Natürlich wurde Hitchcock wie jeder Künstler auch von anderen Künstlern beeinflusst, v. a. wohl vom deutschen expressionistischen Stummfilm. Aber er hat beispielsweise das Genre des Thrillers revolutioniert und geprägt wie kein anderer Regisseur vor oder nach ihm.
Wie schon geschrieben, genau beurteilen kann ich das nicht. Aus meiner Sicht spielt das auch für diese Wahl keine größere Rolle, da man zumeist doch nur seine persönliche Meinung vertritt. Demnach sollte diese Umfrage eher die Beliebtheit reflektieren, denn die "Qualität" des Regisseurs. Mit den Coens sind nun welche vorn gelandet, die aus meiner Sicht das Kriterium ebenso weniger erfüllen. Nimmt man Alice' Auswertung zu den Lieblingsfilme als Grundlage, dann sollten sie weiter hinten landen. Hitchcock landete dabei nicht mal in den Top15. Die Teilnehmer überschneiden sich stark, zumindest sollte es demnach etwas korrelieren. Du bist dabei sicherlich nicht angesprochen, da Du offensichtlich eine Menge mit Hitchcocks Filmen anfangen kannst, aber die Mehrheit, nimmt man die Filmwahl als Grundlage, irgendwie eher nicht.
Vielleicht sollte man taktische Änderungen beim nächsten Mal tatsächlich nicht mehr gestatten. Letzten Endes ist es doch auch nicht so wichtig, wer so eine Umfrage gewinnt.
Da stimme ich Dir in beiden Punkten zu, darum verstand ich auch den seltsamen Versuch nicht, unbedingt Hitchcock vorn haben zu wollen. Es war doch klar, dass dies eine Gegenreaktion hervorruft. Letztendlich gewinnen die Coens mitunter auch nur, weil die "Taktiker" Hitchcock nicht vorn sehen wollten. Ich weiß selbst, dass ich meine Wertung änderte, denke aber, dass ich sie klar begründete. Letztendlich war das aber nicht Sinn und Zweck der Sache, denn Nolan gehört allein schon wegen Memento in meine Liste. Orson Welles dagegen eher weniger, da würde ich Stanley Kubrick vorziehen.
Ich für meinen Teil werde nach dem Sieg der Coens sicherlich nicht aus dem Fenster springen oder nun plötzlich bei der nächsten Lieblingsfilmumfrage "Barton Fink" statt "Vertigo" auf Platz eins setzen.
Davon gehe ich bei Dir aus. Du magst zwar aus meiner Sicht merkwürdige Vorlieben haben, dennoch passen die meist stringent zusammen. Das ist bei einigen anderen eigentlich ähnlich, dennoch lassen sie sich bei dieser Form der Umfrage dazu verleiten, taktisch zu wählen.
Spaß gemacht haben vor allem die "Vorrunden", weil da zum Teil auch noch über die Regisseure diskutiert wurde.
Auch hier im Finale wurde ja versucht, zu diskutieren, und letztendlich bietet das Ergebnis auch einige Ansatzpunkte, eine vernünftige Diskussion zu führen. Gerade im
Hinblick auf die Filmwahl, und in wie weit dort ein Zusammenhang besteht, kann man Diskussionsansätze finden.
Bei mir ist beispielsweise Star Wars ganz vorn gelistet. Dennoch hätte George Lucas keine Chance, in meiner Top5 zu landen. Dagegen ist Fincher auf jeden Fall mit dabei. Von Brian Singer kenne ich nur "The Usual Suspects", der aus meiner Sicht hervorragend ist. Wobei hier die Leistung eines Kevin Spaceys mehr im Vordergrund steht. Auf dieser Basis kann man doch mal die Listen der einzelnen Teilnehmer durchgehen. Mich interessiert beispielsweise wirklich, warum Kronos keinen Hitchcock-Film in seiner Top30 genannt hat, hier aber sagt, er würde ihn in jeder Variante vor den anderen hier genannten Kandidaten sehen.