Die Boxvorschau: Ramirez vs. Billam-Smith, Paul vs. Tyson, Masternak vs. Masson, Rigondeaux vs. Aguero, Espinosa vs. Jimenez, Folk vs. Böhm


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Deontay

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Kann ich, wenn ich mir den Kampfrekord ansehe, jedenfalls nicht nachvollziehen.

Naja, auf Boxrec ist Shaw mit dem Kampfrekord über Ajagba gerankt.
Ajagba ist kein besonders guter Boxer, wurde völlig deklassiert von Frank Sanchez. Von daher ist das sicherlich ein enger Kampf.
Die Erwartungshaltung gegenüber Shaw ist nicht gering:
 

Tyson2fastFury

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Naja, auf Boxrec ist Shaw mit dem Kampfrekord über Ajagba gerankt.
Ajagba ist kein besonders guter Boxer, wurde völlig deklassiert von Frank Sanchez. Von daher ist das sicherlich ein enger Kampf.
Die Erwartungshaltung gegenüber Shaw ist nicht gering:
für mich wäre es trotzdem überraschend, wenn ajagba jetzt wieder verliert. sanchez kam ihm vom stil her absolut nicht gelegen. sonst ist ajagba prinzipiell ein interessanter mann. schauen wir mal.
 

Deontay

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Die Quoten werden doch durch die Einsätze geprägt, oder? Da werden nicht nur Experten drunter sein.

Ist einer der Faktoren, ja. Der Kampf war von Anfang an aber sehr eng gesehen worden, ist nun in Richtung Shaw gekippt, was nicht nur für Wetteinsätze stehen muss.

für mich wäre es trotzdem überraschend, wenn ajagba jetzt wieder verliert. sanchez kam ihm vom stil her absolut nicht gelegen. sonst ist ajagba prinzipiell ein interessanter mann. schauen wir mal.

Ich habe das ja nun alles schon durchgekaut in der Vorschau. Sanchez lag Ajagba vom Stil nicht, dennoch hat er sich boxerisch sehr limitiert gezeigt. Rivas wäre nun mit der geringen Körpergröße + offensiven Herangehensweise ein sehr positives matchup geworden.
Stattdessen gibt es kurzfristig Shaw, was schon eine gefährliche Komponente ist. Shaw wird boxerisch wohl nicht unterlegen sein, hat zudem eine gute Defensive (was ich sah). Man wird sehen müssen, die Vorzeichen stehen aber nicht schlecht für Shaw.
 

Tyson2fastFury

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Ist einer der Faktoren, ja. Der Kampf war von Anfang an aber sehr eng gesehen worden, ist nun in Richtung Shaw gekippt, was nicht nur für Wetteinsätze stehen muss.



Ich habe das ja nun alles schon durchgekaut in der Vorschau. Sanchez lag Ajagba vom Stil nicht, dennoch hat er sich boxerisch sehr limitiert gezeigt. Rivas wäre nun mit der geringen Körpergröße + offensiven Herangehensweise ein sehr positives matchup geworden.
Stattdessen gibt es kurzfristig Shaw, was schon eine gefährliche Komponente ist. Shaw wird boxerisch wohl nicht unterlegen sein, hat zudem eine gute Defensive (was ich sah). Man wird sehen müssen, die Vorzeichen stehen aber nicht schlecht für Shaw.
absolut. ein sieg für shaw wäre jetzt sicher keine sensation, etwas überrascht wäre ich dennoch.
 

platine

Artificial Nonsense
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Hier und jetzt. Und Hamburg.
Efe Ajagba (16-1) vs. Stephan Shaw (18-0) Schwergewicht

Eine Veranstaltung von „Top Rank“, gekämpft wird im „Turning Stone Resort & Casino“ von New York, USA. In den Staaten wird es natürlich auf ESPN laufen, in Deutschland war Fite ein konstanter Übertragungspartner, zuletzt jedoch nicht mehr. Es ist folglich nicht ausgeschlossen, dass wir keinerlei legale Bezugsmöglichkeit in Deutschland vorfinden werden. Kleiner Ratschlag von meiner Seite. Die Polen von TVP-Sport werden das Event kostenlos streamen, ein polnischer VPN ist die Voraussetzung dazu. Wir haben tatsächlich einen schwergewichtigen doubleheader, wodurch dieses kommende Event im Forum sicherlich Anklang finden dürfte. Gewisse Problematiken gab es im Vorfeld zu dem Event jedoch schon.

Die Problematik war die, dass ursprünglich Oscar Rivas gegen Ajagba den Hauptkampf bestreiten sollte. Rivas hat Augenprobleme, dort stand ein Karriereende im Raum, nun die Rolle rückwärts. Den ursprünglichen Kampf gegen Ajagba wird es jedoch nicht mehr geben. Nun hat man Shaw aus dem co-mainevent hochgezogen. Er dürfte einigen nicht wirklich ein Begriff sein, zumindest weniger als Ajagba. Dieser wurde ja von Top Rank/ESPN als gefährliche KO-Maschine gehyped, blieb aber zuletzt doch unter den Erwartungen. Ich sah seinen Kampf damals gegen Demirezen, wo man schon bemerkt hat, dass er sich schwertut und eventuell den Sprung in die absolute Weltspitze nicht vollziehen kann. Im Oktober 2021 wurde das dann offenkundig, als er gegen Frank Sanchez überhaupt kein Land gesehen hat. Das war technisch einfach eine andere Liga. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass Ajagba eher ein Puncher ist, der Gegner braucht, die nicht nur vermeiden. Sanchez war wohl vom matchup sehr negativ, gegen andere Boxer könnte der Nigerianer zumindest besser ausschauen. Rivas wäre mit seiner offensiven Herangehensweise eventuell ein passender Gegner geworden, das fällt nun flach. Von Shaw hingegen sah ich seinen letzten Kampf im November gegen Rydell Booker. Ich schrieb auch was dazu in der Vorschau. Das lief auf Fite für 20 $ und war eine ganz müde Nummer. Shaw überlegen, Booker wollte nur überleben. Man kann Shaw da auch nicht viele Vorwürfe machen, er hat jede Runde dominiert, aber der Kampf war nicht schön anzusehen. Übrigens hat Booker im Nachgang noch einen 13-0 Mann spektakulär in der ersten Runde gestoppt. So ungefährlich ist der Mann nicht.
Ansonsten hat Shaw vor Jahren einmal Jonathan Rice über die Punkte bezwungen sowie Joey Dawejko in der achten Runde gestoppt. Das sind so die besten Resultate von Shaw wodurch man merkt, dass er noch nicht wirklich die starken Gegner vor die Fäuste gesetzt bekommen hat. Der Lou DiBella-Schützling wird sich also steigern müssen, ich halte das aber für durchaus möglich. Shaw hat eine gute Defensive, ist kein schlechter Techniker. Ajagba wird sicherlich aggressiv boxen, was aber nicht zwangsläufig zu guten Treffern führen muss. Ich erwarte jetzt keinen hochklassigen Kampf, aber eine spannende Nummer. Hier sollten beide Boxer Siegeschancen vorzuweisen haben, obschon Ajagba hier die a-side natürlich ist. Kommen wir zum Co-Mainevent, dort geht es schwergewichtig und interessant weiter.

Verstehe ich das richtig Shawn ist gegen Ajagba Favorit ?o_O

Leichter Favorit, ja.

Es zählt eben bei vielen der letzte Eindruck. Ajagba konnte den Hype vom Anfang seiner Karriere nicht halten, inklusive Niederlage gegen Sanchez. Das wirkt in den Köpfen von Gelegenheits-Zuschauern nach.

Den Kampf fand ich für das Tippspiel auch recht schwer zu predicten. Es ist klar, dass Ajagba nach seinem Wechsel von Ringstar zu Top Rank 2020 nicht das einlösen konnte, was sich Top Rank von ihm erhofft hatte. Unabhängig von der in diesem Fall imho nicht sonderlich relevanten Boxrec-Platzierung hatte Ajagba mit Demirezen und Sanchez imho aber die wesentlich intensiveren Realitätstests vor den Fäusten, als Shawn mit Dawejko und Booker. Bei Sanchez wurden ihm natürlich die Grenzen aufgezeigt, trotzdem konnte er auf dem Level zumindest 10 Runden mitgehen. Bei Shawn sind imho allenfalls die Kämpfe gegen Dawejko und den mittlerweile 41-jährigen Booker ansatzweise relevant, die waren beim Videostudium imho aber derartig schwach, dass sie keine wirkliche Prognose für den Fight mit Ajagba zulassen. Shawn erscheint mir erheblich spritziger als Ajagba. Ajagba erscheint mir dagegen fast etwas lethargisch, aber auch schlaghärter und hinter einer guten Deckung stets geduldig lauernd. Für meinen Tip im Tippspiel hat mich Deine Einschätzung, @Deontay , Shawn habe eine recht solide Defense, etwas beruhigt. Ich fand nämlich, dass er insbesondere in der Endphase gegen Dawejko, aber auch gegen Pinchuk und Booker teilweise extrem offen geboxt hat. Das war möglicherweise der Schwäche der Gegner geschuldet, vielleicht hat er einfach selbstbewusst nur noch den KO gesucht. Gegen den zwar langsamen, aber schlagstarken, hinter der Deckung geduldig abwartenden und gegenüber diesen Boxern imho doch wesentlich treffsichereren Ajagba könnte dies aber auch gut nach hinten losgehen. Nunja, ich baue darauf, dass Shawn den stepup verkraftet und bei der nächst höheren Garde anklopfen kann.
 

JabAndGrab

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Vielleicht lohnt es sich ja, ein paar Taler auf Shaw zu setzen. Ein bisschen boxen kann der und ist meiner Erinnerung nach auch recht schnell. Die Komponenten haben Ajgaba ja schon einmal in große Schwierigkeiten gebracht. Man weiß natürlich nicht, wie gut Shaws Kinn ist, wenn es mal einschlägt. Der Nigerianer gehört für mich nämlich zweifelsohne zu den härteren Punchern der Gewichtsklasse.
 

Deontay

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wann steigt der schwergewichtskampf ajagba vs shaw heute abend/ nacht?

ESPN ist um 4 Uhr auf Sendung. Das Event wird ja als double -header beworben im Schwergewicht, also könnten beide Kämpfe um 4 Uhr folgen. Ich würde einfach spätestens um 4 Uhr live gehen.

Ansonsten wird heute noch in Kenia geboxt. Der Hauptkampf lautet Daniel Wanyonyi vs. Karim Mandonga. So gegen 17/18 Uhr sollte das Event im PPV erfolgen. Die Kosten belaufen sich auf 2,50 €. Ich bin dabei.
 

Deontay

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Das Boxen hat auch in dieser Woche keine Pause. Der Schwerpunkt liegt am Wochenende. In der Nacht zum Samstag beehren uns die Argentinier von TyC Sports mit einer Veranstaltung. Parallel dazu gibt es das beliebte ShoBox-Format in den Staaten, wo sich junge Prospects auf Showtime empfehlen können.
Der Samstag beginnt mit einer spannenden Paarung auf den Philippinen. Das Highlight der Woche dürfte sicherlich das Boxxer-Event in Manchester werden, welches im deutschsprachigen Raum auf DAZN zu sehen sein wird. In der Nacht erwartet uns dann ein Panama-Event sowie ein special Don King-PPV Event!
Den Sonntag runden die Franzosen auf FightNation ab.

Freitag, den 20.01.2023

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Claudio Gabriel Daneff (17-2-1) vs. Dorian Maidana (8-1) Superleichtgewicht

Eine Veranstaltung von „Argentina Boxing Promotions“, gekämpft wird im „Club Banco Nación“ von Rosario, Argentinien. Wie immer wird das auf TyC Sports laufen. Alternative Streams sind auffindbar. Da dieses Event in Argentinien stattfindet, wird es folglich in der Nacht zum Samstag laufen. Es existieren 2 Titelkämpfe auf dieser Show, im Hauptkampf soll es wohl um die argentinische Meisterschaft gehen.

Daneff hält diesen Titel seit August 2021. Seitdem gab es 3 erfolgreiche Verteidigungen und nun steht die 4. an. Kein so schlechtes Pensum von Daneff. Die letzte Verteidigung war im November, da hat er sich schwer getan gegen Axel Emanuel Isla. Isla war ein ordentlicher Techniker, hat einige Runden Daneff abgenommen, dieser konnte sich knapp über die Punkte noch retten. Unschlagbar ist Daneff nicht, auch nicht auf nationalem Niveau, jedoch muss er ein entsprechendes Format auch vor die Fäuste gesetzt bekommen. Da wären wir nun bei Maidana. Ich kenne ihn nicht, er scheint zumindest etwas an Punch mitzubringen. Dafür ist sein Kampfrekord aber auch erschreckend leer. Er hat erst einmal in seiner Karriere einen Mann mit positiver Kampfbilanz herausgefordert, diesen Kampf verlor er prompt auch. Der Rest hatte teilweise einen klar negativ aufweisenden Kampfrekord. Ich kann ebenfalls bei Maidana keinen besonders fundierten Amateurbackground ausfindig machen, der gewissermaßen für upside stehen würde. Kurzum, Daneff wird hier vermutlich nach der letzten harten Herausforderung einen Gegner bekommen, den er etwas leichter schlagen dürfte. Zumindest gehe ich davon aus, aber wie schon oben erwähnt, ich kenne Maidana nicht. Vielleicht tue ich seiner Person auch Unrecht? Wir werden es am Freitag sehen.

Die Undercard

Cristian Ariel Reggiardo (9-3) vs. Joel Mafauad (8-0) Weltergewicht:
Spannender dürfte dieser Kampf werden, es geht um einen WBO-Latino Titel. Reggiardo konnte sich jenen Titel ziemlich überraschend im Oktober über Cristian Javier Ayala sichern. Das kann man wohl als upset verbuchen. Nun steht die erste Verteidigung des Titels an, der Gegner stellt sich als komplizierte Herausforderung dar. Mafauad hat einen guten Amateurbackground vorzuweisen, war u.a. auch WSOB-Teilnehmer, obschon ziemlich unerfolgreich. Grundsätzlich müsste er von der boxerischen Ausbildung aber ziemlich gut sein. Er ist ungeschlagen, dabei auch noch erst Mitte 20. Im letzten Jahr gab es allerdings keinen Kampf von Mafauad, da könnte sich inzwischen etwas Ringrost angesammelt haben. Insgesamt also eine durchaus interessante Paarung. Reggiardo kommt aus seinem größten Sieg der Karriere, hat Blut geleckt und möchte sicherlich weiterhin die Erfolgswelle reiten. Mafauad hat den boxerischen Background, könnte nun den Startschuss für eine erfolgreiche Karriere setzen.

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Sean Hemphill (14-0) vs. David Stevens (11-0) Supermittelgewicht

Eine Veranstaltung von „King´s Promotions“ in Kooperation mit Showtime. Gekämpft wird im „Wind Creek Events Center“ von Bethlehem, USA. Hier haben wir die neuste Ausgabe von ShoBox! Eine prospect-show von Showtime, wo sich junge Nachwuchsboxer für die großen Showtime-Veranstaltungen empfehlen können – und sich schon auf der Plattform Showtime präsentieren dürfen. Die Kämpfe werden auf Showtime ausgestrahlt, sämtliche 6 Kämpfer sind in ihrer Profikarriere noch ungeschlagen. Im Hauptkampf steht mit Sean Hemphill ein interessantes prospect, welches von Buddy McGirt trainiert wird.

Die Erwartungshaltung an Hemphill ist schon eine große, sonst würde man solch einen Spitzentrainer nicht an die Seite gestellt bekommen. Die Amateurkarriere verlief auch sehr positiv für Hemphill, der seinen Talentstatus somit unterstreichen konnte. Bei den Profis hat er jedoch noch keine wirkliche Qualität vor die Fäuste gesetzt bekommen. Überwiegend Boxer mit negativen Kampfrekorden dominieren den Verlauf, wodurch man Hemphill bei den Profis nur bedingt bewerten kann. Hinzu kommt, dass er seit einem Jahr ohne Kampf verblieben ist. Ende des Jahres 2022 sollte er schon einen Hautkampf auf ShoBox bestreiten, die Ansetzung wurde jedoch kurzfristig abgesagt. Stevens ist kein uninteressanter Boxer. Er ist 22 Jahre jung, wohnt ungefähr eine ¾ Autostunde vom Austragungsort entfernt. Er hat hier folglich so etwas wie ein Heimspiel. Hinzu kommt, dass er wirklich gut ausgebildet ist, Amateurkämpfe auf hohem Niveau bestritten hat. Er hat zwar auch noch keine wirklich guten Gegner im Kampfrekord geboxt, aber das teilt man sich dann eben mit Hemphill. Auf dem Papier ist das also hier ein gutes prospect Duell zweier junger, amerikanischer Boxer, die einen guten Background vorzuweisen haben. Was für Hemphill natürlich spricht, ist die Tatsache, dass er ein professionelles Team um sich herum hat inkl. einem Startrainer. Da wird man auch in der Vorbereitung massive Möglichkeiten bei den Sparringpartnern usw. haben, das hat Stevens in dieser Form sicherlich nicht. Von daher sollte Hemphill hier gute Chancen haben den Kampf zu gewinnen, beide Boxer wollen dies aber sicherlich vollziehen.

Die Undercard

Atif Oberlton (7-0) vs. Artem Brusov (12-0) Halbschwergewicht
: Oberlton scheint das nächste große Ding zu werden. Bei seinen Kämpfen hat er bislang einen überragenden Eindruck hinterlassen. Zuletzt sah ich seinen Kampf im Oktober bei einer King´s Promotion-Veranstaltung auf FloSports, da hat er seinen Top-Prospect Status eindrucksvoll untermauert. Jung, schnell, schlagstark, topausgebildet. Dazu auch Persönlichkeit, der Junge hat alles, nur keine Haare. Brusov sagt mir nichts, ist Russe und kämpft/lebt seit 2021 in den Staaten. Scheint von Gardner Payne unter Vertrag genommen worden zu sein und hat 2 Kämpfe bei Veranstaltungen der ehemaligen Top-Boxerin Christy Martin gemacht. Mehr kann ich zu Brusov nicht schreiben. Er wird sicherlich kein schlechter Boxer sein, die über 90% KO-Quote lesen sich auch nicht verkehrt, Oberlton ist aber ein massives Brett. Ich sehe da nur wenig Chancen für Brusov.

Julian Gonzalez (8-0-1) vs. Rosalindo Morales (9-0) Superfedergewicht: Gonzalez ist ein King´s Promotion-Prospect. 21 Jahre noch jung, hatte eine ordentlich Amateurlaufbahn. Scheint auch punch mitzubringen, ein Unentschieden musste er jedoch schon in seiner Profilaufbahn gegen den Kubaner Ivan Jimenez hinnehmen. Wird man sehen müssen, solche Kämpfe können auch dienlich sein für gewisse Lernprozesse. Als Prospect braucht man Herausforderungen und das stätige Verbessern der eignen Fähigkeiten. Nur mit bums klatschen wird das nicht gelingen. Morales ist ebenfalls ein regionaler Boxer, scheint aber nicht bei King´s Promotion unter Vertrag zu stehen. Er hat schon 2 solide Siege einfahren können. Einmal gegen einen gewissen Ronald Harrison, der kein so schlechter Amateur gewesen ist. Zudem hat er auch schon den etwas bekannteren Ryizeemmion Ford bezwungen. Morales scheint ein echt guter Techniker zu sein, der Punch geht ihm jedoch ab. Dennoch würde ich sagen, dass Morales hier ganz gute Chancen auf einen Punktsieg haben dürfte.
Ich kann ShoBox-Veranstaltungen immer weiterempfehlen, weil sich junge und hungrige Boxer präsentieren wollen.


Samstag, den 21.01.2023

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Kenneth Llover (7-0) vs. Benny Canete (7-0) Bantamgewicht

Eine Veranstaltung von Manny Pacquiao, gekämpft wird im College von „Mandaluyong City“, Philippinen. Ich habe Llover privat angefragt ob was davon gezeigt wird. Er hat mir geantwortet, dass One Sports es wohl streamen soll. Mit Herzchen sogar (^-^). Die haben auch Facebook und Youtube, vielleicht läuft es dann dort. Ansonsten schaut die Veranstaltung vom matchmaking ziemlich ansprechend aus, das verdeutlicht auch der spannende Hauptkampf.
Kenneth Llover trägt den Kampfnamen „the lover boy“. So ganz abwegig erscheint es mir nicht, neben seiner Jugend hat er noch ein vorteilhaftes Äußeres für sich. Beim Boxen läuft es auch ziemlich gut für den southpaw. 7 Siege, 5 davon vorzeitig. Er hat zuletzt wohl auch die nationale Meisterschaft gewonnen. Bei Canete könnte man dasselbe wohl schreiben. Ebenfalls mit 22 Jahren noch ziemlich jung, hat 6 seiner 7 Siege vorzeitig geholt. Dazu ebenfalls southpaw. Laut Boxrec treffen hier die Nummer 119 auf die 102 gegeneinander, beide sind dann auch noch 1,68m groß. Sehr viele Parallelen sind somit gegeben und ich glaube, dass wir einen wirklich guten Kampf sehen werden. Beide Boxer sind jung, hungrig und scheinen auch Potenzial zu haben. Solche Paarungen sind immer löblich.

Die Undercard selbst besteht aus Aufbaukämpfen, das sind aber alles prospects. 5-0 vs. 3-1, 2-0 vs. 2-1, 3-0 vs. 2-0, 5-1 vs. 5-2. Oder wenn wir das in Boxrecrankings beschreiben wollen: 212 vs. 206, 368 vs. 312, 117 vs. 111 usw. Das liest sich wirklich alles sehr rund. Ich kann mir vorstellen, dass das eine gelungene Veranstaltung werden wird.

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Chris Eubank Jr (32-2) vs. Liam Smith (32-3-1) Mittelgewicht

Eine Veranstaltung von „Boxxer“, gekämpft wird in der Arena von Manchester, England. Boxxer bedeutet Sky auf der Insel, das lief zuletzt ziemlich konstant auf Fite bei uns. Erfreulicherweise wird dieses größere Event im deutschsprachigen Raum auf DAZN übertragen. Wir werden einen Blick auf die Boxxer/Matchroom Thematik werfen und zugleich den spannenden nationalen Hauptkampf betrachten, was ist davon zu erwarten?

Zunächst fällt bei der Card auf, dass viele Athleten eine Matchroom/DAZN Verbindung aufweisen. Neben Liam Smith haben ebenfalls auch Chris Kongo und Joseph Parker zuvor bei Matchroom unter Vertrag gestanden. Man kann also inzwischen schon behaupten, dass im nationalen Markt Boxxer Matchroom den Rang abläuft. Das ist nicht so unproblematisch, denn der nationale Markt ist sozusagen das Kerngeschäft für Matchroom. Nun hat Boxxer sich eine gute Ausgangssituation geschaffen mit starken Kämpfern, es braucht nur noch gute spannende Ansetzungen. Der Startschuss dafür kann dieser Hauptkampf sein. Eubank Jr ist natürlich bekannt. Steht bei Wasserman Boxing unter Vertrag, sollte zuletzt ein PPV auf DAZN gegen Conor Ben bestreiten. Ben hat sich kurz vor dem Kampf aber dem transgender hingegeben. Scheinbar fühlt er sich im muskulösen Körper einfach nicht mehr wohl, kann sich nicht damit mehr identifizieren. Er nahm irgendwelche Frauenhormone zu sich, man kann nur wünschen, dass er in Zukunft seinem Ideal entsprechen wird. Der Kampf fiel somit aus, was sehr bitter für Eubank war. Nun soll also endlich ein Kampf erfolgen, als Gegner hat mit Liam Smith.
Kein ungefährlicher Mann, hat zuletzt auch eine Reihe von guten Siegen eingefahren. Beispielsweise im April gegen Jessie Vargas, da hat er jenen physisch sehr stark niedergerungen. Im letzten Kampf gegen Mwakinyo hatte er so seine Mühe, aber der quit erfolgte zeitnahe. Am Ende hat Smith lediglich eine Niederlage gegen Canelo im Kampfrekord stehen + das Ding in Russland gegen Kurbanov, wo viele der Meinung ja sind, dass er diesen Kampf niemals verloren hat. Von daher muss man Smith hier auch zur Weltspitze zählen. Was jedoch für Eubank spricht, Smith wird die Gewichtsklasse aufsteigen, nun im Mittelgewicht kämpfen. Eubank hat ja sogar im Supermittelgewicht eine Zeit lang gekämpft, das dürfte also physisch schon für Eubank sprechen. Hinzu kommt, dass Smith sehr stark als pressurefighter von seiner Physis lebt, von daher ist das schon ein evidenter Nachteil. Auf der anderen Seite haben wir mit Eubank Jr einen Boxer, der häufig eine sehr niedrige workrate aufzeigt. Wenn Eubank also nicht von Anfang an aktiv sich zeigt, nicht die signifikanten Treffer landet – dann kann das gegen diese Aktivitätsmaschine Smith auf den Scorecards eng werden. Hinzu kommt eben das Auswärtsspiel bei Boxxer. Insgesamt also eine spannende Paarung, obschon ich daran glaube, dass Eubanks Timing den Kampf entscheiden wird.

Die Undercard

Richard Riakporhe (15-0) vs. Krzysztof Glowacki (32-3) Cruisergewicht
: Riakporhe hat sich einen guten Namen im Cruisergewicht gemacht, bei den Weltverbänden ist er auch gut gerankt. Nummer 5 der WBA, 2 der IBF und 12 der WBO. Ich gehe stark davon aus, dass er kurz vor einem WM-Kampf steht. Okolie, der nun auch bei Boxxer ist, kämpft bald gegen David Light. Bei einem Sieg könnte man ja ein Stallduell veranstalten. Zunächst muss Glowacki jedoch bezwungen werden, der einen klangvollen Namen hat. Glowacki gehörte über einige Jahre zu den besten Cruisergewichten an. Das war noch zu einer Zeit, wo das Cruisergewicht auch sehr stark besetzt war. Siege über Huck, Cunningham oder Vlasov sind schon wirklich sehr sehenswert. 2019 gab es dann den Skandalkampf gegen Briedis, danach wurde es ruhig um Glowacki. 2021 folgte noch ein WM-Kampf gegen Okolie, wo Glowacki schon past-prime erschien. Allerdings hatte er in der Vorbereitung mit einer Covid-Erkrankung zutun. Die Frage stellt sich nun, was der Pole noch im Tank hat? Vermutlich ist das aber deutlich weniger als zu seinen besten Tagen, wodurch ich hier einen vorzeitigen Sieg für Riakporhe sehe. Auf der anderen Seite ist der Engländer kein Edeltechniker, eine Punktniederlage ist durchaus immer greifbar.

Ekow Essuman (18-0) vs. Chris Kongo (14-1) Weltergewicht: Hier haben wir eine spannende nationale Paarung u.a. um die britische Meisterschaft. Beide Boxer würde ich ähnlich einschätzen wollen. Keine überragenden Techniker, eher ehrliche Arbeiter am Mann. Essuman steht bei Warren unter Vertrag, hat dort zuletzt aber nur mäßig überzeugen können. Zwar gewann er die Kämpfe gegen Tetley und Antwi, er hat sich aber maximal dabei abgemüht. Den Sprung in die Weltspitze wird Essuman wohl nicht mehr vollziehen können. Technisches Vermögen und erweitertes Alter sprechen dagegen. Bei Kongo schaut es ziemlich ähnlich aus. Musste eine enge Punktniederlage gegen Michael McKinson mal hinnehmen. Zuletzt sah ich ihn im Juni gegen den Deutschen Sebastian Formella. Solider Sieg, aber wirklich überzeugend war das auch nicht. Von daher gehe ich von einer wenig schönen – aber durchaus engen Paarung aus. Kongo dürfte hier ganz gute Siegeschancen mit dem Heimpromoter im Rücken haben.

Joseph Parker (30-3) vs. Jack Massey (20-1) Schwergewicht: Hier haben wir noch Joseph Parker im Angebot, der seinen ersten Kampf nach der harten KO-Niederlage gegen Joe Joyce bestreiten wird. Da war Parker ziemlich chancenlos unter dem Strich, aber Joyce ist gefühlt auch vom anderen Planeten. Zur absoluten A-Liga gehört Parker dann einfach wohl nicht, er ist ein starker Mann der zweiten Reihe, irgendwo in den Top 15 vermutlich zu verorten. Diesen Status muss er aber nun auch wieder bestätigen, als Gegner hat man Massey angesetzt, ein Cruisergewicht. Dort hat er sich mehr als beachtlich geschlagen. Es finden sich ein paar gute Siege, dazu eine äußerst knappe Punktniederlage gegen Riakporhe, da gingen 2x 113-115 in die Wertungen ein. Auch als Amateur war Massey nicht schlecht, hat dort beispielsweise Chris Billam-Smith bezwungen. Massey ist ein fähiger Mann, hat aber klare Nachteile durch das Schwergewicht. Als eine Art Comeback-Kampf für Parker, finde ich diese Ansetzung aber nicht verkehrt.

Insgesamt also ein durchaus spannendes Event von Boxxer auf DAZN.

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Pablo Vicente (20-1) vs. Angel Rodriguez (20-2) Superfedergewicht

Eine Veranstaltung von „Best Box“ und „Sampson Boxing“, gekämpft wird im „Centro de Convenciones Vasco Núñez de Balboa“ von Panama City. Dieses Event wird von den Argentiniern auf TyC Sports übertragen. Ebenfalls soll Panama Cable Onda Sports auf Sendung sein und ESPN-KnockOut könnte ich mir ebenfalls vorstellen. Und im Hauptkampf haben wir zwei Boxer vertreten, die in den jeweiligen Rankings ein starkes Wörtchen mitzureden haben.

Vicente ist die Nummer 7 der WBC und 5 der WBA. Rodriguez die Nummer 7 der WBA. Der Gewinner dürfte also bei der WBA sich ziemlich weit nach oben spülen, umso passender kann Panama als Austragungsort auch nicht erscheinen. Gekämpft wird ebenfalls um einen WBA-Internationaltitel, das ist aber eher zu vernachlässigen, die entsprechenden Rankingplätze sind hier entscheidend. Vicente steht beim guten Sampson unter Vertrag. Ich sah ihn noch nie wohl kämpfen, im Juli 2018 hat er gegen Marcos Villasana eine SD-Niederlage in Mexiko hinnehmen müssen. Im Auswärtsspiel klingt das jetzt auch nicht so bedrohlich, zudem ist Villasana kein schlechter pressure-fighter. Ansonsten ist seine Bilanz makellos, allerdings sind seine Gegner (trotz positiven Kampfrekords) überwiegend schwächer gewesen. Platz 86 auf Boxrec beschreibt das wohl ganz gut. Auf der Gegenseite haben wir Rodriguez, der ebenfalls ein ziemlich guter Amateur gewesen ist wie der Kubaner. Inzwischen schon Mitte 30, da wird schnell was erfolgen müssen – und das geschah auch im letzten Jahr. Rodriguez hat ein upset in Russland gegen Mark Urvanov eingefahren. Nun war dieser Sieg äußerst kontrovers. Scheinbar hat Rodriguez sehr gute Kanäle in Richtung Panama bzw. dem Panamakanal. Es gab ja die Geschichte um Gabriel Maestre, das erinnerte bisschen daran. Rodriguez steht der WBA nahe, also sollte er den Kampf auch zugesprochen bekommen. Im Juli vergangenen Jahres hat er dann eine Punktniederlage auf einer Golden Boy-Veranstaltung gegen Lamont Roach hinnehmen müssen. Hinten heraus konnte Rodriguez noch etwas aufdrehen, insgesamt ging der Kampf aber klar verloren. Dennoch hat Rodriguez ein deutlich besseres Niveau als Vicente im Profibereich schon geboxt. Der Kubaner wird sich hier beweisen müssen. Und der nächste unsichere Faktor ist eben der, dass Rodriguez scheinbar gute Verbindungen in Panama selbst hat, wodurch er hier eventuell auch als a-side durchgehen könnte. Wie dem auch sei, eine interessante Paarung steht uns bevor.

Die Undercard

Mirco Cuello (9-0) vs. Leivy Frias (12-0) Federgewicht:
Cuello ist ein aufstrebendes prospect. War ein sehr starker Amateur, auch Olympiateilnehmer von Tokio gewesen. Hat dort u.a. die deutsche Nachwuchshoffnung Hamsat Shadalov bezwungen. Bei den Profis möchte der 22-Jährige sich auch sehr schnell einen Namen machen, ist mittlerweile schon die Nummer 10 im Federgewicht bei der WBA. Cuello scheint bei Sampson unter Vertrag zu stehen, allerdings ist sein Manager Gardner Payne. Also jener Payne, der auch Artem Brusov bei der ShowBox-Veranstaltung vertritt. Interessante Kombination. Von Frias habe ich noch nie was gehört. Kämpft in der dominikanischen Republik, hat einen völlig leeren Kampfrekord vorzuweisen. Die Gegner haben kumuliert betrachtet folgenden Kampfrekord in den Ring gestolpert: 60-134-9. Davon hatten 3 Gegner 52 Siege allein. Wie dem auch sei, Frias dürfte hier keine Chance haben.

Rafael Pedroza (13-0) vs. Hugo Berrio (28-8-1) Superbantamgewicht: Pedroza ist die Nummer 10 der WBA. Er hat im letzten Kampf den Argentinier Hector Andres Sosa bezwungen und somit die erste Duftmarke seiner Profikarriere gesetzt. Nun könnte man meinen, dass man das als Startschuss für weitere große Kämpfe herannimmt, Pustekuchen. Nach einem ¾ Jahr kramt man Berrio heraus, der eigentlich alle größeren Kämpfe konstant verliert und nebenbei seinen letzten Kampf 2019 bestritten hat. Auf der anderen Seite hat Pedroza neben dem Sosa-Sieg auch einen leeren Kampfrekord, wodurch Berrio vermutlich der zweitbeste Name dann sein wird. Überzeugen kann mich die Paarung dennoch nicht. Man kann das auf die gesamte Undercard ausweiten.

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Jonathan Guidry (18-1-2) vs. Bermane Stiverne (25-5-1) Schwergewicht

Eine Veranstaltung von Don King, gekämpft wird im Casino von Miami, USA. Dieses Event ist ein PPV u.a. auf Fite. 20 $ beträgt der stolze Preis. Wir schauen uns die Card genau an, ob der Preis sich irgendwie auch rechtfertigen lässt – und was man grundsätzlich vom Event erwarten kann. Eine größere Hiobsbotschaft gab es schon vor dem Event.

Der eigentliche hochklassige Weltmeisterschaftskampf zwischen Makabu und Noel Gevor fällt aus. Somit muss das Co-Mainevent nun als Main-Event fungieren. Don King ist natürlich nicht mehr der relevanteste Promoter unserer Zeit, vermutlich schon lange nicht mehr. Nichtsdestotrotz hat er immer wieder ziemlich gute Boxer unter Vertrag stehen. Dazu passte die Meldung, dass eben der deutsche Noel Gevor bei Don King neulich unterschrieben hat. Man fragt sich da insgeheim, wieso man im Jahr 2022/23 überhaupt noch bei Don King unterschreibt, aber irgendwelche Gründe lassen sich wohl ausfindig machen. Nun haben wir diesen Schwergewichtskracher als Hauptkampf. Viele Boxfans werden das Event jetzt eher vermeiden, weil es um keine Weltmeisterschaft geht, folglich das Event nicht so relevant im weltweiten Boxkontext steht, allerdings ist Guidry immerhin auch die aktuelle Nummer 12 der WBA. Gegen Trevor Bryan hat er schon um den wba-regular belt kämpfen dürfen, dort via SD verloren. Steve Weisfeld, der laut Bernd Bönte beste Punkrichter auf Erden… sah den Kampf 115-112 für Guidry. Sah ich persönlich nicht so, aber Guidry ist ein echter Aktivposten. Im Nachgang kämpfte er im Juni 2022 gegen das propect Dacarree Scott. Es war ein mitreißender Actionfight, Guidry hat sein Herz im Ring gelassen, wurde von Runde zu Runde stärker… und hat hier mit dem KO in Runde 7 ein echtes upset geschafft. Ich schaue ja extrem viele Kämpfe mir an, das war sicherlich einer der besten Schwergewichtskämpfe des Jahres 2022 gewesen. Nun wartet mit Stiverne ein sehr renommierter Name auf Guidry. Ich brauche Stiverne nicht mehr vorstellen, er ist ehemaliger WBC-Weltmeister und zweifacher Wilder-Gegner gewesen. Inzwischen ist der Kanadier natürlich schon alt, hat seit 2015 auch keinen Kampf mehr gewonnen. Auf der anderen Seite hat Stiverne nur Niederlagen hinnehmen müssen gegen Wilder, Joyce und Bryan. Und gegen Bryan kam er immerhin noch in Runde 11. In dem Kampf ging Stiverne einfach hinten heraus die Puste aus, zum Anfang war er nicht so schlecht im Kampf. Nun ist bei aller Begeisterung Guidry kein unschlagbarer Mann. Wenn Stiverne sich wirklich gut vorbereitet hat, könnte er in einem 10-Runden Kampf vielleicht noch eine gute Schlacht liefern. Wir dürfen gespannt sein. Ich freue mich auf diese epische Paarung. Kommen wir zur Undercard, die schaut nicht schlecht aus.

Die Undercard

Tre'Sean Wiggins (14-5-3) vs. Nigel Fennell (13-1) Weltergewicht
: Hier dürfte es um den nicht so irrelevanten NABA-Titel gehen. Wiggins ist ein solides Top 80-100 Weltergewicht. Er hatte 2019 ein ziemlich starkes Jahr, wo man Wiggins auch hätte zur erweiterten Weltspitze zählen können. Bzw. zu einer sehr stark erweiterten Weltspitze. 2020 verlor er einen Kampf vorzeitig und seitdem macht er mehr Kämpfe auf nationalem Niveau. Nationales Niveau dürfte auch Fennell aufweisen. Er war ein ziemlich guter Amateur, hat im Profibereich aber keine wirklichen Herausforderungen erhalten. Einmal boxte er gegen den stärkeren Alejandro Meneses in Mexiko, den Kampf verlor er knapp über die Punkte. Eine ziemliche Wundertüte ist Fennell, seit 8 Kämpfen auch nicht mehr in seiner Heimat geboxt. Dennoch ist das hier seine Chance, ich kann mir gut vorstellen, dass das kein so einfacher Kampf für Wiggin wird. Physisch betrachtet sind beide 1,80m – das passt also hervorragend.

Ian Green (16-2) vs. Alexander Castro (11-0) Mittelgewicht: Green ist ein ziemlich guter Boxer, hat im November 2021 einen Sieg über den ungeschlagenen Tyler Howard einfahren können. Bei der WBA ist Green momentan die Nummer 10, da sind in Zukunft starke Kämpfe durchaus denkbar. Nun muss er gegen einen ungeschlagenen Kolumbianer vorerst ran. Hat bislang nur in Lateinamerika + Mexiko gekämpft, der Kampfrekord ist sehr dünn. Auf der anderen Seite hat er einen Amateurbackground und ist immerhin die Nummer 1 laut Boxrec in Kolumbien. Absolute Wundertüte, ich glaube schon, dass er boxen kann – aber gegen einen Topmann wie Green wird es sehr schwer werden. Physisch ist es ebenfalls interessant und ausgeglichen. Beide Boxer sind 1,83m.

Neslan Machado (19-0) vs. Walter Santibanes (11-2) Federgewicht: Machado ist Kubaner, hat irgendwie schon überall auf der Welt gekämpft. Lateinamerika, USA oder auch einige Kämpfe in UK. Die Kämpfe in UK waren wenig souverän. Im Nachgang hat er in den Staaten jedoch noch einen guten Sieg über Angel Antonio Contreras eingefahren. Santibanes hingegen ist im Profibereich jedoch mit 2 Niederlagen aus den ersten 4 Kämpfen gestartet. Das waren aber auch starke Prospects. Seit 2011 ist er ungeschlagen, aber immer nur sporadisch aktiv. 2014 konnte er den Weltklassemann Azat Hovhannisyan bezwingen! Und dann wenig später war er 7,5 Jahre inaktiv. Gefängnis? Ich weiß es nicht. Nun startet er mit 32 ein erfolgreiches Comeback, hat im letzten Kampf das aufstrebende Prospect Michael Chaise Nelson bezwungen. Dieser hingegen war ein echt guter Amateur. Hat dort beispielsweise auch Xavier Martinez bezwungen. Den kennt man von PBC und Top Rank-Veranstaltungen. Der hat im vergangenen Januar einen ESPN-Hauptkampf und Eliminator gegen Robson Conceicao gehabt. Von daher darf man Santibanes nicht unterschätzen, der Typ kann wirklich gut boxen – sofern er denn auch wirklich boxt. Gutes Matchmaking von/für Don King, der mit wenig Ausgaben hier gute b-sides aufstellt. Die Größe soll übrigens bei Machado 1,68m betragen, bei Santibanes fand ich zunächst nicht, dann ein Video wo 1,63m stand. Sagen wir mal so, erst etwas kleiner als Machado, dafür hat der Kubaner mit 1,68 keine besonders große Reichweite. Das dürfte halbwegs passen.

Das Halbschwergewicht Ahmed Elbiali wird ebenfalls auf der Undercard vertreten sein, sein Gegner steht noch aus. Dazu kämpft der Kubaner Raynel Mederos. Insgesamt also keine so uninteressante Veranstaltung von Don King, obwohl natürlich der Weltmeisterschaftskampf im Cruisergewicht für den Mainstream fehlt.


Sonntag, den 22.01.2023

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Lenar Perez (10-0) vs. Jacob Dickson (8-0) Cruisergewicht

Eine Veranstaltung von „Prestige Fight“, gekämpft wird im Casino von Deauville, Frankreich. Sofern dieser Ort einigen eifrigen Lesern der Vorschau nicht bekannt ist… dem schließe ich mich an. Soll ca. 3,5k Einwohner haben und irgendwo in der Normandie liegen. Klingt nicht gerade nach Luxus, aber in der Stadt soll es wohl anders zugehen. Interessant ist der Hinweis, dass der Abo-Dienst FightNation es live übertragen wird. Ein Monatsabo kostet dort 5 €, im Dezember gab es ein Angebot für 15 € im Jahr. Glückwunsch an die damaligen Käufer. Die Card ist zwar nicht weltbewegend, offenbart aber zwei interessante und punchstarke a-sides… die man nicht zwingend in Frankreich vermuten würde.

Einer davon ist Lenar Perez. Der junge Kubaner wurde mehrfach nationaler Amateurmeister in Kuba, für die Profikarriere hat es ihn aber nach Russland gezogen. Behutsam wurde er aufgebaut, im letzten Kampf dann seine erste richtige Prüfung, die hat er mit Bravour gegen Rashid Kodzoev bestanden. Kodzoev war ein ziemlich ordentlicher Amateur und im Profilager noch ungeschlagen, mehr als 4 Runden konnte er jedoch nicht gehen. Damit fuhr Perez nicht nur seinen 10. Profisieg ein, er konnte auch den 10. vorzeitigen Sieg realisieren. Auf Boxrec ist der 24-Jährige schon die Nummer 32, also muss man Perez durchaus auf der Rechnung haben für die Zukunft. Damit dies in der Tat sich auch so durchsetzt, muss man neben ansprechenden sportlichen Leistungen auch bei den Verbänden punkten. Dies möchte man jetzt umsetzen, der Kampf gegen Dickson wird um den WBO-Global Titel im Cruisergewicht gehen. Bei einem Sieg würde man sich folglich bei der WBO schon ziemlich relevant machen. Dickson hingegen stammt aus Ghana und hat einen völlig leeren Kampfrekord vorzuweisen. Da ist noch kein Mann dabei gewesen mit einer positiven Kampfbilanz. Im letzten Kampf ging er gegen einen etwas bekannteren Mann immerhin über 12 Runden, das ist im Dezember 2021 gewesen. Die restlichen 7 Kämpfe waren alle vorzeitig und kurzründig. Er ist wieder so ein Fall einer afrikanischen Wundertüte, allzu viel würde ich aber wohl nicht erwarten. Perez ist hier das renommierte Talent, möchte sich in die Weltspitze boxen. Man kann den Kampf ja nutzen um sich Perez genauer anzuschauen, vielleicht überrascht aber Dickson. Ich habe ihn zuvor noch nie kämpfen sehen.

Die undercard schaut jetzt auch nicht berauschend aus. Die Nummer 14 des Halbschwergewichts auf Boxrec ist jedoch vertreten. Albert Ramirez, 14 Kämpfe, 14 Siege, 13 durch KO. Kennt man vielleicht aus seinem letzten Kampf gegen den argentinischen Puncher Braian Nahuel Suarez. Suarez ging direkt in der ersten Runde KO. Ramirez Gegner wird Sadok Sebki werden. 39 Jahre, kommt aus zahlreichen Niederlagen, immerhin aber ein zäher Mann. Ansonsten könnte der Leichtgewichtkampf zwischen Mamedov und Montagne ganz okay werden.


Da haben wir zumindest ein ansprechendes Boxwochenende zusammengestellt. Meine Frage lautet, ob ihr etwas außer das Eubank-Smith Event davon anschauen werdet?
 
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