Man kann hier aber ohne komplex zu denken einen großen Schritt machen indem man einen Einheits Frontflügel fährt der davor erprobt ist das Überholen zu fördern. (das könnten die in 2 Monaten entwickeln, wenn man den wollte
)
Ich habe mal gelesen das dies mit das größte Problem wäre.
Dazu ist der Unterboden noch sehr wichtig und der Heckflügel ist angeblich Nebensache, weil er die Luft nach oben weg leitet.
Man bräuchte einfachere und vor allem größere Flügel - Front- und Heckflügel. Vereinfacht ausgedrückt genügt es nicht, nur einen Flügel zu verändern, da dann die Balance völlig aus den Fugen gerät (nur mehr Frontflügel: Übersteuern, nur mehr Heckflügel: Untersteuern). In Sachen Diffusor sind die Boliden ja schon ziemlich weit ausgereizt, da gingen nur mehr Ebenen (Doppeldiffusor usw.) bei gegebener Bolidenbreite oder Diffusorlänge (siehe unten). Das mit dem Einfach ginge ganz schnell nach hinten los, wenn man die Anzahl der Elemente nicht kontrolliert. Sagen wir z.B. 4 Elemente (pro Seite) beim Frontflügel und 3 beim Heckflügel - das würde die Sensitivität massiv reduzieren. Darüber hinaus empfiehlt z.B. scarbs Flügel hinter den Vorderreifen, um den Tyre wake zu reduzieren (was sehr hässlich aussehen würde), ein längerer Diffusor (nicht breiter) und weniger effektive Bremsen. Ich hab dir das mal angehangen:
https://drivetribe.com/p/f1-why-no-...y7jDQhuGAz6N9TEP-g?iid=Y5vBZO5bTBOWFtMDlRYPDQ
Persönlich denke ich, dass die Flügelregelungen schon allein viel bewirken würden. Mit den anderen Änderungen kann ich mich nicht so recht anfreunden. Gerade ein längerer Diffusorbereich könnte dafür sorgen, dass hier massiv zu holen ist, sich die Teams darauf stürzen und andere Entwicklungen eingestellt werden. Statt einer Balance an Entwicklung für Flügel, Bargeboards, Diffusor und Aufhängung (Motoren mal ausgeblendet) sehen wir dann vielleicht nur noch Entwicklungen für letztere beiden (die Aufhängung wäre dann nur noch wichtig, um die Diffusoreffizienz zu maximieren). Und das mit dem Bremsen passt schon gar nicht zur Formel 1 und den Automobilisten darin. Da wendet man Unsummen für bessere Bremsen im Endkundenbereich auf und dann nimmt man für den Technologiedemonstrator Formel 1 rudimentäre Bremsen, die viel weniger wirksam sind als sie es sein könnten? Das wäre irgendwie komisch.
Grip steigern ohne DF kann eigentlich nur über den Reifen gehen. (das mit dem Reifen war ja richtig, aber das zahlt sich halt nicht aus wenn der Rest verschlimmert wird)
Theoretisch ja, praktisch eher nein. Je mehr Grip die Reifen über Auflagefläche oder Mischung bieten, desto höher werden die Anforderungen, DF zu generieren. Mehr Grip bei weniger DF würde es fast unmöglich machen, die Reifen auf Temperatur zu bekommen und dann wird der Grip nicht genutzt. Mehr Grip bei konstantem DF hätte ähnliche, wenn auch weniger schwerwiegende Auswirkungen. Gerade der Wechsel von 2016 auf 2017 hat uns gezeigt, dass die Balance aus Grip und DF sehr wichtig ist. Nicht umsonst wurden mit breiteren Reifen die Flügel und die Basis breiter (und vice versa). Pirelli steuert mit dem Härte-Shift genau in diese Richtung: Das wohl erwartete DF-Level aus den Tests in 2016 wurde übertroffen und so waren fast alle Boliden griplimitiert, d.h. die Boliden konnten den Grip nicht vollständig nutzen und der Verschleiß hielt sich in Grenzen (deine oft angeprangerten 1-Stop-Rennen). Viele Teams hätten 2017 gern was dagegen gemacht mit der Aufhängung, aber hier hat die FIA zusammen mit Ferrari ja einen Riegel vorgeschoben. Damit wären wir auch bei einem weiteren Schritt, aktive Radaufhängungen. Damit ließe sich der Grip weiter erhöhen und ganz nebenbei auch die Diffusoreffizienz. Selbst FRIC und co. sind kein Teufelswerk, aber berechtigterweise haben gerade die kleineren Teams damit ein Problem, denn sowas kostet wieder Unsummen und ist extrem schlecht zu reglementieren und kontrollieren (Flügel lassen sich noch optisch ziemlich genau beobachten, Aufhängungen kaum noch, siehe die endlosen Diskussionen um die Bodenfreiheit des RB).