Die italienische Nationalmannschaft


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Gast_481

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Da zweifle ich mal gewaltig daran. Spanien hätte diese Schweden mit 3-5 Toren zuhause geschlagen, da bin ich mir sicher und auswärts hätten sie wohl auch mindestens ein Tor geschossen, selbst wenn nicht, Schweden mit ihrer Limitiertheit und Spielweise würde gegen Teams wie Spanien und Deutschland auswärts einfach nur baden gehen, die haben ja teilweise keine 3 flachen Pässe zusammenbekommen und standen mit Mann und Maus hinten drin und haben gebetet, gefundenes Fressen für die genannten Teams.

Bei Italien und ihrer Spielweise hängt zu viel am Glück, klar benötigst du das, aber die Italiener können an einem Tag Spanien und Deutschland schlagen und am anderen gegen Honduras oder Irland verlieren. Jetzt wo die letzten Ausnahmekicker auch noch weg sind, bezweifle ich stark dass die Italiener selbst in den top Duellen noch irgendein Land sehen werden, da ist der Abwärtstrend für mich einfach deutlich zu sehen.

Ich weiß aber auch garnicht warum hier sich der ein oder andere gegen eine komplett neue Ausrichtung wehrt. Möchte man von der italienischen Nati überhaubt keinen schönen und offensiven Fußball sehen? Sollen die Italiener bei ihrem Minimalistenfußball bleiben und in erster Linie nur durch Taktik und Cleverness glänzen? Ich verstehe das nicht, vll. hat der ein oder andere Angst dass die Italiener einen ähnlichen Weg wie die Deutschen gehen und sie dann wieder zum Angstgegner werden, anders kann ich es mir nicht erklären warum man sich dagegen ausspricht.

Du kannst anzweifeln was du willst, auch ob die Erde um die Sonne kreist. Nur ob es Sinn macht ;) Ich habe gesagt, dass Schweden die Spanier besiegen KANN. Wenn du das anzweifelst, ist das ganz grosser Quatsch. Auch Aruba kann Brasilien schlagen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt vermutlich unter 1 Prozent. Dass Schweden die Spanier schlägt, ist deutlich wahrscheinlicher. Selbst wenn du sagst, dass die Wahrscheinlichtkeit so klein ist, dass bei zehn Begegnungen die Spanier acht mal gewinnen, Schweden einmal und ein Spiel unentschieden ausgeht...nun, wenn in der Relegation genau das Unentschieden und der Sieg für Schweden dabei rauskommen, fährt Spanien eben nicht zur WM.

Nun zum Rest, was ich sagen wollte:
Ich wurde in den 90ern mit Fussball sozialisiert. Italiens Spieler damals:

Tor: Pagliuca, Toldo, Perruzzi, Bucci, Marchiegani,...

Abwehr: Maldini, Costacurta, Bergomi, Bennarrivo, Apolloni, Carboni, Panucci, Ferrara...

Mittelfeld: Dino Baggio, Albertini, Di Livio, Conte, Donadoni, Evani, Di Biagio...

Sturm: Roberto Baggio, Mancini, Signori, Ravanelli, Del Piero, Inzaghi, Chiesa, Casiraghi, Zola, Vieri,...

Und obwohl die Qualität so hoch war, hat man in dieser Zeit auch jüngere Spieler wie Cannavaro, Nesta, Pirlo, Totti, Buffon etc. in die NM integriert, die auch viel Qualität mitbrachten. Man hat nicht ewig an alten Spielern festgehalten, musste es auch nicht, weil viel Qualität hinterherkam. Der Übergang der Generationen war fliessend. So wie es eigentlich "normal" ist.

Seit geraumer Zeit scheint mir die Qualität nicht nachzukommen, bzw. die Spieler der Italiener haben eine deutlich kürzere Halbwertszeit. Woran das liegt, kann ich nicht sagen.

Mir gefiel beispielsweise der Kader 2012. Paar Spieler sind da wirklich positiv herausgestochen. Z.B. Abata, Nocerino oder Diamanti. Nocerino ist gerade mal 32. An und für sich noch kein riesiges Fussballeralter. Er spielt aber in der MLS bei Orlando. In der NM spielt er keine Rolle mehr. Abate ist erst 31, aber spielt kaum noch bei Milan. Diamanti ist 34 und vereinslos. Kurz nach der EM ging der nach China. Geht mir auch nicht darum, dass die ums Verrecken für Italien spielen sollten. Ich frage mich mehr, wieso die so schnell von der Bildfläche verschwunden sind. Das ist mit vielen Spielern in Italien passiert, die entweder eine Zeit lang gut performt haben oder zumindest als Talent galten.

Matri, Pazzini, Amauri, Aquilani, Borriello, Giovinco, Osvaldo, Borini, Ranocchia, Ogbonna...Ich meine klar, nicht jeder Spieler der als talentiert gilt, setzt sich auch durch. Aber bei Italien trifft das quasi auf jeden Spieler zu.

Kommen die wegen den ausländischen Spielern in der Liga zu wenig zum Einsatz, oder woran liegt es, dass so wenig nachkommt in Italien? Pelle ist auch so einer. Fand den 2016 stark. Aber der hat sich jetzt halt nach China verpisst.

Wie dem auch sei, momentan sind viele Spieler mit Potenzial verfügbar. Mit Donnaruma, Romagnoli, Bonucci und Conti ist z.B. wieder eine Abwehrachse eines Vereins (Milan) möglich.

Potenzieller Kader:

Tor: Donnaruma, Perin, Scuffet

Abwehr: Bonucci, Romagnoli, Rugani, Caldara, Zappacosta, Darmian, Emerson, De Sciglio

Mittelfeld: Verratti, Jorginho, Florenzi, Cristante, Locatelli, Soriano, Gagliardini

Angriff: Insigne, Bernardeschi, Berardi, El Shaarawy, Balotelli, Chiesa

Nur bisschen Name-Dropping. Da gibt es Dutzend andere, die du reinnehmen kannst. Hab jetzt auch bewusst kaum jemanden über 30 drin. Gibt auch da Kandidaten, die noch Qualität reinbringen. Wichtig wäre halt auch das Konstanz reinkommt und sich ein Stamm bilden kann. Von Berardi lese ich seit gefühlt 100 Jahren, dass er ein Talent ist. Hat ganze 0 Länderspiele. Qualität ist da, viel davon. Wichtig ist, dass man ein passendes Team zusammenstellt und die jeweiligen Spieler mehr als ein Turnier auf hohem Niveau spielen können. Material ist vorhanden, dass man zu alter Dominanz kommt. Egal mit welchem taktischen Mittel.
 

L-james

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Weil du übertreibst und immer davon ausgehst dass es nur einen Weg gibt um erfolgreich Fussball zu spielen... Und zwar deine spezielle Vorstellung von dominantem Ballbesitz Fussball.

Bei Nationen wie Italien, ja. Du musst eh oftmals das Spiel machen und hast auch gegenüber 90% anderen Nationen ein besseres Spielermaterial, selbst jetzt wenn du die alte Garde rausstreichst sind die Italiener besser besetzt als 90% der anderen Nationen. Wieso zur Hölle sollte man dann nicht den Zufallsfaktor so weit reduzieren wie nur möglich? Je mehr Ballbesitz, je mehr Spielkontrolle und Ausspielen der Qualität am Ball, umso geringer der Zufalls- und Glücksfaktor.

Der Aufwand den eine Mannschaft mit weniger Dominanz und Spielkontrolle aufbringen muss ist deutlich höher, du musst vielmehr reagieren. Natürlich führen auch mehr Wege zum Erfolg, aber weist du was ein Team wie das von Simeone leisten muss um Erfolg zu haben? Für Atletico im Vergleich zu den anderen Riesen in der Liga und CL ist die Spielweise auch verständlich.

Guck dir mal die Erfolge im Weltfußball der letzten 6-8 Jahre an, auf Nati-Ebene war die Grundbasis abgesehen von Portugal 2016 immer Ballbesitz. Auf Clubebene gewann zuletzt Chelsea 2012 ohne diese Grundbasis. Natürlich kannst du in einzelnen Matchups deine Taktik anpassen, aber 90-95% deiner Spiele hast du deine Grundbasis, wo du mit ein paar Schräubchen drehen hier und da, anwendest. Mal eine Ausnahme zwischendurch ändert daran nichts.

Italien gehört von ihrer Größe, Stellung, Aufwand was sie betreiben auf jedenfall in die top5, also wieso sollen die sich nur quälen wenn sie auch die Gegner dominieren können? Der Fußball hat sich nunmal so geändert dass viele sich gegen die Großen hinten reinstellen und versuchen nur das Spiel zu zerstören, also ist das beste Mittel dagegen ein dominantes Ballbesitzspiel. Wenn du die Möglichkeiten dazu hast, dann musst du das bevorzugen, alles andere wäre aus meiner Sicht nicht verständlich. Ich bin auch davon überzeugt dass viele Übungsleiter egal ob Bundesliga oder in anderen top Ligen, am liebsten ein dominantes Ballbesitzteam hätten, nur ist es für die meisten einfach nicht möglich und nicht erfolgsversprechend da ihnen das Spielermaterial und die Mittel fehlen, also müsssen sie es destruktiver und neutraler machen, was bei wenigen immer bevorzugt werden würde, aber bei vielen eher nicht wenn sie anders könnten.

Klar bin ich Fan davon, aber als BVBler hat man halt auch eine gewisse Entwicklung miterlebt. Klopp hat ein fantastisches Umschaltsspiel beim BVB integriert, wobei der Ballbesitz unter ihm in den Meisterjahren mit einigen feinen Kickern auch gut war, aber danach ging es immer mehr in Richtung Umschaltwahn und weniger Spielkontrolle und dann auch zu immer größer werdenden Glücksfaktor im Spiel, man sah dann unter Tuchel was man aus der vorhandenen Truppe noch rausholen konnte, man hat mit einem dominanten Stil die restliche Liga hinter den Bayern in Grund und Boden gespielt, weil man den Vorteil des Spielermeterials bestmöglich hat ausnutzen können. Du kannst doch natürlich nur deine Vorteile in der Qualität mit guten Kickern nur bestmöglich ausnutzen wenn du so oft wie es geht den Ball in deinen eigenen Reihen hast, alles andere macht keinen Sinn. Mal davon ab dass die besten Kicker(eigentlich alle Kicker, aber sicherlich die die keine Allergie gegen den Ball haben) deutlich mehr Bock haben den Ball in den eigenen Reihen zu haben als hinter dem Ball herzulaufen.

Die Italiener hätten am liebsten wieder Spieler der Marke Pirlo, Totti und Del Piero, aber bitte mit dem Rumpelfußball der Vergangenheit:crazy:, wie willst du 2017 die Stärke solcher Spieler voll ausschöpfen wenn du dir den Ball mit Durchschnittsteams teilen musst? Das kann doch nicht der Ansatz sein, Deutschland wäre ohne ihr Ballbesitzsystem nur halb so gut, Spieler wie Hummels, Kroos, Özil und co. wären verschenkt oder fehl am Platz.
 

heiko2183

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Bei Nationen wie Italien, ja. Du musst eh oftmals das Spiel machen und hast auch gegenüber 90% anderen Nationen ein besseres Spielermaterial, selbst jetzt wenn du die alte Garde rausstreichst sind die Italiener besser besetzt als 90% der anderen Nationen. Wieso zur Hölle sollte man dann nicht den Zufallsfaktor so weit reduzieren wie nur möglich? Je mehr Ballbesitz, je mehr Spielkontrolle und Ausspielen der Qualität am Ball, umso geringer der Zufalls- und Glücksfaktor.

Da versuchst du gerade einen Zusammenhang herbeizureden. Warum sollte man mit dominantem Ballbesitz den Zufall reduzieren können?

Der Aufwand den eine Mannschaft mit weniger Dominanz und Spielkontrolle aufbringen muss ist deutlich höher, du musst vielmehr reagieren. Natürlich führen auch mehr Wege zum Erfolg, aber weist du was ein Team wie das von Simeone leisten muss um Erfolg zu haben? Für Atletico im Vergleich zu den anderen Riesen in der Liga und CL ist die Spielweise auch verständlich.

Guck dir mal die Erfolge im Weltfußball der letzten 6-8 Jahre an, auf Nati-Ebene war die Grundbasis abgesehen von Portugal 2016 immer Ballbesitz. Auf Clubebene gewann zuletzt Chelsea 2012 ohne diese Grundbasis. Natürlich kannst du in einzelnen Matchups deine Taktik anpassen, aber 90-95% deiner Spiele hast du deine Grundbasis, wo du mit ein paar Schräubchen drehen hier und da, anwendest. Mal eine Ausnahme zwischendurch ändert daran nichts.

Ich finde deinen Verweis zu Atletico eher seltsam. Klar, die sind nicht ganz auf dem Level im Vergleich zu den internationalen Top Clubs Barca, Real, Bayern oder Paris. Aber genau das ist doch die Situation von Italien: Die haben auch schlechteres Spielermaterial im Vergleich zu Brasilien, Deutschland, Spanien oder Frankreich. Insofern bestätigt doch das genau meine These.


Und ich verstehe deine ganze Argumentation nicht wirklich. Es redet doch keiner davon, dass Italien nur noch mauern und sich selbst gegen Mazedonien und Zypern hinten reinstellen soll. Die haben doch auch jetzt schon in den meisten Matches viel mehr Ballbesitz als der Gegner weil sie nunmal in der Favoritenrolle sind. Und sie haben damit in der Quali ja auch Spiele gewonnen und sozusagen ihre Hausaufgaben gegen die kleinen Gegner gemacht. Letztendlich hätten wir die ganze Debatte nicht wenn Italien sich gegen Schweden durchgesetzt hätte. Und da waren sie über beide Spiele eindeutig die bessere Mannschaft mit deutlich mehr Torchancen.

Nochmal: Niemand sagt, dass Italien nur destruktiv spielen sollte.
Die Frage ist doch nur ob deine "Extremforderung" nach dominantem Ballbesitzfußball und einer Revolution im italienischen Fußball wirklich Sinn macht. Also quasi immer Ballbesitz anzustreben, frühes Gegenpressing zu spielen, mit hoher Abwehrkette zu spielen so wie das Deutschland oder Spanien praktizieren.

Im Vereinsfußball sieht man diesen Stil bei einigen der absoluten Spitzenclubs. Da haben Trainer und Spieler aber auch mehr Zeit die Abläufe einzustudieren bzw das ergibt sich automatisch über die hohe Anzahl der Spiele. Zudem werden fehlende Qualitäten in der Mannschaft oder fehlende Spielertypen einfach auf dem Transfermarkt hinzugekauft.

Du tust aber so als wäre der Stil nur mit Vorteilen verbunden. Ballbesitz bedeutet nicht automatisch gute Torchancen und eine hohe Abwehrkette ist immer konteranfälliger. Es gibt genug Beispiele für Mannschaften die mit diesem Stil auf die Nase fallen.
Letztendlich hängt der Erfolg von vielen Faktoren ab aber es ist kein Zufall, dass bei den Turnieren der Nationalmannschaften in den letzten Jahren eigentlich eher der gegensätzliche Spielstil dominiert.

Die Turniere sind geprägt von vorsichtiger Taktik. Es dominiert das Mantra "nach Ballverlust alle hinter den Ball" statt "wir erobern die Kugel sofort zurück". Letzteres haben zuletzt bei den Turnieren eigentlich nur Spanien und mit Abstrichen Chile praktiziert. Auch Deutschland ist bei den Turnieren deutlich vorsichtiger, disziplinierter und defensiv kompakter als bei den Quali Auftritten oder Freundschaftsspielen.

Insofern ist der typisch italienische Fußball moderner als jemals zuvor. Der Fokus liegt auf einer gut strukturierten Defensive und dem "zu Null spielen". Nach Ballverlusten schnell hinter den Ball. Gute Arbeit bei Standards. Man will nach vorne schnell umschalten. Man will auch die technische Qualität auf dem Rasen haben um ein Spiel auch beruhigen und verwalten zu können....

Italien braucht keine Revolution. Eher einen ordentlichen Trainer der jetzt die jüngeren Spieler einbaut und die werden die nächsten Jahre wie immer ein ganz unangenehmer Gegner sein. Das geht auch ohne dominanten Ballbesitzfußball mit einer Marschroute a la Conte oder Simeone.
 

L-james

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@heiko2183 mir geht es dabei in erster Linie um die Ausbildung der Spieler, sprich um die Jugendarbeit in Italien. Wenn man mehr Wert auf Technik und Spielstärke legt bei der Ausbildung dann folgt die Spielphilosophie automatisch. Sollten die Italiener es schaffen technisch starke Talente herauszubringen wie Deutschland und Spanien(sehe nicht wieso die Italiener das nicht auch könnten) dann wird man mit solchen Spielertypen in der heutigen Zeit automatisch in diese Richtung gehen. Deutschland ist ja auch nicht von heute auf morgen zu einer Ballbesitzmannschaft geworden, die ersten Früchte der Jugendarbeit kamen 2008/2009 wo neben der U21 auch die U19 und U17 mit so Talenten wie Götze allesamt Europameister wurden. 2008 hatten die Deutschen noch keinen dominanten Stil und auch nach der Integrierung der U21 Europameister hat man bei der WM 2010 noch viel auf Umschaltfußball gesetzt, wobei durch die Achse der Bayern um Spieler wie Scheini, Lahm und co. schon auch Stärken im Ballbesitz vorhanden waren.

Bei Italien fehlen mir diese Spieler und vor allem die frühe Einbindung bei den Serie A Clubs, ein Verratti ist da einer der wenigen Ausnahmen, wobei der ganz früh zu PSG wechselte und dort gereift ist. Italien hat aber definitiv die Mittel um solche Kicker herauszubringen und dadurch würde der Stil sich auch verändern und darauf möchte ich hinaus. Die Kicker sind oftmals taktisch gut geschult und laufstarkt aber es fehlen in Italien seit langer Zeit die Straßenkicker, auch wenn Jungs wie Insigne, Bernardeschi oder Chiesa sicher gute Kicker sind, aber es ist viel zu wenig was bei Italien rum kommt, da dort großteils immernoch alte Strukturen und Ansichten herrschen.

Die Italiener hatten Ausnahmekicker und da kommt seit geraumer Zeit sogut wie nix nach, da haben sie bezüglich der Jugendarbeit auch gepennt und sind hinter anderen großen Nationen(Deutschland, Spanien, Frankreich). Findet man da wieder den Anschluss dann kommen die entsprechenden Kicker auch und dann passt sich die Spielweise automatisch an.
 

Savi

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@heiko2183 mir geht es dabei in erster Linie um die Ausbildung der Spieler, sprich um die Jugendarbeit in Italien. Wenn man mehr Wert auf Technik und Spielstärke legt bei der Ausbildung dann folgt die Spielphilosophie automatisch. Sollten die Italiener es schaffen technisch starke Talente herauszubringen wie Deutschland und Spanien(sehe nicht wieso die Italiener das nicht auch könnten) dann wird man mit solchen Spielertypen in der heutigen Zeit automatisch in diese Richtung gehen. Deutschland ist ja auch nicht von heute auf morgen zu einer Ballbesitzmannschaft geworden, die ersten Früchte der Jugendarbeit kamen 2008/2009 wo neben der U21 auch die U19 und U17 mit so Talenten wie Götze allesamt Europameister wurden. 2008 hatten die Deutschen noch keinen dominanten Stil und auch nach der Integrierung der U21 Europameister hat man bei der WM 2010 noch viel auf Umschaltfußball gesetzt, wobei durch die Achse der Bayern um Spieler wie Scheini, Lahm und co. schon auch Stärken im Ballbesitz vorhanden waren.

Bei Italien fehlen mir diese Spieler und vor allem die frühe Einbindung bei den Serie A Clubs, ein Verratti ist da einer der wenigen Ausnahmen, wobei der ganz früh zu PSG wechselte und dort gereift ist. Italien hat aber definitiv die Mittel um solche Kicker herauszubringen und dadurch würde der Stil sich auch verändern und darauf möchte ich hinaus. Die Kicker sind oftmals taktisch gut geschult und laufstarkt aber es fehlen in Italien seit langer Zeit die Straßenkicker, auch wenn Jungs wie Insigne, Bernardeschi oder Chiesa sicher gute Kicker sind, aber es ist viel zu wenig was bei Italien rum kommt, da dort großteils immernoch alte Strukturen und Ansichten herrschen.

Die Italiener hatten Ausnahmekicker und da kommt seit geraumer Zeit sogut wie nix nach, da haben sie bezüglich der Jugendarbeit auch gepennt und sind hinter anderen großen Nationen(Deutschland, Spanien, Frankreich). Findet man da wieder den Anschluss dann kommen die entsprechenden Kicker auch und dann passt sich die Spielweise automatisch an.
Das mit den fehlenden Talenten sehe ich ja auch so. Und nach dem WM Erfolg 2006 kam ja zunächst 2008 das übliche Aus der immer noch guten, aber etwas älteren Garde gegen die neue Macht im Fußball Spanien. Dann 2010 immer noch größtenteils mit den alten Haudegen ein glanzloses und am Ende ängstliches Ausscheiden in der VR.
2012 dann folgte eine seht gute EM. Im Finale lief es dann natürlich denkbar ungünstig. Früh 0:2 im Rückstand wieder gegen die spielstarken Spanier und dann in Unterzahl aufgrund bereits getätigter Wechsel "untergegangen". 2014 dann wieder ein ganz schwacher Auftritt mit dem verdienten Vorrundenaus. 2016 war es dann vom Spielermaterial schon eher ein überschaubarer Kader, dessen größte Schwachstelle die fehlende Kreativität im MF war. Aber auch sollte man festhalten, dass man völlig zu Recht mit sehr guten Leistungen ins VF eingezogen ist. Und da finde ich wird es interessant (eigentlich wie 2012):
Beide Male hatte ich im Vorfeld das Gefühl, dass Deutschland spielerisch klar besser sein sollte (16 mehr als 12 noch). Das war in früheren Begenungen nie der Falll gewesen. Klar hatte D 2012 auch gute Torchancen und der beginn gehört der deutschen Elf. Aber ab da hat Italien dann doch ein klasse (auch taktisch) Spiel gemacht und völlig zu Recht gewonnen. 2016 war es dann anders. Während nahezu des gesamten Spiels merkte man, dass Italien spielerisch mit Deutschland nicht mithalten konnte, was sich im Freundschaftsspiel (1:4) auch schon andeutete. Dennoch war Löw dermaßen "ängstlich und hat seine Spielart an Italien angepasst, nach dem Motto: Wir müssen diesmal bloß cleverer spielen, somit aber auch ziemlich verhalten. Torchancen gabs ja nicht so viele. Man geht dann auch durch ne gute Aktion vrdient in Führung, aber danach kam auch nicht mehr viel außer dem Handelfmeter Aussetzer, der letzendlich zur Folge hatte, dass man ins 11er Schießen mußte. Italien ist weiß Gott nicht bekannt dafür gut im Penaltyschießen zu sein (außer 2006 :D, da waren sie dann einmal gut und dabei dann auch nahezu perfekt). Das Elfer Duell war dann auch eher nach dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen von beiden und Italien fehlte nur ganz, ganz wenig um Deutschland sogar in dessen Paradedisziplin zu schlagen. Wäre das passiert, denke ich hätte Jogi direkt seinen Hut nehmen können.
Will damit sagen: Es hängt oft trotdem nur an KLEINIGKEITEN! Das Aus gegen Schweden kam für mich nicht überaschend, aber es lag letzendlich am Auslassen der Torchancen. Spielerisch war es nicht toll, aber auch keine Vollkatastrophe. Ich gehe schwer davon aus, dass mit dem Aufhören einiger (sehr) alter Spieler frischer Wind ins Team kommen wird und mit einem passenden Trainer auch so ein kleiner Aufschwung folgen sollte. Zu hoffen wäre natürlich, dass nach gefühlt einem Jahrzehnt mal wieder 1-2 geniale Spielmacher der Marke Baggio, Del Piero oder Pirlo Damit wäre man mMn dann auch wieder wettbewerbsfähig.
 

VvJ-Ente

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Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es irgendwo auf der Welt einen Trainer gibt, der mit der italienischen Mannschaft isoliert während der Länderspielwochen und vielleicht zwei zweiwöchigen Lehrgängen ein Ballbesitzsystem einstudiert. Da hilft auch die Jugendarbeit nicht wirklich weiter. Klar, die ist die Basis, weshalb auch Wunder-Pep nicht Ballbesitzfußball mit 6 oder 7 Engländern im Team spielen kann. Aber insgesamt sind doch die Abläufe derart komplex, dass man ohne die tägliche Arbeit im Verein nicht auskommt. Ein guter Nationaltrainer wird also immer schauen, was seine besten Spieler in ihren Vereinen spielen und das verfeinern und allenfalls leicht modifizieren.

Dementsprechend hat sich Löw bestimmt gefreut, dass er 2012 endlich auf Ballbesitz spielen konnte, das Fundament kam aber von einem gewissen van Gaal, der das Sytem in mühevoller täglicher Arbeit beim FC Bayern durchgesetzt hat und dabei mehrfach als sturer systemverliebter Holländer kurz vor der Entlassung stand. Aragones hat 2008 historisches vollbracht, als er die jahrzehnte alte Fehde zwischen Real und Barca wenigstens zu einem Waffenstillstand wandeln konnte, aber eigentlich hat er kein neues System gebracht, sondern "nur" den Schatz von Barca gehoben, indem er dafür sorgte, dass die Real-Spieler nicht mehr vor Empörung tot umfallen, wenn mal ein Barca-Profi mehr in der Startelf auftaucht...
 
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Gast_481

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Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es irgendwo auf der Welt einen Trainer gibt, der mit der italienischen Mannschaft isoliert während der Länderspielwochen und vielleicht zwei zweiwöchigen Lehrgängen ein Ballbesitzsystem einstudiert. Da hilft auch die Jugendarbeit nicht wirklich weiter. Klar, die ist die Basis, weshalb auch Wunder-Pep nicht Ballbesitzfußball mit 6 oder 7 Engländern im Team spielen kann. Aber insgesamt sind doch die Abläufe derart komplex, dass man ohne die tägliche Arbeit im Verein nicht auskommt. Ein guter Nationaltrainer wird also immer schauen, was seine besten Spieler in ihren Vereinen spielen und das verfeinern und allenfalls leicht modifizieren.

Dementsprechend hat sich Löw bestimmt gefreut, dass er 2012 endlich auf Ballbesitz spielen konnte, das Fundament kam aber von einem gewissen van Gaal, der das Sytem in mühevoller täglicher Arbeit beim FC Bayern durchgesetzt hat und dabei mehrfach als sturer systemverliebter Holländer kurz vor der Entlassung stand. Aragones hat 2008 historisches vollbracht, als er die jahrzehnte alte Fehde zwischen Real und Barca wenigstens zu einem Waffenstillstand wandeln konnte, aber eigentlich hat er kein neues System gebracht, sondern "nur" den Schatz von Barca gehoben, indem er dafür sorgte, dass die Real-Spieler nicht mehr vor Empörung tot umfallen, wenn mal ein Barca-Profi mehr in der Startelf auftaucht...


Immer das gleiche Ammenmärchen. 2008 standen im spanischen Kader drei Leute von Barcelona und zwei von Real. Als ob der Fussball der restlichen 17 damit stand und fiel, ob sich diese 5 Düfte finden. Um Spanien 20008 als Beispiel in diesem Kontext zu verwenden, sollte man schauen welchen Fussball Villarreal, Valencia oder Liverpool damals spielten. Die stellten mehr Leute für den Kader. Historisches geleistet, weil sich 5 Spieler nicht gegenseitig anrülpsen....naja.
 

heiko2183

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Der Stress zwischen Barcelona und Madrid kam ja dann auch erst später im Zuge der Mourinho Ära. Und da gab es dann diese viel thematisierten Telefongespräche zwischen Xavi und Casillas um die schlechte Stimmung auszuräumen... Man muss auch sagen, dass 2008 Spanien zwar viel technische Qualität im Mittelfeld hatte (Silva, Xavi, Iniesta) aber nicht diesen extemen Ballbesitzfussball zeigte. Ramos war zwar damals dynamisch unterwegs aber letztendlich waren das 4 eher defensive Spieler hinten und davor mit Senna auch eher ein rustikalen Zerstörer (Alonso nur auf der Bank). Im Angriff dann mit Villa und Torres zwei Spieler mit Tempo die den Ball in die Schnittstelle wollten und eher den direkten Weg zum Tor gesucht haben.

Erst unter del Bosque wurde die spanische Nationalmannschaft zu einer offensiv harmlosen Variante von Barca mit ganz viel Ballbesitz und Kurzpassspiel. Man hatte zu der Zeit über weite Strecken fast keine Durchschlagskraft. Da gab es dann die Experimente mit Fabregas als Stürmer und man startete auch ständig ohne echte Winger wodurch die gesamte Offensive kastriert wurde. Der Kader hatte eine irre individuelle Qualität und offensichtlich war das Team mit den folgenden Titeln auch erfolgreich aber man spielte eigentlich meiner Meinung nach sehr oft eher bescheiden. Da gab es eine ganze Reihe von glücklichen Siegen. Del Bosque strahlte Gelassenheit aus und war allseits beliebt aber ich fand Aufstellungen und Taktik während seiner gesamten Amtszeit immer sehr seltsam. Er wollte meistens einfach seine besten Spieler auf dem Feld haben auch wenn er dann teilweise 6 torungefährliche zentrale Mittelfeldspieler gleichzeitig in der Startelf hatte. Das war dann teilweise schon sehr fragwürdig.

Aber heute ist er der Nationalheld weil in entscheidenden Momenten die Kroaten oder Robben das Tor nicht getroffen haben und Paraguay den Elfer verballert. Interessiert niemanden mehr wie man sich teilweise durch diese Spiele gemogelt hat.
 

L-james

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Roberto Mancini soll neuer Nationaltrainer werden:crazy::mensch:

Diesen Deppen ist auch nicht mehr zu helfen, kenne fast keinen schlechteren namhaften Trainer als Mancini.
 

liberalmente

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Puh, also als Italiener wäre das verdammt bitter. Ich hätte da eigentlich mit Conte gerechnet. Ist natürlich die Frage, ob der will. Ich bezweifle mal, dass der italienische Verband ihn nicht nehmen würde - ansonsten wäre ihnen definitiv nicht mehr zu helfen. :D

Aber zwischen einem Toptrainer wie Conte und einer Nulpe wie Mancini gibt es ja noch Grauzonen. Als nicht gerade großer Fan des italienischen Fußballs kann ich mit der Lösung natürlich gut leben. Hatte ehrlich gesagt schon die Befürchtung, dass Conte den Laden wieder in Schwung bringt. Ist noch nicht einmal 2 Jahre her, da hat Italien Deutschland in einem EM Viertelfinale ins Elfmeterschießen gezwungen. Das traue ich Mancini jetzt eher weniger zu. ;)

Aber als italienischer Fußballfan natürlich bitter. Die Nicht-Qualifikation zur WM ist schon ein wenig Rock Bottom für die italienische NM. Bei einem Mancini würde da bei mir null Aufbruchstimmung aufkommen.
 

Angliru

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Laut italienischen Medien soll Ancelotti den Posten übernehmen.
 

L-james

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Mancini will Balotelli zurückholen. :thumb:

Ja super toll, spätestens nach der EM 2020 ist Mancini eh entlassen, da bringt dir ein Balotelli auch nicht viel. Mancini steht 0 für Spielkultur und versagt seit Jahren, der hat es jetzt sogar geschafft mit einem Verein wie Zenit in der russischen Liga 5. Platz zu werden und wurde zuvor wegen einem miesen und unerfolgreichen Fußball bei Inter entlassen. Wie kann es sein dass so jemand beim 4-maligen Weltmeister eine Anstellung als Chefcoach bekommt? Das ist so absurd, nach Leistung wird da sicher nicht ausgewählt, da geht es mehr um Lobby und Klüngeleien, kein Wunder dass es mit der Nati immer weiter bergab geht.
 

Angliru

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Mancini wird heute offiziell auf einer PK vorgestellt. Vielleicht macht er ja den Korkut, aber man darf wohl eher davon ausgehen, dass die schlimmsten Zeiten für den italienischen Fußball noch nicht vorbei sind.
 

L-james

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Spree

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muss gestehen, habe sehr auf conte gehofft. schade. :(
 
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Angliru

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Mancini hat als quasi erste Amtshandlung Balotelli in den Kader zurückgeholt.
 

nbatibo

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Hochverdient...

In meinen feuchten Träumen, hätte das Sturmduo Italiens schon seit Jahren Balotelli/Giovinco heißen müssen. Nur doof, dass der eine ein paar Mal vom richtigen Weg abgekommen ist und der andere ja unbedingt den „Vorreiter“ für MLS-Wechsel aus Europa im Prime-Alter spielen musste...
:sleep:
 
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