Der Begriff "Puncher" wird ja oft auch inflationär verwendet. Ist man dann schon ein Puncher, wenn man Ronald Hearns oder drei Kirmesboxer hintereinander stoppt ? Oder erst dann, wenn man mal ein paar vorzeitige Siege (inkl. ECHTEN KOs) gegen toughe Ranglisten-Leute mit Kinn/Nehmerfähigkeiten eingefahren hat ?
Och ja ... der Begriff "Puncher" verfolgt keine feste Definition, keine feste Grenze. Aber wann ist man ein Puncher wann noch nicht? Das ist schwer zu sagen.
Diverse Leute kloppen in ihren ersten 20 Kämpfen alles kurz und klein und stehen dann vor Problemen, wenn die Gegnerschaft in der Lage ist sich zu verteidigen. Da sinkt dann ganz schnell die KO-Quote ... nicht nur bei Leuten wie Chagaev und Boytsov.
Will man es am Boxstil festmachen? Wenn ja, dann kann man hier auch schlecht Verallgemeinerungen treffen. Ist Israel Vazquez ein Puncher gewesen, weil er dank seiner Schlagkraft noch manch Kampf zu seinen Gunsten (z.B. gegen Jhonny Gonzales) drehen konnte?
An der Quote an vorzeitigen Siegen kann man es auch kaum festmachen. Einen Wladimir Klitschko würde ich eher als Puncher sehen als einen Vitali Klitschko ... einfach weil ich bei Wladimir die höhere One-Punch-Power sehe, während Vitali seine Abbruch-Siege häufig eher durch "zermürben" geholt hat.
Wenn man aber irgendwo kategorisiert zwischen Boxern die ihre Erfolge durch die Schlagkraft holen ("boxer"; z.B. Byron Mitchell), oder solchen die sie über ihr boxerisches können holen ("puncher"; z.B. Winky Wright), dann kann man das auch bei Hearns und Sato machen.
Diese sehe ich eher als "puncher" denn als "boxer" ... denn hart schlagen können sie besser als überhaupt treffen oder Gegentreffer meiden.