@: double-p
leider ist bei den match-ups in den bbl-finals mein update nicht eingebaut worden. ich hatte bereits nach dem vierten spiel zu jedem positionsduell einen text geschrieben ... diesen aber in der nacht nach dem fünften spiel (übrigens der nacht des redaktionsschlusses) noch mal aktualisiert. besonders bei jungs wie flomo, strasser, foster und gardner war das dringend nötig. leider aber sind diese aktualisierten texte nicht ins layout gelangt. unser layouter hat es schlichtweg vergessen und weder mir noch dem schlussredakteur fiel es im übernächtigten zustand am freitag morgen unter dem zeitdruck auf. sorry. hier die aktualisierten texte:
(kasten)
Die Matchups
(vorspann)
Wir werfen einen Blick auf die Matchups der Serie. Wer hatte in welchem Duell die Nase vorn?
(text)
Jason Gardner (10,6 PPG, 3,4 APG, 25,5 FG%) vs. E.J. Rowland (17,6 PPG, 2,0 APG, 65,3 FG%)
Wer anhand des Verlaufes dieses Duells daraus schließen wollte, welcher der beiden Point Guards zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt worden war, wurde in die Irre geführt. Auf keiner Position hatte Bonn so einen großen Vorteil wie auf der Eins. Rowland dominierte seinen Gegenüber vorne und hinten so sehr, dass es an seelische Grausamkeit grenzte. Mit sieben Punkten – alle gegen Gardner - in den letzten zweieinhalb Minuten sicherte Bonns Aufbau den Auswärtssieg im dritten Spiel … aber in der letzten Partie sorgte Gardner elf Sekunden vor der Sirene mit Leger, Foul und Freiwurf für den Ausgleich.
Je’Kel Foster (15,4 PPG, 4,8 RPG, 1,8 STPG ) vs. Winsome Frazier (3,8 PPG, 1,0 RPG, 22,2 3P%)
Frazier kam – vielleicht auch wegen seiner Stressreaktion am Schienbein - nie richtig ins Spiel. In keiner der fünf Partien lieferte er mehr als sechs Punkte. Die Bonner Fans warteten vergeblich auf einen Output wie im fünften Spiel gegen Berlin (23 Punkte, 5/7 Dreier). Foster dagegen war zumindest in den ersten drei Spielen die Starthilfe für die Offense der Oldenburger. Seine Dreier aus dem Dribbling fielen sicher. Neben Paulding der beste Eins-gegen-eins-Spieler des Teams. Und im fünften Spiel sorgten sein Freiwurf und sein anschließender Steal (sein fünfter in dem Spiel) für die bereits verloren gedachte Meisterschaft.
Rickey Paulding (19,2 PPG, 4,6 RPG, 53,6 3P% ) vs. Vincent Yarbrough (4,2 PPG, 4,0 RPG, 31,8 FG% )
Natürlich: Vincent Yarbrough hatte seine Momente. Vor allem im dritten Spiel. Da sorgten seine beiden Dreier für die Wende und in der Schlusssekunde blockte er Pauldings schwachen Leger mit der linken Pranke satt gegens Brett. Aber über fünf Spiele gesehen war Paulding als verdienter MVP der überragende Spieler dieser Finals. Im dritten Spiel reichten seine 27 Punkte noch nicht zum Sieg, im vierten aber seine 21. Paulding hatte auf dem Court keine Gegner, sondern nur Opfer. Sei es der Dreier aus dem Dribbling, Punkte aus dem Fastbreak oder ein Drive an der Baseline entlang – immer wenn Oldenburg Punkte brauchte, war der 26-Jährige zur Stelle.
Milan Majstorovic (9,0 PPG, 6,0 RPG, 1,0 BL) vs. Brandon Bowman (13,8 PPG, 7,4 RPG, 1,6 BL)
Majstorovic war ein solider Starter. Wenige schlechte Entscheidungen. Es war klar, was an statistischem Output zu erwarten war. Seinen Höhepunkt hatte er beim zweiten Spiel mit 17 Punkten und neun Rebounds. Bei Bowman dagegen hatten die Ausschläge auf dem Seismographen wesentlich mehr Amplitude. Im ersten Spiel führte er sein Team mit MVP-Leistung (26 Punkte, sieben Rebounds und vier Assists) zum Sieg. In den folgenden drei Partien aber kam er nur noch auf vierzehn, acht und sieben Zähler. Zu oft zu eigensinnig, anstatt nach dem ersten oder zweiten Dribbling den freien Mann zu finden. Bowman ist vielseitiger und besser und einer, der den Unterschied ausmachen kann, aber Majstorovic hatte in den Finals die besseren Quoten.
Ruben Boumtje-Boumtje (9,4 PPG, 8,8 RPG, 1,2 BL) vs. Ken Johnson (4,0 PPG, 2,2 RPG, 32,0 FG% )
Boumtje-Boumtje erlebte die Crunchtime wegen seiner Fouls (4,0 im Schnitt) oft von der Bank aus. Abgesehen davon lieferte er eine solide Finalserie und verarbeitete jeden Dunk auf die einzig wahre Art (lies: per Dunk). Johnson hielt beim ersten Spiel mit seinen Mitteldistanzwürfen (die übrigens immer aussehen, als seien sie viel zu kurz) im letzten Viertel den Sieg für Bonn fest. Seine bloße Präsenz in der Zone ließ die Oldenburger immer wieder zögern bzw. sorgte dafür, dass die Gegner den Wurf höher ansetzten. Offensiv wurde ansonsten vom Blockmonster nicht viel erwartet, für die Punkte von der Fünf sorgte bei den Bonnern John Bowler.
Marko Scekic (8,2 PPG) vs. John Bowler (11,6 PPG) und Patrick Flomo (5,6 PPG)
Von allen Big Men, die in dieser Serie von der Bank kamen, war Bowler der beste … und außerdem der Spieler mit dem besten Lowpostgame. Beim Sieg im dritten Spiel überzeugte er, im vierten Spiel wurde wegen des Foultroubles der Oldenburger gezwungen oft über ihn gespielt. Scekic trumpfte vor allem bei den beiden Auswärtssiegen mit 13 und 14 Punkten (11/16 zusammen) auf. Flomo trat fast nur defensiv in Erscheinung … die Betonung liegt auf fast, denn seine 18 Zähler im fünften Spiel waren natürlich eine Verschwendung von etwas Besonderem.
Daniel Hain (0,0 PPG) und Jonathan Wallace (1,7 PPG) vs. Johannes Strasser (6,4 PPG)
Hain und Wallace kamen nur rein, wenn Gardner Verschnaufen musste oder in Heins Fall: wenn defensiv eine Sonderaufgabe anstand. Strasser war im dritten Spiel der Matchwinner. Mehrmals mit wichtigen Treffern für das Momentum und am Ende mit 15 Punkten bei nur einem Fehlwurf. Ist der 27-Jährige doch noch ein Backup auf der Eins für Dirk Bauermann? Nicht, wenn der katastrophale Fehlpass des Aufbaus am Ende des fünften Spiels näher betrachtet wird!
Miladin Pekovic (3,6 PPG) vs. Artur Kolodziejski (2,8 PPG) und Alex King (2,4 PPG)
Oftmals wenn Pekovic ins Spiel kam, stellte Oldenburg wegen dessen schwacher Defense am Mann auf Zone um. Normalerweise ein Scharfschütze, der auch den finalen Todesstoß im Repertoire hat, aber in den Finals konnte er seinen Stepback-Dreier nur selten einnetzen. Im fünften Spiel allerdings mit 30 lichten Sekunden, als sein Dreier und sein Assists auf Scekic für den Ausgleich sorgten. Bei Bonns Kapitän Kolodziejski lief es offensiv schlecht, er brachte von der Bank aber immer Energie für die Defense. King ging in seinen durchschnittlich sieben Minuten jedem Wurf seiner Mitspieler nach und kam im Debakel im vierten Spiel auf sieben Zähler. Im fünften Spiel beide mit fünf Zählern.