Diskussion rund um Harry Potter


Chris Gerne

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Mich hat Harry Potter eigentlich gar nicht interessiert, bis mir meine Freundin Band 1 zum Üben auf Französisch geschenkt hat; dann "musste" ich das Buch quasi lesen. Ehrlich gesagt war ich ziemlich enttäuscht. Die Handlung fand ich eher lahm, die prinzipiellen Bausteine (Zauberei, Internat) sind alle schonmal dagewesen. Erinnert mich an eine Mischung aus "Burg Schreckenstein" und "Bibi Blocksberg" oder ähnlichen Geschichten. Nichts neues, nichts originelles, aber halt relativ bündig zusammengeschrieben. Der Erfolg gibt den Büchern recht, aber für mich sind sie nichts.

Lieber TDeath, lag es vielleicht daran, das Du es auf Französisch gelesen hast ? Ich konnte schon im Französisch Unterricht französichen Texten wenig abgewinnen und das ist bis heute so geblieben. ;):D

Also ich oute mich auch als Harry Potter Fan. Am Anfang war ich ehrlich gesagt ganz das Gegenteil. Ich habe mich auch wie viele gefragt, wie erwachsene Menschen Kinderbüchern etwas abgewinnen können. Dann kam irgendwann der Tag als meine Freundin bei mir einzog. Mit ihr eine relativ große Büchersammlung, die u.a. die ersten Harry Potter Bände umfasst. Als ich dann mal eines abends nichts zu lesen hatte, schnappte ich mir den ersten Potter Band und habe losgelesen. Von da an hatte mich die Sucht gepackt.
 

MrStylo

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Muss mich auch outen;)
Mir wurde die Reihe damals von ner Kommilitonin empfohlen, die meinte die ersten beiden sind richtige Kinderbücher, die man aber ganz gut weglesen kann, danach wirds spannend.
Was soll ich sagen, sie hat recht behalten:D
Natürlich gibt es diverse Logikfehler, auch ist die Welt in sich bei weitem nicht so "perfekt" aufgebaut wie bei Tolkien, aber der Autorin gelingt es durch 7 Bände eine relativ stringente Geschichte zu erzählen. Auch charakterentwicklung und das beschreiben des Internatslebens, in England übrigens eine eigene "romangattung" gelingt ihr.
also :thumb:
 

R.w.jr.

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...Mir wurde die Reihe damals von ner Kommilitonin empfohlen...

... Dann kam irgendwann der Tag als meine Freundin bei mir einzog. Mit ihr eine relativ große Büchersammlung, die u.a. die ersten Harry Potter Bände umfasst. ...

...Mich hat Harry Potter eigentlich gar nicht interessiert, bis mir meine Freundin Band 1 zum Üben auf Französisch geschenkt hat...

Na fällt euch was auf
duckuweg.gif











Ansonsten bin ich da wirklich Tdeath Meinung, konnte mit HP nie wirklich was anfangen. Zu viele Bekannte Anleihen aus anderen Fantasyrreihen, außerdem war mir der Stil auch insgesamt ein wenig zu Naiv. Aber jedem das seine.
Schöne Abenteuerromane mit einem Schuss Fantasy und Mystik für Erwachsene sind z.B. auch Bücher von Lawrence Norfolk. Zugegebn sein stil ist manchmal etwas langatmig und manchmal auch etwas blumig und metaphernlastig, aber ich finde, dass seine Bücher immer sehr lesenwert sind.
Gleiches kann man auch von Zafon behaupten. Habe sowohl Schatten des Windes als auch Spiel des Engels gelesen und bin nach wie vor absolut begeistert von dem Mann. Viele Kritiker sind der Meinung, dass "Spiel des Engels" ein wenig hiner "Schatten des Windes" abfällt, aber das sehe ich gar nicht so. Habe da eher das Gefühl da wollen einige mit Absicht gegen Strom schwimmen, mit aller Kraft gegen den Hype sozusagen. :D
 
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Loose Baller

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Ich finde die HP-Bände auch ziemlich cool. Es ist natürlich keine geistige Herausforderung zu lesen, aber das ist auch völlig okay. Die gute Frau ist kein Goethe und hat sich sicher auch nicht jahrzentelang hingesetzt um das Buch zu schreiben. Soweit ich weiß hat sie ienfach mal angefangen zu schreiben und es gab dass eine Art Erdrutscheffekt, dass da irgendwelche chiffren oder Allegorien fehlen damit habe ich auch dann kein Problem. Die Bücher werfen natürlich keine tiefgründigen Fragen auf oder so, aber sie unterhalten und das ziemlich gut und ziemlich lang mMn. Ich glaub ich hab noch nie auf ein Buch oder einen Film so hingefiebert wie auf die letzten beiden Bände. Die ersten 5 habe ich in einem kurzen Zeitraum gelesen, da ich erst spät "infiziert" wurde, aber ich muss sagen dass ich doch relativ enttäuscht war vom Ende. Die Horcrux Jagd habe ich mir in den eineinhalbjahren Pause zwischen 6 und 7 viel bunter ausgemalt, das 7.Buch kam mir irgendwie so vor dass Rowling möglichst 500 Seiten füllen wollte, und es in der Handlung nur mühsam und zäh vorranging. Das große Finale war ja eh absehbar also nicht weiter schlimm, dass es ein 0815 Ende war.
Aber trotzdem sinds mMn coole Bücher, die einen für ein paar Stunden unterhalten und die auch über 7 Bände eine gelungene Handlung mit vielen Überraschungen bereithalten.
 

theGegen

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Randbelgien
Sowohl Harry Potter als auch sowas wie Herr der Ringe sind vom Thema her (Fantasy mit Mittelalter-Flair) nix für mich und dadurch unlesbar.

Was ich klasse finde, ist, dass durch den Ruhmfaktor selbst lesefaulste Kinder zum Schmökern animiert wurden und werden und damit erfüllt es seinen vielleicht größten Wert.

Früher hat man sich mit riesigen Karl May-Schwarten herumgeschlagen und immerhin dadurch eine vernünftige Rechtschreibung und Lesegeschwindigkeit erworben.

Selbst wenn Harry Potter oder gar Bibi Bloxberg und 5-Freunde-Romane usw. nur diesen Zweck erfüllen sollten, dann ist das 'ne gute Sache.
 

Max Power

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Ich habe Harry Potter auf Deutsch und Englisch gelesen, "vorwärts und rückwärts", wie man so sagt, und finde ihn/es/sie einfach sehr, sehr gut. Nimmt man sich alle 7 Bände her, ist es doch eine schlüssige Geschichte (ich bin jetzt nicht der Typ, der jeden kleinen Logikfehler ausbuddeln muss) mit sehr gut entwickelten Charakteren und einer sehr gut entwickelten Welt, die aber auch noch Platz für eigene Phantasie lassen. Was mich vor allem fasziniert: Teilweise werden in späteren Büchern Sachverhalte wichtig, die in früheren Bänden im Nebensatz erwähnt wurden. Ab Band 3, spätestens Band 4 ist Harry Potter aber meiner Meinung nach kein Kinderbuch mehr. Ich habe selten an eine Bucherscheinung so hingefiebert wie an die Bände 6 und 7 und am Ende war ich fix und fertig ;)
dem kann ich eigentlich kaum noch was hinzufügen, genau so ging es mir auch ;) dabei hat es mich selbst überrascht, dass mich der "Hype" gepackt hat, da ich eigentlich mit Fantasy normalerweise gar nichts am Hut habe. HP liest sich aber sehr flüssig (auch auf englisch), und ab dem 3. Band ist es eigentlich kein Kinderbuch mehr. Und dass Sachen, die in Nebensätzen erwähnt werden, später in der Serie plötzlich wichtig werden, ist eine weitere Stärke von Rowling.

Mein Favorit der Serie ist übrigens Band 3. Der Twist gegen Ende bezüglich der Rolle von Sirius Black hat mich damals umgehauen.
 

Gast1512

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Den dritten Band finde ich am schlechtesten.

Der erste gefiel mir am besten, wohl auch wegen des "wow"-Effekts. Das Buch hatte mich damals einfach absolut in den Bann gezogen, ich war einfach abartig geflasht. Aber irgendwie sind alle Bände auf ihre Art und Weise genial.

Als Dumbledore starb, war ich einfach das fertigste Kind der Welt :laugh2:

@Solomo: Richtig gelungene Beschreibung! Unterschreib ich so.
 

Max Power

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Dumbledores Tod war doch irgendwie vorhersehbar. Hatte zwar erst im letzten Band damit gerechnet, aber geschockt hats mich auch im 6. Buch nicht.
 

D-One

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Ab Band 3, spätestens Band 4 ist Harry Potter aber meiner Meinung nach kein Kinderbuch mehr.

Aber am Ende von Band 7 ist es doch wieder ein Kinderbuch. Ein Umstand, der mich ziemlich genervt hat, weil er aus meiner Sicht absolut atypisch für die Entwicklung des Gesamtwerks war.

Ich selbst habe Potter eher aus pädagogischen Zwecken (wissen, was Kinder lesen; Befürchtung, dass Potter mal Schullektüre wird) gelesen. Neben dem Stil, der keiner ist (und das ist für mich einfach Schreiben für eine Zielgruppe bzw. für den Absatz und nicht so Schreiben, wie man könnte; wer Mord und Intrigen als Stilmittel benutzt, schreibt de facto nicht mehr für 8-jährige), störte mich vor allem, dass der jeweilige Bösewicht/die Enthüllung am Ende NIE von anderen Charakteren erahnt wurde, sodass man eigentlich immer festhalten konnte, dass der Verdächtigte unschuldig ist. Immer dasselbe Stilmittel, um zum Schluss diesen "WOOOOOW!!!!:ricardo:"-Effekt zu haben.

Letztlich ist Potter für mich genau derselbe Ablauf wie bei allen Brown-Büchern, zudem ist das Ende auch selten untragisch und das Setting von Buch 7 mit dem isolierten Trio ist ja wohl einfach nur unfassbar langweilig.

Dennoch freue ich mich, wenn die Jugend wenigstens irgendetwas liest, obwohl ich von Rowlings Stil einfach enttäuscht war. Da ziehe ich vor Paolinis "Eragon" wirklich den Hut. Das ist vergleichbar und um Welten besser geschrieben.
 

Mello

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Dennoch freue ich mich, wenn die Jugend wenigstens irgendetwas liest, obwohl ich von Rowlings Stil einfach enttäuscht war. Da ziehe ich vor Paolinis "Eragon" wirklich den Hut. Das ist vergleichbar und um Welten besser geschrieben.

Meinst du das ernst? Oha, das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass man das denken kann; ).

Also Paolinis Buch find ich wirklich schwach. Es gibt ja viele Bücher, die mag man, manche mehr und manche weniger. Aber Paolinis Buch war eines jener Bücher, die ich schlicht schlecht (reimt sich; )) fand.
Der hat ja alles geklaut! Das laß sich genau so, als hätte ein Jugendlicher Herr der Ringe, Harry Potter und ein paar bekannte Sagen gelesen und hätte dann versucht etwas Ähnliches zu schreiben.

Auch vom Stil her kann ich dir nicht so ganz zustimmen. Zumindest finde ich, dass ein lebendiger, lebhafter und schwungvoller Stil fast perfekt zu einem Unterhaltungsbuch passt. Gerade hier hat Rowling ihre Stärke, da ihr es damit gelingt ihre Zaubererwelt auszuschmücken und lebhaft zu gestalten. Man geht sozusagen mit Harry auf Entdeckungsreise.


Ansonsten frage ich mich, ob Harry Potter überhaupt typisch "Fantasy" ist. Stärker als alle anderen Fantasy-Bücher, die ich bisher gelesen habe, baut Rowling eine Parallelwelt auf, die unserer und unserer Geschichte fast gleicht (Zaubereiministerium, Quidditch, Voldemort und seine Anhänger, "Schlammblut" etc. etc.).
Auch deshalb wurde Harry Potter so oft gelesen, da es durch diese Themenwahl sicherlich mehr Leute anspricht als z.B. "Herr der Ringe", "Eragon" oder weitere Bücher, die eher im mittelalterlichen Stil gehalten wurden und somit schon von Anfang an viele Leser abschrecken.
 
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Rhaegar

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Ansonsten frage ich mich, ob Harry Potter überhaupt typisch "Fantasy" ist. Stärker als alle anderen Fantasy-Bücher, die ich bisher gelesen habe, baut Rowling eine Parallelwelt auf, die unserer und unserer Geschichte fast gleicht (Zaubereiministerium, Quidditch, Voldemort und seine Anhänger, "Schlammblut" etc. etc.).
Auch deshalb wurde Harry Potter so oft gelesen, da es durch diese Themenwahl sicherlich mehr Leute anspricht als z.B. "Herr der Ringe", "Eragon" oder weitere Bücher, die eher im mittelalterlichen Stil gehalten wurden und somit schon von Anfang an viele Leser abschrecken.
Das ist doch ein ganz klassisches Subgenre der Fantasy. Gerade im Jugendbuchbereich gibt es etliche Autoren, die mit einer solchen Parallelwelt arbeiten. Fantasy hat doch erstmal überhaupt nichts mit Mittelalter, Zwergen, Elfen etc. zu tun, sondern dreht sich erst einmal nur um Begebenheiten, die es in unserer Realität nicht gibt und die es auch durch technische Fortschritte niemals geben könnte (Abgrenzung zur Science-Fiction). Dahinter stehen aber etliche Subgenres mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen.
 

Mello

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Das ist doch ein ganz klassisches Subgenre der Fantasy. Gerade im Jugendbuchbereich gibt es etliche Autoren, die mit einer solchen Parallelwelt arbeiten. Fantasy hat doch erstmal überhaupt nichts mit Mittelalter, Zwergen, Elfen etc. zu tun, sondern dreht sich erst einmal nur um Begebenheiten, die es in unserer Realität nicht gibt und die es auch durch technische Fortschritte niemals geben könnte (Abgrenzung zur Science-Fiction). Dahinter stehen aber etliche Subgenres mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen.

Bin natürlich kein Experte im Bereich Fantasy. Kenne allerdings die Bestseller der letzten Jahre und hab sie zumindest alle angelesen (Eragon, Tintenherz, Der Goldene Kompass, Artemis Fowl, die Bibel Lewis' und den Herrn der Ringe sowieso).
Und mMn ist kaum eines dieser Bücher so stark mit unserer heutigen Zeit verbunden wie Harry Potter.

Was ich eigentlich damit sagen will, ist, dass dieser "Fantasy-Faktor" längst nicht so ausgeprägt ist wie in anderen Büchern (die ich gelesen habe: )) und das Buch aus einem starken Stilmix besteht, der es dann wiederum überhaupt erst möglich machte, dass ihn so viele Leser schätzen lernten.
 

D-One

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Meinst du das ernst? Oha, das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass man das denken kann; ).

Sonst hätte ich es nicht geschrieben.

Also Paolinis Buch find ich wirklich schwach. Es gibt ja viele Bücher, die mag man, manche mehr und manche weniger. Aber Paolinis Buch war eines jener Bücher, die ich schlicht schlecht (reimt sich; )) fand.
Der hat ja alles geklaut! Das laß sich genau so, als hätte ein Jugendlicher Herr der Ringe, Harry Potter und ein paar bekannte Sagen gelesen und hätte dann versucht etwas Ähnliches zu schreiben.

Es ging mir vorrangig um den Stil. Aber das erste Buch hat er mit 15 geschrieben und das war stilistisch schon besser als alles, was Rowling bei Potter so gebracht hat. Die Fantasy-Welt revolutioniert ein 15-jähriger wohl kaum, das ist klar. Aber alleine, dass er stilistische Mittel benutzt, die Eragon aus dem Zentrum nehmen, um Sideplots zu kreieren, die später dann zusammengeführt werden, ist mehr als Rowling leistet.

Auch vom Stil her kann ich dir nicht so ganz zustimmen. Zumindest finde ich, dass ein lebendiger, lebhafter und schwungvoller Stil fast perfekt zu einem Unterhaltungsbuch passt. Gerade hier hat Rowling ihre Stärke, da ihr es damit gelingt ihre Zaubererwelt auszuschmücken und lebhaft zu gestalten. Man geht sozusagen mit Harry auf Entdeckungsreise.

Ein lebendiger, schwungvoller Stil zeichnet sich nicht durch "Hauptsatz-an-Hauptsatz"-Reihen aus. Ich habe bei dir irgendwie das Gefühl, dass du gar nicht so genau verstanden hast, was ich bemängele, weil du immer wieder auf die inhaltliche Ebene abweichst. Natürlich ist "Das ist Harry Potter. Harry Potter ist 12 Jahre alt. Er wohnt bei seinem Onkel. Er mag Zaubereien." einfacher zu lesen als "Harry Potter, der 12-jährige, Zaubereien liebende Hogwarts-Student, verbringt seine Sommerferien abseits der Schule bei seinem Onkel."
Aber genau das kritisiere ich ja auch. Rowling hält es bewusst einfach, weil sie scheinbar gar nicht den Anspruch an sich hat, etwas stilistisch Anspruchvolles zu schreiben, sondern auch noch die Leseanfänger einfangen will, um auch ja genug Exemplare zu verkaufen. In dieser Ebene ist selbst der 15-jährige Paolini besser als Rowling. Da ist es mir vorerst egal, ob er alle Fantasy-Bücher in einen Topf (oder Feuerkelch) geworfen hat, kräftig umgerührt hat und schließlich ein Werk entstanden ist, was die Fantasy-Welt nicht erschüttert. Stilistisch ist "Eragon" besser geschrieben.
 

Rhaegar

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Bin natürlich kein Experte im Bereich Fantasy. Kenne allerdings die Bestseller der letzten Jahre und hab sie zumindest alle angelesen (Eragon, Tintenherz, Der Goldene Kompass, Artemis Fowl, die Bibel Lewis' und den Herrn der Ringe sowieso).
Und mMn ist kaum eines dieser Bücher so stark mit unserer heutigen Zeit verbunden wie Harry Potter.
Gerade "His Dark Materials" ist doch der Parallelwelt-Klassiker schlechthin und bei Tintenherz kann man auch darüber streiten. Dann gibt es natürlich auch unzählige Bücher von Wolfgang Hohlbein (alles größtenteils schlecht, aber das ist ein anderes Thema), die in solchen Parallelwelten spielen und viele andere Jugendbücher mit einer solchen Thematik. Überhaupt kann man die Fantasy sehr schön in drei große Schubladen aufteilen. Einmal haben wir die Fantasy, die auf einer komplett eigenständigen Welt spielt, die überhaupt keine Verbindung zu unserer Realität hat (Herr der Ringe, Rad der Zeit, Lied von Eis und Feuer und viele andere Klassiker), dann haben wir Fantasy, bei der Protagonisten aus unserer Realität über irgendwelche Wege in eine eigenständige Fantasy-Welt geraten (Narnia, Der Zauberer von Oz, Der Blumenkrieg, Die unendliche Geschichte) und letztlich Fantasy, die in einer Parallelwelt zu unser Realität spielt, in der magische Elemente Einzug erhalten oder schon immer im Verborgenen gelegen haben (Harry Potter, Tintenherz etc.). Zu letzterem gehören auch viele Bücher, die man dem Genre Horror zuordnet (was letztendlich nichts anderes, als ein Subgenre der Fantasy ist).
 

Omega

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Ein lebendiger, schwungvoller Stil zeichnet sich nicht durch "Hauptsatz-an-Hauptsatz"-Reihen aus. Ich habe bei dir irgendwie das Gefühl, dass du gar nicht so genau verstanden hast, was ich bemängele, weil du immer wieder auf die inhaltliche Ebene abweichst. Natürlich ist "Das ist Harry Potter. Harry Potter ist 12 Jahre alt. Er wohnt bei seinem Onkel. Er mag Zaubereien." einfacher zu lesen als "Harry Potter, der 12-jährige, Zaubereien liebende Hogwarts-Student, verbringt seine Sommerferien abseits der Schule bei seinem Onkel."
Aber genau das kritisiere ich ja auch. Rowling hält es bewusst einfach, weil sie scheinbar gar nicht den Anspruch an sich hat, etwas stilistisch Anspruchvolles zu schreiben, sondern auch noch die Leseanfänger einfangen will, um auch ja genug Exemplare zu verkaufen. In dieser Ebene ist selbst der 15-jährige Paolini besser als Rowling. Da ist es mir vorerst egal, ob er alle Fantasy-Bücher in einen Topf (oder Feuerkelch) geworfen hat, kräftig umgerührt hat und schließlich ein Werk entstanden ist, was die Fantasy-Welt nicht erschüttert. Stilistisch ist "Eragon" besser geschrieben.

Das ist doch Quatsch. Ein Buch ist doch nicht unbedingt stilistisch besser, weil es sprachlich anspruchsvoller ist. Rowling hat ein Kinderbuch geschrieben. Zielgruppe waren Kinder, etwa ab 10. Das auf Grund der spannend geschriebenen Geschichte auch Jugendliche und Erwachsene die Bücher gelesen haben, macht weder das Buch noch den Sprachstil "schlechter" sondern nur "einfacher". Dies wiederum kann wegen der Zielgruppe ohne weiteres "besser" sein. Die Pixi-Bücher, die ich meinen Kindern vorlese sind für diese stilistisch besser geeignet als Kafka-Romane.
 

Mello

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Es ging mir vorrangig um den Stil. Aber das erste Buch hat er mit 15 geschrieben und das war stilistisch schon besser als alles, was Rowling bei Potter so gebracht hat.

Im Endeffekt ist ein Stil in einem Roman dann gut, wenn er zum Inhalt passt und ihn unterstützt.
Dieses Kriterium ist bei Rowling erfüllt. Sie benutzt die personale Erzählsituation um Harry Tiefe zu geben, beschreibt Nebencharaktere oft überspitzt um auch ihnen noch Kanten zu geben und schafft eine angenehme Atmosphäre durch viele Adjektive und Adverbien.
Das alles hat sehr wohl mit Stil zu tun!

Dass sie im Gegensatz zu Paolini Satz an Satz reihen würde ist auch eine Behauptung, die wohl kaum haltbar ist, wenn du die beiden Bücher noch einmal aufschlagen solltest.


edit: Im Übrigen ist es nun wirklich keine Kunst einen Satz so lange wie möglich zu halten, damit er komplizierter klingt, obwohl er es doch eigentlich überhaupt nicht ist.
 

D-One

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Das ist doch Quatsch. Ein Buch ist doch nicht unbedingt stilistisch besser, weil es sprachlich anspruchsvoller ist. Rowling hat ein Kinderbuch geschrieben. Zielgruppe waren Kinder, etwa ab 10. Das auf Grund der spannend geschriebenen Geschichte auch Jugendliche und Erwachsene die Bücher gelesen haben, macht weder das Buch noch den Sprachstil "schlechter" sondern nur "einfacher". Dies wiederum kann wegen der Zielgruppe ohne weiteres "besser" sein. Die Pixi-Bücher, die ich meinen Kindern vorlese sind für diese stilistisch besser geeignet als Kafka-Romane.

Mord, Macht und Intrigen als Motive eines Romans haben für mich dann aber bei einer Zielgruppe 10-jähriger nichts verloren. Deswegen sehe ich Rowling eben so kritisch. Der Inhalt entwickelt sich weiter, wird düsterer und verlässt die Kinderschuhe, der Stil bleibt weiterhin platt. Was ich in Band 1 und 2 noch verstand, ist weitergehend einfach unpassend.
Ich sehe bei Rowling einfach die Kluft zwischen Anspruch/Entwicklung und Kommerz als zu groß an, sodass man sich für eines entscheiden musste. Rowling hat dann das einfachere gewählt. Warum? Es passt doch nicht mehr zum Inhalt.

Im Endeffekt ist ein Stil in einem Roman dann gut, wenn er zum Inhalt passt und ihn unterstützt.
Dieses Kriterium ist bei Rowling erfüllt. Sie benutzt die personale Erzählsituation um Harry Tiefe zu geben, beschreibt Nebencharaktere oft überspitzt um auch ihnen noch Kanten zu geben und schafft eine angenehme Atmosphäre durch viele Adjektive und Adverbien.
Das alles hat sehr wohl mit Stil zu tun!

Siehe schon im oberen Absatz: für mich passt der Stil eben nicht mit der Entwicklung des Inhalts zusammen.
Ich sage ja auch gar nicht, dass Potter unangenehm zu lesen ist. Er ist für mich zu einfach, zu platt, betont kinderfreundlich, aber mit Motiven, die keineswegs dem Genre der Kinderliteratur zuzuordnen sind.

Dass sie im Gegensatz zu Paolini Satz an Satz reihen würde ist auch eine Behauptung, die wohl kaum haltbar ist, wenn du die beiden Bücher noch einmal aufschlagen solltest.

Sollen wir jetzt extreme Passagen heraussuchen, damit jeder für sich 2-3 Belege hat? Mir geht es um den Gesamteindruck. Da zu bestreiten, dass Rowling nicht zu einfach für einen Roman schreibt, halte ich für eine falsche Schlussfolgerung.

edit: Im Übrigen ist es nun wirklich keine Kunst einen Satz so lange wie möglich zu halten, damit er komplizierter klingt, obwohl er es doch eigentlich überhaupt nicht ist.

Die Kunst besteht auch eher darin, die Sätze zu variieren. Ich will keine Mannschen Schachtelsätze nur des Stils wegen. Es soll nicht komplizierter klingen, sondern ansprechender. Ich kann mit einer Hauptsatz-Schlange nunmal wenig anfangen.
 

Omega

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Mord, Macht und Intrigen als Motive eines Romans haben für mich dann aber bei einer Zielgruppe 10-jähriger nichts verloren. Deswegen sehe ich Rowling eben so kritisch. Der Inhalt entwickelt sich weiter, wird düsterer und verlässt die Kinderschuhe, der Stil bleibt weiterhin platt. Was ich in Band 1 und 2 noch verstand, ist weitergehend einfach unpassend.
Gebrüder Grimm? Struwelpeter?

Ich finde übrigens, wenn Du etwas kritisierst, dann müsste es die Tatsache sein, dass in den späteren Büchern die älteren Leser eingefangen werden sollten, nicht umgekehrt.
 

D-One

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Zu Mord fällt mir jetzt kein Märchen (oder anderes Werk) ein. Kann aber auch nur auf dem Schlauch stehen.

Ich finde übrigens, wenn Du etwas kritisierst, dann müsste es die Tatsache sein, dass in den späteren Büchern die älteren Leser eingefangen werden sollten, nicht umgekehrt.

Was nun das andere bedingt hat, kann ich nicht genau nachvollziehen. Letztlich passt es für mich einfach nicht zusammen. Entweder Kinderliteratur, wo nach ältere Leser gewonnen werden sollten, oder zu einfacher Ausdruck beim Roman. Mir ist es schlussendlich auch egal, auf welche Weise man herangeht, für mich ist diese Entwicklung nicht schlüssig. Mehr wollte ich auch gar nicht sagen.
 

GHOSTDOG

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habe mir Band 1 besorgt und bin auf Seite 37. Ist natürlich noch ziemlich am Anfang, kann mich aber trotzdem schon festlegen und sagen, dass es mir sehr gut gefällt. Schön geschrieben, sehr angenehm zu lesen und auch fesselnd. Man liest so schnell und flüssig, dass man gar nicht mehr ans Aufhören denkt. Wirklich sehr unterhaltsam und entspannend.
 
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