Kalender 2023/2024


Biathlon-Fan

Bankspieler
Beiträge
16.390
Punkte
113
Traditionell werden im Herbst auch bereits erste Entwürfe für die Kalender in der Saison 2023/24 bekannt gegeben. Skijumping.pl hat nun erste Entwürfe für den Herren Weltcup-Kalender geteilt. Es gibt zwei Entwürfe, abhängig davon ob die geplanten FIS Games stattfinden oder nicht. Andernfalls würde es zu der Premiere der Polen-Tour kommen und die Saison erst Anfang Dezember starten!

  • 02. - 03. Dezember Ruka (FIN) 🇫🇮
  • 09. - 10. Dezember Lake Placid (USA) 🇺🇲
  • 16. - 17. Dezember Engelberg 🇨🇭
  • 29. Dez. - 06. Jan. Vier-Schazen-Tournee 🇩🇪 🇦🇹
  • 13. - 14. Januar Wisla 🇵🇱 ~ Polen Tour
  • 17. Januar Szczyrk 🇵🇱 ~ Polen Tour
  • 20. - 21. Januar Zakopane 🇵🇱 ~ Polen Tour
  • 25. - 28. Januar Skiflug-WM Bad Mitterndorf (AUT) 🇦🇹
  • 02. - 04. Februar Willingen 🇩🇪
  • 09. - 11. Februar Sapporo 🇯🇵
  • 17. - 18. Februar Rasnov 🇷🇴 oder 🇩🇪
  • 24. - 25. Februar Lahti 🇫🇮
  • 02. - 10. März RAW Air 🇧🇻
  • 16. - 17. März 🇩🇪
  • 22. - 24. März Planica 🇸🇮

  • 25. - 26. November Ruka 🇫🇮
  • 02. - 03. Dezember Lake Placid 🇺🇲
  • 09. - 10. Dezember Wisla 🇵🇱
  • 16. - 17. Dezember Engelberg 🇨🇭
  • 29. Dez. - 06. Jan Vier-Schanzen-Tournee 🇩🇪 🇦🇹
  • 13. - 14. Januar Zakopane 🇵🇱
  • 19. - 21. Januar Sapporo 🇯🇵
  • 25. - 28. Januar Skiflug-WM Bad Mitterndorf (AUT) 🇦🇹
  • 02. - 04. Februar Willingen 🇩🇪
  • 10. - 18. Februar FIS-Games
  • 24. - 25. Februar Lahti 🇫🇮
  • 02. - 10. März RAW Air 🇧🇻
  • 16. - 17. März 🇩🇪
  • 22. - 24. März Planica 🇸🇮

- bei beiden Entwürfen finde ich äußerst fragwürdig, warum wieder nur für eine Woche in die USA geflogen werden soll (Nachhaltigkeit bei der FIS?). Gerade in einer Saison ohne Saisonhöhepunkt. Gibt es keine andere Weltcuptaugliche Schanze bspw. in Kanada? Beim Entwurf mit den FIS-Games soll Lake Placid auch noch parallel zu den Ski-Rennen und Rodel-Weltcups in Übersee sein, auch etwas fragwürdig.
- ein Format wie die Polen Tour würde ich sehr begrüßen, auch wenn ich den Termin direkt nach der Vier-Schanzen-Tournee nicht so toll finde, da dann zwei Tourneen direkt nacheinander sind.
- An den Termin der Raw Air glaube ich so nicht. Dann wäre das Holmenkollen Skifestival parallel zum Biathlon-Weltcup am Holmenkollen, dass wird logistisch nicht möglich sein. Sollte man um eine Woche nach hinten schieben und somit auch die Frühjahrssülze in Deutschland Mitte März vermeiden.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
FIS-Games sollen so eine Art Mini-Olympia ausschließlich für die FIS-Sportarten sein, welches möglicherweise alle vier Jahre in den Jahren ausgetragen werden soll, in denen es weder Weltmeisterschaften noch Olympische Spiele gibt.


 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
Geht mir ehrlich gesagt genau so - die Nachricht ist im Winter wohl an mir vorbeigegangen. :D

Insgesamt klingt das Konzept mit den FIS-Gamesja nicht so schlecht - andererseits würde es wahrscheinlich bedeuten, dass wir eher weniger Wettkämpfe sehen, als wenn einfach zwei Weltcup-Wochenenden stattfinden würden. Denn im Artikel oben steht ja, dass man dort nicht jede Disziplin austragen möchte, sondern nur die attraktivsten. Und bei den Springern könnte das dann bedeuten: Nur Einzel und Team von der Großschanze - oder so ähnlich. Falls außerdem die Wettkämpfe dann auch während der Woche stattfinden, weil sich nicht alles am Wochenende ballen soll, so dass man sie als Normalbürger weniger gut verfolgen kann, wäre das weniger schön. Andererseits wäre natürlich ein zusätzlich kleiner Höhepunkt in einer Saison ohne Olympia und Nordischer Ski-WM auch nicht zu verachten. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

Zum Thema Nachhaltigkeit: So viele weltcuptaugliche Schanzen gibt es in Nordamerika tatsächlich nicht. Iron Mountain hat es ja nun mehrfach versucht, ist aber immer wieder gescheitert - das ist ja der Grund, warum man überhaupt nach Lake Placid ausgewichen ist. Und auch dort hatten sie ja erst gemauert und gemeint, sie könnten sich den Weltcup nicht leisten. Ansonsten fällt mir noch Whistler ein, aber das ist gerade auf der anderen Seite des Kontinents rund 4000 km von Lake Placid entfernt. Ob das jetzt nachhaltiger wäre?
 

Finn-Lady

Bankspieler
Beiträge
37.968
Punkte
113
Ich weiß tatsächlich nicht, ob ich all die neuen Events, die geplant sind, wirklich so klasse finde... Nichts gegen eine Polen-Tour an sich, die hätten sich die Polen auf Grund ihrer Erfolge sogar verdient. Aber da ne Tournee, da nen Tourneechen, dazu Weltmeisterschaften, FIS-Games, Olympia... Dazu immer mehr Super-Teams* und neue Wettbewerbe.
Das Ganze ist einfach ein Hammerprogramm für die Athleten. Gerade an Erfolgen bei FIS-Games würden die Springer ja auch (finanziell) gemessen werden. Das würde auf jeden Fall die Chancen für die japanischen und us-amerikanischen Veranstalter auf ein hochkarätiges Teilnehmerfeld noch deutlicher minimieren. Man muss sich auf medaillenträchtige Meisterschaften ja auch noch einmal mehr fokussieren.
Warum nicht mal ne Asien-Tournee, wenn man dann so auf Tourneen steht bzw nicht noch ein weiterer Ausrichter und man hätte ein zusätzliches Wochenende dort? Hätten sich die Japaner selbstverständlich auch verdient.
Je mehr Highlights und Tourneen es im Laufe eines Kalenders gibt, um so beliebiger wird alles. Man kann Sportarten auch kaputtrevolutionieren.
*Ironie on* Aber ja, Sponsorengelder und Zuschauerzahlen - passt schon... *Ironie off*

*ich habe nicht gegen eine Veränderung der Team-Events - gerade für Länder mit nur 1,2 Athleten im Weltcups. Ein Vierer- Team aus US-Amerikanern und Kanadiern hätte da für mich was...
 
Zuletzt bearbeitet:

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
Ich gebe dir grundsätzlich recht damit, das die Belastung für die Athleten nicht zu groß werden darf. Aber bei diesen beiden Kalenderentwürfen ist das aus meiner Sicht auch nicht der Fall. Gerade bei der Variante mit der Polen-Tour ist der Reisestress doch eher geringer als in vielen früheren Jahren. Zum einen sieht der Entwurf gerade mal drei Wettkampfwochenenden vor der Tournee vor; so wenige standen zuletzt irgendwann in den 90er-Jahren auf dem Programm. OK, dafür ist eine Übersee-Station in Lake Placid dabei - aber andererseits gab es in den letzten Jahren stattdessen Nizhny Tagil.
Und was die Polen-Tour betrifft: Ich bin zwar grundsätzlich auch nicht unbedingt ein Freund von diesen ganzen Versuchen, die Vierschanzentournee zu kopieren oder zu übertreffen - aber in Sachen Belastung ist es doch kein großer Unterschied, ob Wisla und Zakopane zwei Monate auseinander liegen oder ob sie eben hintereinander stattfinden und man das Ganze zu einer Tourwertung zusammenfasst. OK, da liegt dann noch Szczyrk dazwischen, das gäbe es sonst nicht. Aber andererseits ist das geografisch recht nah gelegen, so dass keine zusätzlichen langen Reisen anfallen. Und mittlerweile mache ich mir auch keine großen Sorgen mehr, dass dadurch die Vierschanzentournee ihren einzigartigen Charakter verliert.

Zumindest auf Lake Placid werden auch die späteren Saisonhöhepunkte keinen spürbaren Einfluss haben, weil es so früh in der Saison stattfindet. Ich denke, da werden schon die meisten Athleten hinfliegen - es sei denn, sie stellen nach Ruka fest, dass sie noch nicht gut genug in Form sind. Sapporo ist in der FIS-Games-Variante schon eher ein Kandidat fürs Auslassen - aber andererseits: Wer nicht nach Japan will, findet immer einen Grund. Ich würde den Japanern ja auch mal mehr Wettkämpfe gönnen - oder eben, weil wir es gerade von der Nachhaltigkeit hatten: Abwechselnd eine Japan Tour mit Hakuba, Zao und Sapporo und im Folgejahr dafür eine Nordamerika-Tour mit Lake Placid, Iron Mountain (oder gar irgendwann mal Ironwood??) und Vancouver. Aber ganz aus den Augen darf man die Finanzen eben auch nicht lassen. Wegen mir muss die FIS auch nicht zwingend versuchen, den Gewinn zu maximieren. Aber einigermaßen finanziell tragen sollten sich die Wettkämpfe eben schon, gerade nach den verlustreichen Coronajahren und der deplatzierten Fußball-WM, die dem Wintersport ebenfalls nicht guttut. Gerade der erste Entwurd mit nur drei Stationen vor der Tournee zeigt doch, dass es im Monet nicht leicht ist Ausrichter zu finden, die die Weltcups stemmen können.
 

Finn-Lady

Bankspieler
Beiträge
37.968
Punkte
113
Dass ich generell gerade nicht ein Fan der FIS bin, kommt ziemlich deutlich raus, ne? ;)
Man gibt halt im Moment ein schlechtes Bild ab (sei es auch die Wahl von Eliasch, einer klaren Positionierung zum Ukraine-Krieg, usw.) Natürlich geht es auch um Geld. Das ist mir schon klar. Ich stelle mir halt die Frage, ob ein weiteres Event wie die FIS-Games, wo Medaillen verteilt werden, nicht die Beliebigkeit erhöht. Titel verlieren an Wert, wenn sie inflationärer verteilt werden.
Ich habe so das Gefühl, dass man auf Gedeih und Verderb versucht, egal in welchen Sportarten, Wettbewerbe zu revolutionieren, um sie vermeintlich attraktiver zu gestalten. Natürlich sollte man gewarnt sein, damit einzelne Sportarten nicht den Weg der NoKo gehen. Ich frage mich allerdings, ob dieser Weg tatsächlich das Ziel sein wird. Manchmal ist weniger mehr und manchmal ist auch Tradition nicht verkehrt.
Und zur Belastung... die Springer berichten doch immer davon, dass gerade die VST oder auch die Raw-Air an die Physis und die Psyche geht. Die Tournee durch Polen ist so zwischen VST und Skiflug-WM mit 5 Springen plus Qualifikationen innerhalb von 8,9 Tagen geplant. Das Alles kann nicht spurlos an den Sportlern vorübergehen.
 
Beiträge
55.495
Punkte
113
Ich weiß tatsächlich nicht, ob ich all die neuen Events, die geplant sind, wirklich so klasse finde... Nichts gegen eine Polen-Tour an sich, die hätten sich die Polen auf Grund ihrer Erfolge sogar verdient. Aber da ne Tournee, da nen Tourneechen, dazu Weltmeisterschaften, FIS-Games, Olympia... Dazu immer mehr Super-Teams* und neue Wettbewerbe.
Das Ganze ist einfach ein Hammerprogramm für die Athleten. Gerade an Erfolgen bei FIS-Games würden die Springer ja auch (finanziell) gemessen werden. Das würde auf jeden Fall die Chancen für die japanischen und us-amerikanischen Veranstalter auf ein hochkarätiges Teilnehmerfeld noch deutlicher minimieren. Man muss sich auf medaillenträchtige Meisterschaften ja auch noch einmal mehr fokussieren.
Warum nicht mal ne Asien-Tournee, wenn man dann so auf Tourneen steht bzw nicht noch ein weiterer Ausrichter und man hätte ein zusätzliches Wochenende dort? Hätten sich die Japaner selbstverständlich auch verdient.
Je mehr Highlights und Tourneen es im Laufe eines Kalenders gibt, um so beliebiger wird alles. Man kann Sportarten auch kaputtrevolutionieren.
*Ironie on* Aber ja, Sponsorengelder und Zuschauerzahlen - passt schon... *Ironie off*

*ich habe nicht gegen eine Veränderung der Team-Events - gerade für Länder mit nur 1,2 Athleten im Weltcups. Ein Vierer- Team aus US-Amerikanern und Kanadiern hätte da für mich was...
Naja bei ner Polen-Tour hast du halt auch ne ganz andere Atmosphäre und deutlich mehr Zuschauer. Das kommt natürlich anders rüber, als Weltcups in Japan. Außerdem ist es halt auch mit der Zeitverschiebung nicht leicht. Springen unter der Woche müssten - um für den europäischen Markt interessant zu sein - zwischen 17 Uhr und 20:30 oder so ähnlich los gehen. In Japan ist es da genau 0 bis 3:30 Uhr. Das lässt sich einfach nicht vernünftig machen.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
Dass ich generell gerade nicht ein Fan der FIS bin, kommt ziemlich deutlich raus, ne? ;)
Ja, und nicht nur bei dir. ;)

Ich will ja hier auch nicht als großer Fan der FIS auftreten. Auch mir sind einige Entscheidungen in der Vergangenheit etwas sauer aufgestoßen, Eliasch hat kein gutes Bild abgegeben, und die Russen würde ich erst wieder antreten lassen, wenn der Krieg vollständig beendet ist.

Nur habe ich oft das Gefühl, dass die FIS auch oft für solche Entscheidungen kritisiert wird, die sie nicht allein zu verantworten hat. @Biathlon-Fan hat zum Beispiel im Startbeitrag die Frage aufgeworfen, warum man nur für ein Wochenende in die USA fliegt. Meine persönliche Vermutung ist die, dass einfach nur ein Ort bereit und in der Lage ist, einen Weltcup durchzuführen, und zwar Lake Placid. Gerade weil möglicherweise nur drei Wettkampf-Wochenenden vor der Tournee anstehen, wäre die FIS doch froh über jeden Veranstalter, der bereit ist, in diesem Zeitraum Wettbewerbe zu veranstalten. Ich glaube, dass die FIS nichts gegen einen Kalender Ruka - Lake Placid - Iron Mountain - Engelberg hätte, bedeutet doch jeder Wettkampf mehr Aufmerksamkeit für die Sportart und mehr Einnahmen für die FIS. Und deswegen ist die FIS hier vermutlich einfach der falsche Adressat für diese Kritik.

Auch diese Polen-Tour wird nicht allein auf dem Mist der FIS gewachsen sein. Es ist ja in den letzten Jahren immer wieder berichtet worden, dass Wisla gar nicht so glücklich über den Saisonauftakt war, weil die Schneeproduktion zusätzliche Kosten verursacht. Es wird daher auch ein Wunsch des polnischen Skiverbands gewesen sein, Wisla in den Januar zu verlegen und mit Zakopane zu einer Polen-Tour zu verbinden. Sicher hätte die FIS das verhindern können, wenn sie es unbedingt gewollt hätte. Aber wenn einem diese Polen-Tour nicht gefällt, müsste man die Kritik meiner Ansicht nach mindestens zur Hälfte an den polnischen Skiverband richten.

Bei der Titelinflation gebe ich dir ja grundsätzlich recht. Wirklich brauchen tu' ich diese FIS-Games auch nicht. Aber ich wäre bereit ihnen eine Chance zu geben.
 

Biathlon-Fan

Bankspieler
Beiträge
16.390
Punkte
113
Sommer Grand-Prix 2023
  • 29. - 30. Juli Hinterzarten 🇩🇪 (2x Einzel Damen/Herren)
  • 05. - 06. August Courchevel 🇨🇵 (2x Einzel Damen/Herren)
  • 12. - 13. August Wisla 🇵🇱 (2x Einzel Damen/Herren)
  • 16. - 17. September Hinzenbach 🇦🇹 (2x Einzel Herren)
  • 23. - 24. September Rasnov 🇷🇴 (2x Einzel Damen/Herren)
  • 02. - 03. Oktober Klingenthal 🇩🇪 (Mixed/1x Einzel Damen/Herren)
 

Finn-Lady

Bankspieler
Beiträge
37.968
Punkte
113
Auch diese Polen-Tour wird nicht allein auf dem Mist der FIS gewachsen sein. Es ist ja in den letzten Jahren immer wieder berichtet worden, dass Wisla gar nicht so glücklich über den Saisonauftakt war, weil die Schneeproduktion zusätzliche Kosten verursacht. Es wird daher auch ein Wunsch des polnischen Skiverbands gewesen sein, Wisla in den Januar zu verlegen und mit Zakopane zu einer Polen-Tour zu verbinden. Sicher hätte die FIS das verhindern können, wenn sie es unbedingt gewollt hätte. Aber wenn einem diese Polen-Tour nicht gefällt, müsste man die Kritik meiner Ansicht nach mindestens zur Hälfte an den polnischen Skiverband richten.

Am Ende des Tages ist die FIS aber der übergeordnete Verband, der die endgültige Entscheidung trifft. Natürlich ist er ein Stück weit abhängig von einzelnen Skiverbänden und Veranstaltern wenn es um die Bereitschaft und die finanziellen Mittel geht, einen Wettbewerb auszurichten. Die FIS darf sich halt nur nicht erpressbar machen. Es ist ein schmaler Grat zwischen einem berechtigten Wunsch nach einer eigenen Tour (wenn es dann so war, dass der polnische Verband den berechtigten Wunsch einer eigenen Tournee mit Blick auf D, AUT und NOR an ihn herangetreten hat) und der damit verbundenen öffentlichen Präsenz und der Wirtschaftlichkeit auf der einen Seite sowie den Interessen der Athleten und weiteren Skiverbände, die innerhalb der FIS zusammen kommen. Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen, in der untereinander konkurrierende finanzstarke Verbände die Richtung vorgeben und die anderen "kleineren" Verbände die Leidtragenden sind. Leider sind Tendenzen klar und deutlich zu erkennen (und das unabhängig von dem Interesse weiterer Veranstalter in den USA, Kanada, Frankreich oder Italien z.B.).

Naja bei ner Polen-Tour hast du halt auch ne ganz andere Atmosphäre und deutlich mehr Zuschauer. Das kommt natürlich anders rüber, als Weltcups in Japan. Außerdem ist es halt auch mit der Zeitverschiebung nicht leicht. Springen unter der Woche müssten - um für den europäischen Markt interessant zu sein - zwischen 17 Uhr und 20:30 oder so ähnlich los gehen. In Japan ist es da genau 0 bis 3:30 Uhr. Das lässt sich einfach nicht vernünftig machen.

Das Problem ist halt, dass Skispringen eigentlich globaler ist als der europäische Markt. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir Springen zur besten europäischen Sendezeit ungelegen kämen ;). Es kann aber eigentlich nicht im Sinn eines globalen Verbandes sein.
Zudem ist es auch nicht mit der auf die Fahne geschriebenen Nachhaltigkeit vereinbar. Wenn es danach geht, dann müssten die Springen zur Mittagzeit stattfinden und das käme eher einer asiatischen Prime Time als dem europäischen Markt entgegen. (War die Tage auch - glaube ich - Thema in einem anderen Zusammenhang.)

Die FIS ist da sicher in einer Zwickmühle und hat sich da noch etliche richtungsweisende Fragen zu stellen.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
Am Ende des Tages ist die FIS aber der übergeordnete Verband, der die endgültige Entscheidung trifft. Natürlich ist er ein Stück weit abhängig von einzelnen Skiverbänden und Veranstaltern wenn es um die Bereitschaft und die finanziellen Mittel geht, einen Wettbewerb auszurichten. Die FIS darf sich halt nur nicht erpressbar machen. Es ist ein schmaler Grat zwischen einem berechtigten Wunsch nach einer eigenen Tour (wenn es dann so war, dass der polnische Verband den berechtigten Wunsch einer eigenen Tournee mit Blick auf D, AUT und NOR an ihn herangetreten hat) und der damit verbundenen öffentlichen Präsenz und der Wirtschaftlichkeit auf der einen Seite sowie den Interessen der Athleten und weiteren Skiverbände, die innerhalb der FIS zusammen kommen. Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen, in der untereinander konkurrierende finanzstarke Verbände die Richtung vorgeben und die anderen "kleineren" Verbände die Leidtragenden sind. Leider sind Tendenzen klar und deutlich zu erkennen (und das unabhängig von dem Interesse weiterer Veranstalter in den USA, Kanada, Frankreich oder Italien z.B.).
Es ist richtig, dass die FIS verschiedene Interessen berücksichtigen muss. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Polen-Tour den Interessen der Springer und der übrigen Verbände so sehr zuwider läuft. Üblicherweise wird bei einer solchen Tour ja ein zusätzliches Preisgeld ausgeschüttet. Das kommt den Springern sicher nicht ungelegen. Und die Zusatzbelastung während der Woche wird ja durch einen insgesamt verkürzten Kalender wieder ausgeglichen. Ich denke, wenn man die Springer fragt, werden die diese Tour nicht negativ sehen.
Ich sehe auch nicht unbedingt, für welchen Verband diese Tour negative Auswirkungen haben könnte. Kuusamo und Lake Placid würden davon vielleicht sogar profitieren, weil sie im Vergleich zu dem anderen Kalenderentwurf eine Woche später stattfinden würden, so dass die Schneesicherheit eher gegeben wäre.

Das Problem ist halt, dass Skispringen eigentlich globaler ist als der europäische Markt. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir Springen zur besten europäischen Sendezeit ungelegen kämen ;). Es kann aber eigentlich nicht im Sinn eines globalen Verbandes sein.
Zudem ist es auch nicht mit der auf die Fahne geschriebenen Nachhaltigkeit vereinbar. Wenn es danach geht, dann müssten die Springen zur Mittagzeit stattfinden und das käme eher einer asiatischen Prime Time als dem europäischen Markt entgegen. (War die Tage auch - glaube ich - Thema in einem anderen Zusammenhang.)

Die FIS ist da sicher in einer Zwickmühle und hat sich da noch etliche richtungsweisende Fragen zu stellen.
Wieviel globaler ist das Springen denn wirklich? Weltklasseathleten gibt es außerhalb Europas doch nur noch in Japan - und dementsprechend gering ist das Interesse im Rest der Welt am Skispringen. Ich würde mir auch wünschen, dass es anders wäre. Nehmen wir an, man würde die Skispringen tatsächlich auf die europäische Mittagszeit verlegen (und damit eine Konkurrenzsituation zu Biathlon und Ski Alpin erschaffen), dann würde man meiner Ansicht nach wesentlich mehr Zuschauer in Europa verlieren, als man in Asien hinzugewinnen würde. Außerdem könnte man auch umgekehrt argumentieren: In Amerika könnte man die Wettkämpfe tagsüber zeigen, wenn sie am frühen europäischen Abend stattfinden. Verlegt man sie auf den europäischen Mittag, ist es in den USA mitten in der Nacht.

Das Thema Nachhaltigkeit ist natürlich ein wichtiges - und ich bin sehr dafür, dass man sich hier Gedanken macht. Allerdings gibt es aus meiner Sicht Bereiche, in denen man viel einsparen kann, ohne dass eine große Einschränkung bedeutet - und es gibt Bereiche, in denen man wenig einsparen kann und trotzdem eine deutlich spürbare Einschränkung hat. Flutlichtspringen gehören aus meiner Sicht eher zur zweiten Kategorie. Wenn die Anlage erstmal installiert ist - und das ist sie ja an den meisten Schanzen - dann sind die Stromkosten an einem Abend gar nicht so hoch. Ich will es einmal am Beispiel der Flutlichanlage der Heini-Klopfer-Skiflugschanze zeigen:

Um die weiten Flüge auch bei einbrechender Dunkelheit perfekt zu sehen, wurde eine beachtliche Flutlichtanlage installiert. Sechs 40 Meter hohe Masten halten 170 Flutlich- und zehn Halogenstrahler, die eine Lichtleistung von 1.200 Lux und 370 kW garantieren. Der Bau der Flutlichtanlage erfolgte 2007 für die FIS Weltmeisterschaften Skifliegen 2008.

Wenn eine Anlage mit 370 kW vier Stunden lang in Betrieb ist, entspricht das 1480 kWh. Bei 56,2 cent pro kWh (durchschnittlicher Preis für Neukunden heute laut Zeit online) wären das etwas über 800 €. Da fallen andere Kosten deutlich stärker ins Gewicht. Und wahrscheinlich könnte man wesentlich mehr Energie sparen, wenn man im Winter auf Kunstschnee verzichten und stattdessen auf Matten springen würde. Müsste ich aber auch erst durchrechnen.
Mittags parallel zu den anderen Sportarten zu springen, würde aber viele Zuschauer kosten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
55.495
Punkte
113
Also so lange praktisch täglich überall auf der Welt Flutlicht-Fußballspiele stattfinden, braucht man über das ein oder andere Skispringen mehr oder weniger nicht diskutieren.
 

Martin_D

Nachwuchsspieler
Beiträge
366
Punkte
43
Traditionell werden im Herbst auch bereits erste Entwürfe für die Kalender in der Saison 2023/24 bekannt gegeben. Skijumping.pl hat nun erste Entwürfe für den Herren Weltcup-Kalender geteilt. Es gibt zwei Entwürfe, abhängig davon ob die geplanten FIS Games stattfinden oder nicht. Andernfalls würde es zu der Premiere der Polen-Tour kommen und die Saison erst Anfang Dezember starten!

  • 02. - 03. Dezember Ruka (FIN) 🇫🇮
  • 09. - 10. Dezember Lake Placid (USA) 🇺🇲
  • 16. - 17. Dezember Engelberg 🇨🇭
  • 29. Dez. - 06. Jan. Vier-Schazen-Tournee 🇩🇪 🇦🇹
  • 13. - 14. Januar Wisla 🇵🇱 ~ Polen Tour
  • 17. Januar Szczyrk 🇵🇱 ~ Polen Tour
  • 20. - 21. Januar Zakopane 🇵🇱 ~ Polen Tour
  • 25. - 28. Januar Skiflug-WM Bad Mitterndorf (AUT) 🇦🇹
  • 02. - 04. Februar Willingen 🇩🇪
  • 09. - 11. Februar Sapporo 🇯🇵
  • 17. - 18. Februar Rasnov 🇷🇴 oder 🇩🇪
  • 24. - 25. Februar Lahti 🇫🇮
  • 02. - 10. März RAW Air 🇧🇻
  • 16. - 17. März 🇩🇪
  • 22. - 24. März Planica 🇸🇮

  • 25. - 26. November Ruka 🇫🇮
  • 02. - 03. Dezember Lake Placid 🇺🇲
  • 09. - 10. Dezember Wisla 🇵🇱
  • 16. - 17. Dezember Engelberg 🇨🇭
  • 29. Dez. - 06. Jan Vier-Schanzen-Tournee 🇩🇪 🇦🇹
  • 13. - 14. Januar Zakopane 🇵🇱
  • 19. - 21. Januar Sapporo 🇯🇵
  • 25. - 28. Januar Skiflug-WM Bad Mitterndorf (AUT) 🇦🇹
  • 02. - 04. Februar Willingen 🇩🇪
  • 10. - 18. Februar FIS-Games
  • 24. - 25. Februar Lahti 🇫🇮
  • 02. - 10. März RAW Air 🇧🇻
  • 16. - 17. März 🇩🇪
  • 22. - 24. März Planica 🇸🇮

Wo soll das Springen in Deutschland am 16 und 17. März denn stattfinden. Eigentlich kann ich mir zu diesem Termin nur ein Skifliegen in Oberstdorf vorstellen. In Klingenthal und Tittisee müsste man zu diesem Termin wohl mit einem gefährlichen Sulzacker im Auslauf rechnen.


Beim zweiten Entwurf verstehe ich nicht, warum man nicht Wisla mit Sapporo tauscht.
 

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.723
Punkte
113
Ort
Berlin
Naja bei ner Polen-Tour hast du halt auch ne ganz andere Atmosphäre und deutlich mehr Zuschauer. Das kommt natürlich anders rüber, als Weltcups in Japan. Außerdem ist es halt auch mit der Zeitverschiebung nicht leicht. Springen unter der Woche müssten - um für den europäischen Markt interessant zu sein - zwischen 17 Uhr und 20:30 oder so ähnlich los gehen. In Japan ist es da genau 0 bis 3:30 Uhr. Das lässt sich einfach nicht vernünftig machen.

Finn-Lady hat dazu schon was geschrieben, dem ich zustimme.
Was heißt "kommt anders rüber"? An wen, für wen? Wieso muss alles und jedes für den europäischen Markt passen?
Haben wir durch die Diskussionen und Ereignisse in der Welt in den letzten Jahren noch immer nicht gelernt, Dinge auch mal aus einer nicht-europäischen Perspektive zu sehen? Andere können auch Skispringen organisieren und wunderbar durchführen. Für die Zeitverschiebung kann niemand etwas. Deswegen sind Skispringen in Japan noch lange nicht "nicht vernünftig".

Apropos Japan: Nachhaltiger geht es kaum, denn (zumindest in normalen Jahren) braucht man keinen Kunstschnee und die für Skispringen übliche Startzeit ist vormittags. Das Flutlichtspringen in Sapporo im WC ist ein reines Zugeständnis an die europäischen Gäste!

Zu diesen FIS-Games:
Wenn ich den oben verlinkten Artikel richtig vestehe, soll es da von alles im FIS vertretenen Sportarten ein paar Wettbewerbe ausgewählt werden, die die FIS für attraktiv hält. Allein das halte ich für fragwürdig. Ist dann die Noko überhaupt dabei? Und wer legt fest, welches Ereignis welcher Sportart genügend und für wen attraktiv ist? Es wird sicher nach den europäischen Medieninteressen gehen, also wird man Wettbewerbe auswählen wollen, die - um Gottes willen - nicht zu lange dauern und zeitlich planbar sind. Wir werden sehen, ich habe da nicht die besten Vorahnungen.

Überhaupt - alle im FIS vertretenen Sportarten haben eigene Weltmeisterschaften, warum muss da überhaupt noch was Zusätzliches stattfinden? Veranstalter dieser Games müssen ja dann neben den Anlagen für den nordischen Skisport auch die für die Alpinen und die diversen Snowboard- und Freestyledisziplinen bereitstellen, was die Zahl der möglichen Orte erheblich einschränkt, wenn man auf Neubau verzichten will (und ich hoffe, dass das so ist).
Auch im Sinne der Nachhaltigkeit haben die WM sicher eine bessere Bilanz als die FIS-Games, weil die Sportler für mehrere Wettkämpfe anreisen. Bei den FIS-Games mit den "Rosinen"-Wettbewerben kommen dann viele, die nur einen Start haben.

Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen, in der untereinander konkurrierende finanzstarke Verbände die Richtung vorgeben und die anderen "kleineren" Verbände die Leidtragenden sind.
Das ist doch längst so.
Walter Hofer hatte mal von der Ausweitung gesprochen und es gab ja wohl Pläne, auch Almaty und andere weiter entfernte Orte einzubeziehen, aber das ist wohl vom Tisch. Der Krieg gegen die Ukraine tut sein übriges. Um so mehr ist es zu begrüßen, dass endlich wenigstens ein Ort in Nordamerika wieder dabei ist.
Die Tourneen werden als Möglichkeit gesehen, Orte fest im Kalender zu etablieren, so dass sie jedes Jahr dabei sind. Die Norweger haben das seinerzeit mit der RAW-Air in dieser Hinsicht richtig gemacht. Diese Team-Tour durch Deutschland wurde wieder fallengelassen, aber nun folgt Polen. Es gibt kaum noch Termine für Orte, zwischen denen rotiert werden kann. Und das trifft wieder die "kleineren" Länder.

Beim zweiten Entwurf verstehe ich nicht, warum man nicht Wisla mit Sapporo tauscht.

In Sapporo gibt es Anfang Dezember noch keinen ausreichenden Schnee. Japan macht sein Auftakt-Schnee-Springen immer Mitte Dezember und auch nicht in Sapporo, sondern noch weiter im Norden, in Nayoro. In Sapporo startet die Saison Anfang Januar.
 
Beiträge
55.495
Punkte
113
Der Hauptmarkt für Skispringen ist nun mal Europa. Wie viele Leute schauen sich in der USA oder in Japan Springen an? Das dürfte ein minimaler Teil sein. Vielleicht 2 Prozent aller TV-Zuschauer. Natürlich muss man aus finanzieller Sicht daran orientieren. Ich halte es für richtig und wichtig, dass dort Weltcups stattfinden, aber eine Tour mit Springen unter der Woche ist einfach nicht lukrativ. In den USA ginge es, in Japan aufgrund der Zeitverschiebung wie bereits erklärt nicht wirklich.

In Polen bietet sich das einfach viel mehr an, wo ne geile Stimmung ist und die Leute auch vorm TV zuschauen können. Das ist für die Marke Skispringen einfach besser.
 

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.723
Punkte
113
Ort
Berlin
Ein Zeitunterschied zu Mitteleuropa kann kein Argument sein, weil dafür niemand etwas kann. Der ist OBJEKTIV vorhanden und das hat man hinzunehmen. Bei der Formel 1 meckert doch auch keiner über Rennen in Australien, Amerika oder Asien. Da gucken die Leute, die das sehen wollen, eben nachts.
Es sind halt einfach Privilegien, die aufgebrochen würden, und das mag man nicht. Skispringen hat zur Kaffee- bis Abendbrotzeit stattzufinden.
 
Beiträge
55.495
Punkte
113
Ein Zeitunterschied zu Mitteleuropa kann kein Argument sein, weil dafür niemand etwas kann. Der ist OBJEKTIV vorhanden und das hat man hinzunehmen. Bei der Formel 1 meckert doch auch keiner über Rennen in Australien, Amerika oder Asien. Da gucken die Leute, die das sehen wollen, eben nachts.
Es sind halt einfach Privilegien, die aufgebrochen würden, und das mag man nicht. Skispringen hat zur Kaffee- bis Abendbrotzeit stattzufinden.
Formel 1 ist global und eine riesige Marke, die auf allen Kontinenten zahlreiche Angänger hat. Nachts finden die Rennen trotzdem nie statt. Außerdem sind die Rennen am Wochenende, wo die Leute auch an ungelegeneren Zeiten zuschauen können. Unter der Woche geht das halt nur Abends.

Das hat nichts mit Privilegien zu tun. Warum gibt es diese Weltcup-Pause während der WM? Weil es an TV-Sendern, die übertragen und Zuschauern fehlen würde. So läuft das Geschäft eben. Da ist es auch nicht weiter relevant, dass niemand was für die Zeitverschiebung kann.
 

Biathlon-Fan

Bankspieler
Beiträge
16.390
Punkte
113
RTL kommt aber auch nicht bei den Öffentlich-Rechtlichen, die übertragen zu jeder Zeit. Das ZDF überträgt Sonntags bspw. vor 10:15 Uhr keinen Wintersport, da ist es mit Skispringen in Asien quasi ausgeschlossen.
 
Oben