Solomo
Hundsbua
Rückblick
Erfolgreich war die Saison 2017/2018 ohne Zweifel. Nachdem Jupp Heynckes im Oktober auf die Trainerbank zurückgekehrt war, feierte man die sechste Meisterschaft in Folge, scheiterte im Halbfinale der Championsleague denkbar knapp (1:2/2:2) an Real Madrid und erreichte das Finale im DFB-Pokal. Der Ausklang mit zwei Niederlagen (1:4 daheim gegen Stuttgart, 1:3 im Pokalfinale gegen Frankfurt), sowie die nicht eben sehr professionell wirkende Trainersuche, hinterließen aber zumindest ein Bauchgrummeln, was die zukünftige Ausrichtung angeht.
Trainer
Niko Kovac tritt die Nachfolge von Jupp Heynckes an, was wegen dessen Legendenstatus innerhalb des Vereins schon schwer genug ist. Er hat Stallgeruch und gute zweieinhalb Jahre in Frankfurt vorzuweisen, gilt als kommunikativer, aber auf dem Trainingsplatz harter Trainer. In Frankfurt hat er taktisch sehr flexibel spielen lassen und bundesligatypisch mit hohem Pressing und schnellem Umschaltspiel. Ob er einen so hochkarätigen Kader wie den der Bayern moderieren kann und wie er damit klar kommt, taktisch aktiver und ballbesitzorientiert agieren zu müssen, wird sich zeigen. Das größte Handicap für Kovac könnte aber sein, dass er nach dem langen, öffentlichen Werben von Uli Hoeneß um einen Verbleib von Jupp Heynckes und der Absage von Thomas Tuchel auch ganz offiziell Lösung 1c ist. Maximal, denn es gab ja auch noch den Namen Ralf Hasenhüttl, der durch die Gazetten geisterte. Kovac wird von Anfang an liefern müssen, um nicht sofort im Kreuzfeuer zu stehen. Und dass "liefern" nicht nur mit Ergebnissen zu tun hat, musste mit Carlo Ancelotti erst ein extrem renommierter Trainer erfahren. Mit Niko Kovac kommt sein Bruder Robert mit nach München und neben Torwarttrainer Toni Tapalovic bleibt wohl auch Heynckes' Co-Trainer Peter Hermann an Bord - sicherlich ein positiver Aspekt.Man muss kein Prophet sein: Die Trainerposition bietet großes Konfliktpotenzial in der neuen Saison. Die WM mit traditionell zerpflückter Vorbereitung wird auch keine Hilfe für Kovac sein.
Die Mannschaft
Man hat sich nach dem Motto "neue Besen kehren gut, aber die alten wissen, wo die Ecken sind" für den Verbleib von Arjen Robben und Franck Ribery entschieden und zugleich verkündet, dass man nichts mehr am Kader tun müsse - wohl aber kann. Es wird eine der wichtigsten Fragen der Saison sein, ob beide mit 34 und 35 Jahren noch einmal für Highlights sorgen können und auch eine reduzierte Rolle im Kader hinnehmen werden. Weitere Brennpunkte liegen sicherlich in der Zentrale, wo ein Überangebot herrscht, und in der Innenverteidigung, wo Niklas Süle ordentlich Druck speziell auf Jerome Boateng macht, der in letzter Zeit schon zweimal öffentlich von einem Wechsel ins Ausland geredet hat. Natürlich sind diese Fragen auch davon abhängig, wie Niko Kovac personell und taktisch plant. Und dann ist da noch das Thema Lewandowski, dem immer wieder Wechselambitionen zugeschrieben werden. Ein Abgang dürfte aber eher unwahrscheinlich sein. Sollten Lewandowski und/oder Boateng gehen, wird sicher noch jemand geholt.
Zugänge:
Leon Goretzka (FC Schalke 04, ablösefrei)
Serge Gnabry (TSG Hoffenheim, war ausgeliehen)
Renato Sanches (Swansea, war ausgeliehen)
Franck Evina, Meritan Shabani, Lars Lukas Mai, Ron-Thorben Hoffmann (eigene Jugend)
Abgänge:
Tom Starke (Karrierende, wird wieder Koordinator im NLZ)
Mögliche Abgänge:
Juan Bernat, Arturo Vidal, Sebastian Rudy, Renato Sanches, Robert Lewandowski, Jerome Boateng
Ausblick:
Der Kader ist nach wie vor sehr stark und hat an sich auch eine gute Mischung aus jung und alt. Wenn man sich nicht intern zerfleischt und weiterhin kein Konkurrent Konstanz an den Tag legt, landet die Meisterschaft erneut in München. Anders sieht es in der Championsleague aus, wo sich der Abstand zu den Top-Teams gefühlt vergrößert hat. Ob man intern wirklich souverän mit einem frühzeitigen Aus umgehen könnte, darf zumindest bezweifelt werden. Dazu muss Kovac den Spagat schaffen, Ergebnisse und schönen Fußball zu liefern, alle bei Laune zu halten und den Umbruch weiter voran zu treiben. Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben, aber auch kaum attraktivere. Unter dem Strich, gefühlt ist das Potenzial, dass der FC Bayern zum FC Hollywood wird, in der Saison 2018/2019 so groß wie lange nicht mehr.
Noch zwei Sätze zur Diskussionskultur: Trolle werden hier nicht gefüttert und wer nur ablassen will, wie sch... die Bayern sind, kann das auf dem stillen Örtchen tun, aber nicht hier. Konstruktive Diskussionen sind gerne gesehen.
Erfolgreich war die Saison 2017/2018 ohne Zweifel. Nachdem Jupp Heynckes im Oktober auf die Trainerbank zurückgekehrt war, feierte man die sechste Meisterschaft in Folge, scheiterte im Halbfinale der Championsleague denkbar knapp (1:2/2:2) an Real Madrid und erreichte das Finale im DFB-Pokal. Der Ausklang mit zwei Niederlagen (1:4 daheim gegen Stuttgart, 1:3 im Pokalfinale gegen Frankfurt), sowie die nicht eben sehr professionell wirkende Trainersuche, hinterließen aber zumindest ein Bauchgrummeln, was die zukünftige Ausrichtung angeht.
Trainer
Niko Kovac tritt die Nachfolge von Jupp Heynckes an, was wegen dessen Legendenstatus innerhalb des Vereins schon schwer genug ist. Er hat Stallgeruch und gute zweieinhalb Jahre in Frankfurt vorzuweisen, gilt als kommunikativer, aber auf dem Trainingsplatz harter Trainer. In Frankfurt hat er taktisch sehr flexibel spielen lassen und bundesligatypisch mit hohem Pressing und schnellem Umschaltspiel. Ob er einen so hochkarätigen Kader wie den der Bayern moderieren kann und wie er damit klar kommt, taktisch aktiver und ballbesitzorientiert agieren zu müssen, wird sich zeigen. Das größte Handicap für Kovac könnte aber sein, dass er nach dem langen, öffentlichen Werben von Uli Hoeneß um einen Verbleib von Jupp Heynckes und der Absage von Thomas Tuchel auch ganz offiziell Lösung 1c ist. Maximal, denn es gab ja auch noch den Namen Ralf Hasenhüttl, der durch die Gazetten geisterte. Kovac wird von Anfang an liefern müssen, um nicht sofort im Kreuzfeuer zu stehen. Und dass "liefern" nicht nur mit Ergebnissen zu tun hat, musste mit Carlo Ancelotti erst ein extrem renommierter Trainer erfahren. Mit Niko Kovac kommt sein Bruder Robert mit nach München und neben Torwarttrainer Toni Tapalovic bleibt wohl auch Heynckes' Co-Trainer Peter Hermann an Bord - sicherlich ein positiver Aspekt.Man muss kein Prophet sein: Die Trainerposition bietet großes Konfliktpotenzial in der neuen Saison. Die WM mit traditionell zerpflückter Vorbereitung wird auch keine Hilfe für Kovac sein.
Die Mannschaft
Man hat sich nach dem Motto "neue Besen kehren gut, aber die alten wissen, wo die Ecken sind" für den Verbleib von Arjen Robben und Franck Ribery entschieden und zugleich verkündet, dass man nichts mehr am Kader tun müsse - wohl aber kann. Es wird eine der wichtigsten Fragen der Saison sein, ob beide mit 34 und 35 Jahren noch einmal für Highlights sorgen können und auch eine reduzierte Rolle im Kader hinnehmen werden. Weitere Brennpunkte liegen sicherlich in der Zentrale, wo ein Überangebot herrscht, und in der Innenverteidigung, wo Niklas Süle ordentlich Druck speziell auf Jerome Boateng macht, der in letzter Zeit schon zweimal öffentlich von einem Wechsel ins Ausland geredet hat. Natürlich sind diese Fragen auch davon abhängig, wie Niko Kovac personell und taktisch plant. Und dann ist da noch das Thema Lewandowski, dem immer wieder Wechselambitionen zugeschrieben werden. Ein Abgang dürfte aber eher unwahrscheinlich sein. Sollten Lewandowski und/oder Boateng gehen, wird sicher noch jemand geholt.
Zugänge:
Leon Goretzka (FC Schalke 04, ablösefrei)
Serge Gnabry (TSG Hoffenheim, war ausgeliehen)
Renato Sanches (Swansea, war ausgeliehen)
Franck Evina, Meritan Shabani, Lars Lukas Mai, Ron-Thorben Hoffmann (eigene Jugend)
Abgänge:
Tom Starke (Karrierende, wird wieder Koordinator im NLZ)
Mögliche Abgänge:
Juan Bernat, Arturo Vidal, Sebastian Rudy, Renato Sanches, Robert Lewandowski, Jerome Boateng
Ausblick:
Der Kader ist nach wie vor sehr stark und hat an sich auch eine gute Mischung aus jung und alt. Wenn man sich nicht intern zerfleischt und weiterhin kein Konkurrent Konstanz an den Tag legt, landet die Meisterschaft erneut in München. Anders sieht es in der Championsleague aus, wo sich der Abstand zu den Top-Teams gefühlt vergrößert hat. Ob man intern wirklich souverän mit einem frühzeitigen Aus umgehen könnte, darf zumindest bezweifelt werden. Dazu muss Kovac den Spagat schaffen, Ergebnisse und schönen Fußball zu liefern, alle bei Laune zu halten und den Umbruch weiter voran zu treiben. Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben, aber auch kaum attraktivere. Unter dem Strich, gefühlt ist das Potenzial, dass der FC Bayern zum FC Hollywood wird, in der Saison 2018/2019 so groß wie lange nicht mehr.
Noch zwei Sätze zur Diskussionskultur: Trolle werden hier nicht gefüttert und wer nur ablassen will, wie sch... die Bayern sind, kann das auf dem stillen Örtchen tun, aber nicht hier. Konstruktive Diskussionen sind gerne gesehen.