jetzt ist es wohl auch amtlich: stärkster Draft in einer Dekade laut ESPN-Draft-Guru Chad Ford mit bis zu 15 potentiellen All-Stars.
Ford Big Board sieht momentan so aus:
1. Markelle Fultz
2. Lonzo Ball
3. Josh Jackson
4. Malik Monk
5. Dennis Smith
6. Jayson Tatum
7. Harry Giles
8. Jonathan Isaac
9. De'Aaron Fox
10. Miles Bridges
11. Lauri Markkanen
12. Frank Ntilikina
13. OG Anunoby
14. T.J. Leaf
15. Robert Williams
16. Ivan Rabb
17. Terrance Ferguson
18. Edrice Adebayo
19. Jarrett Allen
20. Marques Bolden
http://basketball.realgm.com/wiretap/244356/GMs-Calling-2017-NBA-Draft-Strongest-In-A-Decade
Naja, ESPN jetzt als Referenz herauszupicken ist dann auch wieder so eine Sache.
So richtig Ahnung haben die von der Materie eigentlich nicht, was ganz besonders zu sehen ist, sobald sie das Recruiting für den College Bereich machen.
Dennoch hat dieser Jahrgang ziemlich viel Talent.
Jetzt mal zu ein paar Spielern, da ich mir wieder etwas bewusster College Basketball(zumeist aber Pac-12) ansehe, und den Vergleichen die ich über sie gelesen habe.
Markelle Fultz --> Vergleich mit Russell Westbrook
Fultz ist ein explosiver Guard, der eher als Combo Guard zu sehen ist, sehr gerne selbst die Punkte(22,0 PPG) macht und dennoch immer wieder freie Würfe(6,3 Ast) für die Mitspieler kreiert. Zudem reboundet(6,2 RPG) er auch ziemlich gut, für einen Guard.
Interessant bei ihm ist, dass er immer wieder mit Leichtigkeit zum Korb ziehen und Punkte machen kann, obwohl die Huskies alles andere als gut sind und jeder weiß, dass Fultz sehr häufig die Punkte macht. Daher sind dann auch 50,5% aus dem Feld und 46,8% von der Dreierlinie eine ziemliche Ansage. Einzig seine Freiwurfquote(64,9%) passt da nicht so richtig, aber das dürfte auch noch besser werden.
Insgesamt passt der Vergleich, wobei Fultz ein besserer Distanzschütze ist, als es Westbrook in dem Alter war, wobei ich dem früheren UCLA Guard einen minimalen Vorsprung eingestehen würde, was die Athletik anbelangt.
Ansonsten hatte ich noch einen Vergleich zu De'Angelo Russel gelesen und finde, dass dies garnicht so verkehrt ist.
Dennis Smith Jr. --> Vergleich mit Chris Paul
Smith Jr.(19,1 PPG & 6,2 APG) ist ein eher traditioneller Point Guard, der sehr gute Entscheidungen trifft und vor allem im Pick & Roll sehr stark ist.
Er findet dort immer wieder die richtige Lösung und weiß wann er selbst abschließen oder den Mitspieler anspielen muss.
Zudem ist er auch sehr diszipliniert was den Pick & Roll angeht und lässt seinem Mitspieler meist genügend Zeit um einen soliden Pick zu stellen, weswegen es auch kaum Offensivfouls gegen seine Mitspieler in diesen Situationen.
Wenn man sich mal aktuell die NBA anschaut und mitbekommt, wie oft das gepfiffen wird, da die Guards viel zu hektisch sind und ein wenig die Basics vermissen lassen, dann ist das schon ein sehr großes Plus für ihn.
Ansonsten muss man sagen, dass sein Sprungwurf zwar gut aussieht, aber eher weniger oft das Ziel findet. Mit etwas mehr arbeit sollte dort aber auch mehr drin sein, während man auch noch sagen muss, das er ziemlich athletisch ist und immer mal einen krachenden Dunk einstreuen kann.
Der Vergleich macht für mich Sinn, wobei man abwarten muss ob er es auch so in die NBA transportieren kann.
Lonzo Ball --> Vergleich mit Jason Kidd
Ball ist ein eher außergewöhnliches Talent und der wohl beste Passer im College Basketball seit vielen Jahren.
Dank seiner eher selbstlosen Spielweise konnte er aus den Bruins eine Mannschaft machen, die sich vom ISO/Hero Basketball der letzten Saison zu einer der passstärksten Mannschaften des Landes entwickelte.
Ball selbst ist vor allem im Schnellangriff immer in der Lage etwas zu kreieren(8,1 APG) und findet fast immer den freien Mann.
Zudem ist er in der Defensive, mit seinen langen Armen, immer in der Lage die Passinglanes zu bearbeiten bzw. auch mal so einen Ball zu klauen.
Sein Wurf selbst ist jedoch unheimlich unorthodox, da er ihn von links nach rechts zieht und auf Brusthöhe loslässt. Das könnte, in der NBA, für jeden halbwegs guten Verteidiger ein gefundenes Fressen sein.
Auf der anderen Seite wirft er aber sehr gut(52,5% aus dem Feld, 43,4% von der Dreierlinie) und profitiert von der schnelleren Spielart bzw. ist in der Lage freie Würfe zu verwandeln.
Sollte er das auch in der NBA schaffen(oder seinen Wurf überarbeiten), dann hat er sicherlich das Zeug zum All-Star.
Der Vergleich mit Kidd ist für mich aber ein wenig zwiespältig. Beide sind/waren absolute Klasse was das Passspiel und Rebounding für ihre Position angeht. Dann hört es aber schon wieder auf.
Ball ist ein guter Schütze, während Kidd das nie war und sich erst spät in seiner langen NBA Karriere einen Set Shot von der Dreierlinie aneignete.
Zudem war Kidd ein bärenstarker Verteidiger und auch noch ein sehr guter Athlet(hat auch gerne mal per krachendem Dunk abgeschlossen), während Ball in beiden Kategorien eher Mittelmaß ist und in der Defensive gerne mal stehen gelassen wird.
Würde ich aktuell vor der Wahl stehen, welche der drei Spieler ich nehmen sollte, dann würde ich es in der aufgelisteten Reihenfolge machen.
Die einzigen Fragestellungen wären dann, ob man einen reinen Point Guard(Smith) oder Combo Guard(Fultz) will.
Einzig wenn man glaubt, dass Ball auch so ähnlich in der NBA seine Würfe trifft, würde ich für ihn, anstelle von Smith Jr. die Wahl treffen.
Alle drei dürften jedoch einer Franchise helfen.
Zum Abschluss:
T.J. Leaf --> Vergleich mit Nick Collison
Leaf ist ein wirklich guter College Spieler und Power Forward, der gut Reboundet(8,9 RPG) und den Ball im Korb(17,5 PPG) unterbringt.
Er ist aber kein traditioneller Power Forward sondern eher die perfekte Verkörperung des Stretch Four, da er nicht nur unter den Körben(65,7% Wurfquote), sondern auch von der Dreierlinie(48,5%) seine Punkte machte.
Zudem ist er sehr agil und athletisch, weswegen er auch zum Korb ziehen, per Dunk abschließen oder dem Gegner den Ball um die Ohren hauen(1,3 BPG) kann.
Der Vergleich mit Collison hingegen macht für mich nicht allzu viel Sinn, da Nick eher ein traditioneller Power Forward ist, der sehr stark reboundet und eher aus der Mitteldistanz für Punkte sorgt.
Leaf hingegen erinnert mich viel mehr an einen ehemaligen Pac-10(jetzt ja Pac-12) Spieler, der für die Cal Golden Bears spielte.
Der heißt Ryan Anderson und spielt aktuell für die Houston Rockets, wo er vor allem mit seiner Fähigkeit aus der Distanz dafür sorgt das die Rockets Spiele gewinnen können.
So, das waren mal meine 1,5 Cents zum neuen Jahr.