Hamburger SV 2022/23 und 24 - Aller guten Dinge sind sechs!?


L-james

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Die Baumgartsche Maschinerie kommt langsam in Fahrt. War und bin von Sekunde 1 an überzeugt, dass Baumgart den HSV in die Buli zurückführen wird.
 

le Tissier

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Die Baumgartsche Maschinerie kommt langsam in Fahrt. War und bin von Sekunde 1 an überzeugt, dass Baumgart den HSV in die Buli zurückführen wird.

Dann müssen sie aber deutlich besser werden. Momentan haben sie eine ausgeglichene Bilanz bei den expected Goals. Das reicht nicht um oben mitzuspielen. Klar, Sample Size ist klein. Aber anhand der bisherigen Leistungen ist nicht viel Grund zur Euphorie
 

le freaque

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Dann müssen sie aber deutlich besser werden. Momentan haben sie eine ausgeglichene Bilanz bei den expected Goals. Das reicht nicht um oben mitzuspielen. Klar, Sample Size ist klein. Aber anhand der bisherigen Leistungen ist nicht viel Grund zur Euphorie
Ist es auch nicht und in Hamburgs Fanszene gibt es die auch nicht. Das Spiel gegen Münster ging zwei Tore zu hoch aus, eigentlich war das nicht wirklich überzeugend. Gegen den Jahn war das gut, das war ein souveräner Sieg, der nie in Gefahr war.
Positiv: 6 Punkte gegen kleine Gegner, nicht unbedingt die Spezialdisziplin des HSV in den letzten Jahren.

Aber es waren eben auch nur Pflichtpunkte und bei allem Respekt: in den ersten beiden Ligen machen die Aufsteiger bisher schon den Eindruck, etwas überfordert zu sein. Das war in vorigen Jahren, wo Aufsteiger gerade zu Saisonbeginn von Euphorie etc getragen wurden, öfter mal anders.
Dem HSV hilft natürlich, dass Glatzel endlich fit ist und gegenüber den ersten Saisonspielen sahen die letzten beiden (aber eben auch leichten) Spiele schon etwas besser aus.
Aber so richtig gut ist das alles nach wie vor nicht. Gilt aber für die ganze Liga: das allgemeine Niveau ist bis jetzt ziemlich mau, finde ich.
 

Sanderson

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Tjoa, nun ist Glatzel erst mal für ein paar Monate raus, Sehnenabriss im Hüftbereich kurz vor Ende des Testspiels gegen Aarhus. Das reißt eine ordentliche Lücke...
 

mass

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Ist es auch nicht und in Hamburgs Fanszene gibt es die auch nicht. Das Spiel gegen Münster ging zwei Tore zu hoch aus, eigentlich war das nicht wirklich überzeugend. Gegen den Jahn war das gut, das war ein souveräner Sieg, der nie in Gefahr war.
Positiv: 6 Punkte gegen kleine Gegner, nicht unbedingt die Spezialdisziplin des HSV in den letzten Jahren.

Aber es waren eben auch nur Pflichtpunkte und bei allem Respekt: in den ersten beiden Ligen machen die Aufsteiger bisher schon den Eindruck, etwas überfordert zu sein. Das war in vorigen Jahren, wo Aufsteiger gerade zu Saisonbeginn von Euphorie etc getragen wurden, öfter mal anders.
Dem HSV hilft natürlich, dass Glatzel endlich fit ist und gegenüber den ersten Saisonspielen sahen die letzten beiden (aber eben auch leichten) Spiele schon etwas besser aus.
Aber so richtig gut ist das alles nach wie vor nicht. Gilt aber für die ganze Liga: das allgemeine Niveau ist bis jetzt ziemlich mau, finde ich.

Kann ich so nur bestätigen. Ich kenn sicher ein halbes Dutzend richtiger Hardcore-HSVler und bei denen ist eher der Turnus "schauen wir mal wo wir dieses Jahr landen". Die Glatzel-Meldung jetzt mal heute Morgen on Top....echt bitter
 

le freaque

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Ich lebe seit gut 20 Jahren in Hamburg und der Verein ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es mir so egal war, wie der HSV gespielt hat, wie jetzt.
Und das Syndrom hat leider einen Namen und der lautet Baumgart. Natürlich ist man auch jetzt oben einigermaßen dabei, dass ist bei dem Kader kaum zu verhindern. Aber die Lust auf die Mannschaft ist mir allein durch Steffens Spielweise beinahe komplett abhanden gekommen. Man macht erstmal grundsätzlich nichts. Wenn man dann irgendwie durch eine Einzelleistung oder einen Standard in Führung geht, bleibt das genau so.
Gerät man in Rückstand, wird erstmal alles aktiviert, man drückt, bis man den Ausgleich erzielt. Unentschieden ist besser als nix, also werden danach wieder alle Aktivitäten zurückgefahren.
Der Walter-Ball hatte seine Schwächen und Walter hatte seine Schwächen wegen seines Dogmatismus. Trotzdem war das immer Fußball, den man sich angucken konnte. Nicht immer mit den passenden Ergebnissen und ja, daran hatte Walter mit seiner Sturheit seinen Anteil. Aber seit Baumgart da ist, ist das einfach ein fürchterlich unansehnlicher Fußball. Und die Ergebnisse sind dazu auch noch schlechter, als unter Walter.
Natürlich wird man auch mit Baumgart Top6 oder so sein, aber einen Aufstieg halte ich mit diesem Trainer und seinem Ansatz für völlig ausgeschlossen. Auch jetzt schon.

Positiv ist die Entwicklung von Balde, gleichzeitig werden aber Oliveira oder Suhonen (Wtf?) völlig ignoriert. Eine Mannschaftsentwicklung gibt es genau gar nicht. Es ist mMn schon jetzt ein unnötig verlorenes Jahr und als genau das wird es irgendwann auch in den Geschichtsbüchern stehen. Auch Kuntz (den ich eigentlich als Typ mag), liefert bislang genau gar nichts. Wo ist seine Vision? Wie genau will er den HSV nach vorne bringen? Wo sind die Transferideen, die sowas wie ein Netzwerk spiegeln? Da war mir Boldt noch lieber, der leider im Frühjahr einknickte.

Ja, ich sehe Walters schlechte Ergebnisse mit Hull. Das kann man aber mit dem HSV mit einem eingespielten System nicht vergleichen. Der HSV lag bei Walters Entlassung auf Platz 3 und wäre auch Dritter geworden (mit einer guten Aufstiegschance gegen Bochum). Man hat jede Aufstiegschance mit dem Trainerwechsel verkackt und auch mit einer ach so wichtigen "kompletten Vorbereitung" hat sich unter Baumgart rein gar nichts im Vergleich zu seinen ersten Spielen geändert oder gar verbessert. Und ja: natürlich (!) würde der HSV jetzt besser dastehen, wenn Walter immer noch Trainer wäre. Nicht weil der alles richtig gemacht hat (hat er nicht), sondern weil die Mannschaft ein Team war und man ein festes, im Prinzip funktionierendes System hatte. Das alles hat man seit Baumgart nicht mehr. Nichts ist besser geworden, aber vieles schlechter. Man hat die Fehler nicht behoben, dafür alle guten Aspekte gecamcelt. Super.

Für mich ist das, was unter Baumgart gespielt wird, der schlechteste Fußball seit dem Abstieg. Noch schlechter als unter Wolf (und das war schon richtig schlimm).
 

maberlinho

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Sehe ich im großen ganzen auch so.

Kuntz kann ich aber noch nicht bewerten. Ich hatte zwar auf einen komplett Umbruch mit neuem Trainer gehofft, kann aber verstehen, dass Kuntz Baumgart eine Chance geben wollte. Von den Neuzugängen sind Selke und Elfadli eingeschlagen. Das sind jetzt aber nicht Kuntz' Verdienste. An Elfadli war auch schon Boldt dran, wie auch an Sahiti und Selke zu verpflichten war auch kein Geniestreich.
Die Karabec Leihe würde ich noch als positiv bezeichnen. Von Perrin bin ich noch nicht so begeistert. Das waren zwei mäßige Auftritte. Hefti ist schon ganz ordentlich, aber aufgrund seiner Verletzung, wie Sahiti noch nicht zu bewerten. Richter fand ich bisher richtig schlecht.

Zum Nachwuchs:
Von Baldé halte ich ehrlich gesagt nicht soviel. Ein Jatta 2.0, schnell, sehr engagiert, aber technisch arg limitiert. Suhonen ist für mich ein Ergänzungsspieler, nicht mehr. Bei Oliveira bin ich mir noch nicht sicher, ob ich ihm zutraue sich bei den Profis zu etablieren. Ich finde die größten HSV Talente sind Yalcinkaya und Stange. Ersterer ist bei Baumgart komplett außen vor und Stange saß gegen Nürnberg immerhin erstmals auf der Bank.

Was die Saison angeht bin ich zwiegespalten.
Einerseits kann ich mir bei der aktuellen Leistungsdichte in Liga 2 vorstellen, dass es für Platz 2-3 reicht sich mit Baumgart durch die Saison zu stümpern. Andererseits hoffe ich auf eine Ablösung Baumgarts. Wir müssten gut genug spielen um oben dran zu bleiben, aber auch so schlecht, dass Kuntz das Vertrauen in Baumgart verliert. Ich finde der bisherige Saisonverlauf ist genau so. Nur glaube ich nicht, dass Kuntz das ebenso sieht. Ich denke Baumgart ist noch fest im Sattel und wenn nicht eine Negativserie von 5-6 sieglosen Spielen folgt (was ich mir aber nicht wünsche), wird das auch so bleiben.

Insgesamt ist es eine verzwickte unbefriedigende Situation momentan.
 

zick

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Braucht die Welt diese Abkotz Videos von Superfans? Ich für meinen Teil nicht.
Der Sievi halt. Als ich ihn das 1. Mal gehört habe, dachte ich, was für ein Choleriker. Aber, wenn man von ihm Videos abseits des Fussball sieht, dann merkt man schon das dieser Typ einen Kopf hat, der mehr als die Funktion erfüllt, dass es nicht reinregnet. Der ist echt okay und hat sein Herz am rechten Fleck.
Das schreibe ich als Hardcore Werderfan, ich kann den Unmut eines HSVfans sowas von nachvollziehen, dass sein Klub seit etlichen Jahren in der 2. Liga kickt, aufregt. Das ständige alles Schlucken, dass der eigene Lieblingverein derbe underachievt empfinde ich als skurrilen Trend.
Guck Dir Chelsea vs Arsenal an, was heute ein Spiel war, die Fans sind stiller als in der Kirche, obwohl diese Klub die Zukunft des europäisches Fussballs sind neben Real, Barca, PSG und leider Bayern und Pool
 
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tennisfun

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Für jeden Verein der Welt gibt es diese Schmarrköpfe. Bestimmt gibt es auch davon eine handvoll Vernünftige. Auch ein blindes Huhn findet ein Korn....
Ist nicht gegen Dich gerichtet @zick bitte nicht falsch verstehen. Mehr gegen diese Wichtigtuerei. Aber klar wie immer keiner muss es anschauen. ;)
 

zick

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Für jeden Verein der Welt gibt es diese Schmarrköpfe. Bestimmt gibt es auch davon eine handvoll Vernünftige. Auch ein blindes Huhn findet ein Korn....
Ist nicht gegen Dich gerichtet @zick bitte nicht falsch verstehen. Mehr gegen diese Wichtigtuerei. Aber klar wie immer keiner muss es anschauen. ;)
Deine Message kommt bei mir schon nicht in den falschen Hals.
Die Top Vereine aus den erweiterten Weltmetropolen Hamburg und Berlin müssten ziemlich konstant ein Klub im oberen Drittel der Bundesliga sein. In einer Katastrophensaison wird man mal 13ter in der 1. Buli in einer Highlight Saison wird man Meister, wenn die Bayern total krass abschmieren oder man gewinnt die Eurolaegue oder den DFB Pokal.
Was in Berlin und Hanburg in den letztern Jahrzehnten abgeht, ist Comedy pur. Ich möchte mit dieser Aussage hier keine User niemanden angreifen.
 

zick

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Zumindest wirtschaftlich läuft es sehr gut und man hat das Volksparkstadion vorzeitig abbezahlt. :)
Der Verein aus der zweitgrößten Stadt Deutschlands hat im Gegensatz zu dem aus der größten Stadt keinen finanziellen Druck aufsteigen zu müssen. Der HSV braucht mit anderen Worten, auch wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, kein Stein im Brett bei der DFL, um die Lizenz für 25/26 und Stand jetzt höchstwahrscheinlich auch die Jahre danach, ohne Auflagen zu erhalten.
 

le freaque

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Der Verein aus der zweitgrößten Stadt Deutschlands hat im Gegensatz zu dem aus der größten Stadt keinen finanziellen Druck aufsteigen zu müssen. Der HSV braucht mit anderen Worten, auch wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, kein Stein im Brett bei der DFL, um die Lizenz für 25/26 und Stand jetzt höchstwahrscheinlich auch die Jahre danach, ohne Auflagen zu erhalten.
Das war aber nicht immer so. Zu Erstligazeiten ging man in Hamburg über Jahre komplett verantwortungslos mit dem Geld um, sonst wäre Kühne nie nötig gewesen. Im Abstiegsjahr hatte man noch einen Verlust im (niedrigen) zweistelligen Millionenbereich und die Lizenz ohne Auflagen war alles andere als sicher. Lange sah es so aus, als müsste man sich Kühne nach dem Abstieg mit Haut und Haaren ausliefern.

Zum Glück hat man sich auf der Finanzebene (Vorstand, AR) in Liga 2 komplett neu aufgestellt und endlich zur dringendst nötigen Seriösität gefunden. Und siehe da: es geht, auch als runtergerockter Traditionsverein. Die Hütte ist voller denn je, obwohl die Dauerkarten preislich auf dem Niveau des oberen Dríttels der ersten Liga liegen (was mMn viel mit der spektakulären Tragik unter Walter zu tun hat, die Fan-Mobilisierung war nie so krass, wie in dieser Zeit - auch nicht in Liga 1). Das Stadion ist zwei Jahre vor Plan abbezahlt, so dass hier auch in Zukunft gute Einnahmen erwartbar sind. Man ist bei den Sponsoren super aufgestellt: Trikotsponsor Hanse Merkur hat gerade um 4 Jahre verlängert und dabei das Volumen von 3 auf knapp 4 Mio erhöht - auch das ist ein mittlerer Erstligawert.
Man hat in den Zweitligajahren bis jetzt ein Transferplus von 40 Mio erzielt - vielleicht zu Lasten von Ergebnissen (aber auch nur vielleicht, die echten Geldbringer waren nicht zu halten, dafür hatte man gute Weiterverkaufsklauseln bei Onana oder Kostic).
Die zwischenzeitlich angedachte Anteilserhöhung für Kühne ist weitestgehend vom Tisch, man ist auf den alten Mann einfach nicht mehr zwingend angewiesen.

Auf der wirtschaftlichen Ebene hat man beim HSV seit dem Abstieg wirklich gute Arbeit verrichtet, die durchaus Vorbild für andere Großclubs in finanzieller Schieflage, aber mit viel Potenzial sein kann.

Wenn, ja wenn da nicht das Allerwichtigste wäre: der Sport. Hätte man da die gleiche Stringenz an den Tag gelegt, wie im wirtschaftlichen Bereich, wäre man längst aufgestiegen. Aber während der eine Bereich weitgehend unbeachtet abgearbeitet werden kann, schlägt im Sport eben die Metropole mit ihrem Boulevard und all den Großmäulern und Einflüsterern doch immer wieder zu.
Boldt/Walter waren extrem nah dran, es zu schaffen. Natürlich haben sie auch viele Fehler gemacht, aber den immer wieder verpassten Aufstieg haben am Ende Springer, Mopo, Scholle etc auf dem Gewissen. Und die Verantwortlichen, die deren Druck immer wieder nachgeben.
 

Sports Almanac

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Auf der wirtschaftlichen Ebene hat man beim HSV seit dem Abstieg wirklich gute Arbeit verrichtet, die durchaus Vorbild für andere Großclubs in finanzieller Schieflage, aber mit viel Potenzial sein kann.

Ich bin ja auch immer in der ersten Reihe wenn es drum geht den HSV zu kritisieren aber hier hat man dann wohl richtig gut gearbeitet. War da positiv überrascht über die Meldung. Und für die HSV Fans m.E. eine richtig gute News über den Verein trotz den aktuellen sportlichen Problemen.
 

zick

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Das war aber nicht immer so. Zu Erstligazeiten ging man in Hamburg über Jahre komplett verantwortungslos mit dem Geld um, sonst wäre Kühne nie nötig gewesen. Im Abstiegsjahr hatte man noch einen Verlust im (niedrigen) zweistelligen Millionenbereich und die Lizenz ohne Auflagen war alles andere als sicher. Lange sah es so aus, als müsste man sich Kühne nach dem Abstieg mit Haut und Haaren ausliefern.

Zum Glück hat man sich auf der Finanzebene (Vorstand, AR) in Liga 2 komplett neu aufgestellt und endlich zur dringendst nötigen Seriösität gefunden. Und siehe da: es geht, auch als runtergerockter Traditionsverein. Die Hütte ist voller denn je, obwohl die Dauerkarten preislich auf dem Niveau des oberen Dríttels der ersten Liga liegen (was mMn viel mit der spektakulären Tragik unter Walter zu tun hat, die Fan-Mobilisierung war nie so krass, wie in dieser Zeit - auch nicht in Liga 1). Das Stadion ist zwei Jahre vor Plan abbezahlt, so dass hier auch in Zukunft gute Einnahmen erwartbar sind. Man ist bei den Sponsoren super aufgestellt: Trikotsponsor Hanse Merkur hat gerade um 4 Jahre verlängert und dabei das Volumen von 3 auf knapp 4 Mio erhöht - auch das ist ein mittlerer Erstligawert.
Man hat in den Zweitligajahren bis jetzt ein Transferplus von 40 Mio erzielt - vielleicht zu Lasten von Ergebnissen (aber auch nur vielleicht, die echten Geldbringer waren nicht zu halten, dafür hatte man gute Weiterverkaufsklauseln bei Onana oder Kostic).
Die zwischenzeitlich angedachte Anteilserhöhung für Kühne ist weitestgehend vom Tisch, man ist auf den alten Mann einfach nicht mehr zwingend angewiesen.

Auf der wirtschaftlichen Ebene hat man beim HSV seit dem Abstieg wirklich gute Arbeit verrichtet, die durchaus Vorbild für andere Großclubs in finanzieller Schieflage, aber mit viel Potenzial sein kann.

Wenn, ja wenn da nicht das Allerwichtigste wäre: der Sport. Hätte man da die gleiche Stringenz an den Tag gelegt, wie im wirtschaftlichen Bereich, wäre man längst aufgestiegen. Aber während der eine Bereich weitgehend unbeachtet abgearbeitet werden kann, schlägt im Sport eben die Metropole mit ihrem Boulevard und all den Großmäulern und Einflüsterern doch immer wieder zu.
Boldt/Walter waren extrem nah dran, es zu schaffen. Natürlich haben sie auch viele Fehler gemacht, aber den immer wieder verpassten Aufstieg haben am Ende Springer, Mopo, Scholle etc auf dem Gewissen. Und die Verantwortlichen, die deren Druck immer wieder nachgeben.
https://www.dfl.de/de/hintergrund/lizenzierungsverfahren/finanzkennzahlen-der-proficlubs/ Finanzkennzahlen ab 2019

Von einem Lizenzentzug war der HSV weit entfernt, da das Eigentkapital immer über 30 MEUR, das Ergebnis nach Steuern immer max. einstellige Millionenverluste waren und die Verbindlichkeiten immer unter 100 MEUR betrugen. Dem HSV keine Auflagen zu erteilen war absolut vertretbar.

Hier ist ein wesentlich kritischerer Fall, vor allem im Falle des Nichtaufstieges.https://www.kicker.de/hertha-mit-jahresminus-von-33-3-millionen-euro-1064296/artikel
 
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le freaque

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Die Wut in den Fanforen und das allgemeine Medienecho sind eigentlich so eindeutig, dass Kuntz Baumgart trotz kürzlichem Treueschwur eigentlich nicht mehr halten kann. Tut er das doch, begiebt er sich schon aufs Glatteis: denn Kuntz kam als großer Name, hat sich bisher aber als überaus passiver Sportvorstand gezeigt und ist selbst noch nicht wirklich in Hamburg angekommen. Hält er weiter an Baumgart fest und es ändert sich ncihts an Spiel und Ergebnissen, wird er im Winter (wenn er Baumgart dann wirklich kicken muss) als Verlierer dastehen und auch selbst massiv in der Kritim stehen.
So schätze ich ihn nicht ein, Kuntz kennt die Spielregeln und war in seiner Funktionärskarriere durchaus auch immer darauf aus, selbst gut dazustehen (was auch völlig ok ist). Darum gehe ich davon aus, dass er Baumgart im Laufe der nächsten Tage die Treue aufkündigen wird.

Aber wer kommt dann? So irre groß ist der Markt ja nicht und die Situation ist nicht so, dass man die Saison nicht noch retten könnte. Der HSV kann es sich aus meiner Sicht nicht leisten, zu diesem Zeitpunkt schon einfach Loic Fave zu befördern oder einen ambitionierten Jugendtrainer mit tollen Ideen zu nehmen. Gleichzeitig brauch der HSV besseren Fußball, für die Retter a la Funkel oder Labbadia ist es viel zu früh und nicht dramatisch genug.
Also irgendwas dazwischen und da wird der Markt dann schon kleiner. Der HSV ist Zweitligist, aber immer noch einer große Adresse. Lustigerweise sind ein paar der auf den ersten Blick interessanten Kandidaten ehemalige HSV-Spieler (Stallgeruch incoming):
Kovac, Wicky, van Nistelrooy. Für alle drei könnte der HSV unter Umständen interessant sein. Wicky wäre am realistischsten, aber für mich passt sein Rautenfußball überhaupt nicht zum HSV-Kader. Van Nistelrooy möchte wahrscheinlich eher nicht nach D, Kovac ist Höheres gewohnt, aber um seine Karriere wieder in Schwung zu bringen, könnte das ein guter Move sein. Reis, Korkut, Dirk Schuster oder sowas muss echt nicht sein.

Ich persönlich könnte ganz gut mit Matarazzo leben, der ist auch schon mal aufgestiegen. Ich finde auch Tobi Schweinsteiger als Trainer immer noch spannend, aber das Risiko wird man in Hamburg nicht eingehen. Ansonsten fände ich einen holländischen Trainer nicht verkehrt: die holländische Auffassung ist nicht meilenweit vom "Walter-Ball" weg, ein Trainer von da könnte vielleicht ein paar gute Dinge aus dieser Zeit aufgreifen und die Mannschaft auch wieder mehr für sich einnehmen.
Mark van Bommel wäre super, der passt auch als Typ zum Anspruch der Stadt Hamburg. Ebenso Johnny Heitinga, der das in seinem halben Jahr bei Ajax super gemacht hat. Klar, bei Liverpool läuft alles super für ihn, aber er ist da eben nur Co-Trainer. John van den Brom hatte gut 10 Jahre eine sehr erfolgreiche Karriere: Platz 7 mit Den Hag, Conference League Quali mit Arnheim, Meister mit Anderlecht in Belgien, dann 5 Jahre Alkmaar (4 x in den Top 4, 2 x Top 3), Platz 6 mit Utrecht, Pokalsieger in Belgien mit Genk. Alles super. Dann zwei Fehlentscheidungen: ein völlig missglücktes Engagement in Saudi Arabien, dann Lech Posen (Wtf?), da Platz 4. Jetzt wieder Arnheim, wo er den Insolvenzverwalter (sportlich gesehen) gibt. Hat einen klaren Karriereknick, aber sonst würde en Mann mit seiner Vita auch nicht machbar sein. Fachlich sicher ein sehr guter Mann.

Ich finde Rogier Meijer auch spannend. Ist erst 43, hat vor 5 Jahren Nijmegen übernommen, ist im ersten Jahr gleich aufgestiegen und hat den Verein seitdem im MF der Eeredivise etabliert, mit Tendenz nach oben (letztes Jahr Platz 6). Nijmegen spielt durchaus offensiv im klassischen Holland 4-3-3. Für mich ein spannender Trainer und noch kann ihn ein Verein wie der HSV vielleicht noch kriegen.

Oder doch Sandro Wagner? Das wäre auf jeden Fall ein echter Medien-Coup.
 
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