Fernweh: das afrikanische Kino


Young Kaelin

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Coach Zoran and his African Tigers Südsudan Sportdokumentation (2014) flagge-suedsudan-wehende-flagge-15x30.gif

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Beinahe 50 Jahren befand sich der Sudan im Bürgerkrieg zwischen dem muslimischen Norden und dem christlichen Süden. Im Juli 2011 wurde der Südsudan endlich unabhängig vom Norden und wurde damals das neuste Land der Welt.

Auch der Südsudan stellte von nun an eine nationale Fussballmannschaft.

Als Coach wurde der umtriebige, charismatische Serbe Zoran Djordjevic verpflichtet.

Djordjevic war nach eigenen Angaben 15 Mal Meister geworden, hatte auf jedem Teil des Globus gearbeitet und war ein Weltenbummler. Er erhielt den Anruf aus einem Land, von dem er noch nie gehört hatte und wurde so zum Trainer Südsudans.

Zoran soll die allererste südsudanische Fussballnationalmannschaft aufbauen, was sich als Herkulesaufgabe herausstellt. Er betreibt Talentsuche und muss sich die Strukturen von Grund auf erarbeiten. Zoran hat mit vielerlei Schwierigkeiten zu kämpfen, welche in unseren Breitengraten absolut keine sind. Er kämpft um ein Dienstauto, Karten des Landes, damit er Talente auch in ländlichen Gebieten sichten kann. Schliesslich fällt das Auto aus und er reist im Bus.

Zudem erkrankt er an Malaria. Da der Südsudan wie kein anderes Land dieser Welt vom Oel abhängig ist und der Nordsudan über die Oelraffinerien verfügt, führt das zu einem Wirtschaftsstreit, der die Geldquelle für den sudanischen Sport erstmal zum Versiegen bringt.

Im Film werden auch zwei Fussballer besonders portraitiert:

Thomas Jacob, ein Mittelfeldspieler vom FC Malakia. Seine Familie blieb im Nordsudan. Er hat grosse Ambitionen. Will zu einem der besten Spieler der Welt werden. Er wird später im Film seine Angehörigen im Nordsudan besuchen. Thomas hat seinen Bruder Charles und weitere Brüder im Krieg verloren.

Hassan Ismail Konyi ist Stürmer. Er hat sagenhafte 26 Schwestern und 35 Brüder. Beim Anwesen der Familie findet er verständlicherweise wenig Ruhe. Hassan bekam ein Angebot aus Kanada zu einem zweiwöchigen Probetraining bei einem Club aus Toronto. Er fliegt tatsächlich hin, kann sich aber nicht durchsetzen. Er wird Asyl beantragen.

Das Geld ist knapp im Südsudan. Immer wieder muss Zoran um Selbstverständlichkeiten kämpfen. Mal sind es Trainingsmöglichkeiten, mal fehlen die Tore und zwar nicht die geschossenen (die auch) aber die Physischen.

Der Verband untersützt Zoran nur halbherzig, hält ihn für einen Durchgeknallten, einen Verrückten, der arrogant sei.

Das allererste Spiel des Südsudan gegen die regionalen Champions von Uganda endet 2-2.

Ein Spieler, Lewis William, der bei diesem Spiel dabei war, bekommt die Malaria und stirbt daran. Trainer Zoran wirkt broken hearted.

Schliesslich will man ein Turnier des CECAFA bestreiten, aber der Funktionär Chabar ist dagegen. Er findet, die Mannschaft sei nicht dazu bereit.

Trotzdem gelingt es dem umtriebigen Zoran, mit Haken und Oesen die Reise zu planen.
Man fährt nach Uganda. Die Resultate sind wenig berauschend:

Match 1: Südsudan gegen Aethiopien 0:1
Match 2: Südsudan gegen Kenya 0:2
Match 3: Südsudan geegen Uganda 0:4

Bei der Rückreise verfügen nicht alle Spieler über Flugtickets. Das Geld war nicht genug. Nachdem er eine Woche in Uganda festsass, gelingt auch Zoran die Reise zurück in den Südsudan.

Dort wird er von dem Fussballverband wenig glorreich empfangen. Das Abschneiden des südsudanischen Fussballnationalteams wird als schrecklich beurteilt. Man hätte nichtmal ein Tor geschossen. Zoran hätte im Südsudan versagt.

Zoran Djordjevic überlegt sich, ein Angebot aus Syrien anzunehmen.

Nach einem Machtkampf, in welchem zwei der grössten Stämme Südsudans involviert waren, brach im Dezember 2013 im Südsudan ein neuer Bürgerkrieg aus.

Thomas hatte die Absicht, nach seiner aktiven Zeit als Fussballer Trainer zu werden.

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Coach Zoran und die African Tigers bietet einen guten Einblick in die Schwierigkeiten, welcher ein "westlicher" Trainer in Afrika zu erwarten hat.

Zoran ist ein aufbrausender, ungeduldiger, wenns sein muss aber auch liebenswürdiger Mensch, der an der afrikanischen Art verzweifeln muss. Auf mich wirkte er wie ein straight shooter. Nachdem man die Dokumentation und das Setup der Verbandsverantwortlichen des Südsudan gesehen hat, wird man den Gedanken nicht los, dass dieser Job für Zoran Djordjevic ein hoffnungsloses Himmelfahrtskommando und er im Grunde ohne Chance war.

Glücklicherweise hat Zoran wenigstens die schwere Malaria überstanden.

Was mir gefallen hat, war die Energie, die Passion des mitunter polternden Trainers Zoran. Er scheint bei seinen Trainerstationen schon reichlich Erfahrungen mit extrem schwierigen Situationen gesammelt zu haben, denn anders sind seine toughen Auftritte nicht zu erklären. Der Mann wusste recht klar, wie weit er gehen konnte und hat diesen Spielraum auch wacker ausgereizt.

Auffallend war, dass die Spieler recht positiv von ihm gesprochen haben. Mit ihnen scheint er sich ganz gut verstanden und arrangiert zu haben. Genauso wie mit seinem Schaf "Champion".

Interessanter Film, der einen ab und an auch durchaus staunen, aber auch schmunzeln liess.

coach zoran and his tigers - trailer - engl. subs

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Mwansa the great Sambia Märchen (2011) flagge-sambia-wehende-flagge-15x23.gif

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Der Regisseurin Rungano Nyoni ist etwas geglückt, was auch nicht immer kappt: sie hat ein Märchen verfilmt, dass sowohl für Kinder als auch für Erwachsene interessant ist und funktioniert.

Die portraitierte Familie besteht aus der Mutter , der kleinen Tipa, der älteren Schwester Shula (die Prinzessin) und dem Jungen Mwansa, der sich unbescheiden "Mwansa, der Grosse" nennt.

Der grosse Abwesende (oder doch irgendwo Anwesende?) ist Mwansa, der Grosse, senior.
Er ist verstorben.

Dennoch: die Kinder sind allesamt sehr verspielt, besitzen eine blühende Phantasie. Rungano Nyoni schafft es im Ganzen meisterhaft, die Grenzen zwischen der Phantasie und der Realität immer wieder zu verwischen.

Sie nimmt den Betrachter, die Betrachterin, bei der Hand und lässt sie ihre eigene Interpretation entwickeln, wo die Grenzen zwar gesetzt werden, aber ohne Zwang und ohne Absolutheit.

Jedenfalls sitzt die Familie am Tisch. Die Mädchen haben die Lippen geschminkt. Man ist in Spiellaune und phantasiert und fabuliert vor sich hin. Im Mittelpunkt des Spiels steht eine Puppe, welche der Vater noch aus magischem Schlamm hergestellt hat. Der alte Mwansa ist zu sehen. Er jagt einen imaginären Löwen, der in Tat und Wahrheit nur eine Katze ist. Mit seinem Speer trifft er die Puppe, welche zersplittert und zerstört darnieder liegt. Mwansa junior kommt hinzu. Dann werde er eben magischen Schlamm besorgen, schliesslich sei er Mwansa, der Grosse.

Im Schuppen findet Mwansa die ID seines Vaters. Der Vater hatte ihn immer nur Mwansa, der Grosse genannt.

Mwansa hantiert an einem roten Spielzeugauto. Plötzlich sitzt sein Vater drin. Er will sich den magischen Schlamm holen. Mwansa jr. sitzt auch drin, wird aber nach einem brüsken Bremsmanöver des Vaters aus dem Auto geworfen.

Als Shula vorschlägt, Mwansa jr. ins Spital zu bringen, meint dieser, er wolle keinen Patienten spielen, sondern Mwansa, der Doktor, jedenfalls keine kranke Person.

Mwansa jr. spielt wieder mit dem roten Spielzeugauto. Plötzlich sitzen alle 3 im Auto. Mwansa jr fährt. Man lädt Passanten ein, einzusteigen. Immer mehr wird das Auto mit Passagieren gefüllt. Mwansa träumt vom magischen Schlamm. Wenn man ein Baby damit mache, werde es lebendig.

Mwansa jr. führt sie zu einer Fabrik. Das Tor wird bewacht. Mwansa will sich dort den magischen Schlamm holen, zeigt die ID seines Vaters. Man sagt dem Kleinen, dass Kinder hier keinen Zutritt hätten. Ein wenig entfernt schauen um die 10 Kinder der Szenerie zu. Immer wieder wird Mwansa jr. abgewimmelt, immer wieder kehrt er zurück, bis er schliesslich doch aufgibt.

Die Gruppe sagt ihm: wir haben Dir doch gesagt, dass Du nicht reingelassen wirst und Du kannst auch nicht fliegen mit Deinem roten Anzug. Er sei gar nicht Mwansa, der Grosse.

Schliesslich klettert Mwansa jr. wieder über den Zaun. Er verwandelt sich in den alten Mwansa, besorgt sich den magischen Schlamm. Hunde sind zu hören. Der junge Mwansa ist zu sehen, aber er kann vorerst nicht fliegen und plötzlich, ganz plötzlich, fliegt der junge Mwansa doch. Er ruft seiner Schwester Shula zu: "siehst Du, ich kann fliegen. Einen kurzen Augenblick später sieht man, dass er von seinem lächelnden Vater gestützt wird.

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Nun, der Film lässt viel Spielraum zu und ich gehe davon aus, dass jede/r eine andere Meinung, andere Gedanken, zu diesem phantasievollen Werk hat.

Mir scheint, als wolle die Regisseurin Rungano Nyoni subtil darauf hinweisen, dass ein Vater oder auch eine Mutter, welche stirbt, nie aus einer Familie verschwindet. Sie bleibt immer Teil von ihr. Mal näher, mal in grösserer Distanz.

Genauso passiert es auch unserem 2. Helden, dem Mwansa, the Great, senior. Er verschwindet nie ganz aus dem Leben der Familie.

Immer wieder taucht er auf, nicht selten in Situationen, wo man ihn nicht erwartet.

Die Schlussszene war vom Allerfeinsten, aber auch vom Eindrücklichsten. Als Mwansa, the Great seinen grössten Triumph hatte und behauptete, fliegen zu können, war er doch auf Mwansa, The Greats, Unterbau angewiesen.

Stecken unsere Eltern und unsere Erfahrungen mit ihnen nicht in uns allen tief und unauslöschlich in uns drin, ohne dass wir uns das in jeder Minute und in jeder Situation bewusst sind? Wieviele Male haben sie uns zum Fliegen gebracht, ohne dass es wir es bemerkt hätten und in wie vielen Fahrzeugen fahren wir, ohne zu beachten, dass wir sehr wohl mit den Prämissen unserer Jugend unterwegs sind?

Die Bilder im Kopf sind mindestens so grossartig, wie die Bilder des Filmes.

Diesen kleinen Mwansa, the Great, aus dem Film muss man einfach gern haben.

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Les amis d'hier Marokko Drama (1998) flagge-marokko-wehende-flagge-15x23.gif

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Der Film "Les amis d'hier" (die Freunde von gestern), welcher unter der Regie von Hassan Benjelloun entstand, war für mich eine echte Challenge und zwar in vielerlei Richtungen.

Die Bewertung bei IMDb fällt mit 8.0 sehr respektabel aus. Allerdings wurde das Werk auch nur von 7 Nasen bewertet, was mich hätte stutzig werden lassen müssen.

Immerhin war eine kleine Beschreibung des Inhalts dabei. Ich dachte: super, da bin ich schonmal auf der sicheren Seite.

Den Film gibts sowohl je mit englischen, als auch mit französischen Untertiteln. Da ich grundsätzlich beide Sprachen passabel beherrsche, dachte ich mir weiter nichts dabei und machte mich an die Arbeit. Die engl. Untertitelung war ab und an kaum leserlich und das Gesprochene war stellenweise schlecht übersetzt. So musste ich das Vorhaben abbrechen und auf die französische Version ausweichen. Die war zwar deutlich besser zu lesen, aber an wesentlichen Stellen untertitelmässig ebenso unlesbar. So habe ich trotzdem den ganzen Film zweimal fast komplett mitgeschrieben, was bei diesem Film eine zähe Angelegenheit war.

Um es kurz zu machen: Es hätte mir einiges gebracht, könnte ich arabisch, aber dieser Sprache bin ich leider nicht mächtig.

Immerhin suchte ich nun nach Zusammenfassungen des Filmes. Ich konnte kaum was finden, das über 10 Linien hinausging. Nun sass ich hier also nach mind. 5 Std. Arbeit mit meinen Notizen und der Gewissenheit, vor einer Challenge und einem Rätsel zu stehen. Grundsätzlich hatte ich den Film ganz ordentlich verstanden (obwohl auch das nicht gerade eine einfache Sache war), aber dass die Hauptfigur "Al Asqiri" wie bei IMDb erwähnt heissen soll, war mir völlig unklar. Insbesondere, weil dieser Name im ganzen Film bei mir in beiden Versionen nie auftauchte. Wenigstens stimmte der Plot, sodass ich sicher war, dass ich wenigstens über den richtigen Film schreibe. Die Namen der Protagonisten wechseln nicht selten nach russischer Art, aber einen "Al Asqiri" habe ich noch immer nicht gefunden. Evtl. ist dies der Name auf arabisch, das mag sein.

Aber nun endlich zum Plot:

Jilali Boumaizal (so heisst Al Asqiri bei mir) ist als Kriegsversehrter nach Marokko zurückgekehrt. Er lebt mit seiner Frau, seinen Töchtern Fatih und Samira und seinen Söhnen Karim und dem jüngeren Sohn Ali ein bescheidenes Leben, das er aber durch klare, recht starre Werte hochhält.

Die Familie wird auch finanziell richtig durchgeschüttelt, als sich herausstellt, dass Ali an Diabetes leidet und er von jetzt an jede Woche eine Insulininjektion braucht. Man ist nicht auf Rosen gebettet und weiss sich nicht zu helfen. Jilali Boumaizal besitzt grundsätzlich ein Grundstück, dass er dafür verkaufen will. Als er mit der schon zerknitterteten Besitzerurkunde beim Grundbuch auftaucht, muss er feststellen, dass das Grundstück den Besitzer gewechselt hat und ihm kein Land mehr gehört.

Samira studiert im 3. Jahr Rechtswissenschaften an der Universität. Für ihren Bruder will sie das Studium aber erstmal aussetzen und sucht sich eine Arbeitsstelle.

Ueber dessen Sohn, wird sie an den vermeintlich blinden Moulay Ahmed vermittelt. Der lebt in besten Verhältnissen. Sie soll ihm die Post erledigen, die Zeitungen und auch Romane vorlesen.

Im Haus von Moulay Ahmed ist bei ihm eine Veränderung festzustellen, seitdem Samira aufgetaucht ist. Ziemlich aus dem Nichts und grundlos wird Samira entlassen. Sie solle sich das Geld bei der Verwalterin Lalla Khiti abholen, die sich um alles kümmert, was Moulay Ahmed organisatorisch abzuwickeln hat.

Kurze Zeit später, klopft es wieder an der Türe Jilali Boumaizals. Herr Moulay Ahmed möchte Samira sehen. Diese geht tatsächlich hin und diesmal legt Moulay Ahmed seine Karten auf den Tisch.

Er wäre nicht blind und hätte ihren Vater, Jilali, früher sehr gut gekannt. Sie seien beste Freunde gewesen und die bewegten Bilder zeigen, dass da zumindest auf Moulays Seite evtl. ein bisschen mehr war. Sein Vater wäre der "Caid" gewesen, ein mächtiger Mann mit Einfluss.
Es hätte ein Mädchen namens Rahba gegeben und Jilali hätte sich mit ihr gut verstanden und die beiden hätten sich gemocht.

Eines Tages wären die Franzosen aufgetaucht und mit ihnen eine hübsche junge Frau, Catherine. Ein Frau von Welt, nach der sich jeder umgesehen hätte. Sie hätte sich in Jibali verliebt und der wohl auch in sie, was sowohl bei Rahba als auch bei ihm zu einer Eifersucht führte. Die Franzosen hätten die Gebeine des Heiligen Sid Ramy nach Frankreich bringen wollen, was im marokkanischen Ort begreiflicherweise auf Widerstand stiess. Schliesslich hätten die Franzosen auch die Männer eingezogen, um gegen die Deutschen zu kämpfen. Er, Moulay Ahmed, hätte sich wegen der Stellung seines Vaters der Einberufung entziehen können, nicht so Jilali Boumaizal. Die Frauen und Alten verachteten Moulay Ahmed, auch weil die Franzosen den Heiligen mitnahmen.

Die Jahre seien vergangen. Die Franzosen abgehauen. Marokko sei unabhänig geworden. Ein Tag danach starb Moulay Ahmeds Vater.

Er sei in die nationale Bewegung integriert gewesen und der Präsident dieser ländlichen Gemeinde geworden. Trotzdem hätte er nicht einen Tag ruhig leben können. Ich dachte an Ramy und meinen Freund Jilali.

Ein Telefon trifft ein. Jilali habe eine Attacke erlitten. Er überlebt, stochert in seiner Holzkiste. Man findet Fotos aus längst vergangenen Zeiten.

Schliesslich treffen sich Samira und Jilali, Moulay Ahmed und sein Sohn und viele andere bei einem Haus. Moulay Ahmed hält ein Grundstücksdokument in den Händen. Darin steht, dass das Land Jilali gehört. Rahba ist noch immer wunderschön. Auch sie ist dort,wartet im Auto, stösst zur Gruppe. Man macht von den Dreien ein Foto.

Samira hat ihre Studien fortgesetzt und ist heute Doktorin der Rechtswissenschaften. Sie sucht noch immer Arbeit

Jilali hat sein Land bebaut.

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Nun, der Film ist durchaus interessant. Das Drehbuch allerdings hat mich nicht überzeugt. Was wäre mit einer sauberen und stimmigen Erzählung für ein Film möglich gewesen?

Denn eines ist klar. Die Story selber war gut und klug und am Schluss sogar richtig spannend, was ich anfangs nicht für möglich gehalten hätte.

Die Schauspieler und Schauspielerinnen sind alle mindestens gut, manche (Jilali/Moulay Ahmed/Samira aber speziell auch Catherine), schlicht brilliant.

Nach äusserst harzigem Beginn in der Entstehung kam der Film auch für mich persönlich noch zu einem richtig guten und versöhnlichem Abschluss.

Vielleicht muss man nun auch in Marokko etwas schmunzeln, dass es in der Schweiz jemanden gab, der zumindest versucht hat, diese Geschichte "Les amis d'hier" in eine Form zu bringen, welche in etwa ein bisschen leserlich und hoffentlich verständlich daherkommt und dem Werk seinen Respekt zollt.

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Neria Simbabwe Drama (1993) flagge-simbabwe-wehende-flagge-15x23.gif

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Den Film Neria aus Simbabwe widme ich meinem Freund Tendai, der enge verwandschaftliche Verbindungen zu Simbabwe unterhält.

Die Geschichte zu diesem Film beruht auf den Erzählungen von Tsitsi Dangarembga.

Der Regisseur dieses Filmes, der in Zimbabwe offenbar Kultstatus erlangt hat, ist Godwin Mawuru. Obwohl der Film recht alt ist, hat er absolut nichts von seiner Aktualität eingebüsst und ist wohl zeitlos.

Was auffällt: Das Drehbuch und die Story sind der Hammer. Auch musikalisch hat der Film einiges zu bieten. Ich werde unten das Video Neria von Oliver "Tuku" Mtukudzi anfügen, der im übrigen Jethro, den Bruder Nerias, spielt.

Den Nachnamen der Familie habe ich nirgendwo in Erfahrung bringen können und da ich den Film nicht untertitelt sah, kann ich mich dafür nicht verbürgen. Vermutlich heisst er "Kazande".

Der Plot ist folgendermassen angelegt:

Patrick lebt mit seiner Frau Neria in einem Vorort der Stadt Harare. Die beiden haben zwei Kinder: die Tochter Mavis und den Sohn Shingi. Die Familie ist glücklich. Man respektiert und hilft sich, malt das Haus hübsch, versteht sich mit den Nachbarn. Neria ist Näherin und eine kluge und umtriebige Frau.

Die Familie Patricks lebt auf dem Land. Die Gegensätze Stadt und Land spielen im Film eine grosse Rolle und sie gestalten das Verhältnis von Patricks Familie mit dem modernen Lebensstil von Neria als schwierig. Auch die Schwiegermutter Ambuya hat am Anfang so ihre liebe Mühe mit der modernen Lebensweise von Neria.

Als einmal das Auto von Patrick ausfällt, nimmt er das Velo. Es kommt zu einem Verkehrsunfall, als ihn offenbar ein Auto rammt. Patrick stirbt und mit seinem Tod zerbricht das Glück seiner Familie. Ein übler Erbstreit beginnt, insbesondere mit dem Bruder Patricks, der Phineas heisst.

Er ist charakterlich nicht gerade ein Sonnenschein, pocht auf alte ländliche Gepflogenheiten, welche mit moderner Rechtsprechung nichts mehr gemein haben. Er bestiehlt auch den toten Patrick, reisst das Banksparbüchlein der Familie ebenso wie das Auto an sich. Sein Ziel ist es, sich in die Familie Nerias einzuschleusen, sich die Ersparnisse und das bescheidene Erbe unter den Nagel zu reissen und Neria und die Kinder zu einem Umzug aufs Land zu verleiten.

Von sich überzeugt, wie er nunmal ist, hält er nicht viel davon, Neria und die Kinder um Erlaubnis zu fragen, sondern stützt sich im Wesentlichen auf die Tradition.

Für Neria ist der Verlust Patricks ein herber Verlust. Sie muss sich erstmal sortieren und hat zum Glück gute Mitarbeiterinnen und eine Freundin, Connie, welche ihr einen guten Rechtsanwalt vermittelt.

Dieser erweist sich als Glücksgriff, hat Verständnis für Nerias Lage und bringt den Fall vor Gericht.

Die Gerichtsszenen waren durchaus spannend und es war interessant zu sehen und zu hören, wie beide Anwälte (Nerias Seite/ Phineas Seite) ihre Sache begründeten. Dies wurde im Film recht detailliert behandelt und ich muss hier auf den Film verweisen, da die Zusammenfassung sonst zu umfangreich wird.

Jedenfalls kam das Gericht nach intensiver Anhörung beider Seiten zum Schluss, dass die Kinder bei Neria bleiben. Alle ihre Entscheidungen, welche sie treffe, müssten im besten Interesse der Kinder sein.

Ganz am Ende kommt es auch zu einer Versöhnung der Schwiegermutter Ambuya mit Neria und zu einer Umarmung.

Im Dorf wird Neria nach einer Wartefrist mit einem Heiratsantrag konfrontiert, den sie aber mit dem Hinweis ablehnt, sie möchte ihr eigenes Leben führen.

Ambuya sagt zu Neria: wir müssen unsere Traditionen den modernen Zeiten anpassen. Du bist eine starke Frau.

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Neria ist ein enorm starker Film aus Simbabwe. Das war richtig gutes Kino und hat mir sehr gut gefallen.

Besonders Jesese Mungoshi als Neria und der Bösewicht Dominic Kanaventi spielen ausgezeichnet.

Das Drehbuch ist stimmig und trägt durchgehend.

Die Musik von Oliver Mtukudzi macht einfach Spass. Was mir dabei auffiel: irgendwie verliert die Musik ein bisschen, wenn man sie nicht im Kontext hört. Als Bruder von Neria hat Oliver Mtukudzi genau die richtige Rolle erhalten. Das spielt er überzeugend runter.

Insgesamt mal wieder grosses afrikanisches Kino. So darfs ruhig weiter gehen.


neria - trailer - engl.

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The Last Lions Botswana Tierfilm (2011) flagge-botsuana-wehende-flagge-15x22.gif

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Die National Geographic Society hat einen interessanten Naturdokumentarfilm auf die Beine gestellt. Das Werk heisst the Last Lions, stammt aus dem Jahr 2011 und wurde im Okavango Delta in Botswana gedreht. Dieses Okavango Delta begegnete mir immer wieder bei Tierfilmen und scheint wirklich wunderschön zu sein.

Angesichts der Story kann man sich nur wundern, wieviel Liebe und Geduld das Team um Dereck Joubert in dieses Projekt gesteckt haben.

Im Mittelpunkt der Dokumentation steckt eine Löwin, welche "Ma di Tau" genannt wird, was übersetzt Mutter der Löwen heissen soll.

Ma di Tau lebt mit ihrem Löwenmann und drei Löwenbabys, als ein Rudel Löwen vom Norden her einmarschiert. Es kommt zu einem erbitterten Kampf, indem Ma di Taus Löwenmann den Kürzeren zieht.

Ma di Tau wird alles dafür tun, das Leben ihrer 3 Löwenbabys zu beschützen, was nicht eine einfache Sache ist. Das Rudel nimmt Ma di Taus Fährte auf. Es kommt zu einem Kampf mit einer anderen Löwin. Beide Tiere werden schwer verletzt, wobei die Löwin der anderen Herde ein blindes Auge davon trägt. Ma di Tau gelingt erstmal die Flucht mit ihren drei Löwenbabys.

Löwen hassen tiefes Wasser. Trotzdem bleibt Ma di Tau keine andere Wahl, als sich durch das Wasser zu kämpfen. 2 ihrer Babys folgen ihr. das 3. bleibt ängstlich am Ufer zurück. Als es sich schliesslich doch traut, hat es bereits Krokodile auf den Plan gerufen und man darf davon ausgehen, dass es diesen zum Opfer fällt.

Jedenfalls überleben erstmal nur 2 Babys und Ma di Tau. Diese bringt den Kleinen allmählich rudimentär das Jagen bei, was die ganze Intelligenz und Energie eines Löwen erfordert.

Wasserbüffel sind in ihrer Pracht zu sehen. Sie schliessen sich zusammen, haben ihre eigenen Verteidigungsstrategien und es ist auch für Ma di Tau nicht einfach, überhaupt erfolgreich zu jagen. In Tat und Wahrheit gelingt ihr das äusserst selten.

Die Gruppe mit der halbblinden Löwin hat aufgrund des drehenden Windes auch die Fährte aufgenommen und so findet sich Ma di Tau wiedermal zwischen Wasserbüffel und feindlichen Löwen. Hunger macht sich breit. Immer verzweifelter bemüht sich Ma di Tau um Futter. Sie muss dabei auch die 2 Löwenbabys zurücklassen, was ein enormes Risiko darstellt.

Schliesslich gelingt es ihr tatsächlich, einen kleinen Wasserbüffel zu reissen, etwas zu essen, wird aber sogleich vom einem Rudel Hyänen bedrängt, sodass sie die Mahlzeit abgeben muss. Für den Moment ist Ma di Tau erschöpft. Die Rufe nach den 2 Löwenbabys verhallen zunächst ungestört, bis sie schliesslich wenigstens von einem Baby Antwort erhält. Dieses ist aber schwer verletzt. Das Rückgrad scheint gebrochen. Der kleine Löwe kann kaum laufen. Ma di Tau muss die schwere Entscheidung fällen, ihr Löwenbaby zurückzulassen und weiterzuziehen, oder mit ihm zurückzubeiben, was hoffnungslos ist. Schliesslich entscheidet sich Ma die Tau für die 1. Option und lässt das Baby sichtbar schweren Herzens zurück.

Sie ist jetzt wieder eine einsame Jägerin und attackiert voll von Wut den grössten Wasserbüffel, was an Selbstmord grenzt. Ohne Jagdglück muss sie sich zurückziehen.

Schliesslich ist sie so verzweifelt, dass sie nun auch die anderen Löwen herbeiruft.
Ma di Tua hat nichts mehr zu verlieren und transformiert sich in eine Leaderin.

Das erste Mal, dass sie im Rudel jagt und das gleich als Anführerin. Die Angriffe prallen ab und die Löwen müssen sich erschöpft zurückziehen. Ein kleines Löwenbaby, ihr Baby, taucht auf und wird von den Büffeln angegriffen. Ma di Tua wirft sich selbstlos dazwischen. Auch die halbblinde Löwin hilft und das Rudel funktioniert jetzt endlich. Ma di Tuas einzig verbliebenes Löwenbaby, welches zwischenzeitlich verschwunden war und wie durch ein Wunder wieder auftauchte, überlebt.

Schliesslich kommts zum happy End, als sich die halbblinde Löwin und Ma di Tua beschnuppern und offensichtlich Frieden schliessen.

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Im Abspann wird nochmal darauf aufmerksam gemacht, dass die Anzahl der Löwen in nur gerade 50 Jahren von ca. 450000 auf ca. 20000 Exemplare dezimiert wurde.

Ihr Ueberleben wird nicht zuletzt auch massgeblich von dem Verhalten der Menschen abhängen.

Die Geschichte der Ma di Tua ist einfach glänzend erzählt und wunderbar in Szene gesetzt. Ich kann mir nichtmal vorstellen, wie man so eine Geschichte auf die Beine stellt. Der Tier- und Pflanzenreichtum dieses Okavango Deltas in Botswana ist einfach nur phantastisch. Man kann wirklich nur hoffen, dass dieses Wunder der Natur nicht auch noch verloren geht.

The Last Lions ist eine Tierdokumentation, welche imo allerhöchsten Ansprüchen genügt.
Ich war nach Ansicht hell begeistert und kann sie für Interessierte wärmstens empfehlen.

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the last lions - full. portugiesisch


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A la decouverte du Congo Brazzaville Republik Kongo Geographie (2014) flagge-kongo-rep-wehende-flagge-15x23.gif

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Der 2016 verstorbene Politikwissenschaftler und Fernsehmoderator Jean-Christophe Victor hat auf ARTE jeweils seine Sendung "mit offenen Karten" präsentiert, wo er über diverse Regionen berichtete und sie vorstellte.

In der vorliegenden kurzen Reportage bringt er uns die Republik Kongo näher, über die es nicht sehr viele Filme und Dokumentationen gibt.

Herrn Victor gelingt es, in der kurzen Zeit sagenhaft viele Informationen zu vermitteln:

"Heute spreche ich über Congo Brazzaville, über das man sehr wenig spricht. Eigentlich müsste das Land reich sein, aber die Bevölkerung bleibt arm. Warum?"
Die Rep. Congo ist umgeben von Gabon, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, der demokrantischen Republik des Kongo und von Angola sowie Cabinda. Es verfügt über eine Ufergrenze zum Atlantik von 170 km. Die Fläche des Landes beträgt 342000 km2, ist also etwa so gross wie Deutschland. Das Geld ist das französische FA. Die offizielle Sprache ist französisch.
Das Land ist mit 4,3 Million Einwohnern schwach bevölkert. Mehr als die Hälfte lebt in den 2 grossen Städten, in der Hauptstadt Brazzaville und in Pointe Noire, der Wirtschaftmetropole, 86 % sind Christen, mit einer Minorität von einem Mix und Muslimen. Ethnisch machen die Kongolesen etwa 50 % aus, dazu kommen Teke und die M'Bochi.

Diese Völker, welche die Sprache Bantu sprechen, gehörten zu den begüterten Königshäusern, lange bevor die Europäer aufkreuzten. Man sprach damals vom Königreich Kongo. Im Jahr 1482 sah sich der portugiesische Forscher Diego Cao den Fluss Congo an. Die Portugiesen brachten Missionare mit. 1491 wurde der König Nzinga-a-Nkuwu auf den Namen Joao I getauft.

Nach dem 17. Jahrhundert wird die Region ein wichtiges Zentrum für Sklaven- und Elfenbeinhandel.

Im Jahr 1885, anlässlich der Konferenz von Berlin, teilt Europa Afrika auf.

Auf der Karte von 1890 sieht man den Kongo unter der belgischen Herrschaft von Leopold II. Im Westen den franz. Kongo und die Enklave von Cabinda, welche unter portugiesischem Protektorat steht.

Im Jahr 1910 gibts noch immer den Kongo Belgiens. Im Westen entstand das franz. Aequatorialafrika. Im Jahr 1960 erhielten die 2 Kongos ihre Unabhängigkeit, wobei seltsamerweise beide Länder Republique du Congo hiessen. Die Unterscheidung erfolgte in den unterschiedlichen Hauptstädten Kinshasa und Brazzaville. Zwischen 1971/1997 wurde die demokratische Republik Kongo Zaire genannt und ab 1997 Republique democratique du Congo (RDC).

Das andere Kongo wurde zwischen 1969/1992 Republique populaire du Congo genannt, um schliesslich wieder Republique du Congo benannt zu werden.

Wie lebt also das Kongo von Brazzaville heute? Das Land ist reich an Bodenschätzen. Es gibt den Fluss Congo und den Fluss Kouilou-Niari. Die Gewässer liefern 53000 m3/je Einwohner. Um einen Vergleich zu geben: in Frankreich sind das nur 3000 m3/je Einwohner.

Es gibt sehr viel Wald, 22 Millionen ha, also ca. 2/3 des Territoriums. Eisen, Diamantminen, Kupfer, Gold und vor allem Petrol, dieses fast ausschliesslich off-shore.

Die Rep. Kongo ist wirtschaftlich sehr abhängig von den Petrolexporten.

Grundsätzlich ein reiches Land, nicht aber für die Einwohner. 54 % der Bevölkerung lebt mit weniger als 1.25 US Dollar pro Tag zum Ausgeben, also unter der extremen Armutsgrenze. 1/3 der Bevölkerung ist unterernährt. Trotz 10 Millionen ha Ackerland werden nur 2 % davon kultiviert. Der Kongo muss sogar das Meiste seiner Nahrung importieren. Geflügel aus Europa, Getreide, Fleisch aus dem Tschad, Gemüse aus der RDC und aus Kamerun. Es gibt internationale Investoren in die Agrikultur: z.B. Italien und Kanada, Südafrika investiert in Holz.

China ist ein wichtiger Akteur im Kongo. Petrol wird benötigt, der Wald genutzt, die Minen ausgebeutet. Im Austausch haben die Chinesen massiv in die Transportmittel investiert, in den Flughafenausbau in Brazzaville, genauso wie in den Petrolhafen und die Modernisierung der Raffinerie in Pointe Noire.

Ebenso sind nur ca. 15 % der Strassen geteert. auch hier arbeiten viele chinesische Firmen, insbesondere an der Verbesserung der Strecke Pointe Noire - Brazzaville. Eine weitere Aufgabe ist die Modernisierung des Eisenbahnnetzes, Insbesondere der Strecke zwischen Pointe Noire und Brazzaville.

Trotz allem hat die Rep. Kongo gemäss dem Roten Kreuz ca. 70000 Flüchtlinge aufgenommen. Sie stammen aus DRK, aus Rwanda, Angola/Cabinda, der Rep. Zentralafrika.

Die Wirtschaft läuft nichtmal schlecht, aber die Korruption ist ein grosses Problem, genauso wie der Abfluss von 1,5 Milliarden Dollar /pro Jahr aus dem Kongo. Die Zahlungsfähigkeit des Landes wird notorisch als schlecht eingestuft. Die meiste kongolesische Bevölkerung hat per Saldo nichts von dem Reichtum des Landes und lebt wie gesagt mitunter unter der Armutsschwelle.

P.S. Die Uebersetzung stammt von mir. Am Schluss des Videos hab ich das etwas gestrafft, ums etwas leserlicher zu machen. Sollten sich gravierende Fehler eingeschlichen haben: sorry und falls ich Kenntnis davon erhalte, werd ichs verbessern.

A la decouverte du Congo Brazzaville - full - französisch


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Guest
Eine Vorbemerkung in eigener Sache: seit dem 11.8.2020 hab ich keine Filmbesprechung mehr hochgeladen. Das hat seinen Grund: Habe mir alle möglichen best movies by countries-listen angeschaut, zig IMDb-Listen studiert. Mir alle meine ca. 22 HDs durchgesehen, bin durch die DVD- und Bluray-Sammlung gegangen, habe youtube durchforstet und die in Frage kommenden Filme downgeloaded.

bei den süd- und mittelamerikanischen Filmen habe ich zusätzlich die Karibik geadded.

Die Weltumfilmung ist damit auf gutem Weg. Mit der Qualität der Filme bin ich soweit zufrieden. Da und dort war der Wunschfilm nicht zu finden, aber das waren eher Ausnahmen. Die Listen für Afrika, Süd- und Mittelamerika und die Karibik liegen ,wie die Filme dazu, eigentlich bereit. Habe zu allen Ländern was gefunden.

Sollte mir das gelingen, fehlen nachher nur noch Nordamerika, Europa und die Pole. Danach hätte ich es wohl tatsächlich geschafft. Eine komplette, besprochene Sammlung von Filmen aus allen Ländern dieser Welt konnte ich noch nirgendwo finden. Es gab div., welche das versucht haben, aber dann irgendwann aufgaben. Ich kann sie verstehen. Ist eine gewaltige Challenge. Bin zwar im Moment enorm müde, aber es soll jetzt endlich weitergehen.

Who killed Captain Alex? Uganda Action/Comedy (2010) Anhang anzeigen 9948

Anhang anzeigen 9951


Da ich bei den ugandischen Filmen mit dem Ergebnis meiner Auswahl unzufrieden war, habe ich nicht aufgegeben, meinen Wunschfilm zu suchen und bin gestern endlich fündig geworden (muss den Film wohl einfach übersehen haben, denn der war schon lange drin) Der Film: who killed Captain Alex? von Isaac Godfrey Geoffrey Nabwana ist ein Kultfilm. Nabwanas Werk gilt nicht nur als low budget Film (der Film soll umgerechnet 200 Dollar gekostet haben), sondern auch als no budget Film.

In der westlichen Presse wird Nabwana auch als der ugandische Tarantino bezeichnet. Kenne sowohl Nabwanas als auch Tarantinos Werk zu wenig, um den Vergleich zu kommentieren. Vermutlich macht man nichts falsch, beide als interessante Regisseure und unabhängig voneinander zu betrachten.

Bei Google haben 98 % angegeben, dass ihnen who killed Captain Alex gefallen hat, was ein extrem hoher Wert ist (Tarantinos "bester Film" hat dort so 92-93%, wurde aber wohl auch von zigmal mehr Leuten gesehen). Dennoch ist das Verhältnis von 216873 likes zu 2140 dislikes bei youtube bei Nabwanas Film eindrücklich.

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Der Film beginnt höchst ungewöhnlich, indem gleich mal ein kleines making of eingeblendet wird.

Captain Alex, einer der fähigsten Offiziere der "Uganda People's Defence Force" (UPDF), erhält den Auftrag, Richard und seine Tiger Mafia, eine kriminelle Gang, zu zerschlagen. Das Unternehmen wird "Cut tigerz Ballz" genannt. Gleich zu Beginn gelingt es Captain Alex, den Bruder von Richard gefangen zu nehmen. Richard hört die Neuigkeiten am Ramon TV, Wakaliga, Nateete und sinnt auch Rache.

Mit Vicky, der "ugandischen Mata Hari", gelingt es Richard eine Spionin in Captain Alex' Camp einzuschleusen. Schliesslich wird Captain Alex erschossen. Von wem genau wird im ganzen Film nicht aufgelöst (man behauptet, selbst Regisseur Nabwana wisse es nicht).

Der Tod von Alex ruft nun seinerseits wieder dessen Bruder "Bruce U", einen Shaolin Mönch, auf den Plan. Er sucht sich Hilfe bei einem anderen Mönch, der das Unterfangen aber mit der Bemerkung zurückweist, dass die Kampfkünste nicht zur Revanche oder Bewältigung von Hass eingesetzt werden sollten, sondern zur Erhaltung eines gesunden Lebensstils.

Die UPDF leidet unter dem Tod ihres besten Mannes, Captain Alex. Der neue Anführer bekämpft und konsumiert Drogen gleichzeitig. Zudem gibts wieder einen Verräter bei der UPDF, sodass Richard die Unterhaltungen mithören kann.

Richard ordnet zur Ablenkung an, die Stadt Kampala mit einem Helikopter anzugreifen und Verwüstungen anzurichten.

Trotzdem kann der Aufenthaltsort von Richard ausfindig gemacht werden und es kommt zum Showdown von Richard und Bruce U. Wer den Schluss erfahren will, schaue sich das Werk an.

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Natürlich ist dem Werk anzusehen, dass die Mittel knapp waren. Entgegen der Annahme, dass der Streifen deshalb besonders schwach sein müsste, hat Regisseur Nabwana genau hier die vermeintliche Schwäche in eine Stärke verwandelt:

Die Szenen sind manchmal derart low budget, dass sie einen eigenen, überragenden Charme entwickeln und wohl gerade deshalb Kultstatus erlangten. Die Waffen sind sichtbar aus Abfall zusammengebaut. Die Effekte sind nicht selten faszinierend hemdsärmelig fabriziert.

Dennoch: ich habe selten bei einem Film so gelacht. Einer der lustigsten Filme der ganzen Serie bislang.

Der Streifen ist eine Mischung aus Hot Shots, Rambo, Borat. Persönlich meine ich, er steckt alle drei in die Tasche und ist witziger, intelligenter phantasievoller gemacht.

Sätze wie: "They walk slow cause they think slow..", "hes holding a dangerous weapon (er pisst gerade)" "the tiger is in the cage" , "the panther meets the tiger".
der verzweifelte Richard: "my brother is so sweet and has a beautiful voice".
Richard: "and you think i ll sit back, as you try to eat me as if i were a juicy grasshopper"?
"and know this... your diarrhea squirt".
Instruktionen: "remember your training and dont shoot eachother".

sind gelesen evtl. nicht so lustig wie in den Situationen im Film.

Einen tollen Job hat der Junge als Video Joker gemacht, der die Situationen durch den ganzen Film mit Einschüben begleitet und immer wieder lustige Inputs setzt. Diese waren absolut grandios und die Kirsche auf der Torte dieses lustigen Machwerks.

Wer Spass an ausgefallenem Humor hat, kann sich ja mal den Trailer anschauen und sich dann evtl. den Film geben.

Persönlich war der Film etwas vom Besten, was ich in Sachen Humor in den letzten 10 Jahren sah.

who killed captain Alex? trailer

who killed captain Alex? - ganzer film engl. subs.


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Dafür gab es sogar Promo aus Deutschland. 🤘

 

Young Kaelin

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Dafür gab es sogar Promo aus Deutschland. 🤘


  • Who Killed Captain Alex? (2010)
  • Valentine: Satanic Day (2010)
  • The Return of Uncle Benon (2011)
  • Rescue Team (2011)
  • Bukunja Tekunja Mitti: The Cannibals (2012)
  • Black (2012)
  • Eradicate (2020), Musikvideo für Heaven Shall Burn[8]
Danke Dir fürs Interesse und den Beitrag.(y) Dein Video scheint aus dem brandaktuellen neuen Vid. von Meister Nabwana I.G.G. zu sein. würde also auf ein Vid. Eradicate 2020 tippen.

Die Musik hätte wohl beim GP eingeschlagen. (y). der Typ am mic ist immer noch der Gleiche, "mein Film" ist allerdings jener aus dem Jahr 2010
who killed captain alex. und ist nicht! jener aus dem video.
 

Young Kaelin

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Dôlè Gabun Krimi/Drama (2000) flagge-gabun-wehende-flagge-15x23.gif

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Regisseur Imunga Ivanga hat mit Dôlè einen Film auf die Beine gestellt, der sehr gut in die Serie der Trigon-Filme passt.

Portraitiert wird eine Strassengang in Librevile, Gabun. So richtig hart sind die Jungs nicht, eher verspielt und halten sich mit kleineren Diebstählen über Wasser. Zudem sind sie Rapper und vor allem verfügen sie über sehr viel Zeit, die sie nicht immer sinnvoll nutzen. Dennoch haben sie Träume: der eine will Boxchampion werden, der Andere mit dem Schiff auf Reisen gehen.

Ein Mitglied der Gang ist Mougler, der Held des Films. Seine Mutter ist krank, sein Vater ein Säufer. Verliebt ist er in die hübsche Cauri, aber die hat ihm zwischenzeitlich den Laufpass gegeben und hat sich ausgerechnet in die Arme des Klassenstrebers Edouard Mindouma geworfen.

Hoffnung keimt auf, als es in der Stadt ein neues Spiel namens Dôlè gibt, bei dem man immerhin eine Million gewinnen kann. Eine Summe, welche die Phantasie der Mitglieder unserer tough Guys beflügelt.

Der Gruppe gelingt es, in einem Geschäft eines Libanesen einen Ghettoblaster zu klauen, indem Mougler den Geschäftsinhaber mit einem aufgespannten Schirm ablenkt.

Beim Spiel Dôlè handelt es sich um Rubbellose. Sobald 3 Papageien in einer Linie aufgerubbelt werden, ist die Million gewonnen. Tönt einfach, aber es liegt in der Natur der Sache, dass das Gewinnlos jetzt nicht gerade sehr zahlreich vorhanden ist.

Als sich der Gesundheitszustand von Mouglers Mutter verschlechtert, sie in ein Spital muss und Medikamente benötigt werden, verändert dies in der Denkweise von Mougler einiges.
Er überdenkt seine Beziehung zu Cauri, beginnt sie zu vermissen. Wird ernsthafter.

Um Geld aufzutreiben, beschliesst man, die Dôlè-Verkaufsstelle zu überfallen, obwohl dort ein Wachmann vor Ort ist, der "nie daneben schiesst".

Trotzdem setzt sich die Gang zusammen und heckt einen Plan aus. Schliesslich zieht man die Sache durch. Einer stiehlt die Lose, Mougler gelingt es, mit der Kasse zu fliehen. Allerdings wird Ebili vom Wachmann niedergestreckt und stirbt.

Mougler kauft mit dem Geld Medikamente für seine Mutter, hetzt zum Spital, wo er auch Cauri wiedersieht. Aber so wie sich die Sache präsentiert, kommt er zu spät. Seine Mutter ist gestorben.

Am Schluss sieht man die Gang auf einem Schiff aufs Meer fahren. Ein Dôlè-Los, das sich einmal mehr als eine Niete erwies, wirbelt durch die Luft und versinkt im Meer.

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Nun, Dôlè, könnte in vielen Teilen dieser Welt spielen. Es ist ein Film über eine ziemlich perspektivlose Jugend, welche sich in die Kriminalität flüchtet und deren Chancen in diesem Leben Fuss zu fassen, bescheiden sind. Auch hier wird Bildung als ein Ausweg aufgezeigt, aber von unseren Helden nicht konsequent verfolgt.

Die Geschichte überzeugt nur mittelprächtig. Das Drehbuch müsste meiner Meinung nach komplett umgeschrieben werden. Die Liaison mit Cauri würde sehr gut passen, ist aber einfach nicht gut genug erzählt. Die Figuren bleiben blass und ohne Leben.

Unser Held Mougler wäre eine spannende Figur, aber der Drehbuchschreiber lässt ihn im Stich. Von den Gangmitgliedern ganz zu schweigen.

Die Stimmung dieses Libreville hat man allerdings ganz gut eingefangen. Das hat mir am Film am Besten gefallen. Aber ob das für einen Film trägt?

Den Schauspielern mache ich keinen Vorwurf. Das sollen Laien gewesen sein und ich meine, das wäre hier und dort zu sehen. Aber den Umständen entsprechend haben sie gut geliefert. Cauri war sogar ganz gut und auch Mougler hatte Talent.

Was mich wurmt ist, dass die Geschichte an sich sehr viel hergegeben hätte. Aus dem Stoff hätte ein Klassemann/eine Klassefrau wirklich was machen können, auch und gerade wenn die Person nicht aus Hollywood käme. Aber für mich war das eine verpasste Chance und eigentlich jammerschade.

Fällt mir für einmal schwer, den Film zu empfehlen. Würde es vielleicht so sagen: Schau Dir den Film auf eigenes Risiko an. Das triffts wohl am Besten.

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Muna Moto Kamerun Liebesdrama (1975) flagge-kamerun-wehende-flagge-15x23.gif

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Ohne grosse Erwartungen habe ich mir dieses unter der Leitung von Regisseur Jean-Pierre Dikongue-Pipa gedrehte Liebesdrama angeschaut.

Die Bewertung ist nicht überaus hoch. Mittlerweile habe ich gelernt, diesem nicht mehr allzu grosse Bedeutung zuzumessen. Das vorliegende Beispiel zeigt: zu Recht.

Ums kurz zu machen: Muna Moto war imo einer der allerbesten Filme der ganzen Serie. Könnte sein, dass die nicht überbordende Bewertung aus der Intensität und Komplexität der Dialoge herrührt. Je nach Uebersetzung entgeht einem da sehr viel. Gebe die ausdrückliche Empfehlung ab, diesen Film, wenn immer möglich, im Original zu sehen.

Trotzdem vieles im Film hoffnungslos veraltet und überholt wirkt: wer wirklich etwas über die Liebe erfahren und lernen will, gönne sich dieses Kleinod afrikanischer Filmkunst.

Die Beziehung von Ngando und Ndome ist einfach grandios, topmodern, mit einem Sammelsurium an Varianten des Ausdrucks von Zuneigung, Verspieltheit, Unverständnis, Streitkultur, Versöhnung und bedingungsloser Liebe ,wie man das heute mit dieser Phantasie und diesem Einfallsreichtum kaum mehr irgendwo cineastisch sieht. Mir fällt auch nach längerem Nachdenken jedenfalls nichts Vergleichbares ein.

Zudem waren der Schauspieler Philippe Abia und die Schauspielerin Arlette Din Beli zwei absolute Volltreffer. Ich wüsste nicht, wie man die Rollen besser spielen könnte.
Kein Overacting, keine übertriebene Gestik, straight to the point gespielt. Man hatte gar nicht das Gefühl, einen "Film zu sehen", sondern Situationen, denen man zuschaut.

Der Film beginnt mit einem Fest in Douala, welches sich Ngondo, also Nabelschnur, nennt. Es soll das Volk an ursprüngliche Werte erinnern und dazu beitragen, den Jungen die Traditionen ihre Vorfahren in Erinnerung zu rufen.

Ein Mann schnappt ein Kind, reisst sich los. Ein Frau schreit wie am Spiess. Schliesslich wird er umstellt. Das kleine Mädchen schreit in seinen Armen.

Rückblende: Die Geschichte der grossen Liebe von Ngando und Ndome wird erzählt. Zwei Seelenverwandte, welche sich respektieren, sich akzeptieren wie sie sind, verspielt, lustig, liebend.

Die zwei wollen heiraten, sind füreinander bestimmt. Allerdings war es damals in Kamerun Sitte, dass der Bräutigam eine Mitgift in die Ehe brachte und die war für unseren Helden Ngando absurd hoch. Er arbeitete soviel es irgendwie ging, um das Geld zusammenzukratzen, aber er kam auf keinen grünen Zweig. Die Familien waren hierarchisch strukturiert. Das Oberhaupt seiner Sippe war sein Onkel, ein Unsympath wie es im Buche steht, der schon 4 Frauen hat und jede wie den letzten Dreck behandelt. Er beklagt sein Unglück, noch keinen Sohn zu haben, jammert über die Dummheit seiner Frauen. Kurz: dem Mann konnte niemand was Recht machen.

Jedenfalls bekam er durchaus mit, was für ein tolles Mädchen sein Neffe Ngando sich da angelacht hatte und er war sich nicht zu schade, bei den Eltern von Ndome um die Hand der Tochter anzuhalten, da er die Mitgift problemlos stellen konnte.

Es ist klar, dass dies Ngando und Ndome nicht gefiel und sie an der Situation verzweifelten. Schliesslich schlug Ndome vor, von Ngando schwanger zu werden. Da man bei einer Heirat dann keine Jungfräulichkeit mehr feststellen konnte und sie von einem anderen Mann schwanger war, würde das die Mitgift entscheidend drücken, sodass Ngando und Ndome doch noch zusammen kommen konnten. So der Plan.

Jedenfalls heirateten Ndome und der Onkel tatsächlich. Die Jungfräulichkeit konnte wie erwartet nicht bestätigt werden und Ndome gebar eine Tochter.

Der Onkel dachte aber nicht daran, Ndome frei zu geben, sodass sich Ndome und Ngando immer heimlich treffen mussten, bis dass es auch zu förmlichen Treffen vor dem Haus kam, wo der Onkel immer klar stellte, wer hier die Vaterrolle inne hatte, was für Ngando demütigend war.

Als Ngando schon aufgeben will und im Busch unterwegs ist, springt ihm Ndome mit dem Kind nach. Im Herzen wusste sie immer, dass ihr Platz nur an Ngandos Seite ist. Er ist ihre grosse Liebe, daran hat sie keinen Zweifel gelassen wie umgekehrt Ngando sich immer nur für sie interessiert hat. Man beschliesst, allen Schwierigkeiten zum Trotz, zusammen aus dem Dorf zu fliehen. Als der Zuschauer sich schon auf ein happy End freut, werden die 3 von Dorfbewohnern angegriffen und Ndome und das Kind wieder zu ihrem Mann gebracht.

Im Folgenden gehts wieder wie am Anfang weiter, als Ngando von der Frau und seinem Kind in der Stadt getrennt und verhaftet wird.

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Muna Moto ist ein aufwühlender Film, je nachdem was für eine Geschichte der Betrachter, die Betrachterin, selber hat und welche Erlebnisse abgeglichen werden können.

Für mich war er wie gesagt grandios. Sowas Grossartiges habe ich ganz selten gesehen.

Wer sich auf das Wagnis einlässt, in eine vergangene, fremde Welt mit absurd veralteten Frauenbildern, aber einer unglaublich tollen. dramatischen, faszinierenden Liebesgeschichte einzutauchen, darf grundsätzlich damit rechnen, mit guter Wahrscheinlichkeit beschenkt aus dem Abenteuer hervorzugehen.

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Madagaskar - Madagascar Wildlife and Green Treasures of the Red Island Naturfilm (2014) flagge-madagaskar-wehende-flagge-15x23.gif

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Da Madagaskar über eine sehr interessante Tierwelt verfügt, habe ich mich bei diesem Land für einen Naturfilm entschieden. Unter der Leitung von Ronan Fournier-Christol ist eine Dokumentation entstanden, welche mit viel Liebe gestaltet wurde und die mir überaus gefiel.

Der Zuschauer kann nur erahnen, wieviel Zeit es brauchte, die teils vom Aussterben bedrohten Tiere in der natürlichen Umgebung zu filmen. Zweifellos Bilder von unschätzbarem Wert. Man kann nur hoffen, dass auch unsere Nachfahren in den Genuss des Anblicks dieser wundervollen, faszinierenden Exemplare kommen.

Vor ca. 150 Millionen Jahren brach Madagaskar von Afrika weg. Die rote Erde Madagaskars ist reich an Eisenoxiden, welche der Insel den Spitznamen verpassten: die rote Insel.

Das Land ist östlich von einer Bergkette geschützt, welche vom Norden bis zum Süden reicht. Die westliche Region ist relativ trocken. Als Kontrast dazu sind die östlichen Regionen sehr feucht, welche durch häufigen Regen gespiesen werden. Perfekte Bedingungen, welche einen einzigartigen Regenwald entstehen liessen.

Wichtige Tiere der Insel sind die Lemuren, welche vor ca. 60 Millionen Jahren begannen, die Insel zu bevölkern. Da Madagaskar keine grossen Wildkatzen beherbergen, konnten sich die Lemuren sehr viel friedvoller entwickeln, als ihre Kumpels auf dem Festland in Afrika. Die Todesrate der jungen Lemuren ist trotzdem sehr hoch. Mehr als die Hälfte der Jungen stirbt noch vor der Geschlechtsreife. Zudem gelten so gut wie alle Lemuren auf Madagaskar als bedroht.

Der Film zeigt extrem bedrohte Lemuren in freier Wildbahn, wie den Bambus Lemur (vermutlich noch um die 500 Exemplare) , aber auch den Goldkronensifaka (ca. 3000 Exemplare) und den Seidensifaka (vermutlich weniger als 1000 Exemplare). Bekanntester Lemur ist wohl der Ringelschwanzlemur. Sie sind die einzigen Lemuren, welche in Gefangenschaft gehalten werden können. Indrilemurenpaare sollen ihr ganzes Leben zusammen bleiben. Die Indris schlucken manchmal ein bisschen Erde, was die Giftstoffe der Pflanzen bei der Verdauung neutralisieren soll. Interessanterweise praktizieren die Papageien im fernen Peru genau die gleiche Form der Selbstmedikation.

Die Doku zeigt weiter einen bunten Strauss an Tieren, wie Gekkos, Vögel, Insekten, Chamäleone, die entgegen der weitläuftigen Meinung, ihre Farbe gar nicht so oft verändern, sondern sich vielmehr Schutz bei Plätzen suchen, welche ihrer Farbe entsprechen.

Besonders gefallen hat mir das Fossa, eine pumaähnliche Wildkatze, welche äusserst scheu sein soll. Habe so ein Tier in meinem Leben noch nie gesehen.

Im Norden gibts auch Fischreichtum, Wasserschildkröten. Dort steht auch der Mountain d'ambre, wo im Jahr 1958 Madagaskars erster Nationalpark entstand und der durchaus auch ein ökonomischer Erfolg wurde.

Allerdings ist der Lebensraum der Tiere bedroht. Brandrodung ist eine Gefahr und bringt die fragile Natur aus dem Gleichgewicht. Die Bevölkerung Madagaskars wächst, was weitere Probleme für die Insel mit sich bringt. Da Madagaskar als eines der ärmsten Länder der Welt gilt, geht es oft in Madagaskar mehr ums Ueberleben als um den Naturschutz. Die Priorität ist jene, für die Familie jeden Tag genug zum Essen aufzutreiben.

Es geht darum, die Wichtigkeit des Oekotourismus für das Land zu erkennen und zu fördern. Nachhaltige Konzepte sind gefragt, welche ein Leben in Harmonie mit der Natur einbeziehen.

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Insgesamt eine faszinierende, wundervolle Dokumentation. Madagaskar hat eine tolle, abwechslungsreiche Natur zu bieten. Man wird riesige Anstrengungen unternehmen müssen, um das Aussterben der am meisten bedrohten Tierarten verhindern zu können. Ohne internationale Hilfe wird das kaum gehen.

Nachhaltigkeit ist das Stichwort, vielleicht auch ein Kompromiss, der auf der einen Seite der Bevölkerung ein menschenwürdiges Leben sichert und auf der anderen Seite der Natur und den Tieren genügend Platz zum Leben lässt. Denn eines scheint mir sicher: macht man dort die Natur weiter kaputt, wird das evtl. kurzfristig Vorteile haben, aber langfristig, wird man wie bei der Brandrodung den Kürzeren ziehen und letzten Endes auf der Verliererseite stehen.

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Young Kaelin

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Hope Nigeria Liebesgeschichte (2014) flagge-nigeria-wehende-flagge-15x23.gif

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Eigentlich hatte ich für Nigeria den Film God Calling aus dem Jahr 2018 vorgesehen, der eine 8,5 IMDb-Wertung aufweist und welcher den Google Nutzern zu 97 % gefiel. Je mehr ich mich mit dem Werk beschäftigte, desto mehr verlor ich die Lust, diesen Film in meine Serie aufzunehmen.

Stattdessen sprang mir ein Film ins Auge, der ganz streng genommen nichtmal wirklich Nigeria zuzurechnen ist. Aber die Story hatte was und liess mich nicht mehr los. Also hab ich im allerletzten Moment noch getauscht, obwohl das Setting für God Calling schon bereit war und..... ich habs wahrlich nicht bereut.

Hope hat einmal mehr kein gutes IMDb-Rating, aber immerhin ein Approval bei Google-Nutzern von 96 %, was ich allerdings erst jetzt sehe. Mich hatte bei der Auswahl nur der Plot interessiert.

Nach Ansicht des Filmes komme ich aus dem Schwärmen nicht heraus, aber es ist auch ein zutiefst trauriger, schrecklicher Film, der handkehrum stellenweise richtig glücklich macht und dann wieder schockiert. Kurz: was für ein Wechselbad der Gefühle bei diesem nur 1 Stunde und 31 Minuten dauernden Meisterwerk, von dem ich, wie fast immer bei meiner Serie, noch nie was zuvor gehört hatte!

Im Wesentlichen gehts bei diesem Film um Hoffnung, genau wie die Hauptdarstellerin in diesem cineastischen Kleinod heisst. Hoffnung auf ein besseres Leben, auf Chancen, ein Leben in Europa. Um einen Neustart, um all die Mühsal und Demütigungen in den Herkunftsländern zu vergessen und neu anzufangen.

Auf dem Weg nach Europa begegnet der Kameruner Leonard der Nigerianerin Hope. Anfangs schwingt ein bisschen Mitleid bei Leonard mit, der allein auf sich gestellten Frau Hope zu helfen. Aber die Hilfe ist nicht nur selbstlos und Leonard zumindest anfangs kein Ausbund an Menschlichkeit.

Immer wieder werden die zwei zu einer seltsamen Zweckgemeinschaft, die in eine seltsame Heirat mündet, in der Leonard Hope gegen Geld an die Meistbietenden verkauft. Es sind Szenen, die wütend machen und die eindrücklich sind. Hier ist der Film absolut kompromisslos, genauso wie in der Darstellung der Schlepper und der Brutalität des Geschäfts, Flüchtlinge nach Spanien zu bringen.

Nach und nach entdecken sich Leonard und Hope dann wirklich und beginnen sich zu schätzen, sich zu lieben. Ein zartes Band hält dann die zwei zusammen und lässt sie manche toughe Schleppersituation meistern. Als sie schon in Marokko sind und Spanien nicht mehr weit ist, stellt sich heraus, dass Hope schwanger ist und dies nicht von Leonard.

Der nimmt das den Umständen entsprechend gelassen hin und steht zu Hope. Die Anführer der Schlepper heissen jeweils Chairman und jener vor Ort wittert mit Hope ein Geschäft. Er will sie nach Spanien bringen und sie soll ihm nach dem Gelingen 35000 US Dollar zurückzahlen, so der Deal. Für Leonard hat er keinen Plan, ausser ihn bei miesen Delikten einzusetzen und ihn nicht selten mit übelsten Grausamkeiten zu bedrohen.

Schliesslich kommt es in einer Nacht wirklich dazu, dass ein überfülltes Schiff auf die Reise nach Spanien geht. Leonard ist auf der Ladebrücke des Schlepperautos unbemerkt mitgefahren und hat sich in einem Kampf auf Leben und Tod mit einem Schurken durchgesetzt. Allerdings hat er einen teuren Preis bezahlt: er ist lebensgefährlich verletzt.Mit letzter Kraft gelingt es auch ihm, das Boot mit Hope an Bord zu erreichen. Hope nimmt ihn liebevoll in die Arme, aber dem Zuschauer ist klar, dass es um Leonard schlecht steht.

Spanien vor Augen, scheint Leonard in Hopes Armen zu sterben.

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Insgesamt ist es harter Tubak, den uns Regisseur Boris Lojkine hier vorsetzt. Die Folterszenen sind brutal anzusehen, genauso wie die Szenen, als sich Hope verkaufen muss.

Ob das mit den Chairmen wirklich so abläuft und ob die Schlepperszenen einigermassen realistisch sind, vermag ich nicht zu beurteilen, weil mir da einfach das Wissen dazu fehlt.

Jedenfalls übertrafen die Darstellungen im Film meine diesbezügliche Vorstellungskraft bei weitem.

Die 2 Hauptdarsteller Justin Wang? als Leonard und Endurance Newton als Hope waren ein Volltreffer. Hätte ich die 2 für die Rolle suchen müssen, ich hätte sie nie gefunden.

Besonders Endurance Newton hatte eine Präsenz, welche schlicht unglaublich war.

Endlich mal ein Liebesfilm aus Afrika. Zwar mit keinem Happy End, aber was für eine Anreicherung an grossen Gefühlen!

Chapeau an alle, die da mitgemacht haben. Ganz grosses Kino. (y)

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Young Kaelin

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Mbeu Yosintha (seeds of change) Malawi Drama (2014) flagge-malawi-wehende-flagge-15x23.gif

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Mit dem Film Mbeu Yosintha bin ich wiedermal ein Wagnis eingegangen. Es gibt nichtmal eine IMDb-Bewertung, die Beschreibungen zum Film sind knapp gehalten.

Der Film dauert nur etwas über eine Stunde und die hat der Regisseur, Colin Stevens, voll ausgeschöpft.

Das Werk ist bis zum Anschlag mit Dialogen und Personen vollgestopft. Man muss zweifellos ausgeruht sein, um diesen Film zu verstehen.

Dennoch: auch dieser Film war aussergewöhnlich gut. Für die Serie taugt er perfekt und man wird sehr viel über Malawi, dessen Zwischentöne und Eigentümlichkeiten erfahren, wenn man denn wachsam genug ist.

Im Wesentlichen wird eine Dorfgeschichte Malawis erzählt. Chef, oder vielmehr Häuptling, des Dorfes, ist ein alter, weiser Mann: Chief Nkhoma. Er besticht nicht durch eine übermässig sympathische Erscheinung, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Allerdings ist er ein in sich ruhender Mann, der über reichlich Intelligenz verfügt. Zwar kann er mit Handys nichts anfangen, trotzdem verweigert er sich grundsätzlich dem Fortschritt nicht und sucht nach Wegen, das tägliche Leben für die Dorfbewohner zu erleichtern, die landwirtschaftlichen Erträge zu verbessern und neue Märkte zu erschliessen.

Besonders Chisomo Masamba, eine starke und selbstbewusste Frau, welche eine Frauenkooperative leitet, hat das Interesse unseres Häuptlings geweckt. Diese Frau Masamba bringt es nämlich fertig, markant höhere Ernten einzufahren, als die Dorfbewohner und Nkhoma ist interessiert zu erfahren, woran das liegt.

Chisomo ist bereit, ihr Wissen weiterzugeben. Die höheren Erträge sind einer speziellen Saattechnik geschuldet, zudem schützt sie den Boden vor Austrocknung mit Tierdung, Baumblättern und altem Gras. Sie konzentriert sich vor allem auf den Oberboden und versucht, diesen vor Winderosion und Austrocknung zu schützen. Zudem setzt sie zwischen dem Mais Straucherbsen und Bohnen. Diese würden mit der Zeit ihre Blätter verlieren und so wiederum den Oberboden stärken.

Die Saattechnik ist insofern revolutionär, als sie nur in jedes zweite Saatloch Samen legt, was bei der Bevölkerung zu Unverständnis führt. Die Erklärung von Chisomo fand ich aussergewöhnlich: sie vergleicht die Saat mit einem Baby, wenn es hungrig sei, erreiche es die Brust der Mutter. Genau gleich verhalte es sich, wenn die Saat aufgehe. Dann würde sie starke Wurzeln entwickeln, um den Dünger zu erreichen. 3 Saaten im Loch würden aber bedeuten, dass alle 3 für das gleiche Futter kämpften.

Für das Befeuern ihre Herde brauchen die Frauen Brennholz. Um sich dieses zu beschaffen, müssen die Frauen weit laufen und werden nicht selten von Männern angegriffen. Nachisale und Emily gehen Holz sammeln, als sie von Männern angegriffen werden. Emily kann fliehen, aber Nachisale, welche die Frau des Trunkenbolds Chikumbu ist, wird vergewaltigt.

Nachisale verheimlicht Chikumbu die Vergewaltigung.

Um die hübsche Pilirani zu beeindrucken, hat sich Mariko, der Erfinder im Dorf, eine Herdkonstruktion ausgedacht, die er voller Stolz Mariko I nennt. Leider ist die Erfindung noch nicht ausgereift, weshalb sie sich bei der Vorführung in ihre Bestandteile zerlegt.

Als weiterer Wirtschaftszweig wird eine Baumschule aufgegleist. Unter kundiger Anleitung von Alangizi wird diese mit HIlfe der Dorfbewohner realisiert. Alangizi ist es auch, der Mariko zu seinem Mariko II Herd motiviert und ihm wertvolle Tipps gibt. Der Herd wird ausserhalb des Hauses aufgebaut, verbraucht deutlich weniger Brennholz und Mariko kann bei Pilirani punkten.

Sam Nkohma ist der Sohh des Häuptlings und ein guter Kerl. Allerdings ist er nie darüber hinweggekommen, dass er eigentlich auf seine Mutter hätte aufpassen sollen, als sein Vater weg war. Stattdessen ging er sich mit seinen Kumpels betrinken, als ausgerechnet in dieser Nacht seine Mutter von einer Schlange gebissen wurde und das Zeitliche segnete.
Deshalb wollte er nie Nachfolger seines Vaters als Häuptling werden. Dieser ist in der Zwischenzeit an Krebs erkrankt und Sam und sein Vater kommen sich in dieser schweren Zeit näher. Sam wird als Business Manager bei der Frauenkooperative angestellt.

Am Ende hält Häuptling Nkhoma seine Abschlussgedanken fest:

Ich hoffe, dass mein Dorf stark sein wird, dass sie neue Wege versuchen werden, für sich selbst und für deren Kinder. Ich werde nicht mehr da sein, um die Zukunft zu sehen aber ich denke, dass es da Hoffnung gibt.

Alles, was wir können ist, zusammen zu arbeiten. Artig zueinander zu sein und hoffen, dass die Dinge besser werden.

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Natürlich war es für mich unmöglich, Mbeu Yosintha wirklich zusammen zu fassen. Die Erzählstränge sind zu vielseitig und der Film lässt sich nicht einfach auf ein paar Aussagen runterbrechen.

Interessant waren für mich psychologische aber auch vor allem philosophische Aspekte des Films. Was da insbesondere Häuptling Nkhoma und auch Pilirani von sich geben, ist eindrücklich und bedenkenswert.

Könnte mir auch vorstellen, dass der Film landwirtschaftlich Interessierten Spass machen wird, denn er ist da recht detailreich.

Vielleicht war der Film insgesamt doch etwas zu überladen, angesichts der relativ kurzen Laufdauer. Mir hat er aber sehr gefallen und Mbeu Yosintha war vermutlich einer der "Afrikanischsten" bislang.

mbeu yosintha - trailer

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Moolaade Burkina Faso Drama (2004) flagge-burkina-faso-wehende-flagge-15x23.gif

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Bei den besten afrikanischen Filmen ever stolpert man immer wieder über den Film Moolaade des Senegalesen Ousmane Sembene, der im absurd schönen Ort Djerrisso, Burkina Faso, gedreht wurde.

Gehe allen Ernstes davon aus, dass sich der Film vor keinem auf der ganzen Welt verstecken muss und zu Recht gepriesen wird.

Overall bislang ein Film, der sich gefühlt unter die Top 3 der Afrikaserie einreiht. Das Thema Genitalverstümmelung von Mädchen in Afrika ist ein Wichtiges und Sembene hat die Aufgabe grandios gemeistert, dieses Thema überzeugend und nachhaltig cineastisch zu behandeln.

Die SchauspielerInnen sind mitunter eine Augenweide, genauso wie die Architektur dieses Djerrissos. Solche Häuser habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen und die Farbenpracht begeistert.

Darüber hinaus ist der Film bitterernst, die Szenen (zwar selten, aber immerhin) kaum zu ertragen.

Im Film ist es in diesem eher ländlichen Dorf noch immer üblich, die Mädchen genital zu verstümmeln, was durchaus zum Tod führen kann. Die Mädchen, welche die Prozedur nicht über sich ergehen lassen, werden "Bilakoro" genannt. Bis anhin werden solche Mädchen von den angeblich so "ehrenhaften" Männern verschmäht.

Die Heldin unseres Filmes, Colle Gallo Ardo Sy, welche von Fatoumata Coulibaly gespielt wird, ist eine aussergewöhnliche Schönheit. Ihre Tochter, Amasatou, welche einen Mann heiraten soll, der gerade in Frankreich seinen Geschäften nachgeht und sich in der Folge grundsätzlich als recht weltoffener und durchaus sympathischer Mann zeigt, hat sich schon vor 7 Jahren mit der Unterstützung ihrer Mutter Colle Ardo geweigert, sich der Verstümmelung zu unterziehen.

Im Moment sind 6 Mädchen in Gefahr, sich diesem sehr gefährlichen Eingriff unterziehen zu müssen.

Colle Ardo setzt sich für 4 Mädchen ein, nimmt sie in ihr Haus auf und zieht eine Moolaade, ein Band, welches die Unverletzlichkeit des Ortes anzeigt, vor den Eingang. Es darf von niemandem ohne Erlaubnis überschritten werden und wird von den Dorfbewohnern auch so respektiert. Die 4 Mädchen, Oumy, Awa, Nafissatou und Diattou sind also erstmal in Sicherheit.

Die 2 anderen Mädchen sind auf der Flucht. In grosser Verzweiflung und Angst vor der Verstümmelung werfen sie sich in einen Brunnen und begehen Selbstmord.

Der Markthändler des Dorfes ist ein Womanizer und recht lustiger Geselle. Er lässt auch anschreiben und geniesst ein gewisses Ansehen.

Als Ibrahima Doucoure aus Frankreich endlich eintrifft, ist er der gefeierte Star, muss aber erstmal hier und dort Schulden bezahlen. Zudem gerät er wegen der Heirat mit Amasatou unter Druck, weil diese ja eine Bilakoro ist.

Auf Colle Ardo wird massiv Druck ausgeübt, die Mädchen herauszugeben und ihre Tochter evtl. doch noch verstümmeln zu lassen, da die Familie Ibrahimas Amasatou so nicht als zukünftige Ehefrau akzeptiert. Man beruft sich dabei auf den Islam, wo eine Genitalverstümmelung vorgesehen sei (was aber nicht stimmt).

Der Markthändler gibt Ibrahima zu verstehen, dass er ihn und seine Sippe für Pädophile hält und er positioniert sich klar gegen die Verstümmelungen. Die Radios werden von den Männern konfisziert, auf einen Haufen geworfen und angezündet. Die Patriarchen fürchten die Informationen aus dem Radio, welche evtl. für liberalere Ansichten einstehen.

Schliesslich wird Colle Ardo öffentlich ausgepeitscht und soll ihre Einwilligung zu den Verstümmelungen geben, was sie aber trotz schrecklichen Schlägen nicht macht. Diese Szenen sind als Zuschauer nur sehr schwer zu ertragen. Der Markthändler greift ein und setzt dem schrecklichen Schauspiel ein Ende.

Inzwischen wurde das Mädchen Diattou entführt und gegen ihren Willen genital verstümmelt. Sie stirbt dabei.
Die Verstümmelungen selber sind nicht zu sehen, aber die Erzählung, was geschehen ist, war ziemlich detailreich und starker Tubak. Der Markthändler wird ermordet.

Schliesslich führt auch diese Todesfälle dazu, dass diejenigen Frauen, welche sich für die Prozeduren stark machten, ihre Messer abgeben.

Am Ende passiert auch bei Ibrahima ein Meinungsumschwung. Er ist stolz auf Amasatou, als diese sagt, sie werde für immer eine Bilakoro bleiben. Ibrahima lächelt.

So wie sich das im Film präsentiert, wurde damit die Genitalverstümmelung von Frauen in diesem Dorf abgeschafft.

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Nun, der Film lebt von diversen Figuren, dem Markthändler, vor allem der starken Frau Colle Ardo, aber auch dem befremdlichen Thema der Genitalverstümmelung selber, welches dermassen widerwärtig daherkommt, dass man Schwierigkeiten hat, dem Treiben easy zuzuschauen.

Ein grosses Verdienst des Filmes ist, dieses Thema unseren Breitengraden in einer Art näherzubringen, sodass man in etwa versteht, um was es geht und was die Hintergründe sind. Ich meine, da hätte der Regisseur Ousmane Sembene ins Schwarze getroffen.

Ebenso sind gewisse Aufnahmen so, dass sie für mich kaum zu ertragen waren, wobei ich sicher bin, dass Liebhaber von Brutaloszenen oder gar Horrorfilmen (welche der Film keine einzige Szene aufweist, ohne Angst) mich da evtl. zu Recht auslachen und nicht verstehen, weil die Szenen nicht so krass sind, dass man da wirklich Abstand von nehmen müsste.

Für Liebhaber afrikanischer Filme ist dieses Werk wohl ein Must. Kann ihn wirklich nur empfehlen.

Moolaade - trailer - engl. subs

Moolaade 1. Teil

moolaade 2. Teil


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Young Kaelin

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Roues libres Elfenbeinküste Krimi (2002) flagge-elfenbeinkueste-wehende-flagge-15x23.gif

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Sidi Bakaba hat einen sehr aussergewöhnlichen Krimi auf die Beine gestellt, den man in dieser Plotform vermutlich überhaupt noch nie gesehen hat.

Der Taxifahrer Fofana, Vater zweier Kinder, fährt eine Frau zum Union-Büro für Behinderte.

Vor dem Büro führt ein Behinderter mit verkrüppelten Beinen und ohne Unterarme Kunsstücke mit einem Stock vor. Man wirft ihm zur Belohnung Geldstücke zu, welche er mit dem Mund aufliest.

2 Rollstuhlfahrer nähern sich Fofanas Taxi, zücken ihre Pistolen, überfallen ihn. Ein Junge hat die Szene beobachtet und kann der Polizei später sogar das Autokennzeichen nennen.

Die Behinderten geben Fofana eine Pistole. Er soll einen Ueberfall ausführen. Man macht ihn darauf aufmerksam, dass sich in seiner Pistole keine Patronen befinden, in ihren aber schon. Die behinderten Gangster sind Guele und Patcheco. Fofana überfällt ein Pärchen schnappt sich das Geld und geht zu seinem Taxi zurück.

In einem Kino versucht ein Gangster, einen Mann zu beklauen. Ein buckliger, handicapierter namens Amara, oder auch "rock" genannt, bemerkt dies und gibt dem beraubten Mann die Geldtasche zurück. Amara ist ein aufrichtiger Mann und definitiv kein Gangster.

Draussen kennt er Guele und Patcheco, setzt sich zu ihnen ins Taxi und starrt gleich in 2 Pistolenläufe. Der Taxifahrer wird dazu angehalten, einen Typen mit einer Aktentasche auszurauben, was der (bedroht) auch macht.

Amara ist bekannt, weil er vor dem Kino immer Lotterielose verkauft. Kommissar Blazo schaltet sich ein, besucht Amaras wunderhübsche Frau. Diese glaubt an einen Irrtum, denn Amara ist wie gesagt, ein ehrlicher Mann. Er ist mit seiner Frau eine Zweckheirat eingegangen. Sie leben wie Bruder und Schwester zusammen.

Im Taxi distanziert sich Amara von der Bande. Er habe damit nichts zu tun. Man fährt zu einem seltsamen Ort, wo sich diverseste Behinderte befinden, die dort wie Obdachlose leben. Ab und an fährt ein Güterzug vorbei.

Der Taxifahrer, Guele und Patcheco machen sich mit dem roten Taxi wieder auf. Man sieht ein wunderbares Mercedes-Cabrio, überfällt den Fahrer und schnappt sich das Luxusauto. Bei der nächsten Polizeisperre werden die roten Taxis kontrolliert, der schwarze Mercedes kommt problemlos durch. Allerdings nur gerade noch, denn Kommissar Blazo hat mittlerweile vom Diebstahl des Mercedes gehört .

Blazo kontrolliert den Treffpunkt der Handicapierten, kann aber niemanden der Gesuchten finden, Amara hat sich unter einem Steg versteckt.

Die 3 suchen das Handicapierten Büro auf und bedrohen die blonde Angestellte, stehlen Prothesen.
Bald darauf besorgt man sich im Restaurant Negresco Essen, Wein und Champagner. Der Besitzer ist nicht doof, bemerkt, dass da was nicht stimmen kann und ruft die Polizei und damit Kommissar Blazo.

Die 3er Gruppe geht feiern, wird aber nach einem Streit mit einer Serviertochter herausgeschmissen. Dennoch ist Blazo ihnen jetzt auf den Fersen. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd, bei der die 3 schon denken, dass sie Blazo abgeschüttelt haben, aber der hat sie durchschaut und ahnt, wo sie stecken könnten.

Unvorsichtigerweise lassen Guele und Patcheco die Knarren beim Taxifahrer zurück. Dieser sieht seinerseits seine Chance zur Flucht gekommen, wird jedoch genauso erschossen, wie seine zwei Begleiter im Meer.
Das Meer färbt sich rot.

Die Zeitungen melden, das die blonde Mitarbeiterin überfallen und vergewaltigt worden sei. Sie hätte sich das Leben genommen. Die letzten 2 Meldungen sind aber fake news. Die Mitarbeiterin sieht gar von einer Klage ab.

Amara besucht den Kommissar Blazo und verwickelt ihn in eine philosophische Diskussion. Die Urne von Guele und Patchecho wird feierlich begraben, der Besammlungsplatz der Behinderten an der Bahnlinie aufgelöst.

1 Monat später......

Kommissar Blazo fährt auf einer Strasse, als er plötzlich von unheimlichen Rollstühlen verfolgt wird. Es kommt zu einem Autounfall, bei dem Kommissar Blazo auch querschnittgelähmt wird.

Er wird zu Amara sagen: jetzt sind wir quitt. Meine Beine habe ich verloren, aber meinen Kopf nicht. Es gibt noch Arbeit zu erledigen.

Amara sagt: Sie werden wie der US-Präsdent Franklin D. Roosevelt sein (dieser war im Jahr 1921 an Kinderlähmung erkrankt und konnte kaum selbstständig gehen. Er war von der Hüfte abwärts weitgehend gelähmt. Fotos vom Rollstuhl gibt es kaum, da Roosevelt es peinlich genau vermied, je in einem Rollstuhl abgelichtet zu werden. Dennoch existieren Fotos von ihm im Rollstuhl. Bei Fotos behalf er sich allerhand Tricks, um stehend fotografiert werden zu können.)

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Insgesamt ein völlig ungewöhnlicher Krimi. Die Spannung wird mindestens bis zur Erschiessung des Taxifahrers, Gueles und Patchecos sehr gut hoch gehalten. Die Rolle von Amara war gut ausgedacht.

Die Behinderungen waren zum Teil erschütternd anzusehen und machten weh.

Das Casting hat mit dem Kommissar Blazo (Sidiki Bakaba) , dem Taxifahrer (Adama Dahico), Guele (Placide Bayoro) und Patcheco (Daouda Traore) aber auch vor allem Amara (Michel Gohou) sehr gut geklappt.

Die Abschlusspointe mit Blazos Querschnittlähmung war nicht vorhersehbar und gelungen.

Das Drehbuch hatte imo seine Mängel und hat die Balance zwischen Hochspannung und easy going Story nicht immer perfekt halten können.

Trotzdem erstaunt mich die allgemein hohe Bewertung nicht. Optimaler Film für einen Movieabend abseits des Mainstreams.

roues libres , 1. Teil.

roues libres - 2. Teil

roues libres - 3. Teil


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Children of the mountain Ghana Drama (2016) flagge-ghana-wehende-flagge-15x28.gif

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Das hier zu besprechende Werk von Priscilla Anany ist gefühlsmässig eine Challenge. Frau Anany fordert dem Betrachter/der Betrachterin einiges ab, geht an die Schmerzgrenze (manchmal darüber hinaus) und nicht alle Bilder und Szenen sind easy-peasy wegzustecken.

Selten hat mich ein Film derart aus den Latschen kippen lassen, derart aufgewühlt, derart viel Schmerz , Verachtung und Leid, spüren lassen.

Children of the mountain lässt einen tief in die eigene Seele blicken. Es ist erstaunlich, was der Film mit einem während diesen ca. 1 1/2 Std. macht. Der Film wirft einen auf elementarste Fragen zurück: ab wann ist ein Leben lebenswert? Was ist Glück und wer definiert das? Wie gross muss eine Behinderung sein, damit wir sie gesellschaftlich noch akzeptieren? Wer hat das Recht darüber zu urteilen, oder ist es nicht doch ein Verurteilen, welches einem überhaupt gar nicht zusteht? Und .... wer fragt eigentlich die Betroffenen selber?

Kurz: Es gab immer mal wieder Filme, welche mir tief unter die Haut gingen, aber Children of the mountain spielt diesbezüglich auf einem Extralevel. Würde ihn bis dato unter den top 5 meiner ganzen Serie einordnen. Sowas hab ich in der Art noch nicht gesehen und ich war am Schluss fix und foxi.

Ejah hat schon eine Frau, ist jetzt aber mit Essuman zusammen und diese ist von ihm schwanger. Das Glück scheint perfekt zu sein, bis das Kind mit einer Gaumenspaltung zur Welt kommt. Ejah kommt mit der Behinderung des Kindes nicht zu Recht und beleidigt Essuman und den kleinen Sohn schwer. Er sei sich nicht klar, ob das, was er da sieht, ein Tier oder ein menschliches Wesen sei.

Von seiner Familie wird er gefragt, ob er sicher sei, dass er der Vater sei. Kurz: die Behinderung des Kindes kehrt eine recht frohe Beziehung in eine äusserst schmerzvolle, belastete. Essuman will das Kind auch erst aufgeben, besinnt sich dann aber eines Besseren und stellt langsam, sehr langsam eine Bindung mit dem Kind her. Essuman wird wie eine Aussätzige behandelt, genau gleich wie ihr Sohn. Nur Asantewaa , eine Freundin, hält noch zu ihr. Ein medizinischer Eingriff kann sich Essuman nicht leisten. Es gibt aber eine Gafts-Stiftung, welche eine Gruppe von ghanaischen Aerzten ist, welche im Ausland lebt und manchmal in ihr Heimatland zurückkehrt, um Operationen gratis durchzuführen. Da aber von ihnen niemand vor Ort ist, kann da im Moment auf keine Hilfe gehofft werden.

2 Jahre später

Bei weiteren Untersuchungen stellt man fest, dass der Sohn Nuku nicht nur an einer Gaumenspalte leidet, sondern auch an einer Zerebralparese (CP) und einem down Syndrom. Er hätte vermutlich auch nicht genug Luft zum Atmen bekommen, als er geboren wurde. Das Hirn des Sohnes hätte ein Problem im Teil, der die Beine und die Bewegung kontrolliert.

Die Diagnose trifft Essuman wie ein Hammer. Sie verkauft noch immer Yam, jetzt aber auch Kleider und will auch ihr Gold versetzen, damit sie das Geld für einen windigen Typen aufbringt, der ihr angeblich innert 3 Tagen ein Medikament beschaffen will. Der Mann macht sich schliesslich mit dem Geld aus dem Staub.

Auch andere Medizinmänner erweisen sich eher als Scharlatane, denn als Heiler und nutzen die Not von Essuman mehr oder weniger gnadenlos aus. Immer wieder wird sie auch mit Flüchen, die angeblich auf ihr Lasten sollen, konfrontiert, mit Sünden, welche durch die Bestrafung ihres kranken Kindes in Verbindung stehen sollen. Und alle Medizinmänner schieben die Krankheiten des Sohnes auf angeblich falsches Essen, das Essuman während der Schwangerschaft zu sich genommen haben soll. Mal wars Hasenfleisch, mal was anderes.

Ejah will Nuku mit einem Kissen ersticken, aber Essuman kommt gerade noch rechtzeitig dazu und kanns verhindern.

Da nur Asantewaa für Essuman in deren Schwangerschaft gekocht hat, wird auch sie falsch verdächtigt. Eine der bitteren Passagen des Filmes, denn diese Frau hatte immer zu Essuman gehalten.

In Essumans Dorf beginnt sich ein Fischer Namens Gyamfi für Essuman zu interessieren. Fälschlicherweise denkt er, dass Nuku wohl Asantewaas Sohn ist und der erste Eindruck von Nuku hinterlässt bei ihm eher Befremden.

Was dann folgt, ist etwas vom Besten und Eindrücklichsten, was ich je in einem Film gesehen habe:

Wieder wird Essuman mit den Aussagen konfrontiert, ob Nuku ein Mensch oder ein Tier sei. Es sei eine Strafe für Ihre Sünden. Was mache Nuku, wenn er gross sei usw usf.

Essuman kann sichtbar nicht mehr, ihr wird alles zuviel. Sie nimmt Nuku mit ans Meer, setzt ihn ans Ufer. Der Junge weint, aber Essuman läuft weg, überlässt ihn seinem Schicksal. Die Szene war bitter mitanzusehen, das muss ich schon zugeben.

Danach läuft sie in den Wald, wird aber von einer weisen Frau abgefangen. Wo ihr Sohn sei? Was der Sinn seines Lebens sei? Die Konversation zwischen der Frau und Essuman ist einfach der Hammer. Wer immer sich das ausgedacht hat: chapeau. Sowas liest und hört man im Leben ganz selten. Jedenfalls kommt Essuman im Verlauf des Gespräches zur Besinnung. Verzweifelt rennt sie zum Ufer zurück, kann Nuku nicht finden. Er ist nicht mehr zu sehen.

Als man schon bereit ist, zum Taschentuch zu greifen, taucht Gyamfi auf und bringt Nuku heil zurück. Er hätte ihn beim Fluss gefunden. Sollte er ihn je noch einmal so finden, werde er ihn als seinen eigenen Sohn behalten. Gänsehautmoment.

Asantewaa taucht auch noch auf mit der Botschaft, dass die Aerzte von der Graft Foundation in der Stadt wären und Nuku unbedingt kommen solle.

5 Jahre später.....

Nuku ist gross, er hat sich offensichtlich erholt. Gyamfi ist zu sehen. Essuman ist schwanger. Sie ist mit Gyamfi zusammen.

Der Abspann:

Zeigt ein Bild von Jessica Dablo, welche Nuku spielte. Wieso man das Geschlecht im Film ausgetauscht hat, weiss ich nicht. Vermute mal, um Jessica zu schützen.

Der Text heisst: Jessica Dablo lebt in der Volta Region von Ghana mit ihrer Familie. Sie bekam ihre rekonstruktive Operation gerade nach der Filmproduktion und begann den Kindergarten zwei Jahre später.

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Wie gesagt: einer der allerbesten Filme der Serie, anders kann ich das nicht sagen.

Diese Priscilla Anany hat ein besonderes Talent, Emotionen zu vermitteln. Das kommt nämlich nicht übertrieben daher, sondern wächst sehr langsam. Auch hier könnte man von einem zusammen gesetzten Puzzle sprechen. Dass die Geschichte am Ende mit der Liebe von Essuman und Gyamfi noch zu einem Happy End kam, war tröstlich, aber hätte es nichtmal mehr gebraucht. Die eigentliche Story spielte sich vorher ab und die war einfach nur grandios, manchmal schockierend und fürchterlich, hoffnungslos und dann doch wieder mit Ansätzen von Menschlichkeit.

Dieses Spielen mit Urängsten, Ueberlieferungen, Aberglauben, den Möglichkeiten und Grenzen von moderner Medizin, die Abhängigkeiten von Geld und den damit verbunden Chancen, die Darstellung von Verrat, Betrug und echten Freunden/Freundinnen machen den Film zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Im Grunde ist das nichtmal ein afrikanischer Film. Eigentlich müsste er imo ein cineastischer Welterfolg sein.

Er hat, wenn ichs richtig sehe, nichtmal einen Wikipedia-Eintrag......

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Il va pleuvoir sur Conakry Guinea Drama (2007) flagge-guinea-wehende-flagge-15x23.gif

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Der schon 2017 verstorbene Regisseur Cheick Fantamady Camara hat mit "il va pleuvoir sur Conakry) einen eindrücklichen, starken Film auf die Beine gestellt. Dieses Werk darf ruhig auch als Anklage gegen die Sitten und Gebräuche von Religionen im Allgemeinen und dem Islam im Speziellen verstanden wissen.

Camara gibt interessante Einblicke in Internas des Islams, welche dem normalen "Westler" wohl verborgen bleiben.

Im Grunde ist es eine schonungslose Abrechnung eines Mannes, der sich viele Gedanken über Religionen gemacht haben muss und seine Resultate dann wohl filmisch umgesetzt hat.

Die Story dreht sich um einen Sohn des Imams Karamo, der als politischer Karikaturist bei der liberalen Zeitung "Horizon" arbeitet. Der Sohn nennt sich cool BB, sein richtiger Vorname ist aber Bangali.

Seine Familie lebt auf dem Dorf, ist old fashioned und ziemlich streng islamisch ausgerichtet, insbesondere sein Bruder Amine steckt tief im Islam drin.

Bangali ist ein recht lockerer Typ, hatte mal eine Affäre mit der hübschen Sire, die ihn nie vergessen hat. Sire wurde mal von BB schwanger, aber trieb das Kind seinerzeit ab.

BB hat aber schon seit einiger Zeit eine ernste Liaison mit Kesso, einer modernen, talentierten Informatikerin, welche auch noch die Tochter seines Chefs ist. Bangali überzeugt mit seiner Arbeit als Karikaturist und ist allseits beliebt und anerkannt.

Sein Vater Karamo, der Imam, hat allerdings andere Pläne mit ihm vor: er soll nach Saudi Arabien reisen und sich dort zum Imam ausbilden lassen. Bangali hat dafür aber keinen Sinn und es kommt zu ernsten Konflikten zwischen ihm und seinem Vater.

Da es lange nicht in Conakry geregnet und sich eine Dürre ausgebreitet hat, entschliesst sich die Regierung den Imam einzuschalten, um an einem bestimmten Tag um Regen zu beten. So trommelt man überall die Gläubigen zusammen und betet gemeinsam um Regen. Das "Wunder" geschieht und es fällt dann tatsächlich auch ziemlich pünktlich richtig viel Regen. Die Regierung ist ebenso happy wie der Klerus und die Bevölkerung.

Bangali allerdings ist nicht auf den Kopf gefallen und hat sich die Wetterberichte durchgesehen. Er hat schwarz auf weiss gelesen, dass genau zur entsprechenden Zeit die Wetterstationen starke Regenfälle voraussagten. Es gab auch Absprachen zwischen der Regierung und dem Klerus, sodass ihre Macht gestärkt wurde und der Bevölkerung mehr oder weniger ein Märchen aufgetischt wurde, als man ihr verklickerte, der Regen wäre dem intensiven Beten zu verdanken gewesen.

In der Folge zeichnete Bangali einen geharnischten Cartoon, der sich gewaschen hatte, der aber die Zensur von Kessos Vater und Leiter von "Horizon" eigentlich nicht passierte und abgelehnt wurde. Bangali setzte sich darüber hinweg und liess den Cartoon trotzdem in die nächste Ausgabe einfliessen, was einen Skandal auslöste.

Kesso wurde von Bangali schwanger, was die Sache zusätzlich nicht einfacher machte. Trotz einem Techtelmechtel von Bangali mit Sire, bei dem er nicht der Initiator war und ihm Kesso auf die Schliche kam, blieben die zwei zusammen. Bangali hatte Sire versucht, zu erklären, dass sein Herz nur Kesso gehörte. Nundenn, Bangali und Kesso beschlossen, das Kind zu behalten.

Der Imam nennt das Kind einen Bastard, unterstellt Kesso, sie würde sich nach der Geburt eh immer mit anderen Männern treffen.

Der Vater von Kesso wird wegen der Publikation des Cartoons auch unter massiven Druck gesetzt.

Schliesslich findet man folgende Lösung: anstelle von Bangali fährt dessen Bruder Amine nach Saudi Arabien. um Imam zu werden.

Das Ministerium und der Klerus legen der Streit mit dem Zeitungsmacher bei, sofern das Kind von Kesso und Bangali im Dorf des Imams geboren wird, damit "die Geister des Dorfes das Kind sehen". Man weiss schon, dass es ein Junge wird und er soll den Namen Dansa tragen.

Die Mutter von Kesso ist misstrauisch. Ihr gefällt der Gedanke nicht, dass ihre Tochter ihr Kind nicht in der Stadt, sondern in einem Dorf gebären soll. Allerdings wird Kesso ein Aerzeteam versprochen und auch ihre Aerztin wird sie begleiten.

Schliesslich kommt es zur Geburt. Diese läuft den Umständen entsprechend normal ab und der Sohn ist gesund. Erste Freude macht sich breit. Allerdings wird der Sohn bald darauf der Mutter weggenommen und in einen Raum gebracht, der, so wies scheint, nur "spirituell qualifizierten" Menschen zugänglich ist. Aufregung macht sich bei Kessos Anhang breit.

Recht schnell wird der Familie Kessos und auch Bangali klar, dass hier was nicht stimmen kann und es stellt sich tatsächlich heraus, dass Dansa tot ist.

Aufgrund des Filmes kann ich keine andere Annahme machen, als man Dansa in einer sehr wohlüberlegten Aktion einfach getötet hat. Die "Fachleute" sprechen davon, dass "die Ahnen das Baby nicht akzeptiert hätten".

Bangali sucht in der Folge seinen Vater mit einem Messer in der Hand auf und man kann es gerade noch verhindern, dass er ihn umbringt.

Die Zeitung Horizon schreibt: "Karama Bayo und seine Gefolgsleute sind des Mordes von Bayos Enkel, Dansa, angeklagt."

2 Jahre später:

Bangali signiert ein Graffiti an einer Wand, das er mit BB unterzeichnet. Er ist in Begleitung einer schwangeren Frau.

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Der Film ist wahrlich kein Werbespot für den Islam aber auch nicht für andere Religionen. Die seltsamen Riten und Bräuche werden durchaus in Zweifel gezogen und man wird durchaus motiviert, auch manche christliche Sitten zu hinterfragen.

Was gut herausgearbeitet wurde, war die krasse Differenz eines Stadtlebens, welches modern rüberkam und eines Lebens auf dem Dorf, welches doch sehr zurückgeblieben daherkam.

Die Musik im Film hat mir gut gefallen. Ebenso waren die Bands, welche zu sehen und zu hören waren, absolut top.

Den Schluss mit dem Graffiti habe ich versucht zu entschlüsseln. Ich bin nicht schlau draus geworden. Was sicher ist: Bangali wurde wieder Vater. Wer die schwangere Frau war, vermag ich nicht mit Gewissheit zu sagen. Es kann Sire , Kesso oder eine andere Frau gewesen sein. Fands schade, dass dies nicht klarer im Film herausgearbeitet wurde.

Wenn ich mich allerdings festlegen müsste, würde ich auf Sire tippen, aber wie gesagt, sicher bin ich mir nicht.

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La Noire de......(die Schwarze aus Dakar) Senegal Drama (1966) flagge-senegal-wehende-flagge-15x23.gif

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Der Filma La Noire de...... wurde auch als Black Girl bekannt und gilt als Klassiker. Für die Regie war Ousmane Sembene zuständig.

Es werden zwei Erzählstränge zuerst unabhängig von einander erzählt, bis sie sich am Ende treffen.

Ein Teil betrifft die Situation und Geschehnisse in Senegal, der andere Teil fokussiert sich auf die Geschichte in Antibes, welches an der französischen Cote d'Azur liegt.

Die junge, attraktive Senegalesin, Diouana, stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Sie kann weder lesen noch schreiben.

Ein Mann liest Diouana in Senegal buchstäblich auf. Sie möchte als Kindermädchen arbeiten. Der Mann zeigte ihr den Platz, wo junge Frauen nach Kindermädchenarbeit Ausschau halten.

Eine Madame mit Sonnenbrille taucht auf, schreitet die Mädchen prüfend ab. Die Mädchen erhoben sich, näherten sich ihr. Jede wollte gewählt werden, was die Madame zurückweichen liess und sie verstörte. Schliesslich kam sie zu Diouana, fragte sie, ob sie als Kindermädchen arbeiten wollte. Ich antwortete: "ja, Madame". Kannst Du Dich um Kinder kümmern? "Ja, Madame". Hast du schon mit Weissen gearbeitet? "Nein, Madame". Sie stellte mich trotzdem ein.

Die Mutter gibt ihr eine Maske mit. Diouana wird sie der Madame schenken. Diouana wird dem anderen Servicepersonal vorgestellt. Die zu betreuenden Kinder sind Sophie, Damien und Philip. Diouana erzählt, dass sie sich in Dakar nur mit den Kindern beschäftigte, mit ihnen spazierte, sie zur Schule brachte, sie abholte. Mit Kochen, Waschen, Putzen hatte sie dort nichts zu tun. die Hausregeln waren streng: wenn sie was zerbrach
musste sie es selber bezahlen.
Madame fragte Diouana, ob sie mit nach Frankreich kommen würde und Diouana sagte zu, obwohl sie damals einen Freund hatte. Meine Mutter war einverstanden, dass ich nach Frankreich ging. Ich freute mich auf die Reise und das Abenteuer.

Mit dem Schiff Ancerville legt Diouana in Frankreich an. Sie wird abgeholt. Man fährt sie nach Antibes, Adresse: chemin de l ermitage (die Strasse gibts wirklich), Die junge, elegante Frau wird begrüsst. Die Maske hängt an der Wand. Ihr Zimmer wird ihr gezeigt. Aus dem Fenster sieht man die Cote d'Azur: Juan-Les-Pins, Nizza, Cannes.

Hier muss sie nicht nur als Kindermädchen arbeiten: sie ist auch Putzfrau, Köchin. Die Madame scheint verändert. Das Verhältnis ist verändert, wie eines einer Sklavin zu ihrer Besitzerin. Diouana fühlt sich überfordert. Sie ist keine sehr gute Köchin. Sie hatte von ihrer Zeit in Frankreich andere Vorstellungen. Sie hat keine Freizeit, kann nicht wie von ihr gedacht, zum Einkaufen.

Mal werden Leute eingeladen. Diouana kocht. Ihr Essen schmeckt. Ein Gast versucht sie zu küssen, mit dem Hinweis, er habe noch nie eine Negerin geküsst.

Die Madame hat bei Diouana immer was auszusetzen, mal putzt sie in zu schönen Kleidern, mal sei zu faul, mal putze sie in Schuhen, mal ohne Schürze usw. Diouana verkümmert innerlich, ist einsam. Ihre Träume flattern davon, genau wie ihr Lebensmut. Sie ist eine Gefangene. Der Mann der Madame mischt sich nicht ein. Ihm ist alles Wurst, auch er hat sich vom Leben schon irgendwie abgemeldet.

Ein Brief der Mutter Diouanas kommt an und wird ihr übersetzt. Sie sei krank geworden. Warum sie ihr kein Geld schicke? Sie denke, dass Diouana bei Madame ja gut aufgehoben sei, schliesslich sei Madame ja auch eine Mutter.

Der Mann des Hauses schreibt ihr einen Brief zurück, der nichts mit der Realität zu tun hat. Diouana meint, wenn sie zu schreiben fähig wäre, würde sie die ganze Wahrheit schreiben, wie toll diese "Madame" doch wäre.

Eines Tages kommen Madame und ihr Mann zurück. Das Geschirr ist nicht gemacht. alles ist unordentlich. Diouana weigert sich zu arbeiten, wenn sie nichts zu essen bekomme. Sie hat auch die Maske wieder eingepackt. Der Mann bietet ihr Geld an. 20000 francs. Diouana kann nicht mehr und bricht zusammen.

Niemals mehr werde man sie beschimpfen, niemals mehr werde man sie hier sehen. Die Madame habe sie belogen. Sie werde sich nicht wie eine Sklavin halten lassen.

Diouana legt sich in die Badewanne und schneidet sich ihre Kehle durch.

Strandleben: ein Zeitungsleser blättert. Auf einer hinteren Seite erscheint eine kleine Meldung: eine junge Negerin schneidet sich im Bad ihrer Patrons die Kehle durch......

Der Mann reist nach Dakar, u.a. mit der Maske und Geld. Er findet die Mutter von Diouana, bietet ihr Geld an. Die Mutter wendet sich angewidert ab. Ein Junge hat sich inzwischen die Maske angezogen und verfolgt den Mann. Erst als der Patron davon fährt, nimmt der Junge die Maske runter.

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Zunächst mal fällt bei diesem Film die überdurchschnittlich hübsche Mbissine Therese Diop auf, welche Diouana spielt. Sie ist schlicht buchstäblich eine Glanzbesetzung, denn diese Lady kann schauspielern und hat eine enorme Präsenz und Eleganz.

Das Drehbuch ist stimmig und gelungen. Die Geschichte wird flüssig und schnörkellos erzählt.

Trotzdem möchte ich nicht wissen, wieviele Au-pair-Mädchen sich weltweit bei diesem Film die Augen wund heulen und sich betroffen fühlen. Insofern ist das Thema durchaus aktuell.

Nicht jede Au-pair-Familie ist dafür geeignet, was nicht heisst, dass nicht sehr viele Menschen da tolle, eindrückliche und positiv unvergessliche Erfahrungen sammeln. Aber ein Selbstläufer ist sowas per se nicht.

Den Film fand ich deshalb besonders stark, weil Sembene das Hoffnungs- und Auswegslose an der Situation von Diouana sehr gut herausarbeitete. Wenn zwei Kulturen derart hart aufeinander prallen und eine der Parteien völlig allein gelassen wird, die Sache zu verarbeiten, sind damit grosse Risiken verbunden.

Diouana gelang es nicht, irgendwelche Kontakte aufzubauen, welche ihr Mut gegeben oder sie gestützt oder geschützt hätten. Auch, weil sie das Haus buchstäblich nicht verlassen durfte. In solchen Situationen braucht es wohl wenig, damit ein Unglück passiert und evtl. war der Brief aus der Heimat der Funken, der das Fass zum Ueberlaufen brachte.

Kann mir gut vorstellen, dass dieser Film zwar dramatisch, aber absolut kein Einzelfall ist. Bei solchen Auslandsabenteuern kann ich Eltern von interessierten Jugendlichen nur raten, genau hinzuschauen, denn nicht alles ist bei aufnehmenden Eltern so, wie es im Prospekt steht.

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Cry Freetown Sierra Leone Drama (2000) flagge-sierra-leone-wehende-flagge-15x23.gif

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WARNUNG: Der Film Cry Freetown enthält verstörende Bilder. Eine Ansicht erfolgt auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. Jede Haftung wird abgelehnt. Ich werde konsequenterweise auch keine Links zum Film anfügen.

Dieser Beitrag ist Gibrilla Kargbo, Emmanuel Pratt aber auch "Moses" gewidmet.
Die ersten zwei starben während dieses grässlichen Krieges in Sierra Leone, der Dritte ist ein Täter, aber auch ein Opfer, trägt schwere Schuld auf sich und ist doch unfassbar missbraucht worden.

Habe mir einige Zeit überlegt, ob ich diesen brutalen, verstörenden Film in die Serie aufnehmen soll.

Der im Jahr 2000 entstandene Dokumentarfilm von Sorious Samura enthält viele Szenen, welche man heutzutage in den öffentlichen Fernsehanstalten nicht mehr sieht, weil sie einfach viel zu brutal, zu grausam sind und keinem "normalen" Fernsehpublikum dieser Welt zugemutet werden können.

Warum ich den Film dennoch in die Serie aufnahm? Gefühlt seit Vietnam habe ich das Gefühl, dass die Kriegsbilder zensiert und gefiltert in unseren Wohnstuben landen. Man weiss, dass Krieg schrecklich sein muss, man wird durchaus auch geschrieben darauf aufmerksam gemacht. Die Bilder sind aber seit dem durch Napalm verbrannten Mädchen in Vietnam gefühlt andere geworden.

Das ist bei diesem Film nicht der Fall und ich unterstelle Sorious Samura, dass er das bewusst gemacht hat. Es ist ein grosser Unterschied, ob man vom Krieg hört, oder ihn mit Bildern und zwar ungeschönten, unzensierten und krassen sieht.

Ich wusste immer, dass Krieg richtig *******se ist, was ich aber hier gesehen habe, war noch ein ganzes Stück schlimmer als ich es mir vorgestellt hatte.

Wenn ein Kind wie es Gibrilla Kargbo wohl noch war, vor der Kamera um sein Leben fleht und er darlegt, warum er unschuldig ist und ein paar Sekunden später vor laufender Kamera deutlich sichtbar erschossen wird, hat das Wirkung. Sorious Samura hat mehrfach betont, wie gefährlich seine Arbeit dort vor Ort war. Man hätte es ihm auch so geglaubt, denn die Bilder waren einfach nur schrecklich, absoluter Wahnsinn.

Wie im Film dargelegt wird, gab es einen Konflikt der Rebellen gegen die Regierungstruppen und die "Ecomog" Soldaten. Unterstützt wurden die Sierra Leonischen Regierungstruppen durch eine "Friedenstruppe" der nigerianischen Armee, welche sich nicht selten an Hinrichtungen, um nicht zu sagen, Massakern beteiligte.

Im Film ist zu spüren, dass Sorious Samura sich eher auf Seiten der Regierungstruppen positioniert, aber ihm gelingt mit List, auch bei den Rebellen zu filmen. Der Mann muss damals einiges an Chuzpe gehabt haben.

Im Fokus steht der Kampf um Freetown, wo sich die Rebellen fast komplett etablieren können und dann doch wieder zurück gedrängt werden können. Es ist ein Kampf um Leben und Tod, mit einer Zivilbevölkerung, welche immer wieder zwischen die Fronten gerät und wo die Urteile und Verurteilungen über mögliche Verräter und Verräterinnen nicht selten vorschnell und ungerecht gefällt werden. Auch dies ist rücksichtlos im Film zu sehen.

Die Frage nach dem warum beantwortet Sorious Samura nicht sehr befriedigend. Die Leute hätten weitestgehend nicht begriffen, um was es bei diesem Konflikt wirklich ging. Dabei sei es um Diamanten gegangen. Den Leuten vor Ort sei Politik weitgehend egal und 90 % der Bevölkerung von Sierra Leone hätte in ihrem ganzen Leben noch nie einen Diamanten gesehen.

Trotzdem: ich fand, das hätte man detaillierter, genauer, präziser schildern können, aber man muss gerechterweise sagen, dass die Länge des Filmes, aus welchen Gründen auch immer, eher kurz ausfiel.

Ein "Sniper" macht den Regierungstruppen zu schaffen. Er hat sich in einem Gebäude verschanzt und bis anhin haben sämtliche Bemühungen, ihn auszuschalten, nicht zum Erfolg geführt. Der Schütze richtet beträchtlichen Schaden an. Schliesslich wird er doch noch gefasst und die Kamera fängt ihn ein: es ist ein völlig verstörtes Kind, das "Moses" heisst und sichtbar Todesangst in seinen Augen hat.

Der Anblick ist nur schwer zu ertragen. Man bringt ihn auf die Ladefläche eines Wagens und es ist zu sehen, wie der Kleine misshandelt wird. Dass man ihn demnächst erschiessen wird, scheint klar.

Zufällig ist der Sierra leonische Innenminister Dr. Julius Spencer in der gleichen Strasse unterwegs, hat die Chuzpe, sich einzuschalten, stoppt den sich anbahnenden Mord. Der kleine Moses kommt erstmal mit dem Leben davon.

Immer wieder werden schwerste Misshandlungen gezeigt, schwerste Verletzungen. Das Ganze ist wirklich fast unerträglich.

Am Schluss des Filmes werden Kindersoldaten gezeigt, welche auf Seiten der Rebellen kämpften und sich in Rehabilitationszentren ihren Weg in eine "Normalität" suchen, um dann später zu ihren Familien geschickt werden zu können.

Man hört von Drogen, die ihnen gegeben wurden, von ihren Morden, die sie begangen haben, von Händen, welche sie abgehackt haben. Es ist wieder das volle Programm und wieder fragt man sich, wie kann man Kinder soweit bringen, so etwas Schreckliches zu tun? Nicht selten argumentieren die Kinder, dass sie dazu gezwungen wurden. Hätten sie sich nicht gefügt, hätte man sie selber erschossen.

Man sieht auch Moses wieder, was für den Betrachter ein krasser Moment ist. Der Junge, der soviele Menschen auf dem Gewissen hat, sei geistig behindert. Er könne nicht sprechen, könne nichtmal seine Schuhe selbstständig anziehen. Er brauche Liebe und Aufmerksamkeit.

Sorious Samura zeigt sich nicht sehr versöhnlich. Seine Anklage ist klar und unmissverständlich: der Westen habe weggeschaut.

Und er spricht in diesem Film aus dem Jahr 2000 etwas aus, was ich immer tief in mir gefühlt habe:

Wenn die reichen Länder uns nicht zur Hilfe kommen, dann werden wir zu Euch kommen, an Eure Grenzen und um eine Chance bitten. Afrika sei die Verantwortung aller, welche von dem Reichtum dieses Kontinents profitiert haben.

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Cry Freetown hat mich geschafft. Der Film war zu brutal für mich, zu eindringlich. Dieser Moses geht mir nicht aus dem Kopf und auch Gibrilla Kargbo nicht. Möglich und wahrscheinlich, dass ich ihre Namen bald wieder vergesse, ihre Gesichter werden vermutlich noch etwas länger in meinem Gehirn präsent sein.

Aus dem Film nehm ich: 1. Krieg ist richtig *******se. und 2. Die Verantwortung der Kolonialmächte gegenüber Afrika ist nicht mit einem good luck getan. Vermutlich ist es klug, in die Globalisierung endlich den Stempel der Verantwortung mit aufzunehmen und die Länder, die man derart schamlos ausgebeutet hat und noch immer ausbeutet, mit völlig anderen marktwirtschaftlichen Perspektiven, Chancen und Augenhöhen zu begegnen und dazu endlich endlich auch mal was Substanzielles zu leisten, als immer nur Almosen, Tropfen auf heisse Steine und schöne Worte.


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Young Kaelin

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Frau Jessica Vale ist mit dem Film "small small thing" um das Schicksal des Mädchens Olivia Zinnah ein bemerkenswerter, eindrücklicher Film gelungen.

Nach einer Einführung über die Geschichte Liberias, der Beziehung der USA zu Liberia, der Präsentation des Präsidenten Taylors, der wegen Kriegsverbrechen zu 50 Jahre Gefängnis verurteilt wurde und dem Hinweis, dass im Jahr 2006 in Liberia die erste Präsidentin eines afrikanischen Landes demokratisch gewählt wurde: Frau Ellen Johnson Sirleaf, beginnt die eigentliche Geschichte des Filmes:

Januar 2009: Das J. F. Kennedy Spital im Herzen Monrovias, welches von der Regierung finanziert wird, war mal als das Beste in Afrika betrachtet worden. Heute würden die Pazienten sagen J.F.K. stünde für just for kill.

Eine amerikanische medizinische Mission kam vor einer Woche an. Ein kleines Mädchen lebte im Busch. Sass in ihrem Kot. Ihr Haar war gelblich, ihr Bauch war aufgebläht. Sie wies alle Anzeichen starker Unterernährung auf. Das nur 9 Jahre alte Mädchen war zu beschämt, zu essen, weil sie, wenn sie ass, unkontrollierten Stuhlgang hatte. So sah ihr Leben in den letzten 2 Jahren aus. Der Name des Mädchens war Olivia Zinnah.

Man sieht, wie die Chirurgen Oliva zur Operation begleiten, welches ihr Leben erstmal retten sollte. Das Mädchen schreit wie am Spiess. Für sie ist das alles unbekannt. Man versucht, das Mädchen zu beruhigen. Ein Mitglied der US Medical Mission, Barnie, versucht die Kleine zu beruhigen. Man stellte bei dem Mädchen eine offene Verbindung ihres Rektums mit ihrer Vagina fest. In Fachkreisen spricht man da offenbar von einer Fistula.

aus wikipedia: A fistula is an abnormal connection between two body parts, such as an organ or blood vessel and another structure. Fistulas are usually the result of an injury or surgery. Infection or inflammation can also cause a fistula to form.

Die Fistula war zu massiv, als dass man sie zu operieren wagte, man löste es mit einem Kolostomiebeutel. Man wollte so das Gewebe heilen lassen und hofft, dass es sich nicht infisziert.
Ein Team schaute sich das an und riet, bis zum 15 oder 16 Jahr von Olivia zu warten. Dann wollte man sie wieder operieren und eine volle Rekonstruktion machen.

Die Genitalien Olivias waren auch verstümmelt, vernarbt. Im JFK-Spital geht man von einer Vergewaltigung aus.

In Liberia sind Vergewaltigungen das meist angezeigte Verbrechen.

Auf dem Land werden solche Vergewaltigungsfälle in Liberia anders behandelt als in den Städten. Nicht selten gelten da Stammesgesetze. Olivias mutmasslicher Vergewaltiger, ist ein ca. 20-jähriger Cousin, John. Er sitzt in Haft.

Olivia ist kein Einzelfall im Spital. Clara teilt ein gleiches Schicksal. Olivas Mutter, Bendu, wird bedroht, mit der Folge, dass am Ende der Cousin freikommt und nicht mehr im Gefängnis sitzt.

Die Medical Mission Leute reisen nach Amerika zurück. Olivia und Clara werden an einen sicheren Platz gebracht.

6 Monate später OSIWA Safe House.

Bendu wird von der Familie geächtet, weil sie sich gegen ihren Stamm gewehrt hat. Das Gender Ministerium kümmert sich um Olivia, weist ihr einen sicheren Platz zu. Sogar die Präsidentin schaltet sich ein. Aber ihr Interesse an dem Fall erlosch sehr schnell.

So wie ich das verstehe, entgegen dem Rat der amerikanischen Fachleute, entschied sich der United Nations Populations Fund (UNFPA) eine weitere Operation (vor dem eigentlich angedachten 15. oder 16. Jahr) zu machen. Die Operation war ein Schlag ins Wasser und bewirkte nichts.

Mutter Bendu war wieder 8 1/2 Monate schwanger, als ihr Mann sie mit einer Anderen verliess. Er wollte von Bendu nichts mehr wissen.

Olivia und Bendu dürfen gratis im JFK Spital wohnen. Dr. Charla (oder doch Jallah?) hat da einiges riskiert. Wenn das ausgekommen wäre, hätte das ihren Job kosten können. Bendu gebärt im Spital ein Kind mit Kaiserschnitt, welche die Nabelschnur offenbar um den Hals gewickelt hatte. Wäre das in ihrem Dorf passiert, wäre das Kind wohl gestorben und es für Bendu kritisch geworden.

Bendu behagt das Leben in der Stadt nicht. Sie will sich wieder mit ihrem Stamm aussöhnen, verlässt Olivia und man fährt zum sehr abgelegenen Ort. Dort ist man der Ansicht, der Cousin John wäre falsch beschuldigt worden und Olivia hätte ihre Aussage unter Zwang gemacht. Zwar nimmt man Bendu und ihr Kind nicht mit vollem Herzen im Dorf auf, aber duldet sie.

In Monrovia kommts zu einem folgenschweren Entschluss: entgegen den strikten Anweisungen von Dr. Jallah und den US-Doktoren macht man Olivias Colostomy wieder rückgängig.

Bis heute ist unklar, wer das angeordnet hat. Olivia war damals 11 Jahre alt und wirkt auf den Bildern gesund und glücklich.

Am 19.12.2012 starb Olivia Zinnah im JFK Spital nach einem Darmverschluss an einem septischen Schock.

gewidmet: Olivia Zinnah 2000-2012

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Nun, es war leicht, diese Olivia Zinnah ins Herz zu schliessen, genauso wie Carla auch.

Was hätte man dieser mindestens am Schluss recht lebensfroh wirkenden Olivia für ein glückliches, erfülltes Leben gewünscht. Ich kann nicht verstehen, wieso man sich bei diesen letzten zwei Operationen nicht an die Anweisungen gehalten, auf sie verzichtet und abgewartet hat, bis Olivia alt genug dafür war.

Der Film war auch tough, weil er auch viel Elend Monrovias zeigt, welches im Film dokumentiert wird, aber ich in der Zusammenfassung nicht erwähnt habe. Es ist bitter, diese Bilder zu sehen.

Ich hab mir überlegt, ob ich das Foto von Olivia Zinnah hier posten soll oder nicht. Trotzdem: ich finde, sie gehört gewürdigt, alle, welche irgendwann vielleicht doch mal diese Serie durchlesen und auf diesen Film stossen, sollen ihr Bild sehen dürfen. Sie war auf ihre Art ein Sonnenschein. Wenn es hilft, sich an sie zu erinnern und ihrer zu gedenken, mach ich das gerne und so ist es auch gemeint:


R.I.P. Olivia Zinnah 2000 - 2012

olivia zinnah4.jpg


small small thing - trailer - engl. subs.

small small thing - full - engl. subs

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