Nach intensivem Durchhören von Freiheit, steht fest, dass das Album die Erwartungen erfüllt: Wie schon gedacht, lässt Freiheit alles andere, was Rapdeutschland dieses Jahr zu Gesicht bzw. zu Ohr bekam, hinter sich.
Das Album ist wirklich von vorne bis hinten grandios. "Freiheit" als Representer, der Piano-Beat von Monroe auf "Stell dir vor", die wahnsinnig schwankende Atmosphäre auf "100 Jahre", die durch einen beeindruckenden Wiener Walzer-Beat erzeugt wird, mit "Lila" ein Storyteller-Brett, das seines Gleichen sucht, "Wenn ich die Welt aus dir erschaffen könnte" als Liebeserklärung, die poppige Silbermond-Hook und vier starke Curse-Parts, die Clueso-/Patrice-Features, die Bekenntnis zu einem fiktiven "Baby" mit Nneka in der Hook. Ich finde es einfach wahnsinnig genial und könnte zu jedem Song ein positives Wort loswerden, aber ich lass es mal an dieser Stelle ausklingen.
Dafür noch mal ein Wort zu den Produktionen: Ich finde, was SashliQ, Claud, Nicolay, Monroe und Miki da geleistet haben, ist sahne. Ich wünschte jedes Album hätte solche Beats. Jedesmal ideal zu den Stimmung passend, jedes mal bis auf das Detail ausgearbeitet. Besonders dramatische Passagen werden tw. a capella gerappt, dann setzt der Beat wieder ein, die Dramaturgie in Curse' Stimme wird ebenfalls besonders gut betont, wenn es sein muss. Alles ist bis auf die letzte Kleinigkeit abgestimmt und gemastert. Ein riesiges Lob für die Produktionen :thumb:
Was soll man sonst noch schreiben? Curse releast sein mutigstes Album, bei denen er zwar den HipHop-Wurzeln treu bleibt, aber ein sehr variables musikalisches Klangbild an den Tag legt. Er kombiniert straighte HipHop-Beats mit Elementen von Soul, Reggae oder Jazz. Was Themenvielfalt angeht, ist das wieder eine extrem krasse Bandbreite. Die Hooks gehen ins Ohr. Der Rap ist gewohnt stark. Ich weiß nicht, ob ich ein besseres Deutschrap-Album gehört habe. Definitiv auf Anhieb eines meiner Lieblingsalben.
10/10