Was heisst verzockt. Die waren glücklich, dass Roglic mal wieder distanziert wurde und Nibali nur mitfahren konnte. Da hat sich das Team/Carapaz halt gedacht, "Versuchen wie mal Landa den Sieg holen zu lassen". Hat halt nicht geklapp, aber war ja doch recht knapp.
War jetzt nur auf den Etappensieg bezogen, den sie Edelhelfer und der Nr. 1 Landa kredenzen wollten. Der heute richtig was drauf hatte, ob von vorne oder locker mitschwimmend.
Dann bekamen sie die alte Fluchtgruppe nicht quitt, weil Carapaz und Landa zu sehr auf Nibali guckten und als Landa die letzte Rakete zünden sollte, war das viel zu nah und zu flach am verwinkelten Ziel. Das hätten sie entweder früher regeln können oder Carapaz den (langen) Sprint zum Etappensieg fahren lassen.
Aber ansonsten kann man Movistar bei dieser Rundfahrt wenig vorwerfen. Sie sind aktiv gefahren und offensiv gefahren (nicht so wie mit Quintana als Leader, der dann im Zweifel lieber herumlutscht), hatten ständig 3-4 gefährliche Leute in den Top-Ten, von denen sie Carapaz und Landa vorne platzieren konnten.
Das stärkste Team der Rundfahrt, weswegen sie auch die Teamwertung anführen, wenn z.B. so starke Fahrer wie Amador oder Rojas auch ständig vorne dabei und am ackern sind.
Im Normalfall brauchst Du ein gutes Team, um eine Rundfahrt zu gewinnen. Oder die Rundfahrt ist so gestrickt (5 lange brettebene EZF und keine Bergankunft über 5 Prozent
), dass Du auf das Team verzichten kannst. Oder man ist so ein Crack und in Topform und die Konkurrenz nicht oder legt sich auf die Nase oder bekommt Dünnpfiff.
Das Team von Jumbo-Visma war jedenfalls zu dünn, um dem starken Kapitän einen Sieg zu ermöglichen.