Formel 1 Saison 2012 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


Boedefeld

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Alonso braucht einen Wasserträger (Massa) und dazu noch die Hilfe von Sauber (Maldonado Stichwort: wiegen) und wird trotzdem kein Weltmeister. :D

Vettel fährt für sich alleine, auf Webber kann er sich eh nicht verlassen. Das ist auch so ein zweite Geige Fahrer wie einst Barrichello, Irvine

dieses sich einen runterholen an deutschen fahrern und schlecht machen von allen anderen ist einfach nur noch oberpeinlich. rtl ist ja verständlich, aber hier im forum? ist ja genauso deppert wie mein ganzer umkreis hier. keine ahnung von formel 1 haben und zwei rennen in 10 jahren sehen, aber plötzlich angekrochen kommen mit glückwünschen, die der junge eh nie lesen wird.
und was war bitte schön an vettel gestern so erstaunlich? dass er mit abstand das beste auto der letzten jahre hat? in der karre hätte auch jeder x-beliebige fahrer weltmeister werden können, wenn er sich nicht so dumm wie webber angestellt hätte. vettel hatte nach der kollision zig sekunden rückstand auf den vorletzten, war aber 8 runden später plötzlich wieder 5? da stimmt doch etwas nicht, hm? hinzu kommen noch die unnötigen boxenstopps sowie die längere standzeit bei dem unterwarteten stopp, und trotzdem kommt er nur 10 sekunden (?) hinter seinem teamkollegen ins ziel.
und das vorbeilassen von schumacher war einfach nur lachhaft.
 

karmakaze

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Solange Vettel und Alonso (und meiner Meinung nach auch Hamilton und Räikkönen) in verschiedenen Autos sitzen, wird man immer Argumente für einen Fahrer finden, gleichzeitig kann man genauso so effektiv mit "ja, aaaaber" kontern und Argumente für einen der anderer Fahrer finden. Viel messbares in Bezug auf die wahren Unterschiede zwischen den Autos haben wir nicht zur Verfügung.
Amen, allerdings... Wird hier häufig von genau der anderen Richtung argumentiert - Vettel, MSC, Senna, Prost etc. waren WM und sind deswegen per definitionem zu den besten Fahrern der jeweiligen Jahre gekürt wurden, nicht weil sie es tatsächlich immer auch waren. Die Diskussion entsteht, weil gerade das von vielen nicht so wahrgenommen wird und das ist an sich richtig so.
Vettel hatte hier größere Probleme, speziell mit der Lichtmaschine von Renault.
Hier die Schuld bei Renault oder Magneti Marelli zu suchen (dem Zulieferer), wird der Sache nicht ganz gerecht. RB hätte einfach mal versuchen sollen, die Lichtmaschine innerhalb der vorgegebenen Spezifikationen zu betreiben.
Was Red Bull an Standfestigkeit ein bisschen fehlte, machten sie aber mit Speed wieder wett ... speziell im Qualifying war man Ferrari deutlich überlegen (besonders in der zweiten Saisonhälfte). Ferrari hatte meist eine bessere Rennpace als im Qualifying, aber den Speed von Red Bull hatte man nur selten.
Hier muss man jedoch differenzieren. Vettel fuhr das gesamte Jahr über konstant stark (für meinen Geschmack nicht ganz so stark wie Hamilton oder Alonso, aber das steht nicht zur Debatte). Nur ist der RB durch den vereinfachten Doppel-DRS-Trick, die Diffusorlöcher und den überarbeiteten Frontflügel einfach deutlich stärker im Qualifying gewesen. Damit konnte das Patentrezept der letzten Jahre wieder genutzt werden: Pole holen, Absetzen, Rennen verwalten, Siegen. Dass das nur einem der beiden Fahrer gelingen kann und Vettel genau hier seine Qualitäten ausspielen kann, ist weltmeisterschaftsentscheidend gewesen. Bis zur großen Sommerpause war der RB dazu nicht in der Lage und sah bolidenbedingt im Rennen damit nur gut aus, wenn er freie Fahrt hatte.
Weil wir es nicht belegen können und den Einfluss des Umfelds nicht genau bestimmen können, gibt es hier weder eine richtige oder falsche Antwort ... weder jene der Vettel-Fans noch jene von uns Alonso-Fans mit den "Vettel-Hasskäppchen" :)gaehn:). Dass es auch in einem deutschen Forum vielleicht Leute gibt, die keine Vettel-Fans sind bzw einem anderen Fahrer die Daumen drücken, darf man dann auch gerne akzeptieren, ohne die Wörter Neid, Hass oder sonst was in den Raum zu werfen. Aber gut, auch vor nicht mal zehn Jahren ging es hier schon ähnlich zu ;)
100 Agree. (Übrigens auch zum meisten von Allen.)
 

Werneritzki

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dieses sich einen runterholen an deutschen fahrern und schlecht machen von allen anderen ist einfach nur noch oberpeinlich. rtl ist ja verständlich, aber hier im forum? ist ja genauso deppert wie mein ganzer umkreis hier. keine ahnung von formel 1 haben und zwei rennen in 10 jahren sehen, aber plötzlich angekrochen kommen mit glückwünschen, die der junge eh nie lesen wird.
und was war bitte schön an vettel gestern so erstaunlich? dass er mit abstand das beste auto der letzten jahre hat? in der karre hätte auch jeder x-beliebige fahrer weltmeister werden können, wenn er sich nicht so dumm wie webber angestellt hätte. vettel hatte nach der kollision zig sekunden rückstand auf den vorletzten, war aber 8 runden später plötzlich wieder 5? da stimmt doch etwas nicht, hm? hinzu kommen noch die unnötigen boxenstopps sowie die längere standzeit bei dem unterwarteten stopp, und trotzdem kommt er nur 10 sekunden (?) hinter seinem teamkollegen ins ziel.
und das vorbeilassen von schumacher war einfach nur lachhaft.

Und dieser scheinbare Hass auf Vettel (vielleicht weil deutsch) macht deine "Ausführungen", aus deiner beschränkten Sicht zwar verständlich, aber sind dennoch an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
 

Allen

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Du beschwerst dich über 2 Rempler von Schumacher in knapp 20 Jahren und kommst jetzt ausgerechnet mit Juan Rambo Montoya?
Da kommst du doch vom Regen in die Traufe was Rempeleien usw anbetrifft.
Du willst doch nicht andeuten dass Schumacher ausserordentliche Klasse im Zweikampf hatte?

Aber wenigstens erstmal gleichwertig um zu sehen, wer aus exakt den gleichen Mitteln mehr macht. Dann hätte man sich ja immernoch festlegen können.
Hast du irgendwelche Belege für diese These? Ich frag mich bei den Theorien immer, woher ihr diese Angaben bezüglich "ungleichen Mitteln / Behandlung" habt?

Er ist es ja nicht in dem Sinne "geworden". Er war es doch von Anfang an, ohne einen km im Ferrari gefahren zu sein.
Woher hast du das? Nur weils die deutsche Presse schreibt oder gar RTL die Gegner von deutschen Fahrern mit allerlei erfundenen Märchen diskreditiert, muss das nicht stimmen. Die Ex-Fahrer/"Experten" sind es selber die diese Nr.1 Status / Bevorzugungen ständig in ein falsches Licht rücken, Grund die masslose Überwertung des Fahrerfaktors / ihrer eigenen Leistung damals. Wenn an den Bevorzugungen irgendwas dran wäre, hätte Alonso im Saisonfinale immer schneller als Massa sein müssen. Aber in dem Fall wars ja genau umgekehrt. Wenn die angebliche Nr.2 plötzlich schneller fährt, ist das doch super fürs Team. Man wird die Leistung der Fahrer nie steuern, sondern einfach das bestmögliche für jeden Fahrer rauszuholen versuchen.

Bezogen auf Massa, es ist doch nicht so dass all die Ingenieure ab Zeitpunkt x so viel schlechter mit ihm zusammengearbeitet haben. Viel wahrscheinlicher ist es dass er die Leistung (über die Gründe kann man ewig diskutieren) nicht mehr gebracht hat.
 

Cybeth1

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Laber hin oder her.

Red Bull hat solche Tricksereien wie Ferrari nicht nötig.

Erst Getriebewechsel und danach Maldonado nicht zum Wiegen schicken. LOL

Ich hatte schon die Befürchtung, dass man auf Befehl Ferraris Maldonado, Kobayashi zum Kamikaze einsetzt und Vettel von der Strecke pustet. Das würde ich Ferrari ohne weiteres zutrauen.

Stattdessen hat sich dieses Milchgesicht Senna unbeliebt gemacht.

Vor dem Rennen wurden die Fahrer mit Sicherheit darauf hingewiesen, nicht in den WM Kampf einzugreifen. Anscheinend ist das nicht bei jedem angekommen. Naja, wenn das Ayrton gesehen hätte, der hatte dem Bub erst mal ordentlich eine hinter die Löffel gehauen.

Auch braucht Vettel keinen Wasserträger, der zur Kaffeefahrt auf die Piste geht und solchen Mist. Teamorder hin oder her und deshalb ist genau der Richtige Weltmeister geworden.

Wenn ich eins nicht leiden kann; dann sind es solche Tricks wie Ferrari und dann rumheulen.
 

Roberts

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Solange Vettel und Alonso (und meiner Meinung nach auch Hamilton und Räikkönen) in verschiedenen Autos sitzen, wird man immer Argumente für einen Fahrer finden, gleichzeitig kann man genauso so effektiv mit "ja, aaaaber" kontern und Argumente für einen der anderer Fahrer finden. Viel messbares in Bezug auf die wahren Unterschiede zwischen den Autos haben wir nicht zur Verfügung.

Vor allen Dingen ist es bei Vergleichen immer sinnvoll, die Kriterien zu nennen, nach denen man einen Vergleich durchführt - insbesondere sollen die Wertungen in den einzelnen Kritereien erläutert werden. Welche Kriterien sind es letztlich, die zu einer Gesamtbewertung eines Fahrers führen?

Qualifying ist sicherlich ein Kriterium, das heißt für mittlerweile dreimal eine Runde alles zusammen zu bekommen, um möglichst weit vorne in der Startaufstellung zu stehen. Hier kriegt Sebastian Vettel zweifelsfrei Topnoten. Die hat sich m.E. Michael Schumacher in seiner Prime auch verdient.

Ein weiteres Kriterium unter einigen Anderen ist das Zweikampfverhalten, d.h. die Fähigkeit, erfolgreich Überholmanöver gegen gleichwertige Gegner (Fahrzeuge/Fahrer), aber auch das Überholen deutlich schwächerer Gegner (Fahrzeuge/Fahrer) und die Verteidigung der eigenen Position gegenüber Verfolgern. Hier sehe ich bei Vettel höchst durchschnittliche Fähigkeiten und eine der wesentlichen Schwächen von Michael Schumacher. Die Genialität von Hamilton und Alonso geht beiden da (Schumacher: völlig) ab. Für eine Bewertung kann man sich natürlich nicht nur einzelne Rennen rausgreifen.

Über die Saison gesehen sehe gerade bei diesem Kriterium die entscheidenen qualitativen Unterschiede zwischen Hamilton, Alonso & Vettel, sodass ich die beiden erstgenannten Fahrer weiterhin klar vor Vettel sehe - Titel hin oder her.
 

Allen

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Also, dann halt dich doch an deine Forderung und diskutiere anständig mit. Dein RTL-Niveau musst du ja hier nicht zum Besten geben.

Ich hatte schon die Befürchtung, dass man auf Befehl Ferraris Maldonado, Kobayashi zum Kamikaze einsetzt und Vettel von der Strecke pustet. Das würde ich Ferrari ohne weiteres zutrauen.
Wie du siehst, macht das Ferrari nicht. Deine Befürchtungen ... ich würde sie eher Hirngespinste nennen, waren völlig unbegründet.
Teamorder ist erlaubt, ich versteh deine Aufregung nicht. Solang es intern geschieht, ist das alles Rechtens. Dass man mit der Schizophrenie von früher gebrochen hat, ist gut so. Es geht doch nicht primär um einen Fahrer, es ist das ganze Team mit über 500 Mitarbeitern, deren Sponsoren u.s.w.. Da kann man doch nicht wegen dem 2.ten Fahrer der hoffnungslos in der WM zurückliegt, die Chancen auf den WM-Titel freiwillig limitieren.

Stattdessen hat sich dieses Milchgesicht Senna unbeliebt gemacht.
Weil er die Unverschämtheit hatte und auch gleichzeitig mit Vettel durch die Kurve fahren wollte?

Vor dem Rennen wurden die Fahrer mit Sicherheit darauf hingewiesen, nicht in den WM Kampf einzugreifen. Anscheinend ist das nicht bei jedem angekommen.
Offensichtlich nicht, Schumacher hat in einem fremden Team den Vettel einfach durchgewunken und den WM-Kampf so beeinflusst. Wenn man deinen Massstab nimmt, müsste man da eine Untersuchung einleiten.

Wenn ich eins nicht leiden kann; dann sind es solche Tricks wie Ferrari und dann rumheulen.
Du bist sicher der Erste der die Teamorder bereits im 5.ten Rennen(?) der Saison auf dem A1-Ring (Schumacher / Barrichello) gut geheissen hat. Damals war sie nicht erlaubt, zu dem Zeitpunkt in der Saison, war es nicht ansatzweise mathematisch zu begründen. Für mich bist du so einer wo man aus der ersten Zeile rausliest, dass deine ganze Argumentation nur vom Chauvinismus geprägt ist.
 

Corex

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Du willst doch nicht andeuten dass Schumacher ausserordentliche Klasse im Zweikampf hatte?

Sicher hat er nicht "ausserordentliche Klasse" im Zweikampf gehabt aber so ein völlig unfähiger Dilletant, wie du ihn hinzustellen versuchst, war ja nun auch wieder nicht. Gibt eben nicht nur schwarz und weiss, sondern auch Grautöne.
Zudem find ich es fast schon irgendwie ironisch, dass du ihm einerseits Rempelein vorwirfst und im gleichen Atemzug ausgerechnet Montoya quasi als Gegenbeispiel anführst. Ich mein, komm schon; Montoya war doch auf der Strecke einer der undiszipliniertesten und rücksichtslosesten Rüpel in der jüngeren F1 Geschichte. Hab jetzt keine Lust da nochmal genau zu recherchieren aber vom Gefühl her würde ich denken, dass er in seinen etwa 4 oder 5 Jahren F1 mehr Autos von der Strecke geräumt hat als Schumacher in 17 Jahren.


Man wird die Leistung der Fahrer nie steuern, sondern einfach das bestmögliche für jeden Fahrer rauszuholen versuchen.

Frage: sieht du es als das bestmögliche für einen Fahrer an, wenn er zugunsten seines Teamkollegen 5 Plätze in der Startaufstellung abgeben muss oder wenn er sein eigenes Rennen nicht fahren kann, sondern nur darauf gebrieft worden ist, seinem Teamkollegen als Bremsklotz für die anderen zu helfen obwohl er selbst auch siegfähig wäre?

Es ist doch eben nicht so, dass das Team versucht, das bestmögliche für beide Fahrer rauszuholen. Vielmehr ist es doch so, dass man sich im Laufe der Saison auf einen Fahrer konzentriert, dem dann im Titelkampf sein Kollege helfen muss. Und das macht ja auch, wenn man den Fahrertitel im Visier hat, durchaus Sinn. Erinner dich mal an 2007. Da waren Hamilton und Alonso offenbar tatsächlich gleichberechtigt. Das war meiner Ansicht nach schon ziemlich, sagen wir mal, sympathisch von McLaren. Andererseits hat das aber eben auch den Titel gekostet. Hätte man sich nach einigen Rennen auf einen der beiden konzentriert, wäre am Ende Räikönnen sicher nicht der lachende dritte gewesen.
Und gerade bei Ferrari hat man doch mit dieser Nr1/Nr2 Methode vor allem durch die Schumacherjahre gute Erfahrung gemacht. Wer also 1 und 1 zusammen zählen kann, dem kann schon durchaus klar sein, wie es gleaufen sein könnte.
Alonso nahm ja 2008 und 2009 praktisch nicht am Titelkampf teil. Das letzte mal, als er Titelchancen hatte (2007), fiel sein 3. Titel der Teampolitik zum Opfer, über die gesamte Saison beide Fahrer gleichberechtigt zu behandeln.
Ferrari wird ihn da schon gelockt haben mit Sachen wie:"So etwas wie bei McLaren wirds bei uns nicht geben. Bei uns bist du die Nr.1 und wirst von Massa unterstützt." Da Massa sich mit der Rolle eben offenbar auch ohne zu murren zufrieden gibt und scheinbar froh war, dass er überhaupt weiter für Ferrari fahren durfte, konnte man das wohl auch so machen. Massa scheint wohl fürs Team ein recht bequemer Fahrer zu sein.
 

karmakaze

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Qualifying ist sicherlich ein Kriterium, das heißt für mittlerweile dreimal eine Runde alles zusammen zu bekommen, um möglichst weit vorne in der Startaufstellung zu stehen. Hier kriegt Sebastian Vettel zweifelsfrei Topnoten. Die hat sich m.E. Michael Schumacher in seiner Prime auch verdient.
Sicherlich, allerdings zählt hier auch der Bolide extrem rein. Der RB ist einfach in freier Fahrt so schnell, dass Poles schlicht wahrscheinlich werden, wenn man der bessere Qualifyer der beiden RB-Fahrer ist. Und das ist Vettel zweifelsohne. Würde er gegen z.B. Hamilton antreten, sieht das schon wieder anders aus. Der macht trotz eines McL (immerhin noch der zweitbeste Bolide des Feldes) einen exzellenten Job.
Ein weiteres Kriterium unter einigen Anderen ist das Zweikampfverhalten, d.h. die Fähigkeit, erfolgreich Überholmanöver gegen gleichwertige Gegner (Fahrzeuge/Fahrer), aber auch das Überholen deutlich schwächerer Gegner (Fahrzeuge/Fahrer) und die Verteidigung der eigenen Position gegenüber Verfolgern. Hier sehe ich bei Vettel höchst durchschnittliche Fähigkeiten und eine der wesentlichen Schwächen von Michael Schumacher. Die Genialität von Hamilton und Alonso geht beiden da (Schumacher: völlig) ab. Für eine Bewertung kann man sich natürlich nicht nur einzelne Rennen rausgreifen.
Kommt darauf an, welches Unterkriterium du damit aufgreifen willst. Vettel hat sich (wieder auch dank des RB) gegen deutlich langsamere Boliden in dieser Saison ganz gut angestellt. Hier ist das Wissen um die eigenen Stärken (Traktion) und die Schwächen der Konkurrenz viel entscheidender als das eigentliche Zweikampftalent (vgl. z.B. Spa oder Abu Dhabi). Wenn es auf einen beinharten Zweikampf mit einem gleichwertigen Konkurrenten angeht, schätze ich Vettel deutlich schwächer ein als Alonso oder Hamilton (z.B. Monza, Silverstone letztes Jahr).
 

Allen

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Hab jetzt keine Lust da nochmal genau zu recherchieren aber vom Gefühl her würde ich denken, dass er in seinen etwa 4 oder 5 Jahren F1 mehr Autos von der Strecke geräumt hat als Schumacher in 17 Jahren.
Wenn man wie RTL zählt, ist Montoya ein Mörder und Schumacher Mutter Teresa. :laugh2:

Frage: sieht du es als das bestmögliche für einen Fahrer an, wenn er zugunsten seines Teamkollegen 5 Plätze in der Startaufstellung abgeben muss ...
Das Teaminteresse steht über den Fahrern. Die kindische Sichtweise die von den TV-"Experten" (alles Ex-Fahrer) verbreitet wird, ist nun mal die subjektive Sicht von Fahrern. Entspricht aber nicht annähernd den Realitäten. Keine Frage dass da der zweite Fahrer zurückstecken muss, weil die WM wichtiger als ein einzelner Sieg ist.

Es ist doch eben nicht so, dass das Team versucht, das bestmögliche für beide Fahrer rauszuholen.
Du hast die Prioritätenliste eines (Ex)Fahrers, die entspricht aber nicht dem Unternehmen / Team / Realität.

Ich könnte dir tausende Beispiele nennen wo man einen heren Grundsatz fürs Team/Land/übergeordnetes Interesse opfern muss. Z.B. ein Krieg, entfernen von den Nazi-Deutschland aus Europa, du solltest nicht nicht töten ... trotzdem wars damals nötig. Du brichst eine Regel aufgrund eines übergordnetem, wichtigerem Ziel.

Vielmehr ist es doch so, dass man sich im Laufe der Saison auf einen Fahrer konzentriert, dem dann im Titelkampf sein Kollege helfen muss.
Das ergibt sich erst aus dem Verlauf der Saison, Punkte, Platzierung ... schlicht den Resultaten. Hätte man 2011 auf Hamilton setzen müssen, wenn Button mehr Punkte hat, das wäre doch völlig schwachsinnig.

Erinner dich mal an 2007. Da waren Hamilton und Alonso offenbar tatsächlich gleichberechtigt. Das war meiner Ansicht nach schon ziemlich, sagen wir mal, sympathisch von McLaren. Andererseits hat das aber eben auch den Titel gekostet.
Ferrari hat es auch den Titel gekostet, als man mit der "Flasche" Irvine um den Titel fahren musste (Schumacher verunfallt war). Du kannst x-Situationen aufführen wo das eine oder andere System Vorteile hat. Nicht abstreiten kann man, dass man mit den besten beiden Fahrern absolut am meisten Punkte macht. Der Konstrukteurstitel ist auch wichtig, bei der Konkurrenz kann man sich keinen Ausfall leisten / meine Meinung. Es gibt so viel Glück und Pech (Unvorhersehbares) in einer Saison, es ist einfach fahrlässig, dass man beim heutigen Fahrereinfluss, nicht zwei heisse Eisen im Feuer hat.

Hätte man sich nach einigen Rennen auf einen der beiden konzentriert, wäre am Ende Räikönnen sicher nicht der lachende dritte gewesen.
Das weisst du doch gar nicht, mit einem Massa hätte McL vielleicht nur 50 Punkte in der Saison gesammelt. Das Auto von McL sah vielleicht viel zu gut aus (sogar mehr als wahrscheinlich) und war vielleicht nicht mal besser als der Ferrari.
Konkurrenz ist extrem wichtig, Alonso und Hamilton haben sich sicher zu Höchstleistungen gepusht. Ist das nicht der Fall, nimmt man einfach an, dass der Bessere das Maximum erreicht. Aber ohne den Druck eines starken zweiten Fahrers, holst du nie das Maximum aus dem Fahrzeug.
Die Taktik von Ferrari so lang an einem schwächelnden Fahrer festzuhalten, find ich höchst fragwürdig. Damit verschenkt man nicht nur Speed im schlechter besetzten Fahrzeug.

Und gerade bei Ferrari hat man doch mit dieser Nr1/Nr2 Methode vor allem durch die Schumacherjahre gute Erfahrung gemacht.
Quatsch, die Titel hätte man mit zwei Topfahrern auch geholt und vielleicht noch einen mehr.
 

Patrick

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Vor allen Dingen ist es bei Vergleichen immer sinnvoll, die Kriterien zu nennen, nach denen man einen Vergleich durchführt - insbesondere sollen die Wertungen in den einzelnen Kritereien erläutert werden. Welche Kriterien sind es letztlich, die zu einer Gesamtbewertung eines Fahrers führen?

Qualifying ist sicherlich ein Kriterium, das heißt für mittlerweile dreimal eine Runde alles zusammen zu bekommen, um möglichst weit vorne in der Startaufstellung zu stehen. Hier kriegt Sebastian Vettel zweifelsfrei Topnoten. Die hat sich m.E. Michael Schumacher in seiner Prime auch verdient.

Ein weiteres Kriterium unter einigen Anderen ist das Zweikampfverhalten, d.h. die Fähigkeit, erfolgreich Überholmanöver gegen gleichwertige Gegner (Fahrzeuge/Fahrer), aber auch das Überholen deutlich schwächerer Gegner (Fahrzeuge/Fahrer) und die Verteidigung der eigenen Position gegenüber Verfolgern. Hier sehe ich bei Vettel höchst durchschnittliche Fähigkeiten und eine der wesentlichen Schwächen von Michael Schumacher. Die Genialität von Hamilton und Alonso geht beiden da (Schumacher: völlig) ab. Für eine Bewertung kann man sich natürlich nicht nur einzelne Rennen rausgreifen.

Über die Saison gesehen sehe gerade bei diesem Kriterium die entscheidenen qualitativen Unterschiede zwischen Hamilton, Alonso & Vettel, sodass ich die beiden erstgenannten Fahrer weiterhin klar vor Vettel sehe - Titel hin oder her.

Nur mal so: Vettel hat in dieser Saison den Rekord für die meisten dauerhaften Überholmanöver innerhalb einer Saison von Schumi und Lauda eingestellt. Aber das Vettel und Schumi da all-time Spitzenreiter sind liegt natürlich wieder nur am Auto, am Vorbeiwinken der Gegnerschaft, nur Flaschen überholt, etc. etc. ;)

Hier drehen sich nunmal viele die Sache zu Gunsten von Alonso und Hamilton hin und erheben dann den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Da kann ich schon verstehen, dass mancher Vettel-Fan am Ende nur noch genervt ist, wenn der gerade zum dritten Mal in Folge Weltmeister geworden ist und sich dafür entschuldigen soll, dass sein Auto angeblich dem McLaren und Ferrari so stark überlegen ist. Mehr als Weltmeister werden geht nunmal nicht.

Und da hat Alonso dieses Jahr in der entscheidenden Phase garantiert nicht das Maximum aus SEINEM Auto raugeholt, wenn er zweimal von Massa beherrscht wird. Massa hätte gestern wahrscheinlich gewinnen können und damit den WM-Titel gewonnen, wenn man von identischem Fahrverhalten bei Vettel ausgeht. Also war Alonso objektiv einfach nicht gut genug.

Aber Ich verstehe euch. Nach sieben Mal Schumi (den Ich auch nicht abkann) jetzt das gleiche nochmal mit Schwiegersöhnchen Vettel zu erleben statt die coolen Säue Alonso und Kimi gewinnen zu sehen, würde mir wohl auch den Spaß an F1 verderben. :D
 

Roberts

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Nur mal so: Vettel hat in dieser Saison den Rekord für die meisten dauerhaften Überholmanöver innerhalb einer Saison von Schumi und Lauda eingestellt. Aber das Vettel und Schumi da all-time Spitzenreiter sind liegt natürlich wieder nur am Auto, am Vorbeiwinken der Gegnerschaft, nur Flaschen überholt, etc. etc. ;)

Abseits der zweckdienlichen Polemik: Dir ist schon klar, dass eine solche Zahl zunächst gar nichts aussagt, egal bei welchem Rennfahrer man sie zu Rate zieht? Wenn eine Zahl irgendeine Aussagekraft haben kann, dann nur in Kombination mit dem Fragekomplex "Überholen->Wer-Wann-Wo-Wie".
 

emkaes

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Abseits der zweckdienlichen Polemik: Dir ist schon klar, dass eine solche Zahl zunächst gar nichts aussagt, egal bei welchem Rennfahrer man sie zu Rate zieht? Wenn eine Zahl irgendeine Aussagekraft haben kann, dann nur in Kombination mit dem Fragekomplex "Überholen->Wer-Wann-Wo-Wie".

Dies wäre nur dann ein berechtigter Einwand, wenn Du selbst Deine vorherige Behauptung wenigstens mit Beispielen unterlegt hättest und sie somit über die bloße Meinung hinaus untermauert hättest. Patrick hat immerhin noch einen überprüfbaren Punkt geliefert, den man natürlich kritisch hinterfragen kann. Das war bei Deiner bloßen Behauptung aber gar nicht möglich.
 

Patrick

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Abseits der zweckdienlichen Polemik: Dir ist schon klar, dass eine solche Zahl zunächst gar nichts aussagt, egal bei welchem Rennfahrer man sie zu Rate zieht? Wenn eine Zahl irgendeine Aussagekraft haben kann, dann nur in Kombination mit dem Fragekomplex "Überholen->Wer-Wann-Wo-Wie".

Sicher nur genauso hat es genausowenig Aussagekraft in die andere Richtung. Es ist völlig subjektiv von dir zu behaupten Alonso und Hamilton wären die besseren Fahrer bei Überholmanövern. Button hat bspw. mehr Punkte geholt als Hamilton in den letzten drei Jahren. Vielleicht ist Vettel (genau wie Button) einfach nur schlau genug bei einem 50/50 Manöver zurückzustecken und lieber zweimal 18 Punkte zu holen statt einmal 25 und einmal durch Crash 0, wohingegen Hamilton eher das Risiko sucht. Sonntag hat Vettel bspw. die "Ferrari"-Piloten Kobayashi und Massa nicht überholt, weil er wusste es besteht keinerlei Gefahr für den WM-Titel solange Hamilton, Button und Hülkenberg als Puffer schneller fahren als Alonso und er kann sein demoliertes Auto schonen. Nach dem Unfall zwischen Hülkenberg und Hamilton hat er sofort einen Gang höhergeschaltet und sich Schumi locker geholt. Wäre jetzt Button noch ausgefallen und damit Alonso Sieger hätte man Webber per Stallorder zurückbeordert und Vettel wäre Vierter und Weltmeister gewesen.
 

Corex

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Wenn man wie RTL zählt, ist Montoya ein Mörder und Schumacher Mutter Teresa. :laugh2:

Da muss man nicht wie RTL zählen. Es reicht schon, die Anti-Schumacher Brille abzunehmen.




Ich könnte dir tausende Beispiele nennen wo man einen heren Grundsatz fürs Team/Land/übergeordnetes Interesse opfern muss. Z.B. ein Krieg, entfernen von den Nazi-Deutschland aus Europa, du solltest nicht nicht töten ... trotzdem wars damals nötig. Du brichst eine Regel aufgrund eines übergordnetem, wichtigerem Ziel.

Ein Krieg, ja? Etwas weit hergeholt, oder?


Das ergibt sich erst aus dem Verlauf der Saison, Punkte, Platzierung ...

Eben nicht immer. Bei bestimmten Konstellationen ist doch schon klar, wer die NR.1 ist, bevor auch nur ein km im gleichen Auto gefahren wurde.


Ferrari hat es auch den Titel gekostet, als man mit der "Flasche" Irvine um den Titel fahren musste (Schumacher verunfallt war). Du kannst x-Situationen aufführen wo das eine oder andere System Vorteile hat. Nicht abstreiten kann man, dass man mit den besten beiden Fahrern absolut am meisten Punkte macht. Der Konstrukteurstitel ist auch wichtig...

Klar ist der wichtig und dem Team kann es egal sein, wie sich die Gewichtung der eingefahrenen Punkte unter den Fahrer aufteilt. Fahrer A und Fahrer B haben jeweils 100 Punkte. Das ist fürs Team natürlich das gleiche, als hätte Fahrer A 120 und Fahrer B 80 Punkte. Bei beiden Alternativen kommt man auf 200 Konstrukteurspunkte. Wenn man allerdings auch den Fahrertitel im Auge hat, wäre es bei der zweiten Möglichkeit der Punkteaufteilung blöd, wenn dann plötzlich ein Fahrer C eines anderen Teams 110 Punkte hat. Dann ist der Fahrertitel weg, was bei der ersten Möglichkeit nicht passiert wäre.
Und so unwichtig ist auch der Fahrertitel nicht. Ist ja auch ne Prestige-Geschichte.



Das weisst du doch gar nicht, mit einem Massa hätte McL vielleicht nur 50 Punkte in der Saison gesammelt.

Keine Ahnung, wie du jetzt auf Massa kommst. In dem Fall gings um die Konstellation von 2007, als Alonso und Hamilton jeweils 109 Punkte auf dem Konto hatten während Räikönnen mit 110 Punkten WM wurde. Alonso oder Hamilton hätten also 2 weitere Pünktchen für die WM gereicht und du willst mir doch nicht erzählen, dass, wenn sich McL irgendwann für einen der beiden als Nr.1 entschieden hätte, einer von beiden unterm Strich nicht mindestens diese 2 Punkte mehr zugeschustert worden wären.



Quatsch, die Titel hätte man mit zwei Topfahrern auch geholt und vielleicht noch einen mehr.

Um es mal mit deinen eigenen Worten zu formulieren:
Das weisst du doch gar nicht,

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Tim B.

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Hier drehen sich nunmal viele die Sache zu Gunsten von Alonso und Hamilton hin und erheben dann den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Seh ich genauso. Auch der ruppige Ton fällt auf. Und das alles bei Formel 1, dem für den Zuschauer wahrscheinlich undurchsichtigsten Sport.
 

Corex

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Nur mal so: Vettel hat in dieser Saison den Rekord für die meisten dauerhaften Überholmanöver innerhalb einer Saison von Schumi und Lauda eingestellt. Aber das Vettel und Schumi da all-time Spitzenreiter sind liegt natürlich wieder nur am Auto, am Vorbeiwinken der Gegnerschaft, nur Flaschen überholt, etc. etc. ;)

Hier drehen sich nunmal viele die Sache zu Gunsten von Alonso und Hamilton hin und erheben dann den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Da kann ich schon verstehen, dass mancher Vettel-Fan am Ende nur noch genervt ist, wenn der gerade zum dritten Mal in Folge Weltmeister geworden ist und sich dafür entschuldigen soll, dass sein Auto angeblich dem McLaren und Ferrari so stark überlegen ist. Mehr als Weltmeister werden geht nunmal nicht.

Und da hat Alonso dieses Jahr in der entscheidenden Phase garantiert nicht das Maximum aus SEINEM Auto raugeholt, wenn er zweimal von Massa beherrscht wird. Massa hätte gestern wahrscheinlich gewinnen können und damit den WM-Titel gewonnen, wenn man von identischem Fahrverhalten bei Vettel ausgeht. Also war Alonso objektiv einfach nicht gut genug.

Aber Ich verstehe euch. Nach sieben Mal Schumi (den Ich auch nicht abkann) jetzt das gleiche nochmal mit Schwiegersöhnchen Vettel zu erleben statt die coolen Säue Alonso und Kimi gewinnen zu sehen, würde mir wohl auch den Spaß an F1 verderben. :D

:thumb:

Genauso ist es. Und wenn man sich erdreistet festzustellen, dass Vettel oder gar Schumacher an ihren eigenen Erfolgen vielleicht selbst nicht ganz unbeteiligt sind/waren und ihnen eine gewisse fahrerische Klasse attestiert, wird einem prompt die Fähigkeit der eigenen Meinungsbildung abgesprochen und sinngemäß vorgeworfen, das ganze ja nicht differenziert genug zu sehen, weil man sich ja nur von der bösen, bösen RTL-Propanganda blenden lässt.
Ohne Namen zu nennen, kann man hier den Eindruck gewinnen, der eine oder andere hätte hier mittlerweile eine regelrechte RTL/Schumacher/Vettel-phobie und hätte deshalb jede Nacht Alpträume.
Und deren Motto lautet: Was immer die sagen, ich behaupte erstmal prinzipiell das Gegenteil.
 

desl

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Ein schönes spannendes Rennen, das vieles geboten hat.
Ein würdiger Abschluss einer unterhaltsamen Saison.

Da schreib ich doch glatt, wenn auch verspätet, noch eine Einzelkritik:


1. Button

Hat sich in der Anfangsphase des Rennens einen tollen Zweikampf mit Hamilton geliefert. Da wechselte mehrmals die Führung, was in all dem Tohuwabohu rund um den WM-Titel-Kampf fast untergegangen wäre.
Das erinnerte schon ein bischen an das Duell der beiden bei dem einen Türkei-GP (wenn ich mich recht erinnere). Ich werde die teaminternen Zweikämpfe von Button und Hamilton irgendwie vermissen. Zwei Fahrer, welche im gleichen Auto sitzen, sich gegenseitig Platz lassen und teilweise über mehrere Kurven duellieren. Von den stärkeren Teams lassen nur wenige ihre Fahrer so gegeneinander kämpfen ... Lotus und Williams z.B.
Bei RedBull und Mercedes wird da eher der Samthandschuh ausgepackt, bei Ferrari sowieso.

Zeitweise war Button richtig schnell unterwegs. Auf feuchterer Strecke, nach der SafetyCar-Phase zog ihm Hamilton jedoch davon.
Gewiss profitierte er von dem Unfall zwischen Hülkenberg und Hamilton ... genauso wie die SC-Phase für ihn nachteilig war (Hamilton war weit entfernt).
Letztlich einer der drei schnellsten Fahrer im Feld ... aber mit weniger Fehlern und weniger Pech als Hülkenberg & Hamilton.

Nächste Saison nimmt Button als Nummer 1 des Rennstalls in Angriff. Es treffen Routinier und Youngstar aufeinander. Dass Button nach seinem Wechsel von Brawn zu McLaren mit Hamilton mithalten würde, war nicht unbedingt zu erwarten. In zwei Jahren war er zumeist langsamer, letzte Saison war er der bessere Fahrer im Team. Diese Saison war für Button recht durchwachsen. Mal hatte er starke Wochenenden, mal kämpfte er um den Einzug in das Q3, während Hamilton um die Pole fuhr.
Mit der richtigen Portion Konstanz könnte er nächstes Jahr um den Titel kämpfen.


2. Alonso

Das Rennen lief zunächst gut für Alonso. Beide RedBull starteten schwach und der Gegner im Titelkampf fiel an das Ende des Feldes zurück. Mit einem gekonnten Wasserträger-Manöver wurde er an Massa und Webber vorbei manövriert. In dem Moment war Alonso 3ter und virtuell Weltmeister.
Doch auch Alonso zeigte da leichte Nerven, als er sich beim Senna-S verbremste und Hülkenberg vorbei zog. Fortan war er 4ter ... ein Platz der selbst bei einem Ausfall Vettels nicht für den WM-Titel gereicht hätte.

Während Alonso nach seinem Ausrutscher vorsichtiger fuhr, griffen Hülkenberg und die McLaren-Piloten an und fuhren ihm davon ... der WM-Titel rückte so in die Ferne.

Ich glaube selbst trotz seines Drehers lag Hülkenberg noch vor Alonso, erst die Durchfahrtsstrafe lies den Force-India-Piloten hinter Alonso zurück fallen ... ganz sicher bin ich mir jedoch nicht.

Letztlich war es wieder ein Rennen bei dem Alonso aus einem schlechten Startplatz viel rausgeholt hat ... dank eines guten Starts und dank der Hilfe von Massa.
Aber es hat nicht sollen sein.
Vettel hatte doch ein bischen mehr Glück als Alonso in Suzuka.

Wie auch immer. Er ist eine bärenstarke Saison gefahren und wird nächstes Jahr ganz gewiss wieder zu den Titelkandidaten gezählt werden ... auch wenn der Wagen - wie dieses Jahr - nicht zu den schnellsten zählen sollte. Wenn man bedenkt, dass Ferrari momentan über veraltete Windkanal-Technik klagt, dann bleibt auch Unsicherheit, dass Alonso nächstes Jahr einen starken Boliden haben könnte.

Zum dritten Mal einen Titelkampf knapp und im letzten Rennen zu verlieren (2007, 2010, 2012) ist gewiss auch bitter. Alonso könnte der jüngste Fünffach-Weltmeister sein.


3. Massa

Massa war auf dem Podium sichtlich gerührt. Sein Heimrennen bedeutet ihm immer viel ... und diesmal war er ein starkes gefahren. So stellte er sich früh in den Dienst seines Teamkollegen, half diesem an Webber vorbei zu kommen und hielt anschließend Webber auf, so dass Alonso kein großes Risiko gehen musste.

Danach lief es eigentlich nicht so rund. Viel zu lange hatte man ihn auf den Slicks draußen gelassen und so verlor Massa massiv Zeit.
Nach der SafetyCar-Phase arbeitete er sich wieder in die Punkteränge und kassierte Raikkönen, Ricciardo, DiResta, Vettel und Kobayashi.

Lange Zeit hat Massa nicht mal zu den Top10 der Fahrerwertung gehört, am Ende hat er doch einen erheblichen Teil dazu beigetragen, dass Ferrari zweiter in der Konstrukteurs-Wertung wurde.

Für ihn wird wichtig sein die nächste Saison so zu beginnen, wie er die letzten Rennen in dieser Saison beendet hat ... nämlich häufig auf Augenhöhe mit Alonso.
Wenn er das schafft, dann darf er vielleicht auch mal vor Alonso über die Ziellinie fahren.


4. Webber

Webber hatte ein turbolentes Rennen. Teamkollege Vettel war meist weit entfernt, so dass es für ihn darum ging sein eigenes Rennen gegen die Ferrari zu fahren.
Sein erster Boxenstop kam zu früh, so dass Kobayashi durchschlpfte. Danach durfte er Vettel vorlassen.
Der Dreher nach der Kollision mit Kobayashi warf ihn ein gutes Stück zurück. Zwischenzeitlich fuhr Webber außerhalb der Punkte. Er arbeitete sich dann zügig wieder nach vorne und gewann nochmal zwei Plätze, als die Boxenstops von Vettel und Kobayashi daneben gingen.

Am Ende war Webber die Trumpfkarte für den sechsplatzierten Vettel. Wäre Button noch ausgefallen, dann hätte Webber sich wohl noch hinter Vettel zurück fallen lassen, um diesen zum 4ten (und zum Weltmeister) zu machen.

Im Vergleich zu Massa wird er andere Hoffnungen haben. Er war ordentlich und konstant in die Saison gestartet. Aber je mehr RedBull am Heck nachbesserte und je mehr sich Vettel daran gewöhnte weniger Abtrieb zu haben als im Vorjahr, umso mehr büßte Webber gegenüber seinem Teamkollegen ein.
Seine zweite Saisonhälfte war wirklich weit abseits von Glanz und Glorie.

Nun hat er wieder einmal eine Vertragsverlängerung für ein Jahr bei RedBull. Wenn die FIA jedoch die Auspuffregeln nicht ändert, wird Webber - denke ich - auch nächstes Jahr einer Saison wie 2010 nachtrauern.


5. Hülkenberg

Es hätte das Rennen seines Lebens sein können. Ein Sieg der selbst den von Vettel in Monza in den Schatten stellt. Ein Sieg, der unwahrscheinlicher gewirkt hätte als Damon Hills Beinahe-Erfolg im Arrows in Ungarn.
Hülkenberg scheint die Strecke in Brasilien zu lieben. Zwei Jahre zuvor begeisterte er mit einer Pole bei schwierigen Bedingungen.
Aber es sollte dann doch nicht sein.
Die SafetyCar-Phase kostete ihm den riesigen Vorsprung auf Hamilton.
Ein Ausrutscher im Kurvengeschlängel (beachtlich abgefangen!) kostete ihm die Führung.
Ein weiterer Ausrutscher kostete ihm ein gelungenes Überholmanöver ... wobei ihm da noch entgegen kam, dass Hamilton da hinter seinem ehemaligen Teamkollege (Kovalainen) fest hing.

Naja ... sowas kann bei leicht feuchter Strecke passieren. Entsprechend war die Durchfahrtsstrafe angesichts der äußeren Bedingungen vielleicht auch etwas hart. Kann man machen ... muss man aber nicht.

Nächste Saison geht es zum Sauber-Team ... das oftmals ein Karrieresprungbrett zu den Top-Teams ist (Raikkönen, Massa, Perez). Ähnliche Hoffnungen wird Hülkenberg auch haben. Und er wird auch hoffen, dass der nächstjährige Sauber wie in dieser Saison Potential für Podestplätze haben wird.
Wer seinen (begehrten) Platz bei Force India einnehmen wird, ist noch unklar. Da Force India (auch dank Hülkenberg) eine solide zweite Saisonhälfte hatte, ist jener Platz sehr gefragt.

Übrigens, Hülkenberg hat das Ziel erreicht, das er sich vor dem Rennen vorgenommen hat. Er hat Kobayashi in der Fahrer-Wertung abgefangen.
Das wäre nicht gelungen, wenn Kobayashi sich nicht noch 2 Mal gedreht hätte.


6. Vettel

Anfangs lief es ja mal garnicht gut für Vettel.
Der schlechte Start, nachdem Vettel so vorsichtig in das Senna-S einbiegt, dass Hülkenberg vorbeirauscht.
Vorsichtig war Vettel auch beim Anbremsen auf Kurve 4. So vorsichtig, dass Raikkönen beinahe in ihn hinein gekracht wäre.
Vorsichtig war er nicht, als er dann von ganz außen nach ganz innen zog. Das kann man oftmals machen, aber bei den Bedingungen, wenn man früher anbremst und im Pulk? Das ist riskant und kann schief gehen ... und das ist es dann auch.
Innen überholte Senna gerade Paul di Resta, so dass er wohl viel zu spät sah oder sehen konnte, dass Vettel die Ideallinie nimmt ... und Vettel seinerseits lag knapp vor DiResta und wird Senna auch nicht bemerkt haben.

Vettel hatte dann nochmal Glück im Unglück. Die Berührung mit Senna beschädigte zwar das Bodywork seines RedBull hinten links ... aber nicht erheblich.
Der sich drehende Vettel rollte dann rückwärts quer über die halbe Strecke.
Ein Manöver, das Vettel sich vielleicht bei Adrian Newey abgeschaut hatte.
http://www.youtube.com/watch?v=U4RRBTMzOms

Dadurch wurde Senna zwischen ihm und Perez eingeklemmt und stieg leicht auf. Die Wagen von Senna und Perez waren danach nicht mehr fahrtüchtig. Vettel hatte gewissermaßen auch hier Glück, dass ihm da keine Radaufhängung brach.

Dass er nun 22ster und letzter war, sah zunächst für Vettel schlimmer aus, als es war.
Der Anschluss zum Feld war schnell gefunden.
Karthikeyan, DeLaRosa, Glock, Pic, Petrov und Kovalainen waren keine wirklichen Gegner.
Ricciardo und Vergne ließen Vettel brav passieren.
Maldonado und Grosjean hatten sich von der Strecke gedreht.
Raikkönen, Schumacher und Kobayashi fuhren in die Box.

Schwupps ... schon war Vettel in den Punkten. Der erste richtige Gegner für ihn war dann Rosberg, der jedoch auch mehr über die Strecke rutschte als dass er fuhr und kurz darauf in die Box kam.
Auch DiResta hatte Vettel schnell kassiert.

Nach seinem Boxenstop lag Vettel zwar hinter Kobayashi, hatte diesen dann aber auch kassiert.
Schumacher musste nochmal in die Box.


Der Restart nach der SafetyCar-Phase gelang Vettel nicht besonders, so dass er seinen Platz an Kobayashi wieder verlor, bevor dann auch Massa noch an ihm vorbei zog.
Vettel war nurnoch 7ter, aber das genügte ihm ... Alonso war ja auch nur 4ter.

Spannend wurde es dann nochmal, als Vettel seine harten Reifen gegen weiche austauschte und es dann wieder stärker regnete. Vettel kam erneut in die Box, aber ohne Boxenfunk war sein Team davon mehr als überrascht. Genau genommen war der Boxenfunk nicht defekt. Wie sich später heraus stellte, war Vettels Mikro einfach verrutscht.
Sein Boxenstop war dadurch 7 Sekunden länger.
Doch auch andere patzten.

Ricciardo kam 3 Mal in die Box, bis er sich für einen Reifen entschieden hatte.
Kobayashi drehte sich und verlor wie Vettel viel Zeit bei seinem Boxenstop auf Intermediates.
Raikkönen verirrte sich in der Boxengasse der Rahmenrennen.
DiResta hatte auch irgendwo viel Zeit gelassen (lag schließlich zwischen Webber und Schumacher).
Hamilton wurde von Hülkenberg aus dem Rennen genommen.

So lag Vettel trotz des Reifenwechsel-Patzers weiter auf dem siebten Platz. Nochmal Glück gehabt.
An ihm vorbei gegangen waren nur Webber und Schumacher. Und letzterer rollte Vettel den roten Teppich zum Überholmanöver aus.

Das war vielleicht gut für Alonso, sonst hätte dieser die WM wieder mit einem Punkt Rückstand verloren (wie 2007).


Ein chaotisches Rennen, bei dem Vettel zeitweise wie auf Eiern fuhr, aber sich letztlich doch in die Punkte rettete ... auch gerade weil er weniger riskierte als z.B. ein sich drehender Raikkönen.

Der Lohn ist der dritte WM-Titel in Folge, insbesondere dank eines sehr starken Oktobers.
Vettel ist auch das nächste Jahr der Gejagde ... und da sich die Regeln nicht groß ändern auch der Top-Favorit. Da wird der Druck auf ihn vielleicht geringer sein als dieses Jahr ... und es könnte so laufen wie 2011. Die RedBull- und RTL-Mannschaften würden es sich wünschen.


7. Schumacher

Zum Abschied nochmal in die Punkte. Nach 5 punktlosen Rennen vielleicht ein versöhnlicher Abschluss mit dem Mercedes-Team, so dass Schumacher in der Fahrer-Wertung noch an Maldonado und DiResta vorbei zieht ... von Platz 15 auf Platz 13.

Dabei begann sein Rennen nicht rosig. Nach dem Vettel-Senna-Perez-Unfall lag er hinter seinem Teamkollegen, musste sich jedoch von dort früh verabschieden. Wegen zweier Reifenwechsel (einmal Wechsel auf Regenreifen + ein Plattfuß) fiel er an das Ende des Feldes zurück.

Kurz vor der SafetyCar-Phase hatte er zum Feld aufgeschlossen und die ersten "kleinen" überholt.
Das Pech des Teamkollegen kam ihm dann entgegen. Nachdem das Feld zusammengeführt wurde war er auch schnell an Petrov und Glock vorbei.
Schumacher lag dann zwischen Raikkönen und Webber, welcher sich gedreht hatte.
Mit eben diesem Raikkönen leistete er sich ein paar Zweikämpfe um den letzten Punkterang ... fast wie in der guten alten Zeit vor gut 10 Jahren.
Raikkönen konnte sich durchsetzen und auch DiResta, der zwischenzeitlich zurück gefallen war, zog vorbei. Webber war längst enteilt.

Als es jedoch wieder stärker regnete, blieb Schumacher auf der Strecke und bekam zum passenden Zeitpunkt Intermediates.
Vettel und Ricciardo kamen zwei Mal in die Box. Kobayashi und Raikkönen kamen von der Strecke ab. DiResta verlor auch irgendwo massiv Zeit.
Zudem war Hamilton ausgefallen.
So kam Schumacher innerhalb weniger Runden von Platz 12 auf Platz 6.

Als Vettel in seinem Rückspiegel langsam größer wurde, ließ Schumacher diesen bereitwillig vorbei ... fast so als wäre es ein Überrundungsmanöver.
Neben den beiden ToroRosso also der dritte Fahrer, der Vettel bereitwillig vorbei ziehen ließ.
Manchmal ist der Titelkampf nicht nur ein Team-Wettbewerb, sondern auch ein Nationen-Wettbewerb. Schumacher wird vielleicht darauf hoffen, dass Vettel sich mit einer guten Leistung beim Race Of Champions bedankt ... oder so.

Letztlich ist Schumacher auch dank des Mercedes-Top-Speeds ein nicht einfach zu überholender Gegner in dieser Saison gewesen (meistens zumindest ... in Texas sah das etwas anders aus). Kobayashi musste das auch einsehen, als sein Überholversuch scheiterte.

Nun ist Schumachers Karriere als Fahrer wohl endgültig zuende ... am Ende fehlte doch etwas die Lust und Unentschlossenheit, ob er weiter machen will ... was zur Verpflichtung von Hamilton führte.
Schumacher konzentriert sich nun auf weniger PS. Wenn er nicht in der Schweit Fußball spielt, wird er wohl mit seiner Corinna in Texas die Zeit verbringen. Seine Frau ist begeisterte Reining-Reiterin ... vielleicht probiert Schumi das auch mal.

War nett ihn nochmal in der Formel1 zu sehen. Seine Erfolge in seiner "Ära" bleiben bestehen. Bei Mercedes wars halt einfach nicht "seine Zeit" ... so ohne Todt und Byrne.
Aber - wie er sagt - er hat das Verlieren gelernt und wirkte in den letzten Jahren doch symphatischer als der verbissene Schumacher aus den Ferrari-Tagen.

Vielleicht bleibt er dem Rennzirkus ja noch in irgendeiner Form erhalten. Prost hats vorgemacht ... jener hat dieses Jahr erneut die Andros Trophy gewonnen.


8. Vergne

Vergne hatte ein abwechslungsreiches Rennen gehabt.
Nach seinem mäßigen Start lag er hinter Glock, an dem er vorbei kam. Schon kurze Zeit später tauchte Vettel hinter ihm auf, den Vergne brav vorbei ließ.
Glock wollte sich aber nicht wirklich abschütteln lassen. Im Zweikampf mit Massa schlüpfte auch Glock durch und lag so während der SC-Phase vor Vergne.
Nach dem Restart versuchte Vergne nach vorne zu kommen ... fuhr jedoch jemand anders ins Heck. Er musste in die Box und war an das Ende des Feldes zurück gefallen, bis auch Glock einen Reperatur-Stop einlegen musste.

Nach und nach arbeitete er sich wieder nach vorne - an den Fahrern von Caterham, Marussia und HRT vorbei - bis er schließlich hinter Schumacher und vor Charles Pic und seinem Teamkollegen (der sich gerade frische harte Reifen geholt hatte) lag. Dank Raikkönens Ausflug neben die Strecke war er damit auf Punktekurs.
Am Ende kam er noch zwei Plätze nach vorne, nachdem Kobayashi mit Schumacher kollidierte und DiResta mit der Leitplanke bei Start/Ziel.

Vergne zum vierten Mal in den Punkten, zum vierten Mal 4 Punkte gemacht. Damit sichert er seinen Platz vor Ricciardo in der Fahrer-Wertung.
Im Kampf um die Webber-Nachfolge muss Vergne sich jedoch im Vergleich zu Ricciardo im Qualifying steigern.


9. Kobayashi

Es schien eine Weile so, als könnte auch Kobayashi für eine Überraschung sorgen. Sein Start war durchaus brisant. Er kassierte die beiden Mercedes und direkt vor ihm flog Senna in den Wagen seines Teamkollegen.

Als das Tröpfeln zu nahm, blieb Kobayashi noch eine Weile draußen und machte so Positionen gegen Webber und Raikkönen gut.
Nachdem auch Vergne und Massa auf Intermediates wechselten, war Kobayashi gar auf Position 5 gelangt. Jedoch war Vettel schon bald an ihm vorbei.

Jenen Platz holte sich Kobayashi wieder, als Vettel den Restart nach der SafetyCar-Phase nicht sonderlich bravorös hinlegte.
Zwischenzeitlich gelang es Kobayashi gar Alonso zu überholen. Man bedenke, dass dieser 2ter geworden ist. Ein solcher Podestplatz zum Abschied hätte für Sauber den 5ten Rang in der Konstrukteurs-Wertung bedeutet.

Aber Alonso wollte seine WM-Chancen nicht herschenken und holte sich die Position noch mit DRS in der gleichen Runde zurück.
Etwas später folgte mit Massa, der durch das Feld raste, der nächste Ferrari, der an Kobayashi vorbei ging. Kobayashi hatte also wieder Vettel hinter sich, der mit seinem 7ten Rang recht zufrieden war.

Als es dann jedoch wieder regnete, lief alles schief.
Kobayashi wollte wieder Intermediate-Reifen, drehte sich jedoch noch vor dem Boxenstop. Jener Boxenstop dauerte (mit Ein- und Ausfahrt) fast 30 Sekunden ... also ziemlich lange.
Somit war Kobayashi von einem möglichen 4ten Platz zurück gefallen hinter Webber, Vettel und Schumacher.

Während Vettel von Schumacher vorbei gewunken wurde, hatte Kobayashi weitaus mehr Mühe mit dem Altmeister. Sein Überholmanöver gelang nicht. Die Reifen der beiden touchierten und Kobayashi drehte sich. Vergne konnte noch vorbei schlüpfen, bevor Kobayashi das Rennen wieder aufnahm ... wenige Sekunden später flog DiResta ab.

Wie bei manch anderen wäre auch bei Kobayashi mehr drin gewesen. Er war auf einem Kurs, der ihn zwischen Massa und Webber ins Ziel gebracht hätte.

Letztlich hat er im dritten Jahr nicht die Leistung zeigen können, die man sich bei Sauber von ihm erhofft hat. Mal hatte er Pech (in Spa), mal war er selbst zu unkonstant (wie auch schon im Vorjahr).
Einst hat er im Toyota überrascht und begeistert ... nun hat er kaum noch Aussichten auf ein Formel1-Cockpit im nächsten Jahr.

Schade eigentlich ... Kobayashi war immer mal wieder für spektakuläre Manöver im Zweikampf gut.


10. Raikkönen

Nun, es gibt Rennen, da geht so manches schief. Das war bei Raikkönen in Interlagos der Fall.
Ich weiß nicht genau wie und wann es passierte, aber irgenwann um Runde 10 herum war Raikkönen ein gutes Stück zurück gefallen ... also zwischen dem Wechsel auf Intermediates und dem späteren Wechsel zurück auf Slicks.
Hatte er sich da gedreht? Ich weiß es nicht...
Jedenfalls lag er danach nicht mehr vor, sondern hinter Vettel, Webber, Kobayahi, DiResta, Rosberg und Ricciardo.
Als es wieder auf Trockenreifen weiter ging, rangierte Raikkönen zwischen Ricciardo und Massa ... letzterer kassierte ihn nach dem Restart relativ schnell. Auch Webber zog bald vorbei.
Nun lag Schumacher hinter ihm, mit dem sich Raikkönen manch Zweikampf lieferte. Raikkönen ging dabei als Sieger hervor und nachdem auch DiResta zurück gefallen war, lag Raikkönen wieder auf Punktekurs.
Von diesem kam er bei stärker werdendem Regen in der letzten Kurve ab.
Raikkönen fuhr in einen Ausgang durch die Leitplanken. Hier war ein Teil des alten Kurses von Interlagos, welcher als Boxengasse für Rahmenrennen dient.

Die Stelle kennt Raikkönen, er nahm diesen Ausflug 2001 schonmal. dort jedoch war das Tor am anderen Ende dieser "Gasse" offen ... diesmal hatte es jemand geschlossen.
Raikkönen musste wenden, sich zurück durch die Leitplanken schlängeln und über die Wiese zurück auf die Strecke tuckern. Das war definitiv eine der kuriosesten Szenen des Rennens.

Er steuerte dann direkt die Box an und wechselte so früher auf Regenreifen, als manch anderer. So machte er Zeit gut, gegenüber einigen Fahrern die später ihre Reifen wechselten, und kam wieder auf Rang 11 vor.

DiRestas Unfall bescherte ihm letztlich den letzten Punkterang in einem Rennen, in dem Raikkönen öfter neben der Strecke fuhr, als man es von ihm gewohnt ist.


Spannend wird sein, wie Raikkönen nächste Saison abschneidet. Auf Anhieb nach dem Comeback WM-Dritter (begünstigt durch Hamiltons Ausfall) ... damit hatten wenige gerechnet.
Nachdem man bei Genii das Budget etwas aufgestockt hat und mit der Coca-Cola-Company einen neuen Sponsor hat, war man auch in der Lage Raikkönen sein Gehalt zu zahlen, das eine Punkteprämie beinhaltet(e).

Das Lotus-Team zeigte sich ideenreich bei den reaktiven Stoßdämpfern und dem DRD-System. Ersteres wurde verboten, letzteres funktionierte nicht wie gewünscht ... und lenkte zudem von der Entwicklung eines Coanda-Auspuffs ab.
Dennoch darf kam die ehemalige Toleman/Benetton/Renault-Mannschaft im Auge behalten.


11. Petrov

Da er früher als Kovalainen auf Regenreifen wechselte, gelangte er in der 15ten Runde vor diesen. Während der Safety-Car-Phase lag Schumacher zwischen den beiden, der nach dem Restart schnell an Petrow vorbei war. Nachdem Vergne zur Reperatur in die Box abbog lag Petrow hinter Glock. Und Glock hatte den 12ten Rang inne ... welchen Caterham noch brauchte, um in der Konstrukteurs-Wertung auf Rang 10 zu kommen.
Hätte Petrow Glock überholt, dann wäre dies gelungen, weil beide Teams einen 12ten Platz geholt hätten, aber dank Kovalainen mehr 13te Plätze.
Nach Webbers Dreher war Glock sogar kurzzeitig 11ter.

Doch die Sache erledigte sich bald, denn Glock hatte einen Reifenschaden, welcher dem Marussia-Team vielleicht 10 Millionen Euro gekostet hat.
Obgleich er nun vor Glock lag, verweilte Petrow auf Platz 13 ... denn Webber hatte ja ihn wiederum kassiert.

Nachdem Charles Pic an Kovalainen vorbei gegangen war, hatte Petrow nun einen Marussia im Nacken.
Mit seinem zusätzlichen Boxenstop zur Mitte des Rennens war Kovalainen zudem weiter zurück gefallen.

Dramatisch wurde es für Caterham jedoch, als sich Petrow in der 47sten Runde drehte und drei Positionen verlor ... unter anderem den 13ten Platz an Charles Pic. Nun hatte Petrow wieder Kovalainen hinter sich. Jener suchte sein Glück mit einem Wechsel auf Regenreifen ... was ihm nicht viel brachte.
Es war also an Petrow, wieder auf Pic aufzuschließen.

Das gelang Petrow und nachdem Ricciardo einen Zusatz-Boxenstop einlegte und Hamilton ausgefallen war, stand nun tatsächlich der 12te Rang zur Vergabe.
Petrow erwischte einen günstigen Moment und überholte Pic, als Alonso diesen überrundete.

Nach dem Crash von Paul DiResta wurde dann noch ein 11ter Platz draus. Einen ersten Punkt hat Caterham damit zwar doch verpasst, aber der 10te Platz in der Konstrukteurs-Wertung ist zurück erobert ... und damit wichtige Gelder aus dem FOM-Einnahmetopf. Entsprechend groß wird die Enttäuschung bei Marussia sein.

Charles Pic wird das wahrscheinlich nicht groß ärgern ... schließlich fährt er nächste Saison im Caterham.

Wessen Job Petrow nun aber gerettet hat, ist unklar. Aufgrund des - zu dem Zeitpunkt - 11ten Ranges in der Konstrukteurs-WM galt Bruno Senna vor dem Rennen als möglicher Kandidat für das andere Caterham-Cockpit (da Senna angeblich einen 2-Stelligen Millionen-Betrag an Sponsor-Geldern mitbringt).
Petrow selbst soll auch neue Sponsor-Gelder in Russland aufgetrieben haben.
Der 10te Platz bringt Caterham nun aber auch Geldsummen, die es dem Team ermöglichen auf einen weiteren Paydriver zu verzichten und um Kovalainen zu behalten, welcher meistens in dieser Saison der schnellere war.

Es wäre kurios, wenn dieser elfte Platz von Petrow den Job von Kovalainen rettet. Aber noch ist eine Entscheidung nicht gefallen.


12. Pic

Das Rennen von Pic begann garnicht mal so rosig, nachdem er hinter De La Rosa hinterherfuhr. Auf abtrockender Strecke konnte er sich den HRT dann schnappen und lag hinter Kovalainen, der nach seinem Dreher zurück gefallen war.
Nach der SafetyCar-Phase gelang es Pic Kovalainen zu kassieren und Druck auf Petrow auszuüben. Nachdem auch dieser Caterham sich drehte, sah es so aus, als könnte Pic den 10ten Konstrukteurs-Rang für Marussia sichern.
Doch als es wieder feuchter wurde, waren die Caterham wieder schneller ... und Pic wurde von Petrow wieder eingeholt.
Aber wie schon erwähnt ... es wird ihn wohl nicht groß stören ... denn nächstes Jahr fährt er einen Caterham.


13. Ricciardo

Aus dem Bereich "gründlich in der Reifenwahl vertan".
Ricciardo lag gut im Rennen. Nachdem er schon zweimal Vettel vorbei lassen musste, war er wie Raikkönen und DiResta auf Punktekurs als einer der Verfolger der McLaren/Ferrari/RedBull/Kobayashi/Hülkenberg.
Innerhalb von 10 Runden steuerte er aber gleich 3 Mal die Boxengasse an.
Runde 51: neue Slicks
Runde 56: Intermediates
Runde 61: Full Wets

Das waren zwei Boxenstops zuviel und damit der Abschied aus den Punkterängen. Er war dann zwar mit den Full Wets zeitweise deutlich schneller als Pic und Petrow vor ihm, aber es reichte nicht mehr, um diese noch einzuholen.


14. Kovalainen

Auf einmal war Kovalainen 6ter. Ok, Kovalainen kam auch spät zum Wechsel auf Intermediates. Er sortierte sich dann hinter Petrow ein.
Ein Dreher, ein zusätzlicher Boxenstop zur Renn-Mitte und der Wechsel von Intermediates auf Regenreifen warfen ihn mehrmals zurück. Kurz vor Schluss kassierte er zwar noch Glock und Rosberg, musste sich aber doch mit Platz 14 zufrieden geben.
Das wirft ihn in der Fahrer-Wertung zwei Plätze zurück, Petrow und Pic sind noch vorbei gegangen.

Am Ende kann sich Kovalainen nach dem Boxenstop-reichen Rennen zwar für das Team und den 10ten Konstrukteurs-Rang freuen ... aber ungewiss bleibt seine Zukunft in der Formel1.
Oftmals hatte er Petrow klar in Schach gehalten und galt gar als möglicher Kandidat für ein Cockpit bei Sauber oder Force India (jene Plätze sind immernoch zu vergeben) ... aber momentan ist nichtmal gewiss, ob er einen Platz bei Caterham behalten könnte.

Tony Ferndandez hat zwar eine hohe Meinung von Kovalainens Können ... aber das allein reicht vielleicht nicht.


15. Rosberg

Auch für Rosberg lief es eigentlich nicht schlecht. Er lag auf dem 8ten Rang zwischen Webber und DiResta, bis er sich an einem herumliegenden Trümmerteil einen Plattfuß holte, was die SafetyCar-Phase zur Folge hatte. Rosberg löste Schumacher als Letztplatzierten ab, doch laut Aussage von Mercedes war sein Wagen durch den Platten stärker beschädigt worden.
so ging es für Rosberg nur mühsam vorran, bis er hinter Charles Pic hing.
Ein längerer Reperaturstop in der 50sten Runde, bei dem er auf Intermediates wechselte, als Ricciardo noch neue Trockenreifen abholte, warf ihn abermals zurück. Viel ging dann wohl nicht mehr.

Für Rosberg ist es das sechste Rennen ohne Punkte in Folge.
So sind Grosjean und Massa in der zweiten Saisonhälfte in der Fahrer-Wertung noch an ihm vorbei gezogen ... bis Valencia sah es noch so aus, als könne Rosberg vielleicht noch zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten gezählt werden.

Aber die Entwicklung des Mercedes ging nicht allzu dolle vorran. Zwar erzielte man später in der Saison noch die ein oder andere gute Qualifying-Leistung, aber oftmals verfehlte man im Rennen das richtige Temperatur-Fenster bei den Reifen, weswegen man in Interlagos auch auf den Coanda-Auspuff verzichtete.
Bei dessen Entwicklung hat man bei Mercedes etwas geschlafen. Am Ende zeigten nur Caterham/Marussia/HRT eine schwächere Gesamtperformance.

So bleibt Rosberg nur die Hoffnung, dass es nächste Saison wieder aufwärts geht. Bei Mercedes hat man dieses Jahr den Windkanal aufgerüstet, so wie es das Genii-Lotus-Team im Vorjahr gemacht hat. Darauf gründet die Hoffnung auf ein relativ ausgewogenes Auto ... so wie es Lotus zu Saisonbeginn an den Start brachte.

Nachdem er zwei Jahre lang seinen Teamkollegen mehr oder weniger dominierte, fuhr Rosberg diese Saison oftmals mit Schumacher auf Augenhöhe.
Nächste Saison hat er mit Hamilton einen der stärksten Teamkollegen, die man haben kann.
Rosberg muss dann schon sein A-Game auspacken, wenn er neben diesem nicht untergehen will.

Ich bin gespannt, ob sich Rosberg wieder mit der niedrigeren Startnummer zufrieden geben wird. Diese Saison hat ihm das einmal einen schlechteren Startplatz eingebracht.


16. Glock

Glock kam recht spät zum ersten Reifenwechsel ... was sich jedoch leicht verkraften ließ, denn die Fahrer um ihn herum (Vergne, Kovalainen...) taten dies auch.
In der SafetyCar-Phase lag Glock vor Vergne in der Nähe der Punkteränge. Doch nach dem Restart griff Vergne an und fuhr Glock ins Heck. Das resultierte wohl schließlich in dem Plattfuß für Glock, welcher auf Kurs war, vor Petrow ins Ziel zu kommen. Dank Raikkönens Verfahr-Aktion hätte sogar ein Pünktchen bei rausspringen können.
Aber nungut ... das Glück war nicht bei Glock ... sondern Teil von Vergnes Fahrzeug-Front.
Er ist danach Kovalainen gefolgt, welcher sich jedoch am Ende mit seinen Full Wets durchsetzen konnte.

Die Enttäuschung bei Marussia ist groß, dass durch den Zwischenfall mit Vergne möglicherweise der 10te Platz in der Konstrukteurs-Wertung abhanden gegangen ist ... und damit so manche Million aus den FOM-Einnahmen.

Für Glock bleibt die Hoffnung, dass es nächste Saison vielleicht mit KERS aufwärts geht. Allerdings muss man auch festhalten, dass das Caterham-Team 2012 erstmals mit KERS unterwegs war und auch nicht den Anschluss zum Mittelfeld gefunden hat.
Ansonsten bleibt noch die Hoffnung, dass die Nutzung des McLaren-Windkanals und -Simulators sich positiv auswirkt und dass Pat Symonds nicht mehr nur "externer Berater" des Teams ist, sondern auch mit an die Rennstrecken darf usw.

Naja ... mal schauen. Durch den entgangenen 10ten Platz steigen die Chancen, dass Glock wieder einen Paydriver-Rookie als Teamkollege bekommt. Max Chilton und Luiz Razia wären da mögliche Kandidaten.


17. De La Rosa
18. Karthikeyan


Abgeschlagen und 2 Mal überrundet sind die HRT ins Ziel gekommen. Beide hatten 4 Boxenstops gemacht, so wie andere, die dadurch ein mögliches besseres Ergebnis verpassten.
Nunja, nach seinem Dreher am Rennanfang wird Vettel glücklich gewesen sein, dass ihm das anschließende Überholmanöver gegen Karthikeyan ohne Probleme gelungen ist ... ebenso wie folgende Überrundungen.

Was die Zukunft für De La Rosa und Karthikeyan bringen wird ist ungewiss. Beide haben nicht das Talent, um sich anderen Rennställen aufzudrängen ... und sie bringen auch nicht mehr Geld mit als andere potentielle Paydriver, welche noch versuchen ein F1-Cockpit zu ergattern.
Und da Thesan wohl immernoch keinen Käufer für den maroden Rennstall gefunden hat, ist ungewiss, was aus diesem werden wird.

Wäre HRT ein Team, das seine Basis in Großbritannien hat ... dann wäre schnell ein Abnehmer gefunden.
Das Team sitzt jedoch in Madrid ... das Motorsport-Knowknow hält sich dort in Grenzen.

Ein Übernahme durch Villeneuve/Durango, wie sie 2010 mal geplant war, ist unwahrscheinlich.

Bekannt in Spanien ist vielleicht noch das EPIC Racing Team (hervorgegangen aus Epsilon Euskadi, welche 2010 in die F1 einsteigen wollten). Aber es ist auch nicht wahrscheinlich, dass diese 40 Millionen Euro an Thesan für ein Team mit veraltetem Material und ohne Entwicklungsabteilung ausgeben wollen.

Ähnliches gilt womöglich für spanische Rennställe wie Racing Engineering und Barwa Addax. Addax hatte schon so manche Paydriver unter Vertrag (Petrow, Perez, van der Garde, Dani Clos, Pic, Cecotto jr).

Investoren aus anderen Ländern zu finden, welche bereit sind das Material für den Preis zu übernehmen (für 40 Millionen hatte Thesan afaik das Team vom Carabante aufgekauft), um dann wiederum umzuziehen, erscheint auch als ein Unterfangen mit geringen Erfolgsaussichten.

Letztlich verlangt Thesan mehr, als das Team wohl noch wert ist ... da warten potentielle Interessenten lieber und hoffen vielleicht auf einer Startplatz-Vergabe für 2014.


19. DiResta

Einmal mehr stand DiResta im Schatten von Hülkenberg.
Von Massa aufgehalten, wurde DiResta früh von Vettel eingeholt. Sein erster Boxenstop ging schief (dauerte insgesamt fast 30 Sekunden mit Boxendurchfahrt) und so fiel er hinter Rosberg zurück.

Nach dem Restart (nach der SC-Phase) wurde er von Massa überholt und verlor gleich darauf einen weiteren Platz an Ricciardo.
In Runde 38 drehte er sich, wodurch Webber, Schumacher und Raikkönen an ihm vorbei kamen ... mit letzterem wäre DiResta dabei beinahe noch kollidiert.

Nachdem er Schumacher überholt hatte, lag er zwischen diesem und Raikkönen, welcher sich - wie bereits erwähnt - leicht verirrte.

DiResta kam später als Webber und Schumacher zum Wechsel auf Intermediates in der 57 Runde. Eigentlich schon zu spät, die Slicks waren zu dem Zeitpunkt klar langsamer.
Jedenfalls verlor er da viel Zeit ... vielleicht hatte er sich auch gedreht, ich weiß es nicht. DiResta fiel hinter Schumacher und Vergne zurück. Auch Kobayashi (Dreher) und Vettel (1 Boxenstop mehr) waren wieder vor ihm.

Naja, er kam noch auf den 8ten Platz vor, nachdem er Vergne überholt hatte. Kurz vor Ende des Rennens hatte er jedoch Aquaplaning im Linksknick vor Start/Ziel und krachte ordentlich gegen den Leitplanke.
Da das Rennen nicht abgebrochen wurde, sondern "nur" das SafetyCar rauskam, wurde er von den anderen Fahrern überholt und überrundet.
Aufgrund der zurück gelegten Distanz wurde er schließlich noch gewertet.

Der Hülkenberg, der ihm ab Suzuka davon gefahren war, fährt nächstes Jahr woanders. Wer DiResta als Teamkollege an die Seite gestellt wird, ist noch unklar. Es könnte wieder Sutil werden. Es könnte auch Pirelli-Testfahrer Alguersuari werden. Es könnte auch RedBull-Testfahrer Buemi werden. Jedenfalls werden diesen drei Kandidaten die größten Chancen zugesprochen. Vielleicht wird es auch jemand ganz anders (z.B. Kobayashi oder Kovalainen).


DNF. Hamilton

Das heutige Rennen war wieder mal symptomatisch für Hamiltons Saison. Der dritte Ausfall in Führung liegend. Nach Valencia und Spa wieder eine Kollision.
Zusammen mit anderen Ärgernissen (Getriebe-Wechsel, zu wenig Sprit in Barcelona, verpatzte Boxenstops) ist Hamilton von den Top-Fahrern vielleicht der Pechvogel der Saison. Seine Leistungen waren allemal stark genug, damit er um den Titel fahren konnte ... aber dazu gehört halt noch mehr.

Glück hatte Hamilton beim Rennen auch gehabt, ok. Die SafetyCar-Phase kam ihm entgegen, weil er durch den Wechsel auf Intermediates einen großen Rückstand auch Hülkenberg und Button hatte.
Nach der SC-Phase war er der schnellste dieser drei Fahrer und kassierte Button und Hülkenberg, welcher sich fast drehte und Hamilton dabei vorbei lassen musste.

Als es wieder etwas feuchter wurde kam Hülkenberg wieder näher und griff an. Dabei rutschte Hülkenberg das Heck weg und rein in Hamiltons Vorderrad-Aufhängung. Dieser stellte seinen Wagen mit geknicktem Vorderrad noch sicher ab und musste sich mit einem Ausfall bei McLaren verabschieden.
Hamilton entgeht damit sowohl der mögliche 3te Rang in der Fahrer-Wertung und McLaren bleibt in der Konstrukteurs-Wertung hinter Ferrari.

Nungut, wäre Hülkenbergs Überholmanöver geglückt und dahinter wäre Hamilton 2ter, Button 3ter, Alonso 4ter, Massa 5ter ... dann wäre Ferrari dennoch in der Konstrukteurs-Wertung vor McLaren geblieben.


Nun sucht sich Hamilton eine neue Herausforderung ... 5 Jahre nach seinem Titelgewinn. 2009 kam man mit Brawn und RedBull nicht mit, 2010 war Hamilton einer der Verlierer im Titelrennen beim letzten WM-Lauf, 2011 hatte er eine schwache Saison und dieses Jahr war von Pech und Fehlerchen gekennzeichnet, die zu manch kleiner Twitter-Affäre geführt haben mögen.
Hamilton geht zu dem Team, mit dem sein Noch-Teamkollege Button Weltmeister geworden ist. Zum BAR/Honda/Brawn/Mercedes-Team in Brackley.
Hamiltons Wunsch? Ein großer werden. Ein Team zu Erfolgen führen. Er möchte eines Tages ähnliche Worte über sich sagen hören wie Schumacher, nachdem dieser zu Ferrari ging und dort zum roten Seriensieger wurde.
Die Möglichkeit dazu könnte beim Brackley-Team gegeben sein. Mercedes hat mittlerweile die Anteile von Aabar gekauft und ist im alleinigen Besitz des Teams. Man scheint gewillt das nötige Budget für den Erfolg in das Team zu pumpen.

An bekannten Namen soll es in der Design-Abteilung nicht mangeln und vom modernisierten Windkanal verspricht man sich auch etwas.
Trotz des Sieges von Rosberg war die Saison 2012 die - nach Punkten - erfolgloseste des Rennstalls in den vergangenen 3 Jahren.
Es kann fast nur aufwärts gehen ... so vielleicht der Gedanke von Hamilton ... was seinen Ambitionen entgegen käme. Vielleicht schielt er auch schon auf 2014, wenn sich im Motoren-Bereich so manches ändert.


DNF. Grosjean

Schnell, aber auch schnell mal irgendwo gegen gefahren. Grosjean wird gerne häufiger für Unfälle verantwortlich gemacht, als er vielleicht ist ... aber in Interlagos war er ohne Fremdeinfluss rausgeflogen.
Grosjean lag hinter Ricciardo und hatte Abstand auf die beiden Caterham. Er war quasi der letzte in der Perlenschnur, welche sich hinter Massa gebildet hatte, der Freiraum für Alonso zu schaffen versuchte.

Es scheint ein bischen so, als wäre Grosjean dem inneren Randstein zu nahe gekommen, sodass sein Wagen plötzlich ausbrach.

http://www.youtube.com/watch?v=FOvKnISjqcM


Momentan gibt es die Vermutung, dass Grosjean auch 2013 bei Lotus fahren darf. Allerdings wird von ihm erwartet werden, dass er nicht nur so schnell fährt wie Raikkönen (was er diese Saison durchaus geschafft hat), sondern dass er auch in deutlich weniger Zwischenfälle verwickelt sein wird.
Mal schauen, ob er das schafft.
Talent ist nicht alles, aber Grosjean hat dies durchaus.


DNF. Maldonado

Maldonado hatte einen exzellenten Start. Während Teamkollege Senna mit Vettel kollidierte, kam er weit nach vorne bis auf Position 8. Allerdings war er da nicht lange unterwegs. Er bremste auf einem Randstein der dritten Kurve an und war damit nur wenige Meter nach Senna neben der Strecke geblieben.

Nächste Saison gilt es für ihn neben seinem Speed auch mehr Konstanz zu zeigen. So manche Kollision hat ihm eine gute Punkteposition in dieser Saison vermiest (z.B. in Valencia).
Mit Bottas könnte er einen Teamkollegen bekommen, der ihn durchaus fordern könnte.


DNF. Senna

"Dieser dumme Senna." ... das war der Grundtenor bei RTL. Heiko Wasser stimmte noch fröhlich ein, dass man sich doch aus dem WM-Kampf raushalten solle.
Ziemlicher Unsinn, würde ich sagen. Dann müsste Vettel mit einem Warnschild am Heck ab dem ersten Saisonrennen rumfahren, so dass doch bitte jeder ihn mit Samthandschuhen anfassen soll ... Vettel fährt ja vielleicht noch um die WM.

Ob die Aktion von Senna dumm war?
Eigentlich nicht.
Vettel verzögert früh, so dass Raikkönen und DiResta beinahe ihm hinten rein fahren.
Senna bremst sich links neben DiResta, um diesen zu überholen. Vettel ist aus seiner Sicht vielleicht verdeckt. Vettel zieht voll von ganz rechts rüber nach links. Er nutzt die ganze Ideallinie, obgleich er sich im Pulk befindet und früh verzögert.
Da sieht man andere Fahrer - wie z.B. Rosberg - im Pulk vorsichtiger agieren.
http://www.youtube.com/watch?v=X_QIrRZ7uR0&t=00m52s

Das Rennen wird nicht in den ersten 4 Kurven gewonnen ... sowas wurde Grosjean in dieser Saison oftmals angemahnt. Vettel hätte die WM beinahe dort verloren.

Ich würde die Sache als normalen Rennunfall verbuchen. Senna hat wohl einfach nicht damit gerechnet, dass Vettel so hart reinzieht.
Gesehen hat er diesen sicherlich ... man sieht Vettel zumindest aus der Onboard-Kamera heraus:
http://www.youtube.com/watch?v=swCEGQ8tJAM


DNF. Perez

Perez hat sich sicherlich einen schöneren Abschied von Sauber gewünscht. Er war direkt hinter Senna, als dieser mit Vettel kollidierte und konnte nicht mehr ausweichen.
Somit fuhr er sich den Frontfrügel am quer stehenden Senna ab.
Als Vettel dann rückwärts auf die Strecke rollte, klemmte er Senna zwischen ihm und Perez ein, so dass Senna an Perez' rechtem Hinterrad aufstieg und den Heckflügel des Sauber abriss.
Perez' Rennen war damit gelaufen. Da Hülkenberg und Kobayashi aber auch weiter hinten ankamen als möglich, behält Perez den 10ten Platz in der Fahrer-Wertung.

Nächste Saison kann er das toppen, wenn er bei McLaren fährt. Eine große Bürde, könnte man sagen. Kovalainen war damit überfordert.
Perez war diese Saison zwar zuweilen sehr schnell, aber auch in manchen Qualifyings weit hinten ... und wie Grosjean und Maldonado war er an manchen Crashes beteiligt bzw. nicht ganz unschuldig.
Vielleicht färbt ja ein Teil von Buttons Erfahrung auf ihn ab.
Ich bin gespannt wie er sich schlägt. Das Image des Paydrivers hat er mit dem Wechsel zu McLaren abgelegt.
 
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