Wie denn sonst?
In welche Richtung geht die Ironie denn?
Jordan ist tatsächlich ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man mit Wurftraining (und Erfahrung) viel wettmachen kann, denn wie sonst hätte er mit 33 und 34 Jahren immer noch so dominant sein können, trotz Gegnern, die ihm körperlich überlegen waren (gegen einen jungen Grant Hill als Gesamtpaket, den pfeilschnellen Allen Iverson oder auch nur Leute vom Kaliber eines Latrell Sprewell hätte er deutlich mehr Schwierigkeiten bekommen, wenn es nur auf Athletik ankäme).
Den extrem sicheren Mitteldistanzwurf, den er sich für seine zweite Karrierehälfte zugelegt hatte, hatte er als junger Spieler so jedenfalls noch nicht. Und ich glaube nicht, dass alleine das gute Team um ihn herum dafür verantwortlich sein soll, dass ein zwar körperlich immer noch recht fitter, aber in Sachen Athletik nicht mehr überragender Jordan 1997 und 1998 immer noch Scoringtitel gewann und der beste Spieler der Liga war.
Ob LeBron mit 30+ Jahren auch so darauf vertrauen kann, dass er seine Gegner mit anderen Mitteln als alleine mit Geschwindigkeit (und besonders in seinem Fall: Kraft) besiegen kann, wird man sehen müssen. Für intelligent genug halte ich ihn, dass er neben einem verbesserten Spiel aus der Midrange seine Offense um eine Menge Finten erweitert.
Zusammengefasst ist es natürlich klar, dass ein Spieler mit herausragender Athletik Vorteile hat. Aber das ist nur ein Bereich von vielen, denn weder für die Offense (ein nicht sonderlich schneller Spieler wie Paul Pierce lebt seit Jahren von Finten, einem guten Wurf und seinen Möglichkeiten, von überall auf dem Feld scoren zu können, und das nicht schlecht) noch für die Defense (ist Shane Battier etwa einer der besten Athleten der Liga?) muss ein Spieler unbedingt überragend athletisch sein, um dort sehr gute Leistungen zeigen zu können.
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