Nüchtern betrachtet sind die "großen" Kämpfe im Kampfrekord von Lennox Lewis wirklich nicht der große Kracher . Der Kampf gegen Holyfield war ein harmloses Gewürge , da hat selbst der alte Foreman Holy mehr zum wackeln gebracht .
Gegen Tua war Lewis meistens auf der Flucht , hat sich einem offenen Kampf mit Tua nicht gestellt . So boxt kein Dominator im Schwergewicht .
Mavrovic war gegen Lewis schon nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte , machte da seinen letzten Kampf und beendete seine Kariere .
Angenehm überrascht hat mich Lewis im Kampf gegen Klitschko . Da hat er voll dagegen gehalten und alles gezeigt was er drauf hat . Hätte ich Lewis so nicht zugetraut.
Zugegeben, ich mochte Lewis anfangs auch nicht, wobei ich ihn und seine Leistungen im Laufe der Zeit immer mehr zu schätzen gelernt habe. Ja, er hat nicht den Tyson besiegt, den Holyfield seinerzeit ausknockte und Holyfield selbst war im direkten Duell nicht mehr in seiner Prime, aber Fakt ist auch: Neben dem Warrior hat niemand über einen derart langen Zeitraum diese Gegenerschaft (Tua, Mercer, Morrison, Ruddock, Tyson, Bruno...) besiegt und das Schwergewicht in diesem Maße dominiert. Holyfield und Lewis sind zweifelsohne unter den Top 5 der besten Schwergewichtler aller Zeiten zu ranken. Beide haben ihr großes Talent auf unterschiedliche Weise in großartige Siege umgesetzt, Holyfield mitunter spektakulärer, aber Lewis' Stil als unattraktiv zu bezeichnen, ist völlig unangemessen, außer man reduziert den Boxsport auf das Niveau von Gladiatorenkämpfen. Lewis war ein Meister der Taktik, er hatte stets den richtigen Plan für die jeweilige Gegenerschaft. Boxtechnisch konnte lediglich Holyfield mithalten, und alleine seine Uppercuts, rechten Geraden und variablen Führhände sind ein Genuß für all jene, die die Kunst im Boxen sehen. Spektakuläre Szenen lieferte Lewis trotzdem, man betrachte unzählige KOs. Wie auch immer, Lewis hat seine körperlichen Vorraussetzungen bestens genutzt und es ist schlichtweg albern, wenn man seinen Stil als unattraktiv bezeichnet, nur weil er nicht hirnlos drauf los prügelte. Wer darin den Sinn des Boxens sieht, sollte sich lieber vom SPORT abwenden und seine Gelüste anderweitig befriedigen.
Tony Jaa schrieb:
@Moritz
Bowe hat Holyfiled nicht besiegt, er hat ihn zerstört. Wer den ersten Kampf zwischen den beiden gesehen hat weiß dass Evander prime-prime nicht einen aus 100 Kämpfen gg Riddick gewonnen hätte. Bowe hatte so ziemlich alle Probleme die man außerhalb des RIngs haben kann gehabt, und er hat im dritten Fight Holyfield immernoch ausgeknockt.
Und komm, Foreman war 100 Jahre alt und sah trotzdem nicht schlecht aus im Kampf. Nur weil Big G durch einen Luckpunch gg No-Chin Moorer gewonnen hat, war er nicht besser als die Gegner von Lennox.
Evander ist für mich der bedeutenste HW der 90er aber er ist nicht der Beste gewesen.
Zerstört:confused:!? Nicht einen von 100 Kämpfen gegen Bowe hätte gewinnen können:confused:!?
Ich bin erstaunt, wenn man bedenkt, wie Holyfield im ersten Gefecht gegen Bowe als körperlich unterlegener Mann immer wieder den Kampf suchte und trotz Rückschläge die passende Antwort geben konnte. Genau genommen wurde hier der Spitzname "Warrior" geprägt, was sicherlich nicht im Kontext einer Zerstörung passiert wäre. Als Holyfield im zweiten Gefecht taktisch disziplinierter boxte, konnte er Bowe auspunkten und im dritten Gefecht lag er bis zum dem überraschenden KO nach Punkten vorne, hatte Bowe sogar am Boden. Genau genommen waren die Bowe Kämpfe seitens Holyfield taktisch unklug, weil er überwiegend Big Daddys Kampf kämpfte. Im zweiten Gefecht hat er phasenweise gezeigt, wie sehr er boxerisch im Vorteil ist, als er häufig die Distanzen wechselte und variabel blieb. Wie auch immer, wenn zwei derartige Legenden aufeinander treffen gibt es immer Verlierer und Gewinner, aber letztendlich sind der Boxsport und seine Fans die Sieger. Anhand solcher Kämpfe jemanden zu diskreditieren ist schlichtweg unangemessen und deplatziert.