Handball-EM 2016 in Polen


Dernbi

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Was muss denn passieren, dass wir im HF nicht gegen Frakreich spielen? Wenn Spanien und Polen mit 5 oder mehr Toren verlieren, sind wir 1. und Frankreich 2. oder? Norwegen ist sicher 1. oder?
 

Capitano

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Wenn Spanien verliert oder unentschieden spielt, sind wir Gruppensieger und Dänemark auf 2. Die Prämissen der anderen Gruppe wurden ja schon erklärt. Norwegen ist auf jeden Fall auf 1.


Kroatien jetzt mit 9 vor... (33 MIn.)
 

Hardstyle21

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Unfassbar was da grad abgeht, selten sowas erlebt.
Zur Pause stehts 10:15 und jetzt 10:23 ...ich find dafür garkeine Worte
 

chalao

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Wahnsinn. Was für eine Blamage für die Polen. Somit Polen, Frankreich und Dänemark raus. Wer hätte das gedacht?:D

Halbfinale somit
Deutschland vs Norwegen
Spanien vs Kroatien

Gefühlt treffen mit Deutschland und Norwegen die besten Mannschaften aus dem Turnier zusammen.
 

Moritz

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Sowohl der Kicker als auch Sport1 führt uns als Gruppensieger, obwohl Spanien gewonnen hat. Kapier das nicht, es müsste doch der direkte Vergleich zählen??

Beim Gruppenzweiten der anderen Gruppe führt sport1 Kroatien und Kicker Frankreich....
 

Moritz

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Wahnsinn. Was für eine Blamage für die Polen. Somit Polen, Frankreich und Dänemark raus. Wer hätte das gedacht?:D

Halbfinale somit
Deutschland vs Norwegen
Spanien vs Kroatien

Gefühlt treffen mit Deutschland und Norwegen die besten Mannschaften aus dem Turnier zusammen.

Jetzt erst gesehen. Hoffe du hast Recht. Norwegen wäre mir lieber...
 

Hardstyle21

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Sowohl der Kicker als auch Sport1 führt uns als Gruppensieger, obwohl Spanien gewonnen hat. Kapier das nicht, es müsste doch der direkte Vergleich zählen??

Beim Gruppenzweiten der anderen Gruppe führt sport1 Kroatien und Kicker Frankreich....
Jetzt ist Deutschland bei Sport 1 auf 2.
 

Murphy

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Ich will nicht mutmaßen, wer uns am besten liegen könnte. Die Mannschaften im Halbfinale befinden sich meiner Meinung nach alle auf Augenhöhe. Eine echte Übermannschaft ist trotz des kroatischen Sieges gegen Polen für mich nicht erkennbar.

Die deutsche Mannschaft spielte taktisch variabel, souverän und unaufgeregt. Da ist alles möglich. Die "Neuzugänge" Kühn und Häfner sind auch integriert. Stärke der deutschen Mannschaft ist das System und nicht der einzelne Spieler, wie beispielsweise ein Karabatic bei Frankreich oder Duvnjak bei Kroatien.
 

LeZ

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Dahmke ist international gesehen ein (ganz) schwacher Werfer, aber er ist eben kein gelernter Linksaussen, also nicht seine Schuld. Die erkennt man daran, dass die unheimlich hoch und weit reinspringen können (wenn gesund), und dann 150 Wurfvarianten haben um den Ball am Torhüter vorbei zu kaspern. Das braucht man gegen die superstarken Torhüter auf dem Niveau, weil die sonst alles halten. Roller über den Kopf, Dreher, Heber, nach Finte den Ball noch woanders hinziehen (da wo Landin runtergeht zieht ein gelernter Aussen den Ball hoch, und steht einfach kurz ab). Reichmann auf der anderen Seite ist richtig stark darin, aber die Spielzüge werden blöderweise fast immer für die linke Seite angezogen so dass meistens nur Dahmke mal Würfe bekommt. Gensheimer wäre in diesem Turnier glaube ich fast schon der Garant für nen Titel gewesen, mit so starken Mitspielern hat der noch nie auf dem Feld gestanden in der Nationalmannschaft. Dazu noch eine Kante wie Wienczek am Kreis ...

Unheimlich schade dass zwei starke Spieler wie Dissinger und Weinhold nicht mehr dabei sind. Fäth mit einer Superleistung, aber am Ende konnte er entweder nicht mehr, oder hat auch eine Verletzung.
 

pojo

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Geil, ich war noch nie so glücklich darüber, dass ich keine Ahnung von Handball hab. Hab die deutschen Chancen auf einen Sieg vorher auf höchstens 20 Prozent eingeschätzt. Fäth und Wiede überragend. Häfner als hätte er schon immer mit den Jungs zusammengespielt. Die Ansprachen von Sigurdsson fand ich im Turnierverlauf bisher eher mittelmäßig, aber die taktische Ausrichtung gegen die Dänen war richtig stark. Hansen hat man zwar nicht komplett ausschalten können, trotzem war die Defensive überragend. Morgen auf der Arbeit werde ich kotzen, aber was für ein geiler Handballabend. Danke!
 

Hoelm

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Dahmke ist international gesehen ein (ganz) schwacher Werfer, aber er ist eben kein gelernter Linksaussen, also nicht seine Schuld. Die erkennt man daran, dass die unheimlich hoch und weit reinspringen können (wenn gesund), und dann 150 Wurfvarianten haben um den Ball am Torhüter vorbei zu kaspern. Das braucht man gegen die superstarken Torhüter auf dem Niveau, weil die sonst alles halten. Roller über den Kopf, Dreher, Heber, nach Finte den Ball noch woanders hinziehen (da wo Landin runtergeht zieht ein gelernter Aussen den Ball hoch, und steht einfach kurz ab). Reichmann auf der anderen Seite ist richtig stark darin, aber die Spielzüge werden blöderweise fast immer für die linke Seite angezogen so dass meistens nur Dahmke mal Würfe bekommt. Gensheimer wäre in diesem Turnier glaube ich fast schon der Garant für nen Titel gewesen, mit so starken Mitspielern hat der noch nie auf dem Feld gestanden in der Nationalmannschaft. Dazu noch eine Kante wie Wienczek am Kreis ...

Unheimlich schade dass zwei starke Spieler wie Dissinger und Weinhold nicht mehr dabei sind. Fäth mit einer Superleistung, aber am Ende konnte er entweder nicht mehr, oder hat auch eine Verletzung.

Also den Teil über Dahmkes Wurfqualität halte ich für ziemlichen Quatsch. Der Junge hat alles drauf, was du auf Aussen brauchst.
Sicher spielt er ein schwaches Turnier und hat gegen Ende der Hinrunde auch in Kiel schon stark nachgelassen. Denke es handelt sich bei diesem jungen Spieler um eine Formdelle, was ja auch kaum verwundert, nachdem er fast die ganze Hinrunde alleine auf Linksaussen bestritten hat. Wurfvarianten hat er genug!
 

liberalmente

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Bin natürlich auch absolut begeistert. Den Dänen wurde mit dem Spielplan übel mitgespielt (war ja nicht nur das Spiel am Dienstag gegen Schweden, es waren 3 Spiele in 4 Tagen - als Belohnung für den Gruppensieg. Für die lange Pause vorher haben sich die Dänen sicher bedankt :crazy:). Das muss man anerkennen, man darf nicht glauben, dass das nichts mit dem Ergebnis zu tun hat. Aber: wer als deutscher Handballer oder Handballfan die EM '09 mitgemacht hat, wer gesehen hat, wie Katar zum Sieg gepfiffen wurde letztes Jahr bei der WM (nicht nur, aber auch gegen Deutschland), der darf ein wenig Glück der Handballgötter schon auch mal mitnehmen, ohne sich dafür schämen zu müssen.

Zumal es die Mannschaft absolut verdient hat. Da fallen 2/3 des Rückraums kurzfristig aus und Fäth und Wiede machen das einfach vergessen. Dazu eine bockstarke Defensivleistung. Hansen kannst du nicht einfach ausschalten, aber unter dem Strich sind 23 Gegentore einfach überragend. Und Wolff hatte gar nicht den gewohnt starken Tag, so richtig viele Hochkaräter hat er nicht pariert. Der Mittelblock hat da einfach ganze Arbeit geleistet und auch kaum was über den Kreis zugelassen.

Vor allem wächst da einfach was zusammen. Wenn man bedenkt, wer noch alles zu dieser Mannschaft zurückkommen wird. Zudem lernen all die beteiligten Spieler jetzt aus erster Hand, was man mit einem überragenden Teamgeist erreichen kann. Wenn da ein Drux oder ein Wienczek auf einmal aufmucken würden (wenn sie das überhaupt machen würden, ist ja nur ein Beispiel) wäre da ganz schnell ein Selbstreinigungsprozess innerhalb der Mannschaft da. So Erfahrungen aus erster Hand sind unbezahlbar, gerade für junge Spieler.

Bei aller Euphorie muss man schon sagen, dass insgesamt zu wenig über Außen und vor allem den Tempo Gegenstoß geht (was gerade gegen müde Dänen grundsätzlich eine Waffe gewesen wäre). Aber wenn Gensheimer und Groetzki mit dabei sind kann das schnell ganz anders aussehen. Und ein Dahmke, der objektiv sicher die Schwachstelle im Team ist, ist ja auch noch jung und lernt dazu.

Und, auch wenn das jetzt ein bisschen viel in die Zukunft geblickt ist: man ist auf einem gutem Weg, die Positionen doppelt hochklassig zu besetzen. LA Gensheimer/Dahmke, RL Drux/Dissinger, RR Weinhold/Wiede, RA Groetzki/Reichmann, Kreis Wienczek/Pekeler/Kohlbacher, Abwehrspezialist Lehmke, Tor Wolff/(Lichtlein)/Heinevetter. Auf RM scheint man mit Fäth auch eine Lösung für die nächsten Jahre gefunden zu haben, da sehe ich allerdings noch keinen nahezu gleichwertigen Back-up. Strobel ist eigentlich in einem Alter, wo er voran gehen sollte, aber er schwimmt nicht einmal richtig mit. Aber wenn man überlegt, wo man vor dem Turnier stand, ist das eine überragende Entwicklung.


Wenn Pojo seinen Kater überwunden hat :D wären glaube ich alle hier im Thread an seiner Einschätzung der Norweger interessiert. Die habe ich gar nicht auf dem Schirm, muss ich zugeben.
 

LeZ

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Also den Teil über Dahmkes Wurfqualität halte ich für ziemlichen Quatsch. Der Junge hat alles drauf, was du auf Aussen brauchst.
Sicher spielt er ein schwaches Turnier und hat gegen Ende der Hinrunde auch in Kiel schon stark nachgelassen. Denke es handelt sich bei diesem jungen Spieler um eine Formdelle, was ja auch kaum verwundert, nachdem er fast die ganze Hinrunde alleine auf Linksaussen bestritten hat. Wurfvarianten hat er genug!

Warum hat er es dann nicht gezeigt ? Er springt für einen Aussen nicht sonderlich hoch und weit, und wirft extrem "orthodox". Sprich, kurze oder lange Ecke unten und sonst nix. Sein eigener Vereinstorhüter kennt das aus dem FF und hält jeden Ball, das würde einem richtig starken Mann nicht so passieren. Es ist ja nicht seine Schuld dass er als Notlösung da spielen muss, weil alle anderen gelernten Spieler verletzt sind.
 

Murphy

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Warum hat er es dann nicht gezeigt ? Er springt für einen Aussen nicht sonderlich hoch und weit, und wirft extrem "orthodox". Sprich, kurze oder lange Ecke unten und sonst nix. Sein eigener Vereinstorhüter kennt das aus dem FF und hält jeden Ball, das würde einem richtig starken Mann nicht so passieren. Es ist ja nicht seine Schuld dass er als Notlösung da spielen muss, weil alle anderen gelernten Spieler verletzt sind.

Aus dem Positionsangriff von Außen hat mich Dahmke auch nicht überzeugt. Im Gegenstoß würde das sicher anders aussehen. Das Risiko wird von den Deutschen aber momentan gut kalkuliert. Dafür, dass Musche und Allendorf ausgefallen sind, kann er nichts. Für mich wäre er wahrscheinlich hinter den beiden einzuordnen. Kevin Schmidt vom HSV, nun Gummersbach hätte man vielleicht noch überlegen können. Ein Marcel Schiller wäre auch eine Option gewesen. Dagur hat sich für Dahmke entschieden, der durch gute Leistungen in Kiel diese Chance sicherlich auch verdient hat. Der spektakulärste Außen ist er (noch) nicht, war ein Matthias Musche anfangs auch nicht.

Ansonsten schließe ich mich gerne an, wenn es darum geht, die Breite an guten deutschen Spieler hervorzuheben. Hier gibt es mittlerweile wieder ein gutes Potenzial an international wettbewerbsfähigen deutschen Spielern, auch auf den Rückraumpositionen.

TW Wolff/Heinevetter/Quenstedt - Lichtlein habe ich aufgrund des fortgeschrittenen Alters mal nicht mehr aufgeführt
RA Reichmann/Groetzki/Sellin - finde Reichmann im Gesamtpaket ohnehin stärker und Groetzki ein Stück weit überschätzt
RR Weinhold/Wiede/Häfner/Schöngarth - hier sind wir wirklich gut aufgestellt
RM Strobl/(Fäth)/(Weinhold)/Pieczkowski - klassische RM sind ja ohnehin selten geworden
RL Drux/Dissinger/Fäth/Lemke - Wurfgewalt
LA Gensheimer/Allendorf/Musche/Dahmke - vielseitig
KM Wienczek/Pekeler/Kohlbacher/Danner - die Position, auf der wir am stärksten besetzt sind
 

Hoelm

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Also ich bin ziemlich sicher, dass Dahmke ohne die Verletzungen als Nr. 2 hinter Gensheimer mitgefahren wäre. Aber ich versteh dich da schon, wenn man nur Länderspiele schaut, hat er sicher nicht den besten Eindruck hinterlassen!
 

Sm0kE

The Magic Man
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Ich habe bei Auszeiten im Handball sowieso immer den Eindruck, als würde sich eine Gruppe vollkommen Verrückter unterhalten. Ich versteh da echt nichts. :D
 

LeZ

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Wegen dem Lärm versteht man auch nur die Hälfte, ansonsten sind das halt einfache taktische Anweisungen. Die können dann auch den Namen von Spielzügen enthalten, dann weiss man sowieso nicht was gemeint ist, weil das auch der Sinn der Sache ist. Der Assi hält ja auch ne Mappe über das Bord damit keiner vom Gegner im Fernsehen sieht was der aufmalt. Ist bei mir ein Running Gag bei unseren Frauen von draussen reinzurufen "Jetzt Polen !!! Ohne links !!!" (Lieblingsspiel von Brand :D).
 

pojo

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Ok, ich versuch mich dann mal an einer Einschätzung zum morgigen Gegner Norwegen. Dass die Norweger die Runde der letzten Vier erreicht haben, ist mMn eine ebenso große Überraschung wie der Halbfinaleinzug der Deutschen. Hätte nicht gedacht, dass für die Skandinavier am Ende mehr als Platz 7 bis 8 rausspringt. Aber der Reihe nach.

Jüngere Vergangenheit:
Die norwegischen Erfolge der jüngeren Vergangenheit sind überschaubar. Ein siebter Platz (2005) ist das beste norwegische Ergebnis bei Weltmeisterschaften seit 2000. Bei den letzten beiden WMs wurde die Qualifikation sogar komplett verpasst. Bei Europameisterschaften sprang 2008 mal ein sechster Platz heraus.

Turnierverlauf:
Der Turnierverlauf der Norweger gleicht einer Achterbahnfahrt - und ganz ehrlich: Ich kann über die Ergebnisse teilweise nur den Kopf schütteln. Gleich das erste Spiel gegen Island setzte Norwegen mit 25:26 in den Sand. Island blieb in der Folge ohne weiteren Sieg bei der EM. Im zweiten Spiel schlug Norwegen dann sensationell die bärenstarken Kroaten (34:31). Im dritten Spiel setzten sich die von Christian Berge (1999-2006 SG Flensburg) trainierten Skandinavier nur mit Mühe gegen Weißrusland durch (29:27), um dann in der Zwischenrunde den favorisierten Gastgeber Polen zu schlagen (30:28). Der Rückschlag folgte in der nächsten Partie, als Norwegen gegen Mazedonien nicht über ein Unentschieden hinauskam. Es war einer von nur zwei Punkten, den das im kompletten Turnierverlauf sieglose Mazedonien bei dieser EM überhaupt erringen konnte. Die Überraschung folgte auf dem Fuß. Gegen Frankreich mit ihren (alternden) Giganten Daniel Narcisse, Nicola Karabatic und Luc Abalo setzte sich Norwegen recht locker mit 29:24 durch.

Kader:
Klingt bei einem Halbfinalisten vielleicht blöd, aber ein Bick auf den norwegischen Kader ist erstmal wenig beeindruckend. Es fehlen die großen Namen der Franzosen, es fehlt die Breite der Dänen, es fehlt die technische Extraklasse der Kroaten. Aber offensichtlich ist hier aus Spielern, die zum Großteil "nur" gut sind, eine homogene Einheit entstanden, die den großen Handballnationen Paroli bieten kann. Das ist eine Parallele zum Deutschen Team. Wie im Falle der Dänen werde ich nicht alle Spieler beschreiben, sondern nur die, die mMn am relevantesten für die Partie morgen sind. Ich muss leider einiges am Wikipedia-Wissen dazupanschen, weil ich ein paar Spieler nicht wirklich gut kenne.

Torhüter: Ole Erevik (35) und Espen Christensen (30):
Erevik verschlug es nach dem Anfang seiner Karriere in Norwegen rasch nach Spanien, wo er 2007 zum besten Torhüter der Saison ausgezeichnet wurde. Erevik wurde daraufhin vom SC Magdeburg verpflichtet, wo er aber nicht an Silvio Heinevetter vorbeikam. Er hatte im Anschluss eine recht erfolgreiche Zeit in Dänemark, heute hütet er beim französischen Mittelklasse-Klub Pays d'Aix das Tor. Christensen stand mehrere Jahre bei schwedischen Vereinen unter Vertrag, seit 2015 hütet er das Tor des dänischen Tabellensechsten GOG Gudme. Der jüngere Christensen bekommt bei dieser EM etwas mehr Spielzeit als Erevik. Es ist eventuell übertrieben, die Torhüterposition als große Schwäche der Norweger zu bezeichnen. Aber mit nur 27 Prozent parierter Bälle (Wolff 35 Prozent) ist Christensen auf dem Papier der drittschwächste Torhüter der EM.

Linksaußen: Magnus Jondal (27):

Ich hab ihn bestimmt schonmal spielen sehen, kenne ihn aber ehrlich gesagt nur vom Namen. Er ist nie wirklich aus seiner Heimat rausgekommen und spielt momentan für Norwegens Tabellenführer Arendal. Seine Bilanz in der Nationalmannschaft ist für einen Außenspieler zumindest ok. In 66 Länderspielen warf er bis Anfang des Jahres 142 Tore. Bei der EM sind seine Werte allerdings stärker. In den bisherigen sechs Partien traf er immerhin 22 mal.

Rückraum Links: Espen Lie Hansen (26):
Der könnte mit einer gesunden Portion Wut im Bauch gegen die Deutschen auflaufen. Er galt als großes Talent und kam 2014 mit vielen Vorschusslorbeeren zum SC Magdeburg. Dort präsentierte er sich aber ganz schwach und verunsichert. Konnte sich auf und außerhalb des Feldes nicht integrieren. Sein Kollege im rechten Rückraum, Andreas Rojewski traf regelmäßig doppelt so oft wie er. Magdeburg löste den Vertrag vorzeitig auf und gab ihn nach Österreich ab. Bei Bregenz hat er sein Selbstvertrauen offenbar wiedergefunden. Er ist einer der besten Torschützen der österreichischen Liga (122 Tore in 18 Spielen) und auch seine Quote in der Nationalmannschaft liest sich stark (294 Tore in 88 Spielen). Ein wurfgewaltiger, gefährlicher Mann, der bei dieser EM der zweitbeste norwegische Torschütze (27) ist.

Rückraum Mitte: Sander Sagosen (20):
Galt/gilt als das größte Talent Europas auf der Spielmacherposition. Debütierte mit 18 in der Nationalmannschaft und wurde schon früh mit Kiel und Barcelona in Verbindung gebracht. Machte aber zunächst aus Norwegen den Schritt zur dänischen Spitzenmannschaft Aalborg, wo er erste Erfahrungen in der Champions League sammeln konnte. Hab vor der EM länger nichts mehr von ihm gehört und dachte er stagniert vielleicht. Aber bei der EM präsentiert er sich stark. Er hat eine unglaubliche Spielübersicht und Tore werfen kann er auch. Zahlt in einigen Situationen noch ein wenig Lehrgeld und könnte noch ein paar Kilo Körpermasse zulegen.

Rückraum Rechts: Kent Tonnesen (24):
Spielt seit 2013 in der Bundesliga, seit 2015 bei den Füchsen Berlin. Ich hab sein Spiel jetzt nicht ganz genau verfolgt, aber seine Leistungen in Deutschland haben mich jetzt nie besonders beeindruckt. Liegt aktuell in der Torjägerliste der Bundesliga auf Rang 99 und hat in 20 Spielen 43 mal getroffen. Seine Quoten in der Nationalmannschaft waren bis Anfang des Jahres auch nicht überragend (49 Spiele, 100 Tore), aber bei der EM scheint er zu explodieren. Mit 24 Toren, sechs davon gegen Frankreich, ist er der zweitbeste norwegische Schütze.

Rechtsaußen: Kristian Bjornson (27):
Ihn hatte wohl niemand so stark auf der Rechnung. Bjornson spielt noch bis Ende der Saison in der eher zweitklassigen schwedischen Liga und wechselt im Sommer in die Bundesliga. Aber nicht zu einem der Elite-Klubs, sondern zur HSG Wetzlar. Die haben sich offenbar eine Granate geangelt. Bjornson trifft bei dieser EM von Rechtsaußen wie er will und liegt mit 34 Treffern in der Torjägerliste ganz weit vorne. Krass, dass er trotz 192 Toren in 45 Spielen für die Nationalmannschaft erst so spät den Schritt in eine große Liga wagt.

Kreisläufer: Joakim Hykkerud (30):
Spielt seit 2012 in Hannover und ich hab ihn nie als einen der Besten seiner Zunft wahrgenommen. Hat in dieser Saison in Hannover in 20 Spielen 37 Tore erzielt, auch seine Quote in der Nationalmannschaft (34 Tore in 40 Spielen) ist ausbaufähig. Bei dieser EM kommt er zumindest auf zehn Tore.

Die Bank:
Die Bank der Norweger ist nicht mit der der Dänen zu vergleichen. Hykkerud ist kein Elite-Kreisläufer, seine Back-Ups Magnus Gullerud und Bjarte Myrhol sind es noch weniger bzw. nicht mehr. Der linke Rückraum ist hinter Hansen ebenfalls schwach besetzt. Da seh ich nur den in die Jahre gekommenen Mamelund (Kiel), der seinen Wurf verloren hat und bei dieser EM erst einen Treffer erzielt hat. Die dritte Problemzone ist Rechtsaußen: Da haben die Norweger mit Thomas Kristensen von FA Göppingen (5 Saisontore) niemanden, der Bjornsen auch nur ansatzweise ersetzen könnte.
Andre Lindboe scheint mir auf Linksaußen hingegen zumindest ein okayer Ersatz für Jondal zu sein und auf Rückraum Mitte haben die Norweger mit Christian O' Sullivan sogar einen richtig starken Mann, falls Sagosen eine Pause braucht. Ebenso ist Harald Reinkind von den Rhein-Neckar-Löwen ein ordentlicher Ersatz für Tonnesen auf Rückraum Rechts.



So, das war's erstmal mit meiner Einschätzung. Mögliche Taktik und meine subjektive Sicht auf Stärken und Schwächen kommen später.
 
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Hykkerud ist kein Elite-Kreisläufer, seine Back-Ups Magnus Gullerud und Bjarte Myrhol sind es noch weniger.

Was ist eigentlich aus Myrhol geworden, der war doch noch vor 2 Jahren bärenstark bei den Rhein-Neckar Löwen und als er ging wusste keiner, wie die Löwen seinen Verlust kompensieren könnten. Hat der so abgebaut, dass er nur noch auf der Bank sitzt und da als Schwäche zu nennen ist?
 
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