Formel 1 Saison 2022 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Professor Moriarty

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Red Bull ist Stand jetzt das erste Team, was präsentiert. Am 09.02. soll es vor allen anderen so weit sein:


Haas oder auch Williams könnten allerdings wieder so Kandidaten sein, wo wir schon überraschend bald erste Render sehen könnten.
 

desl

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Ungewohnt die Öffnung bei den Seitenkästen wieder so "klar" zu sehen ... also ohne die Aufbauten, welche das Crash-Profil als eine Art Flügel integrieren, um in der Draufsicht das geforderte gepfeilte Profil zu ergeben (was Ferrari damals beim SF70H einbrachte).

Man wird sehen, wie nah diese Render dann am tatsächlichen Auto sind ... von manchen Details (Unterboden, Diffusor) erkennt man ja so ziemlich ... nichts.
 

desl

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Jedenfalls hat Haas nicht einfach das Modell des FOM Showcars genommen und da die eigene Lackierung drauf gepackt.

Die Render zeigen vermutlich irgendwas zwischen dem echten Haas-Auto und dem FOM-Auto.

Zum Vergleich, Bilder des Showcars, bei denen jemand eine Haas-Textur draufgelegt hat:

N0cV8zA.jpeg
gZZF9DQ.png

6Vc1aC2.jpeg
ckH5cWi.png
 

Professor Moriarty

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Es gibt schon Unterschiede, das sehe ich genau so. Vermutlich ist es eines der ersten visualisierten Konzepte von Haas. Der Artikel dazu ist gar nicht schlecht, wo die neuen Ingenieurs-Spielwiesen liegen etc…

 

karmakaze

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Es gibt schon Unterschiede, das sehe ich genau so. Vermutlich ist es eines der ersten visualisierten Konzepte von Haas. Der Artikel dazu ist gar nicht schlecht, wo die neuen Ingenieurs-Spielwiesen liegen etc…

Wo die liegen, ja, aber die Aussagen sind teilweise sogar falsch:
“Die Luft wird auch benötigt, um die Venturi-Kanäle von oben zu versiegeln.“
Die Venturis verlaufen auf der Unterseite und auch nicht am Rand. Nichts außer Bodenhöhe kann helfen, die zu versiegeln. Was hier gemeint ist, sind die Venturi-Einlässe. Und ich bezweifle stark, dass Luft, die mit den Sidepods interagiert noch irgendwo die Einlässe beeinflusst. Das wäre zu spät.
Eine recht einfache Interpretation dieser Sidepods ist, dass man bis an die vordere Grenze des erlaubten Bereichs gegangen ist und dann maximal viel Radiatoren und andere Interna dahinter gepackt hat, um den Coke Bottle hinten heraus so groß wie möglich zu machen. Und das könnten andere auch versuchen.
 

desl

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Die Draufsicht der Sidepods des Haas entspricht mehr oder weniger dem Design vergangener Jahre. Zwar haben die nicht massiv an Breite zugenommen, als die Fahrzeuge (und auch der Unterboden) 2017 in die Breite wuchsen, aber dennoch ergab sich über die Jahre die Tendenz, dass die Sidepods im Bereich der Lufteinlässe signifikant "bauchiger" aussahen, während sie rund um die ICE schlanker wurden. Gerade McLaren (damals noch mit Honda) war da Vorreiter in diesem Look ... wenngleich das Konzept damals noch zu Temperatur-Problemen führte.

Obgleich der Unterboden sich massiv von den vergangenen Jahren unterscheidet, wirds damit ja nicht unwichtig, wie der Luftstrom auf seiner Oberseite verläuft. "Mehr Platz" (salopp gesagt) hat sich da in den letzten Jahren ja oftmals als zielführend erwiesen.

Das Showcar ist letztlich ... nunja ... ein Showcar. Dass die Kühleinlässe der Sidepods nicht so groß werden, ist/war zu erwarten ... warum sollten sie auch größer werden als bisher, wo die Motoren doch gleich bleiben?
Gewiss wird es hier wieder unterschiede geben ... man denke z.B. daran, dass beispielsweise Toro Rosso und (insbesondere) Renault/Alpine in den letzten Jahren dazu übergegangen sind, vereinzelte Komponenten mehr nach oben (quasi bei der Airbox) zu verfrachten ... beispielsweise Ölkühler und Kühlung für die Elektrik. Das hebt zwar den Schwerpunkt an ... bringt aber z.B. weniger Drag bei den Sidepods. Die Teams werden auch dieses Jahr unterschiedliche Wege gehen.

Vielleicht gibt es sogar ein kurios anmutendes Konzept, dass so ungewöhnlich wirkt, wie die Sidepods des MP4-26.

In der Draufsicht erinnern die Sidepods des Showcars ein wenig an die 2014-Autos.
Naja ... wäre ja auch langweilig, wenn die Boliden alle so aussehen würden, wie das FIA-Modell.


Unterschiede (zum Showcar) gibt es beim Haas z.B. auch hier:
Frontflügel-Endplatten
Frontflügel-Flaps
Größe der Nase
Pushrod- statt Pullrod-Aufhängung vorne
Form des Lufteinlasses der Airbox
 

karmakaze

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Obgleich der Unterboden sich massiv von den vergangenen Jahren unterscheidet, wirds damit ja nicht unwichtig, wie der Luftstrom auf seiner Oberseite verläuft. "Mehr Platz" (salopp gesagt) hat sich da in den letzten Jahren ja oftmals als zielführend erwiesen.
Das hat auch keiner behauptet. Jetzt wo der Unterboden-DF mächtiger geworden ist, ist auch ein Coke Bottle viel wichtiger geworden. Das ist trivial.
Das Showcar ist letztlich ... nunja ... ein Showcar. Dass die Kühleinlässe der Sidepods nicht so groß werden, ist/war zu erwarten ... warum sollten sie auch größer werden als bisher, wo die Motoren doch gleich bleiben?
Es geht bei der ganzen Diskussion dazu NICHT um die Öffnungsgröße. Es geht um die FORM der Sidepods und Einlässe. ;)
 
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desl

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Das hat auch keiner behauptet. Jetzt wo der Unterboden-DF mächtiger geworden ist, ist auch ein Coke Bottle viel wichtiger geworden. Das ist trivial.
Es geht bei der ganzen Diskussion dazu NICHT um die Öffnungsgröße. Es geht um die FORM der Sidepods und Einlässe. ;)

Ja ... es ging mir bei meinem Posting auch nicht darum, jemanden zu widersprechen.
Eher darum deine Aussage "Eine recht einfache Interpretation dieser Sidepods ist, dass man bis an die vordere Grenze des erlaubten Bereichs gegangen ist und dann maximal viel Radiatoren und andere Interna dahinter gepackt hat, um den Coke Bottle hinten heraus so groß wie möglich zu machen. " zu unterstützen.


Mir ging es um die Beobachtung, wie nahe das FOM-Modell an der Realität sein mochte.

Günther Steiner hat sich übrigens geäußert, dass die gerenderten Bilder das Fahrzeug in einem frühen Status der Entwicklung zeigen.
Nun kann man natürlich unken, dass das bei Haas nicht unbedingt bedeutet, dass sich seitdem viel getan habe.
Aber gut ... man muss die lezten beiden Haas-Jahre nicht unbedingt als Maßstab nehmen.

Es gab auch Zeiten, dass die Haas immer mal wieder in die Top6 vorfuhren.
 

Professor Moriarty

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Wo die liegen, ja, aber die Aussagen sind teilweise sogar falsch:
“Die Luft wird auch benötigt, um die Venturi-Kanäle von oben zu versiegeln.“
Die Venturis verlaufen auf der Unterseite und auch nicht am Rand. Nichts außer Bodenhöhe kann helfen, die zu versiegeln. Was hier gemeint ist, sind die Venturi-Einlässe. Und ich bezweifle stark, dass Luft, die mit den Sidepods interagiert noch irgendwo die Einlässe beeinflusst. Das wäre zu spät.
Eine recht einfache Interpretation dieser Sidepods ist, dass man bis an die vordere Grenze des erlaubten Bereichs gegangen ist und dann maximal viel Radiatoren und andere Interna dahinter gepackt hat, um den Coke Bottle hinten heraus so groß wie möglich zu machen. Und das könnten andere auch versuchen.

Du weißt ja, wie sehr es mit der Genauigkeit bis ins letzte Detail ist ;) . Ich bin aber schon froh, wenn Artikel hierzulande nicht nur an der Oberfläche kratzen und etwas mehr bieten. Das technical english ist nicht jedermanns Sache. So gesehen, mit etwas Korrektur im Detail, ist es gar nicht schlecht, wenn F1-Technik auch mal für das deutschsprachige Publikum angeboten wird. Manche meinen ja hier immer noch, dass Schumi am Boliden mitentwickelte ;).
 

karmakaze

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Du weißt ja, wie sehr es mit der Genauigkeit bis ins letzte Detail ist ;) . Ich bin aber schon froh, wenn Artikel hierzulande nicht nur an der Oberfläche kratzen und etwas mehr bieten. Das technical english ist nicht jedermanns Sache. So gesehen, mit etwas Korrektur im Detail, ist es gar nicht schlecht, wenn F1-Technik auch mal für das deutschsprachige Publikum angeboten wird. Manche meinen ja hier immer noch, dass Schumi am Boliden mitentwickelte ;).
Das Problem ist, dass halt viele Journalisten irgendwas lesen und dann vereinfacht meinen hinschreiben zu müssen. Dabei kommt dann sowas raus. Aber vielleicht mal etwas genauer: Bisher war der Unterboden plan und Luft lief mehr oder weniger linear an den Seiten entlang. Das wird dann zum Problem, wenn ein hoher Rake bestand, der Luft, besser Wirbel, von außen unter den Unterboden führte und dort für Verwirbelungen sorgen würde und dann die Luft weniger linear auf den Diffusor läuft. Daher auch die ganzen Löcher und Lammellen auf der Oberseite der Unterbodenplatte. Man schuf eine Wand aus Verwirbelungen, die parallel zum Unterboden lief und so verhinderte dass Luft von außen eindringen konnte. Der Unterboden wurde sozusagen gegen Strömungen von außen versiegelt. Jetzt verhält es sich genau umgekehrt. Die Venturis sorgen dafür, dass die Luft teilweise nach außen läuft und von sich aus den Unterboden verlässt, was ja auch nicht gut für den Diffusor ist, der möglichst viel lineare, unverwirbelte Luft benötigt, um wirken zu können. Das Problem ist also nicht mehr unverwirbelt, es ist möglichst viel. Irgendwie muss man den Unterboden gegen Strömungen von innen versiegeln, damit möglichst wenig Luft nach außen gerät. Da man wohl keine Löcher und Lammellen auf dem Unterboden mehr haben darf, fällt diese Aufgabe den Sidepods zu. Man kann also z.B. den Sidepod viel breiter gestalten (edit: und mehr downwash), damit er mangels Barge Boards möglichst viel Luft auf die Außenseiten des Unterbodens leitet. Soweit die komplizierte Theorie. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Teams mit den Frontflügeln und der Vorderradaufhängung arbeiten, um das zu verstärken. Aber who knows.

Ich glaube persönlich nicht, dass Haas andere Sidepods bei den Tests bringt. Die Sidepods anders zu gestalten, würde die ganze Konfiguration der Interna ändern. Was wir also gesehen haben, ist wahrscheinlich die Grundidee. Es kann sein, dass die Sidepods noch breiter sind oder dass man Details an den Flügeln und der Aufhängung weggelassen hat. Aber, selbst der Render zeigt schön die neuen Herausforderungen, ob final oder nicht.

PS: Dieses Bild zeigt schön die Problematik der Venturis. Man achte auf die ganzen Strömungen, die nach außen fließen, im unteren rechten Bild auf der linken Seite.
89C5FD22-4B17-4DBF-BC59-0556E82C3543.jpeg
 
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Professor Moriarty

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Exakt. Ich bin auch der Meinung, dass dieser präsentierte Bolide zumindest die Grundidee bzw. das Grundkonzept darstellt. Man sieht ja durchaus Abweichungen zum Showcar. Angefangen schon am Frontflügel. Mit der Regeländerung müssen wir uns von alten Denkmustern lösen. Das hast du ja treffend beschrieben weshalb. Die Spannung steigt. Das Auge fürs Detail ist gefragt.
 

Professor Moriarty

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Versuch Nummer 2 😉:


Dass McLaren Richtung Pullrod-Aufhängung geht, da sind sich schon viele sehr sicher. Wenn man es irgendwie hinbekommt, könnte das ein Vorteil sein. Man weiß aber, dass dies nicht so einfach in der Handhabung ist. Ich bin mal gespannt, wie viele das Experiment wagen und wie effizient es wirklich ist. Ob man von der Grundidee von Haas so sehr auf Ferrari schließen kann, wird sich auch noch zeigen. So sicher wäre ich mir da nicht.
 

karmakaze

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Versuch Nummer 2 😉:


Dass McLaren Richtung Pullrod-Aufhängung geht, da sind sich schon viele sehr sicher. Wenn man es irgendwie hinbekommt, könnte das ein Vorteil sein. Man weiß aber, dass dies nicht so einfach in der Handhabung ist. Ich bin mal gespannt, wie viele das Experiment wagen und wie effizient es wirklich ist. Ob man von der Grundidee von Haas so sehr auf Ferrari schließen kann, wird sich auch noch zeigen. So sicher wäre ich mir da nicht.
Naja, besser, aber das mit dem Frontflügel hätte ich nicht ohne Background verstanden. Da ich gerade 10 Minuten habe...

Ein Frontflügel (FW) hat in der Moderne vor allem drei Aufgaben:
  1. Downforce produzieren
  2. Luft zum Unterboden transportieren
  3. Luft seitlich auf den Vorderreifen transportieren, sodass dessen verwirbelte Strömung (Wake) nach außen gelenkt wird und nicht mehr die Aerodynamik stören kann.
Diese drei Aufgaben müssen gegeben der eigenen Prioritäten und der Regeln möglichst gut erfüllt werden. Dumm nur, dass man dabei einen Tradeoff hat. Ich kann wunderbar einen flachen Flügel bauen, der #2 und #3 sehr gut erfüllt, aber für #1 Gift ist. Ich kann genauso gut einen stark gewölbten Flügel bauen, der #1 super kann, aber #2 völlig missachtet. Das ist die Spielwiese. Und die gibt es schon lang.

Bis 2021 war #2 an sich nicht so kritisch, weil es ja den Y250-Bereich gab, also eine Lücke, wo die oberen Flügelelemente endeten und daneben jede Menge Luft gen Unterboden fließen kann. Es war mehr Aufgabe von Capes und Turning Vanes, das alles schön zu optimieren. Ab dieser Saison müssen aber die Flügelelemente durchgehend mit der Nase verbunden sein. Es gibt also keinen Y250 mehr, was #2 schwieriger macht. Alles andere ist gar nicht soweit weg vom vorherigen Reglement, außer dass die Nase nun noch viel tiefer sitzen muss (wegen der Crashstruktur). Diese Nase blende ich hier aber mal aus. F1-Ingenieure müssen sich jetzt also mit allen drei Aufgaben rumplagen.

6Vc1aC2.jpeg


Was Haas jetzt hier gezeigt hat, ist sehr basic. Dieses, ich würde es mal Low-High-Low-Design nennen, wurde schon von vielen vermutet. Man finde eine Form, die auf der Innenseite möglichst flach ist (low), in der Mitte möglichst steil (high) und außen wieder möglichst flach (low). Haas geht jetzt dabei einen recht einfachen Weg. Innen ist der FW flach, um #2 zu folgen, also die Venturi-Einlässe möglichst gut anzusteuern. In der Mitte ist der FW hoch, mit einem Outwash. Der Anstellwinkel bringt hier #1 und der Outwash hilft dem äußeren Teil, #3 zu erfüllen (mehr Outwash - weniger verwirbelte Strömung). Außen, inklusive Endplatte oder eher Winglet, steuert #3, ebenfalls mit etwas Outwash. Das ist jetzt nicht allzu weit weg von dem was sich die FIA selbst gedacht hat:

EkstFAmXgAUYhag

Der Mittelteil ist höher, die anderen flacher. Es gibt 3 und nicht 2 Elemente über dem untersten Basiselement (Es gibt auch andere Varianten bei den Renders der FIA). Sicherlich kann man da jetzt noch ein paar Stündchen herumphilosophieren und Striche einzeichnen, aber für mich ist das wirklich alles sehr basic und eher langweilig. Ich würde hier in der Realität mehr erwarten und bin gespannt, was da noch kommt. Ich würde auch wetten, dass mindestens ein Team ein Inwash-Design für den Mittelteil bringt. Vielleicht pfeift ja auch das eine oder andere Team auch mehr auf #3 und baut die Außenseiten höher, oder Inwash. Anything goes.
 
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LeZ

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Was ist eigentlich der Sinn darin, mit neuem Reglement die Aerodynamik komplett über den Haufen zu werfen ? Nur "mehr Spannung" weil vielleicht mal ein Mittelfeldteam für eine halbe Saison die bessere Lösung findet, oder ist das tatsächlich billiger, erlaubt mehr Überholen oder ist näher dran an den Anforderungen von Serienfahrzeugen ?
 

desl

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Mit den Serienfahrzeugen hat die Formel-1-Aerodynamik im Jahr 2022 kaum mehr oder weniger zu tun als 2021 ... da ist sie in beiden Fällen weit von entfernt.

Der Sinn des ganzen Unterfangens, bzw. der Plan war und ist, dass man dem vorherfahrenden Fahrzeug besser folgen kann.

Seit der großen Aero-Änderung 2009 hat sich die Aerodynamik der Boliden deutlich entwickelt. Klar, es gab hier und da Änderungen (Coanda-Auspuff, blown diffusor...), aber dennoch zeigt sich über die Jahre das Spiel, dass immer häufiger Wirbel erzeugt und/oder umgelenkt werden, um den Luftstrom in gewünschte Bahnen zu lenken, um so gewisse Komponenten (z.B. Diffusor) besser anzuströmen bzw. "abzudichten". Dadurch wurden auch die Verwirbelungen hinter dem Fahrzeug stärker ... was den nachfolgenden Wagen beeinflusst.

Als die Fahrzeug-Breite 2017 zunahm, wurde das Überholen auch nochmal schwerer. Die breiteren Boliden erzeugen mehr Abtrieb und waren damit in den Kurven schneller als die Wagen zuvor (wenngleich auf den Geraden langsamer). Sie verdrängen mehr Luft ... und das macht es dem folgenden Fahrzeug auch nicht leichter.
Durch die gewachsenen Reifendimensionen wurden zudem die Bremswege kürzer ... was ebenfalls das Überholen erschwert.

Die 2017-Regeln sollten die Boliden spektakulärer aussehen lassen. Doch sie sind zwar verdammt schnell (was live beeindruckender aussieht als im TV-Bild) ... aber die Rennen wurden dadurch nicht unbedingt spektakulärer. Die Abtriebs-Monster kleben auf der Straße fast wie auf Schienen und sehen nur halb so schnell aus, wie damals als Alonso ein paar Demo-Runden mit dem alten aber agilen Renault R25 fuhr (der aus einer Zeit mit Rillenreifen stammt).


Ob die neuen Aeroregeln das "Racing" (also Zweikämpfe) wirklich verbessern bleibt abzuwarten.
Sie werden es wohl nicht unbedingt verschlechtern, wie man es den 2017-Regeländerungen letztlich doch eingestehen muss.
Auf manchen Strecken war es wirklich fast nurnoch möglich mit DRS und/oder mit Reifenvorteil zu überholen.


Ob die Boliden irgendwann wieder so "schnell aussehen" wie der R25 bei dem Showrun im Dezember 2020 ... ist fraglich.
Dazu müssten die Boliden vielleicht wieder kleiner und leichter werden. Man kann von den Ingenieuren kaum verlangen, dass sie die Aufhängung so konstruieren, dass der Bolide unruhiger liegt.
Man darf aber auch bedenken, dass der R25 aus einer Zeit kommt, als das Nachtanken erlaubt war.
Der Benzinverbrauch war zwar damals höher, aber der Tank dennoch klar kleiner, als es bei den Boliden zuletzt (maximal 110kg Benzin am Rennstart) der Fall war.
Das stellt dann auch ganz andere Anforderungen an das Fahrzeug-Design.
 
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desl

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Den Launch des RB18 gibt es, u.A., hier:

also um 16:45 dann...

 

L-james

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Da lässt sich niemand in die Karten schauen. Einzig die Lackierung ist da interessant, der wichtige Rest wird vermutlich erst zu den Tests zum Vorschein kommen.
 

Professor Moriarty

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Darauf wird es tendenziell hinauslaufen. Mal sehen, welche Details man rauskriegt oder ob jemand schon mehr zeigt. Die Shakedowns könnten vielleicht eine Gelegenheit sein, wo man auf den kleinen Test-Effekt hierbei nicht verzichten möchte nach so einer starken Regeländerung. Mercedes verbindet die Präsentation damit.
 
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