Kaufanreize und Warnungen - Neuerscheinungen


muju90

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Santogold - Santogold

Habe auf meinzuhausemeinblog und beim Musikexpress von ihr gelesen und die Assoziationen zu M.I.A. haben mich etwas zurückschrecken lassen, aber ich habe mir das Album trotzdem angehört. Und siehe da, es ist gar nicht so schlecht.
Von M.I.A. bzw. ihrer anstrengenden Art ist wenig zu hören bei Santogold, vielmehr ist es eine hochinteressante Mischung aus Elektro, Pop, Indie und ihren afrikanischen Wurzeln. Beim Musikexpress ist die Platte des Monats geworden, sicherlich hat es das Zeug dazu, eine Sommerplatte des Jahres zu werden. Ich finde es jedenfalls gelungen, die Poprockleute aus dem Forum können vielleicht nicht alle etwas damit anfangen, aber so wie M.I.A. ist es ganz sicher nicht!

Santogold - LES Artistes
Santogold - Lights Out Mein Lieblingslied der Platte
 

le freaque

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Carolina Liar "Coming to terms"

Amerikanischer Sänger mit schwedischer Backing Band. Ist relativ normaler, aber gut gemachter Poprock irgendwo zwischen Rooney, Phantom Planet und Snow Patrol und hat bei 12 Stücken locker 8-9 potentielle Singles im Gepäck. Sehr catchy, wird man demnächst sicher öfter hören. Ist auch nicht schlimm, würde nicht wegschalten (aber auch nicht kaufen)

Hörbeispiel:

http://youtube.com/watch?v=Uw6QhAzbbUs
 
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le freaque

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Frank Bango "The sweet sounds of decay"

Feine Platte. Bango ist schon 10 Jahre dabei und er wird immer besser. Anfangs SEHR Costello-affin, klingt er mittlerweile wie "Costello singt songs von Stephen Duffy, Lloyd Cole und David Mead". Schöne Sache das, durchaus empfehlenswert. Ich hab's sehr sehr gern gekauft.

Hörbeispiele:

http://www.myspace.com/frankbango
 
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le freaque

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Fred Astereo - Don't break my heart

Seeehr retro...Astereo macht End 50er/Anfang 60er Pop mit deutlichem Phil Spector Touch. Detailverliebt gemacht..gut, man muss sowas halt mögen. Fred Astereo selbst klingt dabei wie eine Mischung aus Neil Hannon (Divine Comedy) und Morrissey, was dem Ganzen einen gewissen Charme verleiht. Sicher kein must have, aber irgendwie nett.
 

le freaque

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Extrabreit "Neues von Hiob"

Hab ich mir aus purer Langeweile angehört - ist aber verblüffend gut. Extrabreit gehen auf ihrem xten Comebackalbum stilistisch zurück zur "Rückkehr der phantastischen 5" ( das war die mit "Kleptomanie") in etwa im Sound von "Planet Punk" von den Ärzten. Das funktioniert bei 16 songs nicht immer, aber erstaunlich oft ("Andreas Baaders Sonnenbrille", "Annemaries Baby", "Deutschrockband", "Idole") - 80er Deutschpunkrock und wirklich kein Stück peinlich. Das klingt alles nach sehr viel Authentizität und jeder Menge Spielfreude.
Ab und an gibt es auch Reminiszensen an ganz frühe Stücke wie "Es tickt" und "110", hier in Form von "Freitag Nacht" und das Amokdrama "König der Angst" (grossartig!!). Extrabreit klingen hier kein Jota weniger wütend und hoffnungslos als damals.

Zwei oder drei Ausfälle sind dabei, aber insgesamt ist "Neues von Hiob" ein richtig gutes Rock-Punkrock-Album, das knallt, mitunter düster und fast nie anbiedernd ist. Sicher die beste Extrabreit Platte seit der "Rückkehr der phantastischen 5", genaugenommen das beste Album seit "Welch ein Land, was für Männer". Und das von 50jährigen 28 Jahre nach dem ersten Album...Respekt.
 

le freaque

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Jason Mraz - We sing, we dance, we steal sings

Herr Mraz gilt ja als eine der grössten Narzissen des Business, wohl auch nicht ganz zu Unrecht. Nichtsdestotrotz liefert er hier sein bislang bestes Album ab: ein bisschen weg vom Singer-Songwriter-Pop mit Pubertätstexten hin zu blue-eyed soul, leicht jazzigen Klängen mit den bekannten Akkustikgitarren - und sogar zu etwas besseren Texten.
Ausfälle gibt es trotzdem: das ärgerliche "dynamo of volition" und die peinliche Ballade "a beautiful mess", aber das meiste ist ziemlich ok - und 3 richtig prima Songs, die das Zeug zu Pure Pop Sampler Stammgästen haben, gint es auch:
"If it kills me", "Love for a child" und vor allem das Duett mit 2007-Shooting star Colbie Caillat, "Lucky":

http://youtube.com/watch?v=vc_RIRCAF_w

In solchen Momenten merkt man, dass in dem Knaben doch ne ganze Menge Talent steckt. Prognose: das übernächste Album wird ne richtig gute Platte, diese ist ok mit mehr Licht als Schatten.
 

Lendenschurz

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the Offspring - Rise and Fall, Rage and Glory

Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht ganz, was ich von dem Ding halten soll, soviel mal vorneweg. Gut, singen konnte der Kerl eh noch nie, und auch ansonsten ist ja prinzipiell schon alles gesagt worden. Es gibt Leute, die fanden sowas schon immer großen Mist (gegen), ich fand die früher das nonplusultra. Von daher fällt Objektivität trotz geringer Erwartungen dennoch schwer. Anständig waren die letzten Alben eh nicht wirklich. Und jetzt gibts ein buntes potpouri aus einer Vielzahl von Selbstzitaten, 0815-US-Rock und ein paar anderen Anleihen, wie Gary Glitter (panik:).
Einige Lieder hätte man auch auf die letzte Papa Roach CD packen können, ohne dass es aufgefallen wäre. Teilweise hätten die Lieder von irgendeiner x-beliebigen US-Rockband kommen können (ok, außer vielleicht von Nickelback, deren Lied klingt anders). Das geht gar nicht in meinen Augen. Anderswo wird recht genau the Offspring gecovert (nothingtown -> want you bad; trust in you -> smash) wenn das lied mit "head over heels....." losgehen würde, man bräuchte ein paar sekunden, um es zu merken.
In meinen Augen gibts zumindest ein paar Lieder, die zunächst mal nicht so einfach wieder aus dem Kopf gehen wollen, jedoch sind die doch dann ab und an musikalisch irgendwie arg schwach. Das Paradebeispiel hierfür wäre "you're gonna go far, kid." Ohne dieses furchtbare Schlagzeug wäre es noch deutlich besser.

naja, der langen Rede kurzen Sinn. 5/10, weil ich noch nicht weiß, ob ich das in einer Woche wieder vergessen habe, wie bei Splinter.
 

Maxx

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Ist "Conspiracy of One" eines der besseren oder schlechteren Offspring Alben? Das ist das einzige, das ich habe, und ich mag es ab und zu wirklich ganz gerne.
 

X-ecutioner

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Das Land, wo Milch und Honig fließen.
Santogold - Santogold

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Von M.I.A. bzw. ihrer anstrengenden Art ist wenig zu hören bei Santogold, vielmehr ist es eine hochinteressante Mischung aus Elektro, Pop, Indie und ihren afrikanischen Wurzeln. Beim Musikexpress ist die Platte des Monats geworden, sicherlich hat es das Zeug dazu, eine Sommerplatte des Jahres zu werden. Ich finde es jedenfalls gelungen, die Poprockleute aus dem Forum können vielleicht nicht alle etwas damit anfangen, aber so wie M.I.A. ist es ganz sicher nicht!

Santogold - LES Artistes
Santogold - Lights Out Mein Lieblingslied der Platte

Ich habe es und kann es nur empfehlen :thumb:
 

le freaque

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@gegen:dito

Das Genre ist schon ok, aber Offspring gehen gar nicht. Die klingen auch nach 15 Jahren Plattenvertrag noch wie ne künstlich Breitwandproduzierte Schülerband, die versuchen, die nächsten Bad Religion oder Damned zu sein. Und in den poppigen Nummern sind sie noch limitierter. Wie man Punk-Rock-Attitüde vermitteln will und gleichzeitig allerbilligste Teenage-Soap-Nummern wie "Kristy are you doing okay" raushaut, bleibt wohl deren Geheimnis.
Da sind ja Green day gleichzeitig mehr Punk und Pop (wobei Green Day als Popband sogar durchaus talentiert sind, als Punkrockband eher weniger).
Alle toten Ramones würden sich dreimal im Grab umdrehen, wenn sie diesen Mist hören müssten. Das wäre ja alles noch ok, wenn Offspring gerade ihre erste Platte rausgebracht hätten und von Plattenfirmen abhängig wären - ist aber ja nunmal nicht so. Für mich ist das extremst kalkuliertes Pseudo-Machwerk: Pseudo-Punkrock auf 15-jährige-CSI-Seher getrimmt und dann noch ohne gute Hooks. Das ist alles andere als eine gute Kombination.

Aber wer's mag...
 

twinpeaks

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1.REM "Accelerate" - Note 2

Erstaunlich frisch kommen sie daher, die Jungs aus Athens. REM machen alles richtig, sie besinnen sich nämlich nach einigen eher enttäuschenden Alben und Ausflügen in Gefilde, die sie einfach nicht beherrschen, auf ihre Kernkompetenz. Alternative-Gitarrenpop mit Relevanz. "Accelerate" ist das beste Album seit "Automatic for the people" (ihr letztes gutes Album), klingt aber ganz anders: nämlich so wie "Green" oder "Document", nur halt ein klein wenig fetter produziert (aber nicht viel). Ich bin sehr positiv überrascht und durchaus angetan. Kann man bedenkenlos kaufen.

Ich finde "Accelerate" auch recht gelungen. Schön zu sehen, dass die Band nach der ziemlich grausigen "Around the Sun" kreativ noch nicht tot ist. Vor allem die erste Hälfte des Albums ist durchweg gut, während sich dann nach und nach doch einige schwächere Stücke einschleichen (schwächere Nummern gibt es aber auf den meisten Alben der Band).
Ich finde aber nicht, dass "Automatic..." das letzte gute Album war. Sicher, "Monster" hat fast nur schwache Songs, auch auf "New Adventures..." finden sich davon einige (aber auch richtig schöne Sachen wie "New Test Leper" oder "Electrolite"), aber "Up" ist für mich sowohl als ein in eine neue musikalische Richtung gehendes Experiment interessant wie auch künstlerisch gelungen. Auch "Reveal" gefällt mir insgesamt nicht schlecht (das letzte Stück ist beispielsweise eine schöne "Pet Sounds"-Hommage).

Empfehlen kann ich auf jeden Fall "Lucky" von Nada Surf.
Wie man es von der Band gewohnt ist, liefern sie meist zwischen nachdenklich und melancholisch angesiedelte Stücke. Große Veränderungen zu den letzten beiden Alben gibt es zwar nicht, aber das ist bei dieser Band auch nicht notwendig.
Anspieltipps:
See These Bones
I Like What You Say

Coldplay - Viva la Vida
Das Rad der Popmusik wollen sie mit diesem Album sicherlich nicht neu erfinden, aber einige Veränderungen gegenüber den letzten Alben sind schon erkennbar. Der Sound ist deutlich vielseitiger als etwa auf "X &Y"; es gibt verschiedene Einflüsse, die man sicherlich modisch nennen kann, die aber meiner Meinung nach gut funktionieren in Verbindung mit dem Liedmaterial. "Sichere" Hits mit den typischen Coldplay-Refrains in der Nachfolge von Liedern wie "In My Place" oder "Fix You" habe ich bisher (vielleicht mit Ausnahme des Titelstückes) nicht entdecken können. Dagegen wirkt das Album hinsichtlich der Abfolge der Lieder so zwingend wie wohl kein anderes zuvor.
Insgesamt wäre es zweifelsohne übertrieben zu sagen, dass sich Coldplay mit dem Album "neu definiert" haben, aber man hat dem bisherigen Stil (v. a. was Sound und Arrangements angeht) eine Frischzellenkur verpasst.
 

le freaque

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Solipsistics - Selected and uncollected recordings

Die Solipsistics sind im Grunde eine Ein-Mann-Band, die in den späten 90ern 4 formidable Alben auf eigenem Label veröffentlichte. Von Kritikern HÖCHSTgelobt, nix verkauft.

Musik: die komplette (gute) Bandbreite von 69-71. Also Velvet Underground in der "VU"-Phase (a la "Stephanie says" und "Sticking with you"), John Lennon in der "Imagine"-Demo Phase, Bowie als "The man who sold the world", schläfriger Brian Wilson. Dabei nichtmal bewusst auf Retro getrimmt, aber die Songs klingen halt so. Das Ganze übrigens gesungen von Paul Weller.

Die Solipsisitics waren jahrelang verschwunden und sind jetzt, 8 Jahre nach dem letzten Album, wieder da. Mit Homepage, myspace und einer Art "Best of": Alte Songs in Alternativversionen und ein paar neue sachen. Das hat nioch nict wieder ganz das Niveau der Originalalben, ist aber immer noch grossartige Musik und vor allem:

umsonst zu haben und zwar legal. Klick here; http://solipsistics.com/Site/Home.html


Der unvergleichliche Jon Brion hat's aus Gefälligkeit zum Nulltarif produziert.

Anspieltips:
Cheer Up Jeff, The Harlot’s House, Angel Of Gracie Square, Grand Re-Opening, You Can Tell Me, It's Not The Despair.

Alle auch individuell downloadbar. Leider sind die warhaft grossen Songs nicht auf diesem Album, aber als Einstieg taugt es allemal.
 

Lendenschurz

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Jeweils nur kurz:

Feeder - Silent Cry: 3

So wie man es von Feeder gewohnt ist. Ansehnlicher Gitarrenpop, nett anzuhören, mit ein, zwei wirklich tollen Liedern dabei, leider auch ein paar Ausreißer nach unten dabei. Allgemein nach ein paar mal hören eher Richtung Hintergrundmusik unterwegs bei mir. Dennoch höchst solide



Alkaline Trio - Agony & Irony: 3-

Recht poppige Melodien, dennoch durchaus drückende Gitarren zumeist, allerdings nicht wirklich zu Ende geführt in meinen Augen. Der fesselnde Punkt am Album fehlt, das ging schon mal besser. Dennoch nicht allzu schlecht zu hören.



The Fratellis - Here I stand: 2-

Ein Album ohne die ganz großen Kracher wie beim Vorgänger, dennoch haben die Songs der Truppe irgendwie etwas schmissiges an sich. An sich eher ein Album als Musik zu nem lustigen Abend mit ein paar Kumpels samt ein paar Bier als ein Album für Gelegenheiten zu zweit. Wieder Anleihen bei alten Rockgruppen, sowie wieder der ein oder andere Ohrwurm.
 
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le freaque

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Bei den Fratellis gehe ich voll konform. Nette Truppe, die Costello war insgesamt sicher stärker, ist aber immer noch durchaus ok. Zu mehr als ner 3 würde ich mich aber nicht hinreissen lassen wollen.

Die Feeder hab ich auch gehört und war leider von keinem einzigem Song gepackt. Feeder gehören nun nicht zu meinen Household names, wären aber normalerweise immer ein sicherer 3er Kandiadt. Würde ich hier nur mit grossen Bauchschmerzen geben. Eher ne 4.

Alkaline kenn ich gar nicht. Könnte ich die mögen? Was gibt's denn da so an Referenzbands, will sagen: klingen die in etwa wie XY?
 

twinpeaks

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Ich habe ja ganz vergessen, hier etwas über Portishead - Third zu schreiben:

Das Warten hat sich gelohnt, denn das dritte (sinnigerweise auch der Titel) Album der Trip-Hop-Urgesteine ist sowohl gelungen als auch musikalisch sehr interessant. Den Stil der ersten beiden Veröffentlichungen haben Barrow, Gibbons und Co. weitgehend über Bord geworfen. Keine Arrangements mehr, die nach einer Mischung aus Filmmusik und Jazz klingen, statt dessen verfremdet wirkende und v. a. minimalistische Klanglandschaften, an die man sich erst gewöhnen und in die man sich erst hineinhören muss (auch als Portishead-Fan) - man wird für die (angenehme) Mühe aber reichlich belohnt.
 
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