Die neue Multifunktionsarena in Würzburg


istdasso

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Ein weiterer Beleg dafür, dass das wenig konstruktive "Mitarbeiten" von Behörden und politischen Institutionen interessante Projekte zum scheitern bringt, da der Markt sich fortlaufend verändert. Die letzten Wochen ging das ziemlich schnell. Wer genug Eigenkapital hat, der steigt auch/gerade jetzt in die Planung ein, da in einem mittelfristigen Zeitraum durch die Inflation die Ertragskraft von solchen Projekten wieder auf einem Level ankommt, dass sie eine spannende Investition sein können. Leider beziehen Ämter und Politiker diese Vorausschau nicht in ihr Handeln mit ein. Ob individuelle Ziele, eigene Strukturen oder Fähigkeiten die Gründe sind wage ich nicht benennen, setze aber auf einen Mix aus allem. Leider zeigen meine Erfahrungen der letzten Wochen in dem Bereich, dass viele "Entscheider" die Veränderungen am Markt durch rasant steigende Zinsen in Kombi zu den Herstellungskosten den Markt für Immobilien komplett auf 0 herunter gefahren haben nicht verstehen. Geschweige denn die Auswirkungen richtig greifen können. Laufende Projekte werden abgeschlossen und Folgeprojekte eingestampft. Der Wirst Case sieht nochmal anders aus...

Für eine Halle wie diese reden wir jetzt von einem Venture Capital Investment ala Höhle der Löwen. Die Stadt muss verstehen, dass man mit seinen Vorstellungen starke Kompromisse eingehen muss, ansonsten passiert hier gar nichts. Und so wird der Allgemeinheit etwas verwährt, was man alleine nie auf die Beine bringen würde! Alleine das Trauma des Theaters zeigt wieder, dass die Regulierung für kommunale Projekte kurzfristig schicke kalkulatorische Rechnungen produziert, aber mit der Wahrheit von Beginn an nichts zu tun hat. Mit der aktuellen Basis für die Halle hat man regionale Investoren an Bord, die gemeinsam etwas entstehen lassen wollen und dabei wirtschaftlich rechnen müssen. Weniger Ideologie und mehr Rationalität für ein insgesamt gutes Produkt, ein Kombination aus Wirtschaftlichkeit und städtebaulichen Aspekten und vor allem weniger Polemik/Marketing sondern Transparenz in den Entscheidungen bleiben wahrscheinlich ein Traum. Deswegen muss man leider von zusätzlichen Verzögerungen ausgehen. Auch in den städtischen Büros wird irgendwann die Realität ankommen und Ausreden, die die breite Masse überzeugen gibt es genug. In Bezug der Selbstreflexion und Verbesserungsdynamik lasse ich mich aber gerne eines besseren belehren.

Es wird bald deutlich, was man hier für eine Chance liegen lässt bzw. aufschiebt und als Basketball Fan sieht man das dann nicht ganz emotionslose....
 

xraysforever

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Mir stinkt das so gewaltig, dass immer noch Stillstand herrscht. Und noch mehr stinkt es mir wie die Millionen für das Stadttheater in astronomische Höhe steigen und immer mehr Geld da versenkt wird.

Würzburg macht sich zur Lachnummer. In Nürnberg hat man eine neue Halle in nicht einmal 18 Monaten hochgezogen. In Würzburg wird eine simple Veranstaltungshalle zu einem Jahrhundertprojekt. Es ist beschämend, denn eine neue Halle müsste es hier schon mindestens seit 5-10 Jahren geben. Die alte Turnhalle an der Stettiner Straße ist marode und genügt nicht ansatzweise den heutigen Anfoderungen für Events und Veranstaltungen. Das ist eine Schande für unsere Stadt wie diese Neverending-Story wegen eines Hallenneubaus hier abläuft.
 
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Herbipolis

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Und wenn man nun sieht, dass Würzburg für sein Theater wohl so 150 Millionen Euro ausgeben wird und das im laufenden Betrieb maximal 50% der Kosten erwirtschaften wird, dann fragt man sich schon, warum nicht vor 10 Jahren eine neue Multifunktionshalle für 30 Millionen durch die Stadt gebaut wurde.
Denn vom kulturellen und wirtschaftlichen Nutzen dieser Halle würden so viel mehr Menschen profitieren, als vom Theater. Wenn man sich so ein Theater leistet, weshalb muss denn eine Arena überhaupt wirtschaftlich sein? Wer bestimmt, dass Opernaufführungen und Theaterstücke die öffentlichen Mehrkosten "wert" sind für das Volk, während Pop-, Rock-, Volksmusik, Holiday-on-Ice oder Comedy-Acts wirtschaftlich sein müssen? Von Kongressen, Tagungen und Messen will ich gar nicht reden, ebenso wie Schul- oder Breitensport, was ja auch alles möglich ist...
 

rumsteher

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Es natürlich komplett am Thema vorbei. Trotzdem muss ich hier mal ein paar Zahlen loswerden. 50% oder auch nur nah dran sind vollkommen utopisch.
Das Mainfrankentheater hat in der letzten vorCorona Spielzeit etwa 140000 Subventionsempfänger angelockt. Erwirtschaftet wurden dabei etwa 3Mio €. Die tatsächlichen Kosten dürften damals eher gegen 20Mio gehen, Beim Neuen, erweiterten Theater dürften es weit mehr, eher grösser 25Mio pro Jahr sein. Hier mal ein kleiner Ausschnitt aus dem Text in dem man den Übergang zum Staatstheater feiert.

" Die bisherige Theaterfinanzierung

Die Zuschüsse der Stadt Würzburg zu den Betriebskosten des Mainfranken Theaters betrugen zuletzt rund 9,8 Millionen Euro, das entspricht einem Förderanteil von 62 Prozent. Der Freistaat steuerte 5,5 Millionen Euro bei (Quote: 35%). Weitere Mittel gewährten regelmäßig der Bezirk Unterfranken, die Mainfränkische Theaterstiftung und der Theater- und Orchesterförderverein – fast eine halbe Million Euro kam so zuletzt hinzu (Anteil: 3%). Darüber hinaus erwirtschaftete die Würzburger Bühne in der Spielzeit 2018/19 unter anderem durch Eintrittserlöse 2,6 Millionen Euro selbst."

In Zukunft

"Bereits für die Haushaltsjahre 2019 und 2020 soll die staatliche Förderquote von derzeit 35 Prozent – das entspricht 5,5 Millionen Euro – auf 40 Prozent der Zuschüsse zu den Betriebskosten steigen. Im Haushaltsjahr 2021 will der Freistaat 45 Prozent des Theaterbetriebsfehlbedarfs decken. Nach Wiedereröffnung der sanierten und erweiterten Bühne sollen die staatliche Förderquote und der städtische Zuschuss gleich hoch sein, wobei ein Förderbetrag von jeweils 9,8 Millionen Euro – das entspricht den städtischen Ausgaben in der Spielzeit 2018/19 – nicht unterschritten werden soll. Außerdem wurde vereinbart, dass die zusätzlichen Mittel nach Abschluss der derzeitigen Generalsanierung hauptsächlich der künstlerischen Qualität der Theaterarbeit zugutekommen sollen."

Sollte das Theater wirklich irgendwann fertig werden, wird es wohl leider wiklich weit über die bisher angesetzten Baukosten von 104Mio. landen. Ich schätze >120Mio. Auf 25 Jahre gerechnet wären das weitere 4,8Mio/a, (ohne Zinsen!, die gibts nämlich in Zukunft auch wieder zu Zahlen). Geht man von eine Besuchersteigerung(zusätzlicher Saal) auf 160000/a aus, dürfte der Steuerzuschuss für jedes einzelne Ticket von vor Corona etwa 110€ auf dann wohl weit jenseits von 150€ steigen. Bei durchschnittlichen Erlösen pro Besucher von bisher knapp über 20€ müsste man das Theater fairerweise für alle kostenlos machen. Die Baukosten mögen ein Aufreger sein, spielen aber bei der geringen Deckungsquote keine sooo grosse Rolle. Das Mainfrankentheater bewegt sich hier in der Grössenordnung des Großteils der öffentlichen Theater, manche Opernhäuser verursachen hier fast die doppelten Kosten pro Besucher.

Ich hab übrigens gerade Tickets für ein Rockkonzert gekauft, Stehplatz 93,-€ pro Person. ImTheaterbereich gelten 50,-€ als gerade noch akzeptable Obergrenze. Wieso eigentlich?
 

Just_in_time

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Leider macht uns ein tolles Theater auch nicht attraktiver als Stadt - klar gibt es Liebhaber, die dafür reisen, aber mal ehrlich: Die breite Masse geht doch heutzutage nicht mehr regelmäßig ins Theater?

Sport in Würzburg hat leider politisch gesehen keine Lobby in Würzburg - jedes mal, wenn die Vereine etwas wollen, müssen sie Jahre lang (vergebens) dafür kämpfen.

Wann kommt endlich mal das Umdenken? Wann kapiert man, dass eine tolle Halle auch Stadtmarketing ist?

Wenn ich als Fan aus Oldenburg das erste Mal nach Würzburg kommen würde & nur die s.Oliver Arena sehen würde, würde ich definitiv nicht den Drang verspüren, diese Stadt besser kennenlernen zu wollen.
 

Troll

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Das wäre doch eine Innovation für die neue Halle.
 

Buzzerbeater

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Der Bericht ist schon 2 Jahre alt.
Rutschig vllt schon, aber anscheinend nicht hart. Aber Parkett ist auch rutschig, wenn feucht.
"Aufgrund seiner Beschaffenheit u. a. durch die auf der Glasoberfläche eingebrannten Keramikpunkte bietet er für die Gesundheit des Sportlers perfekte gelenkschonende Voraussetzungen."

Die Fiba hätte es sicher nicht zugelassen, wenn es Zweifel gibt
.

Denke es ist sehr spannend, wo der Boden nun überall zum Einsatz kommt. Für die Stimmung vor dem Spiel, sicher sehr geil!
Hells Bells und die große Glocke leutet am Boden, GÄNSEHAUT
 

maritim

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Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen skeptisch. In meiner Basketballjugend gabs mal eine Phase, da hat man für Schulturnhallen lautstark einen "verletzungshemmenden" Teppichboden angepriesen. Meine Narben von damals sieht man heute noch...
 

Herbipolis

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Kostentechnisch wahrscheinlich eher was für NBA Teams. Alleine die Vermarktungsmöglichkeiten....Wobei man ja heute schon virtuell Werbelogos im TV-Bild auf das NBA Spielfeld projiziert und als TV-Zuschauer merkt man das kaum...
Dazu kommt noch, dass unter deren Parkettboden meist eine echte Eisfläche liegt, weil oft ja auch ein NHL Team ansässig ist. Da muss der darüberliegende Boden schnell abbaubar sein.
Und je mehr ich drüber nachdenke, mit all den Jumbotrons und LED Banden hat man ja schon genug "Blinki-Blinki" in den Hallen. Für Discos scheint mir das eher geeignet. Wäre ein viel größerer Markt.
 

Schmarrkopf

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Schon krass was aufm Bau los ist! Absolut vernünftig das bei uns jetzt nicht auf teufel komm raus angefangen werden soll
 

istdasso

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Schon krass was aufm Bau los ist! Absolut vernünftig das bei uns jetzt nicht auf teufel komm raus angefangen werden soll

Die Frage ist, auf was wartet man, wenn die Stiftung dieses Projekt doch sowieso durchziehen will... München wird zwar später fertig, aber sie wird fertig. Jeder unproduktive Tag mehr erschwert die Umsetzung des Projektes! Materialknappheit verzögert sie "nur" bzw. verringert den Return.
 

Swish41

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Schon krass was aufm Bau los ist! Absolut vernünftig das bei uns jetzt nicht auf teufel komm raus angefangen werden soll
Ja nur wird das auf absehbare Zeit nicht besser.
Die Kosten und Unklarheiten werden noch einige Jahre so bleiben.
 
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airballer

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Schon krass was aufm Bau los ist! Absolut vernünftig das bei uns jetzt nicht auf teufel komm raus angefangen werden soll

Ja, ist krass, aber wenn man jetzt nicht anfängt, kann man es auch komplett bleiben lassen.
Schwer vorstellbar, dass es in paar Jahren plötzlich anders ausschaut. Und die Jahre hätte man dann wieder verschenkt.

Es gibt so viele Standorte, die es hinbekommen, nur in Wü wird seit Jahren gezögert, gehadert und gebremst. Bleibt halt Provinz...
 

Schmarrkopf

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Ja, ist krass, aber wenn man jetzt nicht anfängt, kann man es auch komplett bleiben lassen.
Schwer vorstellbar, dass es in paar Jahren plötzlich anders ausschaut.
Naja der ein oder andere Experte wird schon in der Planung dabei sitzen und sie werden die richtigen Entscheidungen treffen.
 
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