden und wurde folglich dann irgendwann auch rausgenommen. Es erfolgte das Rematch, Noynay hat über 4 KG(!) zu viel auf die Waage gebracht, der Kampf fand trotzdem statt und Wilson hat kurzen Prozess gemacht. Eine sehr gute Reaktion also auf die erste Niederlage seiner Karriere. Nun stellt sich die Frage, war das ein Ausrutscher, oder verfügt er über schwächere Nehmerqualitäten?

Die Frage könnte Rueda durchaus beantworten. Zugegebenermaßen verfügt der gute Rueda über einen eher schwächeren Kampfrekord. Die meisten seiner Gegner kennt man nicht, zumindest ergeht es mir so. Immerhin haut er die alle aber KO, so kommt er auf über 84% KO-Quote im Superfedergewicht, das ist wirklich stattlich. Zuhauen kann Rueda scheinbar ganz gut, also ist das gegen Wilson vielleicht nicht so uninteressant. Im Juli 2016 hat Rueda sich in den USA an Oscar Valdez versucht, ist in der zweiten Runde KO gegangen. Ansonsten gab es neulich einen SD-Sieg über Miguel German Acosta, sonderlich souverän liest sich das nicht. Über die Punkte wird das gegen Wilson wohl nichts werden, er muss auf seinen Punch setzen und Wirkungstreffer erzielen.

Der Fokus liegt definitiv auf Wilson. Er ist bei der WBO die Nummer 5, Rueda ist dort die Nummer 8, deshalb wohl auch diese Ansetzung hier. Langsam bringt man sich also in einer absoluten Topposition bei der WBO. Wenn Wilson sich gut macht, könnte er womöglich auch ein Kandidat für einen Kamobosos-Fight sein, immerhin ist dieser nur eine Gewichtsklasse darüber. Wäre wünschenswert für das Boxen in Australien, wenn sich dort also noch weitere spannende Personalien finden lassen.


Paulo Aokuso (1-0) vs. Robert Berridge (30-8-1) Halbschwergewicht

Im Co-Mainevent erwartet uns Paulo Aokuso. Er ist ebenfalls ein hoffnungsvoller Mann, konnte bei den olympischen Spielen von Tokio überzeugen und kam in die Runde der letzten 16. Das ist schon ein ziemlicher Achtungserfolg, nun also der Schritt in das Profilager. Die Erwartungshaltung ist nicht gering, das merkt man auch in der Aufbauphase von Aokuso, mit Berridge wartet ein erfahrener Kämpfer für den zweiten Profikampf.

Berridge stand mit vielen namenhaften Gegnern schon im Ring. 2015 ist er mit Thomas Oosthuizen 12 Runden um die IBO-WM gegangen. Ein Jahr später erfolgten 10 Runden in Kanada gegen Eleider Alvarez. Berridge wird allerdings nicht mehr jünger, ist inzwischen 37 und verlor in letzter Zeit auch vorzeitig. Einmal gegen Bivol 2017 in Russland, im letzten Jahr dann gegen Issac Hardman in der letzten Runde noch. Hardman kann allerdings ziemlich kräftig zuhauen. Auch wenn die Tendenz eine negative bei Berridge ist, er auch nicht mehr das Leistungsvermögen von 2015 haben dürfte, so ist er dennoch ein erfahrener Gegner. Für den zweiten Profikampf von Aokuso ist das sicherlich ziemlich interessant, die Ansetzung gefällt mir.


Benjamin Hussain (5-1) vs. Wes Capper (22-4-1) Mittelgewicht

Auch hier haben wir eine knifflige Aufgabe für die potentielle a-side. Hussain war ebenfalls ein guter Amateur, der Aufbau läuft flott an. Im Oktober 2020 gab es eine Niederlage gegen Ben Mahoney. Im Kampf hat er mehrere Zähne verloren und sich den Kiefer gebrochen, es folgte somit der Abbruch vom Ringarzt. Das sah wirklich übel aus. Ist halt auch die Frage, ob man solch junge Leute direkt in das Feuer schicken muss? Inzwischen hat er weitere Erfahrungen gesammelt und bekommt es mit Capper zu tun.
Capper ist ein ziemlich ordentlicher Mann. Im März 2018 gab es ein Unentschieden gegen den ewigen Sam Soliman (der übrigens am Sonntag ebenfalls boxt). Im September 2019 noch eine SD-Niederlage gegen Emmanuel Carlos. Mit der Erfahrung wird er es Hussain sicherlich nicht einfach machen, das könnte ebenfalls ein guter Kampf werden.

Der Gesamteindruck des Events ist ziemlich vielversprechend. Ich werde mir, sofern zeitlich einrichtbar, es anschauen.


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Masayoshi Hashizume (19-0-2) vs. Kosei Tanaka (16-1) Superfliegengewicht

Eine Veranstaltung von Phoenix Promotions, gekämpft wird in Tokio. Im Hautkampf erwartet uns die oben genannte Paarung um den WBO Asia Pazifik-Titel. Das ist für die jeweilige Platzierung immer ziemlich entscheidend. Tanaka hat eine lange WBO-Vergangenheit. 2015 wurde er WBO-Weltmeister im Minimumgewicht. Dezember 2016 dann im Halbfliegengewicht. Keine 2 Jahre später im Fliegengewicht, im Dezember 2020 erfolgte der Angriff im Superfliegengewicht, diesen konnte Kazuto Ioka allerdings erfolgreich abwehren, er schlug Tanaka sogar vorzeitig. Gegen Sho Ishida gab es dann den ersten Erfolg in der neuen Gewichtsklasse, allerdings war der Kampf scheinbar sehr eng, ging als SD in die Wertung.
Der Verdacht liegt eben nahe, dass Tanaka sich in der neuen Gewichtsklasse gewissermaßen übernimmt. Auf der anderen Seite ist er langjähriger Weltmeister, dennoch moderate 27 noch und hat mit Ioka + Ishida gute Leute herausgefordert. Hashizume ist ein weiterer ordentlicher Mann, zumindest erscheint es mir so. Ich habe Hashizume noch nie gesehen, kann dazu nicht viel schreiben. Immerhin noch ungeschlagen, die Nummer 12 bei der WBO. Ist sicherlich eine weitere Standortbestimmung für Tanaka in der neuen Gewichtsklasse.

Ansonsten haben wir auf der weiteren Undercard noch die Paarung zwischen Yoshiki Minato und Yasuhiro Kanzaki um die japanische Meisterschaft ebenfalls im Superfliegengewicht. Das liest sich spannend. Leider wird man davon nur wenig sehen, es ist eben das leidige Thema in Japan. Es läuft wohl auf Abema, da benötigt man neben eine Mitgliedschaft noch ein VPN + einen anständigen Übersetzer. Dort werden wirklich sämtliche Hürden aufgebaut damit bloß nichts ins Ausland geraten kann.


Donnerstag, den 30.06.2022

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Georges Ory (14-3-1) vs. Rosendo Hugo Guarneros (19-4-2) Superfliegengewicht

Eine Veranstaltung aus Angers, gekämpft wird im Hauptkampf um die IBO-WM im Superfliegengewicht. Ich halte zwar nicht sonderlich viel von der IBO, aber wenn der Verband sportlich gute Paarungen (halt 3 Level niedriger) verspricht, warum nicht?

Ory hat schon fleißig Titel in seiner Karriere gesammelt. Angefangen im Juli 2017 mit der französischen Meisterschaft, über den EBU EU Titel im März 2018 bis hin im Oktober dann den regulären Europameistertitel der EBU über Josh Wale. Das sind durchaus gute Erfolge für Ory. Scheint mir auch sehr viel Eigenständiges aufzubauen in Frankreich, er wird auch der local hero in Angers sein. Allerdings wartet auf Ory nun ein ziemlicher Brocken als Gegner mit Guarneros. Seine letzten 3 Kämpfe hießen Esteban Bermudez und 2x Tommy Frank in England. Alle Kämpfe hat er gewinnen können. Das ist eine ziemliche Ansage! Für mich geht Guarneros auch als Favorit ins Rennen hier, aber er hat ein Auswärtsspiel und Ory ist zumindest ein sehr toughes Kerlchen. Spannende Ansetzung


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Emmany Kalombo (15-1) vs. Rayton Okwiri (7-0-1) Superweltergewicht

Das hier ist die 18. Auflage der ESPN Africa Boxing aus Südafrika, Johannesburg. Sehr schön! ESPN versucht global eben vertreten zu sein, warum also dann nicht auch in Afrika? Ein äußerst lebendiger (Kulturen und Tierreich) und abwechslungsreicher Kontinent, ESPN garantiert dazu eine tolle Übertragung. Das pusht die afrikanischen Boxer imho sehr. Das Event kann man auf Fightbox HD sich anschauen in Deutschland. Filmbox gibt es für 5$ im Monat, dort ist Fightbox wohl auch enthalten. Die ersten 7 Tage sind kostenlos. Ansonsten ist Fightbox auch im Premium-Angebot von Waipu.tv empfangbar.

Kalombo ist ein guter Mann, hat all seine 15 Siege auch vorzeitig erringen können. Da waren teilweise auch solide Namen dabei, zum Beispiel Nkululeko Mhlongo. Diesen hat er in der fünften Runde KO gehauen, Kalombo muss wirklich einen ausgeprägten Punch haben. Im April 2021 bekam er seine große Chance und durfte sich bei der Usbekistan-Veranstaltung auf DAZN präsentieren gegen Israel Madrimov. Dort hat er sich ordentlich präsentiert, 1-2 Runden sogar gewonnen und per Punkturteil verloren. Weltmeister wird Kalombo vielleicht nicht mehr im Leben, aber er kann für viele Gegner sehr gefährlich werden.

Okwiri ist im Profiboxen noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, lediglich die 228 auf Boxrec noch. Man sollte sich davon aber nicht täuschen lassen, Okwiri ist ein sehr guter Amateurboxer gewesen. Er war Teilnehmer der World Series of Boxing und ebenfalls Olympionike von Rio 2016. Dort hat er sogar sensationell Andrey Zamkovoy herausgeworfen. Zamkovoy war Bronzesieger der Spiele von London und wurde nach Rio noch Weltmeister bei den Amateuren. Wir sprechen hier durchaus vom Eliteniveau. Das macht Okwiri sehr interessant, er dürfte rein technisch Alles mitbringen um siegreich zu sein. So durfte er auch schon 2x sich in den USA präsentieren. Kalombo wird man physisch nicht bezwingen können, die einzige Chance besteht wirklich über das technisch feine Boxen. In der Theorie dürfte Okwiri das mitbringen, die Ansetzung ist sehr spannend!


Thulani Mbenge (18-1) vs. Idd Pialari (30-7-1) Weltergewicht

Ebenfalls auf der Veranstaltung vertreten ist Mbenge. Mbenge gehört zu den besten Boxern in Afrika und ist selbst in Deutschland ein geläufiger Name. So hat er im Juli 2019 gegen Sebastian Formella um die IBO-WM boxen dürfen. Es war ein enger Kampf wo beide zu überzeugen wussten. Formella hat sogar im Kampf gewackelt. Mbenge ist ein ziemlich harter Puncher, er hatte lediglich den Nachteil, dass Formella eben über massive Nehmerqualitäten verfügt. Andere wären vielleicht gefallen im Kampf. Zuletzt gab es Juni 2021 einen Sieg über Jabulani Makhense. Diesen konnte er in der dritten Runde stoppen, Mbenge bewies damit eindrucksvoll, dass er noch immer ein gefährlicher Puncher ist.

Über jenen Makhense laufen wir gleich noch einmal über den Weg, dazu gleich mehr. Pialari ist die Nummer 1 von Tansania auf Boxrec. Definitiv ein erfahrener Mann, stand schon gegen viele gute Gegner im Ring. Zum Beispiel in Monaco gegen Kudratillo Abdukakhorov usw. Diese Kämpfe hat er dann zumeist auch vorzeitig verloren. Mbenge ist auch ein Puncher mit internationalem Format, mir fehlt es etwas an Fantasie… wie Pialari hier nicht vorzeitig verlieren sollte. Jedenfalls ist mit Mbenge ein spannender Mann auf der Card.


Jabulani Makhense (12-1) vs. Paul Kamanga (23-2) Weltergewicht

Hier haben wir den oben erwähnten Makhense. Makhense gilt in Afrika als stakes Talent, er hat das Potential für höhere Aufgaben. Er scheint wohl auch bei DiBella unter Vertrag zu stehen. Im September 2019 konnte er Marios Matamba bezwingen. Im letzten Jahr dann eben seine erste Niederlage gegen Mbenge, das muss kein Untergang bedeuten, Makhense wird allerdings liefern müssen, wenn es um höhere Sphären gehen soll.

Paul Kamanga war einst in einer ähnlichen Ausgangssituation. Er war mit Anfang 20 schon ziemlich gut gerankt, zum Beispiel in den Top 15 der WBA. Im Jahr 2016 durfte er in Russland 12 Runden gegen Aslanbek Kozaev kämpfen, den Kampf verlor er knapp nach Punkten. Danach erfolgten 3 Kämpfe auf der Insel. Darunter auch eine vorzeitige Niederlage gegen Ohara Davies. Seitdem war er auch nicht mehr wirklich aktiv, seine Karriere ist etwas ins Stocken geraten. Dennoch sollte man Kamanga nicht abschreiben, er ist moderate 28 Jahre noch und kann bei einem Sieg über Makhense sich wieder in den Fokus boxen. Für beide Boxer ist das gewissermaßen ein wegweisender Kampf. Für wen geht es wieder nach oben? Spannende Ansetzung.


Gift Bholo (9-11) vs. Hannock Phiri (4-0-1) Superleichtgewicht

Er ist wieder zurück! Gift Bholo, die südafrikanische Frohnatur. Dieser Mann steht durchgehend im Training. Für Gift ist das Training nicht minder wichtig als der eigentliche Kampf. Seine Passion treibt ihn an, und er wird von Kampf zu Kampf, von Jahr zu Jahr besser. Wer weiß, vielleicht wird er mit 45 noch Weltmeister? Die Vorbereitung verlief gut, er hat sich knallharte Sparringpartner ausgesucht. So zum Beispiel auch diese junge Nachwuchshoffnung:

Dieses Sparring wird eventuell auch benötigt, mit Phiri wartet eine Wundertüte die eventuell über Punch verfügen könnte. Besonders viel kann man zu Phiri nicht schreiben. Er stammt aus Malawi, eines der ärmsten Länder des schon wenig reichen Kontinents. Bekam neulich in Tansania die Gelegenheit gegen Salimu Jengo zu boxen. Das war durchaus auch ein Top 100 Mann im Superleichtgewicht, da holte er ein Unentschieden. Die restlichen 4 Kämpfe dann vorzeitig erzielt. Es ist jedenfalls schön, dass so Boxer aus Malawi über ESPN Africa sogar eine Plattform/Börse erhalten können. Phiri ist 119 Plätze über Bholo gerankt, bei einem Sieg könnte er in die Top 100 vorstoßen. Gute Aussichten für den jungen Mann. Es wird sicherlich äußerst schwer für Bholo werden, aber solche Herausforderungen möchte man doch als wahrer Sportmann, nicht wahr? Das wird sicherlich ein grandioser Kampf!

Insgesamt eine großartige Veranstaltung auf ESPN Africa. Das ist qualitativ ein unfassbar hohes Niveau. Definitiv die stärkste Card der 18 Veranstaltungen. Das kann wirklich Kultcharakter entwickeln. Es wäre einfach sehr schön, wenn sich eine Serie etabliert, wo junge Menschen aus Afrika ihr Talent beweisen können, im Rahmen einer international professionellen Übertragung. Für mich ein Highlight dieser Boxwoche.



Freitag, den 01.07.2022

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Rene Mark Cuarto (20-2-2) vs. Daniel Valladares (25-3-1) Minimumgewicht

Eine Veranstaltung von Bxstars, gekämpft wird in Monterrey, Mexiko. Ich habe versucht noch eine Veranstaltung in Europa hervorzuheben, aber es fand sich nicht wirklich etwas Erwähnenswertes. Dann kommen wir eben direkt zum Highlight des Freitags, das ist nämlich ein Weltmeisterschaftskampf, Version IBF.

Jenen IBF-Titel konnte Cuarto gegen Pedro Taduran erhalten. Im Februar 2021 gab es ein äußerst knappes Punkturteil für Cuarto, ein Jahr später ebenfalls. Hübscher Erfolg, das macht Cuarto nun auch in Mexiko interessant. Valladares hat sich um die WM schon bemüht, das war im Februar 2020 gegen jenen Taduran. Der Kampf wurde nach einem Kopfstoß Unentschieden gewertet nach 4 Runden. Pech für Valladares, das genügt als Herausforderer natürlich nicht. Im September 2019 gab es einen guten Erfolg über Christian Araneta, ansonsten liest sich das eher bescheiden. 2 Niederlagen in Mexiko, zuletzt dann eine denkbar knappes Punkturteil über Jose Javier Torres. Torres wurde vor 3 Jahren noch gestoppt. Besonders souverän ist das nicht von Valladares.

Wirklich weltmeisterliches Niveau haben beide nicht so wirklich, das hat aber dann auch einen gewissen Reiz, weil sich die Paarung ausgeglichen liest. Cuarto ein Unentschieden über Jayson Vayson im Rekord, er könnte boxerisch etwas mehr draufhaben als Valladares. Auf der anderen Seite ist es ein Auswärtsspiel. Sehr interessanter Kampf.


Christian Medina Jimenez (19-3) vs. Alejandro Espinoza Tinoco (18-2) Bantamgewicht

Auf der Undercard soll noch dieser spannende Kampf stattfinden. Beide Boxer haben wohl ein ähnliches Niveau. Für mich immer einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um gute Paarungen geht. In erster Linie müssen die Kämpfe auf Augenhöhe stattfinden, dies ist hier scheinbar gegeben.

Beide Boxer fahren die WBC-Schiene. Espinoza hat schon einige Titelchen abgreifen können, zuletzt den WBC-Latino Titel. Im Oktober 2021 verlor er einen Kampf via SD in der dominikanischen Republik gegen Felix Montenegro. Ich habe den Kampf nicht gesehen, die Niederlage ist allerdings wohl mit Vorsicht zu genießen. Ansonsten findet sich noch eine MD-Niederlage im Kampfrekord. Meine These, wenn Espinoza einen starken Promoter im Rücken hätte, könnte er auch noch gänzlich ohne Niederlage auskommen. Medina ist noch 22 Jahre jung, hat sich einen WBC-Youth Titel sichern können. Kampfrekord ist ziemlich leer, es gibt allerdings einen guten Erfolg über Hector Robles Salas vom Juni 2021. Ansonsten ist Medina 3 Jahre ungeschlagen.

Beide Boxer befinden sich bei der WBC in den Top 40, zumindest Stand Februar ^^ Meine Recherche hat bei der WBC nur Rankings vom Februar ergeben, dafür kann man drölf Gürtel zwischen 1.500 – 10.000 $ bestellen. Jedenfalls werden wohl beide Boxer in den Top 40 sein, das könnte also ein Türöffner werden um langsam in die relevanten Top 15 vorzustoßen. Medina verfügt scheinbar über etwas Punch und dürfte als a-side in den Kampf gehen, rein sportlich sollte man allerdings Espinoza nicht unterschätzen. Gute Paarung.
Vielleicht noch erwähnenswert. Der Doppelolympiasieger Roniel Iglesias wird ebenfalls seinen zweiten Profikampf bestreiten. Sein Gegner hat imho allerdings nicht gerade ein ansprechendes Format.


Samstag, den 02.07.2022

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Mairis Briedis (28-1) vs. Jai Opetaia (21-0) Cruisergewicht

Eine Veranstaltung von D&L Events, gekämpft wird in Queensland, Australien. Wasserman ist durch Briedis eben auch involviert. Es geht um Briedis IBF-Titel inkl. the ring Titel. Das dürfte der Kampf der Woche sein. Briedis wird auch als klare Nummer 1 in der äußerst schwach besetzten Gewichtsklasse angesehen. Erlebte man einen gewissen Hype noch zu den WBSS-Zeiten, ist man aktuell davon weit entfernt. Umso vielversprechender kann also Opetaia erscheinen, frisches Blut benötigt die Gewichtsklasse zwingend.
Briedis kennt man natürlich. Hat an der WBSS teilgenommen, knapp an Usyk gescheitert. In der zweiten Auflage, die völlig irrelevant war, konnte er sie gewinnen. Im Gedächtnis blieb eigentlich nur der Glowacki-Skandalkampf. Besonders sympathisch war das vom Polizisten Briedis nicht. Er ist durchaus mit allen Wassern gewaschen. Zuletzt gab es im Oktober 2021 einen vorzeitigen Sieg über Artur Mann. Der Kampf war jetzt keine gute Standortbestimmung. Briedis war in den letzten 2 Jahren nicht sonderlich aktiv, dazu mit 37 Jahren auch nicht mehr der jüngste Athlet. Hinzu kommt, dass er zwei Coronaerkrankungen im Vorfeld durchlaufen hat. Gewisse Fragezeichen kann man da schon hinter Briedis setzen.

Opetaia blickt auf eine ordentliche Amateurlaufbahn zurück. So nahm er 2012 bei den olympischen Spielen von London teil. Mit damalig 17 Jahren ist er historisch betrachtet der jüngste australische Teilnehmer (im Boxen) aller Zeiten. Bei den Profis lief es auch gut an, so finden sich inzwischen vorzeitige Siege über Benjamin Kelleher und Mark Flanagan. Die beiden muss man erst einmal stoppen. Opetaia ist ein punchstarker Southpaw, und könnte somit Briedis durchaus gefährlich werden. Puncher gegen Puncher, das verspricht eine gute Konstellation zu sein. In Australien ist das ein ziemlich großes Ereignis, im PPV natürlich für umgerechnet ca. 40€, in Europa gibt es das für 10$ auf Fite. Gutes Angebot.


Joel Camilleri (22-7-1) vs. Koen Mazoudier (9-2) Superweltergewicht

Auf der Undercard findet sich noch diese solide Paarung. Es handelt sich hierbei um ein Rematch. Im ersten Aufeinandertreffen ging es sehr eng daher. Camilleri kam aus einem starken Sieg über Luke Woods, er konnte durchaus als Favorit gegen Mazoudier bewertet worden sein. Ziemlich toughes Kerlchen, hat noch nie vorzeitig verloren, derweil mangelte es nicht an Qualität bei der Gegnerschaft. So verlor er zum Beispiel im Mai 2019 gegen Tim Tszyu. Mazoudier hingegen hat gegen jenen Luke Woods verloren. Quervergleiche sind im Boxen nicht immer hilfreich. Beide Boxer sind unter den Top 100 bei Boxrec gelistet, dürfte ein spannender Kampf werden.

Auf der weiteren Undercard findet sich noch Faris Chevalier gegen Conor Wallace. Chevalier ist durchaus ein Topmann, Nummer 14 bei Boxrec. Dieses Niveau kann Wallace wohl nicht ganz erreichen. Grundsätzlich dennoch eine solide Ansetzung. Issac Hardman meldet sich zurück nach seiner KO-Niederlage gegen Zerafa. Die Card hat dann noch einige ausgeglichene Kämpfe zu bieten im kleineren Rahmen. Es mangelt vielleicht etwas an großen Namen, aber grundsätzlich ist das eine ordentliche Card.


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Evgeny Shvedenko (15-0) vs. William Scull (18-0) Supermittelgewicht

Eines der spannendsten Events global betrachtet wird in Erding stattfinden. Agon Sports und Fächer Sports schicken ihre beiden vielversprechendsten Fighter in den Ring, die Veranstaltung wird eine Kooperation sein. Finde ich persönlich gut, so kann man auch leichter eine starke Qualität für die Undercard gewähren. Übertragen wird es auf BildTV, also haben wir endlich Mal wieder einen fight im Free-TV, und dieser hat es definitiv verdient! Beworben wird es mit dem „Kampf des Jahres“. Hält der Kampf… was er verspricht?

Die Chancen sind definitiv gewährleistet. Rein technisch betrachtet dürfte diese Ansetzung vielleicht die beste Paarung in Deutschland abbilden. Ich sehe nicht zwingend, dass eine noch größere Paarung in Deutschland kommen wird. Man müsste dann vermutlich noch Huck vs. Kabayel ansetzen, davon ist nicht auszugehen. Rein sportlich ist der Kampf ebenfalls sehr wertig, hier geht es um einen IBF-Final Eliminator. Das würde in der Theorie bedeuten, dass hier der nächste Gegner von Canelo ermittelt wird! Dieses Vorhaben keimt in Shvedenko schon seit einigen Jahren, leider sollte es nie der Fall sein. Eine kleine Chronologie:

Zunächst sollte Shvedenko den IBF Eliminator gegen Aidos Yerbossynuly bestreiten, der fiel allerdings durch eine Corona-Erkrankung aus. Mit Vladimir Shishkin gab es eine erneute Ansetzung, ebenfalls kam Corona dazwischen. Im Oktober 2021 sollte es dann endlich soweit sein, Ex-Champ Caleb Truax sollte in Deutschland kämpfen. Daraus wurde ebenfalls nichts! Es war sehr sehr bitter für Shvedenko, der ein sympathisches Kerlchen ist und sich mit so viel Unglück widerfahren sah. Jetzt im vierten Anlauf soll es wirklich funktionieren, mit Scull hat man auch einen Agon Sports-Kämpfer vor den Fäusten. Scull ist gebürtiger Kubaner, wurde 2020 von Agon inkl. eines kubanischen Trainers verpflichtet. Seine Vita ist durchaus beeindruckend, 380 Amateurkämpfe, kubanischer Meister usw. Sein bester Sieg dürfte in Argentinien über Sebastian Horacio Papeschi gewesen sein. Papeschi hat im Anschluss den starken Marcelo Esteban Coceres bezwungen. In Deutschland gab es noch die großen Gegner nicht, das soll sich hiermit ändern.
Nach dem Briedis-Kampf ist das hier ganz klar der Kampf der Woche. Man spottet ja teilweise schon über das nationale Boxniveau, und wenn dann zwei solch starke Boxer nun in Bayern kämpfen, auch wenn sie gebürtig nicht aus Deutschland stammen, dann sollte man das auch wahrnehmen. Das wird international sicherlich auch Beachtung finden.


Petro Ivanov (15-0-2) vs. Robert Talarek (26-14-3) Supermittelgewicht

Die Undercard bietet noch weitere gute Kämpfe, zum Beispiel diese Paarung. Ivanov ist eines der zahlreichen ukrainischen Talente von Fächer Sports. Da hat man gutes Niveau verpflichtet. Problem natürlich, leicht vermarktbar sind sie in Deutschland nicht. Ivanov kommt aus guten Siegen. Er hat in Frankreich Louis Toutin stoppen können. Im Oktober 2020 stoppte er Yildirim-Bezwinger Yusuf Kanguel innerhalb von 4 Runden. Das ist schon ein richtig starkes Niveau.

Talarek ist ein äußerst erfahrener Mann. Trotz des Kampfrekorder sollte man Talarek nicht unterschätzen, er hat schon ein gutes Niveau, ist äußerst tough. Immerhin auch unter der Top 100 von Boxrec. Hat im April 2019 Patryk Szymanski zerstört. Das war ein übler Firefight. Es ist nicht davon auszugehen, dass Ivanov so schnell durch Talarek vorbeigehen kann. Talarek hat gute Erfahrungen in Deutschland sammeln können. 3 Siege, u.a. Gökalp Özekler KO gehauen im Dezember 2016. Inzwischen 39 Jahre alt, es wird auf Ivanov ankommen. Möchte er sich einen harten Fight liefern, oder doch Talarek konsequent entziehen? Ausboxen kann man Talarek jedenfalls.


Simon Zachenhuber (16-0) vs. Mbemba Miesi (8-6-4) Mittelgewicht

Simon Zachenhuber ist durchaus ein Name in Deutschland. Durch seine Präsenz beim TV-Format „let´s dance“ hat der Bayer sich national einen Namen gemacht. Boxer gehören inzwischen in Deutschland nicht wirklich zu den Promis. Das ist jedenfalls eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Profikarriere. Zachenhuber bringt auch einige Fans mit, vorwiegend auch weiblicher Prägung. Rein sportlich hingegen hat er noch nicht sonderlich viel vorzuweisen. Zuletzt gab es einen KO-Erfolg über Maurice Morio. Da machte Zachenhuber einen guten Eindruck, die Trainingsfortschritte sind zum Tragen gekommen. Ursprünglich sollte er nun den Hauptkampf gegen Alexander Pavlov bestreiten, was eine gute Ansetzung gewesen wäre, dieser musste jedoch durch eine Verletzung kurzfristig absagen, nun wurde es Miesi.

Bei Miesi gab es noch nie einen vorzeitigen Kampfverlauf. Ich sah noch nie was von Miesi, allerdings zeigt der Kampfrekord zu Zachenhuber eine Parallele auf. Gegen Mevludin Suleymani haben beide gekämpft. Miesi hat zum Beispiel Suleymani bezwingen können, Zachenhuber glückte das nur via MD. Ich würde Miesi als unangenehm wohl verorten wollen, das wird kein Selbstläufer. Es kann durchaus sein, dass Miesi der stärkste Gegner in der Karriere von Zachenhuber sein wird. Wenn der Pavlov-Kampf noch nachgeholt werden sollte, dann ist das ein guter Test zuvor. Hoffentlich wird diese Paarung aber nicht der Hauptkampf nun sein.


Die restliche Undercard

Da wird noch einiges geboten. Jack Culcay wird in den Ring steigen. Sein Gegner ist der Italiener Emanuele Cavallucci. Zäher Mann, hat manche Niederlagen enger gestalten können. Es ist immer positiv Culcay im Ring zu sehen, seit Baraou (August 2020) war das nur einmal der Fall.
Karen Chukhadzhian boxt im Weltergewicht um den IBF-Interconti Titel von Blake Minto. Minto hat sich diesen im März gegen Justin Frost gesichert. Guter Erfolg, gegen den Ukrainer (Nummer 23 auf Boxrec) wird das aber wohl kaum was werden können. Bei Chukhadzhian wird man sehen müssen. Er ist aktuell die Nummer 4 bei der IBF, könnte zumindest auf Platz 2 springen. Jaron Ennis ist die aktuelle 1, die wird man wohl kaum herausfordern wollen, Mal schauen was das wird.

Bei den Damen geht es noch um die EBU Europameisterschaft zwischen Michelle Klich und Delphine Mancini. Klich ist noch 23 Jahre jung, bekommt nun ihre erste starke Gegnerin. Mancini blickt auf eine erfolgreiche Amateurkarriere zurück. So holte sie 2018 zum Beispiel Silber bei den Europameisterschaften von Sofia. Das dürfte ein richtig guter Kampf werden, leider scheint die Bild das nicht zu übertragen. Schade!


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Joe Joyce (13-0) vs. Christian Hammer (27-9) Schwergewicht

Eine Veranstaltung von Frank Warren, gekämpft wird in der Wembley Arena. Die läuft zeitgleich zum Erding-Event, hoffentlich entscheiden sich einige für die nationale Veranstaltung. Vermutlich wird es auch keine legale Möglichkeit geben den Kampf zu sehen. Joyce kennt man natürlich, gehört klar zu den Top 10 im Schwergewicht. Zuletzt gab es ein paar Verletzungen an der Hand, die bereitete Schwierigkeiten. Nun möchte man mit Hammer sich noch ein paar Runden wohl holen. Die interessanteste Frage wird wohl lauten, ob die Hand hält.

Ansonsten ist die Paarung natürlich völlig obsolet. Nichts gegen Hammer, er verdient sich sein Geld ehrlich. Stellt sich den besten Gegnern weltweit, versucht über die Runden zu kommen. Für den neutralen Zuschauer ist das aber nicht gerade feurig. Der Kampf wird vollkommen einseitig verlaufen. Hammer wird nur darauf bedacht sich zeigen… zu vermeiden. Joyce baut gerne viel Druck auf, vermutlich wird das vorzeitig ausgehen. Joyce wird 37 Jahre im September, die großen Kämpfe müssen folgen, Hammer ist leider ein ziemliches Debakel. Ich kann der Paarung nichts abgewinnen. Stellt man Hammer gegen hungrige Prospects, dann ist das in Ordnung. Joyce gehört zu dieser Kategorie nicht.


Jason Cunningham (31-6) vs. Zolani Tete (29-4) Superbantamgewicht

Gekämpft wird u.a. um den Commonwealth Titel. Cunningham hat ein richtig starkes Boxjahr 2021 zu verzeichnen. Gamal Yafai und Brad Forster konnte er bezwingen. Davon war nicht zwingend auszugehen. So konnte er auch den Europameistertitel sichern. Auf Boxrec inzwischen schon in den Top 20. Vermutlich befindet sich Cunningham aktuell in dessen Prime, von daher sollten nun die größeren Namen auch folgen. Den Anfang macht Tete.

Tete ist durchaus ein großer Name, zumindest war er das Mal. Er begann seine Karriere im Fliegengewicht, wurde dann im Superfliegengewicht Weltmeister der Version IBF. Im Bantamgewicht dann später noch IBF und WBO. Da finden sich auch starke Siege, zum Beispiel über Paul Butler. Im November 2019 erfolgte dann ein Abschuss von Casimero. Seitdem wurde es still um Tete, ein Aufbaukampf in Südafrika erfolgte noch im Dezember 2021. Das ist jetzt natürlich eine ziemliche Wundertüte. Nimmt er sich noch den Payday mit, oder wird er sportlich wieder an alte Tage anknüpfen können? Die Vorzeichen der beiden Boxer könnten nicht unterschiedlicher verlaufen. Tete wird jedenfalls im Superbantamgewicht nun kämpfen, das könnte ein weiterer Fakt gegen ihn sein. Ist jedenfalls eine durchaus interessante Begegnung.


Callum Johnson (20-1) vs. Igor Mikhalkin (24-3) Halbschwergewicht

Diese Paarung erwartet uns noch um den WBO Global-Titel. Etwas, was die Welt nicht braucht. Johnson bekam 2018 die Gelegenheit um die WM zu boxen gegen Beterbiev. Nach 4 Runden ging er KO. Zuletzt hat er sich ziemlich abgemüht mit dem Usbeken Server Emurlaev. Mit 36 Jahren ist er vermutlich schon im Alter wo die Leistungskurve eher nach unten zeigt. Bei Mikhalkin schaut es mit 37 Jahren wohl nicht anders aus. Er ist durchaus ein Topmann gewesen. Europameister, dann 2017 IBO-WM über Thomas Oosthuizen geworden. Im Jahre 2018 erfolgte dann die ganz große Bühne, er boxte in den USA um die Weltmeisterschaft gegen Kovalev, zeigte sich dort tapfer, wurde allerdings nach 7 Runden blutig aus dem Kampf genommen.

Zuletzt sah ich Mikhalkin im September 2021 um die Europameisterschaft kämpfen gegen Mathieu Bauderlique. Puh, das war ein richtig harter Kampf für den Hamburger, er musste viel nehmen und hat dann auch den Ausgang gewählt. Da war in Frankreich nichts zu holen. Nun stellt sich eben die Frage, was Mikhalkin noch im Tank hat? Ist er bereit noch einmal in die große Schlacht zu ziehen, oder ergibt er sich mittlerweile dem Schicksal und sucht das Geld? Nachdem Bauderlique-Kampf würde ich ihm das nicht verübeln. Jedenfalls würde ich Johnson auch nicht so stark wie Bauderlique einschätzen, etwas mehr dürfte für Mikhalkin schon rausspringen können.
Es gab schon bedeutend schwächere Cards von Warren.

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Lucas Bahdi (11-0) vs. Diego Fabian Eligio (22-7-1) Leichtgewicht

Eine Veranstaltung von Lo Greco Promotions, das ist der ehemalige Profiboxer Phil Lo Greco. Gekämpft wird an den Niagara-Fällen, Kanada. Die Veranstaltung wird es auf Fite + zu sehen geben, im Abo für 5 $ im Monat. Von daher nehme ich die Card auf, es gibt ja auch keine wirkliche Gegenveranstaltung. Schön also, dass hier noch was geboten wird.

Bahdi ist durchaus ein interessanter Mann. 11 Kämpfe, 11 Siege, 11 durch KO innerhalb von 18 Runden. Nun kann man einwerfen, dass die Qualität der Gegnerschaft beschaulich war. Ja, dennoch muss man die erst einmal so wegbomben. Bahdi scheint einen guten Punch mitzubringen, was passiert also, wenn er auf Kinn trifft? Diese Frage könnte Eligio beantworten. In 30 Kämpfen, bzw. fast 200 Runden.... und dabei 7 Niederlagen, ist der Mexikaner noch nie vorzeitig gestoppt worden. Und da war durchaus auch Qualität bei der Gegnerschaft vorhanden. So ist er im Juli 2019 mit dem amtierenden Europameister Yvan Mendy in Frankreich 12 Runden gegangen. Da kamen sogar 2x 112-116 in die Wertung, scheint ein durchaus enger Kampf gewesen zu sein. Das ist schon ein ordentliches Niveau was Eligio mitbringt.
Von daher finde ich die Ansetzung durchaus interessant, weil ich glaube, dass Bahdi mit Eligio vielleicht einen gewissen Realitätscheck erfahren könnte, zumindest was die Rundendauer anbelangt. Und dann wird man sehen, wie heiß er wirklich ist, und ob er zukünftig auch Platz in einer potentieller whatchlist haben sollte. Gekämpft wird übrigens um den NABA-Titel, das ist auch ganz nett.

Ansonsten ist die Undercard ziemlich leer. Das Muster eindeutig, unerfahrene a-side aus Kanada trifft auf rote mexikanische Rekorde. Zwei geben ihr Debut, zumindest hebt sich dann der Hauptkampf qualitativ ordentlich ab :D


Wie schaut Euer Wochenplan aus? Und was bevorzugt ihr am Samstag. Doch das nationale Duell - oder lieber die Warren-Veranstaltung?


PS: Ich habe das japanische Duell zwischen Kenichi Horikawa und Shokichi Iwata unberührt gelassen. Es gibt vermutlich keine Übertragung, dazu eben mit Briedis eine Konkurrenz-Veranstaltung. Sofern jemand dazu gerne noch was schreiben möchte, bitte.
 
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Lord Krachah

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Vielen Dank für die tolle Vorschau. Ich kann ja ungefähr einschätzen, wieviel Zeit und Mühe das kostet, daher ein :beten:.

Ich werde wie in den letzten Wochen immer am Vortag mein Programm für den nächsten Tag zusammenstellen und dann auch nochmal was zu den Fights schreiben, die ich auf meiner Watchlist hab. Sollten diese Woche wieder einige dabei sein!
 
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