Die DFB-Elf auf dem Weg zur Euro 2020 - gelingt die Wiedergutmachung für die Schmach von Russland?


Bombe

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Wir wissen ja nun gar nicht, was alles so aufgearbeitet wurde. Was Löw mit den Bundesliga Oberen bespricht, hat ja nun kaum Relevanz bzw. kann gar nicht ins Detail gehen.
Dass die Trainerausbildung gefördert werden soll, ist ja schon mal kein schlechter Ansatz.

Was bisher so nach "unten" durchgesickert ist bzw. was angeblich angegangen wird (z.B. in den Leistungszentrenten): Es soll wieder eher weg vom alles könnenden Mittelfeldspieler gehen, einzelne Talente sollen wieder nach ihren Stärken gefördert werden. Ziel wird und muss es ja sein, wieder mal einen RV/LV und MS zu kreieren. Was die Vereine im Jugendbereich seit Jahren machen, ist alles auf den spielenden sich tod-passenden Mittefelder zu formen. Technisch versierte Leute ist es teilweise verboten, das 1 gegen 1 zu suchen (oder gar ein 1 gegen 2 oder 3), Schüsse aufs Tor außerhalb des Strafraums werden komplett untersagt (und ggf. sanktioniert, da siehst du Sachen, die sind sowas von unfassbar, das ist gar nicht in Worte zu fassen), und das zum großen Teil gegen die Überzeugung des Übungsleiters. Von 20 Leuten im Leistungszentrum sind oftmals 15 offensive Mittelfeldspieler, die dann halt (was ja grundsätzlich gar nicht schlecht ist) auf den diversen Positionen eingesetzt werden. Aber Du kriegst halt damit keine Spezialisten für Positionen außerhalb des Mittelfeldes hin. Gerade was da in den sogenannten Leistungszentren abgeht, ist vollkommen absurd. Da wird alles von oben diktiert, ob es Sinn macht oder nicht (z.B. ob der vorhandene Kader dazu passt), spielt keine Rolle. Unzufriedene Trainer werden dann halt ausgetauscht, neue gegen sehr gute Bezahlung geholt und behalten, und zwar so lange, bis diese auch sichtbar unzufrieden sind.

Die Vereine (Bayern, Hoffenheim, Dortmund usw.) monieren das ja schon länger, allerdings nicht mit der gewichtigen Stimme, die nötig wäre. Wenn z.B. der Jugendleiter vom FCB da was absondert, interessiert es den Löw, den Bierhoff oder wem auch immer, keine Meter. Zumal die Vereine ja bis vor Kurzem selbst dem neuen Iniesta, Kroos, Xavi suchten und gar nicht bemerkt haben, dass ihnen z.B. der "Klose" fehlt, der dem DFB ja auch nur zufällig, dank Kaiserslautern, ins Netz gegangen ist.
Jahrelang hat mich sich auch dafür gefeiert, dass man mit Lahm einen Bomben RV hat - aber auch der wurde ja nur zufällig zu dem was er wurde. War ja auch ein Mittelfeldspieler, bis der Konditionsbolzer Magath ihn auf LV/RV gestellt hat. Und ähnliches macht man halt nun mit Kimmich. Aber es ist schon bezeichnend, dass da über Jahre hinweg nichts "Gelerntes" nachkommt.
Dass dann aktuell der "Sechser" in der NM fehlt, ist ja dann eigentlich die Lachnummer schlechthin aber auch nicht verwunderlich...

Ob dann in der NM letztendlich Özil oder Gündogan oder wer auch immer kickt, ist ja nun ein kleines Teil vom Ganzen. Es ist zwar dann das, was man sieht, was man misst. Aber wenn man nicht endlich anfängt, den Unterbau zu revolutionieren, dann mag man zwar vielleicht eine gute EM 2020 spielen, aber wichtig wäre mal, sich den Gegebenheiten des Fußballs anzupassen. Die Zeiten des spanischen Fußballs a la Pep sind vorbei. Zu lange hat man sich diese Art (des sicherlich sehr schönen Fußballs) als Vorbild genommen, so lange, bis man sogar fröhlich winkend an den Spaniern vorbeimarschiert ist. Um dann jetzt festzustellen, dass sich die Gegner dem Spiel angepasst haben und man damit heute gegen die Wand fährt. Und davor haben viele Verantwortliche im Jugendbereich schon lange gewarnt, vor allem die, die tagein/tagaus mit den Spielern zu tun haben. Aber in den selbstherrlichen Abteilungen des DFB hat man das alles anders gesehen.

Um den Bogen zu Löw zu finden - er muss jetzt die entsprechende Richtung vorgeben. Total egal, ob er einen Müller aussortiert oder nicht, Fußball-Deutschland hat ganz andere Sorgen und die müssen jetzt angegangen werden. Und da hat wiederum Sammer (der ja selbst beim DFB eher nix angegangen ist) Recht - es muss mehr Kompetenz in die Führung des DFB. Bierhoff ist eine Marketing Maschine, Gründel ein CDU Politiker, sonst ist da Niemand, der mitschnabeln darf. Löw ist da komplett alleine und muss Kompetenz abgeben, ebenso wie Bierhoff und Grindel. Hoffentlich hat er das selbst so auch erkannt. Man muss nicht alles was in den letzten Jahren beim DFB gemacht wurden über den Haufen werfen aber es bedarf schon mehr, als ein paar Spieler auszutauschen. Sicherlich ein Punkt, den man auch angehen muss. Aber das ist nur ein kleiner Teil des Ganzen.
 

DaLillard

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Dass sich die öffentliche Diskussion mit der Frage nach Rassismus innerhalb der Mannschaft selbst beschäftigt hat, ist für den Chelsea-Verteidiger jedoch nicht nachvollziehbar. "Was ich in dieser ganzen Diskussion nicht verstehe, ist, warum teilweise darüber diskutiert wird, ob es innerhalb der Nationalmannschaft Rassismus gebe", fuhr der 25-Jährige fort. "Das hat doch auch Mesut selbst nie in einem Satz behauptet."

Everybody's Darling Kroos sollte halt mal lesen lernen
 

Kalle6861

Regentänzer - Klares Rot!
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HUi..Respekt.
Rüdiger trifft den Nagel auf den Kopf.

Hatte echt nicht erwartet dass Rüdiger der einzige ist der verstanden hat und im Kontext lesen kann.

Hat bei mir als Person echt gewonnen dadurch.
 

LeZ

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Sollen die Jungs geschlossen zurücktreten und die "Kartoffeln" mal alleine spielen lassen, mal sehen wie toll das aussieht. Diese Typen k0tzen mich an.
 

Sanderson

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Sollen die Jungs geschlossen zurücktreten und die "Kartoffeln" mal alleine spielen lassen, mal sehen wie toll das aussieht. Diese Typen k0tzen mich an.

Wo steht denn was davon das die "Deutschen" die "Ausländer" nicht ausstehen könnten oder sie benachteiligen würden?

Alles was da wirklich steht, ist das es wohlmöglich eine generelle Trennung zwischen den Spielern ohne und den Spielern mit Migrationshintergrund gibt, das diese sich zwar gegenseitig respektieren würden, aber halt komplett andere Lebensweisen hätten. Davon das die einen die anderen schlecht behandeln würden steht da rein gar nichts, und noch viel weniger davon, dass es die "Deutschen" wären die es den "Ausländern" antun würden. In diesem Fall bist es also nur du, der gleich bestimmte Schlüssen gezogen hat und die Spieler ohne Migrationshintergrund verurteilt, ohne irgendwelche Hinweise zu haben die so eine Vorverurteilung rechtfertigen würden.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Wer sagt denn, dass nicht die "Ausländer" (plus Draxler) die Mobber, wie auf den Schulhöfen, gegen die "Kartoffeln" sind. Geile Doppelmoral wieder.
 

Mahoney_jr

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Zonk, das ist echt keine Argumentationskultur. Die Mannschaft war gespalten, aber es ist auch kein Rassismus in Reinform. Lass den Artikel mal rauskommen und dann geht's ans Eingemachte.

Ich gebe nur insofern Recht, dass ich es vorher schon sehr lustig fand, dass gerade Müller und Kroos behaupteten, Rassismus gäbe es zwar viel zu viel, aber keinesfalls in der NM. Sowas ist immer heikel, wenn es von Vorzeigeblonden aus solidem Haus kommt.

Abgesehen von diesem Geschmäckle vorab, muss jetzt erstmal Jogi liefern.
 

Sm0kE

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Der Artikel ist raus, ich hab ihn gelesen. Einfach zum Kiosk gehen und die Printausgabe kaufen. ;)

Da geht's tatsächlich nicht um Rassismus innerhalb der Mannschaft, sondern um genau zwei Komponenten:

- völlig verschiedenen Lifestyles/Lebenswelten..z.B. Witze der HipHop-Fraktion über Thomas Müller und seinen Heimaturlaub auf dem eigenen Pferdehof, Konter seitens Müller der gerne mal mit einem blödelnden "Yo Man!" im Frühstücksraum an Boateng & Co. vorbeirannte, was dann aber auch nicht jeder witzig fand :D

- das sich Beißen von Leistungsprinzip und Yogis Nibelungentreue..manch einer fand es wohl wenig witzig, dass Hummels einerseits den Klassensprecher gab, andererseits aber läuferisch selber nichts aufm Platz verloren hatte, ähnlich wie Khedira

Das Fazit des Artikels ist eigentlich, so wie ich ihn verstehe, folgendes: Nämlich dass die Fraktionen schon seit vielen Jahren so aussehen, das aber in Brasilien trotzdem funktionierte, weil:

a) totale Wohlfühloase der Unterkunft ( vs dieses Jahr der Sowjetbunker.. ;) )

b) die Leistungen noch zur Aufstellung passten

c) die Kombination aus Schweinsteiger und Podolski in Sachen Führen/jeden Mitnehmen perfekt funktionierte...einerseits war Zug drin, andererseits hatte jeder Spaß an der Sache

Die ganze Özil-Geschichte wird da nur insofern kritisiert, dass dem Team sowohl die mediale Daueraufmerksamkeit deswegen als auch Löw's Sonderbehandlung für Özil auf den Sack gingen (muss nicht ins Pressezelt, muss sich nicht erklären, darf sich wegducken..).

Und die Kombination aus alledem führte dann zum Fiasko. Wobei sich das für mich tatsächlich so liest, als wäre das interne Führungsvakuum der wesentliche Punkt gewesen..es war niemand in der Lage, Schweinsteigers Rolle sowohl spielerisch als auch charakterlich zu übernehmen.
 

Canivari

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Es gibt im Artikel zwei entscheidende Stellen, die die Problematik aus meiner Sicht sehr gut darstellen.

Zitat:

Der SPIEGEL hat mit Trainern, Beratern, Klubchefs, Managern, Spielern und DFB-Insidern gesprochen. Löws Fachkompetenz wird nicht infrage gestellt, aber seine Führungsqualitäten.

Es heißt, bei der WM sei eine überhebliche Mannschaft gescheitert. Es fallen Begriffe wie ''Selbstverliebtheit'', ''Hybris'', ''Leistungsverweigerung'', ''Selbstzufriedenheit''.

Die mangelnde Einstellung, die die Spieler gezeigt hätten, sei ihnen in Teilen vorgelebt worden. Löw habe es sich nach dem WM-Triumph in Brasilien zu gemütlich gemacht. Statt den Konkurrenzkampf durch die Berufung junger, hungriger Spieler zu befeuern, habe er sich zu sehr auf die Routine der Weltmeistergeneration verlassen.

Vielleicht ist das eine Erklärung, warum Löw im dritten Gruppenspiel gegen Südkorea Özil und den müden Khedira wieder aufstellte. Als der Bundestrainer die Entscheidung vortrug, sei manchen Spielern in der Mannschaft die Spucke weggeblieben. ''Er hat dem Team mit der Aufstellung den Stecker gezogen'', soll einer aus dem Kader nach der blamablen 0:2-Niederlage gesagt haben.


Völlig unabhängig davon, ob alles genauso stimmt oder nicht. Dass man zu überheblich und arrogant an die Aufgabe herangegangen ist, scheint mir offensichtlich zu sein. Das ging bei Bierhoff los, der die Quartierwahl schon am WM-Halbfinale ausgerichtet hat und hört bei Löw auf, der die Probleme in der Vorbereitung immer wieder heruntergespielt hat. Wenn man als Titelverteidiger zu einer WM fährt und denkt, man müsse überhaupt nichts verändern (obwohl eine Achse aus Lahm, Schweinsteiger und Klose weggebrochen ist), macht man eben den gleichen Fehler wie schon einige Teams zuvor. Man muss mMn entweder taktische Anpassungen vornehmen und/oder neue Spieler einbauen, die eine gewisse Unbekümmertheit mitbringen bzw. der Gegner noch nicht so auf dem Radar hat.

Zum Thema Gruppenbildung: Das hat es immer schon gegeben und war früher auch nie ein Problem. Es mag sein, dass die jüngere Generation etwas anders tickt, aber dann ist es die Aufgabe vom Bundestrainer, hier einen passenden Führungsstil zu entwickeln und keine Probleme aufkommen zu lassen. Man hört ja immer wieder, dass das z.B. 1994 ähnlich war. Dafür hat man aber eine Vorbereitung auf ein Turnier, um solche Probleme erst gar nicht aufkommen zu lassen. Von Außen hat man jedoch den Eindruck, dass Löw es nicht geschafft hat, eine Balance aus den Weltmeistern von 2014 und den Spielern, die damals noch nicht dabei waren, hinzubekommen.
 

MS

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Der Artikel ist raus, ich hab ihn gelesen. Einfach zum Kiosk gehen und die Printausgabe kaufen. ;)

Da geht's tatsächlich nicht um Rassismus innerhalb der Mannschaft, sondern um genau zwei Komponenten:

- völlig verschiedenen Lifestyles/Lebenswelten..z.B. Witze der HipHop-Fraktion über Thomas Müller und seinen Heimaturlaub auf dem eigenen Pferdehof, Konter seitens Müller der gerne mal mit einem blödelnden "Yo Man!" im Frühstücksraum an Boateng & Co. vorbeirannte, was dann aber auch nicht jeder witzig fand :D

- das sich Beißen von Leistungsprinzip und Yogis Nibelungentreue..manch einer fand es wohl wenig witzig, dass Hummels einerseits den Klassensprecher gab, andererseits aber läuferisch selber nichts aufm Platz verloren hatte, ähnlich wie Khedira

Das Fazit des Artikels ist eigentlich, so wie ich ihn verstehe, folgendes: Nämlich dass die Fraktionen schon seit vielen Jahren so aussehen, das aber in Brasilien trotzdem funktionierte, weil:

a) totale Wohlfühloase der Unterkunft ( vs dieses Jahr der Sowjetbunker.. ;) )

b) die Leistungen noch zur Aufstellung passten

c) die Kombination aus Schweinsteiger und Podolski in Sachen Führen/jeden Mitnehmen perfekt funktionierte...einerseits war Zug drin, andererseits hatte jeder Spaß an der Sache

Die ganze Özil-Geschichte wird da nur insofern kritisiert, dass dem Team sowohl die mediale Daueraufmerksamkeit deswegen als auch Löw's Sonderbehandlung für Özil auf den Sack gingen (muss nicht ins Pressezelt, muss sich nicht erklären, darf sich wegducken..).

Und die Kombination aus alledem führte dann zum Fiasko. Wobei sich das für mich tatsächlich so liest, als wäre das interne Führungsvakuum der wesentliche Punkt gewesen..es war niemand in der Lage, Schweinsteigers Rolle sowohl spielerisch als auch charakterlich zu übernehmen.
Einfach eine kindische Truppe. Diese Beschreibung kann man auch aus der Ferne liefern - so offensichtlich ist sie.

Es ist leider so, dass sich offensichtlich alle ihre Filme fahren. Die Fraktion Sane und Boateng gibt sich nunmal Ultra cool wie die ersten Crip Member überhaupt- selbstverständlich wirkt das auf Dauer nervig, weil es nicht zuletzt angesichts der Millionen auf dem Konto unauthentisch ist.

Auf der anderen Seite nervt sogar mich als Zuschauer Hummels‘ pseudointelligentes Geschwafel fast genau so sehr, wie Leute, die ihm Intelligenz attestieren, nur weil er ohne Punkt und Komma spricht. Thomas Müller ist halt Thomas Müller. Da reicht schon der tölpelhafte Jubel, um ihn einschätzen zu können.

Schweinsteiger wird nicht umsonst von allen respektiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass er als einziger „normal“ und sich selbst treu ist. Das reicht heutzutage, um Menschen zu verbinden und respektiert zu werden. Irgendwie sind es die einfachen Sachen, die kompliziert sind.
 

Kinski

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Sollen die Jungs geschlossen zurücktreten und die "Kartoffeln" mal alleine spielen lassen, mal sehen wie toll das aussieht. Diese Typen k0tzen mich an.

Du hast doch einen Schaden. Wenn ich von Kartoffeln und Kanacken lese, dann bin ich mir ziemlich sicher das diese Einteilung eher nicht von den "Kartoffeln" kommt. Der gemeine Deutsche bezeichnet sich nämlich eher nicht als solche. Von Mitbürgern mit Migrationshintergrund durfte ich mich hingegen schon desöfteren so betiteln lassen. aber gut, wenn es gegen den "blonden michel" geht, ist dieser stumpfe rassismus (denn nichts anderes ist Kartoffel in diesem Kontext) natürlich in ordnung, historische schuld und so.
 

Malgani

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Du hast doch einen Schaden. Wenn ich von Kartoffeln und Kanacken lese, dann bin ich mir ziemlich sicher das diese Einteilung eher nicht von den "Kartoffeln" kommt. Der gemeine Deutsche bezeichnet sich nämlich eher nicht als solche. Von Mitbürgern mit Migrationshintergrund durfte ich mich hingegen schon desöfteren so betiteln lassen. aber gut, wenn es gegen den "blonden michel" geht, ist dieser stumpfe rassismus (denn nichts anderes ist Kartoffel in diesem Kontext) natürlich in ordnung, historische schuld und so.

Selbstverständlich kommt diese Bezeichnung nicht von den Biodeutschen. Auszug aus dem oben verlinkten Artikel:

Der "Spiegel" zitiert Insider aus dem DFB-Umfeld, die davon sprechen, dass die Mannschaft in "Kanaken", wie sie sich selbst nennen würden, und "Kartoffeln" unterteilt sei.
 

Grimon

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Ich finde diese ganze "Diskussion" durchaus bemerkenswert, weil irgendwie versucht wird etwas zu skandalisieren, was es im Fussball so seit fast 50 Jahren gibt.
Im Grunde hätte dieselben Kritikpunkte doch auch - je nach eurem Alter - bei unseren Vätern bzw. Großvätern am Stammtisch fallen können.
- Boa hält sich wohl für ultracool, interessiert sich nur für Mode usw. Muss ich zB an Günther Netzer denken.
- Hummels denkt wohl er sei super intellektuell. Wieso? Hat er wie einst Breitner in der Mao-Bibel gelesen?
- Müller ist offensichtlich ein "Tölpel". Sieht man doch schon ein seiner Art zu Jubeln. Interessante Art Menschen einzuschätzen. Trifft dann wohl für alle Fussballer der 70er und 80er zu.
- den Vorwurf der Bundestrainer halte zu lange an einem verdienten Spieler fest gab's so auch vor jedem Tunier
- und Grüppchenbildung doch sowieso Bayern - Gladbach, Bayern - Dortmund, Wessis - Ossis, und natürlich immer Alte - Junge (hier hat mMn der Erfolg im Confed-Cup der Gruppendynamik eher geschadet, weil die jungen, hungrigen Spieler noch selbstbewusster wurden, die verdienten Leistungsträger bei dem Erfolg aber außen vor waren)

Wenn man als Titelverteidiger zu einer WM fährt und denkt, man müsse überhaupt nichts verändern (obwohl eine Achse aus Lahm, Schweinsteiger und Klose weggebrochen ist), macht man eben den gleichen Fehler wie schon einige Teams zuvor.
Das sehe ich genauso. Was mich an diesem Statement freut ist, dass man sieht, dass die Leistung dieser Spieler anerkannt wird. Vor der WM14 wurden ja hier im Forum einige gar nicht müde Schweinsteiger als "Chefchen" der nix kann, Klose als viel zu alt und Lahm als zu langsam zu beurteilen.

Der gemeine Deutsche bezeichnet sich nämlich eher nicht als solche. Von Mitbürgern mit Migrationshintergrund durfte ich mich hingegen schon desöfteren so betiteln lassen. aber gut, wenn es gegen den "blonden michel" geht, ist dieser stumpfe rassismus (denn nichts anderes ist Kartoffel in diesem Kontext) natürlich in ordnung, historische schuld und so.
Das hat doch nun überhaupt nichts mit "historischer Schuld" zu tun. Das ganze ist doch völlig nichtig und belanglos. Hab ich das schon gehört zB beim Basketball auf Freiplätzen? Ja klar. Da kann man als kleiner Weißer unter lauter langen Schwarzen auch mal als Weißbrot betitelt werden. Aber da fühl ich mich doch nicht rassistisch beleidigt oder diskriminiert. Im Alltag hat ein Weißer mit deutschem Namen hier schlicht nicht unter Diskriminierung zu leiden, alle anderen Minderheiten aber z.T. schon. Sei's am Wohnungs- oder Arbeitsmarkt usw. Da kann mich mein Mitspieler gerne Kartoffel nennen.
Ich glaube auch wirklich nicht an "stumpfen Rassismus" in der Nationalmannschaft. Ich denke zB wirklich nicht, dass meinetwegen ein Müller sagt: "Ich will nicht unbedingt privat mit dem Boa abhängen, WEIL er schwarz ist." Das liegt doch dann eher an völlig unterschiedlichem Geschmack, Interessen, Background (i.S.v. ländlicher Bayer vs urbaner Berliner) usw. Und natürlich haben Müller, Kroos, Neuer und Co. in ihrem Leben kaum was von Alltagsrassismus mitgekriegt. Das es deshalb sowas auch beim DFB nicht gäbe ist mMn schon arg blauäugig.
 
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