Eben. Ich halte auch nichts von dem aktuellen Modus (vor allem, weil ich Qualifikationen von "besten Gruppendritten" so richtig kacke finde), aber nur nach den Namen sollte man nun auch nicht gehen. Bei Weltmeisterschaften ist das Vorrundenniveau auch nicht zwingend höher. Honduras guckt man sich doch auch hauptsächlich wegen des Exotenbonusses an und nicht, weil man schon vor dem Turnier weiß, dass die tollen Offensivfußball bieten (tun sie ja auch gar nicht). Die WM-Gruppen C, E und H (2014) waren auf dem Papier auch ziemlich öde - oder wer hätte gedacht, dass sich in Gruppe D ein Land, das qualitativ nichts bei so einem Turnier verloren hat, als Gruppensieger vor Uruguay, Italien und England durchsetzt (talking 'bout Costa Rica)? Die teilnehmenden Länder stören mich nicht. Auch im "alten Modus" hätten sich Island statt den Niederlanden, Nordirland statt Griechenland und Albanien statt Dänemark qualifiziert - die waren nämlich alle Gruppenzweite.
Nervig ist für mich, dass die Vorrunde mit der Quali der Gruppendritten entwertet wird (wie auch schon die Quali selbst mit der "alles verkackt, aber in die Playoffs lassen wir fast jeden" Regel). Dann sollte man lieber bei 24 Teilnehmern acht Dreiergruppen bilden, dann kämen wir wenigstens ruckzuck in den K.O. Modus, oder gleich auf 32 Teams aufstocken. Dreiergruppen hätte ich gut gefunden, da wäre auch mit nominell unattraktiven Teilnehmern sofort Schmackes drin, weil man kein einziges Spiel locker angehen lassen kann. Wäre halt ein kompletter Spieltag weniger, was sicher nicht gewollt ist. Noch schlimmer: weniger "Planungssicherheit" für die Vermarktungs- und Kassenmagneten, was mMn der eigentliche Grund für die Aufstockung und den blöden Gruppendrittermodus in Quali und Turnier ist.