Eskalation im Nahost-Konflikt - Auswirkungen auf den Fußball


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Bin gespannt ob auch irgendwann noch kommt von der politischen Elite, dass der Bartwuchs des Spielers auch quasi ne Solidaritätsbekundung ist für Palestina und somit auch ein Entlassungsgrund darstellt. Kann da nur noch den Kopf schütteln, dass sich heute jeder Furz zu jedem Furz meint äussern zu müssen. Aber ok. Muss man wohl mit leben.....
So ein Stuss
 

Sm0kE

The Magic Man
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Bin gespannt ob auch irgendwann noch kommt von der politischen Elite, dass der Bartwuchs des Spielers auch quasi ne Solidaritätsbekundung ist für Palestina und somit auch ein Entlassungsgrund darstellt. Kann da nur noch den Kopf schütteln, dass sich heute jeder Furz zu jedem Furz meint äussern zu müssen. Aber ok. Muss man wohl mit leben.....

Du sprichst von dir, nehme ich an? Den Generalsekretär einer Regierungspartei kannst du ja eigentlich nicht meinen. Also so vom generellen Status her, im öffentlichen Diskurs. Natürlich darf der sich zu dieser speziellen Kombination von Vereinshistorie und Spieleraussage äußern.

Da sollten sich Politiker sogar zu äußern, wenn von einem Verein mit der Reichweite des FCB an der Stelle nicht von selbst etwas kommt. Man kann nicht an jeder Ecke davon reden, dass man "zivilgesellschaftliches Engagement" braucht, und dann nicht diejenigen in die Pflicht nehmen, die am besten dazu beitragen können, einfach durch ihre enorme Reichweite.
 

KOH76

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Du sprichst von dir, nehme ich an? Den Generalsekretär einer Regierungspartei kannst du ja eigentlich nicht meinen. Also so vom generellen Status her, im öffentlichen Diskurs. Natürlich darf der sich zu dieser speziellen Kombination von Vereinshistorie und Spieleraussage äußern.

Da sollten sich Politiker sogar zu äußern, wenn von einem Verein mit der Reichweite des FCB an der Stelle nicht von selbst etwas kommt. Man kann nicht an jeder Ecke davon reden, dass man "zivilgesellschaftliches Engagement" braucht, und dann nicht diejenigen in die Pflicht nehmen, die am besten dazu beitragen können, einfach durch ihre enorme Reichweite.

Wenn du der Meinung bist, dass Mazraoui für das was hier zitiert wurde entlassen werden und aus Deutschland ausgewiesen werden sollte bin ich ziemlich froh, dass du kein Politiker bist.
 

le freaque

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Mazraoui hat ja nicht explizit zu Gewalt aufgerufen, von daher ist sein Verhalten doch juristisch nicht zu beanstanden und komplett von der Meinungsfreiheit gedeckt, oder nicht? Ich bin da nicht wirklich firm, vielleicht kann @KOH76 oder @Flöpper oder ein anderer unserer Juristen mal klarstellen, wie das rechtlich zu bewerten ist.
Fall dem so ist, gibt es doch weder Grund, noch Handhabe für irgendwelche arbeitsrechtlichen Konsequenzen und "abschieben" kann man einen EU-Bürger (Mazraoui ist in den Niederlanden geboren und aufgewachsen und hat neben der marokkanischen auch die niederländische Staatsbürgerschaft) wegen einer vielleicht nach dem eigenen Kompass grudfalschen, aber eben erlaubten Meinungsäußerung doch sowieso nicht? Was auch gut so ist, denn egal, wie besch*ssen man seine Haltung finden mag: Recht bemisst sich in Deutschland zum Glück nicht nach einem öffentlichen Empörungslevel, sondern nach Gesetzeslagen.

Ich finde es völlig ok, wenn Kevin Kühnert
»Als jemand, der von Kindesbeinen an dem FC Bayern durchaus verbunden gewesen ist, halte ich es für nicht ausreichend, dass der Verein von Kurt Landauer dazu bislang keine angemessenen Worte findet«
sagt. Eben als jemand, der von Kindesbeinen, etc - also als Privatperson. Als SPD-Generalsekretär hat er mMn dafür keinerlei Mandat. Der CDU-Hinterbänkler Steininger sowieso nicht, aber da ist die populistsiche Grundidee hinter der Äußerung ja eh offensichtlich.

Natürlich wird das intern Thema beim FC Bayern sein, geäußert hat sich der Verein ja auch schon. Natürlich ist das ein Problem, wenn man mit Peretz auch noch einen israelischen TW im Kader hat. Natürlich ist das alles schwierig und natürlich haben die meisten Deutschen (auch ich) sicher eine andere Grundhaltung zu diesem Konflikt und ein anderes Verständnis über die Schuldfrage in diesem elend langen Krieg, als ein Muslim mit marokkanischen Wurzeln.
Trotzdem darf er diese, seine Haltung haben, so lange er nicht zu Gewalt und Terror an Israelis oder Juden im Allgemeinen aufruft. Und er muss sie auch haben dürfen.

Das ist doch die Grundessenz von Meinungsfreiheit: man darf jede Meinung haben, die nicht gegen geltendes Recht verstößt. Man muss natürlich dann mit Kritik leben können. Auch mit deutlichen Reaktionen. Aber Forderungen nach Kündigung oder Ausweisung widersprechen doch unserem ureigensten Rechtsstaatverständnis komplett, oder bin ich mit einem anderen Grundgesetz aufgewachsen, als manche Leute? Und politische Mandatsträger haben sich zu privaten Meinungsäußerungen von Sportlern oder anderen Unterhaltungskünstlern, die nicht gegen geltendes Recht verstoßen, mal prinzipiell überhaupt nicht zu äußern - jdf ganz sicher nicht in ihrer Funktion (als Privatpersonen können sie das natürlich tun). Oder habe ich da ein falsches, exklusives Rechtsverständnis?
 

Sm0kE

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Die Frage war eigentlich ernst gemeint. Aber gut, elegant vor einer Antwort gedrückt.

Oh, keinesfalls. War mir aber auch nicht sicher, ob das eine ernst gemeinte Frage war. Habe ich so interpretiert, dass ich jetzt quasi den FCB Press Release hätte formulieren sollen, und das war mir zu doof.

Hier übrigens mal die Quelle zu alledem (die der von mir zitierte Beitrag natürlich nicht enthielt..):


Wie man feststellt, fordert Kühnert (natürlich) nirgends, dass der FCB direkt mal den Spieler rausschmeissen soll. Sondern viel mehr, dass man sich klar positionieren soll. Und das nicht erst nach Aufforderung.

Hier bin ich übrigens auch ganz anderer Auffassung als @le freaque - doch, das darf er auch in seiner politischen Funktion einfordern. Warum, habe ich weiter oben schon gepostet.
 

KOH76

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Oh, keinesfalls. War mir aber auch nicht sicher, ob das eine ernst gemeinte Frage war. Habe ich so interpretiert, dass ich jetzt quasi den FCB Press Release hätte formulieren sollen, und das war mir zu doof.

Hier übrigens mal die Quelle zu alledem (die der von mir zitierte Beitrag natürlich nicht enthielt..):


Wie man feststellt, fordert Kühnert (natürlich) nirgends, dass der FCB direkt mal den Spieler rausschmeissen soll. Sondern viel mehr, dass man sich klar positionieren soll. Und das nicht erst nach Aufforderung.

Hier bin ich übrigens auch ganz anderer Auffassung als @le freaque - doch, das darf er auch in seiner politischen Funktion einfordern. Warum, habe ich weiter oben schon gepostet.

Kühnert war hier überhaupt kein Thema. Der einzige der etwas zu einer konkreten Aussage eines Politikers geschrieben hat war ich und da ging es nicht um ihn. Dass @mass sich auch nicht auf ihn bezogen hat, sondern auf mein Posting bzw den CDUler wird auch aus seinem Posting deutlich ("Entlassungsgrund"). Kindergarten.
 
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Er ruft nicht zur Gewalt auf, aber warum diese Posts von ihm gerade jetzt? Ist schon eher fragwürdig seine Haltung rauszuposaunen unmittelbar nach dem Angriff auf Israel. Das spricht dann schon dafür, dass er die Aktion indirekt so akzeptiert. Ich nehme Mazraoui ab, dass er sich den Frieden wünscht, genau das drückt er auf diese Weise aber nicht aus
 

KOH76

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Er ruft nicht zur Gewalt auf, aber warum diese Posts von ihm gerade jetzt? Ist schon eher fragwürdig seine Haltung rauszuposaunen unmittelbar nach dem Angriff auf Israel.

Er hat das nicht unmittelbar nach dem Angriff gepostet, sondern eine Woche später während der Reaktion darauf.

Das spricht dann schon dafür, dass er die Aktion indirekt so akzeptiert.

Nein, spricht es nicht.
 

MRB

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Oh, keinesfalls. War mir aber auch nicht sicher, ob das eine ernst gemeinte Frage war. Habe ich so interpretiert, dass ich jetzt quasi den FCB Press Release hätte formulieren sollen, und das war mir zu doof.

Hier übrigens mal die Quelle zu alledem (die der von mir zitierte Beitrag natürlich nicht enthielt..):


Wie man feststellt, fordert Kühnert (natürlich) nirgends, dass der FCB direkt mal den Spieler rausschmeissen soll. Sondern viel mehr, dass man sich klar positionieren soll. Und das nicht erst nach Aufforderung.

Hier bin ich übrigens auch ganz anderer Auffassung als @le freaque - doch, das darf er auch in seiner politischen Funktion einfordern. Warum, habe ich weiter oben schon gepostet.
Mal abgesehen davon dass es mir nicht im Geringsten darum ging was die Politiker dazu sagen (habe keine Aussage gelesen):
Du sollst keinen „Press Release“ formulieren.

Mich würde nur trotzdem interessieren wie, wofür oder wogegen man sich jetzt genau öffentlich positionieren sollte. Für Israel? Gegen den Spieler? Oder was ist gemeint? Ich persönlich sehe da keinen akuten Anlass gegeben. Viel mehr gehört das erstmal intern mit Mazraoui & Peretz geklärt, was kompliziert ist während einer Länderspielpause. Davor wäre ich auch zurückhaltend mit öffentlichen Schnellschüssen.
 

Sm0kE

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Mal abgesehen davon dass es mir nicht im Geringsten darum ging was die Politiker dazu sagen (habe keine Aussage gelesen):

Ich habe halt vermutet, dass es um Kühnerts Aussage ging, weil der besagte Beitrag quasi zur gleichen Zeit gepostet wurde, wo Artikel dazu online kamen, was Kühnert gesagt hatte.

Mich würde nur trotzdem interessieren wie, wofür oder wogegen man sich jetzt genau öffentlich positionieren sollte. Für Israel? Gegen den Spieler? Oder was ist gemeint? Ich persönlich sehe da keinen akuten Anlass gegeben.

Also - immer voraussetzend, dass deutsche Medien den Spieler richtig zitieren - konkret geht es doch darum, dass er in seinem ersten Post davon redet, dass "die unterdrückten Palästinenser den Sieg erringen mögen." In Anbetracht dessen, was tatsächlich passiert ist (Hamas greift an und schlachtet überwiegend Zivilisten ab), muss man als Verein da eigentlich direkt reagieren.

1. Weil man (wie man ja jetzt auch sieht) herzlich wenig davon hat, einfach nur die Füße stillzuhalten. Das geht in den meisten Fällen nach hinten los.

2. Eben wegen der eigenen Historie. Ich zitiere mal von Wikipedia

1933 konnte der Titel nicht verteidigt werden, nachdem der Verein beide Spiele gegen den TSV 1860 München um die süddeutsche Meisterschaft verloren hatte. Nach der NS-Übernahme der Regierungsgewalt unter der Führung Adolf Hitlers musste Präsident Kurt Landauer auf Grund seiner jüdischen Abstammung auf politischen Druck hin im selben Jahr zurücktreten. Trainer Dombi, ebenfalls jüdischer Abstammung, wechselte kurz darauf in die Schweiz. Der FC Bayern war, im Gegensatz zum Stadtrivalen 1860 München, bei den neuen Machthabern wegen Landauer und Dombi als „Judenclub“ verpönt, obwohl er bereits am 9. April 1933 in der Stuttgarter Erklärung gemeinsam mit 13 weiteren süddeutschen Fußballvereinen den Ausschluss aller jüdischen Mitglieder ankündigte[14] und ihn 1935 mit einem Arierparagraphen in der Vereinssatzung umsetzte.[15] Darüber hinaus fand der Sporthistoriker Markwart Herzog im Jahr 2017 heraus, dass der seit 1908 im Verein eingetragene, damalige Vizepräsident August Harlacher bereits im Jahr 1930 in die NSDAP eingetreten war.[16] Josef Kellner, Präsident des FC Bayern von 1938 bis 1943, war nicht nur seit 1933 Parteimitglied der NSDAP, sondern sei als Gauhauptstellenleiter und Landrat im Sudetengau auch einflussreicher Nationalsozialist gewesen.[17] Von 1938 bis 1945 enthielt das Vereinswappen des FC Bayern München Hakenkreuz und Reichsadler im inneren Kreis.[18] Der FC Bayern selbst hat 2017 beim Institut für Zeitgeschichte (IfZ) eine Forschungsarbeit zur Rolle des Vereins im Nationalsozialismus in Auftrag gegeben.

Wenn irgendwelche Fans oder sonstwer glauben, in diesen Zeiten, bei diesen Vorkommnissen, müsste sich ausgerechnet der FCB, nach einer derartigen Äußerung eines Spielers zu der Thematik, nicht äußern - dann ist das bereits verwunderlich, aber das sind dann halt nur irgendwelche Leute.

Der Verein selbst sollte es aber eigentlich besser wissen.
 
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Er hat das nicht unmittelbar nach dem Angriff gepostet, sondern eine Woche später während der Reaktion darauf.



Nein, spricht es nicht.
ne fünf Tage später und die Reaktion war letztlich die Konsequenz der Anschläge.

Doch, tut es meiner Meinung nach schon oder hat er via Social Media ein Wort darüber verloren, dass er es als falsch empfindet? Dann noch die Beiträge, die er geteilt hat. Bedenklich
 
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KOH76

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ne fünf Tage später und die Reaktion war letztlich die Konsequenz der Anschläge.

Unmittelbar ist anders.

Doch, tut es meiner Meinung nach schon oder hat er via Social Media ein Wort darüber verloren, dass er es als falsch empfindet?

Er hat zumindest offensichtlich nicht behauptet, dass er es als richtig empfindet. Den Rest interpretierst du nach deiner eigenen Vorstellung zusammen.
 
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Unmittelbar ist anders.



Er hat zumindest offensichtlich nicht behauptet, dass er es als richtig empfindet. Den Rest interpretierst du nach deiner eigenen Vorstellung zusammen.
Ob heute oder eine Stunde danach ist wenig relevant, weil die aktuelle Lage auf den Ereignissen vom 7. Oktober basiert.

Wie genau interpretierst du es denn?

„Am Samstagabend teilte der marokkanische Nationalspieler ein Video, in dem folgender Koran-Vers zu lesen war: "Und denke nicht, Allah sei dem gegenüber achtlos, was diejenigen tun, die Unrecht begehen. Er hält sie nur bis zu dem Tag zurück, an dem die Augen in Horror erstarren werden." Später teilte Mazraoui noch einen Beitrag, der seine und auch die Posts seines Nationalmannschaftskollegen Hakim Ziyech aufgriff. Allesamt Beiträge, die sich mit der palästinensischen Bewegung und damit indirekt mit den Angriffen der Hamas solidarisieren.“

Quelle:90min
 

MRB

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Also - immer voraussetzend, dass deutsche Medien den Spieler richtig zitieren - konkret geht es doch darum, dass er in seinem ersten Post davon redet, dass "die unterdrückten Palästinenser den Sieg erringen mögen." In Anbetracht dessen, was tatsächlich passiert ist (Hamas greift an und schlachtet überwiegend Zivilisten ab), muss man als Verein da eigentlich direkt reagieren.
Hast du dafür ne Quelle? Das einzige Zitat von ihm, das Kritik erntet und mir bekannt ist, habe ich hier bereits zitiert. Anhand dessen sehe ich keinen Handlungsbedarf, darin ist eine solche Passage aber auch nicht enthalten. Vielleicht ist mir einfach etwas entgangen? Ich habe nun auch nicht großartig dazu nachgeforscht.

Sollte er sich tatsächlich in dem von dir genannten Wortlaut geäußert haben, ist das natürlich ne andere Hausnummer. Seine Stellungnahme macht aber eher einen anderen Eindruck.

Der Zusammenhang zur NS-Vergangenheit ist für mich sehr an den Haaren herbeigezogen, solange es nicht um antisemitische Äußerungen geht. Und die sehe ich nicht, nichtmal in dem Zitat von dir, welches ich aber so auch nicht in Ordnung fände.
 
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