Astarlozas Anwalt sieht simuliertes Höhentraining in einem Druckzelt als Ursache für den positiven EPO-Befund:
http://www.cyclingnews.com/news/astarloza-blames-positive-on-training-session-horrillo-back-on-bike
So Erklärungen werden uns wohl nie erspart bleiben und manches wird auch gegenüber den u.U. unschuldigen (bzw. den "im Rahmen des erlaubten" fahrenden) Sportlern immer suspekter.
Sollte bspw. der notorische Vinokourov in der 3. Girowoche wie eine Gemse die steilen Rampen hochhüpfen und das, obwohl nach derzeit gängigen Nachweismethoden alles mit rechten Dingen zugegangen sein sollte, dann darf man mit einer gewissen Skepsis behaftet annehmen, dass Astana die Dosierung und Verabreichung anscheinend höchst professionell im Griff hat.
Euskaltel hat seit diesem Jahr auch ein internes Untersuchungsprogramm.
Man kann jetzt fies vermuten, dass es böse Überraschungen, wie mit Astarloza und Landaluze, aufgrund eigenem "Grundlagentraining" vermeiden helfen soll. Oder eben es hilft dem ggf. grenzwertbelasteten dopingfreien Sportler, ihn auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam zu machen und der Ursache nachzugehen.
Jedenfalls verteidigt Euskaltel erstmal seinen Fahrer, was nicht zwingend für ein Teamprogramm spricht, denn ansonsten wüssten sie ja, wie so ein Ergebnis zustande kommen konnte.
Bei der Blutpass-Überprüfung und andere Versuchen zum Nachweis von unerlaubten leistungsfördernden Mitteln, ist der Radsport gegenüber anderen Sportarten mglw. sogar weit voraus.
Ich bin der festen Ansicht, dass in anderen Bereichen (Leichtathletik, Schwimmen, Ski-Langlauf) es Dopingbefunde nur so hageln würde, wenn da ähnlich intensiv geprüft würde, wie bei den Radlern.
Der indirekte Nachweis über eine Langzeit-Überprüfung von Blutprofilen ist sicherlich eine schöne Methode, um den unverbesserlichen Nestbeschmutzern das Handwerk zu legen. Nur muss man dann auch die ggf. entlastenden individuellen Parameter von vermeintlich Überführten in stärkere Relation bringen. Frau Pechstein hat entgegen der allgemeinen Meinung eine Unschulsdbegründung gefunden und erreicht. Genausogut kann auch Astarlozas Befund daher rühren, dass er 2 Stunden vor dem Test auf dem Hometrainer im Druckzelt trainiert habe. Das macht man ja schließlich genau zu dem Zweck, um die Zahl der roten Blutkörperchen zu erhöhen.
Und wenn er jetzt einen Kaufbeleg für dieses Zelt hat, von vor dem Testtag und mglw. durch Zeugen, Lieferschein oder Photos belegen kann, wo er das stehen hatte, dann kann es auch gut sein, dass er nichts Verbotenes getan hat.
Was man bei einem evtl. unbeanstandeten Girosieg von Vino aber eher nicht annehmen kann.