Aber soo toll fand ich die Übertragung jetzt auch nicht. Ich weiß den Namen des Moderators und seiner Assistentin (Exsportlerin ?) jetzt nicht.
Kommentatoren reden oft Müll - da unterscheiden sich die Sender in der Tat manchmal gar nicht. Der besondere Unterschied zwischen ARD/ZDF und Eurosport ist aber der, dass man bei letzteren die Kommentatoren eigentlich nur hört und die Chance hat, stattdessen Sport zu gucken. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern geht die meiste Zeit dafür drauf, dass Moderatoren im Studio oder sonstwo gezeigt werden, wie sie das Geschehen belabern und miteinander ach so lustig rumwitzeln, nur damit dann das Geschehen zigfach zusammengefasst wird (alleine gestern wieder: Zusammenfassung im heute-journal, und kaum war das fertig, geschieht was im ZDF? Natürlich wird dann in der Sportübertragung nochmal alles zusammengefasst), und im Gegensatz zu Eurosport, wo die Mehrheit dessen, was gezeigt wird, wirklich live ist (ja, dass die Entscheidung beim Diskuswerfen dabei auf der Strecke blieb, hat mich auch genervt), werden die Entscheidungen zusammengeschnipselt und sehr oft nur als Aufzeichnung gezeigt.
Dazu immer wieder diese unsäglichen Interviews. Gestern musste ich mal wieder etwas kotzen, als Cerne eine 25jährige Dressurreiterin, die zum ersten Mal bei Olympia dabei ist und sich über ihre Silbermedaille freute, darauf hinwies, dass Deutschland sonst seit 1976 durchgehend Gold gewonnen hatte... Ja, das ist investigativer Journalismus im Sport: Immer auf der Suche nach dem Skandal und den noch größeren Emotionen (bei Gold braucht man das nicht, denn dann schreien die Kommentatoren ja selbst und versichern zigfach, was das gerade für ein "Gänsehaut pur"-Erlebnis sei).
Ich könnte mich hier noch viel länger in Rage schreiben und doch nur das wiederholen, was ich schon mehrfach dazu geschrieben habe: Es ist schlichtweg auf einem recht niedrigen Niveau, was ARD und ZDF wieder mal rund um Olympia fabrizieren. Am Ende werden sie sich trotzdem wieder in den guten Quoten sonnen, sich aufgrund der vielen Zuschauer einreden, man habe einen sehr guten Job abgeliefert, und dabei ignorieren, dass die Quoten bei einem solchen Großevent ziemlich automatisch zustandekommen und es eigentlich egal ist, wie man drumherum berichtet.
Mir selbst ist es manchmal auch zu anstrengend, immer den passenden Stream herauszusuchen (und unkommentiert sind die auch nicht so prickelnd, wenn man sich in einer Sportart nicht gut auskennt), und Eurosport zeigt ebenfalls manchmal eine Disziplin, die mich nicht interessiert. So lande ich dann auch immer wieder bei den Ö-R. Aber eben nicht, weil ihre Berichterstattung besser sei. Im Gegenteil: Ich bin eigentlich immer nur schnell entsetzt, dass grundsätzlich nur nach vermeintlichen Erfolgsrezepten heruntergesendet wird, und die eigentlichen Chancen, die man hier als Fernsehen mit einem riesigen Team, eigenen Kameras und eigener Entscheidungsfreiheit hätte (bei Eurosport wurde gestern bei der Leichtathletik meines Verständnisses nach der EBU-Stream 1 übertragen - da haben deutsche Kommentatoren keinen Einfluss, was für Deutschland übertragen wird), werden nicht genutzt.