Da Harrison Ford im neuesten Star Wars auch wieder deutlich spielfreudiger war als in seinen anderen Filmen der jüngeren Vergangenheit, wüßte ich nicht wieso das bei seiner Lieblingsrolle anders sein sollte.
Im neuen Star Wars-Film hatte er eine Nebenrolle und musste nicht den Film tragen - das würde bei Indiana Jones ganz anders aussehen. Trotzdem hoffe ich, so oder so, natürlich auch auf einen gut aufgelegten Ford.
Indiana Jones ist das absolute Gegenteil, es gab keine vorherigen Geschichten in anderen Medien, und der Charakter ist erst durch Harrison Ford wirklich zum Leben erweckt worden. Das ist als ob man Jack Sparrow durch jemand anderes als Johnny Depp spielen lässt - wobei Indiana Jones da noch ne Ebene höher steht - es passt einfach nicht wirklich.
Aber was macht Dich da so sicher? Wir kennen es noch gar nicht. Eine Figur kann mehr sein als der Schauspieler, egal wie gut er das macht: nimm Doctor Who. Dort haben sich die Hauptdarsteller schon unzählige Male geändert (ist zwar auch Teil der Story und wird geschickt "verkauft"), aber da funktionieren die verschiedenen Darsteller auch, weil die Figur Doctor Who das hergibt. Wäre bei Indy mMn locker auch möglich. Genau wie bei Jack Sparrow, wobei ich da denke, dass er noch einen Tick schwieriger neu zu besetzen wäre.
Es werden noch Indy-Filme ohne Ford kommen, denn Vergangenheit und Gegenwart lehren uns, dass erfolgreiche Figuren und Filme wiederbelebt werden. Hätten sie eisern nach den ersten 3 Teilen Schluss gemacht, würde ich es vielleicht anders sehen. Wer aber 4 und 5 macht, der macht auch weitere Filme.
Spielberg sagt, dass es nur Ford sein kann. Ford selbst wollte LaBeouf als Indy-Sohn und dann als Nachfolger aufbauen (Gott sei Dank hat das nicht geklappt!).
Frank Marshall, der schon als Produzent beim 1. Teil dabei war, sagte, dass er sich keinen anderen vorstellen kann, man sich für die Zukunft aber was "einfallen lassen müsste" und die Franchise durch eine andere Figur weiterführen sollte. Da ist man nicht so weit von einer Neubesetzung à la Pratt entfernt, denn natürlich kann keine andere Figur das Indiana Jones-Universum fortführen und das wird man irgendwann erkennen müssen.
Zumal es ja auch keine Geschichte gibt die zwingend erzählt werden müsste.
Na ja gut, wenn man so ran geht - natürlich müsste keine Geschichte zwangsläufig erzählt werden, weil sowohl Teil 1-3 als auch 4 recht abgeschlossen waren. Es bietet sich aber durchaus an- z.B. haben die Bücher einige interessante Inspirationsmöglichkeiten und auf jeden Fall deutlich mehr Potenzial als die Story in Teil 4. Ein großes "Menschheitsmysterium" bzw. eine Legende + gut in die Nazizeit eingebettet und schon läuft die Sache.
Man würde den Charakter also nur verwenden weil es ein bekannter Name ist.
Das verstehe ich wirklich gar nicht. Indy ist ja kein 0815-Held. Natürlich würde man nicht nur seinen Namen verwenden, sondern seine speziellen Eigenschaften und seinen speziellen (historischen) Hintergrund verwerten.
Regie zu führen und etwas zu produzieren sind zwei vollkommen unterschiedliche paar Schuhe. Nur weil er in gewisser Weise an vielen Dingen beteiligt ist, heißt das noch lange nicht das er der kreative Kopf dahinter ist. Seine Werke sind die die er selbst verfilmt hat, und das waren keineswegs sonderlich viele.
Natürlich sind es zwei verschiedene paar Schuhe. Aber man kann nicht so tun, als wäre er an den anderen Sachen nicht beteiligt gewesen.
Er muss schon mit Kritik leben, wenn er sich für so viele verschiedene Projekte anbietet (hier lag mir jetzt etwas respektloses auf der Zunge, aber ich verkneife es mir, zu Ehren von Mr. Spielberg
). Und natürlich hat ein Mann wie Spielberg auch als Produzent einen gewissen Einfluss.
So ziemlich alles was er in den letzten Jahren gedreht hat fällt da in den Bereich "sehr gut, aber kein Meisterwerk". Es ist jedenfalls weit davon entfernt in irgendeiner Art und Weise schlecht zu sein.
Na ja.
Was mich an ihm stört, ist, dass ich das Gefühl habe, dass es oft richtig gute Ansätze gibt, er aber viel Potenzial verschenkt und dann doch nur wieder einen biederen Film raushaut, der mMn zu harmlos daher kommt.
Ich will Dir mal bei diesem Punkt entgegenkommen und mich nur auf ein paar neuere Filme (wieder seit 2000) beziehen, wo er
Regisseur war (bei den Sachen wo er als Produzent fungierte, gibt es auch viele Beispiele): z.B. bei A.I, Krieg der Welten oder auch Indy 4 waren die Stories in Bezug auf die Vorlagen/Grundideen mehr als dröge und die Enden mitunter schockierend schwach.
Einen dicken Pluspunkt gebe ich dem Mann bei neueren Streifen für Lincoln, der neben den Indy-Filmen und Schindlers Liste mMn sein bester Film ist. Aber das finde ich für seinen Gottstatus ein bisschen dünne und deshalb halte ich ihn eben, wie schon gesagt, wegen seiner vergangenen Meisterwerke für überschätzt.