Handel muss Gebrauchtspiele de-registrieren
Wer ein gebrauchtes Spiel für die Xbox One verkaufen will, muss damit zum Händler marschieren: Dies berichtet zumindest ein britisches Fachmagazin.
Bei der Präsentation der Xbox One hat Microsoft viele Fragen offengelassen - kein Wunder, dass die Branche ebenso wie die Community versucht, auf eigene Faust an Antworten zu gelangen. So hat das für gewöhnlich gut informierte Spielehandelsmagazin MCV aus Kreisen des britischen Handels erfahren, wie sich Microsoft die Abwicklung von Gebrauchtspielverkäufen vorstellt. Laut MCV muss der Gebrauchtspielverkäufer mit dem auf seiner XBox One registrierten Spiel zu einem Händler gehen, der das Game dann aus dem Nutzerkonto des Spielers herauslöst - wozu er natürlich an ein entsprechendes cloudbasiertes Netz von Microsoft angeschlossen sein muss.
Bei der Transaktion fällt laut MCV eine Gebühr von 35 britischen Pfund (rund 41 Euro) an. Davon darf der Händler zehn Prozent behalten, den Rest teilen sich Microsoft und der Publisher des Spiels. Für alle weiteren Preise gibt es keine Vorgaben - der Händler kann dem Kunden für das gebrauchte Spiel also bezahlen, was er will. Ob es auch eine Möglichkeit gibt, das Ganze über Plattformen wie Ebay oder Amazon abzuwickeln, ist nicht bekannt. Allerdings scheint es schon allein aufgrund der Marktmacht von Amazon kaum denkbar, dass die Firma nicht auch in dem Geschäft mitmischen können wird.
Auch wenn der Bericht aus einer glaubwürdigen Quelle kommt: Rund 41 Euro für ein gebrauchtes Spiel sind sehr viel Geld. In den ersten ein, zwei Wochen direkt nach dem Start eines Blockbusters könnte das funktionieren, ab dann fallen die Preise zumindest derzeit deutlich unter diese Grenze. Für Microsoft und die Publisher mag eine derartige Hochpreispolitik verführerisch klingen - ob der Spieler da mitmacht oder nicht doch lieber zur Playstation 4 greift, bei der er seine Games nach aktuellem Wissensstand beliebig verleihen oder verkaufen kann, scheint fraglich.