Bei Marinus Kraus kommt es aus meiner Sicht nicht wirklich überraschend. Er hat sich jetzt ja schon jahrelang ohne Kaderzugehörigkeit durchgekämpft, ist aber dennoch in den letzten Jahren kaum jemals über FIS-Cup-Punkte hinausgekommen. Er hat da wirklich ein beeindruckendes Durchhaltevermögen an den Tag gelegt. Natürlich hätte ich dem Team-Olympiasieger von 2014 gewünscht, dass ihm doch nochmals ein gutes Ergebnis zum Abschluss gelingt - aber es hat dann eben nicht sollen sein.
Bedenklicher finde ich da schon die Karriereenden von Claudio Haas und Kilian Märkl; die beiden waren für mich - von außen betrachtet - schon noch Kandidaten, die eine gewisse Chance hatten, in den nächsten Jahren die Lücke zum Weltcup-Team zu schließen. Aber klar: Irgendwann in den frühen Zwanzigern muss man als Springer, wenn man den Durchbruch noch nicht geschafft hat, eben eine Entscheidung treffen: Steckt man weiterhin sämtliche Energie ins sportliche Vorankommen und riskiert, dass es letztlich verlorene Jahre sind - oder sieht man seine Zukunft in einem anderen Gebiet? Ein bisschen früh finde ich das Karriereende für beide - aber letztlich muss das jeder selbst wissen.
Einen Zusammenhang zu Horngachers Weltcup-Aufstellungen sehe ich da ebenfalls nicht. Bei 9 COC-Einsätzen im letzten Winter war Platz 25 das beste Ergebnis von Claudio Haas. Kilian Märkl war zwar etwas besser, aber eben auch nur viermal im COC unter den Top Ten bei 22 Wettkämpfen.