Kaufanreize und Warnungen - Neuerscheinungen


torben74

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Bosse - Alles ist jetzt

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Zum Schluss noch eine KAUFWARNUNG!!!!!!

Ich hab Bosse bisher immer gemocht. "Taxi" und "Wartesaal" finde ich nach wie vor tolle und sehr höhrenswerte Alben.
Aber schon die letzten Veröffentlichungen waren eher mau und alles andre als bemerkenswert.
Tja, auch mit diesem neuen Album holt der gute Bosse da niemand mehr hinter dem Ofen hervor.
Leider muss man sagen, dass alles nun sehr glatt gebügelt und mehr als nur massentauglich klingt.
Schöne Musik zum Autofahren...mehr auch nicht.
Für mich eine der größten Enttäuschungen des Jahres :mad:

Was kommt dann als nächstes....ein Playback Auftritt im Fernsehgarten???

Zumindest aber auf der Bühne sind Bosse aber nach wie vor noch sehenswert!

....
 

maberlinho

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Muse - Simulation Theory

Nun will ich auch mal eine Bewertung schreiben:

Da fange ich doch gleich Mal mit eine meiner Lieblingsrockbands an. Vorab - Ich finde, dass die letzten Alben nicht ganz das gute Niveau von Origin of Simmetry, Absolution und Black Holes and Revelations halten konnten. Ich finde jedes Album gut (Drones bisher das schwächste), aber meine Erwartungen an dieses Album waren aufgrund der letzten beiden Alben nicht mehr ganz so groß.



Nun zu den Songs:

1. Algorithm – Das Lied fängt sehr interessant an, hat eine schöne Melodie, insgesamt fehlt aber das gewisse etwas und es endet zu schnell. 6,5/10

2. The Dark Side – Ein eingängiger Song, der Laune macht, gut arrangiert. 7,5/10

3. Pressure - Beim ersten Mal hören war ich begeistert. Schöne Gitarre, tolle Melodie, ein richtig guter Song; inzwischen aber etwas überhört. 8/10

4. Propaganda – Für mich das Highlight, des Albums. Der Song geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Da passt fast alles, nur etwas kurz geraten. 8,5/10

5. Break It to Me – Kann mit dem Lied nicht viel anfangen. Eher langweilig/belanglos. 5,5/10

6. Something Human – Ich mag auch die eher elektronische und popige Seite von Muse. Das ist einfach ein schöner Song. 7,5/10

7. Thought Contagion – Das Lied könnte besser sein. Schöne Melodie, gut Arrangiert, nur finde ich passiert nicht viel. Insgesamt zu eintönig. 7/10

8. Get Up and Fight – Netter Song mit schönem rockigem Refrain. Hat mich insgesamt aber nicht so gepackt. 6/10

9. Blockades – Bester Rocksong des Albums und leider einziges Lied mit richtig guter E-Gitarre. 8/10

10. Dig Down – Ähnlich wie Thought Contagion, eigentlich ein guter Song, der sein Potential nicht ganz ausschöpft. 7/10

11. The Void – Schöner Abschluss. Da musste ich erst mal reinkommen; aber inzwischen gefällt mir das Lied. 7,5/10

Insgesamt fehlt ein richtiger Kracher. Viele nette bis gute Song, aber DER Song fehlt. Den gab's mMn zuletzt mit Supremacy. Danach haben Muse leider keinen Klassiker mehr geschaffen. Insgesamt also, wie ich erwartet hatte, nur ein ganz gutes Album.

7/10 ist meine abschließende Bewertung
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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4. Propaganda – Für mich das Highlight, des Albums. Der Song geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Da passt fast alles, nur etwas kurz geraten. 8,5/10

Gerade das ist das schlimmste musikalische Verbrechen, das diese sonst so gute Band je verbrochen hat. :panik:
Das eignet sich höchstens, um Ratten aus dem Keller zu vertreiben.

Generell sind die elektronischen Elemente auf diesem Album ein wenig zu heftig. Dezenter wäre besser gewesen.
 

maberlinho

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Ich schrieb ja schon, ich mag auch die elektronische Seite von Muse. Das "Propopopopopoganda" hört sich genial an, ich mag auch Bellamys Falsettstimme. Insgesamt ein positiver Ohrwurm und nicht nervig wie z.B. Psycho vom letzten Album. Der Song ist sicherlich speziell, erinnert aber auch ein bisschen an "Undisclosed Desires", welches ja auch sehr kritisch gesehen wird.
Beim Album fehlen mir aber auch die Rockkracher. Von daher stimme ich in diesem Punkt zu, dass ich da auch etwas weniger Elektronik gut gefunden hätte.
 

Max Power

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Oceans of Slumber - The Banished Heart

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Asche über mein Haupt, dass diese starke Gruppe bisher völlig an mir vorbeigegangen ist. Dabei ist das im Frühjahr 2018 veröffentlichte "The Banished Heart" schon das dritte Album der Texaner, die seit der zweiten LP mit Cammie Gilbert eine fantastische Sängerin am Start haben und ziemlich treffend als "female fronted Opeth" beschrieben werden.

Dabei kommt "The Banished Heart" um einiges sperriger daher als der Vorgänger "Winter". Die Stücke sind allesamt ziemlich lang geraten - fast alle Songs sind jenseits der 5 Minuten angesiedelt, der Opener "The Decay of Disregard" sowie der Titelsong schaffen gar 9 Minuten. Langatmig wird das Ganze aber nie, weil die Rhythmussektion sehr gute Arbeit leistet. Ganz grob ist das wohl Progressive Metal mit starkem Doom-Einschlag, aber es ist sehr schwer zu kategorisieren - zwischendurch wagt man auch Ausflüge und baut zB viele Piano-Klänge ein. Hier und da schimmern auch Soul-Einflüsse durch.

"The Banished Heart" verarbeitet die persönlichen Verluste und Enttäuschungen, die die Band in den letzten Jahren erlitten hat - dementsprechend düster ist die Grundstimmung. Schon der bärenstarke Opener "The Decay of Disregard" gibt mit den schleppenden Gitarren und dem klagenden Gesang die Richtung vor, und viel optimistischer wirds dann auch später nicht mehr. Der Höhepunkt diesbezüglich sicher der Titeltrack, der großteils nur vom Piano getragen wird und die Verzweiflung auch in den Lyrics auf die Spitze treibt. Zwischendurch geht es auch etwas metallischer zur Sache ("Fleeting Vigilance", "A Path to Broken Stars"), ehe auf "Howl of the Rougarou" ein wenig Soul eingeflochten wird und es mit "No Color, No Light" noch ein Duett mit Evergrey-Sänger Tom Englund gibt.

Abzüge gibts für mich lediglich für die mitunter unpassenden Growls ("Fleeting Vigilance", "At Dawn", "Etiolation"), die zu oft zwanghaft wirken und eigentlich auf diesem Album so gar keinen Platz haben. Ähnlich verhält es sich mit Drummer Dobber Beverly, bei dem es oftmals wirkt, als wolle er einfach nur zeigen, was er kann. Weniger ist aber manchmal mehr, und bei beidem hätte man gut daran getan, sich an diesen Leitsatz zu halten.

Das ist sicher kein Album, das man nebenbei beim Autofahren oder so hören kann, sondern das bedingungslose Aufmerksamkeit einfordert. Wenn man sich darauf einlässt, wird man mit extrem interessanten Klanglandschaften und insgesamt einem wunderschön traurigen Album belohnt, das Genre-Grenzen aufbricht und über die volle Distanz spannend bleibt. 8/10

Anspieltipps: The Decay of Disregard, The Banished Heart, A Path to Broken Stars, Howl of the Rougarou, No Color No Light
 

Max Power

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Swallow the Sun - When a Shadow is Forced into the Light

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Fear is a self-destructing fire / that burns what's dead and dry / tears clean the wound that's left behind / when a shadow is forced into light

So lautet die Textzeile aus dem Song "Broken Mirror" von Trees of Eternity, die sich Swallow the Sun für den Titel ihres siebten Studioalbums ausgeborgt haben. Das ist natürlich kein Zufall, handelte es sich dabei doch um das Nebenprojekt von Gitarrist und Songwriter Juha Raivio mit seiner Lebensgefährtin Aleah Stanbridge, die auch schon so manchen StS-Song veredelt hatte. Die Veröffentlichung des dazu gehörigen Albums erlebte Stanbridge leider nicht mehr, 2016 verstarb sie mit nur 39 Jahren an Krebs. Wenig überraschend steht "When a Shadow is Forced into the Light" im Zeichen von Raivios Verlust und dient quasi als musikalische Aufarbeitung.

Angesichts dessen ist es vom Sound her ein deutlich positiveres Album geworden, als man vielleicht erwarten würde. "When a Shadow is Forced into the Light" wälzt sich nicht in Traurigkeit - dafür hat Raivio ohnehin die eigens gegründete Death-Doom-Band Hallatar sowie die 14 Minuten lange Funeral Doom-Walze "Lumina Aurea", die Swallow the Sun erst im Dezember als EP und Album-Prolog veröffentlichte. Und so ist auf dem neuen Album nun neben Trauer auch Platz für optimistischere Passagen, die das Album zu einer runden und abwechslungsreichen Sache machen.

Der wirkliche Star auf "When a Shadow is Forced into the Light" ist Sänger Mikko Kotamäki, der diesmal wirklich alle Register zieht. Er grunzt, er keift, er schreit, aber vor allem: er singt wirklich begnadete Cleans, unterstützt vom neuen Keyboarder Jaani Peuhu. Der Wechsel zwischen Cleans und Growls war schon immer ein Trademark der Band, aber der Anteil an Klargesang dürfte noch nie so hoch gewesen sein. Eine Entscheidung, die dem Sound der Band sehr gut tut. Man lässt auch musikalisch alles zu, was funktioniert - quer durchs ganze Album sind Streicher zu finden, das tottraurige "Here on the Black Earth" wird von einer Orgel getragen. Mancher Fan der ersten Stunde wird das Album wahrscheinlich zu weich oder so finden, aber who cares.

Die 8 Songs erstrecken sich zwar auf immerhin 53 Minuten, doch damit ist es das bisher kürzeste Album im Bandkatalog und geradezu ein Quickie im Vergleich zum Vorgänger "Songs of the North", der immerhin drei Teilalben und zweieinhalb Stunden Musik umfasste. Dafür wirkt das neue Album wie aus einem Guss, es gibt überhaupt kein Füllmaterial. Die Texte würde ich gerne noch weiter sezieren, aber erst mal warten, bis alle online sind ... wenns Spotify noch an was fehlt, dann daran.

Unterm Strich ist "When a Shadow is Forced into a Light" ein wirklich gutes Album geworden. Es ist traurig, es ist wunderschön, es ist mitunter extrem eingängig. Eigentlich alles, was ich von Swallow the Sun erwarte. 8/10

Anspieltipps: The Crimson Crown, Firelights, Stone Wings, Clouds on Your Side, Here on the Black Earth
 

torben74

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Beirut - Gallipoli

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Endlich endlich ein neues Album der wundersamen Band um Zach Condon.
Schon 4 Jahre ist es her seit "No no no". Eine viel zu lange Zeit!

Aber das warten hat sich sowas von gelohnt.
Beirut liefern hier das ab, worauf man so sehnsüchtig gewartet hat.
Es brummt und quietscht an allen Ecken, jede Menge Instrumente und schöne Melodien sind zu hören.
Dabei nimmt einen Beirut mit auf eine Reise zu vielen schönen Orten (von Corfu bis zur Insel Mainau).
Knapp 45 Minuten für die große Sehnsucht.

Für mich auf alle Fälle der erste große Höhepunkt in diesem Jahr :thumb::thumb::thumb:

...
 

theGegen

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Randbelgien
Ich höre gerade das neue Album von Juliana Hatfield und finde es sehr gelungen.

Juliana Hatfield - Weird

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Juliana Hatfield ist eine Art Ikone des Indie-Geschrammels. Manches mag für Puristen etwas "billig" oder "schlampig" klingen, aber da wären sie auf der falschen Spur, wenn sie bei Juliana Hatfield eine Virtuosin erwarten.
Das ist ein cooles "Ich mach' meinen Kram" - Solo-Album, also macht und spielt sie halt aus Trotz alles selbst, bis auf das Schlagzeug.

released January 18, 2019

Produced by Juliana Hatfield
Engineered and mixed by James Bridges at Q Division Studios, Somerville, MA
Mastered by Sean Glonek at SRG Studios, Hamilton, NJ

All guitars, bass, keyboards, and vocals by Juliana Hatfield
Todd Philips played drums on tracks 4, 5, 7, 9, 10
Freda Love Smith played drums on tracks 1, 6
All other drums programmed with the ZOOM MRT-3B Micro RhythmTrak plus additional drums by Juliana

All songs written by Juliana Hatfield

Also tauchen da immer wieder ihre überraschenden und ungewöhnlichen Melodiewendungen auf, bevor es zu niedlich wird. Oder es fräst eine Fuzzgitarre hinein, dann gibt es wieder Popnummern mit merkwürdigen Harmonien, und dann wieder Rock'n'Roll. Die Texte gehen thematisch über "goin' to the Club" hinaus.

Die Vorabsingle (mit Video) hatte die Fuzzgitarre zu bieten:

Juliana Hatfield - Lost Ship


Aber ich kann mich gar nicht auf einzelne Anspieltipps festlegen, weil das ganze Album in Bezug auf Abwechslung und Überraschungsmomente taugt.
Hier ist es mal in einem Song komprimiert:

Juliana Hatfield - Everything's for Sale

Etwas später geht es auch ständig hin-und her zwischen Indie-Pop und Garagenrock mit Krachfinale zum Abschluss.

Juliana Hatfield - Receiver

Und hier das ganze Album am Stück:

Juliana Hatfield - Weird

9/10

Bravo Juliana! :beten:
 
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