Er kann und soll ja Hoeneß kritisieren, auch scharf kritisieren. Das Medienecho hätte er damit auch so bekommen. Aber die Rede war inhaltlich leider nicht ganz auf den Punkt und vor allem vom Stil her teilweise schwach. Man kann ja z.B. die Verpflichtung von Kovac und Brazzo kritisieren, aber die Art und Weise war imo daneben. Die beiden haben sich afaik menschlich nix zu schulden kommen lassen und hängen sich für ihren Verein voll rein, dann braucht man keine unsachliche Kritik an ihnen üben bzw. das war ja schon eher Spott. Wenn man selbst keine substanziellen Argumente bringen kann ("Taxifahrt", "Herz ist wichtiger als Taktik"), dann sollte man es einfach weglassen oder zumindest sachlich formulieren.
Hoeneß ist menschlich ganz weit unten, daher wirkt der Kontrast am größten, wenn man selbst Klasse zeigt. Juan Bernat hat das perfekt vorgemacht, durch seine Aussagen hat er Hoeneß in einem viel schlechteren Licht darstehen lassen (und das von Uli völlig selbstverschuldet), als wenn er zurückgeschossen hätte.
Wie gesagt weniger wäre hier mehr gewesen. Bringt der die Rede mit Stil und auf den Punkt kann er Hoeneß damit vor den Augen von Presse und Hauptversammlung - Achtung Polemik - begraben.
So war es immerhin noch eine mutige Rede, die inhaltlich auf jeden Fall in die richtige Richtung geht, aber wie gesagt vom Stil her schwächelt.
Die Vortragsweise fand ich übrigens völlig ok. Klar er war nervös und das hat man ihm auch angemerkt, aber insgesamt war er doch gut verständlich und hat seine Standpunkte gut rübergebracht. Ich hatte die Rede vorher gelesen und fand sie dort schwächer, live hat er es hier und da mit Nebensätzen noch etwas aufgelockert.
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