Entwicklung des Mainstreams


Cudi

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Btw: Ich habe sehr hohe Erwartungen an die diesjährige Superbowl Halftimeshow.

Eminem, Snoop Dogg, Dr. Dre, Kendrick Lamar, Mary J. Blige

Wird bestimmt geil.
 

Murphy

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Btw: Ich habe sehr hohe Erwartungen an die diesjährige Superbowl Halftimeshow.

Eminem, Snoop Dogg, Dr. Dre, Kendrick Lamar, Mary J. Blige

Wird bestimmt geil.

Interessant Line-Up. Solange Snoop Dogg nicht auch noch Heide Klum als Special-Guest aus dem Playboy-Bunny Hut zaubert, liest sich das gar nicht so schlecht.

Von Mary J. Blige hat man doch auch schon lange nichts mehr gehört.
 

Gravitz

Lehny die Hohle Hupe
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Es wird umgangssprachlich zwar als Synonym verwendet, aber HipHop ist eine Subkultur mit mehreren Elementen. Rap ist eines davon, andere sind DJing, Beatboxing, Breakdance oder Graffiti-Writing. Da in zahlreichen Rap-Songs R&B- oder Soulsänger gefeatured werden, kann man sie im weitesten Sinne auch dazuzählen. Ich würde z.B. einem Nate Dogg nicht absprechen, dass er zur HipHop-Kultur gehört, da er mit so vielen Rappern zusammengearbeitet hat. Trotzdem ist Nate Dogg kein Rapper sondern ein Sänger. Und wenn man sich nicht gerade für einen "ich habe ein Kind im Ohr"-Werbespot bewirbt, kann man Drake auch nicht als etwas Anderes ansehen.

Natürlich gibt es auch Songs, wo Drake rappt. Ich ziehe natürlich auch @Gravitz ein bisschen auf. Aber gerade hier:


...sieht man schon deutlich einen Unterschied zwischen den Rap-Fähigkeiten eines Drake (und Kanye West und Lil' Wayne) und denen von Eminem. Und bei Drake sind es halt zu einem sehr grossen Teil auch die Lieder, wo er primär singt, die mainstreammässig besser ankommen.

Das war quasi drakes erster bekannter Song, natürlich fällt er da gegenüber etablierten rap größen wie Eminem ab. Und natürlich ist Eminem auch heute noch der bessere rapper. Aber wenn man einen rapper danach definiert, ob er technisch mit Eminem mithalten kann, dann wird der Kreis ganz schnell ganz klein
drake das komplett abzusprechen, weil er viele Radio Hits bringt ist, vor allem wenn man seine Anfangszeit berücksichtigt, einfach nicht ganz richtig. Auch wenn das alles nicht ganz ernst gemeint ist. ;)

Selbst wenn man rap in Richtung battle rap definiert hat drake mit "back to back" schon geliefert.
Der Unterschied von nate Dogg zu drake ist ziemlich offensichtlich. Hätte nate Dogg aber auf seinen Alben neben seinem Gesang noch Lieder reingemixt auf denen er rappt, wäre er für mich, unter anderem, auch ein Rapper. Es ist ja nicht so, als wären bei drake 80 Prozent der Lieder gesungen.
 

JL13

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Gehe später auf alles ein. Sitze gerade beim Onkel Doktor und versuche keinen Lachflash wegen der Frisur von Pandev im Draftteam von @Cudi zu bekommen. Aber keine uninteressante Diskussion hier, die daraus entstanden ist, dass ich eigentlich nur @Gravitz ärgern wollte ;)
 

JL13

Forenidiot
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Ehrlich gesagt, sagt das Video wenig aus. Einfluss hat man vor allem über die sozialen Medien.

Hä? Eine der beliebtesten Late-Night-Shows in den USA, eines der grössten Unternehmen der Welt und eine der grössten Städte der Welt stellen so was mit dir auf die Beine. Ich glaube da darfst du ruhig behaupten, dass du es geschafft hast, auch wenn dir "SchwanzusLongus69" nicht auf Instagram folgt.

Ich glaube wir haben unterschiedliche Definitionen von "einflussreich". Und wenn Social Media irgendein Indikator sein soll, dann hat aus der ganzen HipHop-Welt niemand eine Chance in den 2010ern gegen ihn hier:

rapper-kanye-west-kuendigt-album.jpg


Auch wenn ich bei der Beurteilung von ihm generell bei Pete Davidson bin:

NINTCHDBPICT000691159880-2.jpg


Aber auf Social Media kommst du nicht gegen jemanden an, der eine Kardashian vögelt. Also jetzt in den 2010ern. Aktuell ist es ja ausgerechnet Davidson, der diesen Job übernommen hat.

Ich würde dir Eminem sogar geben, aber für die 00er Jahre. Das ganze epische Zeug von ihm kam ja noch vor 2010.

Ab wann rechnest du die 2010er? Ab 2010 oder 2011? 2010 kam Recovery raus, einige Singles dazu auch 2011. Danach Marshall Mathers LP II. In den 2010ern dazu Soundtracks zu Southpaw und Venom, Zusammenarbeit mit Rihanna, Beyoncé, Ed Sheeran...es geht auch weniger einflussreich. Und guck dir mal Youtube-Videos an, wo er als Gaststar an Konzerten dieser Künstler auftritt. Die wissen genau, "die nächsten paar Minuten ist das nicht mehr mein Konzert".

Man kann ja von seiner Musik halten, was man möchte, aber einflussreich war Drake in den 2010ern definitiv.

Hab ich irgendwo gesagt, dass Drake kein Musiker ist oder nicht einflussreich?

Ich glaube die meisten nutzen es schon als Synonym (siehe Tuco).

Die meisten nutzen "Olympiade" auch als Synonym zu "Olympischen Spielen". Ist per Definition trotzdem falsch. Macht gleichzeitig aber nichts, wenn man das so nutzt. Ist nicht illegal. Aber wenn es darum geht, ob jemand der einflussreichste Künstler im HipHop ist, muss man sich schon bewusst sein, dass man das sein kann und gleichzeitig nichts mit Rap zu tun haben muss.

Das was du als Rap verstehst, versteht der Mainstream als "Gangster-Rap" oder Battle Rap.

Es gibt verschiedene Definitionen. Je nach Definition muss Rap auch nichts mit HipHop zu tun haben. Es gibt z.B. viele, die einen Falco als ersten weissen Rapper sehen. Ich kenn jetzt nicht alles von ihm. Das, was ich kenne, also das Mainstreamzeug wie Out of the Dark, Rock me Amadeus, Vienna Calling etc. beinhaltet schon enorm viel Sprechgesang. Tendenziell mehr als Gesang. Maxi Jazz von Faithless gilt als Rapper und selbst ein HP Baxxter von Scooter bezeichnet sich zwar nicht als Rapper, aber zumindest als MC. All diese Musik hat dennoch nichts mit HipHop zu tun. Und mit Battle und Gangster Rap erst recht nicht.

Ich glaube für viele gibt es zwei Kategorien. Sänger und Rapper. Da man Drake nicht wirklich als Sänger sieht, packt man ihn in die andere Schublade.

Wieso ist Drake jetzt plötzlich kein Sänger?

In den heutigen Zeiten womöglich gefeatured, bis in die 2000er Jahre hinein doch wohl eher gesampled.

Versteh ich dich falsch? Wo ist z.B. der Gesang eines Nate Dogg gesampled?

Das war quasi drakes erster bekannter Song, natürlich fällt er da gegenüber etablierten rap größen wie Eminem ab. Und natürlich ist Eminem auch heute noch der bessere rapper. Aber wenn man einen rapper danach definiert, ob er technisch mit Eminem mithalten kann, dann wird der Kreis ganz schnell ganz klein

Zu Drakes Verteidigung: Er fällt IMO gegenüber Kanye und Lil Wayne nicht besonders ab. Und du hast natürlich recht. Wenn man Eminem als Massstab nimmt, wird der Kreis verdammt eng. Es gibt aber IMO ja nicht nur Technik. Geht auch um Kreativität (wie verpacke ich einen Reim auf Wort X?) oder allgemein um Inhalt und Qualität eines Textes (geht es um irgendetwas Sinnvolles, oder isch figg deine Mudda Alda?). Früher wars so, dass man halt in allen Belangen etwas drauf haben musste, um Champions League der Rapper zu spielen. Es gibt auch gute Rapper, die nur in einem der Bereiche gut sind. Kollegah ist technisch z.B. ein Gott, während der Inhalt seiner Songs teilweise enormer Dünnpfiff ist. Curse hat viele gute Texte, wär aber flowtechnisch auf einem Poetry Slam besser aufgehoben.

Und heutzutage muss man irgendwie nichts mehr davon richtig gut können. Es muss sich bloss irgendwie verkaufen. Ich hab dich in Real Life nie gesehen und bin mir sicher – nicht "ich glaube", ich weiss es – dass du solide mitrappen könntest, wenn ein Track von z.B. Lil Wayne läuft und es würde gut klingen. Wieso ich das weiss? Jeder von uns hat den "Reflex", dass er mitrappt/mitsingt, wenn Mucke läuft, die einem gefällt. Du hörst Rap, also wirst du das bestimmt schon mehrmals gemacht haben. Das reicht schon an Training, um mit einem Lil Wayne (und halt auch einem Drake) mitrappen zu können, ohne dass es wie überenthusiastisches Gedichte-Aufsagen klingt, sondern wie Rap. (Wichtig: Ich meine mitrappen. Ob du selbst was rausballern könntest, weiss ich nicht. Dazu müsste ich dich dann schon mal gehört haben.) Wenn du mir nicht glaubst, dann leg "No Love" von Eminem und Lil Wayne auf und leg die Lyrics daneben. Und dann versuch technisch bei Lil Waynes Zeilen mitzukommen und dann bei Em. Dann mach das Gleiche noch mal mit Forever, wo dein Drake und Kanye auch vorkommen. Kann es sein, dass es nur einen Rapper gibt, wo du Probleme kriegst so rein technisch? Und das sind Songs, die eben auch inhaltlich keine Geniestreiche vom Kaliber eines "Stan" (um bei Em zu bleiben) oder "Straight Outta Compton" (um sonstige Giganten der Rapgeschichte zu nehmen).

drake das komplett abzusprechen, weil er viele Radio Hits bringt ist, vor allem wenn man seine Anfangszeit berücksichtigt, einfach nicht ganz richtig. Auch wenn das alles nicht ganz ernst gemeint ist. ;)

Es ging ja nicht darum, dass es Radio Hits bringt. Die bringt ein Eminem ja auch. Wär auch Blödsinn, das gegen einen Musiker auszulegen. ich finde es halt nur bisschen bezeichnend, dass sich bei Drake offenbar nur das gesungene Zeug verkaufen lässt.

Selbst wenn man rap in Richtung battle rap definiert hat drake mit "back to back" schon geliefert.
Der Unterschied von nate Dogg zu drake ist ziemlich offensichtlich. Hätte nate Dogg aber auf seinen Alben neben seinem Gesang noch Lieder reingemixt auf denen er rappt, wäre er für mich, unter anderem, auch ein Rapper. Es ist ja nicht so, als wären bei drake 80 Prozent der Lieder gesungen.

Ach lass den alten Mann (also mich) bisschen im "früher war alles besser"-Rantmodus. Ich finde halt den heutigen Rap, ob aus den USA oder Deutschland oder sonstwoher ziemlich austauschbar. Auch bei einem Kanye klingt mittlerweile alles irgendwie wie aus der Retorte und generisch und nicht nach wirklich gutem Rap. Leute wie Eazy E, 2Pac, die Jungs von Onyx etc. gibt es irgendwie nicht mehr. Von der alten Garde sind irgendwie nur noch Snoop, Jay-Z und Em wirklich noch vertreten und selbst die haben ihr Level gesenkt. Gutes Pferd, hoch springen etc.
 

Cudi

A, B, C und die 6
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Kinder, hört zu: Opa erzählt vom Krieg. :D

Mal im Ernst, stimme deinem Post fast 1:1 zu. Früher war alles besser. :belehr: Und jetzt schnell wieder Pandev gucken.
 

sistahfan

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Diese sehr coole Zeit-Leiste kann aber nur für die USA gewesen sein. Wäre es weltweit gewesen, hätte vor dem ersten Mal Michael Jackson noch The Bee Gees ganz oben stehen müssen. "Saturday Night Fever" war vor "Thriller" das erfolgreichste Album aller Zeiten.
 
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