Habe ich ja bereits auf den Seiten vorher nicht anders behauptet: Vergleiche mit "richtigem", d.h. gewohntem, Männerfußball sind unzulässig und unfair.
Und nachdem schon einige Beispiele aus anderen Sportarten genannt wurden, möchte ich noch die Beispiele Schwimmen und Tischtennis nochmalig erwähnen (männlicher Junior gegen Frauen-Nationalmannschaft).
Nur mal ein Beispiel, 100 Meter Brustschwimmen:
Frauenweltrekord: 1:04,45 (Hardy, Langbahn) bzw. 1:02:70 (Soni, Kurzbahn)
Irgendein ergoogelter 15-jähriger: 1:02,82 (unklar, ob Langbahn oder Kurzbahn)
http://www.oxfordmail.co.uk/sport/9040915.SWIMMING__Murphy_breaks_another_record/
Von der letzten Tischtennis-WM sah ich ein enges (schönes) Spiel zwischen einer Top-Chinesin gegen eine andere chinesische Abwehrspielerin, Viertelfinale glaube ich. Die favorisierte Topchinesin Guo Yue gewann mühsam in 7 Sätzen, jedoch hätte ein guter 15 oder 16-jähriger Junge die Abwehrchinesin aber locker mit 4:0 aus dem Wettbewerb gekegelt.
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Dennoch ist es irgendwie naheliegend, dass solche fragwürdigen Vergleiche gezogen werden, gerade weil jetzt in Bezug auf den Eventcharakter so ein Bohei um die Fußballfrauen gemacht wird.
Und in Bezug auf den Fußball kennt man den Sport eben auch anders und es fallen bei den Frauen die Defizite durchaus deswegen auf, weil die Entscheidungen oftmals durch plumpe Fehler herbeigeführt werden bzw. durch herausragende Einzelkönnerinnen und weniger durch den besonderen Einsatz von weiblichem Geschick im Gesamtverbund.
Frauen-Volleyball finde ich bspw. viel interessanter und schöner als Männer-Volleyball, eben weil die Schläge nicht so mörderisch sind und darum längere umkämpfte Ballwechsel entstehen. Wenn da ein evtl. 16-jähriger Kraftkerl einen Sprung-Aufschlag reinzimmert, wäre doch schon bei der Annahme Aus und Ende.
Der Frauenfußball wird vergleichsweise erst seit kürzerer Zeit einigermaßen leistungsmäßig betrieben, von daher besteht da noch ein größerer Nachholbedarf, um entweder eigene Defizite aufzuholen oder einen eigenen attraktiven Spielstil zu kreieren.
Nur muss man vielleicht jetzt noch nicht so tun, als würde einem ganz großartiger Fußball-Sport geboten, nur um Deutschland-Fahnen rauszuhängen bzw. verkaufen zu wollen, eben weil die deutschen Frauen das derzeit recht erfolgreich hinbekommen.