Genau darum geht's - Viele Ursachen sind bei oberflächlicher Leichenschau nicht sicher zu diagnostizieren, deswegen hält man sich, gerade bei einem ansonsten gesunden 43-Jährigen, der keine äußerlichen Anzeichen aufweist, so lange nicht an eine natürliche Todesursache, bis sie einwandfrei bewiesen ist (Obduktion). Die Einstufung als "natürlich" resultiert im Regelfall in der Freigabe des Leichnams für die Bestattung, dementsprechend besteht danach kaum noch eine Chance, irgendwelche Feststellungen zu treffen. Jeder Inhaber einer medizinischen Approbation darf in Deutschland Totenscheine ausstellen. Dabei gehen wahrscheinlich auch viele unnatürliche Todesursachen als natürlich durch, zumindest wird eine hohe Dunkelziffer angenommen. Deswegen ist man gerade bei atypischen Fällen, und Kay Bernstein ist ein solcher aus vorgenannten Gründen, relativ restriktiv mit der Freigabe des Toten, bis nicht medizinisch wasserdicht geklärt ist, was genau geschehen ist.
In solchen Fällen wird in Deutschland regelmäßig ein sog. "Todesermittlungsverfahren" eingeleitet, um die Umstände des Versterbens zu klären. Nur ein Zeichen dafür, dass man der Ursache für diese Tragödie auf den Grund gehen möchte, damit wird in keiner Weise ein Verdacht dahingehend begründet, es stünde ein "Verbrechen" oder Suizid im Raum. Im Gegenteil.