Frazier - Foreman


Amazing Andy

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Minos schrieb:
Ist diese Dokumentation vor ein Paar Jahren im ZDF gezeigt worden? Ich kann mich erinnern, daß dort auch Foreman bewundernswert offen und ehrlich seine Sichtweise des Kampfs beschrieben hat. Ich weiß nicht mehr den Namen der Dokumentation. Kann es "der Größte" gewesen sein?

Bodycount meint sicherlich die Autobiographie Alis, keine TV-Doku. Wobei grade bei diesem Buch vieles mit Vorsicht zu genießen ist. Ali war nicht nur im Ring ein Selbstdarsteller. :)
 

Super-Grimm

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Minos schrieb:
Das Klima und die Unerfahrenheit Foreman in vielrundigen Kämpfen haben sicher auch eine Rolle gespielt. Es war aber auch eine taktische wie psychologische Meisterleistung Alis, die diesem - er war klarer Außenseiter - den Sieg erst ermöglichten. Dabei wandelte Ali am Rande des Abgrund. Denn wenn es schief gegangen wäre - sprich Foreman ihn doch mal zu hart erwischt hätte -, hätte er als schwach und überfordert (oder als "Mumie" ;) ) gegolten.

Man erwartete einen tänzelnden Ali, der den Attacken Foremans ausweicht und dabei versucht seine schnellen Hände zu schlagen. Ali küdigte das auch an. In der ersten Hälfte der ersten Runde tat er ganau das auch. Doch danach ging er oft freiwillig in die Seile oder gar in die Ecke und ließ sich Foreman austoben. Ali hing oft bewußt teif in den Seilen, wodurch Foreman ihn nicht wirkungsvoll treffen konnte. .

Klasse beschrieben! In der ersten Runde hatte Ali tatsächlich zunächst einen auf Float like a Butter fly, sting like a bee gemacht und merkte wohl schnell, daß er den Koloß damit nicht aufhalten konnte. Die anfängliche Power von Foreman schien ihm auch nicht unbedingt behagt zu haben, jedenfalls kann man seinen Gesichtsausdruch in der ersten Rundenpause so deuten.
In den Ringseilen hatte sich Ali nach seiner Sperre gern und immer ausgiebiger ausgeruht. Seine Leute haben dies zum Teil wohl auch erwartet. Angeblich sollen ja auch die Ringseile vor dem Kampf von Alis Sekundanten gelockert worden sein, damit er sich in den "Chill Out" Phasen schön weit vor Foreman zurücklehnen konnte. Daß es aber zum Hauptbestandteil seiner Taktik wurde, hat er aber wohl erst im Verlauf der ersten Runde ausgeheckt. Darin besteht meiner Meinung auch das Genie Alis; er konnte selbst unter Druck und in der Hitze des Gefechts noch cool genug bleiben, um taktisch und psychologisch für sich einen Ausweg zu finden. In dem Kampf wurde er allerdings auch stark von den Umständen begünstigt: Die Menge wollte Foreman töten panik: , die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit und ein schon vom langen Aufenthalt in Zaire entnervter Foreman; das alles spielte Ali in die Karten. Wären die Vorzeichen zu dem Kampf für George günstiger gewesen, ich denke der Kampf wäre vielleicht anders verlaufen. Einen Rückkampf hätte Ali wohl wieder gewonnen, da Foreman den Kampf offensichtlich, wenn auch nicht gleich in Wladi-Manier, nur schwer verarbeiten konnte.
Auch gegen Frazier fand ich wirkte Foreman irgendwie ungeschlacht und grob, aber so unpräzise kann er wohl nicht gewesen sein, denn dermaßen deutlich ließ sich Frazier normalerweise auch nicht fällen. Gegen Foreman war es wohl auch nicht gerade günstig ein Spätstarter zu sein, wie Frazier einer war. Wenn da erst mal ein paar Treffer sitzen, kann schon Schicht sein.
 

Bodycount

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Minos schrieb:
Ist diese Dokumentation vor ein Paar Jahren im ZDF gezeigt worden? Ich kann mich erinnern, daß dort auch Foreman bewundernswert offen und ehrlich seine Sichtweise des Kampfs beschrieben hat. Ich weiß nicht mehr den Namen der Dokumentation. Kann es "der Größte" gewesen sein?

Ich meine das Buch , meinst du When we were Kings ?
 

timeout4u

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@ Devil

Frazier wog gegen Foreman im 2. Kampf knapp 102 kg. Und das ohne Haare! :belehr:
PS: Minos hat durchaus Recht. Frazier kam im gesamten Kampfverlauf schon ab und zu mit dem linken Haken durch. Doch Foreman zeigte nie allzuviel Wirkung und es reichte auch nicht für den Gewinn einer Runde. Auf meiner Scorecard jedenfalls. Habe aber nichts dagegen, wenn jemand eine Runde findet und sie an Frazier gibt. Ich schreie da nicht sofort "BETRUG!" ;)
 

Andi19

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@Devil :

Also ich hab kaum harte Treffer von Foreman gesehen... hat vielleicht im ganzen Fight 2x gut getroffen, und auch nich sehr gut !
 

Super-Grimm

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timeout4u schrieb:
@ Devil

Frazier wog gegen Foreman im 2. Kampf knapp 102 kg. Und das ohne Haare! :belehr:

Die haben den Kampf letztens auf Premiere wiederholt. Irgendwie sah der Frazier cool aus ohne die Haare! Ein bißchen wie so ein geschlüpfter Embryo vom Mars.
 

Minos

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Bodycount schrieb:
Ich meine das Buch , meinst du When we were Kings ?

"When we were Kings" war es nicht. Es war eine Dokumentation über Ali, bei der nicht nur, aber mit gewichitigem Anteil der Kampf in Zaire behandelt wurde.
 

Harman

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Parnis schrieb:
@Devil:

Wieso machst du eigentlich immer über alles und jenes ein Thread auf?



Warum denn nicht? Ist doch ein interessanter Thread. Wenn ich dran denke über was für ein schwachsinn hier sonst Threads geöffnet werden :rolleyes:
 

hannes

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Devil schrieb:
deswegen hab ich daran errinnert , daß Foreman im ersten Kampf mehrere Trefffer angebracht und dies nicht gereicht hat. :belehr:

Außerdem , hör doch mal mit diesem "Früher war alles ******e" auf.

Und ich bezweifle, daß Foreman gegen Ali nur einen Volltreffer angebracht hat.

Außerdem hör doch mal mit dieser Glorifizierung von Foreman, Ali & Co auf.
 

Competition

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Wenn ich mir den Kampf ansehe (was ich schon ziemlich oft gemacht habe :D ), dann sehe ich sehr viele "Volltreffer" von Foreman. Die meisten gingen auf den Körper und hätten bei vielen Boxer zum KO gereicht, aber auch einige linke Haken zum Kopf waren dabei, nach denen Ali auch Ansätze von "Wirkung" zeigte. In dem Buch "The Fight" von Norman Mailer gibt er auch zu, daß er in der vierten Runde nach einem linken Haken gehörig anglingelt war.

Ali vertrat aber die Ansicht, daß ein Schlag, den er kommen sieht, ihm kaum was ausmachen könne. Diese Art von "Nehmerphilosophie" entwickelte er aus eigener Erfahrung, Ratschlägen von Angelo Dundee und der medizinischen Unterfütterung von seinem Ringarzt Pacheco. - Wenn man sich Alis Niederschläge (gegen Frazier und Cooper) ansieht und auch die schlimmsten KOs einiger anderer Boxer, dann scheint an dieser These einiges dran zu sein. Foremans Schläge sah Ali, denn er gehörte nie zu der Sorte Boxer, die hinter der Doppeldeckung den Gegner nicht im Auge behält ;) .

Nochmal zur Taktik in Zaire: Ali versuchte nach eigener Aussage, Foreman in der ersten Runde mit "Right-hand-leads" zu überraschen. Das klappte auch, aber als er sah, daß Foreman auf seine Volltreffer nicht reagierte und er nach der ersten richtigen Wettkampfrunde das Klima extrem spürte, änderte er gegen den Willen seiner Ecke die Taktik. Andernfalls wäre er konditionell wohl genauso am Ende gewesen wie Foreman, der sich dadurch täuschen ließ, daß er unzählige Sparringsrunden gehen konnte. Sparring / Training und Wettkampf sind aber total verschiedene Dinge, und Foreman ging ohnehin davon aus, Ali kurzrundig zu vernichten.

Das war eine der größten Leistungen Alis, flexibel auf Gegenheiten reagieren zu können. Die meisten Boxer sieht man einbrechen, wenn ihr Gameplan nicht aufgeht.

Gruß, Competition
 

Minos

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Competition schrieb:
(...)

Nochmal zur Taktik in Zaire: Ali versuchte nach eigener Aussage, Foreman in der ersten Runde mit "Right-hand-leads" zu überraschen. Das klappte auch, aber als er sah, daß Foreman auf seine Volltreffer nicht reagierte und er nach der ersten richtigen Wettkampfrunde das Klima extrem spürte, änderte er gegen den Willen seiner Ecke die Taktik. Andernfalls wäre er konditionell wohl genauso am Ende gewesen wie Foreman, der sich dadurch täuschen ließ, daß er unzählige Sparringsrunden gehen konnte. Sparring / Training und Wettkampf sind aber total verschiedene Dinge, und Foreman ging ohnehin davon aus, Ali kurzrundig zu vernichten.

Das war eine der größten Leistungen Alis, flexibel auf Gegenheiten reagieren zu können. Die meisten Boxer sieht man einbrechen, wenn ihr Gameplan nicht aufgeht.

Gruß, Competition


Dann ist Alis Leistung sogar noch höher zu berwerten, als ich bisher dachte. Ich nahm an, daß Ali von vornherein geplant hatte, so zu kämpfen. Da er damit alle überrascht hat, nicht zuletzt Foreman, wäre das allein schon ein sehr geschickter Schachzug gewesen. Wenn er aber erst im Kampf seine Taktik kurzfristig - den Gegebenheiten anpassend - geändert hat, ist das schon eine extrem starke mentale Leistung. Zeugt in der Tat von sehr großer Flexibilität.
 

Competition

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@ Minos

Am besten sieht man das meiner Meinung nach in der Illustration des Kampfes in "When we were Kings". Ali kämpfte in Runde 1 ja anders und sah, trotz Augenzwinkern in Richtung Foreman, alles andere als happy aus, als seine Taktik nicht aufging. Er gewann zwar die erste Runde, aber diesen Stil hätte er nie durchgehalten. Er wäre nachher genauso kaputt gewesen wie Foreman und mußte also was ändern.

Jahre später lachten Dundee und Pacheco und meinten, niemand außer Ali hätte diese Taktik gegen Foreman erfolgreich durchziehen können. Damit mögen sie Recht haben, aber ich denke, Ali hat am nächsten Tag auch jeder Knochen wehgetan :D .

Gruß, Competition
 

Freddy_Paletti

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hannes schrieb:
Weil er auf technischen Niveau wie David Telesco gepuncht hat.
Kein Timing, keine Genauigkeit ....
Frag mal Tua, oder Prime-Tyson wie die einen an den Seilen lehnenden Ali verprügelt hätten, durch die Deckung durchgeschlagen hätten ...


Tua hat Byrd in 12 Runden nicht knockout schlagen können. Wer glaubt daran, daß er einen Ali in Bestform hätte gefährden können? Kann ja wohl nur ein Witz sein...

Grüße, Freddy
 

Freddy_Paletti

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Bodycount schrieb:
hat ihm auch am Kopf getroffen , in der Größte ist der Kampf aus Alis Sicht super beschrieben .

Gibt immer noch kein besseres Buch über den Fight als Norman Mailers "Der Kampf". Das hab ich schon drei- oder viermal gelesen, einfach ein Muß für Bewunderer dieser legendären Ringschlacht.

Grüße, Freddy
 

Andi19

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mein persöhnlicher Wunsch Fight war ja lange Foreman Tyson..da hätte der erste der trifft auch gewonnen ...naja theorethisch kann er ja noch kommen...
 
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