Europäische NBA Teams


bender

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Und genau das dürfte einer der Knackpunkte sein. ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen wie das juristisch zu bewerkstelligen is mal eben die Basketballabteilungen aus den Vereinen "rauszukaufen" und in eine Franchise zu transformieren.
Es geht gar nicht um "rauskaufen". Die Basketballabteilungen wären ja immer noch in Besitz der Vereine. Sie würden blos nicht mehr in den nationalen Ligen und der Euroleague spielen, sondern in einer NBA European Division.

Ein Problem sehe ich da nur insofern, als dass Teams wie Real und PAO auf ihre traditionsreichen Duelle mit den "Lokalrivalen" Barca und Olympiacos verzichten müssten.
 

Barea

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@bender: alleine wie sich die leute teilweise schon sträuben nach kanada zu gehen. und das ist das nachbarland, indem man mit dollar bezahlen kann und englisch gesprochen wird. incl. die fernsehsender aus der heimat zu kriegen sind.
wenn ein spieler die wahl hat ob er in den usa oder in europa spielt dann wird er in neun von zehn fällen in der usa spielen wollen.
die spieler in europa haben meistens nicht die wahl, das betonst du doch selber immer wieder bei dem nba vs. europa - vergleich.

zu der halle: wenn 1x im jahr ein spiel zwischen zwei nba teams ausgetragen wird in einer stadt dann ist die halle voll. aber nicht wenn man zwei mal hintereinander gegen memphis, die clippers, minny, charlotte, sacramento und den ganzen anderen bodensatz der liga spielen muss.

zu der integration in bestehende vereine: was ist der anreiz eines solide aufgestellten euro-league vereins, da mitzumachen und sowohl wirtschaftliches risiko auf sich zu nehmen als auch das risiko, die eigene basis zu verkraulen mit so einer entscheidung
 

bender

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Kann ich mir auch nicht vorstellen, damit würde man auf einen schlag das vereinssystem europa's zerstören, die Euroleague würde dadurch massiv abgewertet werden (vielleicht würde sie ja dann die Europäische D-League) werden.
Die Idee ist gar nicht so schlecht, und vermutlich würde es darauf hinauslaufen. Die Euroleague wird ohnehin von den paar Riesen wie ZSKA und PAO dominiert. Nimmt man die raus und packt sie in eine eigene Liga, bleibt eine zweitklassige Liga übrig.

De facto existiert sowas ja jetzt schon in Europa, wo es die sozusagen erstklassig Euroleague neben dem zweitklassigen ULEB Cup gibt.

Teams wie Tau Vitoria oder Malaga (also schon europäische Topmannschaften die halt in nem small market im vgl zu madrid oder moskau spielen) würden in zukunft nicht mehr die Mannschaften sein die sie heute sind.
Darauf würde es wohl hinauslaufen. Sollte die NBA ihre European Division aber irgendwann erweitern wollen, könnten auch solche Teams integriert werden. Ein kleiner Markt muss kein Hinderniss sein. Man denke nur an die Green Bay Packers in der NFL.
 

bender

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@bender: alleine wie sich die leute teilweise schon sträuben nach kanada zu gehen. und das ist das nachbarland, indem man mit dollar bezahlen kann und englisch gesprochen wird. incl. die fernsehsender aus der heimat zu kriegen sind.
wenn ein spieler die wahl hat ob er in den usa oder in europa spielt dann wird er in neun von zehn fällen in der usa spielen wollen.
die spieler in europa haben meistens nicht die wahl, das betonst du doch selber immer wieder bei dem nba vs. europa - vergleich.
Die Spieler mögen sich streuben nach Kanada zu gehen, letztlich gehen sie aber doch wenn $$$ locken.

zu der halle: wenn 1x im jahr ein spiel zwischen zwei nba teams ausgetragen wird in einer stadt dann ist die halle voll. aber nicht wenn man zwei mal hintereinander gegen memphis, die clippers, minny, charlotte, sacramento und den ganzen anderen bodensatz der liga spielen muss.
Willst du mir erzählen, dass die Euroleague nicht das selbe Problem hat? Wenn Athen gegen Le Mans, Bamberg oder sonstein Team vom "Bodensatz der Liga" spielt, kocht auch nicht gerade die Halle. Insofern sehe ich hier kein Argument.

zu der integration in bestehende vereine: was ist der anreiz eines solide aufgestellten euro-league vereins, da mitzumachen und sowohl wirtschaftliches risiko auf sich zu nehmen als auch das risiko, die eigene basis zu verkraulen mit so einer entscheidung
Abwägungssache. Im übrigen steht kaum ein Euroverein solide da, zieht man die Mäzen im Hintergrund ab, die die jährlichen Minusbilanzen der Vereine ausgleichen.

Die Teams sollten IMHO schon allein deshalb interessiert sein, weil jährlichen Einnahmen der NBA Vereine zwischen 100 und 200 Mio. $ liegen, also wesentlich mehr als Euroleague-Vereine machen.

Überleg mal: im wesentlichen interessiert man sich in Madrid, Athen und Moskau auch nur für die Spitzenspiele gegen die wirklichen Top-Teams der Euroleague. Nur dann ist die Halle am kochen, nur dann sind die Einschaltquoten da, nur dann sind die Einnahmen hoch. Wenn man nun solche Spiele nicht nur einmal im Monat, sondern dreimal die Woche hätte, weil die ganze Liga aus Top-Teams besteht, warum könnte man etwas dagegen haben?
 

Barea

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Sie werden sich sträuben, einige gehen am Ende wegen des Geldes, andere gehen nicht oder lassen sich verschiffen (Francis, Carter). Letztlich gehen sie vor allem dann nicht, wenn sie eine Wahl haben und Free Agents sind. Man sieht dies ja schon innerhalb der USA das es Big Markets gibt wo Leute hin wollen und dann Städte die aufgrund anderer Begebenheiten beliebt sind. Und dann gibt es Städte wie Sacramento oder Minnesota.
Die EU-Franchises hätten einen massiven Nachteil, Free Agents an Land zu ziehen. Die, welche sie locken, müssen sie sehr teuer Bezahlen so dass sie am Ende für qualitativ schlechtere Spieler mehr vom Salary aufgefressen bekommen. Das ist alles andere als sportlich fair und sinnvoll.
Und lässt auch erklären, warum ein guter europäischer Verein nicht seine Vormachtstellung aufgeben will, um für irgendwelche US-Teams nen Sparrings-Partner zu sein.
Die Euro-League als solche hat wenigstens Tradition. Europa hat Tradition im Wettkampf von Sportteams untereinander. Dies macht den Reiz des Wettbewerbes aus. Deshalb kommen auch zur Vorrunde die Leute, weil man weiss dass man am Ende gegen die großen im Final Four stehen kann und das jeweilige Vorrundenspiel seine Bedeutung hat

Am Ende ist die NBA eine Sportliga. Es geht darum, dass man sich im fairen Vergleich messen kann. Regeln wie der Cap oder der Draft sollen dies Garantieren. Dennoch gibt es schon heute einige benachteiligte Organisationen. Wenn aus rein finanziellen Interessen fünf sechs neue Teams dazukommen, die auf einem anderen Kontinent spielen, strukturelle und kulturelle Nachteile haben, Spieler an Land zu ziehen, dann hat das überhaupt nichts mehr mit Sport zu tun.
Wobei ich noch gar nicht mal davon reden will, dass das Gesamt-Niveau der NBA weiter sinken würde.

Was ist der Vorteil einer EU-Divison? Sportliche Vorteile? Kannst du mir welche nennen, die die ganzen Negativ-Aspekte und Fragezeichen auch nur im Ansatz relativieren könnten?
 
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Homer

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es ist schwierig aus der rechtlichen situation ("Franchise-Vertrag gegen EU-Recht")

Ich denke alleine das würde europäische Franchises fast unmöglich machen. Nach europäischen recht dürfte es kaum möglich sein, Spieler einfach "gegen ihren Willen" irgendwohin zu tauschen. Auch ein Draftsystem, in dem Spieler "gezwungen" werden Verträge zu unterschreiben, ist in Europa rechtlich nicht denkbar.

Stern soll sich hüten, sowas zu versuchen, der erste Spieler, der sich aus seinem Trade/seinem Vertrag rausklagt wäre nur eine Frage der Zeit.
 

MadFerIt

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den punkt, dass es u.u. nicht genug spieler gibt, die sich bereit erklären würden für ein team in europa zu spielen, sehe ich nicht als so ausschlaggebend an. ich denke eh, dass, wenn es zu den euro-teams kommen sollte, diese sich allein aus anziehungsgründen für die lokalen fans, primär mit den europäischen spitzenspielern bestücken werde/wollen. und da ja die allgemeine meinung unter den experten sowieso in die richtung geht, dass der euroball dem nbaball kaum mehr hinterherhinkt, würde das die sache noch um einiges interessanter machen. also her mit der euro-division!
 

TraveCortex

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Euro-Division...! Wie aufregend das schon klingt. Wäre echt spitze, wenn das irgendwie klappt.
 

MadFerIt

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Ich denke alleine das würde europäische Franchises fast unmöglich machen. Nach europäischen recht dürfte es kaum möglich sein, Spieler einfach "gegen ihren Willen" irgendwohin zu tauschen. Auch ein Draftsystem, in dem Spieler "gezwungen" werden Verträge zu unterschreiben, ist in Europa rechtlich nicht denkbar.

Stern soll sich hüten, sowas zu versuchen, der erste Spieler, der sich aus seinem Trade/seinem Vertrag rausklagt wäre nur eine Frage der Zeit.

auch da würde es sicher wege und möglichkeiten geben. dass die franchise z.b. in europa ansässig ist, aber unter der schirmherrschaft der nba steht, welche ja ihre wurzeln (und damit rechtlichen bindungen) in den usa hat. ich bin kein experte auf dem gebiet, aber ich glaube schon, dass das kein echter grund sein kann. wenn ein angestellter eines amerikanischen arbeitgebers in europa stationiert ist, kann er ja auch nicht in europa gegen seinen arbeitgeben wegen-was-auch-immer klagen.
 

Wurzelsepp

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Natürlich kann er das: Arbeitet er in Europa (zB Berlin), so muss er nach deutschem Recht angestellt werden... sonst würden die chinesischen Firmen schon bald Filialen in D'land nach chinesischem (un)Recht betreiben, das kann ja nicht sein. Für den Arbeitnehmer kommt es nicht drauf an, woher sein Arbeitgeber kommmt, sondern in welchem Land sein Arbeitsplatz ist.
 
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Homer

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auch da würde es sicher wege und möglichkeiten geben. dass die franchise z.b. in europa ansässig ist, aber unter der schirmherrschaft der nba steht, welche ja ihre wurzeln (und damit rechtlichen bindungen) in den usa hat. ich bin kein experte auf dem gebiet, aber ich glaube schon, dass das kein echter grund sein kann. wenn ein angestellter eines amerikanischen arbeitgebers in europa stationiert ist, kann er ja auch nicht in europa gegen seinen arbeitgeben wegen-was-auch-immer klagen.

Doch, das kann er. Ein McDonald's-Mitarbeiter in Deutschland (Franchise-System! Also rechtlich einem NBA Team nicht unähnlich) hat ganz andere Rechte als ein McDonald's-Mitarbeiter in den USA. Man wird immer nach den rechtlichen Regeln des Landes, in dem arbeitet, behandelt. Sowas hab ich mal in internationaler Unternehmensführung gelernt, und bereit nicht nur Basketballclubs teilweise große Schwierigkeiten.

[EDIT: Wurzelsepp war schneller, recht hat er ;)]

Das heißt man müsste die Spieler nach europäischen Recht verpflichten, nicht nach amerikanischem. Und die ganzen Fußball-Urteile der letzten Jahre und sonstigen europäischen Arbeitsgesetze(Bosman würde z.B. nicht mit dem Salary Cap vereinbar sein, Trades sowieso nicht mit europäischem Recht, auch dieses neue Urteil, von wegen jeder kann sich aus jedem Vertrag rauskaufen wäre in der NBA nicht umsetzbar) sind kaum mit der NBA zu vereinbaren. Es mag advokatische Winkelzüge geben, die solche Gesetze aushebeln, aber gerade in der Anfangsphase müsste man sich auf eine Menge bescheuerter Prozesse einstellen.

mMn eine nur sehr sehr schwer zu realisierende und gleichzeitig ziemlich unsinnige Idee. Fände es viel besser wenn z.B. die Conference-Champs der NBA und die beiden Finalteilnehmer der Euro League im Sommer noch einen World Cup nach Vorbild des Fußballs ausspielen (in europäischen Hallen). Man hätte ebenfalls einen Großteil der positiven Effekte (Marketing, internationale Vergleiche, Attraktivität) aber nicht die hier schon zu haufe zusammengetragenen Probleme.

Insgesamt halte ich eine europäische Division aus rechtlichen und praktischen Gründen für nicht realisierbar.
 

Fuzzy Badfield

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Es ist als Jurist schon lustig zu sehen, was für eigenartige Vorstellungen hier einige Leute vom Internationalen Privatrecht haben und mit welcher Gewissheit dies vermittelt wird... :D
 

MadFerIt

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ja, wenn der arbeitgeber einen sitz bzw. ableger hier hat. was ich meinte ging er in die richtung, dass der arbeitnehmer von seinem arbeitgeber aus den usa hierher geschickt wird, um für ihn hier irgendwelche arbeiten zu vollrichten.
 

bender

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Die EU-Franchises hätten einen massiven Nachteil, Free Agents an Land zu ziehen. Die, welche sie locken, müssen sie sehr teuer Bezahlen so dass sie am Ende für qualitativ schlechtere Spieler mehr vom Salary aufgefressen bekommen. Das ist alles andere als sportlich fair und sinnvoll.
Mich wundert ein bisschen, dass die selben Leute, die in anderen Threads verkünden wie weit der europäische Basketball zum US-amerikanischen aufgeholt hat, jetzt auf einmal vergessen, dass es mehrere dutzend internationale Spieler in der NBA gibt, Tendenz steigend.

Vielleicht mögen Athen, Berlin und Madrid für einen LeBron James, Kobe Bryant oder Kevin Garnett nicht aktraktiv sein, aber für einen Manu Ginobili, Dirk Nowitzki und Andrei Kirilenko wären sie das vermutlich eher. Ich denke nicht, dass es für europäische NBA-Teams deutlich schwieriger sein sollte, an gute Spieler zu kommen, wenn sie ihnen das gleiche Geld bieten dürfen wie die US-amerikanischen.

Man bedenke, wie verrückt man in Athen schon wird, wenn PAO Jasikevicius holt. Was würden die Fans erst machen, wenn Stojakovic in Athen spielen würde? Oder Gasol in Madrid? Oder Nowitzki in Berlin?

Die Euro-League als solche hat wenigstens Tradition. Europa hat Tradition im Wettkampf von Sportteams untereinander. Dies macht den Reiz des Wettbewerbes aus. Deshalb kommen auch zur Vorrunde die Leute, weil man weiss dass man am Ende gegen die großen im Final Four stehen kann und das jeweilige Vorrundenspiel seine Bedeutung hat
Denk doch mal nach. Das selbe könnte man genauso gut über die NBA sagen.

Was ist der Vorteil einer EU-Divison? Sportliche Vorteile? Kannst du mir welche nennen, die die ganzen Negativ-Aspekte und Fragezeichen auch nur im Ansatz relativieren könnten?
Vorteil für die Vereine: Sie verdienen mehr, denn ihre Gegner sind atraktive als jetzt. Sie könnten ihre Stars halten, anders als heute.

Vorteil für uns Fans: Wir hätten einen NBA-Franchise, mit erstklassigen Spielern, in Deutschland, und jede Woche kämen die restlichen Stars der Basketballwelt.

Ich denke alleine das würde europäische Franchises fast unmöglich machen. Nach europäischen recht dürfte es kaum möglich sein, Spieler einfach "gegen ihren Willen" irgendwohin zu tauschen. Auch ein Draftsystem, in dem Spieler "gezwungen" werden Verträge zu unterschreiben, ist in Europa rechtlich nicht denkbar.
Das ist Quatsch. In der NBA wird niemand "gezwungen" irgendwo zu unterschreiben, ebenso wenig wie jemand gegen seinen Willen getradet wird.

Ein Rookie hat die Wahl: entweder er unterschreibt bei dem Verein, der ihn gedraftet hat, oder er spielt ganz einfach nicht in der NBA.

Ein Vertragsspieler hat die Wahl: entweder er spielt dort, wohin er er getradet wurde, oder er verlässt die NBA und geht angeln.

Im europäischen Fußball kann man ja auch nicht den Verein bei laufendem Vertrag verlassen und anderswo unterschreiben. Trotzdem zwingt einen der Verein nicht zu spielen. Man hat die Wahl: entweder man nimmt das Angebot an, oder man lässt es.
 

Les Selvage

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Es geht gar nicht um "rauskaufen". Die Basketballabteilungen wären ja immer noch in Besitz der Vereine. Sie würden blos nicht mehr in den nationalen Ligen und der Euroleague spielen, sondern in einer NBA European Division.

Und der spanische Basketballverband sagt dann: "Gut, in Spanien ist ab jetzt sowas möglich wenn Stern darum bittet, macht mal ruhig?"
Die werden alles tun um Real in ihrer nationalen Liga zu halten und auch die ACB hat da sicher Verträge, wo so ein Abschied nicht mal eben geht.
Soll die Real-Basketballabteilung dann seine Jugendabteilung auch zumachen?
 

MS

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Es ist als Jurist schon lustig zu sehen, was für eigenartige Vorstellungen hier einige Leute vom Internationalen Privatrecht haben und mit welcher Gewissheit dies vermittelt wird... :D

Dann denk Dir Deinen Teil oder berichtige die Leute, anstatt so daher zu kommen.
 
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Homer

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Es ist als Jurist schon lustig zu sehen, was für eigenartige Vorstellungen hier einige Leute vom Internationalen Privatrecht haben und mit welcher Gewissheit dies vermittelt wird... :D

Falls du mich meinst, wäre ich über eine Aufklärung sehr erfreut.

Danke @ Jigga1

Das ist Quatsch. In der NBA wird niemand "gezwungen" irgendwo zu unterschreiben, ebenso wenig wie jemand gegen seinen Willen getradet wird.

Ein Rookie hat die Wahl: entweder er unterschreibt bei dem Verein, der ihn gedraftet hat, oder er spielt ganz einfach nicht in der NBA.

Ein Vertragsspieler hat die Wahl: entweder er spielt dort, wohin er er getradet wurde, oder er verlässt die NBA und geht angeln.

Im europäischen Fußball kann man ja auch nicht den Verein bei laufendem Vertrag verlassen und anderswo unterschreiben. Trotzdem zwingt einen der Verein nicht zu spielen. Man hat die Wahl: entweder man nimmt das Angebot an, oder man lässt es.

Du meinst also das es legal wäre in Europa, wenn beispielsweise McDonald's 2 Mitarbeitern in München und Hamburg sagen würden: "Ihr seid ja beide bei uns angestellt, wir tauschen euch jetzt mal aus"? Und wenn sie nicht wollen haben sie als einzige Möglichkeit "angeln zu gehen". Also bitte. Guck dir nur mal die Urteile im Fußball der letzten Jahre an, Trades wären nach europäischen Recht nicht möglich. Wenn der Spieler nicht getauscht werden will, sagt er einfach "Nein", und der abgebende Verein müsste weiterzahlen (und ihn auch weiter beschäftigen! Jedenfalls nach deutschem Arbeitsrecht). So einfach wie du es hinstellst ist es absolut nicht.

Bei den Rookie-Verträgen stimmt es, die Spieler haben Möglichkeit keinen Vertrag zu unterschreiben. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass das Draftssytem dem europäischen Grundsatz der "freien Wahl des Arbeitsplatzes" genügen würde. Das könnte allerdings wohl nur ein Prozess klären, da es einen vergleichbaren Fall in Europa schlicht nicht gibt.

Wie ich bereits sagte, aufgrund mangelndem wissens bin ich mir nicht sicher, ob es Mittel und Wege gibt, bestimmte Regeln kunstvoll zu umgehen (z.B. wie MadFerIt sagt, der Spieler ist Angestellter der amerikanischen Profiliga, und hält sich nur jedes Jahr ein paar Monate auf Betriebsreise in Europa auf). Auf den einen oder anderen Prozess wäre ich dennoch gespannt.
 

bender

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Und der spanische Basketballverband sagt dann: "Gut, in Spanien ist ab jetzt sowas möglich wenn Stern darum bittet, macht mal ruhig?"
Die werden alles tun um Real in ihrer nationalen Liga zu halten und auch die ACB hat da sicher Verträge, wo so ein Abschied nicht mal eben geht.
Eine Liga kann einen Verein nicht verpflichten, nur in ihr zu spielen und nirgends sonst. Das geht nicht. Wenn Real morgen die Basketballabteilung dicht macht, müsste die ACB auch damit leben.

Die nationalen Verbänden müssten bei sowas rein rechtlich überhaupt nicht gefragt werden.

Soll die Real-Basketballabteilung dann seine Jugendabteilung auch zumachen?
Die Jugendteams an sich könnten sie ja ohne weiteres behalten. Problematisch wird es nur, wenn eines der jungen Talente in die NBA-Franchise wechseln soll. Denn rein technisch müsste es ja vorher in die Draft. Wie das gelöst werden soll, muss man sich noch im Detail überlegen.

Denkbar wäre, das die europäischen Vereine die Option hätten, auf ihren 1st-Round-Draft-Pick in einem Jahr zu verzichten, wenn sie dafür eines ihrer Talente aus der Jugendmannschaft behalten könnten. De facto wäre das dann ein "Territorial pick" wie es ihn schon mal in der NBA gab.
 

Barea

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@Bender: ich habe in der EU vs. NBA - Diskussion nie die Haltung eingenommen, Euroapa hätte aufgeschlossen oder dergleichen. Aber darum soll es gar nicht gehen.

Nehmen wir Berlin als Franchise: sie verpflichten einen Nowitzki. Okay. Und der Rest? Okulaja doch in die NBA? Hamann hatte schon immer das Potenzial? Vielleicht noch den Schweizer rüberholen? Das ist doch absoluter Käse, anzunehmen, alle Europäer würden sich dann auf die Euro-Franchises aufteilen. Wenn das der Sinn der Sache wäre bräuchte wir auch in Asien und Afrika eine Franchise und lassen dann Nationalitäten gegeneinander spielen.
Berlin hätte massive Nachteile, Leute zu ziehen. Wer außer Nowitzki fühlt sich Deutschland verbunden?

Zum rechtlichem Status: wie schon angemerkt nützt ein Blick in die Fußball-Welt. Selbst wenn sich Rookie x verpflichtet, den NBA-Franchise-Vertrag anzunehmen, kann er sich immer wieder rausklagen. So etwas würde passieren und die NBA hätte einen imensen Schaden.

Du hast mir immer noch nicht gesagt, was der sportliche Vorteil für die NBA (!) wäre. Nicht für europäische Clubs. Stern macht das aus purer Geldgeilheit. Über zig Probleme hinweg hat er einen Wahn entwickelt, diese Idee umzusetzen. Und damit wird er scheitern, selbst in zwanzig Jahren gibt es keine EU-Division, die Sinn macht


Und bevor das zu einem EU vs. NBA ausartet: ich bin NBA und kein Uleb-Cup Fan. Aber ich habe auch genug Gehirn um bestehende Unterschiede und Problematiken zu erkennen. Und mir fehlt der wahnsinnige Glanz der Dollar-Zeichen in den Augen, wie ihn ein Herr Stern hat, um diese Fragen einfach zu übergehen
 

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Du meinst also das es legal wäre in Europa, wenn beispielsweise McDonald's 2 Mitarbeitern in München und Hamburg sagen würden: "Ihr seid ja beide bei uns angestellt, wir tauschen euch jetzt mal aus"? Und wenn sie nicht wollen haben sie als einzige Möglichkeit "angeln zu gehen". Also bitte.
Rein technisch ginge das sehr wohl. Sie könnte sagen, wir strukturieren intern die Firma um, alle Burger-Wender kommen nach Hamburg, alle Salatmischer nach München, und wer nicht will hat die Möglichkeit, das Unternehmen zu verlassen.

Guck dir nur mal die Urteile im Fußball der letzten Jahre an, Trades wären nach europäischen Recht nicht möglich. Wenn der Spieler nicht getauscht werden will, sagt er einfach "Nein", und der abgebende Verein müsste weiterzahlen (und ihn auch weiter beschäftigen! Jedenfalls nach deutschem Arbeitsrecht). So einfach wie du es hinstellst ist es absolut nicht.
Und worin unterscheidet sich das jetzt von der NBA? Wenn Shaq morgen sagen würde, "in Phoenix spiel ich nicht", bekommt er sein Gehalt auch weiter bis der Vertrag ausläuft. Wo ist das Problem?

Bei den Rookie-Verträgen stimmt es, die Spieler haben Möglichkeit keinen Vertrag zu unterschreiben. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass das Draftssytem dem europäischen Grundsatz der "freien Wahl des Arbeitsplatzes" genügen würde. Das könnte allerdings wohl nur ein Prozess klären, da es einen vergleichbaren Fall in Europa schlicht nicht gibt.
"Freie Wahl des Arbeitsplatzes" heißt nicht, dass sich der Bewerber in einem Unternehmen aussuchen kann, wo er arbeitet. Wenn du dich heute bei der Deutschen Bank bewirbst, kannst du auch sagen ich will nur in der Filiale auf Mallorca arbeiten, und nirgends sonst. Du hast lediglich die Wahl, das Angebot der Firma anzunehmen oder nicht.
 
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