Irgendwie kann man beim Badminton schlecht einschätzen, was jetzt wirklich ein guter Schlag war, weil die Schlaghärte lange nicht den optischen Effekt hat wie bei anderen Sportarten. Beim Tennis kann man sich denken, dass ein knallharter Longline-Ball kaum zu erreichen war. Auch beim Tischtennis. Beim Badminton kommen die ja oft zurück und das nimmt den Schlägen irgendwie den Eindruck der Gefährlichkeit. Die vielen schnellen, harten Winner fehlen etwas.
In erster Linie würde ich sagen, dass gefährliche Schläge sich auch mehr über Präzision und da in erster Linie über die Länge und nicht über die Geschwindigkeit definieren. Das man das vor allem im Fernsehen nur sehr schlecht einschätzen kann, ist wohl leider wirklich so. Das liegt aber in erster Linie daran, dass Badminton einfach so verdammt schnell ist. Der Kommentator hat vor kurzem erwähnt, das es teilweise zu 70 Schlägen innerhalb einer Minute kommt! Wobei man auch beim Badminton natürlich den Unterschied Smash gegenüber Abwehr schon recht deutlich sehen kann und es eigentlich auch fast immer recht klar ersichtlich ist, wer gerade am Drücker ist.
Im Doppel sieht man zumindest, das was du wohl als harte Winner vermisst ein wenig öfter, einfach weil dort jemand die kurzen Bälle die ein wenig zu lang wurden sofort töten kann.
Meine Vorurteile gegenüber Badminton speisen sich vor allem aus den Leuten die ich persönlich kenne, die diesen Sport nachgehen und meinen Erfahrungen beim damaligen Unisport. Das waren und sind im Vergleich unterdurchnittlliche Pseudosportler, die weder die konditionellen noch die koordinativen Fähigkeiten mitbringen, die eurer Meinung nach dieser Sport so von Basketball/Fußball etc abhebt.
Gut solche Vorurteile lassen sich natürlich immer sehr schlecht vermeiden und ich kann durchaus nach vollziehen, wieso Badminton dann bei dir eher negative Erinnerungen weckt.
Ich spiele selber nur sehr selten Badminton, aber dann eigentlich ausschließlich mit sympathischen Menschen. Das ganze dementsprechend auf einem ziemlich niedrigen Niveau.
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Was mir im allgemeinen auch noch einfällt ist, dass beim Badminton Fakes extrem wichtig sind. Weil einfach minimale Änderungen im Bewegungsmechanismus den Ball völlig andere Flugkurven und Richtungen annehmen lassen. Das sieht man natürlich im Fernsehen kein bisschen. Ich zumindest nicht, die Profis vielleicht schon.
Wenn man aber mal mit einem wirklich Überlegenen Gegner auf dem Feld stand, wird man das ganz schnell merken. Da kommt man sich einfach nur völlig verarscht vor, wenn man bei einem kurzen Ball einfach völlig angewurzelt stehen bleibt, weil man überhaupt nicht damit gerechnet hätte.