Interesse an deutschen Profiboxkämpfen erloschen...


martin1972

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Guten Abend,
keine Ahnung ob dieses Thema einen thread rechtfertig oder nicht.
Ist mir jetzt auch egal. Habe vor ca. 15 Minuten (nach dem Huck-Urteil) beschlossen bis auf Weiteres keine Profiboxkämpfe im deutschen TV mehr anzuschauen.
Habe selber ca. 12 Jahre amateur-geboxt, bin ungefähr die gleiche Zeit zu diversen Box-events in Deutschland gefahren und teilweise ins Ausland gereist und habe einiges erlebt zusätzlich habe ich warscheinlich mindestens 90% der Sauerland- und Universumveranstaltung im TV angeschaut. Würde mich als Vollblutfan bezeichnen der den Sport liebt.

Ich brauche da jetzt auch keine Nacht mehr darüber zu schlafen.
Weil ich ab sofort keinen Bock mehr auf:
- Skandalurteil egal von welchem Stall
- lächerliche Kampfansetzungen egal von welchem Stall
- lächerlich jubelnde und grinsende Promoter
- völlig unwissende Moderatoren und Experten
-.........
habe.

Meine Gott hat mir der Argentinier im Huck-Kampf gerade leid getan als er raus gegangen ist. Die sollen sich schämen.
Werde versuchen mehr fights aus dem Ausland zu schauen.

Gute Nacht............:wall:
 
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Wenn das stimmt was du da alles schreibst ,dann solltest du wissen das es überall fast gleich ist. Fahr mal nach Italien, Usa oder nach Japan.

Ne da liegst du völlig falch.
 

Sizilianischer Hengst

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diese "mafia" gibt es überall, das ist aber dennoch eine große schande in diesem sport. mir tun die jungs die für diese titel geblutet und geschwitzt haben leid, wenn ihnen der titel ohne grund abgenommen wird :wavey:
 

HasanDudic

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Vor allem der Sohn vom Sauerland. Der Nachfolge"capo" lässt so oft die Zunge raus, wie ne Schlange, ich hab mich was kaputt gelacht. Der Typ ist so auf Drogen, diese muss Papi durch Betrugsurteile finanzieren( was aber heute nicht der fall war, weil der kampf sehr knapp gewertet werden kann)
 

Ante

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Ich muss sagen, ich stimme dem Anfangspost ausnahmslos zu.
Ich nehme mir auch immer wieder vor die deutschen Kämpfe im TV zu meiden, schalte dann aber doch ab und zu wieder ein, und bereue es anschließend meist.
Die von martin1972 aufgezählten Punkte treffen meiner Meinung nach voll ins Schwarze. Es fängt beim Matchmaking an, und geht über die Berichterstattung bis zur Urteilsverkündung.

Und man kann nicht so sagen, dass das überall so ist.
In Italien, gebe ich zu, sieht es ähnlich aus, was die Fehlurteile angeht, aber insgesamt hat Deutschland da schon eine weltweite Einzelstellung.
Sicher kommt auch in den USA hin und wieder ein Fehl- oder gar Skandalurteil vor, aber lange nicht in der Regelmäßigkeit wie hier zu Lande, schon gar nicht, wenn man es prozentuell sieht, mit der Masse der stattfindenden Kämpfe in Relation gesetzt...
Selbst bei krassen Fehlentscheidungen wie bspw. dem Unentschieden zwischen Chris John und Rocky Juarez herrscht wenigstens mediale Ehrlichkeit statt einer sportlichen Propagandamaschinerie, die immerhin in diesem Fall maßgeblich dazu beigetragen hat, dass es ein Rematch geben wird.
Und auch in Japan, oder Asien allgemein, sind Fehlurteile nicht so an der Tagesordnung wie in good old Germany. Da wird bei Kämpfen in Japan gerne mal schnell "Skandal" geschrien ohne die Kämpfe selber gesehen zu haben, aber im Endeffekt gilt auch dort, dass Fehlurteile vorkommen, aber deutlich seltener.
Das Klischee, dass man in Deutschland den Gegner KO schlagen muss um ein Unetschieden zu bekommen, hält sich nicht ganz ursachenlos hartnäckig!

Im Grunde fällt es ja auch nicht schwer auf deutsche Veranstaltungen zu verzichten, wenn man sieht, dass die wenigen deutschen oder deutsch-promoteten Boxer, die zur Weltspitze gehören, hauptsächlich turkmenische Türsteher boxen.
Da schaue ich mir doch lieber Kämpfe an bei denen die Qualität weitaus höher ist, und ich nebenbei noch eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit habe propagandistischen Journalismus und promoterfreundliche "Urteile" zu erleben.
 

Kali

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Wenn das stimmt was du da alles schreibst ,dann solltest du wissen das es überall fast gleich ist. Fahr mal nach Italien, Usa oder nach Japan.

Ne da liegst du völlig falch.

Gut möglich.

Italien scheint sich aber zu machen: Fragomeni sah ich gegen Wlodarzyck (115:112) klarer vorne als Huck gegen Ramirez (114:113).
Und Fragomeni bekam nur ein Draw, während Huck auf zwei Punktzetteln ein lächerliches 116:111 bekam.
 

Lord Krachah

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Ich sehe sehr sehr viel internationales Boxen. In Japan und Mexiko sehe ich fast ausnahmslos faire Punkturteile. Das ist schon beeindruckend. In allen anderen Ländern (ich habe viele Kämpfe in Italien, Großbritannien, Argentinien, USA, Frankreich, Thailand, Australien, Russland, Ukraine... gesehen) sieht die Situation dagegen ähnlich aus wie in Deutschland. Deutschland hat wohl insoweit eine Sonderstellung, dass die Kommentatoren - jedenfalls in den Ländern, wo ich die Sprache verstehe - wirklich eine fast (SKY BoxOffice) beispiellose Parteilichkeit an den Tag legen. Das macht Fehlurteile besonders bitter, da - wie von Ante bereits angesprochen - den Betrug noch nichtmal jemand anspricht. Trotzdem ist meiner Meinung nach der Kampf Huck vs. Ramirez wirklich kein Anlass das deutsche Boxen aufzugeben, da gab es weitaus schlimmere Urteile. Guck dir mal Diaz vs. Malignaggi von letzter Woche in Texas an, das war deutlich schlimmer.
 

Tobi.G

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Ich verstehe nicht warum man das ausgerechnet nach dem gestrigen Kampf festmacht, ich kann da absolut kein Fehlureteil sehen, nur dass die judges vielleicht ein wenig zu deutlich für Huck gewertet haben aber sowas passiert sogut wie immer dass die scorings der Fans von den Punktrichtern abweichen, damit muss ein Boxfan halt leben, solange es nicht wirklich ein Fehlurteil ist wie letztens bei maliganggi gegen Diaz wo der falsche als Sieger hervorgeht.
 

martin1972

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Ich verstehe nicht warum man das ausgerechnet nach dem gestrigen Kampf festmacht, ich kann da absolut kein Fehlureteil sehen, nur dass die judges vielleicht ein wenig zu deutlich für Huck gewertet haben aber sowas passiert sogut wie immer dass die scorings der Fans von den Punktrichtern abweichen, damit muss ein Boxfan halt leben, solange es nicht wirklich ein Fehlurteil ist wie letztens bei maliganggi gegen Diaz wo der falsche als Sieger hervorgeht.

..........ich bitte Dich. Huck kann man bestenfalls 3-4 Runden geben. er war ständig auf der Flucht, hat ständig abeklammert und hin und wieder mal ´ne dreier Serie rausgehauen. Fast schon vergleichbar wie Ottke damals.

Vor allem der Sohn vom Sauerland. Der Nachfolge"capo" lässt so oft die Zunge raus, wie ne Schlange, ich hab mich was kaputt gelacht. Der Typ ist so auf Drogen, diese muss Papi durch Betrugsurteile finanzieren( was aber heute nicht der fall war, weil der kampf sehr knapp gewertet werden kann)

ja da gebe ich Dir recht. Der Junge ist unerträglich.
Sollen Sie sich wegen mir im Stillen freuen über einen neuen Weltmeister in ihrer Firma mehr und den damit verbundenen Mehreinnahmen, und die feiern und jubeln und hüpfen durch die Gegend wie kleine Kinder. Einfach nur peinlich.....



Ich bleibe dabei, für mich persönlich hat es sich erledigt mit Boxen im TV ala Sauerland und Kohl bis auf weiteres. Ich habe keinen Bock mehr auf die ganze Sache.........
 

terry

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nicht zu vergessen die kampagne"journalisten" die fuers haus noch die propaganda in den zeitungen am naechsten tag niederschreiben.....

aber alles kein problem: besser als das restliche tvprogramm... zum gruseln reichts allemal...

ps. karl-heinz sauerland nimmt ausserhalb der zuenglerfamilie sowieso keiner fuer voll, da kann noch so viel propagandiert werden was fuern toller hecht er ist....
 

Adler

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Ich finde es teilweise unerträglich wie hier gemeckert wird und verstehe die Aufregung nicht.

Das Urteil gestern war kein Skandal. Wenn man vom Punktabzug absieht hat Huck 2 Runden mehr gewonnen, so schlecht ist das Urteil nicht.

Werde versuchen mehr fights aus dem Ausland zu schauen.
Das solltest du auch, dann wirst du merken das da auch nicht alles besser ist.


@Terry Deine Signatur finde ich abartig.
 

Titov1

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Oha, der Saurland Sprößling hat sich ja schon einige Sympathien in diesem Forum eingeheimst... ;) Ich weiß auch noch nicht so richtig was ich von dem halten soll. Irgendwie sind mir diese ganzen familiären Nachfolger suspekt. Genauso wie Poszwa bei Universum. Die setzen sich ins gemachte Nest von Papi um möglichst schnell und sicher Geld zu scheffeln. Angeblich soll Sauerland Junior ja ein "20 Stunden" Workaholiker sein der sich neben dem Boxen noch um die Vermarktung von Fussball kümmert. Mag ja auch alles schön und gut sein, nur befürchte ich, dass wenn sich Papi Sauerland komplett aus dem Geschäft zurückzieht,sich auch das Boxniveau bei Sauerland zurückzieht panik: Mich würde es jedenfalls mehr als überraschen, wenn Kalle oder Palle oder wie der heißt talentierte Boxer verpflichtet, die noch keinen großen Namen haben.

(Aber auch wieder alles reine Spekulation, nur liege ich leider mit meinem inneren Gefühl nicht immer schlecht...)
 

theIrish

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Ich hatte den kampf :116 zu 114 für Huck gescoret mit Punktabzug das Urteil geht für mich in Ordnung 116 zu 111 ist natürlich zu deutlich das stimmt aber Huck hatte die klareren treffer und auch die wirkungstreffer. Er hatte Ramirez auch ein paar mal stunned nie ernsthaft aber stunned.
Ramirez war zwar aktiver aber und hatte auch mehr treffer aber weniger wirkungstreffer und auch nicht so deutlich. Die runden waren alle sehr eng das muss man klar sagen aber für mich hat Huck den Kampf gewonnen wegen mehr akuratem power punching.

Obwohl das mit den skandal Urteilen ja schon stimmt. Aber das gibt es woanderst auch Itlaien USA Großbritanien eigentlich überall obwohl ich es so wie Ante sehe das es nicht in der häufigkeit vorkommt relation zu den bouts die angesetzt sind. Muss ich leider so sagen ich komme weiter unten noch einmal darauf zu.

Und da ich weder deutscher noch bosnier noch argentinier bin denke ich schon das ich den kampf neutral sehen kann.

Kampfansetzungen gebe ich dir zum Teil recht aber weniger die bouts ansich ein Boxer muss aufgebaut werden da muss es auch gegen Club Fighter gehen als das so etwas gezeigt wird für mich war es unverständlich das Murat und nicht Brewster nicht so gut verkaufen wie Murat der einen deutschen Pass hat.

Mit den Promotern ist es doch überall so ob das jetzt Sauerland oder Kohl sind die in die Kamera grinsen King der seine Fahnen schwenkt auch Arum ist nicht viel ebsser obwohl man hier wengitens sagen kann wenn Arum einen Kampf verspricht dann kommt der auch. Aber man muss auch sehen die sind doch eigentlich nur verkäufer die etwas verkaufen wollen. Als ich vor ein paar Monaten mir mein neus Handy zugelegt habe hat mir der verkäufer auch nicht gesagt das der Akku müll ist.

Das mit den Moderatoren stimmt natürlich obwohl da ARD in Deutschland noch die besten sind und ZDF und RTL stark abfallen. Das ist natürlich kein vergleich mit HBO, Showtime selbst ESPN2 auch. Aber das liegt einfach daran das es die meistne ja nicht besser Wissen Hartmann ist und war doch nie ein Boxexperte (gestern wieder Michel Kessel wer kennt ihn nicht ;) )
Maske hat natürlich ahnung er hat ja auch etwas zu dem Urteil gesagt aber die wollen ja das leute das anschauen da kann er ja nicht sagen der kampf war müll.

Schlimm wird es wenn dann Fehlurteile noch schön gerdet werden Ploog bei Sturm vs Gevor was für mich ein absoluter robbery war das gibt es eigentlich in den USA zum Beispiel wirklich nicht Ledermann scoret eigentlich immer sehr gut und auch immer fair.
 

Big d

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finde auch das s die überall gibt. Fand das war ein knapper fight den man Huck geben kann, der hatte doch die klareren treffer.
Fand huck auch technisch durchaus leicht verbessert.
Sicher sind da noch reserven, aber er war präziser und weniger wild. Da hat wegner schon gute arbeit geleistet, für so einen mann ist wegners "primitver" ABC boxstil sicher optimal(im gegensatz zu einem hernandez, bei dessen talent mit DD rumzustehen sicher verschwendet ist).

Da fand ich Diaz gegen Malinaggi in den USA wesentlich schlimmer.
Die urteile gibt es überall, ärgerlich sind sie aber nat. trotzdem.
Wobei hier natürlich viele auch gerne überall das upset hineininterpretieren...
 

terry

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Mit den Promotern ist es doch überall so ob das jetzt Sauerland oder Kohl sind die in die Kamera grinsen King der seine Fahnen schwenkt auch Arum ist nicht viel ebsser obwohl man hier wengitens sagen kann wenn Arum einen Kampf verspricht dann kommt der auch. Aber man muss auch sehen die sind doch eigentlich nur verkäufer die etwas verkaufen wollen. Als ich vor ein paar Monaten mir mein neus Handy zugelegt habe hat mir der verkäufer auch nicht gesagt das der Akku müll ist.

mit dem unterschied dass sich die deutschen promoter, oder manager, oder was immer die auch sind, erdreisten ununterbrochen zu betonen wie schwachsinnig leute wie king & co sind.....
 

Adler

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mit dem unterschied dass sich die deutschen promoter, oder manager, oder was immer die auch sind, erdreisten ununterbrochen zu betonen wie schwachsinnig leute wie king & co sind.....
:skepsis:

Das ist Unsinn! Ich habe schon seit langer Zeit keine Kritik an King mehr gehört und ausländische Promoter... wettern genauso gegen Deutsche.

Dein extremes Deutschlandbashing ist unerträglich.
 

theIrish

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mit dem unterschied dass sich die deutschen promoter, oder manager, oder was immer die auch sind, erdreisten ununterbrochen zu betonen wie schwachsinnig leute wie king & co sind.....

Naja ist wohl auch etwas trash talk dabei King und Kohl sind ja sogar Freunde und King und Sauerland geschäfftspartner.

Und sonst sollen sie doch labern ich glaube nicht das De La Hoya, Arum oder King sehr verletzt sind wenn Öner oder andere abheulen die reden ja auch nicht nur in höchsten Tönen von ihnen.

Und man kann so King stehen wie man mag aber der Mann hat dekaden lang das Box Buisness beherscht und Ebby Thust hat glaube ich in seiner Signatur den satz stehen "Neid ist die ehrlischste Form der Anerkennung" vielleicht ist ja wirklich etwas dran.
 

terry

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@ adler

na du weisst ja richtig bescheid...dann lassen wir das mal so stehen...

deutschlandbashing?? was haben denn promoterschelte und deutschlandbashing fuer einen zusammenhang??
 

Hannes Limm

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Tobi.G schrieb:
Ich verstehe nicht warum man das ausgerechnet nach dem gestrigen Kampf festmacht, ich kann da absolut kein Fehlureteil sehen, (...)

Ich denke nicht dass es an der (einseitigen) Punktewertung alleine lag. Zumindest für mich ist es der „Gesamtverlauf“. Das ist schwer zu beschreiben, ich will mal stark übertreiben, damit dies deutlich wird:

Sarkasmus ein:

Hätte der Kampf nicht gestern, sondern in 10 Jahren stattgefunden und die Entwicklung der Berichterstattung würde dem aktuellen Trend folgen, dann hätte sich folgendes ereignet:

Huck hätte trainiert wie noch nie im Leben, weil es die Chance schlechthin wäre, Weltmeister zu werden. Unglücklicherweise hätte er sich im Training verletzt. Was nun? Letztlich hätte man sich für einen ungewöhnlichen Schritt entschieden: Anstelle von Huck steht eine Pappfigur im Ring. Begründung: Der Trainer ist zu mindestens 50% am Erfolg beteiligt – und der Trainer ist ja anwesend. Sicherlich keine optimale Voraussetzung für einen Sieg, aber man versucht es zumindest ...

Runde 1: Der etwas limitierte Ramirez stürmt ein ums andere Mal nach vorne und haut die Pappfigur weg. Schiedsrichter und Kommentator verdeutlichen jeweils zeitgleich, dass dies kein Wirkungstreffer war und Papp-Huck wird wieder aufgestellt. Am Ende der Runde schwafelt der Kommentator was von „Ramirez ist kein einziges Mal durchgekommen“, sieht jedoch insgesamt einen knappen Kampf und hat Huck mit 2 Runden vorne.

Runde 2 bis 12: Gleiches Bild. Gleicher Kommentar. Einzig Runde 8 bietet eine kleine Abweichung: Papp-Huck wurde aus Versehen verkehrt herum aufgestellt und als Ramirez wieder nach vorne stürmt, zeigt der Schiedsrichter einen Tiefschlag an – das kostet Huck einen Punkt. Wieso Huck? Egal. Der Kommentator hat am Ende alle Runden Huck gegeben und fasst sein Urteil mit „2 Runden Vorsprung“ zusammen.

Das Ergebnis ist bekannt. Die einen schreien „Skandal!“ und die anderen meinen, der Sieg gehe in Ordnung, denn Ramirez habe zu wenig getan, um diesen Papp-Huck zu besiegen. Ein Promi im Interview: „Der Huck ist ein Fuchs, wie der immer wieder aufgestanden ist! So einer hat den Sieg verdient!“

Live-Schaltung ins Krankenhaus: Der echte Huck wird interviewt und labert einige unverständliche Worte. Was hat er gesagt? Egal. Alle applaudieren.

Happyend und zurück ins Studio ...

(Skeptiker, die nicht an einen Sieg einer Pappfigur glauben, werden als ewige Nörgler abgetan. Das sind keine Box-Fans, das sind Querulanten und sicherlich auch Terroristen)

Sarkasmus aus:

Klar, das war nur Spaß und ich hoffe man versteht das auch so. Ich wollte lediglich verdeutlichen, was so störend ist: Das Gesamtbild oder das Gefühl als solches. Dieses Gefühl, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, obwohl ja (fast) alle zufrieden sind und die Inszenierung in sich stimmig war.

Beim „echten“ Kampf hatte ich dieses Gefühl ebenso: Irgendwas in mir fragt sich, wie man im Dauer-Rückwärtsgang so eindeutig und einstimmig (aus Sicht des Kommentators, der Punktrichter, der Promis, der Medien-Berichterstattung usw.) Weltmeister werden kann?

Ich will hier nicht provozieren oder Miesmacherei betreiben. Es geht mir nur darum, aufzuzeigen, was so störend ist an diesen Veranstaltungen: Die Fairness wird gnadenlos in einer Maschinerie zermalmt und alle tun so, als wäre nicht passiert.

Zugegeben, es gab schlimmere Veranstaltungen, da war für mich bereits bei der Vorstellung der Boxer Feierabend (wenn für den einen minutenlang Pyrotechnik abgefackelt wurde).

Jedenfalls kann ich martin1972 gut verstehen und all die Gegenargumente („ich habe Huck auch vorne gesehen“) helfen nicht wirklich, weil man mit Verstand das Gefühl nicht aushebeln kann.
 
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