Dominic Thiem


Welches Ranking kann Thiem nach der Verletzungspause noch erreichen?


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Fenomedal_22

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ch weiß nicht was es ist, aber wie kann es sein, dass man halbwegs gut mit einem FAA mithält und nach dann einer intensiven (!?) Vorbereitungszeit sofort gegen einen Challenger Qualifikanten verliert…
Ganz einfach: Auch die intensivste und beste Vorbereitung hilft dir rein gar nichts, wenn es auch noch in anderen (mentalen) Bereichen klemmt ...

Gegen einen FAA, der zwar auch aktuell nicht das spielt, was viele von ihm erwarten, der aber trotzdem weiterhin in der erweiterten Weltspitze einzuordnen ist, da ist es für einen Thiem viel einfacher, einfach Tennis zu spielen. Zumindest bis in den 5. Satz, wo Thiem ja durchaus dran war. Auch da war dann der Gegner mal wieder der mental stabilere, der weniger UEs produzierte.

Die Idee, weiter Challenger zu spielen ist ja schön und gut, aber mMn nicht mehr das richtige. Das hat er bereits 2022 und 2023 mehrfach gemacht und zwar mit mäßigem Erfolg. Rein vom Namen her müsste er dort 95% der Gegner wegputzen, aber dazu ist Thiem nicht in der Lage. Von daher ...

Klingt nach Durchhalteparole, aber letztlich muss Thiem es einfach weiter versuchen, hart arbeiten und hoffen, dass das eine Match kommt, wo der Knoten vielleicht doch mal platzt. Vielleicht. Vielleicht passiert es auch nicht und Thiems Karriere wird dann Ende des Jahres auslaufen. Das wäre sehr schade, aber dann wohl unausweichlich. Man darf auch eines nicht vergessen: Alleine die Tatsache, dass Thiem jetzt dort seit 2 Jahren um die 100 rumkrebst und sich mittlerweile mit einem Rücktritt beschäftigt, wenn keine Besserung eintritt, das erhöht ja zusätzlich den Druck. Und Druck lähmt ja bekanntlich ...

Klar, als er in seinen besten Jahren um GS Titel mitspielte, hatte er erst recht Druck, vermutlich einen weitaus höheres. Aber eben auch einen komplett anderes. Sich als ehemaliger Spitzenspieler in diesen Regionen zu befinden, das ist ein Haifischbecken.
 

gentleman

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Ganz einfach: Auch die intensivste und beste Vorbereitung hilft dir rein gar nichts, wenn es auch noch in anderen (mentalen) Bereichen klemmt ...

Gegen einen FAA, der zwar auch aktuell nicht das spielt, was viele von ihm erwarten, der aber trotzdem weiterhin in der erweiterten Weltspitze einzuordnen ist, da ist es für einen Thiem viel einfacher, einfach Tennis zu spielen. Zumindest bis in den 5. Satz, wo Thiem ja durchaus dran war. Auch da war dann der Gegner mal wieder der mental stabilere, der weniger UEs produzierte.

Die Idee, weiter Challenger zu spielen ist ja schön und gut, aber mMn nicht mehr das richtige. Das hat er bereits 2022 und 2023 mehrfach gemacht und zwar mit mäßigem Erfolg. Rein vom Namen her müsste er dort 95% der Gegner wegputzen, aber dazu ist Thiem nicht in der Lage. Von daher ...

Klingt nach Durchhalteparole, aber letztlich muss Thiem es einfach weiter versuchen, hart arbeiten und hoffen, dass das eine Match kommt, wo der Knoten vielleicht doch mal platzt. Vielleicht. Vielleicht passiert es auch nicht und Thiems Karriere wird dann Ende des Jahres auslaufen. Das wäre sehr schade, aber dann wohl unausweichlich. Man darf auch eines nicht vergessen: Alleine die Tatsache, dass Thiem jetzt dort seit 2 Jahren um die 100 rumkrebst und sich mittlerweile mit einem Rücktritt beschäftigt, wenn keine Besserung eintritt, das erhöht ja zusätzlich den Druck. Und Druck lähmt ja bekanntlich ...

Klar, als er in seinen besten Jahren um GS Titel mitspielte, hatte er erst recht Druck, vermutlich einen weitaus höheres. Aber eben auch einen komplett anderes. Sich als ehemaliger Spitzenspieler in diesen Regionen zu befinden, das ist ein Haifischbecken.
jo damit wiederholst du eh so ungefähr das, was wir hier seitenweise schon diskutieren ;)
 

le freaque

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Normalerweise müsste man Thiem raten: nochmal drei Monate komplett raus aus dem Zirkus, das gesamte Team austauschen und entweder mit Bresnik zu alten Zeiten zurück oder mit einem kompletten Neustart, bei dem alle Personen ausgetauscht wurden, nochmal komplett neu anfangen. Aber dafür bräuchte es ein Mindset, dass Thiem wohl einfach nicht mehr hat. Diesen kompletten Glauben und die nötige Euphorie wird er wohl nicht mehr zurückkriegen. Schade, jammerschade, aber ich gehe zu 90% von einem traurigen Karriereende zum Saisonende aus, wobei die Hallensison schon gar nicht mehr gespielt wird, außer Wien als letztes Turnier.
Und die Chance ist leider groß, dass das auch gar kein so großes Thema sein wird, sondern eher eine kleine Notiz. Bei den "Erste Bank Open" wird es ein großes Thema sein, in der Tenniswelt an sich aber wohl leider nicht so groß, wie es Domi eigentlich verdient hätte.
 

gentleman

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Normalerweise müsste man Thiem raten: nochmal drei Monate komplett raus aus dem Zirkus, das gesamte Team austauschen und entweder mit Bresnik zu alten Zeiten zurück oder mit einem kompletten Neustart, bei dem alle Personen ausgetauscht wurden, nochmal komplett neu anfangen. Aber dafür bräuchte es ein Mindset, dass Thiem wohl einfach nicht mehr hat. Diesen kompletten Glauben und die nötige Euphorie wird er wohl nicht mehr zurückkriegen. Schade, jammerschade, aber ich gehe zu 90% von einem traurigen Karriereende zum Saisonende aus, wobei die Hallensison schon gar nicht mehr gespielt wird, außer Wien als letztes Turnier.
Und die Chance ist leider groß, dass das auch gar kein so großes Thema sein wird, sondern eher eine kleine Notiz. Bei den "Erste Bank Open" wird es ein großes Thema sein, in der Tenniswelt an sich aber wohl leider nicht so groß, wie es Domi eigentlich verdient hätte.
hmm der wievielte "Neustart" wäre das dann? Also ja, mittlerweile sehe ich als einzigen wirklichen Neustart eine Rückkehr zu Bresnik - aber das ist vom Tisch und wird's nicht spielen, das ist mehrfach bestätigt nach all den Aussagen der Familie Thiem. Da liegt für mich auch schon der Hase im Pfeffer - dieses family business dass er sich da jetzt (aus finanziellen Gründen?) aufgebaut hat mit dem kleinen Bruder als Möchtegern-Manager, dem Papa als Coach und der Mama als keine Ahnung wofür ... das kann in seiner Lage einfach nicht gut gehen. Wenigstens waren jetzt für die physische Vorbereitung Reinprecht (Sportwissenschaftler - sehr guter Mann) und Duglas Cordero dabei, die haben ihn auch offensichtlich nochmal in einen fitten physischen Zustand gebracht. Aber die Physis ist nur das Eine, das ganze Zusammenspiel der Schläge, des Timings, der Aggressivität, der mentalen Komponente auf dem Platz mit seinen Aussetzern für 5-10 Minuten wo er ganze Matches dann wegwirft... dafür bräuchte es in der Tat einen Chefcoach dem Thiem auch nochmal voll vertraut und wo er sich zu 100% reinhaut und dran glaubt. Und diesen Glauben sehe ich bei ihm nicht mehr.. da kommen ein paar nette gute Ballwechsel die an bessere Tage erinnern, bevor wieder haarsträubende Fehler mit negativer Körpersprache folgen. Null Konstanz, Frust und Niederlagen auf Challenger-Ebene.. so dreht sich die Spirale immer weiter Richtung Karriereende. Aber das hatten wir ja alles schon zur Genüge, jetzt soll er halt noch seine Turniere spielen und ich denke auch, dass es mit Wien dann vorbei ist.

Im AF könnte eventuell Lukas Neumayer auf ihn treffen, wäre sicher ein nettes Match-Up für Zadar (wo ich heute 4 AUT-Siege sehen will :belehr:)
 

le freaque

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Tja. 2:6, 1:6. Da muss man wohl wirklich sagen, dass jedes weitere Turnier nur noch die Erinnerung an eine tolle Karriere, die uns Tennisfans aus D-A-CH viele schöne Matches beschert hat, beschädigt. Da revidiere ich meine Resthoffnung auf einen Neustart. Karriereende jetzt und sofort, meinetwegen mit einem letzten Auftritt in Wien aus dem Stand zum Abschied. Aber das Ganze macht so ja wirklich überhaupt keinen Sinn mehr. Der ehemalige US Open SIeger Dominic Thiem, der nach Muster erfolgreichste Tennisspieler Österreichs aller Zeiten, wird von der landesinternen Nr.6 bei einem Challenger mit 6:2, 6:1 abgeschossen. Das muss es jetzt einfach gewesen sein, allein schon, um Thiem zu schützen.
 

Paulie Walnuts

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Domi Thiem ist knackig-frische 30 Jahre alt. Ja, es waren in letzter Zeit einige Verletzungen dabei. Das muss man berücksichtigen. Dennoch: er befindet sich im besten Tennisalter und er spielt ja derzeit und geht auf den Platz. Ich gehe davon aus, dass er einigermaßen schmerzfrei spielen kann. Also liegt's an der Form, am Selbstbewusstsein, am Selbstverständnis? Da muss doch was zu machen sein. Training, Technik, mentale Aspekte u.a. Aufhören kann er doch immer noch mit 35. Warum jetzt?!
 

elpres

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Ach Pauli. Das Thema ist zu traurig und zu ernst. Wenn Du keine Ahnung hast, kannst Du dir hier die letzten 20 Seiten durchlesen. Vielleicht hast Du dann deine Antwort.
 

Tuco

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Ach Pauli. Das Thema ist zu traurig und zu ernst. Wenn Du keine Ahnung hast, kannst Du dir hier die letzten 20 Seiten durchlesen. Vielleicht hast Du dann deine Antwort.

Auch dann hat man doch keine überzeugende Antwort, weil sehr viel spekuliert wird und aus dem Thiem-Lager vor allem Durchhalteparolen zu hören sind. Es ist ein ermüdendes Thema, seit dem Comeback dreht man sich im Kreis und es ändert sich sehr wenig.

Mich würde es auch nicht wundern wenn Thiem bald aufhört, finanziell hat er es sicherlich schon lange nicht mehr nötig zu spielen und es macht ihm so doch offensichtlich keinen Spaß mehr. Die Motivation zum Weiterspielen müsste wohl aus der Hoffnung kommen zumindest bald wieder die erweiterte Weltklasse zu erreichen und etwa im Stil von Murray seit 2018 immerhin öfter mal ein paar Runden zu gewinnen, und selbst das schafft er viel zu selten.
 

elpres

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Auch dann hat man doch keine überzeugende Antwort, weil sehr viel spekuliert wird und aus dem Thiem-Lager vor allem Durchhalteparolen zu hören sind. Es ist ein ermüdendes Thema, seit dem Comeback dreht man sich im Kreis und es ändert sich sehr wenig.

Mich würde es auch nicht wundern wenn Thiem bald aufhört, finanziell hat er es sicherlich schon lange nicht mehr nötig zu spielen und es macht ihm so doch offensichtlich keinen Spaß mehr. Die Motivation zum Weiterspielen müsste wohl aus der Hoffnung kommen zumindest bald wieder die erweiterte Weltklasse zu erreichen und etwa im Stil von Murray seit 2018 immerhin öfter mal ein paar Runden zu gewinnen, und selbst das schafft er viel zu selten.

Es beantwortet doch zumindest die Frage danach, warum er dann bald aufhören könnte. Die Antwort sind tiefergehende Probleme, die man scheinbar nicht so einfach lösen kann. Die zwei Jahre hätte er wahrscheinlich besser irgendwo am Strand verbringen können. Ein Comeback wäre immer noch möglich gewesen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass er nur wegen laufender Werbeverträge überhaupt bis heute weitergemacht hat. Manchmal hat man zumindest den Eindruck, als wenn er nicht so wirklich aus ganz freien Stücken auf dem Platz steht.
 

Francois

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Thiem ist seit dem Missmanagement seiner Verletzung durch. Das war's ,und auch wenn ich sonst immer schreibe ein Profi soll so lange weiter spielen wie er Bock hat ist das bei Thiem doch eher deprimierendes auf die Mütze kriegen. Welche Probleme er auch hat ,eine derartig schwache Karriere weiterzuverfolgen verstärkt das nur.

Als ehemaliger Weltklassespieler von einer Nr.230 derart verprügelt zu werden muss einfach nur brutal für ihn sein. Lass es gut sein Dominic.
 

L-james

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Diese wilden Spekulationen, dass er überhaupt kein Bock mehr habe, sind komplett haltlos und machen anhand seiner Äußerungen überhaupt keinen Sinn.
Er selber sagt, dass er gar nicht aufhören möchte, es aber die Konsequenz wäre, wenn keine notwendige, positive Verbesserung eintritt.

Der hat richtig Bock wieder auf den größten Plätzen und Turnieren voll mit zu mischen, am grundsätzlichen Willen scheitert es nicht. Er selber als Typ zusammen mit seinem Umfeld bekommen es aber nicht geschissen die notwendigen Schritte zu gehen um aus dem Loch rauszukommen. Wäre Djokovic in der Situation von Thiem, hätte der alles daran gesetzt um sich wieder mit Günter zusammenzuraufen, ******e verdammt, Novak hätte sogar jemanden umgebracht bevor er mit Ende 20/Anfang 30 seine Karriere an die Wand fährt.
 

gentleman

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Domi hat aus Neapel rausgezogen und wird erst wieder in Estoril (wo er eine WC erhält) an den Start gehen. Wie das bis dahin aussieht (Training mit Papa daheim, Nadal Academy, eine Runde Wallfahrten?!) ... man weiß es (noch) nicht.

ÖTV Sportdirektor und Schwärzler-Coach Jürgen Melzer äußert sich ebenfalls zur prekären Situation von Thiem und stellt sich auch ein Stück weit schützend vor ihn:
 

gentleman

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Wurde hier glaube ich noch gar nicht erwähnt. Lukas Neumayer, der Thiem vom Platz geprügelt hat, ist übrigens ein Schützling von Günter Bresnik!
hatte ich sicher mal wo erwähnt, aber darf man gerne nochmal hervorheben ;) Wobei Günter (wie man ihn kennt) mit dem letzten Jahr von Lukas nicht sehr zufrieden war - er sieht viel Talent, aber in den Matches noch zu wenig von dem was er offenbar im Training schon zeigt. Aber das hat er natürlich nicht exklusiv, geht vielen Sportlern so. Neumayer äußerte sich fast schuldig und zeigte "Mitleid" mit Thiem und wie jetzt auf ihn eingeprügelt wird... schwierig schwierig, sowas willst du an Thiems Stelle dann natürlich am allerwenigsten von der Gegnerschaft hören, das ist beinahe die Höchststrafe - auch wenn es gut gemeint ist.
 

gentleman

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Auch Stefan Koubek empfindet Mitleid mit Thiem und meint, aus seiner Sicht sei die Rückkehr zu Günter aus fachlicher Sicht sicher die beste Entscheidung. Er glaubt aber auch nicht, dass dies aus persönlichen Gründen zwischen den beiden und Familie Thiem und Bresnik möglich sei...
"Die Frage, ob sein Ex-Trainer Günter Bresnik ihn aus dem Loch holen könnte, beantworte ich mit ja. Ich weiß, was Günter kann. Dafür müsste Dominic aber aufgrund der Ereignisse in der Vergangenheit über den größtmöglichen eigenen Schatten springen. Ich persönlich glaube eher nicht, dass eine Rückkehr zu Bresnik passieren wird."
 

gentleman

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so it finally happened! Auge @L-james @Marius @Whizkidd @Francois @elpres @Tuco und wer sonst noch so Domis Niedergang verfolgt ;) Bresnik äußert sich erstmals konkret in einem Kommentar der Salzburger Nachrichten, da hinter Paywall bin ich so frei und stelle euch dieses journalistische und auch inhaltliche Gusto-Stückerl gerne zur Verfügung. Der Mann hat einfach Expertise, das liest man in jedem Absatz des Kommentars heraus...
Am Freitag hat Stefan Koubek in einer Boulevardzeitung geschrieben, dass ich Dominic helfen, ihn "aus dem Loch holen" könnte. Seither klingelt mein Telefon, Journalisten fragen nach einem "Comeback von Thiem-Bresnik", ob ich mir das vorstellen könnte. Angeblich wird auch auf Facebook und anderen sozialen Medien hitzig darüber diskutiert, ich verfolge das nicht, man kennt ja meine Meinung zu diesen Plattformen.


Ich habe bisher kein Wort zu dem ganzen Thema gesagt. Das heißt aber nicht, dass es mich nicht beschäftigt. Gefreut hat mich, dass ausgerechnet Stefan meine Fähigkeiten und Möglichkeiten öffentlich so betont, wir haben ja kein besonders enges Verhältnis mehr. Ob er mit seiner Einschätzung recht hat? Könnte ich Dominic "aus dem Loch holen"?

Betreuung von Dominic Thiem ist die reizvollste Aufgabe​

Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich weiß zu wenig über die Hintergründe der Krise von Dominic. Ich kann hier nur allgemein darüber sprechen, dass die Betreuung von Dominic die reizvollste Aufgabe ist, die es derzeit weltweit für einen leidenschaftlichen Tennistrainer gibt: Da ist ein ehemaliger Grand-Slam-Champion, der seit Jahren - zuletzt wirklich gut gespielt hat er Anfang 2020 in Australien - so gut wie nichts aus seinen herausragenden technischen, körperlichen und mentalen Möglichkeiten macht. Aber bei dem, soweit man das von außen beurteilen kann, alle Anlagen nach wie vor vorhanden sind.





Trainer muss andere Impulse setzen​

Die Aufgabe ist auch so reizvoll, weil sie nicht nur auf dem Tennisplatz zu lösen sein wird. Die Beziehung von Beruflichem und Privatem ist entscheidend wichtig, gerade bei einem Spieler in einer fortgeschrittenen Karrierephase. Sehr vereinfacht gesagt: Hat in der Jugend der Sport den Menschen geformt, bestimmen in einem höheren Alter die Lebensqualität, Lebensfreude und Motivation des Menschen seine sportlichen Leistungen. Für einen Trainer bedeutet das, ganz andere Impulse zu setzen, ganz anders zu arbeiten, das Training sieht völlig anders aus - kürzer, intensiver -, es stellen sich neue Fragen, für den Trainer und für den Spieler selbst. Und auf diese Fragen muss man neue Antworten finden.

Dominic Thiem leidet unter Monotonie des Alltags​

Ein reflektierter, sensibler Mensch - wie Dominic einer ist - leidet früher oder später unter der Monotonie des Alltags, des ewigen Reisens, den ewig gleichen Hotels, und er leidet auch darunter, wenn sein ganzes Leben nur auf Turniersiege oder Wirtschaftliches reduziert wird. Da sind neue Impulse gefragt, neue Herausforderungen, es müssen neue Facetten eingebracht werden, sehr oft bringen da auch neue Hobbys wirklich viel; dass Thomas Muster gegen Ende seiner Karriere so viel Ehrgeiz ins Schlagzeugspielen steckte, hat ihn zu einem besseren Tennisspieler gemacht. Einfach weil ein neuer Impuls da war, ein neuer Reiz.


Monotonie führt in Sinn- und Formkrise​

Der größte Feind eines älteren Spielers ist ein unstrukturierter Tag, ein stupides Vor-sich-hin-Leben zwischen Trainingsplatz, Couch und Handy. Monotonie führt irgendwann unweigerlich in eine Sinn- und noch unweigerlicher in eine Formkrise.

Bei Dominic kommen zwei Dinge erschwerend hinzu. Erstens, dass er sein berufliches und sein privates Umfeld extrem stark miteinander verwoben hat. So etwas macht die Arbeit - und das gilt für jeden Beruf - grundsätzlich schwieriger und komplizierter, das hat gar nichts mit den konkret handelnden Personen zu tun.

Berufliches und Privates sind bei Thiem zu stark miteinander verwoben​

Wenn mein privates Umfeld und das berufliche Umfeld verschwimmen, fehlen naturgemäß neue Perspektiven, andere Einflüsse, es fehlt an Abwechslung, das Leben verschwimmt zu einem Einheitsbrei, man nimmt Konflikte aus dem Beruflichen ins Private und umgekehrt. Ich halte die Familie für das Wichtigste im Leben eines jeden Menschen - und zwar grundsätzlich für so wichtig, dass man Berufliches und Familiäres trennen sollte.

Dominic Thiem geht im Bewusstsein seiner Unzulänglichkeiten auf den Platz​

Der zweite Faktor, der es für Dominic nicht einfacher macht, ist seine hohe Tennis-Intelligenz. Er wusste schon als Jugendlicher sehr genau, was er kann und was er nicht kann, wie gut welcher Schlag ist. Er geht also jetzt auf den Platz und weiß, dass der giftige Drall auf der Vorhand fehlt, der früher gemeinsam mit dem hohen Schlagtempo die meisten Spieler vor unlösbare Probleme gestellt hat. Er weiß, dass er derzeit nicht dauerhaft schnell und sicher genug spielen kann, um den Gegner zu zermürben. Dominic geht im Bewusstsein seiner Unzulänglichkeiten auf den Platz - das ist natürlich alles andere als förderlich für sein Selbstvertrauen. (Es gibt sehr viele Spieler, denen man einreden kann, dass sie gut spielen, und sie spielen dann auch besser - bei Dominic klappte das nie. Aus diesem Nachteil wird natürlich bei besserem Wind ein Vorteil: Umso mehr Selbstvertrauen hat Dominic, sobald er wirklich gut spielt!)

Dominic Thiem hat die Freude an seinem Beruf verloren​

Wenn man seine letzten Matches gesehen hat, war klar: Dominic hat die Freude an seinem Beruf verloren. Kann er sie wiederfinden? Das weiß ich nicht. Der Grundanstoß muss in jedem Fall von ihm kommen - aber schaffen wird er das Comeback nicht allein, sondern nur mit kompetenter Hilfe.

Fix ist für mich: Wenn Dominic Ja sagt zu einem ernsthaften neuen Anlauf, dann wird er den für ihn richtigen Trainer finden - und kein Trainer, der seinen Beruf mit Leib und Seele ausübt, kann dann Nein sagen.
 

elpres

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An seiner Stelle würde ich schon alleine deswegen aufhören, weil mir diese mediale Zurschaustellung und Bemitleidung hart auf dem Keks gehen würde.
 

L-james

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Bresnik brutal. Keiner kennt Domi und seine Fähigkeiten so gut wie Günter. Wenn einer weiß welche Schräubchen gedreht und welche Knöpfe gedrückt werden müssen bei Domi, dann er.

Bresnik sagt auch hier nochmals indirekt, wenn Thiem möchte, würde er nicht nein sagen können.

Mir braucht niemand erzählen, dass Domi nicht darüber nachdenkt zu Günter zurück zu kehren, natürlich denkt er sich diese Szenarien durch, allerdings sehe ich die Hürde an seinem Umfeld, angeführt von seinem Vater. Was aber wenn Domi den nötigen Mumm hätte, ihn nicht aufhalten würde.
 

gentleman

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Bresnik brutal. Keiner kennt Domi und seine Fähigkeiten so gut wie Günter. Wenn einer weiß welche Schräubchen gedreht und welche Knöpfe gedrückt werden müssen bei Domi, dann er.

Bresnik sagt auch hier nochmals indirekt, wenn Thiem möchte, würde er nicht nein sagen können.

Mir braucht niemand erzählen, dass Domi nicht darüber nachdenkt zu Günter zurück zu kehren, natürlich denkt er sich diese Szenarien durch, allerdings sehe ich die Hürde an seinem Umfeld, angeführt von seinem Vater. Was aber wenn Domi den nötigen Mumm hätte, ihn nicht aufhalten würde.
Ich und viele österreichische Tennis-Beobachter befürchten leider dennoch, dass bei Domi der Glaube zu einer Rückkehr in die Weltspitze bereits erloschen ist und aufgrund der Gerichtsprozesse zwischen der Familie Thiem und Bresnik auch dies als willkommener Vorwand verwendet wird, um dieses Szenario gänzlich auszuschließen. Da wird es leider eher ein Karriereende geben, anstatt ein letztes "Ich gehe all-in und versuche wirklich nochmal alles- sprich eine Rückkehr zu Günter".
 
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