Formel 1 Saison 2019 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


karmakaze

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Weil er dann ja auch voll fährt so wie Hamilton gegen vettel.
Also auf teufel komm raus will er sich entrunden?
Das Leclerc heute dumm fuhr würde ich unterschreiben, aber so dumm dann auch nicht.


Der Ferrari ist hier langsamer gewesen, nur du hast die startaufstellung ja vermutlich gesehen?!
Du wirst wohl auch nicht bestreiten das wenn ein Ferrari mit 0,5sec. Auf die Gegengerade geht das er den Mercedes easy mit drs auf Start/Ziel überholt. (Er Kommt hier nicht in die Situation weil er langsamer war)
Diese Strecke lag Mercedes, nach silverstone Und Spanien absolute paradestrecke.

Wer vorne startet gewinnt im Normalfall den Start und somit das Rennen. (Im Normalfall)
In Ungarn hat Hamilton den Verstappen überholt, sonst sind alle p2 Fahrer immer verhungert hinter dem p1 wenn sie schneller waren.
Wer von vorne kontrolliert gewinnt am Ende den Titel. (oder muss ganz viel falsch machen)

Wäre Ferrari so in Melbourne gestartet wäre das wohl ausgegangen.
Jesus Christ. Liest du dir das eigentlich auch mal durch, bevor du es sendest? Du, nicht ich, hat die Unfähigkeit von HAM an VET vorbeizukommen, wieder einzig und allein auf den Motor geschoben. Wenn dem so wäre, dann hätte der Logik zufolge LEC mit BOT deutlich besseres Spiel haben müssen. Nach Aussage von Wolff hat er es auch versucht. Und nein, wenn man so eine monströse Überlegenheit hätte, wie du immer wieder prophezeist, dann wäre das leicht gewesen, zumal LEC die für die SF besten Reifen drauf hatte und allen Grund hatte, vorbeizukommen, um danach noch eine SR zu schaffen. Mit anderen Worten, du kannst schlecht die eine Konstellation als Kausalität annehmen und dann die andere ignorieren. Auch für die Aussage, VET würde HAM ohne DRS im Windschatten auf der Geraden wegfahren, hätte ich gerne mal einen Beleg. Das habe ich nicht so gesehen. Und wo wir dabei schon mal sind, was ist denn jetzt mit deinen Antworten auf meine Argumente, die es nun schon seit Wochen hier gibt - Linearität, mehr Drag, einzig „Trick“, die 20 PS? Wahrscheinlich kommt da aber wieder nur eine prophetische Vereinfachung. Es ist dabei nicht so, dass es gar keine Argumente für deine Meinung gäbe. Es gibt durchaus ein paar, aber du muss nicht ich bringen, sondern du und sie sind sehr, sehr technisch.
 

karmakaze

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Mercedes sieht den Weckruf schon, nicht umsonst sagt Toto grade das seine Stimmung vom Qualifying getrübt ist obwohl er grade beide Titel geholt hat. Die wissen schon das man nachlegen muss für 2020, nicht beim chassis sondern bei der power auf 1 runde.
Auch das ist mehr Wunschdenken denn das was wirklich passiert. Das heurige Update in Japan hatte den Zweck, Drag zu reduzieren, ohne den so dominant machenden DF wesentlich zu senken. Genauso sind die Entwicklungen beim Frontflügel Richtung SF Drag-Reduktionen. Sie verändern also den Boliden sehr wohl. Und das ist auch nötig. Was den Q3-Mode angeht, so bin ich sogar mal bei dir. Es fragt sich eben nur, was es denn nun ist und ob man das legal kopieren kann. Wenn es nicht legal ist, wird man sich sicher nicht die Arbeit der letzten 10 Jahre kaputt machen und selbst etwas tun, was nicht koscher ist.
 

desl

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Hübsches Rennen


1. Bottas

Starkes Rennen. Super Start ... starke Pace. Er hätte wahrscheinlich später noch ne Schippe drauf legen können, aber das Team hat ihm gesagt, dass Hamilton nochmal stoppen wird und er nur den Abstand zu Vettel halten soll. War keine schlaue Anweisung vom Team ... dazu weiter unten mehr.


2. Vettel

Wirkte seltsam mit dem Start. Ich meine vor Ewigkeiten mal gelesen zu haben, dass sich der Bolide - nachdem er zum Stillstand gekommen ist - bis zum Erlischen der Ampeln eine bestimmte Strecke bewegen darf. Wie genau das in den Regeln festgelegt ist (also quantitativ) weiß ich nicht. Räikkönen bewegte sich in Sotschi ein Stück mehr ... Vettel blieb noch gerade innerhalb der Toleranz. Einen schlechten Start hatten beide.
Vettel hat sich sehr solide in den letzten Runden verteidigt. Cool geblieben, auch als es mit den Überrundungen mäßig lief. Er ist da immer wieder die Casio Schikane präzise gefahren um mit nem guten Kurvenausgang noch ein paar Meter auf Hamilton auszubauen.

Letztlich hatte er Glück, dass Mercedes Hamilton unnötigerweise nochmal reingeholt hat. Die Pace der Silbernen hatte er eigentlich nicht.
Das Low-Drag-Konzept des Ferrari macht es schwer ihn zu überholen und der Quali-Modus des Antriebs bringt erneut ne Pole für die Roten ... aber ein besserer Start oder weniger Reifenverschleiß ... schon ist man (eigentlich) geknackt.


3. Hamilton

Die Strategie bei Hamilton war seltsam. Erst setzt man ihn auf 1-Stop und erzählt Bottas, dass sein Teamkollege eine 1-Stop-Strategie macht. Dann fährt Hamilton nen sehr guten 2ten Stint und vergrößert sogar wieder (Runde 37 bis 41) den Abstand auf Vettel, welcher frischere Reifen aufgezogen hat. Dennoch holt man ihn nochmal rein, obwohl nichts darauf hindeutet, dass Vettel in der Lage wäre innerhalb von 10 Runden die 18 Sekunden auf Hamilton aufzuholen.
Und das alles wohl nur, weil man Bottas angewiesen hat nach dem zweiten Boxenstop nicht zu sehr zu pushen. Jener hätte Hamilton auf der Strecke wohl locker einholen können. Aber man wollte keinen Zweikampf (zumal Hamilton schon fragte, was er tun müsse um das Rennen zu gewinnen) ... also riskiert man lieber einen ziemlich sicheren 2ten Platz.


4. Albon

Kein guter Start und wie er Norris da von der Strecke boxte ... es war schon überraschend, dass die Stewards da recht milde waren. Sein Speed danach war gut ... aber nach weiter vorne ging da nichts mehr.


5. Sainz

Wieder mal fünfter. Sein Start war stark und kurzzeitig sah es so aus, als könne er Hamilton kassieren. Doch jener fuhr lieber über Sainz' Endplatte, als da klein bei zu geben.
Nach Runde 21 sind seine Rundenzeiten ziemlich eingebrochen. Das Team hat da vielleicht etwas zu lange gewartet ... so hatte Albon vor seinem zweiten Boxenstop einen klaren Vorsprung. Sonst hätte es vielleicht noch einen Zweikampf im letzten Stint geben können.


6. Ricciardo

Ricciardo ist an den Sauber und an den Haas recht flott vorbei gekommen. Das war entscheidend für sein Rennen. so konnte er sich schon bald an die Gasly-Gruppe dranhängen. Danach hats der Reifenvorteil dann gemacht.


7. Leclerc

Die Steward-Entscheidungen in Bezug auf Leclerc waren seltsam. Erst entscheidet man, dass keine weitere Untersuchung notwendig sei (bei Kurve-1-Incidents wird gerne Milde walten gelassen). Später kommt man dann doch zum Schluss, dass Leclerc mit vermindertem Abtrieb hätte rechnen müssen, während er mit Untersteuern in Verstappen rutschte.

Während des Rennens zeigt man ihm keine schwarze Flagge mit orangem Kreis. Später entscheidet man dann doch, dass in in die Box hätte kommen müssen. Das ist etwas unklar was die FIA da nun will oder nicht.

Leclerc kann ich verstehen. Abgesehen von dem beschädigten Rückspiegel konnte er die Schäden an seinem Boliden nicht sehen. Klar, er spürte dass der Frontflügel in Mitleidenschaft gezogen wurde ... aber er konnte Hamilton hinter sich halten.

Nachdem die Endplatte sich gelöst hatte (und Hamilton den Rückspiegel abriss ... also durchaus gefährlich) war es verwunderlich, dass Leclerc dann doch reinkam. Schließlich ging danach ja keine große Gefahr von Leclercs Boliden mehr aus ... was locker war, das war schon ab.

Naja danach gabs halt Schadensbegrenzung. Ein paar nette Überholmanöver, aber auch entgegenkommende Fahrer. Gasly ließ z.B. vor der Löffelkurve die Tür recht weit offen, als Leclerc noch viel zu weit hinten war. Das hätte auch ne Kollision wie letztes Jahr zwischen Vettel und Verstappen geben können.

Der Versuch die schnellste Rennrunde zu holen wirkte etwas planlos. Einerseits wollte man nicht von Bottas aufgehalten werden (falls dieser gegen ein Zurückrunden ist), andererseits beobachtete man die zu überrundeten nicht hinreichend.


8. Gasly

Gasly hat sich teuer verkauft. Fast das ganze Rennen hat er Stroll hinter sich gehalten, ohne dass er selbst mal groß in DRS-Reichweite eines Vordermannes kam. Stark.
Die Kollision am Ende ... naja ... das war ne andere Situation als Verstappen-Leclerc. Verstappen hatte da deutlich mehr Platz gelassen als Perez und andersrum hatte Leclerc die Kontrolle über den Wagen verloren, Gasly hingegen fuhr eine normale Linie, fand ich.


9. Perez

Hat am Ende nochmal ein ganz schönes Feuerwerk abgebrannt. Lange Zeit konnte er nur zugucken, weil Stroll und Hülkenberg vor ihm auch DRS hatten und er somit nicht vorbei kam. Kaum war er einmal außer DRS-Reichweite zu Hülkenberg, da war Ricciardo auch schon an ihm vorbei. Der Abstand zu Norris war groß, er hatte mit einem Extra-Boxenstop nichts zu verlieren. Er war dann einer der schnellsten im Feld und flog an seine Kampfgruppe heran, während Gaslys Rundenzeiten so langsam einbrochen.
Für Perez war es dann Glück im Unglück, dass die letzte Runde nicht gewertet wurde.

Dass die FIA die karierte Flagge nurnoch symbolisch schwenken lässt und das elektronische Signal als entscheidend wertet (nach dem Fauxpax in Kanada) lässt das nun recht peinlich wirken, dass ein "Systemfehler" dass Rennen um eine Runde verkürzt.


10. Hülkenberg

Den Teamkollegen in Q3 ausscheiden lassen ... und dann (mal wieder) technische Probleme. Doof gelaufen für Renault.
Ein guter Rennstart öffnete manch Möglichkeiten, doch Hülkenberg fand keinen Weg, um ein Überholmanöver gegen Stroll zu starten, so lange der in DRS-Reichweite zu Gasly war.
Als Ricciardo dann an beiden vorbeiflog, da war Stroll dann ohne DRS für Hülkenberg schlagbar. Nun konnte er selbst Jagd auf Gasly machen ... doch man sah gewissermaßen von außen, dass er mehr oder weniger wohl in sein Lenkrad biss, als er für Vettel und Hamilton Platz machen musste. Und dann kam auch schon Perez herangerauscht.

Renault hat die Strategie gesplittet ... man weiß ja nicht, mit was die anderen losfahren. Solange man sich beim Überholen auf den Geraden enorm schwer tut, kommt man halt schwer vorran, wenn man ne ähnliche Strategie wie das Umfeld fährt. Das galt diesmal für Hülkenberg.


11. Stroll

Ist für Stroll vielleicht ungewohnt, dass er lange vor seinem Teamkollegen liegt ... umsetzen konnte er das nicht. Trotz DRS fand Stroll nie einen Weg an Gasly vorbei. "Do what he doesn't do" gibt es bei Racing Point wohl nicht als Anweisung. Stroll kam ausgerechnet in der gleichen Runde für Gasly rein ... wobei er auch fürchten musste, dass Hülkenberg sonst einen Undercut gegen ihn fährt.
Gegen Ende des zweiten Stints war die Luft dann raus. Er konnte Hülkenberg nicht mehr hinter sich halten und verlor ebenso wie Gasly massiv Zeit.
Wenig später hätte Kwjat ihn womöglich noch eingeholt. Glänzen konnte Stroll so letztlich nicht.


12. Kwjat

Kwjat hatte keinen guten Start ins Rennen, daher probierte es man bei ihm mit einer abweichenden Strategie. Er fuhr seinen ersten Stint auf Soft-Reifen deutlich länger als die 4 Piloten vor ihm.
Er hatte da noch recht lange nen guten Speed (war z.B. schneller als Sainz, der ne ähnliche Strategie fuhr) und kam dann knapp hinter seiner Konkurrenz raus. Danach zeigte er dann mehrere Überholmanöver ... zu sehen waren davon nicht allzu viele.
Vom Speed her wäre mehr drin gewesen. Aber der Start hats halt verbockt.


13. Norris

Norris sammelte ein Trümmerteil von Leclerc auf, wodurch seine Bremse (vorne links, glaube ich) beim Boxenstop ordentlich zündelte. Durch den Rempler von Albon war sein Bolide auch nicht mehr ganz ... "fit". Da ging dann nicht mehr so viel.


14. Räikkönen

15. Grosjean

16. Giovinazzi

17. Magnussen


Grosjean hatte ein starkes Qualifying, aber der Start warf ihn nach hinten und der Rennspeed des Haas war erneut deutlich schlechter als der im Qualifying. Giovinazzi fuhr die meiste Zeit gleich hinter Grosjean ... ähnlich wie weiter vorne Stroll hinter Gasly. Und ähnlich wie Perez kam Räikkönen nach einem späten Boxenstop herausgesaust und kassierte beide.
Bei Magnussen ging nicht viel. Nachdem Kwjat und Norris ihn kassiert hatten, riss eine Lücke zwischen ihn und den beiden Sauber die Grosjean im Nacken saßen. Sein Teamkollege war immer weiter entfernt.
Schließlich holte er nochmal frische Reifen ... aber diesmal langte es nicht zur schnellsten Rennrunde.


18. Russell

Abgesehen davon, dass er dank längerem ersten Stint von der Vierergruppe vor ihm überholt wurde, hatte Russell ein eher ereignisarmes Rennen.


19. Kubica

Kubica und das Williams-Team werden nicht in Freundschaft auseinandergehen, scheint es. Kubica kritisierte laut, dass er den neuen Frontflügel nicht bekam ... Williams erklärte später, man wollte nicht riskieren, dass dieser - O-Ton - z.B. im Q1 beschädigt werden könnte. Eine ziemliche Spitze gegen Kubica, der seinen Boliden da durch einen Fahrfehler zerlegte, so dass ihm das Team innerhalb von 4 Stunden ein neues Chassis zusammenschraubte. Das an sich ist schon eine beachtliche Leistung. Aber ein schnell zusammengefügtes F1-Fahrzeug bringt nunmal nicht die beste Performance ... und ein Williams ohnehin nicht.

Kubica wurde zwei Mal überrundet, Russell ein Mal. Der Abstand zwischen beiden war so groß, dass Russell wohl bald seinen Teamkollegen überrundet hätte. Oder hatte er dies tatsächlich? Ich bin mir nicht sicher.

Einer der beiden Williams schaffte es am Ende noch Leclerc im dritten Sektor beim Überrunden derart stark aufzuhalten, dass dessen Versuch für eine schnellste Rennrunde noch scheiterte.

Williams ermöglichte es so seinem Motorenpartner den Konstrukteurs-Titel in Japan zu holen ... so schien es zumindest. Den Fahrern war in dem Moment ja noch nicht klar, dass das Rennen schon seit einer Runde vorbei war.


DNF. Verstappen

Tjoa ... äh ... Pech? Verstappen hatte nen guten Start, so dass Hamilton wohl gar einen Platz verloren hätte.
Für den Unfall mit Leclerc konnte er kein bisschen was.
Abgesehen von dem seitlich beschädigten Unterboden schien auch noch was beim Diffusor abzubrechen, als Verstappen durch das Gras rutschte. Danach war der Wagen beim Bremsen instabil und nurnoch in der Lage die Williams zu schlagen (Verstappen hatte Russell noch während der ersten Runde überholt, scheints).
Vielleicht läufts in Mexiko ja besser ... war häufig ne gute Strecke für Verstappen.
 
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Gibt es schon mehr Informationen zu der Sache mit Renault und dem vermeintlichen Brems-Betrug? Die Franzosen sollen ja ein System haben, bei dem sich die Brems-Balance automatisch zur Streckenposition anpasst, was nicht erlaubt wäre. Scheinbar kam der Hinweis von Racing Point und einem ehemaligen Mitarbeiter - aber die Infos hatte ich gerade nur auf Bild gelesen.
 

karmakaze

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Gibt es schon mehr Informationen zu der Sache mit Renault und dem vermeintlichen Brems-Betrug? Die Franzosen sollen ja ein System haben, bei dem sich die Brems-Balance automatisch zur Streckenposition anpasst, was nicht erlaubt wäre. Scheinbar kam der Hinweis von Racing Point und einem ehemaligen Mitarbeiter - aber die Infos hatte ich gerade nur auf Bild gelesen.
Wenn du es genau wissen willst, hilft das hier vielleicht weiter:

Edit: Wenn ich das recht verstehe, und ich bin kein Experte für Bremsen, geht es ja darum, die Bremsbalance und damit die Balance des Boliden von Kurve zu Kurve anzupassen. Das ist erlaubt, es darf halt nur durch den Fahrer selbst geschehen. Jedes System, das dies dem Fahrer abnimmt, wäre illegal. RPs umfangreiche Dokumentation dazu (die uns nicht vorliegt) kann dabei auf zwei Quellen basieren: Aufnahmen der Inboard-Kamera zeigen bei RIC und HUL keine/kaum manuelle Änderungen während einer Runde und/oder es gibt einen Whistleblower, der es ihnen gesteckt hat. Renault wird es schwer haben, diese Hinweise, so sie denn so existieren, zu widerlegen. Warum man ein System nicht haben soll und die Fahrer dennoch kaum/keine Änderungen vornehmen, wird logisch nicht argumentierbar sein. Es gibt ja auch diese Funksprüche, wo Renault den Fahrern gewisse Einstellungen zum System nahelegt. Das ist dann ein sehr starker Verdacht auf ein System. Ob es jedoch völlig illegal ist oder es eine gewisse Grauzone gibt, kann man momentan jedoch nicht sagen und da wird man schon auf die Statements von FIA und Renault warten müssen.
 
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Recht interressant:

Ferrari-Motor: Was ist das Geheimnis?
Noch immer wird darüber gerätselt, warum Ferrari in diesem Jahr auf den Geraden so einen Vorteil hat. Offenbar sind einige Teams der Ursache nun auf die Spur gekommen. Denn nach unseren Informationen haben gleich mehrere Teams bei der FIA nachgefragt, ob das Design des Ferrari-Motors in gewissen Bereichen den Regeln entspreche. Offenbar glaubt man, den Ferrari-Vorteil gefunden zu haben, und nun möchte man diesen selbst nutzen.

Eine Theorie besagt, dass es ein kontrolliertes Leck am Ladeluftkühler gibt, wodurch Öl in den Verbrennungsprozess gelangt. Andere vermuten, dass die Vorteile eher vom Energierückgewinnungssystem kommen. Einen offiziellen Protest - anders als jüngst bei Renault - gibt es allerdings nicht. Die Teams haben lediglich um Klarstellung bei gewissen Punkten gebeten. Eine Antwort darauf gab es allerdings noch nicht.
 

desl

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Noch immer wird darüber gerätselt, warum Ferrari in diesem Jahr auf den Geraden so einen Vorteil hat.

Noch immer habe ich die Vermutung, dass der diesjährige Ferrari einfach über einen geringeren Luftwiderstand verfügt.
Alfa und Haas führen die Top-Speed-Werte ja nun auch nicht gerade an. Von einem Wunder-Motor wäre daher also z.B. nicht zu sprechen.

Andererseits stinkt der diesjährige Ferrari gerade in kurvigen Sektoren gegen Mercedes und auch Red Bull* mehr oder weniger ab. Das war letztes Jahr anders.

Andersherum hat einst Red Bull rumgemosert, dass man "trotz" Renault-Motor siegreich wäre ... während man am meisten Flügel und Anstellung fährt ... und während Heidfeld und Petrov mit gleichem Motor die Top-Speeds anführten.

Es gilt halt immer einen Kompromiss zu finden ... mehr Performance in den Kurven oder mehr Performance auf den Geraden? Wobei man auf einer Geraden nach einer schnellen Kurve auch nur dann schnell ist, wenn man die Kurve flott durchfahren kann (siehe Williams).

Letztes Jahr hat Ferrari das gut hingekriegt. Der Wagen war überall gut dabei, wenngleich selten sehr dominant.
Mercedes war in früheren Jahren auf kurvigen Strecken angreifbarer ... auf "Power-Strecken" (Bahrain, Spa, Montreal, Monza...) schwer bezwingbar.
Red Bull war früher in Monaco und Ungarn immer gut dabei ... auf "Power-Strecken" jedoch nicht.


Dieses Jahr sind die Rollen ein wenig getauscht. Der Mercedes ist der Allrounder, der Ferrari das Power-Mobil.
Allerdings entsteht - nach den ganzen Rennen in dieser Saison - häufig auch der Eindruck, dass der Mercedes schonender mit den Reifen umgeht (vielleicht dank des potentiell höheren Anpressdrucks).

2014 bis 2016 war der Mercedes drückend überlegen. Man hat sich hier und da mal mehr oder weniger selbst geschlagen (z.B. wenn man mal mit einer Strecke oder den Reifen nicht zurecht kam ... z.B. in Singapur), aber man konnte nie sagen, dass der Mercedes nicht der beste Bolide sei.

2017 und 2018 hat Ferrari einen guten Allrounder gebracht. Auf manchen Strecken war der rote Renner einfach schneller. Auf einigen war es der Mercedes.

Man reagiert jeweils auf die Konkurrenz. Mercedes ist nun in kurvigen Segmenten in Relation zur Konkurrenz deutlich stärker als in den Vorjahren. Ferrari ist im Qualifying in Relation zu den Vorjahren stärker (trotz Vettels starkem Saison start 2018), denke ich.


Da wird wieder hier und da an den Schrauben gedreht und man schaut wo man rauskommt.

Was kommt dann 2020?

Mercedes wird sich im Qualifying nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollen und schauen, dass man wieder mehr Performance auf eine Runde hinbekommt.
Ferrari wird sich vielleicht wieder mehr an den Boliden von 2017 und 2018 orientieren und Performance in den Kurven suchen.
Red Bull wird womöglich wieder mehr Abtrieb fahren.
McLaren kündigt einen "aggresiven Konzeptwechsel" an ... ein Jahr vor der großen Regelveränderung. 2013-Flashbacks?
Bei Renault kommt man vielleicht darauf, warum das Auto auf der Bremse so enttäuscht.
Bei Haas baut man vielleicht mal ein Auto das weder Bremsprobleme hat, noch verzweifelt auf der Suche nach dem Temperaturfenster der Reifen ist.
Bei Force India wird kräftig investiert ... das Geld aus Kanada fließt ...
Bei Williams findet man vielleicht noch genügend Ersatzteile, um zwei Boliden zusammenzuschrauben.



* Bei Red Bull hat man selbst zu Protokoll gegeben, dass man erwartet hätte, dass der Honda-Motor schwächer wäre. Deswegen wäre der diesjährige Wagen auf weniger "drag" konzipiert und könne in schnellen Kurven nicht das Potential seiner Vorgänger zeigen (in Relation zur Gesamtperformance des Bolidens). Nächstes Jahr sieht das vielleicht wieder anders aus.
 

Professor Moriarty

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Der Fall Renault ist eindeutig, wurde eh schon beschrieben, wenn die Balance vom Team gelenkt (verboten) wird und nicht vom Fahrer (erlaubt), dies belegbar ist, ausgehend vom Hinweis des ehemaligen Mitarbeiters, der jetzt bei Racing Point ist, werden ihnen alle Punkte wohl abgezogen.

Bei Thema Ferrari Motor, der Dauerbrenner, bin ich bei Desl. Es gibt Hinweise auf einen Trick (ob legal konzeptionell oder illegal). Der ist wohl temporär. Allerdings ist es glasklar, das sieht man auch bei den Hinweisen von Desl, dass Ferrari auf weniger Luftwiderstand konzipiert ist. Das war ein Fehler ganzheitlich gesehen und nun korrigiert man etwas.

Bei den ehemaligen Grundcharakteristiken gehe ich teils mit, ist vielleicht etwas vereinfacht. Mercedes konnte trotzdem (langer Radstand) noch mehr Abtrieb produzieren (sehr komplex und dirty air anfällig), als Ferrari heuer anfangs. Auf Stadtkursen war der lange Radstand, wo sie Pioniere waren und jetzt tendenziell jeder überging, erst auch das Problem. Sie hatten aber auch andere Baustellen (Reifen bzw. Reifenfenster im Rennen). Natürlich wird Mercedes, nachdem sie jetzt das sehr gut im Griff haben, mehr wieder nächstes Jahr den Kompromiss aus Quali- und Rennpace suchen, das sind ja doch keine Idioten. Heuer müssen sie es nicht mehr, das war recht früh klar, aber geht davon aus, dass sie bis zum Winter genau wissen, was zu tun ist;). Heuer haben sie ja sogar noch mehr Zeit den Fokus darauf zu legen. Beim Motor sucht natürlich jeder Hersteller den Trick, ohne Anfragen bei der FIA wären sie ja dumm. Nur eines sollte man auch nicht vergessen, wir sind bei den Motoren langsam allgemein am Ende des Entwicklungsspielraums angelangt. Bei Honda und Renault mag vielleicht noch etwas mehr Luft sein. Aber nicht mehr sooo viel. Keiner wird so wahnsinnig sein, der Erfolg gibt auch Mercedes recht, einen Boliden für ein paar Strecken zu konzipieren, um dann gewaltig nachbessern zu müssen. Es gilt immer noch das beste ganzheitliche Konzept zu finden.
 
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Gast_482

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@desl

Noch immer bekommen Alfa und Haas nicht das selbe wie Ferrari, das war schon letztes Jahr so. (sie verzichten freiwillig)
Noch immer sagen alle F1 beteilgten das Ferrari einen Trick hat der mehr Leistung bringt.

Aber ja noch immer willst du es nicht glauben.

Der Ferrari fährt im Rennen annähernd das was Mercedes im direkten Windschatten fährt mit DRS.
Der Mercedes wenn er denn so nah käme um überhaupt auszuscheren würde in diesem Moment komplett verhungern.
Nur seit Ferrari Spec 3 (Monza) fährt kommt er da nicht mal mehr hin.
Das auch zu dem Thema man könne keine Leistung mehr beim Motor finden, wie man sieht geht es wohl...
(der letzte gute Schritt von Mercedes war gefühlt Monza 2018, in Sachen Power, seit der Regeländerung zu 2018 hat Mercedes ihren Trumpf verloren)

Gewiss hat der Mercedes mehr Luftwiderstand, aber gewiss nicht so eklatant das er im direkten Windschatten plus DRS so langsam ist das er nichtmal zum ausscheren kommt. Der Force India geht gewiss besser auf der Graden als der Mercedes, aber bei weitem nicht so wie Ferrari.
Der Top Speed ist auch nur die halbe Wahrheit, der Weg dahin ist eklatanter...

Zu RB, was bringt es besser in den Kurven zu sein wenn man von P5 startet, die brauchen viel mehr Power auf 1 Runde. Denen fehlt noch mehr als Mercedes. Bei RB habe ich gefühlt die letzten Jahre immer gedacht das sie nächstes Jahr da sind (vor der Sommerpause war ich beeindruckt), aber mich beschleicht das sie eben doch nicht die Ressourcen haben wie die anderen beiden.

2020
Ferrari wird genau das machen wollen was sie grade machen, genau das ist es was in der jetzigen F1 zum Erfolg führt.
Der Rest muss beim Motor nachlegen, sonst reagiert man nur und das führt in 20 Rennen nicht zum Titel...

@Professor Moriarty
Ferrari bringt das Konzept zum arbeiten, ganz und gar nicht war dieses Konzept ein Fehler.
Man hat es schlicht mit dem Reifen nicht zum arbeiten gebracht.
Jetzt wo es läuft sieht man das die Grundidee richtig war und nicht umsonst haben sie gesagt das man daran fest halten wird.
 
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Professor Moriarty

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Ferraris Konzept war so was von richtig, klar, das sah man von Anfang an eindeutig dieses Jahr. Wenn sie sich nicht im High-Speed-wenig-Luftwiderstand verzettelt haben, wer dann. Deshalb hängen und montieren sie jetzt (endlich) alles hin, um irgendwie in langsamen Kurven etwas mehr mithalten zu können. Dauerte auch nur so lange, bis Mercedes als Weltmeister schon in Ruhe für nächstes Jahr Feintuning betreiben kann. Tja und massivere Reifenprobleme hatte Silber mal vor nicht allzu langer Zeit auch, als mit ihrem zum Konzept gehörenden Fahrwerk (was zigfach für legal erklärt wurde) und dann beim 100. roten Einspruch eine Beweislastumkehr der FIA kurz vor Melbourne ausgesprochen wurde. Sie entwickelten eifrig und wurden doch noch mit Hamilton Weltmeister. Darauf bekamen sie es sogar wieder hin einen Boliden zu entwickeln, der das beste Gesamtkonzept impliziert.

Prognose 2020 minus zig Jahre zuvor:

SC prophezeit wieder einmal zu diesem Zeitpunkt, spätestens nach den ersten Tests, dass Ferrari eigentlich goldrichtig liegt mit ihrem Weg und im kommenden Jahr kaum zu schlagen sein wird...die Ära endet von den silbernen Konzept- und Taktik-Idioten. Im Grunde müssten dann allerdings alle anderen noch größere Idioten sein, wenn sie es nicht hinbekommen oder Hamilton ein noch größerer Rennfahrer als er schon ist, quasi ein Zauberer sein, der in einem deutlich unterlegenen Boliden aus Silber hochreines Gold macht. Dass er ein entscheidender Faktor ist bzw. den It-Faktor hat, brauchen wir nicht reden. Hexen kann auch aber er nicht als zugegeben sehr stark talentierter Rennfahrer.

Der Rest ist aber wie leider üblich genau so Unfug, wie die Fabel Alfa und Haas bekommen schlechtere Motoren von Ferrari, so wahnsinnig illegal wäre nicht mal rot bei der FIA. Das ist ja wohl die steilste These seit langem, nur weil dir das Offensichtliche mit dem Luftwiderstand nie einleuchten wird. Die Belege sind ja fast so gut, wie die Beweisführung von Ferrari bei Protesten. Dass jeder Pilot gerne mehr Power hätte gegen zum Beispiel einen Leclerc über zig Runden hinterherfahrend in solchen Situationen, falls du nun Hamilton zitierst (der schneller war im Rennen), liegt in der Natur der Sache. Genau so hätte gerne Leclerc gegen Bottas mehr Power gehabt, obwohl doch Ferrari den Super-Motor hat und „dirty air“ pauschal (ist ja egal in welcher Strecke/Kurve) ja nicht so schlimm sein kann. Aha, zum Glück gibt es ja überall schon wieder Spekulatius. Eigentlich kannst du doch mehr als das vom Informationsgehalt, manchmal verwundert mich es nur, wozu du dich da hinreißen lässt.
 
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Gast_482

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Motoren??? Wo schrieb ich das? Böse Unterstellung wie öfters hier! (aber ja die Kunden sollten nichtmal Spec 3 bekommen bis zum Motorschaden bei Kimi! (schon Unfug was du da schreibst und es anderen unterstellst!)
Jeder hier weiß das Kunden nicht die selbe Software haben und bei Ferrari Kunden sogar anderer Sprit gefahren (freiwillig) wird.
Aber ja es gibt Leute hier die haben es mit löffeln gegessen...
Ein bisschen informieren hilft manchmal!

Nein Ferrari hat die Reifen zum arbeiten bekommen, wenn sie denn soviel mehr dran gebaut haben, dann müsste man sich ja Verneigen das die parallel noch so viel schneller auf den Graden geworden sind! (würde ja von reiner power und gegen Luftwiderstand sprechen;)(wenn dem so wäre))


Die Reifenprobleme von Mercedes 2017, danke dafür...
Mercedes ist 2017 WM geworden weil man in der Quali das beste Auto hatte.
Mercedes konnte sich das zu nutzen machen was Ferrari erst seit der Sommerpause schafft.
Der Ferrari wurde des öfteren durch die schiere Motorleistung des Mercedes geschlagen.
Der Unterschied war nie so groß wie das momentan der Fall ist, aber genug das Mercedes mehrere Rennen durch Kontrolle von vorne gewann.
Natürlich war dann die Defektreihe der Todesstoß.
Das bessere Auto war 2017 der Ferrari, nur ohne (wenig) Poles wird das in der modernen F1 nicht reichen.
2017 war das was wir seit der Sommerpause dieses Jahr gesehen haben nur vertauchte Rollen.

2018 hat Vettel/Ferrari den Titel verschenkt, dass hätte eine WM sein müssen!
 

karmakaze

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Nein Ferrari hat die Reifen zum arbeiten bekommen, wenn sie denn soviel mehr dran gebaut haben, dann müsste man sich ja Verneigen das die parallel noch so viel schneller auf den Graden geworden sind! (würde ja von reiner power und gegen Luftwiderstand sprechen;)(wenn dem so wäre))
Das entspricht leider nicht den Beobachtungen. Die SF ist perfekt linear in ihrem Beschleunigungsvorteil in jeder Session außer in Q3, wo dieser exponentiell ist. Wir wissen, dass die Q3-Vorteile vom Motorsystem kommen. Ergo kann der lineare Vorteil nicht auch vom Motorsystem kommen, sondern ist, wie desl und Prof. Moriarty schreiben, schlicht lower drag. Das Grundproblem hier ist eher, dass du schon seit Wochen auf diese Argumente keine Antworten lieferst und einen Q3/Start/Restart-Vorteil als generellen Motorenvorteil generalisierst. Nicht Prof. Moriarty, desl oder ich sind beratungsresistent, sondern du bist es.
 

desl

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2020
Ferrari wird genau das machen wollen was sie grade machen, genau das ist es was in der jetzigen F1 zum Erfolg führt.
Der Rest muss beim Motor nachlegen, sonst reagiert man nur und das führt in 20 Rennen nicht zum Titel...
Mercedes ist 2017 WM geworden weil man in der Quali das beste Auto hatte.
2017 war das was wir seit der Sommerpause dieses Jahr gesehen haben nur vertauchte Rollen.


Ich teile deine Ansichten nur teilweise. Das mit den vertauschten Rollen ja ... das hab ich selbst ja auch so beschrieben. Welche Rückschlüsse man daraus zieht? Nein, das sehe ich anders.

Ja ... die Quali-Pace kam Mercedes 2017 (und auch 2018) entgegen. Und Ferrari sieht da seit der Sommerpause auch sehr gut aus ... aber damit allein gewinnt man keine Rennen.

Gewiss, Mercedes scheint nach der Sommerpause nicht mehr so dominant zu sein wie in der Frühphase der Saison. Ferrari hat 145 Punkte geholt, Mercedes 174 Punkte.
Ferrari hat manch Punkte liegen gelassen (Leclerc-Crash in Japan, Vettel-Defekt in Sotschi ... aber man hätte auch schlechter bei wegkommen können. In Sotschi hat Leclerc nicht gewonnen, weil der Mercedes schneller war (auch ohne SC oder VSC hätte Hamilton ihn geschnappt und in Kurve 4 kassiert). In Singapur war der Mercedes im Rennen schneller, aber man verschlief den Zeitpunkt zum Undercut gegen Leclerc. In Italien reichte der Quali-Vorteil um den Sieg ins Ziel zu bringen. Mercedes war schneller. In Belgien musste man Vettel quasi "opfern", um den Sieg ins Ziel zu retten. Für eine Fahrer-WM kann so ein Opfer hinderlich sein.

5 Rennen gab es seit der Sommerpause. 5 Mal ging die Pole an Ferrari. 5 Mal war der Mercedes im Rennen schneller. In Belgien und Italien hat es dennoch knapp für einen Leclerc-Sieg gereicht. In Singapur hat Mercedes den Sieg verpatzt, in Russland war Mercedes im Rennen klar schneller, in Japan hat Mercedes gar einen Doppelsieg verspielt (um Bottas nicht erklären zu müssen, warum man ihn sagt dass Hamilton 2 Mal reinkommt und dann doch nur 1 Mal stoppt).

Es mag ja schön für Ferrari sein, dass man auf Power-Strecken vorne startet ... aber das macht es einem trotzdem nicht leicht zu gewinnen, wenn der Gegner schneller ist und die Trümpfe (was die Strategie angeht) in der Hand hält. Man kann nicht nur auf einer Geraden in Führung gehen.


Bei Mercedes läuten keine Alarmglocken. Keine Pole seit der Sommerpause? Was solls. Man hat trotzdem immer ein siegfähiges Auto.
Ob man nun von vorne startet oder aus Reihe 2 und dann dem Gegner im Genick sitzt ... die Sieg-Chancen sind da.

Das Kräfteverhältnis in den letzten Rennen sah so aus, dass Ferrari nur dann eine brauchbare Siegchance hat, wenn man nach dem Start in Führung liegt. Ein schlechter Start oder ein verlorenes Qualifying ... schon ist der Rennsieg nicht mehr in greifbarer Nähe. Auf kurvigen Strecken wie Melbourne, Monaco, Barcelona, Budapest etc. wird das mit dem Ferrari-Konzept mit einer Pole schon recht schwer.

Eine Rennführung ist gewiss von Vorteil, wenn man von vorne weg das Rennen diktieren kann und die Pace hat den Abstand auf den Gegner zu kontrollieren (nicht zu viel Abstand halten, damit der Gegner noch von dirty air beeinträchtigt wird, aber schon genug, damit kein Risiko durch einen Undercut besteht). Das ist derzeit aber nicht der Fall. Ferrari muss - wenn man mal in Führung liegt - eher darauf reagieren welches Tempo Mercedes geht.

Daher nochmal zurückgehend auf dein Posting "Ferrari wird genau das machen wollen was sie grade machen, genau das ist es was in der jetzigen F1 zum Erfolg führt.
Der Rest muss beim Motor nachlegen, sonst reagiert man nur und das führt in 20 Rennen nicht zum Titel..."


Der Mercedes ist im Rennen weiterhin schneller. Ferrari ist das Team, was jeweils reagiert. Ferrari ist der Situation das man jeweils antizipieren muss, welche Strategie Mercedes fährt, also wann man in die Box kommt, welche Reifen man nutzt etc.

Das Ferrari-Konzept kann einem eine Pole bringen. Das kann einem Siege bringen. Auf Strecken wie Monza und Spa klappt das gar noch eher als auf langsameren Kursen.
Dennoch ... unter dem Strich ist es so dennoch schwerer zu gewinnen, als wenn man dem Gegner im Nacken sitzt und die taktischen Trümpfe in der Hand hält. Zumindest dann nicht, wenn man die Rennpace nicht diktieren kann, was bei Mercedes 2017 durchaus der Falls war ... eher als bei Ferrari seit der Sommerpause.


Ergo denke ich nicht, dass Ferrari gerade genau das macht "was in der jetzigen F1 zum Erfolg führt" ... zumindest ist es kein Garant. Über die ganze Saison gesehen braucht man - als Boliden - meiner Ansicht nach eher einen Allrounder. Einer der bei unterschiedlichen Streckenprofilen konkurrenzfähig ist. Ein Bolide der nicht auf die Pole-Position angewiesen ist.
Diese Qualitäten hatte der 2018-Ferrari eher als der 2019-Ferrari. Deswegen war er - meiner Ansicht nach - konkurrenzfähiger und deswegen rechne ich auch damit, dass sich Ferrari zukünftig eher wieder in diese "Allrounder"-Richtung orientieren wird.

Zumindest gehe ich davon viel eher aus, als dass bei Mercedes nun Panik geschoben würde und man - nach einer insgesamt ziemlich dominanten 2019-Saison - das Fahrzeug-Konzept groß ändert, weil man seit der Sommerpause weniger gesiegt hat, obwohl man den schnellsten Boliden im Rennen hat.
 

Professor Moriarty

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Also deine Kombinationen SC sind einmal spannend, geben aber durch Wiederholung weiterhin keinen Sinn. Du drückst dich oft so wage mit One-Linern aus, kommst dann mit Neuen an, was wir wissen müssten, lieferst aber keine seit Wochen im Raum stehenden Antworten auf Fragen, dass man schon gar nicht weiß, worauf du dieses Mal dann hinauswillst. Davon abgesehen, in punkto kausaler Zusammenhänge und Informationsgehalt (also kein esodynamischer Bereich) behaupte ich jetzt einfach mal, dass ich wie von dir behauptet, keinen Unfug schreib und mich über diesen Sport sehr wohl informiere. Im Gegensatz zu dir kann ich sogar offensichtliche und logische Zusammenhänge erkennen und verzettle mich nicht in tausend Theorien, damit ich am Ende wieder zu falschen Prophezeiungen kommen kann. Beratungsresistent ist hier wirklich jemand anders und nicht wir 3.
 

karmakaze

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Ich schreibe hier besser noch eine Zusammenfassung zum vermeintlichen "Trick".

Was haben die Experten und Medien nicht 2018 alles spekuliert, was es sein könnte. Und nein, der "Trick", unter bestimmten Voraussetzungen in Q3 und bei Starts/Restarts eine bestimmte Mehrleistung auf der Geraden abrufen zu können ist nicht erst 2019 entstanden. Damals, das alte Forum ist ja leider untergegangen, wurde festgestellt, dass die SF, und zwar nur die SF, auf der Geraden weit länger oder intensiver beschleunigen kann als es ein Mercedes/Honda/Renault kann. Verschiedenste Theorien wurden aufgestellt, von denen die meisten mittlerweile geklärt sind:
a) Eine Art Strömungsabriss verursacht durch Auspuffgase/Wastegategase, die auf die Unterseite des Heckflügels geleitet werden (Renault hat dies nachweislich probiert). Dies ist ad acta gelegt, verwendet die SF doch eine andere Anordnung der Wastegates als 2018.
b) Weiteres Oil-Burning, also eine Art Sollbruchstelle, wo Öl in den Zylinderkopf rinnt. In Anbetracht der mittlerweile harschen Überwachung der Ölmengen ist dies äußerst unwahrscheinlich. Wie desl ansprach, es gäbe da die Möglichkeit, über die Kühler (Ölradiatoren) Öl abzugeben, aber das würde wohl zu Rußen führen und wurde nicht beobachtet.
c) Eine einfach stärkere Internal Combustion Engine (ICE). Das passt nicht zu dem zeitlich begrenzten Aspekt. Hätte die SF einfach mehr Leistung, könnte sie es die gesamte Runde nutzen, nicht nur an bestimmten Stellen. Ferner würden dann auch die Kundenteams profitieren, was sie offenbar aber nicht tun. Wenn die ICE zudem besser wäre, würden die Ferraris auch weniger mit Sprit sparen kämpfen, was sie aber stärker tun (z.B. Spa, Suzuka). Schließlich, wenn dem so wäre, dann müssten die Fahrer ständig die Gemische ändern, wenn sie die Extraleistung an-/abstellen wollen. So etwas wurde aber nicht von den Teams beobachtet (sieht man in der Cockpitansicht), denn sonst würde kaum wer herumrätseln, woran es liegt.
d) Besseres Benzin würde analog zu c) einfach die Gesamtleistung des Systems erhöhen und erklärt genauso wenig die Phänomene. Benzin treibt nun mal keine MGUs an, siehe nächster Punkt.
e) Eine einfach bessere MGU-K und MGU-H kann mehr Energie speichern als die Konkurrenz. Auch das hätten die Kundenteams, da diese die gleichen MGUs fahren und es mithin verboten wäre, wenn die SF hier andere MGUs an seine Kunden gibt. Wo ein solcher Innovationsschub herkommt, den die SF schon 2018 hatte und auf den die anderen Teams auch nach fast 2 Jahren nicht gekommen wären, bleibt auch fraglich.
f) Ein Batterietrick, bei der man durch geschicktes Wechseln zwischen den beiden Batteriezellen (ein Feature, das nur Ferraris haben) die Sensoren täuschen und einen höheren als den erlaubten Energieoutput erzielen kann. Diese Option ist nicht auszuschließen und völlig illegal.
Edit: Eine habe ich vergessen...
g) Die SF hat einfach noch clevere Umschaltszenarien von ES (Energy storage) und MGUs als alle anderen. Äußerst unwahrscheinlich, ist doch die Energie begrenzt und es ist kein Mapping bekannt, das in der Lage wäre, über das bekannte Optimum hinaus allein einen bedeutsamen Unterschied auszumachen. Hier gibt es ein physikalisches Limit, die ICE. Alle Energie, die genutzt werden kann, kommt aus der ICE. Und wenn die nicht stärker ist (c), kann auch nicht mehr Energie genutzt werden. Wenn sie stärker wäre, müsste sie ständig/häufig mit mehr Leistung fahren, um auch mehr Energie produzieren zu können. Das wiederum passt auch nicht zu den bekannten Phänomenen.

Falls euch noch was einfällt, was ich vergessen habe oder nicht kenne, nur her damit.
 
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Professor Moriarty

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Wären wir im Grunde wieder bei 2018 (leider im alten Forum), wo das Ganze mit der Batterie schon die wahrscheinlichste Theorie war, der Rest ist seitdem, wie du schriebst und völlig richtig bzw. schlüssig zusammenfasst, noch mehr auszuschließen. Weil alles schon probiert/reguliert. Tja, was machen, diese Konstellation ist eben konzeptionell anders. Die FIA noch mehr bitten genauer hinzusehen. Proteste/Hinweise wurden schon seinerzeit eingereicht, zwar eher beim oil burning mehrheitlich ironischerweise gegen Mercedes zuerst, aber das beschriebene Rußen war teilweise 2018 bei Ferrari schon ersichtlich, heuer mit strengeren Kontrollen, aber plötzlich weniger. Damals verlor Ferrari auch auf einmal Leistung. Spricht aber nicht gegen die Ausweitung eines Tricks B, vielleicht war es letztes Jahr beides.

Illegal wäre sowieso ebenso beides. Und es ist auch Unfug zu behaupten, wir bewegen uns bei der Motorentwicklung nicht in Grenzbereichen nach all den Jahren, was Leistung betrifft. Deshalb geht man ja solche Wege, Ferrari und auch Honda/Renault entwickelten ja bekanntlich teilweise äußerst aggressiv und bezahlten dafür Lehrgeld, schwächere Antriebe holen natürlich noch etwas mehr auf. Bei Ferrari/Mercedes wird es langsam logischerweise schwierig. Auch bei der Zuverlässigkeit und nachhaltigen Leistung machte man ja schon enorme Fortschritte mittlerweile.

Bleibt der temporäre Trick, nicht „mehr“ oder weniger. Am meisten wirken aber durch die Charakteristiken von Design-Konzepten eben deren Effekte/Auswirkungen/Verhalten aus. Ich kann hier wiederum für fundierte Beobachtungen/Funktionsweisen und Zusammenhänge die „technical analysis“ von Gorgio Piola Bücher empfehlen, schöner illustrieren und erklären geht nicht. Leider waren das seit Jahrzehnten heuer seine letzten Bücher, er wurde ja mittlerweile anderweitig engagiert. Ich hab da gerade sein letztes Dreijahresbuch bekommen, wenn es von ihm zum Trick ne Analyse/schlüssige Theorie gibt, ergänze ich die gerne.
 

karmakaze

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Bleibt der temporäre Trick, nicht „mehr“ oder weniger. Am meisten wirken aber durch die Charakteristiken von Design-Konzepten eben deren Effekte/Auswirkungen/Verhalten aus. Ich kann hier wiederum für fundierte Beobachtungen/Funktionsweisen und Zusammenhänge die „technical analysis“ von Gorgio Piola Bücher empfehlen, schöner illustrieren und erklären geht nicht. Leider waren das seit Jahrzehnten heuer seine letzten Bücher, er wurde ja mittlerweile anderweitig engagiert. Ich hab da gerade sein letztes Dreijahresbuch bekommen, wenn es von ihm zum Trick ne Analyse/schlüssige Theorie gibt, ergänze ich die gerne.
Du kennst Piolas Werke ja besser als ich. Meiner Informationen nach ist er einer derjenigen, die immer betonen, dass es auf das Gesamtsystem ankommt, nicht auf einzelne Tricks. Stimmt das? Wenn man die Nähere Vergangenheit betrachtet, hielten sich Tricks auch nicht sehr lange. Der F-Schacht war nach einer Saison verboten, genauso der Doppeldiffusor. Gut, der Coanda-Auspuff hielt sich etwas länger, aber das waren wohl auch eher politische Tendenzen, wieso. Genauso würde ich hier vermuten, dass der Ferrari-Trick sich nicht lange halten wird, wenn erstmal bekannt wird worin er besteht. Ansonsten vollends Zustimmung zu all dem was du geschrieben hast.
 

Professor Moriarty

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Korrekt Karma. Nur ne kurze Antwort dieses Mal, weil ich gerade Migräne habe, aber genau das ist sein Ansatz und du beschreibst es ja gut. Er erklärt das auch sehr umfangreich. Kann dir und allen seine Werke wirklich und nur empfehlen, es ist Wahnsinn, wie er im Detail analysiert/erklärt (auch jeden noch so kleinen Trick) mit sehr schönen Animationen, aber auch eben die ganzheitlichen Ansätze/Konzeptionen dahinter und warum diese im Gesamten (am besten) nachhaltig funktionieren oder eben nicht. Darüber hinaus erklärt Und illustriert er auch pro Team, wie sie und was sie im Laufe der Saison entwickelten. Die Werke kommen ja auch immer erst spät, sind nicht billig, aber er steckt wirklich sehr viel Arbeit rein und das sieht man auch. Es war leider nur eine Frage der Zeit bis sich jemand seine Dienste sichert und dies und nun leider das finale Werk mit drei Jahren F1 Technik inbegriffen.
 
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desl

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Ricciardo und Hülkenberg werden für das Rennen in Japan nachträglich disqualifiziert. Renault hat die Möglichkeit hiergegen Protest einzulegen.

Hintergrund ist wohl, dass eine Ingenieurin - die früher bei Hülkenbergs Crew war - wohl zu Racing Point gewechselt ist und dort quasi als "Whistleblowerin" Infos über das Renault-Bremssystem gestreut hat.
Racing Point hat in einem 12-seitigen Dossier der Renault-Konkurrenz vorgeworfen ein illegales Bremssystem einzusetzen. Dabei soll bei Inboard-Kameraaufnahmen zu erkennen sein, dass sich am Lenkrad-Display die Anzeige für die Bremsbalance ändert, ohne dass der Fahrer hierfür Einstellungen an den Reglern am Lenkrad vornehme.
Die Vermutung von Racing Point lag nun darin, dass Renault ein System einsetze, bei welchem sich die Bremsbalance voreingestellt entsprechend der Position des Fahrzeuges auf der Strecke ändere.


Nachdem die FIA die Lenkräder, die Elektronik-Box und die Kontrolleinheit der Bremsen beschlagnahmt hat und die Software sichtete, kam man zu dem Schluss, dass das Renault-Bremssystem technisch legal sei.

  1. Die Software der Hinterradbremsen-Kontrolleinheit ist in Übereinstimmung mit den Paragrafen 11.1.3. und 11.1.4. des Technischen Reglements und somit legal.
  2. Das Bremssystem ist weder voreingestellt noch positionsabhängig, wie von Racing Point beschuldigt.
  3. Die Renault-Fahrer nutzen Schalter am Lenkrad, um die Bremskraftverteilung zu justieren, so wie es in Artikel 8.6.3. des Technischen Reglements verlangt wird. Dies lasse sich aus der FIA Standard-Steuereinheit erkennen.
  4. Die Sportkommissare schlossen daraus, dass Renault keine Technischen Regeln verletzt habe, obwohl innovative Systeme zum Einsatz kamen, die gewisse Grauzonen ausgenutzt hätten.

Wie genau das Renault-System nun funktioniert ist unklar. Renault räumte ein, dass die Bremskraftverstellung sich am Display ändern könne, ohne dass der Fahrer Eingaben vornimmt. Einen schlüssigen Videobeweis für die Funktion des Systems liefere das laut FIA aber dennoch nicht.


Wie dem auch sei, obgleich das System von der FIA als technisch legal eingestuft wird, so wird es dennoch als Fahrhilfe angesehen und verstößt damit gegen Paragraph 27.1 des sportlichen Reglements "Der Pilot muss das Auto alleine und ohne Hilfe fahren".

Aufgrund dieses Verstoßes erfolgte nun die Disqualifikation.

Ich denke mal das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen. Renault wird die Grauzone weiter abstecken wollen. Was ist nun eine Fahrhilfe und was nicht?

Das erinnert ein wenig an die Massedämpfer-Saga, als die Gewichte im Renault die Schwingungen an Front und Heck beruhigten, aber als bewegliches aerodynamisches Teil (verboten) eingestuft wurden.
Nur mit dem Unterschied, dass damals die WM-Konkurrenten Ferrari und McLaren gegen Renault zündelten.
Das Duell "Racing Point vs Renault" ist da heutzutage quasi ein anderes.


 
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