Dominic Thiem


Welches Ranking kann Thiem nach der Verletzungspause noch erreichen?


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gentleman

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So ich will nicht spoilern, aber nach dem heutigen Interview in der Kleinen Zeitung dürfte auch dem letzten Zweifler klar sein, dass Domi mit seiner Karriere leider abgeschlossen hat...
Wie schwer ist es, mit der momentanen Situation umzugehen?
Es ist zurzeit ein Auf und Ab – sowohl spielerisch als auch körperlich vom Handgelenk her. Ich schaue von Woche zu Woche. Estoril war okay, heute war eine schwache Leistung. Aber so ist das im Moment, ich muss das akzeptieren, weil ich nicht mehr der Spieler bin, der ich einmal war. Ich muss das Beste aus der Situation machen – heute ist mir das leider nicht gelungen. Jetzt schaue ich, dass ich mich gut auf München vorbereite und schaue, dort wieder besser zu spielen.
Wie finden Sie die mentale Stärke, nach wie vor zu kämpfen?
Man muss einen gewissen Mut und eine gewisse Leidenschaft haben – das hatte ich meine ganze Karriere hindurch. Das waren viele Jahre. Jetzt geht es wahrscheinlich langsam Richtung Zielgerade, und deshalb versuche ich, Mut und Leidenschaft noch einmal so hoch wie möglich zu halten und das Beste aus meiner Situation zu machen.
Was meinen Sie mit Zielgerade?
Ich habe schon zu Beginn des Jahres gesagt, wenn ich gewisse Ziele nicht erreiche, wird es mein letztes Jahr sein. Diese Meinung ändere ich auch nicht. Schauen wir, wie es am Ende des Jahres sein wird. Bis dahin versuche ich, das Beste daraus zu machen.
Sind Sie noch auf der Suche nach einem Betreuer, der Ihnen helfen könnte?
Das Team ist gut, so wie es ist. Das ist top und wird jetzt auch so bleiben.
Wie stark sind die Probleme im Handgelenk?
Es ist eine Entzündung drin und natürlich kommt das noch von meiner damaligen Verletzung, als es zweimal gerissen war. Das war alles andere als ideal und hat im Handgelenk viel kaputt gemacht. Und es ist nicht mehr so geworden, wie es einmal war. Das ist bitter, aber ich muss es akzeptieren.
 
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Marius

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So ich will nicht spoilern, aber nach dem heutigen Interview in der Kleinen Zeitung dürfte auch dem letzten Zweifler klar sein, dass Domi mit seiner Karriere leider abgeschlossen hat...


Das ist einfach so traurig.:( Die Aussagen klingen halt wirklich sehr nach Resignation. Sollte die Karriere auf die Weise ausklingen, würden die letzten Jahre ein trübes Licht auf eine eigentlich super Karriere werfen. Zum Glück hat er den GS-Titel 2020 noch einfahren können.
 

Fenomedal_22

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oder auch nicht, so ein GS Titel ist natürlich besonders, aber lieber keiner und dafür noch 3, 4 weitere Jahre in den Top 8
Das würde ich so nicht sagen. ;)

Ein GS Titel war Thiems großes Ziel, seine FO Finales gegen Nadal waren alles andere als schwach, letztlich musste er sich 2x einem übermächtigen Gegner beugen. Das Finale in Melbourne gegen Djokovic war knapper, Thiem führte sogar 2-1 Sätze. Am Ende war Djokovic (mal wieder) der mental stärkere. Nach diesen 3 Niederlagen war der Titel in NY der verdiente Lohn und einfach folgerichtig. Klar kann man dann sagen, lieber weitere Jahre in den Top 8 als dieser Titel, der auf das konkrete Match gegen Zverev bezogen auch glücklich war. Andererseits: Wenn man dann weitere wichtige Matches verliert, kann einen das auch zermürben und man verliert irgendwann den Glauben. Somit ist ein GS Titel ein Meilenstein, bei dem man es sich seine eigene Stärke selbst bewiesen hat.

Dass Thiem davon nicht profitiert, sondern eher in ein Loch fällt, das ist natürlich bedauerlich. Aber vielleicht wäre dieses Loch, wie gerade erwähnt, auch so gekommen im Falle weiterer Finalniederlagen und Enttäuschungen. Das ist auch eine Veranlagung. Thiem spielt halt (mental) nicht in einer Liga wie so manch anderer, der reihenweise GSs und andere große Titel abräumt. Und Verletzungen haben natürlich noch ihr übriges dazu getan.
 

Epsilon

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Sollte sein Problem mit dem Handgelenk jetzt tatsächlich wieder da sein bzw. nie komplett weg gewesen sein dann hätte er das nach außen auch besser kommunizieren sollen. Dann hätte man sich sämtliche Diskussionen um Bresnik oder andere Alternativen von vornherein sparen können.
 

Marius

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oder auch nicht, so ein GS Titel ist natürlich besonders, aber lieber keiner und dafür noch 3, 4 weitere Jahre in den Top 8
Ich meinte das in dem Sinne, dass die letzten Jahren so gelaufen wären, wie sie eben gelaufen sind, aber er zusätzlich auch noch das USO-Finale 2020 verloren hätte. Das Finale war ja sehr sehr knapp und das wäre dann richtig übel gewesen. Klar kann man sagen, dass er bei einem verlorenen USO-Finale vielleicht nicht in so ein Loch gerutscht wäre, aber es wären dann 4 verlorene GS-Finals und das letzte auch noch mit Favoritenstellung. Sowas kann dich schon auch fertig machen. Die Handgelenksverletzung hätte er sich danach ja trotzdem zuziehen können.
 

Tuco

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Ich meinte das in dem Sinne, dass die letzten Jahren so gelaufen wären, wie sie eben gelaufen sind, aber er zusätzlich auch noch das USO-Finale 2020 verloren hätte. Das Finale war ja sehr sehr knapp und das wäre dann richtig übel gewesen. Klar kann man sagen, dass er bei einem verlorenen USO-Finale vielleicht nicht in so ein Loch gerutscht wäre, aber es wären dann 4 verlorene GS-Finals und das letzte auch noch mit Favoritenstellung. Sowas kann dich schon auch fertig machen. Die Handgelenksverletzung hätte er sich danach ja trotzdem zuziehen können.

Es ist jedenfalls sehr spekulativ dass Thiems sportliche Entwicklung nach einer Niederlage im USO-Finale 2020 einen besseren Verlauf genommen hätte. Klar, er hat glaube ich selbst gesagt dass er danach in ein Motivationsloch gefallen ist weil er das ganz große Ziel endlich erreicht hat und ich selbst habe auch schon in diese Richtung spekuliert - aber wenn man überlegt dass er zu dem Zeitpunkt schon eine sehr schlechte Finalbilanz bei großen Turnieren hatte (nur ein Sieg in sieben großen Finals und schon drei Niederlagen in GS-Finals) kann man doch bezweifeln dass die Alternative in der Hinsicht günstiger gewesen wäre. So hat er "immerhin" den GS-Titel und bleibt eine Legende auf einem Cilic/del Potro level, selbst wenn er jetzt gar nichts Nennenswertes mehr erreicht (wonach es ja leider aussieht).
 

spatz

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gentleman

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Es ist jedenfalls sehr spekulativ dass Thiem nach einer Niederlage im USO-Finale 2020 einen besseren Verlauf genommen hätte. Klar, er hat glaube ich selbst gesagt dass er danach in ein Motivationsloch gefallen ist weil er das ganz große Ziel endlich erreicht hat und ich selbst habe auch schon in diese Richtung spekuliert - aber wenn man überlegt dass er zu dem Zeitpunkt schon eine sehr schlechte Finalbilanz bei großen Turnieren hatte (nur ein Sieg in sieben großen Finals und schon drei Niederlagen in GS-Finals) kann man doch bezweifeln dass die Alternative in der Hinsicht günstiger gewesen wäre. So hat er "immerhin" den GS-Titel und bleibt eine Legende auf einem Cilic/del Potro level, selbst wenn er jetzt gar nichts Nennenswertes mehr erreicht (wonach es ja leider aussieht).
gut "schon" drei Niederlagen in GS-Finals ist zwar korrekt, aber auch etwas tough... die Gegner waren Djokovic und Nadal in ihrer absoluten Prime bei ihren Prime-Turnieren. Schwerer gehts nicht... (ein Punkt, der die heutigen Spieler dann schon etwas von den Herausforderungen vor 3-5 Jahren unterscheidet).

was mir bspw. nur auf Sand so spontan bei Thiem an Gegnern einfällt (wo man zurecht sagt, er hätte gemessen an seinem Können deutlich mehr große Sandtitel holen "müssen")... da waren halt fast immer entweder einer oder häufig hintereinander zwei der Big 3 als Gegner zur Stelle.

FO16 - SF Djokovic
Madrid 17 - F Nadal
Rom 17 - SF Djokovic, def. Nadal
FO17 - SF Nadal, def. Djokovic
MC18 - VF Nadal, def. Djokovic
FO18 - F Nadal
Madrid19 - SF Djokovic
FO19 - F Nadal, def. Djokovic
 

Marius

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Ich hatte mir den letzten Satz neulich noch mal angeguckt. Die hatten beide richtig gute Punkte, auch in heiklen Phasen. Aber im Endeffekt hätte derjenige das Match ganz locker gewonnen, der seine Nerven auch nur halbwegs im Griff gehabt hätte.
Der 5. Satz war nicht schlecht, aber insgesamt war das ein eher schwaches und von zwei nervösen Spielern geprägtes Finale. Man musste aufgrund von Erfahrung und Form Thiem favorisieren, aber er kam überhaupt nicht rein ins Match, war ziemlich harmlos. Zverev war solide und erspielte sich die 2-0 Satzführung, dann bot er selbst mehr an und Thiem kam besser rein. Im 5. Satz gab es phasenweise starke Ballwechsel, aber gerade von Zverev war das taktisch überhaupt nicht klug gespielt. Er schaffte es im letzten Satz nicht, die körperlichen Probleme von Thiem für sich zu nutzen. Der Österreicher ging ja auf der letzten Rille und auf seiner RH-Seite kam nur noch der Slice. Anstatt über diese Seite anzugreifen, rückte Zverev aber über die VH von Thiem ein und fing sich dann immer wieder nen Konter ein. Beide waren eher schwach, wenn sie in Führung lagen. Am Ende machte es Thiem. Es war ein verrücktes, im letzten Satz hochdramatisches Finale, aber qualitativ und mental war das eher schwach von beiden. Es stand auch viel auf dem Spiel.

War aber schon irgendwie cool, weil gefühlt das komplette Forum (auch User, die man sonst nicht bzw. selten im Tennis-Bereich sieht) einfach mal von Sonntag auf Montag bis tief in die Nacht am Start war und mitgebibbert hat.:D Das war schon ein Spektakel. Hätte jetzt fast Bock das nochmal nachzulesen, aber da muss man im Live-Game-Thread zu lange suchen.:D
 

Tuco

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gut "schon" drei Niederlagen in GS-Finals ist zwar korrekt, aber auch etwas tough... die Gegner waren Djokovic und Nadal in ihrer absoluten Prime bei ihren Prime-Turnieren. Schwerer gehts nicht... (ein Punkt, der die heutigen Spieler dann schon etwas von den Herausforderungen vor 3-5 Jahren unterscheidet).

Ich meine eher dass man bezweifeln kann dass es wirklich motivierender ist das vierte GS-Finale in Folge zu verlieren als es zu gewinnen, gerade wenn man die Entwicklung sieht, wo es in jedem Match eine Steigerung gab:

RG Finale 2018 vs Nadal - im ganzen Match chancenlos
RG Finale 2019 vs Nadal - zwei Sätze gut mitgehalten, dann chancenlos
AO Finale 2020 vs Djokovic - 2-1 Satzführung, dann noch verloren

Im USO Finale 2020 war es mit Zverev dann ein jüngerer Spieler, der mindestens genauso nervös war wie er selbst, der nach 2-0 Satzführung einbrach. Da wäre eine Niederlage nach dem Verlauf schon ungleich bitterer gewesen, und wenn man sieht dass Medvedev nach seiner Niederlage im AO Finale 2022 die schwächste Saison seiner Karriere seit seinem Durchbruch gespielt hat (und die Niederlage war gegen Nadal und nicht gegen Zverev), scheint so ein Erlebnis auch nicht gerade motivierend zu sein.
 

gentleman

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ja das ist natürlich eine philosophische Frage, die sich Thiem selbst wohl sicher auch schon häufiger gestellt haben dürfte. Ich halte selbst aber auch wenig von der Theorie, dass seine Karriere insgesamt erfolgreicher verlaufen wäre und er nie in das Motivationsloch gefallen wäre, hätte er das Endspiel gegen Sascha verloren.. niemand gibt dir die Garantie, danach nochmal in ein Slam-Final einzuziehen oder sich nicht zu verletzen usw...
 

gentleman

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@gentleman hast du zufällig was zu Thiems Turnierplanung aufgeschnappt? Hatte gehofft ihn in der Quali von Rom zu erwischen, aber offenbar hat er kein Interesse daran bzw nicht gemeldet: https://www.dartsrankings.com/tennis/rome

Plant er Challenger?
nein, der feine Herr ist sich offenbar zu schade um parallel beim Mauthausen-CH anzutreten (wo er immer noch Zugpferd und Star wäre). In Österreichs Tenniskreisen schüttelt man eigentlich auch nur mehr den Kopf...
 

Hans Meyer

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nein, der feine Herr ist sich offenbar zu schade um parallel beim Mauthausen-CH anzutreten (wo er immer noch Zugpferd und Star wäre). In Österreichs Tenniskreisen schüttelt man eigentlich auch nur mehr den Kopf...

Ein Antreten der heimischen Tennisgrößen Sebastian Ofner und Juri Rodionov ist eher unwahrscheinlich. "Um ehrlich zu sein, hoffe ich nicht, dass die beiden in Mauthausen spielen. Sie spielen beide auf sehr hohem Niveau und gehören auf die ATP-Tour." In den kommenden Wochen wird sich das Starterfeld zusammenfügen. "Die Chancen stehen gut, dass wir einen ehemaligen Top 10-Spieler an Land ziehen können" hat Leitgeb noch eine Überraschung für die Tennisfans in der Hinterhand.

Wer hätte vor 2 Jahren gedacht, dass man das über Ofner/Rodionov sagt, aber nicht zu Thiem
 

Fenomedal_22

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nein, der feine Herr ist sich offenbar zu schade um parallel beim Mauthausen-CH anzutreten (wo er immer noch Zugpferd und Star wäre). In Österreichs Tenniskreisen schüttelt man eigentlich auch nur mehr den Kopf...
Naja, die vergangenen Wochen, Monate bzw. leider sogar Jahre haben ja eindrucksvoll gezeigt, dass die Challenger Karte auch kein Glücksgriff für Thiem ist/war. Selbst in der Zeit nach seiner Verletzung, wo es noch „besser“ lief, gab es auf Challenger Ebene nie die Ergebnisse, die man sich erhofft hatte. Von daher weiß ich nicht, ob man da jetzt von „Der feine Herr ist ach zu schade dafür“ sprechen muss … 😉

Thiem hat mittlerweile nach all den Problemen, Rückschlägen und Niederlagen vermutlich überhaupt keinen Plan mehr, wo er noch ansetzen soll bzw. was die richtige Strategie ist.
 

gentleman

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Naja, die vergangenen Wochen, Monate bzw. leider sogar Jahre haben ja eindrucksvoll gezeigt, dass die Challenger Karte auch kein Glücksgriff für Thiem ist/war. Selbst in der Zeit nach seiner Verletzung, wo es noch „besser“ lief, gab es auf Challenger Ebene nie die Ergebnisse, die man sich erhofft hatte. Von daher weiß ich nicht, ob man da jetzt von „Der feine Herr ist ach zu schade dafür“ sprechen muss … 😉

Thiem hat mittlerweile nach all den Problemen, Rückschlägen und Niederlagen vermutlich überhaupt keinen Plan mehr, wo er noch ansetzen soll bzw. was die richtige Strategie ist.
Es ging offenbar auch um Antrittsgage etc.. dass seine Challenger Performances teils noch Schimmer waren als bei ATP Turnieren ist klar, aber halt auch bedauerlich dass er aus österreichischer Sicht in seiner vermutlich letzten Saison dann lieber gar nix spielt (Rom Quali hat er nicht genannt) anstatt bei einem der wenigen großen Challenger in Österreich anzutreten.
 
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