Zitat aus dem angeführten Artikel:
"The conclusion: These guys are top fighters in their respective divisions, but both of them will have a hard time trying to get a big fight in the near future, simply because they are high risk, low reward fighters. What does the future hold for them? Gennady Golovkin plans to return twice more this year. I doubt either will be against a big name opponent. No word yet on Rigondeaux`s next fight. Time will tell what is next for this two."
Hmm, das bringt mich schon etwas ins Nachdenken über das Profi-Box-Business im allgemeinen. Es steht außer Frage, das Golovkin (und Rigondeaux) herausragende fighter sind. Ich würde übrigens auch Ward dazu zählen. Diese Boxer "ziehen" einfach keine (Riesen-)Massen von Boxfans, das ist Fakt.
Das Problem scheint die den sportlichen Leistungen adequate Vermarktung und damit Generierung ausreichenden Profites zu sein, damit die Promoter groß einsteigen. Wir befinden uns im Profi-Bereich und nicht bei einer Olympiade. Außer sportlicher Leistungen spielen da auch noch viele weitere Faktoren eine Rolle.
Ein möglicher Kampf zwischen Froch und Grooves (nur als Beispiel) generiert vielleicht mehr Kohle als die letzten Kämpfe von Golovkin, Rigondeaux und Ward zusammen. Vielleicht auch nicht...aber es zeigt die Tendenz auf. Lokal betrachtet zieht z.B. Abraham in seinem nächsten Kampf gegen einen weitgehend unbekannten Namibier mehr Zuschauer als Pulev, dessen kampf sportlich "hochwertiger" ist. Aber ein Pulev füllt in Deutschland keine Halle allein.
Diesbzgl. fällt mir ein Spruch ein, der vielleicht ganz gut "passt": "Stell' Dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin". Im übertragenen Sinne: Golovkin, Rigondeaux (und Ward) boxen, und die breite Masse = big cash interessiert es einfach nicht. Ich finde das das auch nicht gut, aber es ist zu großen Teilen Realität. Man kann dies natürlich bedauern und kritisieren, und die Argumente sind da auch eindeutig auf Seiten z.B. von einem Golovkin.
Aber was nützt dies alles, wenn einfach zuwenig Menschen eine Halle live vor Ort besuchen oder den Fernseher bzw. Internet-Bildschirme einschalten? IMO sollte man diese "Entscheidung" nicht nur damit abtun, dass die "Masse" der Leute den sportlichen Wert eines Boxkampfes nicht richtig einschätzen kann, wie es z.B. bei dem "Sturm-Publikum" mit Sicherheit der Fall ist.
Ich bin (übrigens) kein tumber Ostfriesen-Trottel, der mit der Masse schwimmt, sondern beschäftige mich schon intensiv mit dem ganzen Box-"Geschäft" und mir sind die "negativen" Erscheinungen deshalb nicht verborgen geblieben. Trotzdem bin ich etwas zwiegespalten, z.B. was einen fighter wie Golovkin anbetrifft. Klar würde z.B. er einen Sturm wahrscheinlich umnieten - aber was käme dann? Würde z.B. SAT1 dann die weiteren Kämpfe von Golovkin (gewinnbringend) vermarkten (können)? Doch wohl eher nicht, oder? It's just the way it is...wie gesagt, ich "bewerte" das Geschehen nicht "moralisch", sondern versuche nur die Realität (differenziert) darzustellen.