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Ich hab heute Nacht vom ersten F1-Rennen der Saison geträumt. Die beiden Haas-Boliden lagen dabei zwischenzeitlich auf den Plätzen 3 und 4 ... ob es wirklich dazu kommen wird? Ich glaube kaum.
Trotzdem nehme ich den Traum mal als Anlass für das Eröffnen dieses Threads.
Kalender
21 Rennen sollen dieses Jahr gefahren werden. Mit Ende März geht es dabei vergleichsweise spät los, die Präsentationen und Testfahrten der neuen Boliden werden damit wohl auch später erfolgen als 2015.
Dafür findet das letzte Rennen der Saison dann tatsächlich am 1. Advent statt ... ich glaube, das gab es vorher noch nicht.
Großer Preis von Deutschland in Hockenheim
Die Formel 1 kehrt nach Deutschland zurück. Eigentlich ist dies nichts besonderes, schließlich hält man sich damit an den 2-Jahres-Rythmus, der für den Hockenheimring ja ohnehin vereinbart war. Nach der Übernahme des Nürburgringes durch Capricorn konnte man sich dort jedoch nicht mit der FOM auf die Bedingungen für die Ausrichtung eines Rennens einigen. Ebenso wie "Rock am Ring" fiel damit bei der Strecke in der Eifel ein weiteres Prestige-Event weg.
Es gab Überlegungen, dass der Hockenheimring einspringt und das 2015-Deutschland-Rennen austrägt ... aber die Entscheidung für die Absage an den Nürburgring zog sich schließlich so lange hin, bis der Hockenheimring auch seinerseits eine Absage erteilte, weil die Zeit für einen anständigen Ticket-Vorverkauf (z.B. Weihnachtsgeschäft) entfallen war.
Angesichts der rückläufigen Zuschauer-Zahlen an den Strecken und vor den Bildschirmen bei der F1 war das vermutlich vom Hockenheimring keine schlechte Idee.
Großer Preis von Europa in Baku
Keine Ahnung, warum das Rennen in Baku ausgerechnet Großer Preis von Europa heißt. Nungut, Aserbaidschan ist Teil der Europäischen Rundfunkunion (und macht deswegen z.B. beim ESC mit) ... aber das ist Marokko auch. Und wer würde Marokko zu Europa zählen?
Wie auch immer, die Strecke führt durch die Hauptstadt Baku. Es geht vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten, um die historische Altstadt, vorbei an der Uferpromenade, entlang der alten Stadtmauer. Top-Speeds im Bereich von 340km/h werden erwartet. Bei der Stadtmauer hingegen wird es sehr steil und eng.
Die etwa 600m Kopfsteinpflaster, welche auf dem Weg liegen, werden dabei temporär durch Asphalt abgedeckt. Dieser Asphalt wird nach dem Rennen wieder entfernt, damit die Altstadt ihr Kopfsteinpflaster behält.
So ein bisserl ist die Streckenführung eine sight-seeing-tour. Wer allerdings Millionen von Euro dafür ausgibt, dass der F1-Zirkus vorbei kommt, der will nunmal für dies und jenes werben.
So funktioniert der Zirkus heutzutage. Man geht wieder mehr in die Städte (Baku, Abu Dabhi), während Projekte wie in Indien und Südkorea ziemlich gefloppt sind.
Teams und Fahrer
2016 sollen wieder 11 Teams an der Startlinie stehen.
Um das rumänische "Forza Rossa"-Team ist es still geworden. Dieses sollte vermutlich teilweise auf dem Kauf von Teilen des Caterham-Teams (Caterham Sports Limited) gründen, was jedoch nicht so ganz geklappt hat. Daher ist nur mit Haas als Neuzugang zu rechnen.
Die FIA hat im Sommer ein weiteres Ausschreibungsverfahren gestartet, für Teams die ab 2016 oder 2017 mitmachen wollen. Zwei Bewerbungen waren wohl eingegangen, aber beider erfüllten nicht die von der FIA gestellten Kriterien.
Da auch noch nicht ganz klar ist, ob es 2017 oder 2018 größere Regeländerungen geben wird, halten sich potentielle Interessenten derzeit eh eher bedeckt.
Mercedes: #44 Lewis Hamilton, #6 Nico Rosberg
Noch bevor es die ersten Fotos der neuen Boliden gibt, ist Mercedes mit Sicherheit der Top-Favorit für die kommende Saison. 2015 war man derart überlegen, dass man den Rekord aufstellte wie viele von den möglichen Punkten man auch letztlich erreichte (prozentual). Andere Rekorde (mögliche Platzierungen im Qualifying) wurden auch aufgestellt.
Gerüchteweise werden an der Fahrzeugfront ein paar Änderungen erwartet. Die Füße der Piloten sollen etwas höher liegen und die veränderte Sicht wurde mit einer Abdeckung beim freien Training in Sao Paulo untersucht. Zudem wird gemunkelt, dass an der Vorderachs-Aufhängung ein zusätzliches Dämpfungselement eingebracht wird, um die linke und rechte Fahrzeugseite zu verknüpfen (ähnlich wie FRIC) ... oder so ähnlich.
Ferrari: #5 Sebastian Vettel; #7 Kimi Raikkönen
Über den Winter 2014/2015 hat Ferrari einen ordentlichen Schritt gemacht. Diesen Winter will man dies wiederholen und Mercedes angreifen. Gerüchteweise geht es bei der Vorderachs-Aufhängung von Pullrod zurück zu Pushrod. Obwohl man die Geometrie und Abstimmung letztes Jahr (dank der niedrigeren Nase) besser im Griff hatte als zuvor, will man diesen Versuch (den sonst in den vergangenen Jahren nur McLaren auch gewagt hat) wohl wieder beenden. Die Vorteile der Pullrod-Aufhängung scheinen wohl nicht zu genügen.
Ende letzten Jahres war Ferrari das einzige Team, welches noch mit der extra langen Nase fuhr. Ob man dies beibehält?
Auf jeden Fall sind einige Ferrari-Mitarbeiter zwischenzeitlich zu Haas gewechselt und später wieder zurück zu Ferrari. Etwaige Sperrfristen gab es hier nicht, da Haas ein neues Team ist. Somit konnten die Ferrari-Mannen mehr Stunden im Windkanal verbringen, als wenn sie nur ein Team "zur Verfügung" gehabt hätten. Die Konkurrenz ist/war von diesem Kniff nicht begeistert.
Williams-Mercedes: #19 Felipe Massa, #77 Valterri Bottas
Mit dem erneuten 3ten Platz in der Konstrukteurs-Wertung ist man bei Williams sicherlich zufrieden. Andererseits ärgert man sich vielleicht, dass Podiums-Platzierungen 2015 fast nur drin waren, wenn sowohl Mercedes, als auch Ferrari geschwächelt haben.
Williams holte halb so viele Pokale und deutlich weniger Punkte wie 2014.
Während die Boliden für 2014 und 2015 recht ähnlich waren, soll - laut Rob Smedley - 2016 ein größerer Sprung kommen. Naja ... mal schauen.
RedBull-Renault: #3 Daniel Ricciardo, #26 Daniil Kwjat
Für Mercedes lief es letztes Jahr nur in Ungarn und Singapur nicht so gut ... und nur hier konnten die RedBull-Piloten eine Podiums-Platzierung holen. Für das einst erfolgsverwöhnte Team eine ziemliche Enttäuschung. Bei den Gründen für den Rückschritt in der Konstruktionswertung von Platz 2 auf 4 zeigt man mit dem Finger gerne auf Motorenparter Renault ... aber ist das Chassis wirklich so stark wie behauptet? Oder bringt der 2015-Renault wirklich weniger Leistung als jener von 2014?
Renault lehnte Vorschläge von Ilmor (Hinsichtlich des Zylinderkopfes) ab und brachte eigene Updates ... die jedoch keine Zeitverbesserung brachten (Ricciardo setzte später wieder auf den alten Motor).
Für 2016 setzt man dann doch auf eine Zusammenarbeit mit Ilmor ... weil man selbst wohl nicht die zündenden Ideen hat. Immerhin, der Hybridanteil soll (im Gegensatz zu Honda) ordentlich laufen.
Nichtsdestotrotz hat Red Bull für 2016 einen neuen Motorenpartner gesucht ... aber nicht gefunden. Man wird bei Renault bleiben müssen, aber die Motoren werden nun auf den Namen "TAG Heuer" getauft.
Die Uhrenmanufaktur Heuer wurde einst von TAG gekauft ... jene TAG, die damals auch die Porsche-Motoren im McLaren sponsorte. Doch TAG verkaufte Heuer 1999 an Moët Hennessy Louis Vuitton. Der Name blieb gleich, aber man hat im Grunde genommen nichts mehr mit TAG zu tun (Mansour Ojjeh hält z.B. Anteile am McLaren-Rennstall).
Für Red-Bull-Verhältnisse kamen 2015 später in der Saison vergleichsweise wenig Updates. Vielleicht hat man sich mehr auf 2016 konzentriert?
Force India Mercedes: #27 Nico Hülkenberg, #11 Sergio Perez
Force India hat mich letzte Saison etwas überrascht. Besonders mit der B-Version des Boliden war das Team ein zuverlässiger Punktekandidat mit zwei sehr soliden Fahrern. Hülkenberg und Perez träumen beide von einer (weiteren) Chance bei einem Top-Team ... aber diese eröffnet sich bislang nicht.
Erstmals seit den 90gern (damals mit Barrichello und Irvine, die ähnliche Träume hatten) geht das Team in drei aufeinander folgenden Saisons mit der gleichen Fahrerpaarung an den Start.
Force India orientiert sich in Sachen Aerodynamik sehr stark an Red Bull. Der Frontflügel sieht teilweise aus wie eine Red-Bull-Kopie und die Boliden werden zunehmend stärker angestellt. Naja ... man hat letztes Jahr ja auch Personal von Red Bull abgeworben.
Vermutlich wäre es schon ein ordentlicher Erfolg, wenn man Platz 5 in der Konstrukteurs-Wertung verteidigt.
Renault*: #13 Pastor Maldonado, #30 Jolyon Palmer
Rückzug oder Werksteam? Bei Renault hat man lange gezögert, wie es mit dem eigenen Engagement in der Formel 1 weitergehen soll. Lediglich Motorenzulieferer wollte man auf Dauer nicht bleiben. Die Werbewirkung in den Titeljahren mit Red Bull war zu gering ... die negative Presse seit 2014 wog umso schwerer. Schließlich hat Renault das Entstone-Team von Genii Capital wieder zurück gekauft ... bzw. die Mehrheit am Team ... mit einer Raten-Zahlung über 10 Jahre ... und diese wird doch die FOM-Preisgelder eingespült. Man könnte also von einem F1-Team zum Nulltarif sprechen, wenn da nicht noch die ganzen anderen Investitionen wären.
Romain Grosjean sah seine Zukunft davon laufen. Als einziger Fahrer hat er ein wenig Schwung in das müde drehende Fahrerkarussell gebracht. Weil er nicht damit rechnet, dass das Team bald wieder siegfähig wird (wie 2012/2013, wo er selbst Siegchancen hatte) oder ihm ein Sprungbrett zu einem Top-Team bietet, hat er das Team in Richtung Haas verlassen.
Genii hat das Team letzte Saison auf Sparflamme betrieben und nicht mehr Geld als nötig reingesteckt ... schließlich stand lange der Verkauf an Renault im Raum. Wäre der geplatz, dann hätte das Team womöglich die Pforten zu gemacht.
Neben Manor hat Lotus mit die wenigsten Updates während der Saison an die Strecke gebracht ... für 2016 sollte man also nicht unbedingt mit einem großartig veränderten Boliden rechnen.
Zudem mussten die Ingenieure den 2016-Boliden vorrübergehend so entwickeln, dass entweder ein Mercedes- oder ein Renault-Aggregat reinpasst. Nach nur einem Mercedes-Jahr geht es wieder zurück zu den Renault-Triebwerken.
Das Cockpit von Grosjean übernimmt Jolyon Palmer, der schon einige Freitagseinsätze hatte. Palmer gewann 2014 die GP2-Meisterschaft und seine Hoffnungen beruhten sicherlich auf 2016. Andere Fahrer, die in "Nachwuchs-Serien" einen Titel holten und dann ein Jahr Testfahrer wurden schafften dann entweder den Sprung in die F1 ... oder es wurde recht still um sie (Davide Valsecchi).
* vielleicht heißt das Team auch anders ... vielleicht wieder Renault-Lotus oder Lotus-Renault, wie 2011.
ToroRosso-Ferrari: #33 Max Verstappen, #55 Carlos Sainz jr
James Key genießt einen guten Ruf und das gilt auch für die Toro-Rosso-Boliden, seitdem Key zum Team dazugestoßen war. Der 2015-Bolide galt als besser als die Wagen von Force India und Lotus ... abgesehen vom Motor. Auch in Sachen Zuverlässigkeit stand Toro Rosso eher auf den hinteren Rängen.
Wie auch immer, in manchen Rennen konnten Sainz und besonders auch Verstappen auftrumpfen und gute Positionen sammeln.
Nach 2 Jahren mit Renault-Antrieb (man wollte mehr gleiche Teile wie das Mutterteam nutzen) kehrt Toro Rosso zu Ferrari-Antrieben zurück. Der Wechsel war erst recht spät unter Dach und Fach ... die Ingenieure mussten also - wie in Enstone - lange mit zwei unterschiedlichen Antrieben konstruieren.
Im Gegensatz zu Ferrari, Haas und Sauber wird Toro Rosso jedoch mit Antrieben der 2015-Spezifikation fahren.
Dennoch erwartet man, dass man allein durch diesen Schritt mehrere Zehntel gut macht (verglichen mit dem 2015-Renault-Antrieb).
Sauber-Ferrari: #9 Marcus Ericsson, #12 Felipe Nasr
Nasr, Ericsson, Sutil, van der Garde ... als die letzte Saison los ging hatte Sauber gleich 4 Stammfahrer unter Vertrag. In Melbourne war nichtmal klar, wer überhaupt im Cockpit sitzen würde ... auch van der Garde tauchte in einem Rennoverall auf. Schließlich wurden er und Sutil mit einer ordentlichen Abpfindung abgespeist. Beide brachten Geld mit ... aber Ericsson und Nasr wohl noch mehr, wodurch sich wohl auch die Abpfindungen finanzieren lassen. Die Schlagzeilen des auf Paydriver angewiesenen Teams waren nicht gerade gut. Aber dafür gelang dann ein guter Start in die Saison.
Nach dem stark übergewichtigen Boliden von 2014 (der auch noch Probleme mit dem brake by wire System hatte), machte Sauber mit dem leichteren 2015-Ferrari-Motor einen guten Sprung nach vorne ... obgleich der Wagen anfangs ziemlich klobig wirkte mit seiner Haifisch-Nase.
Ericcson und Nasr verkauften sich recht ordentlich. Zumindest wirkte Ericcson neben Nasr nicht so blass wie neben Kobayashi im Caterham. Die Frage ist natürlich, ob der Sauber ihm eher liegt, oder ob Nasr deutlich langsamer ist als Kobayashi ... wer weiß.
Wie auch immer, nach dem guten Saisonstart war Sauber letztes Jahr zunehmend nach hinten gerutscht ... selten war das Q3 in Reichweite.
Für die kommende Saison hat Sauber größere Änderungen am Boliden im Vergleich zum Vorjahr angekündigt. Optisch wirkte der 2015-Sauber ja eher "konventionell".
Mal schauen, was bei rumkommt.
Eine Überraschung wie 2012 würde ich aber nicht erwarten...
McLaren-Honda: #14 Fernando Alonso, #22 Jenson Button
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt? Seit 2013 versucht McLaren mit größeren Änderungen an den Boliden das Rad mehr oder weniger neu zu erfinden.
2012 sahen viele den McLaren als schnellsten Boliden im Feld, der nur wegen der Zuverlässigkeit vom RedBull geschlagen wurde. Dennoch änderte man 2013 viel (z.B. pullrod vorne) und fiel auf die Nase.
Der 2014-Bolide war auch nichts. Das Heck wirkte klobig und in Sachen Gewicht waren andere Teams wohl auch besser aufgestellt. Die "Schmetterlings"-Aufhängung erwies sich auch mehr als Nachteil wie als ein Nutzen.
McLaren entschied sich nicht beim Mercedes-Motor zu bleiben ... damit würde man das Mercedes-Team nicht einholen und nur - wie Williams - bestenfalls zweite Geige werden. Also der Wechsel zu Honda.
Wer nicht wagt der nicht gewinnt ... wer wagt, der kann aber auch viel verlieren.
Honda machte ähnliche Fehler wie Ferrari 2014. Um in den Genuss von aerodynamischen Vorzügen zu kommen, wurde beim Antrieb möglichst Platz gespart. Ich weiß grad nicht genau obs der Turbolader oder der Verdichter ist ... eines von beidem (oder beides) soll zu klein sein (bei Ferrari wars der Turbolader).
Zudem bringt die MGU-K bei Honda wohl zu wenig Power. Den McLaren geht häufig schon früher die Puste aus, während die anderen Teams weit mehr Elektropower während der Runde rekuperieren und nutzen können.
Der mysteriöse Unfall von Alonso bei den Testfahrten in Barcelona erinnert fast schon an den MP4-18.
Die enormen Zuverlässigkeitsprobleme bei McLaren-Honda sorgten mitunter für legendäre Bilder (Alonso im Campingstuhl).
Nichtsdestotrotz ... bei McLaren glaubt man an das eigene Konzept. Honda ist überzeugt, dass man beim Verbrennungsmotor mit Ferrari mithalten kann. Wenn man auch bei den weiteren Komponenten (MGU-H, MGU-K, Turbolader, etc.) nachbessert, stünde man wohl deutlich besser da als letzte Saison.
Zudem guckt man bei McLaren gerne auf Messungen von Kurvengeschwindigkeiten. Hier sei man neben Mercedes und RedBull wohl mit am besten aufgestellt. Mit dem Fahrverhalten des McLaren sollen Alonso und Button wohl sehr zufrieden sein ... aber es fehlt halt der Dampf auf der Kette.
Unterschätzen darf man McLaren nicht ... je nach dem, ob man beim Antrieb einen Schritt nach vorne gemacht hat.
Manor**-Mercedes: TBA, TBA
Mit den Testfahrten nach der Saison in Abu Dabhi hat das Chassis #2 (Will Stevens' Fahrzeug) über 20.000km geleistet ... das sind gut 65 Renndistanzen. Jenes Chassis kam schließlich schon 2014 zum Einsatz.
Für 2016 soll es einen neuen Manor geben, welche zudem auch einen neuen Motor bekommt. Nachdem man in Enstone von Mercedes zu Renault zurück wechselt, hat Mercedes Platz für ein anderes 4tes Team, welches man mit Motoren beliefert.
Mit einem Quantensprung muss man nicht unbedingt rechnen. Caterham fuhr nach dem Wechsel von Cosworth zum Weltmeister-Motor von Renault auch weiterhin hinterher (auch wenn man den Abstand zu Marussia/Virgin vergrößerte). Trotzdem erhofft man sich bei Manor, dass man wieder näher am Mittelfeld dran ist, nachdem man dieses Jahr ziemlich alleine hinten rum fuhr.
Die Fahrerfrage ist bislang ungeklärt ... wahrscheinlich irgendwer, der Geld mitbringt.
Stevens, Mehri, Rossi und Ocon gelten als Kandidaten. Mercedes würde gerne Wehrlein in ein F1-Cockpit bringen ... möchte dafür aber nicht so viel zahlen, wie ein Paydriver womöglich aufbringen kann.
** Unklar ist bislang auch der Name. "Marussia" wird sicherlich rausfallen. Wie bei BMW-Sauber, Marussia-Virgin usw. stand der Name letzte Saison noch mit dabei, um die FOM-Gelder zu kassieren.
Dementsprechend dürfte auch "Manor" im Namen verbleiben. Aber ob das Team ohne Booth und Lowdon weiterhin (nur) Manor heißen wird? Oder wird Teameigner Fitzpatrick einen anderen Namen einbringen? Mal schauen...
Haas-Ferrari: #8 Romain Grosjean, #21 Esteban Gutierrez
30 Jahre ist es her, dass ein Team unter amerikanischer Flagge in der Formel 1 teilnimmt. BAR fuhr mit britischer Lizenz und USF1 schaffte es nicht an die Strecke.
Damals war es das Team Haas ... von Carl Haas.
Diesmals ist es das Team von Gene Haas, nicht mit Carl Haas verwandt. Gene Haas verdient sein Geld mit CNC-Maschinen ... Haas ist da ein durchaus größerer Hersteller. Seit 2002 hat Haas ein NASCAR-Team.
Für die Formel 1 hat man ein dickes neues Gebäude in Kannpolis aufgestellt ... gleich neben der Basis des Stewart-Haas-Teams, wo die NASCAR-Renner aufgebaut werden.
Vom (damals) bankrotten Marussia-Team hat man sich die Fabrik in Branbury geholt, um von hier aus in Europa zu operieren.
Haas hat eine enge Kooperation mit Ferrari eingefädelt. Ein Großteil der Entwicklungsarbeit wird aber, meines Wissens nach, von Dallara erledigt.
Manch einer spekuliert, dass Haas mehr oder weniger einen 2015-Ferrari an den Start bringen wird. Manche glauben auch, dass Haas direkt um Punkte wird mitfahren können. Von den Teams, die so ziemlich bei 0 anfingen (also kein anderes Team aufkauften) und in die Formel 1 kamen, gelang das in den letzten Jahren nur wenigen (Toyota, Stewart).
Als Teil des Deals mit Ferrari sah man sich auch verflichtet einen Fahrer aus dem Ferrari-Kader unter Vertrag zu nehmen. Gutierrez und Vergne standen zur Auswahl. Raffaele Marciello und GT-Fahrer Davide Rigon eher weniger...
Letztlich hat Gutierrez den Platz bekommen ... vielleicht bringt er auch etwas Sponsor-Gelder mit. Mit der geografischen Nähe zu Mexiko macht die Verflichtung für das US-Team durchaus Sinn.
Als "größere Nummer" hat man Romain Grosjean engagieren können. Grosjean steht damit stark in Verdacht, das Haas-Team als Sprungbrett zu Ferrari nutzen zu wollen, falls dort irgendwann ein Cockpit frei werden könnte. Das ist durchaus ein Wagnis, wenn man bedenkt, dass man nicht weiß, was das Haas-Team drauf haben wird. Hülkenberg wollte dieses Wagnis nicht eingehen.
Regeln
Die Regeländerungen halten sich in Grenzen, die Boliden werden also den Vorgängern wohl recht ähnlich aussehen.
Auspuff
Zwei oder drei statt einem Rohr. die Abgase des Wastegate des Turboladers sollen aus einem zusätzlichen Rohr abseits des "Hauptrohres" strömen. Die Teams können dabei wählen, ob sie dafür 1 oder 2 kleinere Rohre einsetzen. Diese können über/unter/neben dem Auspuffrohr platziert werden. Ich glaube, eine aerodynamische Nutzung wäre auch möglich ... sicher bin ich mir aber nicht.
Die FIA verspricht sich von dieser Änderung einen besseren Motorensound.
Sicherheit
Die seitlichen Cockpitwände sollen 2 Zentimeter höher gezogen werden. Die zugehörigen Crashtests werden verschärft.
Reifen
Für 2016 gibt es neue Reifenregeln.
- Pirelli bietet 5 Mischungen an. Ultra soft, super soft, soft, medium, hard
- Jeder Fahrer darf pro Wochenende 13 Reifensätze verwenden (Trocken).
- Pirelli bestimmt 3 Mischungen und damit 3 Reifensätze für das Rennwochenende. Zwei für das Rennen und den weichsten für das Q3.
- Einer der beiden von Pirelli für das Rennen bestimmten Reifensätze muss im Rennen gefahren werden
- Die Fahrer können für die übrigen 10 Reifensätze bei den 3 Mischungen beliebig auswählen. Die Fahrer innerhalb eines Teams können unterschiedlich ausgerüstet werden.
VSC
Das VSC kann nun auch im Freien Training zum Einsatz kommen.
Das DRS wird direkt nach dem Ende eine virtuellen Safety-Car-Phase wieder freigebenen (bisher: 2 Runden später)
Trotzdem nehme ich den Traum mal als Anlass für das Eröffnen dieses Threads.
Kalender
21 Rennen sollen dieses Jahr gefahren werden. Mit Ende März geht es dabei vergleichsweise spät los, die Präsentationen und Testfahrten der neuen Boliden werden damit wohl auch später erfolgen als 2015.
Dafür findet das letzte Rennen der Saison dann tatsächlich am 1. Advent statt ... ich glaube, das gab es vorher noch nicht.
Großer Preis von Deutschland in Hockenheim
Die Formel 1 kehrt nach Deutschland zurück. Eigentlich ist dies nichts besonderes, schließlich hält man sich damit an den 2-Jahres-Rythmus, der für den Hockenheimring ja ohnehin vereinbart war. Nach der Übernahme des Nürburgringes durch Capricorn konnte man sich dort jedoch nicht mit der FOM auf die Bedingungen für die Ausrichtung eines Rennens einigen. Ebenso wie "Rock am Ring" fiel damit bei der Strecke in der Eifel ein weiteres Prestige-Event weg.
Es gab Überlegungen, dass der Hockenheimring einspringt und das 2015-Deutschland-Rennen austrägt ... aber die Entscheidung für die Absage an den Nürburgring zog sich schließlich so lange hin, bis der Hockenheimring auch seinerseits eine Absage erteilte, weil die Zeit für einen anständigen Ticket-Vorverkauf (z.B. Weihnachtsgeschäft) entfallen war.
Angesichts der rückläufigen Zuschauer-Zahlen an den Strecken und vor den Bildschirmen bei der F1 war das vermutlich vom Hockenheimring keine schlechte Idee.
Großer Preis von Europa in Baku
Keine Ahnung, warum das Rennen in Baku ausgerechnet Großer Preis von Europa heißt. Nungut, Aserbaidschan ist Teil der Europäischen Rundfunkunion (und macht deswegen z.B. beim ESC mit) ... aber das ist Marokko auch. Und wer würde Marokko zu Europa zählen?
Wie auch immer, die Strecke führt durch die Hauptstadt Baku. Es geht vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten, um die historische Altstadt, vorbei an der Uferpromenade, entlang der alten Stadtmauer. Top-Speeds im Bereich von 340km/h werden erwartet. Bei der Stadtmauer hingegen wird es sehr steil und eng.
Die etwa 600m Kopfsteinpflaster, welche auf dem Weg liegen, werden dabei temporär durch Asphalt abgedeckt. Dieser Asphalt wird nach dem Rennen wieder entfernt, damit die Altstadt ihr Kopfsteinpflaster behält.
So ein bisserl ist die Streckenführung eine sight-seeing-tour. Wer allerdings Millionen von Euro dafür ausgibt, dass der F1-Zirkus vorbei kommt, der will nunmal für dies und jenes werben.
So funktioniert der Zirkus heutzutage. Man geht wieder mehr in die Städte (Baku, Abu Dabhi), während Projekte wie in Indien und Südkorea ziemlich gefloppt sind.
Teams und Fahrer
2016 sollen wieder 11 Teams an der Startlinie stehen.
Um das rumänische "Forza Rossa"-Team ist es still geworden. Dieses sollte vermutlich teilweise auf dem Kauf von Teilen des Caterham-Teams (Caterham Sports Limited) gründen, was jedoch nicht so ganz geklappt hat. Daher ist nur mit Haas als Neuzugang zu rechnen.
Die FIA hat im Sommer ein weiteres Ausschreibungsverfahren gestartet, für Teams die ab 2016 oder 2017 mitmachen wollen. Zwei Bewerbungen waren wohl eingegangen, aber beider erfüllten nicht die von der FIA gestellten Kriterien.
Da auch noch nicht ganz klar ist, ob es 2017 oder 2018 größere Regeländerungen geben wird, halten sich potentielle Interessenten derzeit eh eher bedeckt.
Mercedes: #44 Lewis Hamilton, #6 Nico Rosberg
Noch bevor es die ersten Fotos der neuen Boliden gibt, ist Mercedes mit Sicherheit der Top-Favorit für die kommende Saison. 2015 war man derart überlegen, dass man den Rekord aufstellte wie viele von den möglichen Punkten man auch letztlich erreichte (prozentual). Andere Rekorde (mögliche Platzierungen im Qualifying) wurden auch aufgestellt.
Gerüchteweise werden an der Fahrzeugfront ein paar Änderungen erwartet. Die Füße der Piloten sollen etwas höher liegen und die veränderte Sicht wurde mit einer Abdeckung beim freien Training in Sao Paulo untersucht. Zudem wird gemunkelt, dass an der Vorderachs-Aufhängung ein zusätzliches Dämpfungselement eingebracht wird, um die linke und rechte Fahrzeugseite zu verknüpfen (ähnlich wie FRIC) ... oder so ähnlich.
Ferrari: #5 Sebastian Vettel; #7 Kimi Raikkönen
Über den Winter 2014/2015 hat Ferrari einen ordentlichen Schritt gemacht. Diesen Winter will man dies wiederholen und Mercedes angreifen. Gerüchteweise geht es bei der Vorderachs-Aufhängung von Pullrod zurück zu Pushrod. Obwohl man die Geometrie und Abstimmung letztes Jahr (dank der niedrigeren Nase) besser im Griff hatte als zuvor, will man diesen Versuch (den sonst in den vergangenen Jahren nur McLaren auch gewagt hat) wohl wieder beenden. Die Vorteile der Pullrod-Aufhängung scheinen wohl nicht zu genügen.
Ende letzten Jahres war Ferrari das einzige Team, welches noch mit der extra langen Nase fuhr. Ob man dies beibehält?
Auf jeden Fall sind einige Ferrari-Mitarbeiter zwischenzeitlich zu Haas gewechselt und später wieder zurück zu Ferrari. Etwaige Sperrfristen gab es hier nicht, da Haas ein neues Team ist. Somit konnten die Ferrari-Mannen mehr Stunden im Windkanal verbringen, als wenn sie nur ein Team "zur Verfügung" gehabt hätten. Die Konkurrenz ist/war von diesem Kniff nicht begeistert.
Williams-Mercedes: #19 Felipe Massa, #77 Valterri Bottas
Mit dem erneuten 3ten Platz in der Konstrukteurs-Wertung ist man bei Williams sicherlich zufrieden. Andererseits ärgert man sich vielleicht, dass Podiums-Platzierungen 2015 fast nur drin waren, wenn sowohl Mercedes, als auch Ferrari geschwächelt haben.
Williams holte halb so viele Pokale und deutlich weniger Punkte wie 2014.
Während die Boliden für 2014 und 2015 recht ähnlich waren, soll - laut Rob Smedley - 2016 ein größerer Sprung kommen. Naja ... mal schauen.
RedBull-Renault: #3 Daniel Ricciardo, #26 Daniil Kwjat
Für Mercedes lief es letztes Jahr nur in Ungarn und Singapur nicht so gut ... und nur hier konnten die RedBull-Piloten eine Podiums-Platzierung holen. Für das einst erfolgsverwöhnte Team eine ziemliche Enttäuschung. Bei den Gründen für den Rückschritt in der Konstruktionswertung von Platz 2 auf 4 zeigt man mit dem Finger gerne auf Motorenparter Renault ... aber ist das Chassis wirklich so stark wie behauptet? Oder bringt der 2015-Renault wirklich weniger Leistung als jener von 2014?
Renault lehnte Vorschläge von Ilmor (Hinsichtlich des Zylinderkopfes) ab und brachte eigene Updates ... die jedoch keine Zeitverbesserung brachten (Ricciardo setzte später wieder auf den alten Motor).
Für 2016 setzt man dann doch auf eine Zusammenarbeit mit Ilmor ... weil man selbst wohl nicht die zündenden Ideen hat. Immerhin, der Hybridanteil soll (im Gegensatz zu Honda) ordentlich laufen.
Nichtsdestotrotz hat Red Bull für 2016 einen neuen Motorenpartner gesucht ... aber nicht gefunden. Man wird bei Renault bleiben müssen, aber die Motoren werden nun auf den Namen "TAG Heuer" getauft.
Die Uhrenmanufaktur Heuer wurde einst von TAG gekauft ... jene TAG, die damals auch die Porsche-Motoren im McLaren sponsorte. Doch TAG verkaufte Heuer 1999 an Moët Hennessy Louis Vuitton. Der Name blieb gleich, aber man hat im Grunde genommen nichts mehr mit TAG zu tun (Mansour Ojjeh hält z.B. Anteile am McLaren-Rennstall).
Für Red-Bull-Verhältnisse kamen 2015 später in der Saison vergleichsweise wenig Updates. Vielleicht hat man sich mehr auf 2016 konzentriert?
Force India Mercedes: #27 Nico Hülkenberg, #11 Sergio Perez
Force India hat mich letzte Saison etwas überrascht. Besonders mit der B-Version des Boliden war das Team ein zuverlässiger Punktekandidat mit zwei sehr soliden Fahrern. Hülkenberg und Perez träumen beide von einer (weiteren) Chance bei einem Top-Team ... aber diese eröffnet sich bislang nicht.
Erstmals seit den 90gern (damals mit Barrichello und Irvine, die ähnliche Träume hatten) geht das Team in drei aufeinander folgenden Saisons mit der gleichen Fahrerpaarung an den Start.
Force India orientiert sich in Sachen Aerodynamik sehr stark an Red Bull. Der Frontflügel sieht teilweise aus wie eine Red-Bull-Kopie und die Boliden werden zunehmend stärker angestellt. Naja ... man hat letztes Jahr ja auch Personal von Red Bull abgeworben.
Vermutlich wäre es schon ein ordentlicher Erfolg, wenn man Platz 5 in der Konstrukteurs-Wertung verteidigt.
Renault*: #13 Pastor Maldonado, #30 Jolyon Palmer
Rückzug oder Werksteam? Bei Renault hat man lange gezögert, wie es mit dem eigenen Engagement in der Formel 1 weitergehen soll. Lediglich Motorenzulieferer wollte man auf Dauer nicht bleiben. Die Werbewirkung in den Titeljahren mit Red Bull war zu gering ... die negative Presse seit 2014 wog umso schwerer. Schließlich hat Renault das Entstone-Team von Genii Capital wieder zurück gekauft ... bzw. die Mehrheit am Team ... mit einer Raten-Zahlung über 10 Jahre ... und diese wird doch die FOM-Preisgelder eingespült. Man könnte also von einem F1-Team zum Nulltarif sprechen, wenn da nicht noch die ganzen anderen Investitionen wären.
Romain Grosjean sah seine Zukunft davon laufen. Als einziger Fahrer hat er ein wenig Schwung in das müde drehende Fahrerkarussell gebracht. Weil er nicht damit rechnet, dass das Team bald wieder siegfähig wird (wie 2012/2013, wo er selbst Siegchancen hatte) oder ihm ein Sprungbrett zu einem Top-Team bietet, hat er das Team in Richtung Haas verlassen.
Genii hat das Team letzte Saison auf Sparflamme betrieben und nicht mehr Geld als nötig reingesteckt ... schließlich stand lange der Verkauf an Renault im Raum. Wäre der geplatz, dann hätte das Team womöglich die Pforten zu gemacht.
Neben Manor hat Lotus mit die wenigsten Updates während der Saison an die Strecke gebracht ... für 2016 sollte man also nicht unbedingt mit einem großartig veränderten Boliden rechnen.
Zudem mussten die Ingenieure den 2016-Boliden vorrübergehend so entwickeln, dass entweder ein Mercedes- oder ein Renault-Aggregat reinpasst. Nach nur einem Mercedes-Jahr geht es wieder zurück zu den Renault-Triebwerken.
Das Cockpit von Grosjean übernimmt Jolyon Palmer, der schon einige Freitagseinsätze hatte. Palmer gewann 2014 die GP2-Meisterschaft und seine Hoffnungen beruhten sicherlich auf 2016. Andere Fahrer, die in "Nachwuchs-Serien" einen Titel holten und dann ein Jahr Testfahrer wurden schafften dann entweder den Sprung in die F1 ... oder es wurde recht still um sie (Davide Valsecchi).
* vielleicht heißt das Team auch anders ... vielleicht wieder Renault-Lotus oder Lotus-Renault, wie 2011.
ToroRosso-Ferrari: #33 Max Verstappen, #55 Carlos Sainz jr
James Key genießt einen guten Ruf und das gilt auch für die Toro-Rosso-Boliden, seitdem Key zum Team dazugestoßen war. Der 2015-Bolide galt als besser als die Wagen von Force India und Lotus ... abgesehen vom Motor. Auch in Sachen Zuverlässigkeit stand Toro Rosso eher auf den hinteren Rängen.
Wie auch immer, in manchen Rennen konnten Sainz und besonders auch Verstappen auftrumpfen und gute Positionen sammeln.
Nach 2 Jahren mit Renault-Antrieb (man wollte mehr gleiche Teile wie das Mutterteam nutzen) kehrt Toro Rosso zu Ferrari-Antrieben zurück. Der Wechsel war erst recht spät unter Dach und Fach ... die Ingenieure mussten also - wie in Enstone - lange mit zwei unterschiedlichen Antrieben konstruieren.
Im Gegensatz zu Ferrari, Haas und Sauber wird Toro Rosso jedoch mit Antrieben der 2015-Spezifikation fahren.
Dennoch erwartet man, dass man allein durch diesen Schritt mehrere Zehntel gut macht (verglichen mit dem 2015-Renault-Antrieb).
Sauber-Ferrari: #9 Marcus Ericsson, #12 Felipe Nasr
Nasr, Ericsson, Sutil, van der Garde ... als die letzte Saison los ging hatte Sauber gleich 4 Stammfahrer unter Vertrag. In Melbourne war nichtmal klar, wer überhaupt im Cockpit sitzen würde ... auch van der Garde tauchte in einem Rennoverall auf. Schließlich wurden er und Sutil mit einer ordentlichen Abpfindung abgespeist. Beide brachten Geld mit ... aber Ericsson und Nasr wohl noch mehr, wodurch sich wohl auch die Abpfindungen finanzieren lassen. Die Schlagzeilen des auf Paydriver angewiesenen Teams waren nicht gerade gut. Aber dafür gelang dann ein guter Start in die Saison.
Nach dem stark übergewichtigen Boliden von 2014 (der auch noch Probleme mit dem brake by wire System hatte), machte Sauber mit dem leichteren 2015-Ferrari-Motor einen guten Sprung nach vorne ... obgleich der Wagen anfangs ziemlich klobig wirkte mit seiner Haifisch-Nase.
Ericcson und Nasr verkauften sich recht ordentlich. Zumindest wirkte Ericcson neben Nasr nicht so blass wie neben Kobayashi im Caterham. Die Frage ist natürlich, ob der Sauber ihm eher liegt, oder ob Nasr deutlich langsamer ist als Kobayashi ... wer weiß.
Wie auch immer, nach dem guten Saisonstart war Sauber letztes Jahr zunehmend nach hinten gerutscht ... selten war das Q3 in Reichweite.
Für die kommende Saison hat Sauber größere Änderungen am Boliden im Vergleich zum Vorjahr angekündigt. Optisch wirkte der 2015-Sauber ja eher "konventionell".
Mal schauen, was bei rumkommt.
Eine Überraschung wie 2012 würde ich aber nicht erwarten...
McLaren-Honda: #14 Fernando Alonso, #22 Jenson Button
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt? Seit 2013 versucht McLaren mit größeren Änderungen an den Boliden das Rad mehr oder weniger neu zu erfinden.
2012 sahen viele den McLaren als schnellsten Boliden im Feld, der nur wegen der Zuverlässigkeit vom RedBull geschlagen wurde. Dennoch änderte man 2013 viel (z.B. pullrod vorne) und fiel auf die Nase.
Der 2014-Bolide war auch nichts. Das Heck wirkte klobig und in Sachen Gewicht waren andere Teams wohl auch besser aufgestellt. Die "Schmetterlings"-Aufhängung erwies sich auch mehr als Nachteil wie als ein Nutzen.
McLaren entschied sich nicht beim Mercedes-Motor zu bleiben ... damit würde man das Mercedes-Team nicht einholen und nur - wie Williams - bestenfalls zweite Geige werden. Also der Wechsel zu Honda.
Wer nicht wagt der nicht gewinnt ... wer wagt, der kann aber auch viel verlieren.
Honda machte ähnliche Fehler wie Ferrari 2014. Um in den Genuss von aerodynamischen Vorzügen zu kommen, wurde beim Antrieb möglichst Platz gespart. Ich weiß grad nicht genau obs der Turbolader oder der Verdichter ist ... eines von beidem (oder beides) soll zu klein sein (bei Ferrari wars der Turbolader).
Zudem bringt die MGU-K bei Honda wohl zu wenig Power. Den McLaren geht häufig schon früher die Puste aus, während die anderen Teams weit mehr Elektropower während der Runde rekuperieren und nutzen können.
Der mysteriöse Unfall von Alonso bei den Testfahrten in Barcelona erinnert fast schon an den MP4-18.
Die enormen Zuverlässigkeitsprobleme bei McLaren-Honda sorgten mitunter für legendäre Bilder (Alonso im Campingstuhl).
Nichtsdestotrotz ... bei McLaren glaubt man an das eigene Konzept. Honda ist überzeugt, dass man beim Verbrennungsmotor mit Ferrari mithalten kann. Wenn man auch bei den weiteren Komponenten (MGU-H, MGU-K, Turbolader, etc.) nachbessert, stünde man wohl deutlich besser da als letzte Saison.
Zudem guckt man bei McLaren gerne auf Messungen von Kurvengeschwindigkeiten. Hier sei man neben Mercedes und RedBull wohl mit am besten aufgestellt. Mit dem Fahrverhalten des McLaren sollen Alonso und Button wohl sehr zufrieden sein ... aber es fehlt halt der Dampf auf der Kette.
Unterschätzen darf man McLaren nicht ... je nach dem, ob man beim Antrieb einen Schritt nach vorne gemacht hat.
Manor**-Mercedes: TBA, TBA
Mit den Testfahrten nach der Saison in Abu Dabhi hat das Chassis #2 (Will Stevens' Fahrzeug) über 20.000km geleistet ... das sind gut 65 Renndistanzen. Jenes Chassis kam schließlich schon 2014 zum Einsatz.
Für 2016 soll es einen neuen Manor geben, welche zudem auch einen neuen Motor bekommt. Nachdem man in Enstone von Mercedes zu Renault zurück wechselt, hat Mercedes Platz für ein anderes 4tes Team, welches man mit Motoren beliefert.
Mit einem Quantensprung muss man nicht unbedingt rechnen. Caterham fuhr nach dem Wechsel von Cosworth zum Weltmeister-Motor von Renault auch weiterhin hinterher (auch wenn man den Abstand zu Marussia/Virgin vergrößerte). Trotzdem erhofft man sich bei Manor, dass man wieder näher am Mittelfeld dran ist, nachdem man dieses Jahr ziemlich alleine hinten rum fuhr.
Die Fahrerfrage ist bislang ungeklärt ... wahrscheinlich irgendwer, der Geld mitbringt.
Stevens, Mehri, Rossi und Ocon gelten als Kandidaten. Mercedes würde gerne Wehrlein in ein F1-Cockpit bringen ... möchte dafür aber nicht so viel zahlen, wie ein Paydriver womöglich aufbringen kann.
** Unklar ist bislang auch der Name. "Marussia" wird sicherlich rausfallen. Wie bei BMW-Sauber, Marussia-Virgin usw. stand der Name letzte Saison noch mit dabei, um die FOM-Gelder zu kassieren.
Dementsprechend dürfte auch "Manor" im Namen verbleiben. Aber ob das Team ohne Booth und Lowdon weiterhin (nur) Manor heißen wird? Oder wird Teameigner Fitzpatrick einen anderen Namen einbringen? Mal schauen...
Haas-Ferrari: #8 Romain Grosjean, #21 Esteban Gutierrez
30 Jahre ist es her, dass ein Team unter amerikanischer Flagge in der Formel 1 teilnimmt. BAR fuhr mit britischer Lizenz und USF1 schaffte es nicht an die Strecke.
Damals war es das Team Haas ... von Carl Haas.
Diesmals ist es das Team von Gene Haas, nicht mit Carl Haas verwandt. Gene Haas verdient sein Geld mit CNC-Maschinen ... Haas ist da ein durchaus größerer Hersteller. Seit 2002 hat Haas ein NASCAR-Team.
Für die Formel 1 hat man ein dickes neues Gebäude in Kannpolis aufgestellt ... gleich neben der Basis des Stewart-Haas-Teams, wo die NASCAR-Renner aufgebaut werden.
Vom (damals) bankrotten Marussia-Team hat man sich die Fabrik in Branbury geholt, um von hier aus in Europa zu operieren.
Haas hat eine enge Kooperation mit Ferrari eingefädelt. Ein Großteil der Entwicklungsarbeit wird aber, meines Wissens nach, von Dallara erledigt.
Manch einer spekuliert, dass Haas mehr oder weniger einen 2015-Ferrari an den Start bringen wird. Manche glauben auch, dass Haas direkt um Punkte wird mitfahren können. Von den Teams, die so ziemlich bei 0 anfingen (also kein anderes Team aufkauften) und in die Formel 1 kamen, gelang das in den letzten Jahren nur wenigen (Toyota, Stewart).
Als Teil des Deals mit Ferrari sah man sich auch verflichtet einen Fahrer aus dem Ferrari-Kader unter Vertrag zu nehmen. Gutierrez und Vergne standen zur Auswahl. Raffaele Marciello und GT-Fahrer Davide Rigon eher weniger...
Letztlich hat Gutierrez den Platz bekommen ... vielleicht bringt er auch etwas Sponsor-Gelder mit. Mit der geografischen Nähe zu Mexiko macht die Verflichtung für das US-Team durchaus Sinn.
Als "größere Nummer" hat man Romain Grosjean engagieren können. Grosjean steht damit stark in Verdacht, das Haas-Team als Sprungbrett zu Ferrari nutzen zu wollen, falls dort irgendwann ein Cockpit frei werden könnte. Das ist durchaus ein Wagnis, wenn man bedenkt, dass man nicht weiß, was das Haas-Team drauf haben wird. Hülkenberg wollte dieses Wagnis nicht eingehen.
Regeln
Die Regeländerungen halten sich in Grenzen, die Boliden werden also den Vorgängern wohl recht ähnlich aussehen.
Auspuff
Zwei oder drei statt einem Rohr. die Abgase des Wastegate des Turboladers sollen aus einem zusätzlichen Rohr abseits des "Hauptrohres" strömen. Die Teams können dabei wählen, ob sie dafür 1 oder 2 kleinere Rohre einsetzen. Diese können über/unter/neben dem Auspuffrohr platziert werden. Ich glaube, eine aerodynamische Nutzung wäre auch möglich ... sicher bin ich mir aber nicht.
Die FIA verspricht sich von dieser Änderung einen besseren Motorensound.
Sicherheit
Die seitlichen Cockpitwände sollen 2 Zentimeter höher gezogen werden. Die zugehörigen Crashtests werden verschärft.
Reifen
Für 2016 gibt es neue Reifenregeln.
- Pirelli bietet 5 Mischungen an. Ultra soft, super soft, soft, medium, hard
- Jeder Fahrer darf pro Wochenende 13 Reifensätze verwenden (Trocken).
- Pirelli bestimmt 3 Mischungen und damit 3 Reifensätze für das Rennwochenende. Zwei für das Rennen und den weichsten für das Q3.
- Einer der beiden von Pirelli für das Rennen bestimmten Reifensätze muss im Rennen gefahren werden
- Die Fahrer können für die übrigen 10 Reifensätze bei den 3 Mischungen beliebig auswählen. Die Fahrer innerhalb eines Teams können unterschiedlich ausgerüstet werden.
VSC
Das VSC kann nun auch im Freien Training zum Einsatz kommen.
Das DRS wird direkt nach dem Ende eine virtuellen Safety-Car-Phase wieder freigebenen (bisher: 2 Runden später)