Formel 1 Saison 2019 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.233
Punkte
113
Wenn man einen Vergleichsfall von 2016 rauskramen muss sagt das auch schon einiges...
Und das auch noch komplett ohne Grasfläche...

Was hat das Alter jetzt damit zu tun? Es galten die gleichen Regeln wie heute! Und Hamilton hatte im Vergleich zu Vettel nicht das Problem über Gras fahren zu müssen.

Unterm Strich hat sich Vettel die Sache in Kanada immer noch selbst zuzuschreiben und die Nummer vorm Podest war mehr als kindisch. Aber eine klare ungleiche Auslegung des Regelwerks kann man wie ich finde hier nicht verleugnen.
 

Edy87

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.572
Punkte
83
Russland 2018: Bottas vor Hamilton .... Funk: Valteri its James.....

Brasilien 2018 : Verstappen vor Hamilton.... Funk: Esteban its James....

Kanada 2019: Vettel vor Hamilton..... Funk: FIA its James.....

Nur ein kleiner Spaß;)
 
Zuletzt bearbeitet:

l*v*l

Nachwuchsspieler
Beiträge
219
Punkte
43
Der "f*ck off, Charlie"-Seb hat wieder zugeschlagen.
Weiß nicht, ob dieses Verhalten mit "endlich zeigt mal einer Emotionen" zu erklären ist.
Er rammt Lewis, er beschimpft am Funk, er mimt den Wüterich...für den vormals so gut integrierten F1-Normalo ists das ziemlich viel Trara in den letzten zwei, drei Jahren.

Man erwartet eigentlich, dass er sich zuerst einmal bei dem Team ähnlich öffentlichkeitswirksam entschuldigt, ist ja nicht sein erster Aussetzer.

Habe da zudem Zweifel, ob der drohende Mauerkuss/Dreher auch nur so zu verhindern war. Aber um das einzuschätzen, fehlen mir die Daten/Perspektiven. Auf jeden Fall hat er die mildeste Strafe bekommen, die im Endeffekt das Rennen dennoch genug beeinflusst hat. Hier von Betrug zu schwadronieren und den Stewards gar Inonsequenz vorzuwerfen, weil mal ein ähnlicher Fall vor Jahren von anderen Leuten unter einer anderen Ägide...wie sehr muss man Vettel noch in die Arme nehmen? Die Situation ist blöd, wenn wenige Sekunden dafür reichen.

Man könnte durchaus meinen, das hypot. Nichtbestrafen hätte in diesem Fall ebenso politische Zwänge erfüllt (Spannung erhalten, solange es noch geht).
Glaubt ja wohl keiner, dass man Mercedes/Lewis hier nach dem Schnabel richtet, nur damit Mercedes/Liberty die Einschaltquote noch eher flöten geht?
 

Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.233
Punkte
113
Wenn man eine unmittelbare Gefährdung nach Rückkehr auf die Strecke (Montreal) gegen eine Blockade ca. 5 Sekunden nach Rückkehr (Monaco 2016) auf selbige einen gleichen Vorgang im Sinne des Paragraphen 27.3 nennen mag, okay. :crazy:

Wenn man wegen 2-3 Sekunden mehr aus der Sache eine völlig andere Rennsituation erkennen will, okay dann sollst du Recht haben :crazy:
 
Zuletzt bearbeitet:

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Wenn man wegen 2-3 Sekunden mehr aus der Sache eine völlig andere Rennsituation erkennen will, okay :crazy:
HAM war bereits auf die Strecke zurückgekehrt, völlig ohne Gefährdung, denn RIC musste nicht bremsen oder ausweichen. Erst als er in Folge der verschmutzten Reifen von HAM mehr Traktion hatte, eröffnete sich gegen den bereits auf die Rennstrecke zurückgekehrten HAM eine Gelegenheit. Hier war also Para 27.3 womöglich gar nicht anwendbar.
Wohl gemerkt, die Punkte die VET vorgeworfen wurden, sind „unsafe re-join“ und „forcing another car of the track“. Keiner dieser Punkte wurde HAM vorgeworfen.

Es entbehrt daher nicht einer gewissen Ironie, dass du anderen Leugnung vorwirfst, dieses kleinen aber feinen Unterschied jedoch selbst leugnest. :crazy:
 
Zuletzt bearbeitet:

Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.233
Punkte
113
Als ob der folgs des Fehlers von Hamilton verschuldete Geschwindigkeitsunterschied nicht zu einer Gefährdung wird, wenn er dann so krass rüber zieht nachdem er (nicht von der Strecke aber) von der Line abgerutscht war. Ich persönlich nehme hier auf jeden Fall Para 27,3 mit in den Bezug da Hamilton durch seinen eigenen Fehler abgekommen war und trotzdem sofort rüber zieht. Auch wenn Hamilton nicht direkt von der Strecke abgekommen ist.
Ja 100% gleich sind die Vorfälle nicht, aber ich finde man kann nicht verleugnen ( :crazy: ) das man nach 27,3 hier genauso klar anlegen kann.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Ja 100% gleich sind die Vorfälle nicht, aber ich finde man kann nicht verleugnen ( :crazy: ) das man nach 27,3 hier genauso klar anlegen kann.
Ich zitiere mich mal selbst...
Wohl gemerkt, die Punkte die VET vorgeworfen wurden, sind „unsafe re-join“ und „forcing another car of the track“. Keiner dieser Punkte wurde HAM vorgeworfen.

Edit: Vielleicht hilft dir das hier beim Verständnis:
https://www.reddit.com/r/formula1/comments/byo88k Schönen Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:

Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.233
Punkte
113
Dann zitiere ich mal Kalle

Wenn man einen Vergleichsfall von 2016 rauskramen muss sagt das auch schon einiges...
Und das auch noch komplett ohne Grasfläche...

Einen Vergleich (in deinem Fall) von 1016 heranzuziehen sagt schon einiges... :LOL:
Spaß ;) Ich denke ich weiß schon was du meinst, aber ich sehe es trotzdem etwas anders. Danke trotzdem!
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Dann zitiere ich mal Kalle



Einen Vergleich (in deinem Fall) von 1016 heranzuziehen sagt schon einiges... :LOL:
Spaß ;) Ich denke ich weiß schon was du meinst, aber ich sehe es trotzdem etwas anders. Danke trotzdem!
Jetzt wären wir wieder beim Abweich-Trick. Du hast nichts mehr zu entgegnen, aber Nebensächlichkeiten kann man ja immer noch aufrufen. :crazy: Mag sein, dass du es anders siehst, aber die Auslegung ist doch eine andere. Wobei wir wieder bei Vergleichen und „Leugnen“ wären....
 
Zuletzt bearbeitet:

thesweetscience

Bankspieler
Beiträge
1.347
Punkte
113
Hamilton und Vettel fahren außerhalb der Rennstrecke? Check! Beide fahren wieder auf die Rennstrecke? Check! Im Auffahren auf die Rennstrecke entteht eine gefährliche Situation?Check! Einziger Unterschied ist, dass Hamilton Ricciardo bewusst vor die Karre fährt und ihn Richtung Wand drängt, wohingegen Vettel eventuell wirklich keine Kontrolle mehr über seinen Wagen hatte. Also wenn überhaupt trifft Hamilton in seinem Vorfall eine größere Schuld als Vettel.
 

Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.233
Punkte
113
Jetzt wären wir wieder beim Abweich-Trick. Du hast nichts mehr zu entgegnen, aber Nebensächlichkeiten kann man ja immer noch aufrufen. :crazy: Mag sein, dass du es anders siehst, aber die Auslegung ist doch eine andere. Wobei wir wieder bei Vergleichen und „Leugnen“ wären....

Nicht entgegenzusetzen? Sei dir meiner standhaften Entgegnung immer bewusst das Hamilton nach seinem ersten Ausritt sofort rüber gezogen ist und damit mal auf jeden FAll eine Gefahr war.

Gehen wir die Sache vielleicht noch mal durch:
  1. Ham/Vet fahren auf die Kurve zu Ham/Ric direkt dahinter. (gleich)
  2. Ham/Vet machen einen Fehler verbremsen sich und verlassen die Strecke (gleich)
  3. Hier kommen wir jetzt zum Unterschied Vettel kommt zurück auf die Strecke und hat Ham direkt hinter sich, während Ham weit nach links rausrutsche Speed verliert und dann Riccardo etwas später direkt dahinter ist.
  4. Ham/Vet ziehen rüber und blocken Rich/Vet gefährlich ab (gleich)
Wenn ich dich jetzt richtig verstehe siehst du 2016 Ham sich durch das spätere Rüberziehen in einer Situation wo das Einordnen auf der Strecke bereits abschlossen war im Vergleich zu 2019. Habe ich das jetzt so richtig Wiedergegeben?
Nun ja und nun kommt meine Meinung das trotz des späteren Rüberziehens 2016 man 27,3 anwenden kann da Hamilton sich wie Vettel durch den eigenen Fehler von der Strecke gebracht hat und infolge des Fehlers es zu einem Verstoß kam. Das man diese Auslegung nicht leugnen kann......... :nono:

Na von mir aus! Das hätte ich vielleicht anders ausdrücken sollen, letztenendes kann ich deine Auffassung ja auch nachvollziehen auch wenn ich sie nicht ganz teile.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cardor

Bankspieler
Beiträge
1.193
Punkte
113
Also Professionelle Rennkomissare sahen 27.3 nicht gegeben, es gibt definitiv einen Unterschied zwischen den Szenen. Ich verstehe nur bislang nicht, warum man so einen Mist anbringen kann? Vettel hat eine berechtigte Strafe erhalten - 5 Sekunden was die Mindeststrafe ist in solchen vergehen.

Soll ich noch erwähnen, dass ich in erster Linie Ferrari Fan bin und ich trotz meiner Antipathie Vettels gegenüber einem verloren Sieg nachtrauere? Vollkommen berechtigt, aber das Ferrari Herz blutet.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Nicht entgegenzusetzen? Sei dir meiner standhaften Entgegnung immer bewusst das Hamilton nach seinem ersten Ausritt sofort rüber gezogen ist und damit mal auf jeden FAll eine Gefahr war.

Gehen wir die Sache vielleicht noch mal durch:
  1. Ham/Vet fahren auf die Kurve zu Ham/Ric direkt dahinter. (gleich)
  2. Ham/Vet machen einen Fehler verbremsen sich und verlassen die Strecke (gleich)
  3. Hier kommen wir jetzt zum Unterschied Vettel kommt zurück auf die Strecke und hat Ham direkt hinter sich, während Ham weit nach links rausrutsche Speed verliert und dann Riccardo etwas später direkt dahinter ist.
  4. Ham/Vet ziehen rüber und blocken Rich/Vet gefährlich ab (gleich)
Wenn ich dich jetzt richtig verstehe siehst du 2016 Ham sich durch das spätere Rüberziehen in einer Situation wo das Einordnen auf der Strecke bereits abschlossen war im Vergleich zu 2019. Habe ich das jetzt so richtig Wiedergegeben?
Nun ja und nun kommt meine Meinung das trotz des späteren Rüberziehens 2016 man 27,3 anwenden kann da Hamilton sich wie Vettel durch den eigenen Fehler von der Strecke gebracht hat und infolge des Fehlers es zu einem Verstoß kam. Das man diese Auslegung nicht leugnen kann......... :nono:

Na von mir aus! Das hätte ich vielleicht anders ausdrücken sollen, letztenendes kann ich deine Auffassung ja auch nachvollziehen auch wenn ich sie nicht ganz teile.
Schön, du vergleichst normale Rennvorfälle, die nicht spezifisch für den Paragraphen sind und nicht einmal per se strafwürdig sind. So könnte ich das auch nicht erkennen, wenn ich mir das anschauen würde.

Also nochmal im Wortlaut:

"Should a car leave the track the driver may re‐join, however, this may only be done when it is safe to do so and without gaining any lasting advantage": HAM kehrte 2016 ohne Gefahrenverursachung zurück, da RIC ZUM ZEITPUNKT DER RÜCKKEHR weder Bremsen noch Ausweichen muss. Zudem lässt er RIC eine ganze Wagenbreite Platz. RIC bremst, weil es dort nass ist und er das Risiko gegeben der Bande nicht eingehen will. VET 2019 verursachte unmittelbar durch seine Rückkehr ein Bremsen, weil da keine Wagenbreite mehr Platz ist. Zudem wurde an der Kontrolle bei HAM nie gezweifelt, bei VET bekanntlich schon. Keiner von beiden verhinderte durch das Verlassen der Strecke ein unmittelbares Überholmanöver oder erzielte einen Zeitvorteil. Somit verstößt HAM hier 2016 gegen keinen der strafwürdigen Punkte. Somit kann Paragraph 27.3 gar nicht zur Anwendung kommen.

Überdies wurde VET dafür bestraft, einen anderen Rennfahrer, HAM, von der Strecke, konkret auf die Curbs, gedrängt zu haben. Auch das liegt im HAM-RIC-Vorfall 2016 nicht vor.

Vielleicht hilft dir dies hier, die Unterschiede besser zu verstehen:

In Summe, es kann über die Unterschiede in der Anwendbarkeit von Paragraph 27.3 kaum zwei Meinungen geben. HAM verstößt eindeutig nicht dagegen, VET hingegen schon.

@thesweetscience: Alle deine Punkte mit Ausnahme der Kontrolle werden oben angesprochen. Wie bei Domen4Fan werden von dir Aspekte aufgezählt, die nicht die Strafwürdigkeit des besagten Paragraphen begründen. Was die Kontrolle betrifft, so haben die Stewards befunden, VET hätte die Kontrolle zurückerlangt, siehe der oben stehende Link.
 
Zuletzt bearbeitet:

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.903
Punkte
113
  1. Vettel macht einen Fahrfehler (!!!!!) - Check
  2. Vettel lässt die Schikane aus - Check
  3. Vettel kommt gefährlich auf die Strecke zurück - Check
  4. Bremst Hamilton nicht, dann kracht es - Check
  5. Kracht es, dann gibt es keine Diskussion in diesem Forum über eine berechtigte Drive Through Penalty.

Dies sind die entscheidenden Punkte. Was gibt es da eigentlich zu diskutieren?

Vettel wurde nicht um den Sieg betrogen. Er hat - das kann man gar nicht anders konstatieren - in typischer Vettel-Manier den Sieg weggeworfen.
Über die Entscheidung der Stewards gibt es schon kaum etwas zu diskutieren, weil 3. eindeutig gegeben ist und 4. dann folgerichtig. Damit ist diese Nummer entschieden.
Viel bedeutsamer: Bei Ferrari sollte man sich mit 1. beschäftigen. Aus der Sicht eines Zuschauers zu argumentieren, man möge Vettel den Sieg belassen, weil die F1 schon so langweilig sei, ist dann schon reichlich gaga.

Vettel macht auch in dieser Saison, wenn es darauf ankommt, Fehler. Hamilton deutlich weniger. Warum war Vettel schon wieder neben der Strecke? Warum hat er sich wieder mal in seiner Karriere in eine solche oder vergleichbare Situation gebracht? Vettel ist ein Schönwetterfahrer, der unter Druck Probleme hat. Auf diese Probleme reagiert er regelmäßig nicht mit Selbstkritik sondern mit Wutausbrüchen und Bezichtigungen in Richtung Dritter.
Damit liegt der Hase genau dort im Pfeffer: Zu hohe Fehlerquote, zu wenig fahrerisch zwingende Momente und am Ende waren die anderen Schuld. Dies ist - unabhängig von der Qualität seines Fahrzeuges - kein Nr. 1-Paket. Das sollte auch Ferrari langsam mal auffallen.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.094
Punkte
113
Ich fand die Strafe gegen Vettel hart ... aber vertretbar. Andererseits hätte ich es auch vertretbar gefunden, wenn es keine Strafe gegeben hätte.
Ich hätte vermutlich auf letzteres entschieden.


Man kann sich das alles natürlich für den eigenen Standpunkt zurechtlegen wie man will. Hatte Vettel keine hinreichende Kontrolle, dann kann er nicht verhindern, dass er über die Strecke rutscht. Klar ... er hat den Fehler gemacht, aber er wird ja dafür bestraft wie er auf die Strecke zurückkommt ... nicht dafür, dass er von der Strecke abkommt. Das Abkommen ist sein Fehler ... wie er zurückkommt ein Resultat dessen. Andererseits ändert das nichts an der Mercedes-Sicht, dass die Rückkehr "unsafe" war, wenn man attestiert, dass Vettel keine hinreichende Kontrolle aufgrund mangelnden Grips hatte.
Hatte Vettel genug Kontrolle, dann stellt sich die Frage, warum er nicht weiter innen geblieben ist. Er lenkt nach rechts gegen, als er auf die Strecke zurück kehrt (sein Heck bricht leicht aus, als er Rausbeschleunigen will) ... dadurch gerät er in Richtung Ideallinie ... mehr oder weniger absichtlich. Fraglich inwieweit das sein Verschulden war. Hat er zu viel beschleunigt? Hätte er weiter innen bleiben können?

Die Situation ist begrenzt vergleichbar mit Verstappen/Räikkönen letztes Jahr in Suzuka. Verstappen hatte die Kontrolle über seinen Boliden, weil er über lackierten Asphalt gefahren ist. Er ist absichtlich so auf die Strecke zurückgekommen, dass er Räikkönen in die Ideallinie fährt, um diesen hinter sich zu halten.
Inwiefern Vettel das gleiche bemüht hat, ist irgendwo Ermessensspielraum.

Ob Vettel gesehen hat wo Hamilton ist? Vielleicht nicht, im Gras guckt man seltener in den Rückspiegel. Aber er wird gewusst haben, dass Hamilton nahe an ihm dran ist. Dass dieser schon neben seinem rechten Hinterrad war, wusste Vettel vielleicht nicht ... sonst hätte er sich über Funk vermutlich nicht geäußert, dass Hamilton sich innen neben ihn hätte setzen können.

Wie auch immer. Streng nach dem Regeltext ist die Strafe durchaus vertretbar. Aber wie bei der Entscheidung auf Handspiel im Fußball oder bei Strafstößen, ist die jeweilige Situation dennoch durch die Stewards zu beurteilen. Hätte Vettel sich zwar hart verbremst , aber die Kurve noch - über die Curbs holpernd - bekommen und wäre Hamilton näher dran gewesen (so dass er sich dennoch am Kurvenausgang versucht hätte daneben zu setzen), dann hätte Vettel sich durchaus verteidigen dürfen (als vorne liegender am Kurvenausgang.
Ab wann zählt es noch als "Zurückkehren auf die Strecke" und ab wann ist es wieder der Zweikampf? Daher auch der schwierige Vergleich zu Hamilton/Ricciardo in Monaco. Dass Ricciardo neben Hamilton kommt ist ein Resultat von Hamiltons Ausritt ... aber Hamilton kommt im Prinzip vorher nicht gefährlich zurück auf die Strecke.



Naja ... die Strafe ist polarisierend. Genauso wie auch Hamilton und Vettel mit ihren Persönlichkeiten polarisieren.

Die anschließende Show, dass Vettel seinen Boliden rückwärts in der parc fermé schiebt anstatt zum Podium (entspricht nicht dem Protokoll, ist aber regelkonform) und die Schilder umstellt? Ich finds unterhaltsam. :)



Leclerc

Ich frage mich, was er gegen Ende für Answeisungen vom Team hatte. Durfte er noch versuchen Vettel zu kassieren? Immerhin hat er den Rückstand auf 6 Sekunden verkürzt ... es waren wenige Runden vorher noch 10.

Wenn er die Position halten sollte, warum hat man ihm dann nicht neue Reifen gegeben? Sein Abstand zu Bottas war groß ... und es war davon auszugehen, dass Bottas versuchen wird, die schnellste Runde zu holen.


Bottas

Läuft nicht so recht für Bottas. In Monaco siehts in Q1 und Q2 noch gut aus ... in zweiten Versuch im Q3 hat er beim Reifen-Aufwärmen Verkehr und verliert den Kampf um die Pole. Später zerstört ihm Verstappens Boxenampel ein besseres Resultat.

In Montreal läufts auch erst ordentlich ... aber nach dem Dreher im Q3 war die spätere "Hot Lap" nicht dolle.
Das Rennen begann mäßig, zumal er an Hülkenberg nicht vorbei kam. Man dachte mehr oder weniger, dass Hülkenberg ihn aufhält ... aber de facto kam Bottas nie bis zu einem Überholversuch an Hülkenberg heran. Jener kam mit den weichen Pneus auch gut aus der Haarnadel raus.
Erst später im Rennen war der Speed da, als Bottas mit deutlich frischeren Reifen an Ricciardo vorbei ging.
Es hätte auch schlechter laufen können für Bottas.


Verstappen

Lange recht einsames Rennen für Verstappen, erst gegen Ende konnte er aufdrehen, als er die besseren Reifen hatte.
Anfangs sah es noch so aus, als könne er Bottas gefährlich werden, als dieser noch hinter Hülkenberg lag. Aber später zog ihm jener doch ganz schön davon. Für Red Bull ging nicht sooo viel in Montreal.


Ricciardo

Starkes Qualifying. Der Zweikampf mit Bottas war durchaus interessant. Beim ersten Anlauf war Bottas noch überrascht, mit wieviel Geschwindigkeitsüberschuss er auf Ricciardo auflief. Er hatte sich noch garnicht richtig für eine Seite entschieden ... und musste lupfen. In den folgenden Runden kam Ricciardo mal das DRS (durch Russell-Überrundung) oder ein Verbremser Bottas' entgegen. Aber ewig konnt er sich nicht vorne halten. Das war dann etwas grenzwertig, dass Ricciardo erst links fuhr, bei dem kleinen Knick der Geraden nach rechts zieht, sich dann am Ausgang wieder nach links treiben lässt, um dann Bottas' Überholansatz rechts zu blocken. Ganz schönes Hin und Her...


Hülkenberg

Laut SkyUK hatte Hülkenberg auf den Soft-Reifen noch die gleichen Rundenzeiten drauf wie Ricciardo weiter hinten auf den frischen harten Reifen. Das war schon erstaunlich ... zumal die anderen Piloten auf Soft schon lange gewechselt hatten. Vermutlich hätte man ihn bei Renault noch länger draußen lassen können.
Seine ersten Runden auf Hart waren nicht der bringer, er hatte da über Funk auch durchgegeben, dass er Probleme mit den Getriebe hatte. Keine Ahnung inwiefern ihn das beeinträchtigt hat. Der Abstand auf den Teamkollegen wuchs afu gut 10 Sekunden an und somit ergab sich für Bottas eine Lücke durch einen Overcut an Hülkenberg vorbei zu kommen.
Ob sich das von selbst erledigt hat, oder ob man irgendwie an den richtigen Rädchen gedreht hat ... ich weiß es nicht, Hülkenberg war später deutlich flotter unterwegs, erhielt dann aber die Teamorder Ricciardo nicht anzugreifen.
Ein etwas späterer Boxenstop wäre möglich gewesen. Wäre Bottas hinter Hülkenberg rausgekommen wäre es interessant gewesen, wie's weiter geht. Hätte er ihn dann überholen können? Hülkenberg hätte sich mit seinen Reifen vielleicht noch besser wehren können als Ricciardo, der keine gute Traktion ausgangs der Haarnadel-Kurve hatte.


Gasly

Das ging gründlich in die Hose. Gasly kam - ebenso wie Ricciardo - früh in die Box. Aber während Ricciardo noch recht schnell an Stroll vorbei ziehen konnte, hing Gasly hinter diesem fest. Die Racing Point waren klar auf Top Speed abgestimmt ... und Gasly kam selbst nicht mit offenem DRS näher. Sein Red Bull überhitzte komplett hinter Stroll und er musste somit die Leistung zurück drehen.
Bottas, Hülkenberg und Verstappen konnten so schön gemütlich einen großen Abstand auf ihn rausfahren. Gasly konnte nurnoch zuschauen und war machtlos.


Stroll

Gutes Rennen für Stroll. Der Start brachte ihm drei Positionen (Albon und Räikkönen fielen nach ihrer Kollision zurück, Grosjean versuchte Trümmern auszuweichen). Ein paar Runden später kassierte er Giovinazzi.
Während Perez, Kvyat und Sainz Zeit verloren (sie fuhren hinter Giovinazzi und Grosjean, welche einen längeren ersten Stint einlegten), konnte Stroll sich ein Polster rausfahren. So ging es von 12 dann noch drei Plätze vor. Norris ausgeschieden, Kvyat verlor Zeit und Sainz fuhr zu lange auf den harten Reifen.

Ziemlich scharfzüngig der Kommentar von Ted Kravitz, Stroll würde seine Reifen so vorsichtig behandeln, als würde er sie selber bezahlen ... und was auch gewissermaßen der Fall wäre


Kvyat

Vielleicht wär mehr drin gewesen, wenn er nicht so lang hinter Grosjean gehangen hätte. Am Ende hatte er etwas Glück, dass er bei den Stroll-Sainz-Zweikampf noch mit durchhuschen konnte. Sein Reifenvorteil gegenüber Sainz war nämlich nicht so groß.


Günther Steiner

Steiner ist, glaube ich, einer der beliebtesten Protagonisten bei der Netflix-Doku "Drive To Survive" (irgendwann will ich mir die auch mal angucken). Ab und an wird er auch in die Übertragungen von SkyUK reingeschaltet und sein starker Dialekt stellt den von Toto Wolff in den Schatten.
Auch heute hatte er wieder mit eine Hauptrolle, als er Magnussen mit "Enough is enough" in die Schranken wies. Dieser beschwerte sich lautstark über Funk über seinen Boliden, welchen das Team nach dem Qualifying-Crash in aller Kürze zusammenbauen musste.

Am Rennende entschuldigte sich Magnussen dann reumütig über Funk.

Eigentlich wieder ein Wochenende zum Vergessen für Haas. Grosjean kann sein Glück wohl kaum fassen. Seine Q2-Runde wird nix, nachdem Magnussen knapp vor ihm in die Mauer kracht und beim Start sammelt er die Albon-Trümmer ein (einen davon muss er erstmal wegboxen, nachdem dieser sich im Halo verfängt).



 
Zuletzt bearbeitet:

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Dies sind die entscheidenden Punkte. Was gibt es da eigentlich zu diskutieren?
Das frage ich mich ebenso. Es scheint mir so, als würde auf Biegen und Brechen nach Entscheidungen gesucht, die anders bewertet wurden und genauso abliefen. Nur dummerweise ist die beste Referenz dafür, VER-RAI 2018 in Suzuka, zum gleichen Ergebnis gekommen.
Ab wann zählt es noch als "Zurückkehren auf die Strecke" und ab wann ist es wieder der Zweikampf? Daher auch der schwierige Vergleich zu Hamilton/Ricciardo in Monaco. Dass Ricciardo neben Hamilton kommt ist ein Resultat von Hamiltons Ausritt ... aber Hamilton kommt im Prinzip vorher nicht gefährlich zurück auf die Strecke.
Das ist sicherlich eine interessante Frage, aber VET hat mit keinem Wort darüber gesprochen. Seine Argumentation bezieht sich ausschließlich auf die Unkontrollierbarkeit, die weder von den Stewards so festgestellt wurde noch offensichtlich ist. Er bezieht sich nicht darauf, dass er einen Verteidigungsmove nach seiner "sicheren" Rückkehr unternommen hat, weil das seiner "Ich hatte keine Kontrolle"-Argumentation auch widersprechen würde. Kurzum, die zentralen Fragen sind in beiden Fällen, VET-HAM und HAM-RIC, gänzlich andere. Erstere ist eine Frage der Kontrollierbarkeit, letztere eine des Abschlusses des Zurückkehrens.

Zu Gasly: Was ihm wirklich das Rennen kostete, waren massive Vibrationen auf C3.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.566
Punkte
113
Leclerc

Ich frage mich, was er gegen Ende für Answeisungen vom Team hatte. Durfte er noch versuchen Vettel zu kassieren? Immerhin hat er den Rückstand auf 6 Sekunden verkürzt ... es waren wenige Runden vorher noch 10.

Wenn er die Position halten sollte, warum hat man ihm dann nicht neue Reifen gegeben? Sein Abstand zu Bottas war groß ... und es war davon auszugehen, dass Bottas versuchen wird, die schnellste Runde zu holen.
Zwischenzeitlich hatte ich bezüglich Leclerc ja mal folgenden Gedanken: Wäre es möglich gewesen, dass Vettel an den Stellen, an denen man nicht übeholen kann, absichtlich noch ein bisschen langsamer fährt, um Hamilton so weit aufzuhalten, dass Leclerc zum Führungsduo aufschließen kann und so seinerseits eine gewisse Chance bekommt, Hamilton zu überholen und das Rennen zu gewinnen? Gewiss, Montreal ist nicht Monaco, aber die Geraden sind auch nicht so elend lang wie in China oder Aserbaidschan, so dass ich durchaus eine gewisse Chance gesehen hätte, dass Vettel Hamilton trotzdem hinter sich hätte halten können. Für ihn hätte es natürlich dann Platz 3 bedeutet, aber dem Team noch eine kleine Siegchance gegeben.

(oder natürlich die ganz verrückte Variante: Leclerc kommt ran, überholt Hamilton und blockiert ihn dann seinerseits, so dass Vettel 5 Sekunden Abstand herausfahren kann - aber irgendwann wird es dann schon etwas zu abenteuerlich).
 
Oben