Grödig-Spieler Dominique Taboga ist offenbar von der Wettmafia erpresst worden. Er habe sich geweigert, ein Spiel zu manipulieren und hätte wegen des entgangenen Gewinns angeblich 70.000 Euro zahlen sollen, berichtete die APA am Dienstag. Taboga hatte am Montagabend Anzeige bei der Polizei erstattet. Es wurden drei Personen festgenommen.
Laut „Kronen Zeitung“ ist es zu den Festnahmen im Zuge der Geldübergabe gekommen. Unter den Verdächtigen, die offenbar noch in Polizeigewahrsam sind, soll sich Ex-Teamspieler Sanel Kuljic befinden. Bei den beiden anderen zwei Personen, die festgenommen wurden, dürfte es sich ersten Informationen zufolge um keine Fußballer handeln. Offenbar bekräftigten die Verdächtigen die Erpressung noch mit der Androhung, dass sie Tabogas Familie etwas antun würden.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, bestätigte gegenüber der APA, dass am Dienstag drei Personen festgenommen worden seien. „Darunter befindet sich ein ehemaliger Fußballspieler der Ersten Liga“, sagte Neher. Es werde ein Ermittlungsverfahren wegen Erpressung durchgeführt.
„Die drei verdächtigen Personen befinden sich derzeit in polizeilicher Verwahrungshaft, sie sind noch nicht in die Justizanstalt Salzburg überstellt worden. Die Vernehmungen sind noch nicht abgeschlossen“, erklärte der Staatsanwalt. Mehr war von der Justiz dazu nicht zu erfahren. „Zum Sachverhalt gibt es aus kriminaltaktischen Erwägungen von unserer Seite keine Stellungnahme“, sagte Neher. Taboga gilt als Opfer, er wurde nicht festgenommen.
Laut „Kronen Zeitung“ soll Taboga unter Androhung von Waffengewalt gezwungen worden sein, auf Video eine zurückliegende Spielmanipulation zu gestehen. Taboga soll demnach schon 87.000 Euro an die Erpresser gezahlt haben. Der Verteidiger wurde bis auf Weiteres vom Verein freigestellt.
Grödig-Manager Christian Haas zeigte sich sehr betroffen: „Wir haben gestern ein Gespräch gehabt mit Dominique Taboga. Er hat uns erklärt, dass er erpresst wird wegen Spielmanipulationen. Er war gestern bei der Polizei und hat Selbstanzeige gemacht.“ So viel er wisse, werde Taboga heute wieder verhört, sagte Haas. „Wir warten jetzt einmal darauf, dass wir Details erfahren. Wir sind schockiert.“